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Mensch und Gesundheit ganzheitlich betrachtet. Ein umfassender Leitfaden für Wohlbefinden und Vitalität. Unsere Gesundheit ist das höchste Gut – doch wird sie oft erst dann ernst genommen, wenn Beschwerden auftreten. In diesem Buch zeigt Heilpraktikerin Alexandra Nau, warum es entscheidend ist, den Körper als Ganzes zu betrachten und nicht nur Symptome zu behandeln. Basierend auf ihrer langjährigen Erfahrung verbindet sie Erkenntnisse aus der Naturheilkunde mit praxisnahen Lösungen für weit verbreitete Gesundheitsprobleme wie Bluthochdruck, Migräne, chronische Müdigkeit und viele weitere Beschwerden. Sie erklärt verständlich, welche Rolle Ernährung, Hormone, das Immunsystem und der Lebensstil für unsere Gesundheit spielen – und wie wir selbst aktiv unser Wohlbefinden fördern können. Dieses Buch bietet nicht nur fundiertes Wissen, sondern auch zahlreiche Tipps und naturheilkundliche Ansätze, um den eigenen Körper besser zu verstehen und ganzheitlich zu unterstützen. Wer seine Gesundheit selbst in die Hand nehmen möchte, findet hier wertvolle Impulse und praxisnahe Lösungen.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Autor: Alexandra Nau
Originalausgabe: Februar 2025 Coverentwurf: Alexandra Nau Covergestaltung: Michael Frädrich © Edition Paashaas Verlag, Hattingen © Alexandra Nau. Alle Rechte vorbehalten.
www.verlag-epv.de
Printausgabe: ISBN: 978-3-96174-159-5Disclaimer
Dieses Buch ist durch das Urheberrecht geschützt. Keine Teile dieses Buches dürfen ohne vorherige schriftliche Genehmigung der Urheberin in irgendeiner Form oder durch irgendwelche Mittel, sei es elektronisch oder mechanisch, einschließlich Fotokopieren, Aufzeichnen oder durch ein Informationsspeicher- und Abrufsystem, reproduziert oder übertragen werden.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.
Alexandra Nau, geboren im September 1975 in Dortmund als erstes von sechs Kindern, hat sich bereits früh für das Gesundheitswesen begeistert. Nach ihrer Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten sammelte sie umfangreiche Erfahrungen in verschiedenen Fachbereichen wie HNO, Psychologie/Neurologie, Urologie und Innerer Medizin. Ihr breites Wissen und ihr Engagement führten sie schließlich zu einer Spezialisierung in der Naturheilkunde.
Nach der Geburt ihres Sohnes im Jahr 2006 entschied sich Alexandra Nau, ihre Kenntnisse zu vertiefen und eine Weiterbildung zur Heilpraktikerin zu absolvieren. Sie schloss diese erfolgreich im Jahr 2011 mit der Prüfung beim Amtsarzt des Gesundheitsamtes Dortmund ab. Seit 2012 führt sie ihre eigene Praxis in Velbert-Langenberg, wo sie ihre Patienten ganzheitlich betreut und behandelt.
Ihr tiefes Verständnis für die Naturheilkunde und der Wunsch, ihr Wissen weiterzugeben, motivierten sie, als Autorin tätig zu werden. Zwischen 2016 und 2023 veröffentlichte sie mehrere Bücher im Edition Paashaas Verlag, die sich intensiv mit den Themen ganzheitliche Gesundheit, Schmerztherapie und Schilddrüsenfunktion beschäftigen. Ihre Veröffentlichungen zielen darauf ab, die Ursachen von Erkrankungen zu beleuchten und Wege aufzuzeigen, diese ganzheitlich zu behandeln.
Ihr neuestes Buch greift die Inhalte ihrer früheren Werke auf und erweitert diese um noch tiefere Einblicke in die ganzheitliche Gesundheit. Mit diesem umfassenden Werk möchte Alexandra Nau das Bewusstsein für die vielfältigen Ursachen von Krankheiten schärfen und dazu beitragen, dass Symptome nicht nur oberflächlich behandelt, sondern deren Wurzeln verstanden und angegangen werden.
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Mensch und Gesundheit ganzheitlich betrachtet –
Ein ganzheitlicher Ansatz für Wohlbefinden und Vitalität
Bitte beachten Sie, dass die Informationen in diesem Ratgeber ausschließlich zu Informationszwecken dienen und nicht als Ersatz für professionelle medizinische Beratung oder Behandlung gedacht sind. Konsultieren Sie immer einen qualifizierten Heilpraktiker oder Arzt, bevor Sie aufgrund der in diesem Ratgeber bereitgestellten Informationen Maßnahmen ergreifen. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden oder Verluste, die aus der Anwendung der in diesem Ratgeber enthaltenen Informationen resultieren. Behandlungsempfehlungen basieren auf Erfahrungen aus jahrelanger Praxistätigkeit und sollten immer individuell initiiert werden.
Müdigkeit und Erschöpfung sind zwei Themen, die in meiner Praxis sehr häufig vorkommen. Viele verspüren eine permanente Müdigkeit und Erschöpfung und nehmen diese oft auch als normal wahr.
