Prüfungstraining für Bilanzbuchhalter, Band 2 - Jörg Kuntzmann - E-Book

Prüfungstraining für Bilanzbuchhalter, Band 2 E-Book

Jörg Kuntzmann

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Beschreibung

Das bewährte Prüfungstraining für angehende Bilanzbuchhalter. Aktueller Rechtsstand für die Prüfungen in 2015. Mit dem bewährten Prüfungstraining für Bilanzbuchhalter in zwei Bänden nutzen Sie das Wissen erfahrener Prüfer und Dozenten, um sich gezielt auf die Prüfung zum Bilanzbuchhalter vorzubereiten. Jede Übung enthält ausführliche Lösungshinweise inklusive Punkt- und Zeitvorgaben. Aufgaben in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden helfen Ihnen, Ihren Leistungsstand sicher einzuschätzen. Orientiert am offiziellen Rahmenlernplan und unter Berücksichtigung ehemaliger Klausuraufgaben lernen Sie genau das, was Sie für eine erfolgreiche Bilanzbuchhalterprüfung benötigen. Band 2 umfasst 194 Übungsaufgaben zu den Fächern Berichterstattung, Recht, Kosten- und Leistungsrechnung sowie Finanzwirtschaftliches Management. Alle Aufgaben und Lösungen wurden mit der 10. Auflage vollständig überarbeitet und erweitert. Band 1 deckt mit 164 Übungsaufgaben die Fächer Jahresabschluss, Abschlüsse nach internationalen Standards (Grundteil) sowie Steuerlehre ab. Aus dem Inhalt: Relevante Prüfungsinhalte ausgerichtet am offiziellen Rahmenlehrplan: Berichterstattung. Recht. Kosten- und Leistungsrechnung. Finanzwirtschaftliches Management.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 267

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NWB Verlag GmbH & Co. KG, Herne

Alle Rechte vorbehalten.

Dieses Buch und alle in ihm enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahmen der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages unzulässig.

ISBN: 978-3-482-74083-1

Vorwort zur 10. Auflage

Mit der vorliegenden 10. Auflage des Prüfungstrainings für Bilanzbuchhalter Band 2 wurden die Aufgaben und Lösungen an den derzeit prüfungsrelevanten Rechtsstand angepasst. Außerdem wurden wieder einige neue Aufgaben aufgenommen. Da das Buch neben der reinen Prüfungsvorbereitung auch der Auffrischung und Wiederholung dienen soll, sind einige Aufgaben vorhanden, die für die Bilanzbuchhalterprüfung nach dem Rahmenplan nicht relevant sind. Diese sind folgendermaßen gekennzeichnet:

(1) Zusatzaufgabe ohne Bezug zur Prüfungsverordnung

Damit haben die Autoren ein aktuelles und umfassendes Hilfsmittel für die Fächer Berichterstattung (volks- und betriebswirtschaftliche Grundlagen, Jahresabschlussanalyse), Recht, Kosten- und Leistungsrechnung sowie Finanzwirtschaftliches Management (Finanzwirtschaft und Planungsrechnung) der Bilanzbuchhalterprüfung erstellt (Aufgaben zu den weiteren Fächern werden in Band 1 behandelt).

Da die Verfasser als Dozenten und Prüfer im Bereich der Bilanzbuchhalterausbildung tätig sind oder waren, orientieren sich die 194 Übungsaufgaben am Rahmenlehrplan und an ehemaligen Klausuraufgaben. Durch die Angabe von Punkten, einer Zeitvorgabe für jede Übung und die ausführlichen Lösungshinweise ist mit diesem Buch ein optimales Training möglich. Außerdem sind die Aufgaben in drei verschiedene Schwierigkeitsgrade eingeteilt, sodass eine bessere Einschätzung der eigenen Leistung möglich ist.

Die einzelnen Stufen werden folgendermaßen dargestellt:

*einfache Aufgaben

**mittlere Aufgaben

***schwere Aufgaben

Außer für Bilanzbuchhalter ist dieses Buch auch als Prüfungsvorbereitung für Studenten an Universitäten und Fachhochschulen sowie zur Vorbereitung auf die Steuerfachwirtprüfung geeignet, da dort in den oben genannten Fächern meist ein ähnlicher Themenkreis geprüft wird. Auch für Praktiker der Finanzverwaltung, der Steuerberatung und des Rechnungswesens kann dieses Buch als Auffrischungs- oder Wiederholungskurs dienen.

Für Anregungen und Hinweise zu diesem Werk sind die Autoren auch in Zukunft dankbar.

Kiel, im Dezember 2014Jörg Kuntzmann

A. Einleitung

Zu Anfang dieses zweiten Bandes sollen analog zur Vorgehensweise in Band 1 die zwei fiktiven Unternehmen vorgestellt werden, die Ihnen bei den Fällen immer wieder begegnen werden. Gehen Sie davon aus, dass Sie als Bilanzbuchhalter/in in diesen Unternehmen arbeiten und die Aufgaben aus der Sicht dieser Unternehmen zu lösen haben. Dabei ist zu beachten, dass die einzelnen Aufgaben unabhängig voneinander sind.

Die angegebenen Lösungen können keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sodass auch andere oder ähnliche Antworten richtig sein können. Auch der technische Fortschritt insbesondere im Abschnitt EDV kann u. U. zu anderen Lösungen führen.

I. Personengesellschaft

Abraham OHG

An der Abraham OHG sind die Gesellschafter Martin Lange, Annelene Abraham, Kai Schweers und Uta Johannsen zu jeweils einem Viertel beteiligt.

