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Michael Reeves zeigt in diesem Buch auf eindrückliche, klare und leidenschaftliche Weise, dass eine hohe Sicht vom Predigen tief im Wesen des dreieinigen Gottes, in der Schönheit seines Wortes und in der Kraft des Evangeliums verwurzelt sein muss. Im Zentrum dieser Sicht steht Gott selbst – nicht der Prediger, nicht die Gemeinde, nicht der Zeitgeist. Prediger sind Gesandte Gottes, berufen dazu, Jesus Christus den Hörern so zu verkünden, dass sie ihm vertrauen, ihn anbeten und verherrlichen. Dieses Buch ist eine leidenschaftliche Ermutigung für Prediger und Pastoren, mit heiliger Kühnheit und Freude zu predigen. Es ist ein Weckruf, der zeigt: Die geistliche Finsternis unserer Zeit kann tatsächlich durch das Licht des Evangeliums verdrängt werden. • Ideal für Prediger, Theologiestudenten und Gemeindeleiter • Vom beliebten Autor und Konferenzredner Michael Reeves • Ein ermutigender Impuls für eine Christus-zentrierte Verkündigung in herausfordernden Zeiten
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Seitenzahl: 86
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Michael Reeves
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Titel des englischen OriginalsPreaching: A God-Centred Vision
© 2024 by Michael Reeves
UnionPublishing.org
Bridgend, Wales, UnitedKingdom
Wenn nicht anders angegeben, wurde folgende Bibelübersetzung verwendet Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
© 2025 Verbum Medien gGmbH
Kleines Lohfeld 6
D-32549 Bad Oeynhausen
verbum-medien.de
Übersetzung
Veronika Sattlecker
Lektorat
Katharina Töws
Buchgestaltung
Annika Felder
Satz
Walter Wieser
Druck und Bindung
Totem, Polen
1. Auflage 2025
Best.-Nr. 8652 189
ISBN 978-3-98665-189-3
E-Book 978-3-98665-190-9
Hörbuch 978-3-98665-191-6
DOI 10.54291/j278294658
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Michael Reeves
Vorwort
Einleitung
1 Gott ist ein Prediger
2 Eine Begegnung mit Gott
3 Das Wort, das sich selbst bestätigt
4 Herr, wir wollen Jesus sehen!
5 Licht und Wärme
6 Radikale Erneuerung
7 Das Evangelium allein
8 Predigen wie Christus
Studienführer
Endnoten
Sinclair B. Ferguson
Schon viele Bücher wurden über das Predigen geschrieben, und sie unterscheiden sich nicht nur in ihrer Qualität, sondern auch in ihrem Zweck und ihrer Funktion.
Einige wollen die Basics eines guten Vortrages vermitteln und handeln von der Kunst des Erklärens, von den Prinzipien guter Kommunikation und vielem mehr. Diese Grundlagen sind wichtig, denn wir Menschen sind von Gott so geschaffen worden, dass unser Denken und Kommunizieren auf eine bestimmte Weise am besten funktionieren. Auch wenn manche Predigten vielleicht chaotisch sind, ist der Heilige Geist sicher nicht der Urheber des Chaos!
Andere klassische Werke zum Thema Predigen kombinieren praktische Ratschläge mit Ermutigung, Anregungen und Geschichten aus dem Leben des Autors. Ich habe mich richtig amüsiert, als ich zum ersten Mal ein altes Exemplar von Spurgeons Ratschläge für Prediger las. Wie eine Bedienungsanleitung ist es mit verschiedenen Holzschnitten illustriert: Die richtige Körperhaltung beim Predigen oder genaue Anweisungen für die Gestik sind hier abgebildet. Ein solches Buch erfrischt jeden Prediger, der bereits im Einsatz ist. Spurgeons Humor, seine enorme praktische Weisheit und seine Leidenschaft für Christus ermutigen zum Wachstum als Prediger.
Ein weiterer Klassiker aus dem 20. Jahrhundert ist wohl Die Predigt und der Prediger von David Martyn Lloyd-Jones. In diesem Buch gibt es so gut wie keine Anleitung dazu, wie man eine Predigt vorbereitet. Aber man muss extrem gefühlskalt sein, um nach dem Lesen dieser gesammelten Vorträge nicht den Wunsch zu verspüren, besser zu predigen.
