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Die Abkürzung zum inneren Selbst
Sie erweitern das Bewusstsein, boosten die Kreativität und können sogar schwere Depressionen nachhaltig lindern – Psychedelika erleben nicht umsonst ein großes Comeback. Doch welche Wirkung haben sie auf das Gehirn? Unter welchen Umständen wirken Psychedelika? Und können sie die eigene Entwicklung wirklich unterstützen?
Alles, was wir über das Thema wissen müssen, beantwortet Jascha Renner in seinem umfassenden Buch. Schonungslos ehrlich erzählt er von seinen eigenen psychedelischen Erfahrungen und wie sie sein Leben im Eiltempo zum Besseren wandelten. So konnte der Autor LSD, Ketamin & Co. als Abkürzung zu mehr Lebensfreude, Freiheit und Authentizität für sich nutzen. Seine Überzeugung: Psychedelika sind echte Gamechanger für ein erfülltes, glückliches Leben.
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Seitenzahl: 365
Veröffentlichungsjahr: 2024
Psychedelika erweitern das Bewusstsein, boosten die Kreativität und können sogar schwere Depressionen nachhaltig lindern – nicht umsonst erleben Psychedelika ein großes Comeback. Doch welche Wirkung haben sie auf das Gehirn? Unter welchen Umständen wirken Psychedelika? Und können sie die eigene Entwicklung wirklich unterstützen? Alles, was wir über das Thema wissen müssen, beantwortet der Psychedelika-Pionier Jascha Renner in seinem umfassenden Buch. Schonungslos ehrlich erzählt er von seinen eigenen psychedelischen Erfahrungen und wie sie sein Leben im Eiltempo zum Besseren wandelten. So konnte der Autor LSD, Ketamin & Co. als Abkürzung zu mehr Lebensfreude, Freiheit und Authentizität für sich nutzen. Seine Überzeugung: Psychedelika sind echte Gamechanger für ein erfülltes, glückliches Leben.
Jascha Renner ist einer der führenden Psychedelika-Pioniere Deutschlands. Nachdem er die positive, lebensverändernde Wirkung psychedelischer Substanzen selbst erlebt hatte, kündigte er seinen Job als Software-Produktmanager. Er gründete ein Unternehmen, um die Arbeit mit Psychedelika gesellschaftlich zugänglicher zu machen und über ihre Anwendung und Wirkung sowie den richtigen Gebrauch und Nutzen aufzuklären. Der Autor betreibt einen erfolgreichen Youtube-Kanal und hostet einen Podcast.
JASCHA RENNER
Überwinde Ängste und Blockaden – finde persönliches Wachstumund emotionale Heilung
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Originalausgabe Mai 2024
Copyright © 2024: Arkana, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München
Redaktion: Pascal Frank
Illustration Abb. 8: © Sabine Timmann
Umschlaggestaltung: ki 36 Editorial Design, München, Daniela Hofner
Umschlagmotiv: © Uli Oesterle
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
SC ∙ CF
ISBN 978-3-641-31473-6V001
www.arkana-verlag.de
Für die Menschheit, für die ich ganz viel Empathie empfinde
Hinweise des Autors
Einleitung
1. Eine unerwartete Lebenswendung: Wie Psychedelika mich auf die Reise zu mir selbst schickten
Mein Weg zu Psychedelika
Mit dem Realitätsregler spielen
Einsicht ist der Anfang der Veränderung
Spiritualität für Kopfmenschen
Die psychedelische Heilung
2. Das wiedererwachte Potenzial der Psychedelika
Die psychedelische Renaissance
Feindbild Psychedelika
Wie Psychedelika auf das Bewusstsein wirken
Fluch und Segen
Wenn’s hilft, dann hilft’s
3. Die Normalisierung des Leidens
Der Handel mit dir selbst: Wie du Authentizität gegen Verbundenheit eintauschst
Emotionen in einer Welt voller Gedanken
Die Entfremdung vom Menschsein
Kaputt und trotzdem ganz sein
Der Weg raus ist der Weg rein
4. Wie Psychedelika das Leben verbessern
So wirken Psychedelika
Urlaub vom Ego nehmen
Mit Psychedelika Zugang zu deinem authentischen Selbst finden
Psychedelika als Veränderungstechnologie
Keine Wunderpillen
Theoretische Praxiswunder
5. Psychedelika im Überblick
Die drei wichtigsten Trip-Faktoren: Set, Setting und Substanz
LSD
Psilocybin
MDMA
Ayahuasca
5-MeO-DMT
Ketamin
Sonstige Psychedelika
6. Vernünftig trippen
Psychedelika als Werkzeug
Kontext-High
Du bist das Placebo: Die Bedeutung des richtigen Sets
Vor dem Trip: Vorbereitungen zum Take-off
Der psychedelische Trip
Nach dem Trip: Erinnerung als Schlüssel zur Transformation
Microdosing
7. Ein psychedelisches Leben
Was macht ein gutes Leben aus?