Müdigkeit und Erschöpfung sind komplexe Symptome, die durch eine Vielzahl von Faktoren hervorgerufen werden können. Sie betreffen Menschen weltweit und können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Die Ursachen für diese Zustände sind oft multifaktoriell und umfassen eine Mischung aus hormonellen Dysbalancen, Ernährungsgewohnheiten, Lebensstil, psychischen Faktoren und medizinischen Zuständen. In diesem Artikel werden die wichtigsten Ursachen für Müdigkeit und Erschöpfung detailliert beschrieben, einschließlich der Rolle von Hormonen, Histamin, der Schilddrüse, den Nebennieren, Ernährung und Blutzuckerschwankungen, Schlafstörungen, Medienkonsum, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, dem Immunsystem, dem Darm, Nährstoffmängeln, chronischen Entzündungen, der Trinkmenge und Medikamenten.
Hormonelle Dysbalancen
Hormone spielen eine zentrale Rolle bei der Regulierung vieler Körperfunktionen, einschließlich des Energiehaushalts. Eine Dysbalance in Hormonen wie Kortisol, Melatonin, Schilddrüsenhormonen und Insulin kann zu anhaltender Müdigkeit führen.
Die Schilddrüse produziert Hormone, die den Stoffwechsel regulieren. Eine Unterfunktion der Schilddrüse, bekannt als Hypothyreose, führt zu einem verlangsamen Stoffwechsel, was Müdigkeit, Gewichtszunahme, Depressionen und Kälteempfindlichkeit zur Folge haben kann. Menschen mit Hypothyreose fühlen sich oft erschöpft, da ihr Körper nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert, um den Stoffwechsel auf einem normalen Niveau zu halten.
Die Nebennieren produzieren Kortisol, ein Hormon, das bei der Stressbewältigung hilft und den Blutzuckerspiegel reguliert. Chronischer Stress kann zu einer Überproduktion von Kortisol führen, was langfristig die Nebennieren erschöpfen kann, ein Zustand, der als Nebennierenschwäche bezeichnet wird. Dies kann zu anhaltender Müdigkeit, Schlafstörungen und einer beeinträchtigten Fähigkeit zur Stressbewältigung führen.
Histamin und Müdigkeit
Histamin ist ein Neurotransmitter, der eine Schlüsselrolle im Immunsystem und bei allergischen Reaktionen spielt. Einige Menschen haben jedoch eine Unverträglichkeit gegenüber Histamin, die zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Verdauungsproblemen und Hautausschlägen führen kann. Eine erhöhte Histaminproduktion oder eine verringerte Fähigkeit, Histamin abzubauen, kann zur Erschöpfung beitragen, insbesondere wenn das Enzym Diaminoxidase (DAO), das für den Abbau von Histamin verantwortlich ist, nicht ausreichend vorhanden ist.
Blutzuckerschwankungen und Ernährung
Die Ernährung und die Stabilität des Blutzuckerspiegels haben einen erheblichen Einfluss auf den Energielevel. Ein unausgeglichener Blutzuckerspiegel verursacht durch den Konsum von zuckerreichen Lebensmitteln und einfachen Kohlenhydraten, kann zu schnellen Blutzuckerspitzen und -abfällen führen. Diese Schwankungen können plötzliche Energieeinbrüche und das Bedürfnis nach einem “Zuckerhoch“ verursachen, gefolgt von einem “Zuckertief“, was Müdigkeit und Erschöpfung verstärkt.
Darüber hinaus können bestimmte Nährstoffmängel wie Eisen, Vitamin B12 und Vitamin D zu Anämie und Muskelermüdung führen, was die Müdigkeit weiter verschlimmert. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen ist, ist daher essenziell für die Aufrechterhaltung eines stabilen Energielevels.
Schlafstörungen
Schlaf ist unerlässlich für die körperliche und geistige Regeneration. Schlafstörungen, wie Insomnie, Schlafapnoe oder das Restless-Legs-Syndrom können die Qualität und Dauer des Schlafes erheblich beeinträchtigen. Chronischer Schlafmangel führt zu einem Defizit, das sich auf die kognitive Funktion, die Stimmung und das allgemeine Energieniveau auswirkt. Unzureichender Schlaf kann auch die Produktion von Hormonen wie Kortisol und Insulin beeinträchtigen, was wiederum Müdigkeit fördert.
Medienkonsum und Bildschirmnutzung
Der exzessive Konsum von Medien und die Nutzung elektronischer Geräte, insbesondere vor dem Schlafengehen, können die Schlafqualität und die circadianen Rhythmen, die innere Uhr des Organismus, stören. Das blaue Licht, das von Bildschirmen ausgestrahlt wird, hemmt die Produktion von Melatonin, einem Hormon, das für die Regulierung des Schlaf-Wach-Zyklus verantwortlich ist. Dies kann zu Schwierigkeiten beim Einschlafen und einer insgesamt schlechteren Schlafqualität führen, was wiederum Müdigkeit und Erschöpfung am nächsten Tag begünstigt.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Immunsystem
Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien können zu Müdigkeit führen, indem sie das Immunsystem belasten und Entzündungen im Körper verursachen. Gluten, Laktose, Fruktose und bestimmte Konservierungs- und Farbstoffe sind häufige Auslöser. Wenn der Körper auf ein Nahrungsmittel reagiert, kann dies zu Verdauungsproblemen, Kopfschmerzen und allgemeinem Unwohlsein führen. Langfristig kann eine ständige Belastung des Immunsystems durch unverträgliche Nahrungsmittel zu chronischer Müdigkeit führen.