Predigen mit Gott im Zentrum steht in dieser großen Tradition, auch wenn es von viel bescheidenerem Umfang ist. Manchmal können uns auch kurze Begegnungen verändern und unser Leben nachhaltig prägen. Mike Reeves argumentiert hier, dass das formale Grundgerüst einer Predigt zwar wichtig ist, das höchste Ziel aber ein tiefes Verständnis vom echten Predigen sein sollte. Woher kommt es, dass wir predigen? Wozu dient es? Und welche Wirkung hat eine Predigt mit Jesus im Zentrum? Es ist eben nicht die grundlegende Fähigkeit, einen literarischen Text auszulegen oder anschaulich zu erklären, sondern ein tieferes Verständnis, das eine Predigt wirkungsvoll macht. Ein solches Predigen schafft einen Raum, in dem sich Prediger und Zuhörer der Gegenwart Gottes bewusst werden.
Diese Art des Predigens steht in der Tradition des apostolischen Desiderats – dem Wunsch, die Stimme Jesu in seiner Gemeinde zu hören, indem er durch Menschen spricht und so die Wahrheit der Bibel und unseres Herzens offenbart (vgl.2Kor 4,2; Hebr 4,12–13). Auf diese Weise wird unser Innerstes vor Gott und uns selbst offengelegt, sodass wir (zumindest geistlich) vor ihm niederfallen und ihn anbeten. Wenn wir Gottes Anwesenheit unter uns erkennen und bekennen, wird er wirklich angebetet (vgl. 1Kor 14,24–25).
Das ist die Art von Predigt, die wir brauchen. Jonathan Edwards erkannte, obwohl – oder gerade weil – er ein Mann mit einem riesigen Intellekt war:»Unsere Zuhörer brauchen keine vollgestopften Köpfe, sondern bewegte Herzen. Sie brauchen solche Predigten, die sie im Innersten berühren.«1 Diese Zuwendung zum dreieinigen Gott sollte das eigentliche Ziel einer Predigt in dieser Zeit sein, denn genau das werden wir auch später in der Herrlichkeit erleben. Und das Spannende und zugleich Herausfordernde an solchen Predigten ist – wie Mike Reeves auf den ersten Seiten dieses Buches wunderbar aufzeigt –, dass die Auswirkungen einer Predigt in Gott selbst verwurzelt und begründet sind.
In einer berühmten Passage seiner Institutio Christianae Religionis (Unterweisung in der christlichen Religion) griff Johannes Calvin eine Aussage des griechischen Redners Demosthenes auf. Er behauptete, die wichtigste Regel der Beredsamkeit sei die »Vortragsweise«. Und auch der zweit- und drittwichtigste Faktor sei die Vortragsweise. Calvin schrieb: »Ebenso müsste ich, wenn du mich fragtest, was denn bei den Regeln der christlichen Religion das Wichtigste sei, als Erstes und Zweites und Drittes und immerfort nur die Demut nennen!«2 Desgleichen sollten wir antworten, wenn wir gefragt werden, was das Herzstück des Predigens ist: »Erstens, zweitens, drittens und jedes Mal: Christus. Er ist der Weg zum Vater durch den Geist.« Denn er ist selbst das Wort, der Logos, das vom Vater gesprochen wird. Gott ist der Prediger, Christus sozusagen die lebendige Predigt.3 Auch Paulus schrieb, dass Jesus der ist, der verkündet wird (vgl. Kol 1,28).
Jeder Prediger, der sich in der Reihe der Propheten und der Apostel sieht, muss seinen Finger irgendwo auf den Text der Bibel legen. Aber dann muss er den Finger und seine Stimme gleichermaßen erheben, um zu sagen:»Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!« (Joh 1,29). Schlussendlich – und in jeder Predigt – muss der Prediger sich nicht nur als Vermittler des Bibeltextes beweisen, sondern als Vermittler einer Person: Christus. Es nützt nichts, die Bibel zu durchforsten und sie als Schlüssel zum ewigen Leben anzubieten, ohne Christus selbst zu präsentieren – denn in ihm haben wir das Leben (vgl. Joh 5,39–40).
All das drückt Mike Reeves in diesem kleinen Buch genau richtig aus. Predigen mit Gott im Zentrum ist in der Tat multum in parvo – in wenigen Worten wird viel ausgedrückt. Vielleicht wirst du ein wenig enttäuscht sein, wenn du die letzte Seite umblätterst, weil du gern noch mehr lesen würdest. Doch gleichzeitig wirst du merken, dass du bereits nach wenigen Seiten viel gelernt hast. Bete am besten jetzt schon dafür, dass das Gelesene in deiner eigenen Predigt oder in den Predigten, die du regelmäßig hörst, zur Wirklichkeit wird.