Die OHG ist ein Großhandelsunternehmen mit Sitz in Hamburg. Sie verfügt außerdem noch über Betriebsstätten in Berlin, Frankfurt und München. Das Betriebsgelände in Hamburg ist Eigentum der OHG. Das Gelände in München ist Eigentum der Gesellschafterin Uta Johannsen und von dieser an die OHG vermietet. Die beiden anderen Grundstücke sind von örtlichen Immobiliengesellschaften gemietet.

Die Gesellschaft handelt mit Artikeln der Haushalts- und Unterhaltungselektronik. Die Handelswaren werden weltweit bezogen und national weiterveräußert.

Die OHG ist nicht nach dem Publizitätsgesetz zur Rechnungslegung verpflichtet.

II. Kapitalgesellschaft

Maschinenbau AG

Die Maschinenbau AG ist ein Industrieunternehmen mit (Verwaltungs-) Sitz in Düsseldorf. Die Produktionsstätte befindet sich seit 1988 in Duisburg. Beide Grundstücke sind Eigentum der Aktiengesellschaft. Zusätzlich besteht seit dem Jahr 1991 eine Betriebsstätte in Dresden und ein Auslieferungslager in Mailand. Zum Unternehmen gehört außerdem eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die sich mit neuen Fertigungsverfahren und Produktinnovationen beschäftigt. Grundlagenforschungen werden seitens der Maschinenbau AG nicht betrieben.

Die Werkstoffe für die Produktion werden zum großen Teil aus dem Inland bezogen. Außerdem werden Rohstoffe aus der Europäischen Union importiert. Die fertigen Erzeugnisse werden weltweit verkauft.

Die Aktien der Maschinenbau AG werden an der Frankfurter Börse gehandelt. An der AG sind folgende Aktionäre beteiligt:

III. Angaben für beide Gesellschaften

Das Geschäftsjahr beider Unternehmen entspricht dem Kalenderjahr. Die Bilanzaufstellung erfolgt jährlich am 15. März zum 31. 12. des Vorjahrs. Die Handelsbilanz soll soweit wie möglich der Steuerbilanz entsprechen. Weicht der zu besteuernde Gewinn unvermeidlich ab, wird dieses außerhalb der handelsrechtlichen Buchführung und des Abschlusses dargestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Wirtschaftliche Verflechtungen mit anderen Unternehmen bestehen nicht, sodass nur ein Einzelabschluss aufzustellen ist.

B. Berichterstattung

Fall 1 Volkswirtschaftliche Grundlagen 1(1)6 Punkte * 5 Minuten

Die drei folgenden Wörter werden im allgemeinen Sprachgebrauch häufig gleichgesetzt. Erläutern Sie den Unterschied der Begriffe aus volkswirtschaftlicher Sicht:

a)

Bedürfnisse

b)

Bedarf

c)

Nachfrage

Die Lösung finden Sie auf Seite 124.

Fall 2 Volkswirtschaftliche Grundlagen 2(1)8 Punkte * 7 Minuten

Definieren Sie die folgenden Begriffe aus der Volkswirtschaftslehre:

a)

Knappheit

b)

Wirtschaften

c)

Ökonomisches Prinzip

Die Lösung finden Sie auf Seite 124.

Fall 3 Volkswirtschaftliche Grundlagen 3(1)12 Punkte ** 10 Minuten

Erläutern Sie aus volkswirtschaftlicher Sicht die verschiedenen Arten der Arbeitsteilung. Nennen Sie für jede Art ein Beispiel.

Gehen sie zusätzlich auf den komparativen Kostenvorteil nach Ricardo ein.

Die Lösung finden Sie auf Seite 124.

Fall 4 Soziale Marktwirtschaft 14 Punkte ** 12 Minuten

Das Wirtschaftssystem der Bundesrepublik Deutschland wird als soziale Marktwirtschaft bezeichnet.

a)

Beschreiben Sie das System der sozialen Marktwirtschaft.

b)

Erläutern Sie an drei Beispielen den Unterschied zur freien Marktwirtschaft.

c)

Nennen Sie zwei „Väter“ der sozialen Marktwirtschaft.

d)

Nennen Sie den zweiten Idealtyp der Wirtschaftsordnung.

e)

Unterscheiden Sie die beiden Idealtypen durch jeweils einen Stichpunkt in Bezug auf Eigentum und Planung.

Die Lösung finden Sie auf Seite 125.

Fall 5 Wirtschaftskreislauf 14 Punkte ** 12 Minuten

In dem nachfolgenden Wirtschaftskreislauf sind aus Vereinfachungsgründen nur die Geldströme dargestellt (Geldkreislauf). Beschriften Sie diese Geldströme mit ihren Werten und Bedeutungen nach den folgenden Angaben:

Keine Betrachtung von direkten Steuern und Sozialabgaben.

Die Lösung finden Sie auf Seite 127.

Fall 6 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 1 18 Punkte *** 15 Minuten

Berechnen Sie nach den Angaben aus Fall 5 die nachfolgenden Werte. Unterstellen Sie dabei, dass keine Faktoreinkommen vom Ausland an Inländer bzw. vom Inland an Ausländer gezahlt wurden.

a)

Nettoinvestitionen

b)

Außenbeitrag

c)

Bruttonationaleinkommen zu Marktpreisen

d)

Nettonationaleinkommen zu Marktpreisen

e)

Volkseinkommen nach der Verteilung

f)

Volkseinkommen nach der Verwendung

g)

Lohnquote

Die Lösung finden Sie auf Seite 127.