Das neue Normal
Eine psychedelische Gesellschaft
Anhang
Danksagung
Endnoten
Literaturverzeichnis
Mein persönliches Geschenk an dich
Sachregister
Dieses Buch stellt eine evidenzbasierte und erfahrungsorientierte Darstellung psychedelischer Substanzen dar. Dabei thematisiere ich neben dem aktuellen wissenschaftlichen Stand auch meine eigenen persönlichen Erfahrungen. Ich möchte dich dazu aufrufen, die nachfolgenden Sicherheitshinweise zu beachten, bevor du die Informationen dieses Buches anwendest.
Der Gebrauch von Psychedelika kann Gesundheitsrisiken bergen. Es ist wichtig, dass du psychologische sowie medizinische Risiken vorab kennst und im Zweifel eine ärztliche oder psychiatrische Beratung aufsuchst. Bei Nichtbeachtung können schwerwiegende Folgen auftreten, wie beispielsweise eine Angststörung, posttraumatische Belastungsstörung, Depression, Psychose, Suizidgedanken und viele weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen. Beschäftige dich deshalb auch über dieses Buch hinaus mit den möglichen Risiken und wäge die Entscheidung, Psychedelika zu verwenden, sorgfältig anhand deiner individuellen gesundheitlichen Verfassung und deiner Bedürfnisse ab. Informiere dich außerdem über Kontraindikationen für die jeweiligen Substanzen, um deine körperliche und geistige Sicherheit nicht unnötig in Gefahr zu bringen.
Die meisten Psychedelika sind vielerorts verboten. Aus diesem Grund kann der Kauf, Besitz und Gebrauch dieser Substanzen potenziell zu strafrechtlicher Verfolgung führen. Du solltest dich vorab zu den jeweiligen Gesetzen in deinem Land informieren und gegebenenfalls einen Anwalt zur Klärung der rechtlichen Risiken konsultieren. Gibst du dich in die Hände eines professionellen Anbieters psychedelischer Sitzungen, so achte dabei auf die Sorgfältigkeit, mit der die entsprechende Organisation ihre rechtlichen Pflichten erfüllt und Einschränkungen einhält.
Der Begriff der emotionalen Heilung ist vom klassischen Heilungsbegriff abzugrenzen. Bei letzterem geht es vorrangig um die medizinische Wiederherstellung der Gesundheit. Ich bin kein medizinischer Fachmann und weise somit jeglichen Heilungsanspruch von mir. Dieses Buch hat das Ziel, Menschen in ihrer persönlichen Transformationsarbeit zu unterstützen, wobei ich emotionaler Heilung eine wichtige Rolle zuspreche. Sie bezeichnet das Erkennen, Erleben und Integrieren abgespaltener Emotionen. Transformationsarbeit beschreibt vorsätzliche Anstrengungen mit der Absicht, das eigene Leben zu transformieren oder zu verändern.
Das hier ist keine Empfehlung. Ich möchte keinesfalls zum Konsum verbotener Substanzen anregen, diese liefern oder dafür werben. Dieses Buch zielt nicht darauf ab, den Absatz von Betäubungsmitteln in irgendeiner Art zu fördern. Meine Ansichten und Ratschläge sind persönliche Meinungen und müssen nicht für alle als wahr gelten. Dieses Werk ist keine Anleitung, sondern ein von Fakten und Erfahrungen inspiriertes Buch, gespeist aus meinen Lebenserkenntnissen, das keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Es erzählt vielmehr meinen eigenen Lebensweg und meine persönlichen Ansichten und soll keinesfalls als Veranlassung zum Konsum gelesen werden. Ich möchte euch nicht überzeugen, Psychedelika zu konsumieren, geschweige denn dazu bewegen, sondern lediglich meine eigene Transformation mit euch teilen. Wenn ich mich auf fremde Informationen beziehe, so habe ich stets versucht, diese mit einer entsprechenden Quellenangabe zu versehen.