Die Bedeutung des Darms
Der Darm spielt eine entscheidende Rolle für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden. Eine gestörte Darmflora, auch Dysbiose genannt, kann die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen und das Immunsystem belasten. Ein “Leaky Gut“-Syndrom, bei dem die Darmbarriere durchlässiger wird, kann zu einer systemischen Entzündungsreaktion führen, die oft mit Müdigkeit und Erschöpfung einhergeht. Die Gesundheit des Darms ist daher ein wesentlicher Faktor für das allgemeine Energieniveau.
Nährstoffmängel
Nährstoffmängel, insbesondere an Eisen, Vitamin D, Vitamin B12 und Magnesium sind häufige Ursachen für Müdigkeit. Eisenmangel führt zu Anämie, einem Zustand, bei dem der Körper nicht genügend rote Blutkörperchen hat, um Sauerstoff effizient zu transportieren. Vitamin B12 ist entscheidend für die neurologische Funktion und die Blutbildung, während Vitamin D und Magnesium eine Rolle bei der Muskel- und Nervenfunktion spielen. Eine ausgewogene Ernährung und, wenn nötig, Nahrungsergänzungsmittel sind wichtig, um diese Mängel zu vermeiden.
Chronische Entzündungen
Chronische Entzündungen im Körper können eine stille, aber kraftzehrende Quelle der Müdigkeit sein. Entzündungen können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, darunter Infektionen, Autoimmunerkrankungen, Umweltgifte und eine entzündungsfördernde Ernährung. Diese anhaltende Entzündungsreaktion kann die Energieproduktion in den Zellen beeinträchtigen und zu einer allgemeinen Erschöpfung führen.
Trinkmenge und Dehydration
Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann zu Dehydration führen, die oft mit Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten einhergeht. Der Körper benötigt eine ausreichende Menge Wasser, um alle seine Funktionen optimal auszuführen, einschließlich der Regulierung der Körpertemperatur und des Transports von Nährstoffen und Abfallprodukten. Chronische Dehydration kann zu Kopfschmerzen, Schwindel und allgemeiner Schwäche führen, was die Müdigkeit verschlimmert.
Medikamente und ihre Nebenwirkungen
Viele Medikamente, insbesondere Antihistaminika, Antidepressiva, Blutdruckmedikamente und Schmerzmittel haben Müdigkeit als häufige Nebenwirkung. Diese Medikamente können das zentrale Nervensystem dämpfen oder die Neurotransmitter im Gehirn beeinflussen, was zu Schläfrigkeit und verminderter Energie führt. Es ist wichtig, dass Patienten, die solche Medikamente einnehmen, die Nebenwirkungen mit ihrem Arzt besprechen und möglicherweise Alternativen in Betracht ziehen.
Viren und Bakterien
Eine latent virale oder bakterielle Infektion kann ebenfalls zu chronischer Müdigkeit und Erschöpfung führen. Diese Art von Infektionen wird oft als "latente" oder "schlummernde" Infektionen bezeichnet, bei denen die Erreger (Viren oder Bakterien) im Körper verbleiben, ohne akute Symptome zu verursachen. Diese Infektionen können jedoch das Immunsystem ständig stimulieren oder intermittierend aktiv werden, was zu anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung führen kann.
Selbst wenn die Infektion nicht aktiv ist, kann das Immunsystem ständig auf der Hut sein und versuchen, den latenten Erreger in Schach zu halten. Diese anhaltende Immunreaktion kann eine chronische systemische Entzündung hervorrufen, die zu Erschöpfung und Müdigkeit führt.
Einige latente Infektionen können in regelmäßigen Abständen reaktiviert werden. Während dieser Phasen der Reaktivierung kann es zu einer Erhöhung der Symptome kommen, einschließlich Müdigkeit, Muskelschmerzen und allgemeinem Unwohlsein.
Einige Erreger können latent in den Zellen verbleiben und schleichende Schäden verursachen. Zum Beispiel können Viren wie das Epstein-Barr-Virus (EBV) Zellen infizieren und zu einem Zustand der chronischen Erschöpfung führen.
In manchen Fällen kann das Immunsystem bei der Bekämpfung der latenten Infektion versehentlich körpereigenes Gewebe angreifen, was zu autoimmunen Reaktionen und damit zu Symptomen von Müdigkeit und Erschöpfung führt.
Beispiele für latente Infektionen, die Müdigkeit verursachen können:
Epstein-Barr-Virus (EBV): EBV ist ein häufiges Virus, das in der Regel das Pfeiffersche Drüsenfieber verursacht. Bei manchen Menschen verbleibt das Virus jedoch latent im Körper und wird mit dem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS/ME) in Verbindung gebracht.