Fall 7 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 2 18 Punkte *** 15 Minuten

Für einen internationalen Vergleich von Volkswirtschaften ist das europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) entwickelt worden.

a)

Welche Aufgaben haben die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen?

b)

Definieren Sie die Begriffe Bruttoinlandsprodukt und Bruttonationaleinkommen.

c)

Nach welchen drei Methoden lässt sich das Bruttoinlandsprodukt darstellen?

d)

In welche beiden Teilbereiche wird das Volkseinkommen unterteilt?

Die Lösung finden Sie auf Seite 129.

Fall 8 Bruttoinlandsprodukt 18 Punkte ** 15 Minuten

Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes betrug der reale Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes im 3. Quartal 2014 0,1 % gegenüber dem 2. Quartal (laut Internet-Seite des Statistischen Bundesamtes).

a)

Warum wird das preisbereinigte (reale) Bruttoinlandsprodukt nicht mehr mit einem üblicherweise fünfjährlich wechselnden Basisjahr für die Preisentwicklung berechnet?

b)

Wodurch unterscheiden sich das Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen und das Nettoinlandsprodukt zu Marktpreisen?

c)

Der Wertmaßstab Bruttoinlandsprodukt ist für einen objektiven Vergleich des Wohlstandes einer Volkswirtschaft ungeeignet. Begründen Sie diese Aussage durch drei Beispiele.

d)

Berechnen Sie das Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen aus den folgenden Angaben:

Die Lösung finden Sie auf Seite 129.

Fall 9 Bruttonationaleinkommen 10 Punkte * 8 Minuten

Das Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik Deutschland betrug im 3. Quartal 2014 739,96 Mrd. €. Das Bruttonationaleinkommen war allerdings höher und betrug im gleichen Zeitraum 757,55 Mrd. € (laut Internet-Seite des Statistischen Bundesamtes).

a)

Erläutern Sie den Unterschied zwischen dem Bruttonationaleinkommen und dem Bruttoinlandsprodukt.

b)

Berechnen Sie das Bruttonationaleinkommen zu Marktpreisen aus den folgenden Angaben:

Die Lösung finden Sie auf Seite 130.

Fall 10 Markt und Preis 1 12 Punkte ** 10 Minuten

Die Maschinenbau AG und zwei andere Anbieter sind die einzigen, die vollautomatische Babywickelmaschinen herstellen. Für dieses Produkt sind allerdings viele Nachfrager vorhanden.

a)

Benennen und erklären Sie die hier herrschende Marktform.

b)

Erläutern Sie, wie die Preisfestsetzung bei dieser Marktform grundsätzlich erfolgt.

c)

Würde eine andere Marktform gegeben sein, wenn die Maschinenbau AG der einzige Anbieter wäre? Wenn ja, welche?

d)

Welche Kriterien der Preisfestsetzung wären in diesem Fall c) zu beachten?

Die Lösung finden Sie auf Seite 130.

Fall 11 Markt und Preis 2 20 Punkte ** 17 Minuten

Jeder Ort, an dem sich Angebot und Nachfrage treffen, wird als Markt bezeichnet.

a)

Nennen Sie fünf Kriterien eines vollkommenen Marktes.

b)

Zeichnen Sie eine typische Angebots- und Nachfragekurve.

c)

Was zeigt der Schnittpunkt der beiden Kurven aus b)?

d)

Erweitern Sie die Zeichnung zu b) um einen Mindestpreis.

e)

Welche Auswirkungen hat ein Mindestpreis?

f)

Wie wird ein solcher Eingriff in den Markt bezeichnet?

g)

Welche wesentlichen Funktionen hat der Preis, der ohne Markteingriffe zustande kommt?

Die Lösung finden Sie auf Seite 131.

Fall 12 Wettbewerb 1 12 Punkte ** 10 Minuten

Im Wettbewerb sind unterschiedliche Arten der Zusammenarbeit bekannt.

a)

Unterscheiden Sie die Begriffe Kartell und Konzern.

b)

Im Jahr 2013 ist das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen neu gefasst worden. Wie sind die Kartellbestimmungen jetzt ausgestaltet?

c)

Erläutern Sie den Unterschied zwischen horizontalen, vertikalen und anorganischen Unternehmenszusammenschlüssen.

d)

Erläutern Sie die Aufgaben des Bundeskartellamtes im Bereich der Fusionskontrolle.

Die Lösung finden Sie auf Seite 133.

Fall 13 Wettbewerb 2(1)24 Punkte *** 20 Minuten

Wettbewerb zwischen Unternehmen wird als Voraussetzung für eine Marktwirtschaft angesehen. Trotzdem versuchen einige Unternehmen immer wieder, den Wettbewerb einzuschränken.

a)

Nennen Sie drei Gründe für Wettbewerbseinschränkungen durch Konzentration.

b)

Berechnen Sie die absolute Konzentration nach den drei üblichen Kriterien aus der folgenden Tabelle:

c)

Zeichnen Sie anhand der folgenden Daten eine Lorenzkurve der Unternehmenskonzentration (nicht bezogen auf b).

Die Lösung finden Sie auf Seite 134.

Fall 14 Geld und Kredit 1(1)12 Punkte * 10 Minuten

„Zum Geld zählen solche Vermögensteile, die im Rahmen des nationalen Zahlungsverkehrs generell zur Erfüllung von Verbindlichkeiten akzeptiert werden.“ (Baßeler/Heinrich/Koch: Grundlagen und Probleme der Volkswirtschaft)

a)

Nennen und erläutern Sie drei Funktionen des Geldes.

b)

Nennen Sie drei Geldarten.

Die Lösung finden Sie auf Seite 135.