Ich werde dich mit Du ansprechen. In meinem Buch verwende ich überwiegend die Du-Ansprache, weil dies meine persönliche Form des Ausdrucks ist. Damit möchte ich keine explizite Aufforderung zum Konsumieren kommunizieren, sondern eine nahe Bindung zum Lesenden aufbauen. Es war mir wichtig, kein »So macht man das«-Buch zum Thema Psychedelika zu schreiben und stattdessen eine leicht greifbare Möglichkeit zu kreieren, um auf intime Weise zu erfahren, welches Potenzial psychedelische Substanzen haben können.
Als ich mir 2015 auf der dunklen Seite des Internets LSD kaufte, hatte ich keine Ahnung von der Tragweite dieser Straftat. Jung und naiv wie ich war, wollte ich endlich herausfinden: Wie fühlt sich das an? Ich erwartete mir davon, mich mal so richtig toll zu fühlen. Dafür sind Drogen schließlich da. Doch falscher hätte ich nicht liegen können. Anders als bei Alkohol, Energydrinks oder Zigaretten zwang mich der LSD-Rausch, ehrlich und ungeschönt auf mich selbst zu blicken.
Was dann folgte, könnten wir als eine übliche 0815-»Psychedelika haben mich gerettet«-Geschichte bezeichnen: Man nehme einen emotional blockierten, Ego-getriebenen und nach Anerkennung dürstenden Neunmalklugen und gebe ihm etwas LSD. Mit einem Schlag erkennt dieser daraufhin, was für ein Trottel er in vielen Situationen war und transformiert sein Leben grundlegend hin zu Glück, Erfüllung und Verbundenheit. Klingt fast zu gut, um wahr zu sein? Genau so war es aber bei mir. Und das Beste: Dieser ehemalige Trottel – meine Wenigkeit – merkte dann irgendwann, was für eine Schande es ist, dass Psychedelika in unserer Gesellschaft immer noch ein schlechter Ruf vorauseilt. Und weil ich buchstäblich nichts Besseres zu tun hatte, entstand aus dieser Feststellung und dem Wunsch heraus, daran etwas zu ändern, ein kleines Hobby-Projekt namens SET & SETTING.
Heute, vier Jahre später, sind daraus ein paar Websites, Youtube-Kanäle, ein Podcast, verschiedenste Bildungsangebote über Psychedelika, eine professionelle psychedelische Prozessbegleitung in den Niederlanden, eine Ausbildung für psychedelische Facilitation und eine Online-Begleitung für emotionale Heilung hervorgegangen – und ein wundervolles Team, das diese Angebote unter die Leute bringt. Meine Vision war dabei von Anfang an klar: endlich diesem substanzlosen Substanzgefasel im deutschsprachigen Raum ein Ende setzen. Die Zeit ist reif für eine ungefilterte Sicht auf Psychedelika.
Im letzten Jahrzehnt meines Lebens hat sich viel bewegt. Ich habe brav studiert, brav geheiratet und brav Hunderte Male psychedelische Drogen konsumiert. Danach oder eher deshalb wich mein Job als anständiger Produktmanager der psychedelischen Aufklärungsarbeit und der Begleitung von bereits Hunderten Menschen auf ihrer psychedelischen Innenschau. Doch eines blieb: Nach wie vor bin ich ein wissbegieriger, strukturierter und wissenschaftlich orientierter Typ, der der festen Ansicht ist, dass Psychedelika ein kleines bisschen mehr Ehrlichkeit verdienen. Damit meine ich vor allem, dass wir endlich anfangen dürfen, Theorie und Wissenschaft mit dem zu verbinden, was weithin bedauerlicherweise immer noch als Akt der Unvernunft gilt: die psychedelische Praxis. Wie ist es denn nun wirklich, Psychedelika für persönliches Wachstum und emotionale Heilung einzusetzen? Sprechen wir doch über all die aufbrechenden Kindheitstraumata, spirituellen Einheitserfahrungen und nervenzerreißenden Angstzustände, die den Kern der psychedelischen Erfahrung bilden.
