Psyche digital - Sora Pazer - E-Book

Psyche digital E-Book

Sora Pazer

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Beschreibung

Wie Technologie unsere Psyche verändert – und was wir daraus machen können Digitale Technologien durchdringen unseren Alltag, unsere Beziehungen – und zunehmend auch unsere seelischen Prozesse. Ob Therapie-App, Chatbot, Selbstvermessung oder KI-gestützte Diagnostik: Psyche digital beleuchtet die Chancen und Risiken einer digitalen Mental-Health-Kultur aus wissenschaftlicher Perspektive. Dieses Buch ist ein interdisziplinärer Kompass für alle, die verstehen wollen, wie Digitalisierung die psychische Gesundheit transformiert – in der Praxis, in der Forschung und im Menschenbild selbst. Es analysiert fundiert: - Welche digitalen Angebote existieren – und wie wirksam sie wirklich sind - Wie KI, Apps und Plattformen unsere Emotionen, unser Denken und Verhalten prägen - Welche ethischen, professionellen und gesellschaftlichen Fragen sich daraus ergeben - Wie Fachkräfte sich weiterentwickeln müssen, um wirksam und menschlich zu bleiben Psyche digital richtet sich an Psychologen, Pädagogen, Sozialarbeiter, Coaches, Studierende, Forschende und Entscheidungsträger – aber auch an alle, die die seelische Gesundheit im digitalen Zeitalter nicht dem Zufall überlassen wollen. Ein Buch für eine Zeit, in der es nicht reicht, digital zu sein – sondern bewusst, empathisch und verantwortungsvoll.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 64

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Psyche digital

Wie Technologie unsere mentale Gesundheit verändert

Sora Pazer

© 2025 Sora Pazer

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: Dr. Sora Pazer, Am Zollstock 5, 55494 Rheinböllen, Germany .Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Einleitung

Kapitel 2: Grundlagen der mentalen Gesundheit im digitalen Zeitalter

Kapitel 3: Digitalisierung als gesellschaftlicher Transformationsprozess

3.1 Beschleunigung, Verdichtung und Fragmentierung

3.2 Neue Subjektivitäten und digitale Selbstverhältnisse

3.3 Soziale Isolation und das Paradox der Vernetzung

3.4Digitale Ungleichheiten und strukturelle Exklusion

Kapitel 4: Digitale Angebote im Bereich Mental Health

4.1 Selbsthilfe-Apps und digitale Psychoedukation

4.2 Online-Therapie und Videoberatung

4.3 Chatbots und KI-basierte Unterstützung

4.4 Achtsamkeit, Meditation und VR-gestützte Formate

Kapitel 5: Wirksamkeit und Evidenz digitaler Interventionen

5.1 Metaanalysen zur Wirksamkeit digitaler Interventionen

5.2 Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit

5.3 Methodologische Herausforderungen und Kritik

5.4 Meta-Evidenz: Was lässt sich wirklich sagen?

Kapitel 6: Zielgruppen und Zugänge – Wer profitiert, wer bleibt zurück?

6.1 Kinder und Jugendliche: Zwischen Schutz und Überforderung

6.2 Berufstätige und Leistungsträger: Stressmanagement in der digitalen Arbeitswelt

6.3 Menschen mit eingeschränktem Zugang: Ländliche Räume, Migration, Alter

6.4 Diagnostische, therapeutische und ethische Differenzierung

Kapitel 7: Datenschutz, Ethik und psychologische Verantwortung

7.1 Datenschutz im Kontext psychischer Gesundheit

7.2 Ethische Grundprinzipien und neue Herausforderungen

7.3 Verantwortung von Entwicklern, Plattformen und Fachkräften

7.4 Die Frage nach dem Menschenbild im digitalen Raum

Kapitel 8: Die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der psychischen Gesundheitsversorgung

8.1 KI in der Diagnostik psychischer Störungen

8.2 KI in der Therapie: Chatbots, Avatare und virtuelle Begleiter

8.3 KI als Assistenzsystem: Blended Care und therapeutische Entlastung

8.4 Ethische, juristische und anthropologische Grenzen

Kapitel 9: Professionalisierung und neue Kompetenzen – Anforderungen an Fachkräfte im digitalen Wandel