Fall 15 Geld und Kredit 2(1)14 Punkte ** 12 Minuten

Für die Geldpolitik war bis 1998 die Deutsche Bundesbank zuständig.

a)

Wer ist seit dem 1. 1. 1999 für die Geldpolitik verantwortlich?

b)

Welche beiden Geschäftsarten stehen dem Eurosystem zur Durchführung der einheitlichen Geldpolitik zur Verfügung?

c)

Nennen Sie drei Beispiele für Offenmarktgeschäfte.

d)

Beschreiben Sie das Hauptrefinanzierungsgeschäft.

e)

Beschreiben Sie die beiden ständigen Fazilitäten.

f)

Welche Aufgaben hat die Deutsche Bundesbank jetzt noch?

Die Lösung finden Sie auf Seite 136.

Fall 16 Inflation(1)14 Punkte ** 12 Minuten

Erklären Sie die folgenden Begriffe:

a)

Inflation, Deflation

b)

Offene Inflation, verdeckte Inflation

c)

Importierte Inflation, Kosteninflation

Die Lösung finden Sie auf Seite 137.

Fall 17 Preisindex(1)12 Punkte * 10 Minuten

Um das Ziel der Preisstabilität genauer zu bestimmen, gab der EZB-Rat 1998 die folgende quantitative Definition bekannt: „Preisstabilität wird definiert als Anstieg [eines Indexes] für das Euro-Währungsgebiet von unter 2 % gegenüber dem Vorjahr. Preisstabilität muss mittelfristig gewährleistet werden.“ 2003 wurde klargestellt, dass der EZB-Rat im Rahmen der Definition darauf abziele, mittelfristig eine Preissteigerungsrate unter, aber nahe der 2 %-Marke beizubehalten. (Die Geldpolitik der EZB, Europäische Zentralbank, 2011, angepasst)

a)

Nennen Sie den Index, mit dessen Hilfe die Messung erfolgt.

b)

Geben Sie eine Kurzbeschreibung dieses Indexes.

c)

Wie hat sich die Kaufkraft des Euros Ende 2014 seit 2011 entwickelt, wenn der Index in Bezug zum Vorjahr folgendermaßen festgestellt wurde?

Die Lösung finden Sie auf Seite 138.

Fall 18 Zahlungsbilanz(1)18 Punkte *** 15 Minuten

Die deutsche Leistungsbilanz ergab für 2013 einen Überschuss von 227,8 Mrd. €. Im Vorjahr hatte das Plus nur 133,1 Mrd. € betragen.

(Internet-Seite Deutsche Bundesbank – Monatsbericht 11/2014)

a)

Definieren Sie den Begriff Zahlungsbilanz.

b)

Nennen Sie die Teilbilanzen der Leistungsbilanz und erklären Sie kurz, welche Vorgänge in diesen Bilanzen erfasst werden.

c)

In welchen Teilbilanzen werden die folgenden Vorgänge erfasst:

-

Warenverkauf an das Ausland gegen langfristigen Kredit

-

Urlaubsreise in das Ausland gegen Barzahlung

-

Staatlicher Entwicklungshilfe gegen Barzahlung

d)

Warum handelt es sich bei dem Begriff Leistungsbilanzüberschuss um eine falsche Wortwahl?

Die Lösung finden Sie auf Seite 138.

Fall 19 Konjunkturzyklen 14 Punkte * 12 Minuten

Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass es Schwankungen im Ausmaß der wirtschaftlichen Gesamtlage (Konjunktur) gibt.

a)

Nennen Sie die vier Phasen eines Konjunkturzyklus.

b)

Stellen Sie einen Konjunkturzyklus grafisch dar und beschriften Sie Ihre Zeichnung entsprechend zu a). Berücksichtigen Sie dabei einen Aufwärtstrend.

c)

Nennen und erläutern Sie drei Kriterien, die eine Phase der wirtschaftlichen Erholung kennzeichnen.

Die Lösung finden Sie auf Seite 139.

Fall 20 Stabilitätsgesetz 1 8 Punkte * 7 Minuten

In § 1 des Stabilitätsgesetzes wird vom Bund und von den Ländern verlangt, dass sie bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichtes zu beachten haben.

a)

Welche vier Unterziele sollen nach dieser Vorschrift erreicht werden?

b)

Warum werden diese Unterziele als magisches Viereck bezeichnet?

c)

Welche beiden Unterziele, die nicht im Gesetz genannt werden, sollten nach heutiger Meinung noch zusätzlich verfolgt werden?

Die Lösung finden Sie auf Seite 140.

Fall 21 Stabilitätsgesetz 2 14 Punkte * 12 Minuten

Im Stabilitätsgesetz heißt es, dass „die Maßnahmen so zu treffen sind, dass sie im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung . . . zu einem hohen Beschäftigungsgrad . . . beitragen“.

a)

Warum ist als Ziel nicht eine Vollbeschäftigung festgeschrieben?

b)

Erläutern Sie die Arten der Arbeitslosigkeit.

c)

In einer Volkswirtschaft seien die folgenden Zahlen unterstellt (Angaben in Tausend):
Berechnen Sie die Erwerbsquote und die Erwerbslosenquote.

Die Lösung finden Sie auf Seite 141.

Fall 22 Fiskalpolitik 12 Punkte * 10 Minuten

Das Bestreben des Staates bei seinen wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen auf den Wirtschaftsablauf insbesondere auf Vollbeschäftigung und Preisniveaustabilität einzuwirken wird als Fiskalpolitik bezeichnet.

a)

Unterscheiden Sie prozyklische und antizyklische Fiskalpolitik.

b)

Nennen Sie drei fiskalpolitische Maßnahmen.