In diesem Buch wirst du genau das finden. Denn ich habe nicht vor, mich zu fragen, was ich sagen darf und was nicht. Stattdessen möchte ich dir aufrichtig davon erzählen, wie mich Psychedelika in den letzten Jahren bewegten. Dazu werden wir knallharte Theorie, lustige Anekdoten, spannende Erkenntnisse aus der Wissenschaft und meine persönliche psychedelische Transformationsgeschichte in einen Topf werfen. Es geht mir jedoch nicht darum, dich zu überzeugen, dass diese Substanzen in jeder Hinsicht toll und ungefährlich sind und die Menschheit endlich von allem Bösen befreien werden. Nein, ich möchte dich teilhaben lassen an einer gar nicht mal so kleinen Sache, von der ich glaube, dass sie mehr Aufmerksamkeit verdient. Einem potenziellen Werkzeug für die Psyche, das nach einer jahrhundertelangen Repression eine Rückkehr zu den Menschen des 21. Jahrhunderts plant.
Psychedelika sind eine besondere Klasse psychoaktiver Substanzen, die deine Wahrnehmung, Kognition und dein emotionales Erleben tiefgreifend beeinflussen und so zu lebensverändernden Einsichten führen können. Das klang für mich früher zunächst einmal nicht sonderlich hilfreich, denn ich kann ja auch nüchtern meine Ansichten ändern. Im ersten Kapitel dieses Buches möchte ich dir deshalb von meinem ganz persönlichen Transformationsprozess mit Psychedelika erzählen. Dabei rede ich ganz offen und unverblümt, um damit erst einmal das Eis zu brechen. Im zweiten Kapitel beschäftigen wir uns dann eingehender mit psychedelischen Substanzen, um sie als Hochstapler oder versteckte Genies zu entlarven. Und eines möchte ich dabei gleich vorwegnehmen: Psychedelische Psychowerkzeuge sind zu Recht für viele Menschen eher Psychos als Werkzeuge. Dieses »Teufelszeug« ist nicht für jeden geeignet, und ich kann dir nicht versprechen, dass diese Substanzen dir bereitwillig helfen werden. Deshalb werde ich dich im dritten Kapitel einem umfassenden Test unterziehen. Denn wenn du nur hier bist, um etwas dazuzugewinnen oder loszuwerden, dann wird deine psychedelische Reise sicherlich eine enttäuschende werden. Im Untertitel dieses Buches heißt es zwar, dass du innere Blockaden überwinden kannst, doch du wirst schon bald herausfinden, dass du dich eher in sie hinein- als über sie hinauswinden wirst. Nach bestandener Prüfung überreiche ich dir dann im vierten Kapitel den goldenen Presslufthammer des persönlichen Wachstums und der emotionalen Heilung. Dabei werden wir die wundersamen Wirkungen der Psychedelika kennenlernen und mit diesem Verständnis neue Wege für deine persönliche Transformationsarbeit erkunden. In Kapitel Nummer fünf öffnen wir dann den gesamten psychedelischen Werkzeugkoffer, um die einzelnen Substanzen und ihre praktische Anwendung kennenzulernen. Natürlich nicht als staubtrockene Theorie, sondern gespickt mit einem bunten Mix psychedelischer Schwenker aus meinem Leben und dem anderer. Dem stocksteifen Wissenschaftler in seinem Elfenbeinturm wird das vielleicht nicht zusagen, doch womöglich wird ihn das sechste Kapitel dann wieder besänftigen, denn dort wird es eine Menge Forschungsergebnisse, Ratschläge zur sicheren Anwendung und zur Praxis der Integration geben. In diesem Zuge werde ich dir in einer prachtvollen Zeremonie deinen psychedelischen Führerschein überreichen, nur um dir im siebten Kapitel mitzuteilen, warum er eigentlich überflüssig ist. Ich möchte jetzt nicht zu viel vorwegnehmen, aber dieses siebte und letzte Kapitel ist mein absolutes Highlight des Buches. Würdest du es jetzt zuerst lesen, wäre es verschwendete Zeit. Doch lässt du dich vertrauensvoll von mir Kapitel für Kapitel zu diesem Höhepunkt begleiten, dann wartet dort womöglich ein unbezahlbarer Perspektivenwechsel auf dich.