Cytomegalievirus (CMV): Ein weiteres Mitglied der Herpesvirus-Familie, das häufig latente Infektionen verursacht und mit chronischer Müdigkeit in Verbindung gebracht wird.
Borrelia burgdorferi: Der Erreger der Lyme-Borreliose kann nach einer Infektion im Körper verbleiben und zu einem Zustand führen, der als post-Lyme-Syndrom bekannt ist und durch chronische Müdigkeit und andere Symptome gekennzeichnet ist.
Humanes Herpesvirus 6 (HHV-6): Auch dieses Virus kann im Körper latent bleiben und mit chronischem Müdigkeitssyndrom in Verbindung gebracht werden.
Mycoplasma pneumoniae: Ein Bakterium, das normalerweise Atemwegsinfektionen verursacht, aber auch als latente Infektion mit chronischer Müdigkeit in Verbindung gebracht wird.
Konzentrationsstörungen
Viele älterwerdende Menschen beklagen, dass ihre Konzentration nachlässt, dass sie nicht mehr so viel und so gut aufnehmen können, dass sie vergesslich werden. Vielen macht es sehr zu schaffen, dass sie geistig nicht mehr so fit sind, wie sie es mal waren. Es macht ihnen zu schaffen, dass sie sich keine Namen mehr merken können, dass sie nicht mehr wissen, was sie gestern oder vorgestern gemacht haben. Oft entsteht dann auch direkt die Angst, dass man Demenz haben oder entwickeln könnte.
Unsere Denkfähigkeit, unsere Merkfähigkeit, unsere Aufnahmefähigkeit ist zum Teil genetisch veranlagt, zum Teil aber auch durch Neurotrophine gesteuert. Neurotrophine sind neuronale Wachstumsfaktoren. Sie schützen die Synapsen und Neuronen im Gehirn, fördern deren Erneuerung und Wachstum.
Unser Gehirn ist ein Leben lang lernfähig, es muss nur auch ein Leben lang den neuronalen Wachstumsfaktor BDNF – Brain derived neurotrophic Factor (deutsch: vom Gehirn stammender neurotropher Faktor) produzieren.
Gebildet wir BDNF im Hippocampus des Gehirns und in den Thrombozyten. Der Hippocampus ist ein Areal im Gehirn, welches für Lernen und Gedächtnis zuständig ist. Thrombozyten sind Blutkörperchen, die unter anderem für die Blutgerinnung zuständig sind.
Gerade in jungen Jahren wird sehr viel BDNF produziert, da wir sehr viel lernen müssen. Babys müssen lernen zu krabbeln, zu laufen, zu sprechen, anschließend lernen sie im Kindergarten, später dann in der Schule. Kinder lernen täglich Neues dazu, das Gehirn wächst kontinuierlich. Dafür wird viel BDNF benötigt. Auch später, im Erwachsenenalter, wird noch viel des neurotrophen Proteins benötigt – immerhin lernen wir im Job auch täglich dazu, wir lernen mit unseren Kindern mit, manche lernen im Erwachsenenalter noch neue Sprachen, lernen den Umgang mit dem Computer oder Handy.
BDNF ist wichtig für unser Langzeitgedächtnis, für die Konzentration, das Denken.
Patienten mit niedrigen Spiegeln weisen oft Depressionen auf, sowie Schlafstörungen. Auch Patienten mit Burnout und posttraumatischen Belastungsstörungen weisen oft niedrige Spiegel auf, genauso wie Patienten mit Alzheimer, Schizophrenie, Chorea Huntington (Erbkrankheit mit ruckartigen, krampfartigen Bewegungen, Bewegungsstörungen, psychischen Veränderungen).
Bei Patienten mit Neurodermitis finden sich hingegen oft erhöhte Werte. BDNF bindet sich an eosinophile Granulozyten und triggert die Ausschüttung von (unter anderem) Interleukin-6 und TNF-alpha. Diese Kombination führt zu Juckreiz und entzündeter Haut.
Hormone
Warum kommt es also im Alter zu Störungen der Denk- und Merkfähigkeit? Das ist recht schnell erklärt – Hormone nehmen einen großen Einfluss auf unser Gehirn. Die Hormone Östradiol und Progesteron versiegen bei der Frau ab einem bestimmten Alter. Ab 35 findet der ein oder andere Eisprung im Jahr weniger statt, so dass es sukzessive zu einem einschleichenden Hormonmangel kommt. Progesteron wird überwiegend in den Eierstöcken produziert und über den Eisprung freigesetzt. Fehlen Eisprünge, sinkt das Progesteron. Östradiol hingegen wird in den Eierstöcken, dem Fettgewebe, in den Wänden der Blutgefäße und im Gehirn produziert. Es hält sich also länger als das Progesteron, da es nicht einzige auf den Eisprung angewiesen ist.