Die Lösung finden Sie auf Seite 142.

Fall 23 Tarifpolitik(1)18 Punkte ** 15 Minuten

In Art. 9 Abs. 3 des Grundgesetzes werden die Bildung von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden gewährleistet. Im Verhältnis dieser beiden Gruppen zueinander herrscht in Deutschland Tarifautonomie.

a)

Definieren Sie den Begriff Tarifautonomie.

b)

Beschreiben Sie einen Arbeitskampf grob in seinen einzelnen Schritten vom Beginn der Tarifverhandlungen bis zum Tarifabschluss.

c)

Der Bundesminister für Arbeit und Soziales kann im Einvernehmen mit Vertretern der Spitzenorganisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen Tarifvertrag für allgemeinverbindlich erklären. Erläutern Sie den Begriff.

Die Lösung finden Sie auf Seite 142.

Fall 24 Mitbestimmung(1) 18 Punkte ** 15 Minuten

Unter der Unternehmensmitbestimmung versteht man die Möglichkeiten der Arbeitnehmer, auf unternehmerische, meist wirtschaftliche Fragen Einfluss zu nehmen, und zwar über Vertreter in den Organen von Kapitalgesellschaften.

a)

Welches ist das wichtigste Gremium bei der Unternehmensmitbestimmung?

b)

Nennen Sie drei verschiedene Arten der Unternehmensmitbestimmung in Deutschland.

c)

Wie ist ein Aufsichtsrat bei einer Aktiengesellschaft aus der Dienstleistungsbranche mit 3.000 Mitarbeitern zu besetzen?

d)

Neben der Unternehmensmitbestimmung gibt es auch noch eine betriebliche Mitbestimmung. Durch wen wird sie ausgeübt und wo ist das geregelt?

Die Lösung finden Sie auf Seite 143.

Fall 25 Sozialversicherung(1) 8 Punkte * 7 Minuten

Nach der Internetseite des Statistischen Bundesamts betrugen die Ausgaben der deutschen gesetzlichen Sozialversicherung im Jahr 2013 533,7 Mrd. € .

a)

Nennen Sie die verschiedenen Zweige der gesetzlichen Sozialversicherung.

b)

Grundsätzlich werden die Beiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber je zur Hälfte bezahlt. Nennen Sie zwei Beispiele, bei denen diese Grundregel nicht zutrifft.

Die Lösung finden Sie auf Seite 143.

Fall 26 EU-Aufbau(1)14 Punkte *** 12 Minuten

„Die EU ist eine einzigartige wirtschaftliche und politische Partnerschaft zwischen 28 europäischen Staaten, die zusammen einen großen Teil des Kontinents ausmachen.”(Internet-Seite der Europäischen Union)

a)

Ein Organ der EU ist der Europäische Rat, der bis zu viermal jährlich auf einem EU-Gipfel zusammentritt. Wer sind die Mitglieder dieses Rates (keine Namen) und was ist die Hauptaufgabe dieses Organs?

b)

Wie heißt das ausführende Organ der EU und welche wesentlichen Aufgaben hat es?

c)

Nennen Sie die drei wesentlichen Aufgaben des Europäischen Parlamentes.

Die Lösung finden Sie auf Seite 144.

Fall 27 Europäische Zentralbank(1)14 Punkte *** 12 Minuten

Erläutern Sie Aufgaben und Organisation der Europäischen Zentralbank.

Die Lösung finden Sie auf Seite 145.

Fall 28 Produktionsfaktoren 14 Punkte * 12 Minuten

Nennen und definieren Sie sowohl die betriebswirtschaftlichen als auch die volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren. Nennen Sie für jede Art ein Beispiel.

Die Lösung finden Sie auf Seite 146.

Fall 29 Betriebswirtschaftliche Steuerungsgrößen 10 Punkte * 8 Minuten

Beschreiben Sie die folgenden betriebswirtschaftlichen Steuerungsgrößen und nennen Sie die Berechnungsformel.

a)

Produktivität

b)

Wirtschaftlichkeit

c)

Eigenkapitalrentabilität

d)

Umsatzrentabilität

e)

Liquidität 2. Grades

Die Lösung finden Sie auf Seite 147.

Fall 30 Rechtsformen(1)12 Punkte ** 10 Minuten

Unterscheiden Sie die gesetzlichen Rechte und Pflichten der Gesellschafter der Abraham OHG und der Maschinenbau AG anhand der folgenden Kriterien:

a)

Einlagepflicht

b)

Haftung

c)

Geschäftsführung/Vertretung

d)

Gewinnanteil

Die Lösung finden Sie auf Seite 148.

Fall 31 Organisation 1(1)14 Punkte * 12 Minuten

Die Aufbauorganisation eines Unternehmens kann durch ein Organigramm grafisch dargestellt werden.

a)

Skizzieren Sie das Organigramm der Abraham OHG nach den folgenden Angaben:

-

Geschäftsführung

-

Stabsabteilung der Geschäftsführung: Recht

-

Fachbereiche: Handel, Verwaltung

-

Linienabteilungen:

-

Einkauf, Verkauf, beide dem Handel unterstellt

-

Rechnungswesen, Organisation, beide der Verwaltung unterstellt

b)

Erklären Sie die Funktion einer Stabsstelle.

c)

Die Maschinenbau AG ist nach dem Matrixsystem organisiert. Skizzieren Sie das Organigramm nach den folgenden Angaben:

-

Vorstand

-

Produktbereiche: Industriemaschinen, Haushaltsmaschinen, Büromaschinen

-

Abteilungen: Einkauf, Produktion, Vertrieb, Verwaltung

Die Lösung finden Sie auf Seite 148.