Das Potenzial psychedelischer Substanzen als Werkzeug und Abkürzung zu einem glücklicheren, erfüllteren Leben ist nicht zu schön, um wahr zu sein. Mit einer ehrlichen, menschlichen Perspektive, die aus meinen eigenen Erfahrungen und meinem evidenzbasierten Wissensdurst erwachsen ist, möchte ich dich jetzt auf eine Reise mitnehmen. Lass uns gemeinsam erkunden, wie Psychedelika potenziell unser Leben zu einem besseren Ort machen können. Ich werde dir ungeschönte Einblicke in meine tiefsten, persönlichsten, lebensverändernden psychedelischen Erfahrungen geben und dich daran teilhaben lassen, was für mich funktioniert hat und was nicht. Was können Psychedelika wirklich, und was ist nur esoterisches Wunschdenken? Warum bleiben diese Erfahrungen für manche lediglich eine interessante Erinnerung, wohingegen andere durch sie nachhaltig glücklicher und zufriedener werden? Und ist dieser kontroverse Weg wirklich etwas für dich? Hast du überhaupt die richtigen Probleme, oder rennst du noch den falschen hinterher? Ich lade dich ein: Lass es uns gemeinsam herausfinden.
2 Uhr nachts. Dröhnender Bass. Hektische Lichter. Tausende tanzende Silhouetten – eine davon frage ich: »Hast du vielleicht was?« Ein schnelles Geschäft. 10 € gegen eine kleine orange Pille, in der vermeintlich mehrere Stunden Ekstase stecken. Ich teile sie an ihrer Sollbruchstelle und spüre in mir einen Mischmasch aus Euphorie und Angst hochsteigen. Wie in Zeitlupe, fast schon, als ob ich es selbst nicht steuern würde, schlucke ich eine Hälfte mit einem Schuss Wasser hinunter. Und damit ist es besiegelt. Jetzt gehöre ich wohl auch zu den Leuten, die harte Drogen nehmen.
Ein Jahr zuvor. Wieder dröhnender Bass mit Lichtern und Silhouetten, diesmal in einem Techno-Club in Stuttgart. Angetrunken unterhalte ich mich mit meinem guten Freund Patrick und rufe ihm ins Ohr: »Cannabis ist ja noch okay, aber harte Sachen würde ich echt nie nehmen.« Zustimmend nickt er mir zu, und wir gehen zurück auf die Tanzfläche.
Heute frage ich mich: Was hatte sich in diesem einen Jahr verändert, sodass sich meine Haltung gegenüber Drogen von Ablehnung zum Ausprobieren wandelte? Dazu vielleicht erst mal ein paar Worte zu mir und meinem Freund Patrick. Ich kannte ihn damals schon seit Jahren. Wir lernten uns im Gymnasium kennen und hatten direkt einen Draht zueinander. Beide eher introvertiert, nicht viele Freunde und eine ausgesprochene Begeisterung für Nintendo-Videospiele und Yu-Gi-Oh-Sammelkarten. Quasi die Letzten, von denen zu erwarten wäre, sich ins Drogenmilieu zu verirren. Den Großteil meiner Jugend verbrachte ich vor Bildschirmen. Mit 17 probierte ich mich an Alkohol. Das weibliche Geschlecht und ich fanden mit 20 erste Berührungspunkte, und meine typische »Ich zieh jetzt mal an einem Joint«-Erfahrung endete mit stundenlanger Übelkeit und Schwindel – keine optimalen Startvoraussetzungen also.