9.1 Digitale Kompetenz als Teil professioneller Identität

9.2 Neue Rollen und hybride Praxisformen

9.3 Professionelle Selbstsorge und digitale Resilienz

9.5 Professionstheoretische Perspektive: Zwischen Autonomie und Plattformlogik

Kapitel 10: Zukunftsperspektiven und Visionen – Die Psyche im Zeitalter digitaler Transformation

10.1 Neue Paradigmen: Von Therapie zu Selbstgestaltung

10.2 Immersive Räume: Virtual Reality und neue Formen der Weltbeziehung

10.3 Emotionale KI und empathische Maschinen

10.4 Psyche 4.0 – Ein visionäres Modell

Kapitel 11: Fazit und Handlungsempfehlungen – Wege zu einer humanen digitalen Gesundheitskultur

11.1 Zentrale Erkenntnisse

11.3 Perspektive: Eine neue Allianz von Technik und Humanität

Kapitel 12: Anhang – Glossar zentraler Begriffe und systematische Übersicht

12.2 Systematische Übersicht digitaler Angebote

Abstract:

Die Digitalisierung verändert nicht nur unsere Kommunikation, unsere Arbeitswelt und unsere sozialen Beziehungen – sie verändert auch unser psychisches Erleben. Psyche digital ist das erste umfassende wissenschaftliche Werk, das die Chancen, Risiken und Transformationsprozesse digitaler mentaler Gesundheit tiefgreifend analysiert. In interdisziplinärer Perspektive verbindet das Buch psychologische, sozialwissenschaftliche, ethische und technologische Zugänge, um zentrale Fragen der Gegenwart zu beantworten:

Wie wirken Apps, Chatbots und KI-Systeme auf unser Denken, Fühlen und Verhalten?

Welche evidenzbasierten digitalen Interventionen existieren – und wie wirksam sind sie?

Welche neuen Kompetenzen brauchen psychosoziale Fachkräfte im digitalen Raum?

Wie lässt sich eine ethisch verantwortete, gerechte und menschliche digitale Gesundheitskultur gestalten?

Das Werk bietet eine fundierte Bestandsaufnahme aktueller Forschung, praxisnahe Systematisierungen, kritische Reflexion und visionäre Ausblicke auf die Zukunft psychischer Gesundheit im Zeitalter von Big Data, Virtual Reality und künstlicher Intelligenz.

Zielgruppe sind Fachkräfte der Psychologie, Sozialen Arbeit, Pädagogik und Medizin, ebenso wie Forschende, Studierende und Entscheidungsträger in Gesundheits- und Bildungspolitik. Psyche digital versteht sich dabei nicht nur als wissenschaftliches Kompendium, sondern als ethischer Kompass für eine Zeit, in der Technologie den innersten Kern des Menschlichen berührt.

Kapitel 1: Einleitung

Die Digitalisierung hat sich in den letzten drei Jahrzehnten von einer technikzentrierten Innovation zu einer tiefgreifenden kulturellen Transformation entwickelt. Sie prägt nicht nur, wie Menschen arbeiten, lernen und kommunizieren, sondern zunehmend auch, wie sie fühlen, denken, sich selbst erleben und psychische Gesundheit definieren. Die digitale Welt ist zur Alltagswelt geworden – mit weitreichenden Konsequenzen für die mentale Gesundheit. Diese Entwicklungen werfen nicht nur technologische oder gesundheitsökonomische Fragen auf, sondern berühren den anthropologischen Kern des Menschseins im digitalen Zeitalter. Psyche digital begibt sich auf eine interdisziplinäre Reise durch dieses Spannungsfeld und zielt darauf ab, die wissenschaftlichen Grundlagen, Potenziale und Risiken digitaler Mental-Health-Interventionen umfassend zu analysieren.

Die psychische Gesundheit hat sich im 21. Jahrhundert zu einer der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickelt. Laut der Weltgesundheitsorganisation (2023) leiden weltweit mehr als 970 Millionen Menschen an einer psychischen Störung – mit steigender Tendenz. Dabei nimmt insbesondere die Prävalenz von Depressionen, Angststörungen und stressassoziierten Erkrankungen zu, wobei diese Belastungen in westlichen Industrieländern wie auch im globalen Süden nachweislich stark durch soziale, ökologische und technologische Transformationsprozesse beeinflusst werden (WHO, 2023; Vigo, Thornicroft & Atun, 2016). Die COVID-19-Pandemie hat diese Dynamik nicht nur verschärft, sondern gleichzeitig auch einen Innovationsschub im Bereich der digitalen Gesundheitsversorgung ausgelöst.