Fall 32 Organisation 2(1)14 Punkte ** 12 Minuten

Im Rahmen der Organisation sind verschiedene Begriffe zu unterscheiden, die hier zu erklären sind:

a)

Organisation, Disposition, Improvisation

b)

Aufbauorganisation, Ablauforganisation

c)

Stellen, Abteilungen

Die Lösung finden Sie auf Seite 149.

Fall 33 Organisation 3(1)5 Punkte * 4 Minuten

Innerhalb der Organisation eines Unternehmens spielen Stellenbeschreibungen eine große Rolle.

Für die Mitarbeiterin der Maschinenbau AG, Frau Mees, soll eine solche Stellenbeschreibung erstellt werden. Nennen Sie fünf Themenbereiche, die geregelt werden müssen.

Die Lösung finden Sie auf Seite 150.

Fall 34 Strukturbilanz 1 50 Punkte ** 45 Minuten

Die Maschinenbau AG möchte aus den Angaben des Jahresabschlusses 2014 eine Strukturbilanz für die Jahre 2014 und 2013 erstellt haben. Aus diesen Bilanzen sollen dann folgende Kennzahlen für beide Jahre ermittelt werden (Stille Reserven werden nicht berücksichtigt):

a)

Anlagenintensität

b)

Anlagendeckungsgrad I

c)

Anlagendeckungsgrad II

d)

Arbeitsintensität (Umlaufintensität)

e)

Liquidität 2. Grades

f)

Eigenkapitalquote

g)

Verschuldungsgrad

h)

Eigenkapitalrentabilität (nur für 2014)

i)

Gesamtkapitalrentabilität (nur für 2014)

An Zinsen wurden im Jahr 2014 1.096 T€ und 2013 976 T€ gezahlt.

Der Gewinnverwendungsvorschlag für die Hauptversammlung der Maschinenbau AG sieht vor, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2014 ebenso wie 2013 zur Hälfte auszuschütten und zur Hälfte in die Gewinnrücklagen einzustellen.

Die Lösung finden Sie auf Seite 150.

Fall 35 Bewegungsbilanz 1 35 Punkte ** 30 Minuten

Die Maschinenbau AG möchte aus den Angaben des Jahresabschlusses 2014 eine Bewegungsbilanz erstellt haben, die dem folgenden Muster entspricht:

Vom Jahresüberschuss 2013 wurden laut Beschluss der Hauptversammlung 500.000 € in die Gewinnrücklagen eingestellt. Der Restbetrag ist zur Ausschüttung verwendet bzw. auf das neue Geschäftsjahr vorgetragen worden.

C. Anlagenspiegel (Angaben in T€)

D. Verbindlichkeitenspiegel (Angaben in T€)

Die Lösung finden Sie auf Seite 154.

Fall 36 Kennzahlen 1 18 Punkte * 16 Minuten

Die Maschinenbau AG möchte aus den Angaben der Strukturbilanz für 2014 folgende Kennzahlen ermittelt haben:

a)

Fremdkapitalquote

b)

Verschuldungsgrad

c)

Vorratsintensität

d)

Anlagendeckungsgrad II

e)

Liquidität 2. Grades

f)

Absolutes Net Working Capital

g)

Relatives Net Working Capital

Die Lösung finden Sie auf Seite 154.

Fall 37 Strukturbilanz 2 60 Punkte *** 55 Minuten

Die Maschinenbau AG möchte aus dem Jahresabschluss 2014 eine Strukturbilanz erstellt und die folgenden Kennzahlen ermittelt haben:

a)

Betriebsergebnis

b)

Cashflow

c)

Eigenkapitalrentabilität

d)

Eigenkapitalquote

e)

Investitionsquote des Sachanlagevermögens

f)

Anlagenabnutzungsgrad des Sachanlagevermögens

g)

Abschreibungsquote des Sachanlagevermögens

h)

Liquidität 2. Grades

i)

Debitorenumschlag (Umschlaghäufigkeit der Forderungen)

j)

Debitorenziel (Kundenziel)

k)

Dynamischer Verschuldungsgrad

Unter den immateriellen Vermögensgegenständen ist ein Firmenwert mit 80.000 € (2014) bzw. 90.000 € (2013) aktiviert worden.

Ferner ergab eine Bewertung zu Zeitwerten, dass folgende stille Reserven vorhanden waren:

Die Reserven aus den Sachanlagen werden sich voraussichtlich zur Hälfte mittel- und zur Hälfte langfristig auflösen. Bei den Vorräten erfolgt eine kurzfristige Realisierung.

Der Sonderposten mit Rücklageanteil dient der Finanzierung eines Lkw und wird kurzfristig aufgelöst.

Der Bilanzgewinn 2013 ist wie vorgeschlagen in Höhe von 50.000 € ausgeschüttet worden. Der Restbetrag wurde in die Gewinnrücklagen eingestellt. Der Bilanzgewinn 2014 soll laut Verwendungsvorschlag zu drei Viertel an die Aktionäre ausgeschüttet und zu einem Viertel einbehalten werden.

C. Anlagenspiegel (Angaben in T€)

D. Verbindlichkeitenspiegel (Angaben in T€)

Die Lösung finden Sie auf Seite 156.