Heute würde ich sagen, dass ich da irgendwie ungeplant reingeschlittert bin. So geht es wohl den meisten Konsumenten psychoaktiver Substanzen, auch bei Kaffee, Alkohol und Zigaretten. Meistens ist es dem Einfluss von Freunden, Familie und Medien geschuldet – oder irgendeinem Mix daraus, der den Konsum normalisiert und damit erlaubt. Denn wenn es die anderen machen, kann man es schließlich auch mal selbst probieren! Und so kam es innerhalb besagten Jahres zu einer folgenschweren Begegnung. Kurz nach dem Techno-Abend in Stuttgart lernte ich Kevin kennen, der die gleiche Wirtschaftsschule besuchte. Es entwickelte sich eine ungewöhnliche Freundschaft, denn Kevin hatte ein ungewöhnliches »Hobby«: Drogen nehmen. Dabei war unsere zwischenmenschliche Beziehung von den Inhalten her eigentlich gar nicht außergewöhnlich, wir sprachen häufig über Computer, Frauen und die nächste Klausur – also wirklich nichts Besonderes. Doch für mich brachte genau das zwei Welten zusammen, die eigentlich nicht zusammenpassen sollten, denn wer normal war, der konnte ja eigentlich keine Drogen nehmen, und wer Drogen nahm, der konnte ja nicht normal sein. Das war mein inneres Bild von Drogen und ihren Konsumenten, das mir mein ganzes Leben lang von so ziemlich jeder Instanz vorgezeichnet worden war. Wer zu Drogen griff, hatte die Kontrolle über sein Leben verloren, flüchtete sich in andere Realitäten und hatte ein paar ganz dumme Entscheidungen getroffen. Doch jetzt bekam diese Überzeugung das erste Mal Risse und begann zu bröckeln. Wie konnte es sein, dass es Menschen gab, die öfter sogenannte harte Drogen wie Ecstasy konsumierten und doch ihr Leben im Griff zu haben schienen? Wahrscheinlich ein Ausreißer, Zufall oder eine Anomalie – irgendetwas davon musste es sein. Doch da die Menschen, mit denen wir die meiste Zeit verbringen, auf uns abfärben, wurde ich mit den Monaten neugieriger und wollte von Kevin wissen, wie es sich anfühlt, Ecstasy zu nehmen. Zugegebenermaßen auch mit der Absicht, etwas Negatives daran zu finden, um meine vorgefasste Meinung bestätigen zu können. Er antwortete: »Hm, also du fühlst dich richtig gut und wirst offen für alles. Schwer zu erklären, wie würdest du jemandem einen Orgasmus erklären, der noch nie einen hatte?« Das leuchtete mir irgendwie ein. Mein Gefühl der Neugier wuchs von Woche zu Woche und holte allmählich meine Vorbehalte ein. Mir wurde klar: Ich möchte wissen, wie das ist.
02:40 Uhr nachts. Immer noch dröhnender Bass, doch jetzt mit MDMA, dem aktiven Wirkstoff in Ecstasy-Pillen, in meinem zentralen Nervensystem, von wo aus es meine Synapsen mit Serotonin überschwemmt. Zu diesem Zeitpunkt bewege ich mich geistesabwesend zur Musik, erwartungsvoll und ein wenig angespannt. Ich schweife gedanklich ab und erinnere mich, in einem Youtube-Video gehört zu haben, dass der erste MDMA-Rausch der beste sein soll. Und dann passiert es: Die Sonne geht auf. Nicht die echte. Nein, in mir drin. Eine gleißende Wärme strömt wie eine Woge durch meine Gliedmaßen in meinen Oberkörper, Kopf und Geist und verbreitet ein Gefühl von Leichtigkeit, Akzeptanz und Euphorie – ein unbeschreibbarer Mix. Mit großen Augen (und wohl ebensolchen Pupillen) blicke ich erstaunt zu meinen Freunden hinüber, die auch alle im Serotoninrausch baden. Ich habe das Gefühl, zum ersten Mal in meinem Leben wirklich vollständig empfinden zu können: Alles ist gut. Keine Sorgen, keine Zweifel, keine Anspannung. Ich spüre meinen Körper, wie ich ihn noch nie gefühlt habe. Alles geschieht wie aus einem Guss in einem perfekten Flow, als ob es noch nie anders gewesen wäre. Und wie von Geisterhand fange ich an, mich zur Musik zu bewegen, denn so habe ich sie noch nie wahrgenommen. Zusammen bilden wir eine perfekte Symbiose. Ich tanze stundenlang, vergesse Zeit und Raum, durchströmt von unendlichem Glück und Ekstase. Der perfekte Moment, hier und jetzt. Wieder geht die Sonne auf. Dieses Mal die echte. Von rechts strömen Lichtstrahlen in das riesige Zelt, in dem sich nach wie vor Tausende Menschen harmonisch zum Beat der Musik bewegen. Ich beobachte sie, und ein tiefer Frieden breitet sich in mir aus. Was ist das für ein Gefühl? Es ist neu und doch bekannt. Wir alle sind eine große Gemeinschaft, eine Spezies, die Menschenfamilie. Alle wollen wir das Gleiche: Glück, Liebe, Verbundenheit. Ich spüre das Verlangen, diese Gefühle mitzuteilen, denn dafür sind sie doch da. Ohne darüber nachzudenken, frage ich einen fremden Mann neben mir, ob ich ihn in den Arm nehmen dürfe. Was ich normalerweise als komisch empfinden würde, fühlt sich jetzt an wie das Richtigste der Welt. Wir umarmen uns innig. Ohne Worte, denn alles ist gut. Ich frage mich, warum ich diese Erfahrung jetzt erst mache. Ach ja, stimmt, es entspricht nicht den gesellschaftlichen Konventionen, ist quasi verboten. Das kommt mir in diesem Moment so unlogisch und weit weg vor. Wann haben wir uns dazu entschieden, Liebe zu untersagen? Doch dann dämmert es mir: Habe ich sie mir bisher vielleicht selbst verboten?