Progesteron und Östradiol wirken beide auf die Bildung von BDNF positiv ein. Sie regen die Bildung und Freisetzung an. Auch Testosteron hat positiven Einfluss auf die Bildung und Freisetzung. (1, 2, 3)
Sinkt bei Frauen der Hormonspiegel, sinkt auch die Bildung von BDNF. Geraten Östradiol und/oder Progesteron in einen absoluten Mangel, sind über eine Blutuntersuchung kaum mehr nachzuweisen, lässt in der Regel auch die Konzentration nach, die Lernfähigkeit, das Gedächtnis.
Auch Frauen, die eine Hormonbehandlung mit synthetischem Progesteron machen (Medroxyprogesteronacetat) bremsen darüber die Bildung des Proteins aus.
In der Praxis erlebe ich leider allzu häufig, dass Frauen die Behandlung mit bioidentischen Hormonen verweigert wird. Gerne heißt es dann: „Sie brauchen keine Hormone mehr, Sie sind in den Wechseljahren.“ oder „Frauen ohne Gebärmutter brauchen keine Hormone mehr.“ Das ist schlicht und ergreifend Blödsinn. Jede Frau braucht Hormone, ganz gleich wie alt sie ist. Das eine schließt das andere nicht aus. Hormone sind lebenswichtig, und jede Lebensphase bringt eine individuelle Menge an Hormonen mit sich. Dass eine 60-jährige Frau nicht mehr die Hormonmenge benötigt, wie eine 20-jährige, das ist klar. Aber dennoch hat sie einen Anspruch auf Hormone und ein funktionierendes Hormonsystem. Wenn man sich mal anguckt, was Hormone alles machen, stellt sich die Frage nach der Wichtigkeit eigentlich gar nicht mehr. Östrogene bieten einen Gefäß- und Herzschutz, schützen vor Gefäßverkalkungen, sie wirken gefäßerweiternd und regulieren so den Blutdruck, sie haben eine antioxidative Wirkung und befeuchten die Schleimhäute (auch die der Gelenke und des Magens). Zudem hemmen sie den Knochenabbau und erhöhen die Konzentration des HDL-Cholesterins.
Progesteron dient nicht nur dazu, eine Schwangerschaft zu ermöglichen. Auch in den späteren Jahren hat Progesteron seine Berechtigung. Es wirkt beruhigend, fördert Schlaf und Stimmung sowie die Libido. Es schützt die Knochen und die Gebärmutter.
Auch Männer benötigen diese Hormone. Nicht in den Mengen, wie Frauen es brauchen, aber dennoch ist es auch für sie essenziell wichtig. Progesteron dient als Vorstufe, um Testosteron zu bilden. Produzieren die Hoden im Alter weniger Testosteron, kommt es auch bei Männern zu einem hormonellen Ungleichgewicht. Dieser Prozess des hormonellen Ungleichgewichts setzt bei Männern wesentlich später ein, was auch einer der Gründe ist, warum Männer mit 50 Jahren geistig oft fitter wirken als Frauen. Allerdings, das muss man direkt dazu sagen, gehen Männer oft auch einfach „nur“ arbeiten, während Frauen viele Jobs täglich haben – arbeiten gehen, Kinder versorgen, Essen zubereiten, einkaufen gehen, Fahrdienste übernehmen, Elternabende, Elternsprechtage, Vorsorgeuntersuchungen mit den Kindern, Wäsche, Haushalt … Da kommen ein paar mehr Jobs täglich zusammen, was nun mal viel Stress ist. Stress kann langfristig zu einem hormonellen Ungleichgewicht führen und die Bildung und Freisetzung von BDNF stören und hemmen.
Guckt man sich die Hormonkaskade an, sieht man recht schnell, dass unsere Sexualhormone einer Bildungskette unterliegen – wir produzieren aus Cholesterin zuerst Pregnenolon, daraus dann Progesteron und aus Progesteron dann Cortisol. Steigt der Bedarf an Cortisol durch langanhaltenden Stress, zapft der Körper früher oder später am Progesteron ab, um seinen Bedarf an Cortisol weiterhin aufrecht erhalten zu können. So kommt es über kurz oder lang nicht nur zum Absinken des Cortisols, sondern auch des Progesterons – ein hausgemachtes hormonelles Ungleichgewicht mit weitreichenden Folgen. Fehlen dann auch noch die ein oder anderen Eisprünge, sinkt das Progesteron schneller ab, als uns lieb ist.
In Studien und Versuchen hat sich gezeigt, dass BDNF den Glukosestoffwechsel und die Insulinsensitivität positiv beeinflusst. Welcher Mechanismus genau dahintersteckt, ist allerdings noch nicht final geklärt.
Sport hingegen fördert die Bildung und Freisetzung, was auch einer der Gründe ist, warum Sport uns Schutz vor Demenz und neuro-degenerativen Erkrankungen bietet. Gemeint ist hier allerdings eher der Ausdauersport als der Kraftsport. Wer täglich ausdauernd spazieren geht oder Nordic Walking macht, macht auf jeden Fall etwas für sein Gehirn.