Fall 38 Kennzahlen 2 25 Punkte * 22 Minuten

Die Maschinenbau AG möchte aus den verdichteten Angaben des Jahresabschlusses 2014 folgende Kennzahlen ermittelt haben:

a)

Rohergebnis

b)

Betriebsergebnis

c)

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

d)

Anlagendeckungsgrad II

e)

Liquidität 2. Grades

f)

Eigenkapitalrentabilität

g)

Umsatzrentabilität

h)

ROI

i)

Personalaufwandsquote

Die Lösung finden Sie auf Seite 160.

Fall 39 Kapitalflussrechnung(1) 35 Punkte *** 30 Minuten

Die Maschinenbau AG möchte aus den Angaben des Jahresabschlusses 2014 eine Kapitalflussrechnung für das Jahr 2014 nach der indirekten Methode erstellt haben.

Unter den immateriellen Vermögensgegenständen ist ein Firmenwert mit 80.000 € (2014) bzw. 90.000 € (2013) aktiviert worden.

Ferner ergab eine Bewertung zu Zeitwerten, dass folgende stille Reserven vorhanden waren:

Die Reserven aus den Sachanlagen werden sich voraussichtlich zur Hälfte mittel- und zur Hälfte langfristig auflösen. Bei den Vorräten erfolgt eine kurzfristige Realisierung.

Der Sonderposten mit Rücklageanteil dient der Finanzierung eines Lkw und wird kurzfristig aufgelöst.

Der Bilanzgewinn 2013 ist wie vorgeschlagen in Höhe von 50.000 € ausgeschüttet worden. Der Restbetrag wurde in die Gewinnrücklagen eingestellt. Der Bilanzgewinn 2014 soll laut Verwendungsvorschlag zu drei Viertel an die Aktionäre ausgeschüttet und zu einem Viertel einbehalten werden.

C. Anlagenspiegel (Angaben in T€)

C. Recht

Fall 1 Geschäftsfähigkeit: Der Yuppie 12 Punkte ** 10 Minuten

Der 17-jährige Lars W. eröffnet mit Einverständnis seiner Eltern und mit vormundschaftsgerichtlicher Genehmigung ein Lebensmittelgeschäft. Als er Geschäftsräume mieten, eine Verkäuferin einstellen und einen Kredit in Höhe von 20.000 € für die Bezahlung bestellter Waren aufnehmen will, die er in seinem Geschäft verkaufen will, sind seine Eltern dagegen.

Kann Lars alle Geschäfte selbständig rechtlich voll wirksam abschließen?

Die Lösung finden Sie auf Seite 167.

Fall 2 Geschäftsfähigkeit: Samantha Fox 6 Punkte * 5 Minuten

Der siebenjährige Max erhält nach langem Drängen von seinem genervten Vater 25 €, „damit endlich Ruhe ist“. Max freut sich riesig, denn jetzt kann er sich seinen geheimen Wunsch erfüllen und endlich das erträumte Poster von Samantha Fox kaufen. Er geht in das Postergeschäft von Rudi und erklärt diesem, er wolle gern das Poster von Samantha Fox haben. Rudi holt das Poster und übergibt es Max. Max bezahlt nicht, sondern erklärt Rudi, er solle es „anschreiben“.

Auf dem Nachhauseweg entdeckt Max das Musikgeschäft von Franz. Er geht in das Geschäft, legt an der Kasse die CD „Oberkrainer Bergmusikanten“ auf den Verkaufstisch, bezahlt die 25 € teure CD mit dem ihm vom Vater überlassenen Geld und nimmt die CD mit nach Hause. Als der Vater von dessen Geschäften hört, fragt er sich, ob:

a)

Rudi von Max die Zahlung von 25 € verlangen kann?

b)

Max von Franz die Rückgabe der 25 € gegen Rückgabe der noch original verpackten CD verlangen kann?

Die Lösung finden Sie auf Seite 168.

Fall 3 Stellvertretung: Der Bücherwurm 6 Punkte ** 5 Minuten

Sie hatten ihren Mitschüler Moritz beauftragt, für Sie ein Buch bei der Buchhandlung Bücherkiste zu kaufen. Hiervon setzten Sie die Inhaberin der Bücherkiste in Kenntnis. Noch bevor Moritz die Schule verlassen konnte, teilten Sie ihm mit, Sie benötigten das Buch nicht mehr, da Sie die Schule verlassen wollten. Moritz, der glaubt, Sie würden sich nochmals umentscheiden, kauft das Buch in ihrem Namen in der Bücherkiste.

a)

Kann die Bücherkiste von Ihnen oder von Moritz die Bezahlung verlangen?

b)

Kann der Vertrag mit der Begründung angefochten werden, das Buch werde nicht mehr gebraucht?

Die Lösung finden Sie auf Seite 169.

Fall 4 Stellvertretung: Der Familienbetrieb 24 Punkte *** 20 Minuten

Vlegel hatte die Tochter des geschäftsführenden Gesellschafters der Abraham OHG geheiratet und half in seiner Freizeit im Büro mit. Obwohl ihm nie Vollmacht erteilt worden war, ergab es sich jedoch mit der Zeit, dass er auch mit Firmenvertretern verhandelte und Bestellungen eigenständig tätigte. Die OHG hatte dies nie beanstandet. Erst als Vlegel einen größeren Posten Trockner beim Lieferanten Leifheit bestellte, griff der geschäftsführende Gesellschafter ein, weil er am Tage zuvor selbst bei einem anderen Lieferanten Trockner bestellt hatte. Die OHG erklärte nun gegenüber Leifheit, er lasse die Bestellung nicht gelten, da Vlegel zur Bestellung nicht berechtigt gewesen sei. Leifheit besteht auf Zahlung und Abnahme.

Zu Recht?