Sinclair B. Ferguson
Was ist das Problem vieler heutiger Predigten? Ich vermute, es könnte damit zu tun haben, dass vielen nicht klar ist, was Predigen eigentlich bedeutet. Sicher spielt es ebenfalls eine große Rolle, dass das Smartphone unsere Aufmerksamkeitsspanne verringert hat und viele Christen nicht vollumfänglich auf das Wort Gottes vertrauen. Doch auch darüber hinaus lässt sich feststellen: Predigen gehört zu den Dingen, die wir tun, weil Christen das eben so tun. Dazu brauchen wir uns gar nicht groß anzustrengen; oberflächliche Predigten sind schnell verfasst.
In diesem Buch geht es also nicht um Formalitäten oder eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man eine Predigt vorbereitet. Ich möchte tiefer gehen, denn ich bin davon überzeugt, dass ein reiches biblisches und theologisches Verständnis des Predigens eine viel bessere Grundlage ist als jeder praktische Tipp. Ein stabiles Fundament ist wichtiger als die Perfektionierung der Fassade.
Welche Rahmenbedingungen liefert also der christliche Glaube für das Predigen? Und wie würden wohl unsere Predigten klingen, würden wir sie mit dieser Vision verkünden? Ich möchte ein Konzept für das Predigen entwerfen, das sich auf dem Wesen Gottes, der Herrlichkeit seines Wortes und der Kraft des Evangeliums gründet. Auf diesem festen Grund können wir mutige, tiefgehende Predigten erleben, die die Pforten der Hölle zum Zittern bringen und die Heiligen mit Anbetung erfüllen.
Zunächst wollen wir uns anschauen, warum wir überhaupt predigen. Denn wenn wir ehrlich sind, müssen wir feststellen: Predigen wirkt aus der Zeit gefallen und altmodisch. Eine Predigt ist keine anregende Diskussionsrunde. Sie ist auch kein Kurzvideo, das die besten Zitate einer Show kompakt zusammenfasst. Die Kameraperspektiven wechseln nicht, um unsere Aufmerksamkeit zu halten. Niemand kann hier »liken«, »reposten« oder »kommentieren« – zumindest nicht bei einer Predigt, die »offline« gehalten wird. Warum also halten wir in der heutigen Zeit am Predigen fest?
Wir Christen predigen weder aus Tradition noch aus Gewohnheit. Wir Christen predigen, weil Gott ein Prediger ist. Er ist der Urheber allen Seins. Sein Wesen bestimmt den Grund unseres Predigens.
Der sprechende Gott
Die Bibel beginnt mit einem sprechenden Gott. Am Anfang sagte Gott: »Es werde Licht«, und es wurde Licht (vgl. 1Mose 1,1–3).
Gott ist außerdem selbst das Licht (vgl. 1Joh 1,5), und so wie es die Natur des Lichts ist, zu leuchten, so ist es die Natur Gottes, sich zu offenbaren. Er ist ein Gott, der sich gern zu erkennen gibt.
Im Grunde hat Gott jedoch schon vor den Ereignissen in 1. Mose gesprochen. Schon bevor er alle Dinge durch sein Wort schuf, sprach er ein Wort. »Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott«(Joh 1,1–2).Wir haben es hier also mit einem Gott zu tun, der nicht nur zufällig spricht; er ist von Natur aus ein sprechender Gott. Sein Sprechen entspringt seinem Wesen.
Jesus gibt uns beim letzten Abendmahl in Johannes 16 einen faszinierenden Einblick, wenn er uns sagt, dass der Heilige Geist nur spricht, »was er hört« (V. 13). Jesus zufolge ist der Geist zuallererst ein Zuhörer: Er hört zu, wenn der Vater sein Wort ausspricht.
Dies ist eine tiefe, ewige Wahrheit über Gott. Martin Luther vergleicht die Stelle aus dem Johannesevangelium mit einem Gespräch der Dreieinigkeit. Dabei stehen sowohl der Prediger als auch der Zuhörer an der Kanzel, so Luther. Gott Vater ist der Prediger, der Heilige Geist hört zu.4