Neben Sport fördert auch Omega3 die BDNF-Bildung. Omega3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend, fördern die Hirnentwicklung – unser Gehirn besteht überwiegend aus Fett. 30% davon sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, unter anderem das DHA (Docosahexaensäure), eine der wichtigsten Omega3-Fettsäure. Mit Hilfe der Omega3-Fettsäuren können sich Synapsen besser verschalten und Neurotransmitter bilden sowie aufnehmen. Es sollten täglich 1,5 - 2 Gramm DHA und EPA aufgenommen werden. Mit Hilfe dieser Fettsäuren können Entzündungen reguliert und die Blut-Hirn-Schranke geschlossen werden.
Ein gesundes Darmmikrobiom fördert ebenfalls die Bildung von BDNF. Diverse Bakterienstämme im Darm fermentieren Kohlenhydrate und Ballaststoffe zu Milchsäure und Butyrat, was im Hippocampus die Freisetzung von BDNF fördert. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass der Darm mit Depressionen in Verbindung steht. Fehlen bestimmte Darmbakterien, wie zum Beispiel das Bifidobakterium infantis, kann nicht ausreichend Serotonin hergestellt werden. Produzieren Bakterienstämme vermehrt Lipopolysaccharide, kann dies die Entzündungsneigung steigern und verhindern, dass kurzkettige Fettsäuren produziert werden, welche in Butyrat umgewandelt werden würden. Ein gesunder Darm ist essenziell und eine wichtige Schnittstelle zum Gehirn. Wessen Darm ständig bläht, wessen Stuhl permanent schmiert, der kann davon ausgehen, dass eine Störung im Mikrobiom vorliegt und sollte dies kontrollieren lassen.
Schlaf
Ausreichend Schlaf ist wichtig. Das Gehirn braucht ab und zu mal eine Pause. Wir sind permanent Reizen ausgesetzt – Licht, Geräusche, Gerüche – diese muss das Gehirn den ganzen Tag verarbeiten. In der Nacht sollten wir ihm daher eine ausreichend lange Pause gönnen, um regenerieren zu können.
Fastenzeiten
– ob tagesweises Fasten oder Intervallfasten, beides fördert die Bildung von BDNF. Fasten stabilisiert den Blutzuckerspiegel und wirkt sich positiv auf die Sensibilität der Zelle gegenüber Insulin aus. Zudem reduziert regelmäßiges Fasten Entzündungen, erhöht die Bildung von Ketonkörpern und entlastet Magen und Darm. Während der Fastenphasen werden die Zellen mal nicht permanent mit Zucker bombardiert. Der über die Nahrung aufgenommene Zucker wird normalerweise an Insulin gebunden und dann in die Zelle hineintransportiert. Dort wird der Zucker dann verbrannt. Wird viel zu viel Zucker aufgenommen, kommt die Zelle mit der Verbrennung nicht mehr hinterher, so dass der Zucker im Blut liegen bleibt und in der Leber sowie als Fett eingelagert wird. Der überschüssige Zucker wird in Triglyceride und in LDL-Cholesterin umgewandelt. Auch Stress fördert die permanente Freisetzung von Zucker. Werden im Darm Kohlenhydrate nicht ausreichend verdaut, werden diese ebenfalls in Zucker umgewandelt. Es ist also nicht immer ausschließlich die Ernährung, die Schuld daran ist, dass man dicker und dicker wird oder dass der Cholesterinspiegel jenseits von Gut und Böse ist, auch das persönliche Stressniveau und unser Darmmikrobiom tragen eine Mitschuld.
Eine Insulinresistenz kann dazu führen, dass die Produktion von BDNF reduziert wird. Seit viele Jahren weiß man mittlerweile, dass auch das Gehirn insulinresistent werden kann.
Regelmäßiges Kreuzworträtsel machen, Ratesendungen im Fernsehen gucken, Gehirnjogging – all das regt ebenfalls die Bildung von BDNF an und macht zudem noch Spaß.
In Studien hat sich gezeigt, dass der Vitalpilz Hericium (Löwenmähne) sehr gut gegen Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Depressionen wirkt. Mit Hilfe des Vitalpilz lässt sich die Bildung von BDNF anregen. (4) Die tägliche und konsequente Einnahme wird hier vorausgesetzt. Empfohlen ist die tägliche Einnahme von 1000mg – 3000mg. In der Praxis empfehle ich die Vitalpilze von Mykovital und der Firma Smaints. Bei Smaints finde ich besonders gut, dass das Pilzextrakt flüssig ist.
Wenn die geistige Fähigkeit nachlässt, kann man sehr gut selbstständig etwas dagegen machen. Nehmen Sie es in die Hand und bewegen Sie sich viel, machen Kreuzworträtsel, trinken Sie ausreichend Wasser und essen Sie stets gesund, um die Darmbakterien zu füttern und zu erhalten.
Schlussfolgerung
Müdigkeit und Erschöpfung sind komplexe Zustände, die aus einer Vielzahl von Faktoren resultieren können. Von hormonellen Dysbalancen über Nährstoffmängel und chronische Entzündungen bis hin zu Lebensstilfaktoren wie Schlafmangel und Medienkonsum – jeder dieser Faktoren kann einen signifikanten Einfluss auf das Energieniveau haben. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Diagnose und Behandlung ist daher essenziell, um die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und eine geeignete Therapie zu entwickeln. Nur durch das Verständnis der vielen möglichen Ursachen kann effektiv gegen Müdigkeit und Erschöpfung vorgegangen werden.
Naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten bei Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen
Adaptogene
sind pflanzliche Stoffe, die dem Körper helfen, Stress besser zu bewältigen und die Energie zu steigern.
• Ashwagandha (Withania somnifera): Fördert die Stressresistenz und unterstützt die Nebennierenfunktion.
• Dosierung: 300 - 500 mg pro Tag als Extrakt.
• Rhodiola Rosea: Verbessert die Energie, reduziert Müdigkeit und stärkt die Widerstandskraft gegen Stress.
• Dosierung: 200 - 400 mg pro Tag als Extrakt.
• Ginseng (Panax ginseng): Erhöht die Energie und verbessert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.
• Dosierung: 200 - 400 mg pro Tag als Extrakt.
Vitamine
Ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen kann zu Müdigkeit und Erschöpfung führen. Die Ergänzung dieser Nährstoffe kann helfen, das Energieniveau zu verbessern.
• Vitamin B-Komplex: Besonders B12 und B6 sind wichtig für die Energieproduktion und das Nervensystem.
• Dosierung: Ein hochdosierter B-Komplex mit 50 -100 mg der meisten B-Vitamine pro Tag.
• Vitamin D: Wichtig für die allgemeine Gesundheit und kann Müdigkeit reduzieren, insbesondere bei einem Mangel.
• Dosierung: 1.000 - 2.000 IE pro Tag, abhängig vom aktuellen Vitamin-D-Spiegel.
• Eisen: Ein Eisenmangel kann zu Anämie und damit zu Müdigkeit führen.
• Dosierung: 15 - 30 mg pro Tag, abhängig vom aktuellen Eisenspiegel im Blut.
• Magnesium: Unterstützt die Energieproduktion und das Nervensystem.
• Dosierung: 200 - 400 mg pro Tag, vorzugsweise abends eingenommen.
Kräuter
Bestimmte Kräuter können helfen, die Energie zu steigern und Müdigkeit zu bekämpfen.
• Maca-Wurzel (Lepidium meyenii): Bekannt für ihre energieerhöhenden Eigenschaften und Unterstützung der Hormonbalance.
• Dosierung: 1.500 - 3.000 mg pro Tag.
• Schisandra (Schisandra chinensis): Verbessert die Energie und unterstützt die Nebennierenfunktion.
• Dosierung: 500 - 1.000 mg pro Tag als Extrakt.
• Brahmi (Bacopa monnieri): Fördert die geistige Klarheit und kann helfen, geistige Ermüdung zu reduzieren.
• Dosierung: 300 mg pro Tag als Extrakt.
Omega3-Fettsäuren
spielen eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von Entzündungen und können helfen, die Energie zu verbessern.
• Fischöl oder Algenöl: Reich an EPA und DHA, zwei wichtigen Omega3-Fettsäuren.
• Dosierung: 1.000–2.000 mg EPA und DHA pro Tag.
Aminosäuren
wie L-Tyrosin und L-Carnitin können zur Steigerung der Energie und der kognitiven Funktion beitragen.
• L-Tyrosin: Unterstützt die Produktion von Neurotransmittern wie Dopamin und Noradrenalin.
• Dosierung: 500 - 1.000 mg pro Tag.
• L-Carnitin: Hilft bei der Energieproduktion in den Zellen und kann Müdigkeit reduzieren.
• Dosierung: 500 - 2.000 mg pro Tag.
Aromatherapie
Ätherische Öle wie Rosmarin, Pfefferminze und Zitrone können durch Inhalation oder Auftragen auf die Haut die Wachsamkeit und Energie steigern.
Akupunktur und Akupressur
Diese traditionellen chinesischen Praktiken können helfen, die Energieflüsse im Körper auszugleichen und Müdigkeit zu lindern.
Hydrotherapie
Wechselbäder oder Wechselduschen können die Durchblutung fördern und den Stoffwechsel anregen, was zu einer Verbesserung der Energie führen kann.
Es ist wichtig, dass vor der Anwendung von Nahrungsergänzungsmitteln oder pflanzlichen Präparaten Rücksprache mit einem erfahrenen Heilpraktiker oder ganzheitlich agierenden Arzt gehalten wird, insbesondere wenn bereits bestehende Gesundheitsprobleme oder Medikamenteneinnahmen vorliegen. Dies ist notwendig, um Wechselwirkungen zu vermeiden und die richtige Dosierung für die individuellen Bedürfnisse sicherzustellen.
Symptome wie Brennen beim Wasserlassen, vermehrter und/oder schmerzhafter Harndrang, Unterleibsschmerzen sind typische Beschwerden bei einem Harnwegsinfekt. Auch Blut im Urin und Fieber können Anzeichen einer Blasenentzündung sein.
Ca. 7 Millionen mal jährlich werden in Deutschland antibiotische Behandlungen aufgrund von Harnwegsinfekten und Blasenentzündungen eingeleitet. Viele dieser antibiotischen Behandlungen sind oftmals überflüssig.