Abwandlung 1: Vlegel hatte nach einiger Zeit Handlungsvollmacht bekommen. Er beauftragte eine Werbeagentur, eine groß angelegte Werbekampagne für die Abraham OHG in Gang zu bringen, und erwirbt im Nachbarort ein Gewerbegrundstück, um die Expansion des Geschäftes durch Begründung einer Filiale voranzutreiben.

Sind die Expansionsgeschäfte wirksam?

Abwandlung 2: Vlegel bekam Prokura. Er ist der Ansicht, dass Haushaltselektronik keine Zukunft mehr hat. Daher kauft er die benachbarte Weinhandlung des Jean Xavier auf, nimmt seine Brüder Dieter und Erwin als stille Teilhaber auf und belastet das Firmengrundstück der OHG in Hamburg mit einer Grundschuld, um mit dem dafür von der Bank bereitgestellten Geldbetrag Anteile einer ortsansässigen Sportartikelfirma zu erwerben. Die OHG ist der Ansicht, dass die Prokura solche Geschäfte nicht umfasst.

Die Lösung finden Sie auf Seite 169.

Fall 5 Stellvertretung: Der Prokurist 12 Punkte * 10 Minuten

Petersen ist bei der Abraham OHG als kaufmännischer Angestellter beschäftigt. Er schafft es, unter Angabe falscher Tatsachen ins Handelsregister als Prokurist eingetragen zu werden. Die Abraham OHG erhält vom Registergericht die Mitteilung, dass Petersen als Prokurist eingetragen wurde. Der Geschäftsführer der OHG empfindet dies als Scherz und unternimmt weiter nichts.

Petersen schließt als Prokurist für die OHG einen Vertrag mit Hansen und kauft von diesem Fernseher zum Preise von 10.000 €. Als Hansen die Fernseher liefert, verweigert die OHG die Annahme und die Zahlung des Preises. Hansen beharrt auf dem Vertrag und verlangt von der OHG 10.000 €.

Zu Recht?

Die Lösung finden Sie auf Seite 170.

Fall 5 (Ergänzung) Stellvertretung 12 Punkte * 10 Minuten

a)

Nennen Sie die Merkmale der Stellvertretung und ihre Bedeutung.

b)

Erklären Sie den Unterschied zwischen Vertretungsmacht und Vollmacht und nennen Sie Beispiele.

c)

Erklären Sie den Unterschied zwischen Auftrag und Vollmacht.

d)

Welche Voraussetzungen haben Duldung- und Anscheinsvollmacht?

e)

Was ist Prokura?

Die Lösung finden Sie auf Seite 170.

Fall 6 Willenserklärung: Die Kündigung 12 Punkte * 10 Minuten

Die Abraham OHG will ihrem Angestellten Carstens so schnell wie möglich kündigen. Am 20. 5. fragt man Sie als Personalmanager der OHG,

a)

wann sie kündigen müsse und zu welchem Termin die OHG dem Carstens kündigen könne,

b)

wann eine schriftliche Kündigung bei Postversand wirksam wird,

c)

ob sich Carstens mit der Kündigung einverstanden erklären muss, damit sie wirksam wird, und

d)

wie man bei schriftlicher Kündigung das Schriftstück sinnvollerweise zustellt, um die Einhaltung der Kündigungsfrist sicher beweisen zu können.

Da Sie Ihren Chef genau kennen, wissen Sie, dass ihn Gesetze und juristische Fachbegriffe bei der Beantwortung der Fragen am ehesten überzeugen.

Die Lösung finden Sie auf Seite 171.

Fall 6 (Ergänzung) Willenserklärung 24 Punkte ** 20 Minuten

a)

Was ist eine Willenserklärung und aus welchen „Bestandteilen“ setzt sie sich zusammen?

b)

Wie kann man eine Willenserklärung abgeben?

c)

In welcher Form werden Willenserklärungen abgegeben? Nennen Sie jeweils Beispiele für die unterschiedlichen Formen.

d)

Was ist die Folge von Formnichtigkeit?

e)

Beschreiben Sie Bestandteile, Kundgabe, Mängel, Anfechtung, Form, Wirksamwerden, Auslegung und Verbote von Willenserklärungen.

f)

Worin besteht der Unterschied zwischen einem „guten“ und einem „bösen“ Scherz und wo sind diese geregelt?

g)

Welche Arten von Irrtümern kennen Sie und welche sind als Anfechtungsgründe anerkannt?

h)

Erläutern Sie den Unterschied zwischen einem Kalkulations- und einem Motivirrtum.

i)

Wann beginnt die Frist des § 124 BGB im Falle einer Drohung zu laufen?

Die Lösung finden Sie auf Seite 172.

Fall 7 Anfechtung: Der grüne Käfer 6 Punkte * 5 Minuten

Alfred E. verkauft dem Bertus B. seinen grünen VW 1300 (Käfer) für 1.000 €. Kurz nach Abschluss des Kaufvertrages erklärt Bertus dem Alfred, er fechte den Vertrag aus folgenden Gründen an:

a)

wegen des Preises (Bertus hat einen vergleichbaren Pkw für 800 € gesehen.)

b)

wegen der Farbe (Bertus möchte lieber ein rotes als ein grünes Fahrzeug.)

c)

wegen eines Unfallschadens am Fahrzeug, den weder Alfred noch Bertus kannten.

Prüfen Sie die Punkte darauf, ob es ein Anfechtungsgrund ergibt.

Die Lösung finden Sie auf Seite 174.

Fall 8 Anfechtung: Der Kupferstich 6 Punkte * 5 Minuten