In diesem Kontext erscheinen digitale Technologien einerseits als Antwort auf strukturelle Defizite der Versorgung psychischer Gesundheit – insbesondere im Hinblick auf Erreichbarkeit, Skalierbarkeit und Stigmatisierung (Andersson & Titov, 2014; Ebert et al., 2018). Andererseits werfen sie neue Fragen nach der Qualität, Ethik und Nachhaltigkeit digitaler psychologischer Angebote auf. Die Entwicklung von mental-health-bezogenen Apps, Online-Therapien, virtuellen Selbsthilfeprogrammen, digitalen Achtsamkeitstrainings und KI-basierten Chatbots wie Woebot oder Replika hat eine neue Versorgungsrealität geschaffen, die von Wissenschaft und Praxis noch nicht vollständig eingeholt worden ist. Diese technologische Realität ist, wie John Torous (2021) betont, „always one step ahead of regulation and evidence“.

Psyche digital nimmt sich zum Ziel, dieses Ungleichgewicht kritisch, systematisch und multiperspektivisch zu untersuchen. Es geht dabei nicht nur um eine Bestandsaufnahme digitaler Angebote, sondern um eine tiefgehende Reflexion ihrer psychologischen, gesellschaftlichen und ethischen Implikationen. Ausgehend von einer interdisziplinären Perspektive verbindet das Buch Erkenntnisse aus Klinischer Psychologie, Sozialer Arbeit, Gesundheitswissenschaft, Medienpsychologie, Ethik und Technologieforschung. Die zentrale Fragestellung lautet: Wie verändern digitale Technologien die Bedingungen psychischer Gesundheit – sowohl im Hinblick auf ihre Gefährdung als auch auf ihre Förderung?

Dabei ist es nicht ausreichend, lediglich auf die technologischen Innovationen zu blicken. Vielmehr ist zu fragen, in welchen gesellschaftlichen Kontexten diese Technologien entstehen, welche Subjektmodelle sie implizieren und wie sie das Verständnis von Krankheit, Gesundheit und Therapie transformieren. Michel Foucaults Analysen zur Gouvernementalität (Foucault, 1978) und Nikolas Roses Arbeiten zur „Psychologie des Neoliberalismus“ (Rose, 1999) bieten hier produktive theoretische Zugänge. Denn die digitale Psyche ist nicht einfach ein technologisches Artefakt – sie ist Ausdruck eines kulturellen Paradigmenwechsels: vom homo psychologicus zum homo digitalis.

Gleichzeitig eröffnet die Digitalisierung auch neue Möglichkeiten der Demokratisierung von Wissen, der Peer-Unterstützung und der partizipativen Gesundheitspraxis. Konzepte wie E-Mental Health Literacy (Musiat & Tarrier, 2014), Blended Care (Erbe et al., 2017) oder Ecological Momentary Assessment and Intervention (Heron & Smyth, 2010) verweisen auf innovative Praktiken, die weit über klassische Therapieansätze hinausgehen. In der Praxis zeigt sich jedoch ein deutliches Gefälle zwischen technologischem Fortschritt und dessen Integration in reguläre Versorgungssysteme. Hier sind strukturelle Hindernisse, aber auch psychologische Widerstände auf Seiten der Fachkräfte wie der Klientel zu beachten (Schulze et al., 2021).

Diese Einleitung ist daher nicht als bloße Einführung in eine neue Technologie zu verstehen, sondern als Einladung zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit einer fundamentalen Transformation psychischer Lebenswelten. In einer Kultur, in der das Smartphone zunehmend zur digitalen Verlängerung des Selbst wird (Turkle, 2017), stellt sich die Frage, wie Resilienz, Selbstregulation und therapeutische Beziehung im digitalen Raum neu gedacht werden können – oder gar müssen. Insofern versteht sich Psyche digital als ein wissenschaftliches Werk im Dienst einer kritischen Humanwissenschaft, die die digitale Technik nicht als neutralen Fortschritt, sondern als gesellschaftlich situiertes Dispositiv begreift.