Von Blasenentzündungen sind mehr Frauen als Männer betroffen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die männliche Harnröhre wesentlich länger ist als die der Frau.
Bis zum Jahr 2006 habe ich bei einem Urologen gearbeitet und habe bei zahlreichen Blasenspiegelungen assistiert, Urinkulturen und Antibiogramme angelegt, Urinsedimente vorbereitet und Urinstix gemacht. Blasenentzündungen kamen in jeder Altersstufe vor. In 99% der Fälle wurde die Blasenentzündung allerdings lediglich mit einem Antibiotikum behandelt und nicht nach der Ursache der Entzündung gesucht. Natürlich ist es sinnvoll, erst die akute Infektion zu behandeln. Wenn Harnwegsinfektionen allerdings häufiger vorkommen, macht es doch auch Sinn, nach der Ursache zu forschen. Wenn ich von häufiger spreche, meine ich mehrmals im Jahr. Wenn jemand nur alle Jubeljahre mal einen Harnwegsinfekt hat, dann reicht sicherlich die akute Behandlung vollkommen aus. Zu den Behandlungstipps kommen wir später noch.
Ich behaupte mal, dass bei den meisten Männern und Frauen die Ursache darin liegt, dass sie zu wenig trinken. Wird die Blase und Harnröhre nicht regelmäßig durchgespült, können sich Bakterien dort vermehren und aufsteigen. In der Harnröhre und in der Blase befindet sich eine natürliche, physiologische Besiedlung mit diversen Bakterienstämmen. Sind diese im Gleichgewicht, machen sie keine Probleme. Geraten sie ins Ungleichgewicht, können sie Entzündungen fördern und Beschwerden machen.
Wer zu wenig trinkt oder die Blase nur alle paar Stunden mal entleert, sorgt für eine Veränderung des pH-Wertes in den Harnwegen. Ein stabiles Milieu ist aber wichtig, damit Bakterien (über-)leben können, damit sie eingedämmt und im Zaum gehalten werden. Der pH-Wert des Urins liegt normalerweise zwischen 5,5 und 7, also eher im sauren Bereich.
In erster Linie sind die Nieren für einen stabilen pH-Wert verantwortlich. Sie scheiden mehr saure Abbauprodukte aus als alkalische. Zu den sauren Abbauprodukten gehören Kreatinin, Harnsäure und Harnstoff. Abbauprodukte wie Ammoniak, Phosphat und Sulfat sind eher basisch. Die Aminosäuren Methionin, Cystein, Homocystein (Abbauprodukt aus dem Aminosäurenstoffwechsel) sind schwefelhaltig und werden zu Sulfat, also zu einem basischen Abbauprodukt, verstoffwechselt. Fleisch, Weizen, Weizenmehlprodukte und auch Gerste sind reich an eben diesen Aminosäuren, so dass die mögliche tägliche Last an Sulfat für die Nieren nur schwer zu verarbeiten ist. Wurst und auch Käse, Schmelzkäse, Kondensmilch ist oft mit Phosphat versetzt bzw. phosphathaltig. Aber auch phosphatreiche Getränke wie Rotwein, Bier, Cola werden oft und gerne konsumiert. Wer täglich viel Brot, Wurst und Fleisch isst, viele phosphathaltige Getränke zu sich nimmt, strapaziert damit seine Nieren und verändert den pH-Wert in seiner Harnblase.
Zu viele Säuren im Urin sind genauso ungünstig wie ein zu basischer Urin. Da unsere Ernährung in den meisten Fällen eher Säure lastig ist, sind die Nieren darauf bedacht, entsprechend gegenzusteuern, um ein Gleichgewicht erreichen und halten zu können.
Ionen – ein Begriff, den viele eher der Physik zuordnen, als der Medizin (elektrisch geladenes Molekül) – spielen aber auch im Bereich der Gesundheit und auch bei der Ernährung eine große Rolle. Fleisch, Wurst, Käse, Brot, Nudeln sind Lebensmittel, die viele H+ Ionen abgeben. H+ Ionen sind positiv geladene Protonen. Gemüse, Obst, Kräuter, Nüsse hingegen haben die Fähigkeit H+ Ionen aufzunehmen. Werden mehr H+ Ionen aufgenommen, als gebunden werden können, übersteigt die Säurelast die Kapazität des körpereigenen Puffersystems und es werden vermehrt basische Mineralstoffe, wie Calcium und Magnesium, aus den Knochen freigesetzt, um diese Säuren zu eliminieren.
Langfristig kann dies zum einen Osteoporose begünstigen, aber auch die Entstehung von Nierensteinen durch Calciumoxalat. Wer jetzt meint, dass er mit der täglichen Zufuhr von Milch dagegenhalten kann, der täuscht sich. Milch zählt eher zu den säurebildenden Lebensmitteln. Einer Studie der Harvard School for Public Health nach wurden 75.000 Frauen 12 Jahre lang begleitet. Hierbei sollte kontrolliert und dokumentiert werden, welchen Einfluss Milch auf die Knochen hat. Die Studie hat gezeigt, dass die Knochen der milchtrinkenden Frauen brüchiger waren. (5)