In den folgenden Wochen verging kein Tag, an dem ich nicht an diese Nacht zurückdachte. Es waren zwar nur Erinnerungen, doch selbst diese lösten in mir ein erneutes Aufflackern der vollkommenen Zufriedenheit, Verbundenheit und Liebe aus. Fast wie ein Türstopper, der die Tür offen hielt. Ich begann, Google, Youtube und Bücher zu durchforsten, um meine nun riesige kindliche Neugier zu stillen, die plötzlich ganz befreit schien, nachdem sie so lange unter Angst und Misstrauen vergraben gewesen war. Es fühlte sich an wie eine geheime Welt, die ich entdeckt hatte und von der eigentlich schon viele wissen, ohne richtig darüber sprechen zu wollen. Das erschien mir verständlich, denn von den Gefahren hatte wohl auch jeder schon gehört. Deshalb war es mir damals schon sehr wichtig, die Sache ernst zu nehmen und nur unter den besten Voraussetzungen Experimente zu wagen. So lernte ich viel über sogenannte Safer-Use-Regeln, also wie eine psychoaktive Substanz am sichersten eingenommen werden kann.
Beispielsweise sollten zwischen MDMA-Einnahmen mindestens sechs Wochen liegen, um dem Gehirn Zeit zu geben, sich vollkommen zu erholen. Ich befolgte diese Regeln ziemlich strikt. Und das, obwohl es sich für mich nicht so anfühlte, als ob ich eine Ruhephase bräuchte. Ich wusste, dass Substanzen wie MDMA keine Spielzeuge sind, kein einfacher Spaß, um sich gut zu fühlen. Gleichzeitig spürte ich eine starke Zuversicht, hier auf etwas Wichtiges und Wertvolles gestoßen zu sein. Dies war kein Alkoholrausch, an den ich mich üblicherweise schon zwei Tage später kaum erinnerte. Auch heute noch, über neun Jahre später, erinnere ich mich so lebhaft an diese erste psychedelische Erfahrung, als ob sie gestern gewesen wäre. Vor allem, weil ich damals das erste Mal seit meiner Kindheit wirklich gespürt habe, was es heißt, bedingungslose Zuversicht und Liebe zu fühlen. Es war, als ob ich in einen vergessenen Kerker meiner Gefühlswelt eingetreten wäre, in dem die Wände mit Bildern aus alten Zeiten geschmückt waren. Alles wirkte vertraut und doch neuartig. Ich beschloss, von nun an öfter hierherzukommen. Am besten auch ohne Substanz – wie gut, dass es einen Türstopper gab.
Es blieb nicht bei dieser einen Erfahrung. Ehrlich gesagt kenne ich heute niemanden, der es bei einem einzigen Mal MDMA belassen wollte. Wie kleine Jungs planten Patrick und ich unsere ekstatischen Reisen. Meist ging es in irgendeinen Techno-Schuppen, um dort wieder von Musik und Rausch ins Land des Genusses geschwemmt zu werden. Dabei wartete ich stets auf die große Klatsche, die Kehrseite der Medaille – wo blieben die negativen Effekte meines harten Drogenkonsums? Doch die Spielregeln waren mir stets klar: Konsumpausen einhalten, währenddessen genug trinken und nicht mit anderen Substanzen mischen. All das schien dazu zu führen, dass ich bis auf etwas Müdigkeit am Tag darauf keine negativen Effekte spürte. Unbemerkt verfestigte sich eine rosarote Brille auf meiner Nase, sodass ich dachte, alles, was mir bisher über diese Erfahrungen gesagt worden war, entsprach wohl nicht der Wahrheit. Fühlte ich mich nicht einfach nur gut? Doch eine Lektion ließ nicht lange auf sich warten, denn ein paar Monate später flatterte eine neue Substanz in meinen Briefkasten, die es auf ebendiese Brille abgesehen hatte.
Die meisten Menschen brechen hin und wieder das Gesetz. Bei Rot über die Ampel gehen, die letzte Season von Game of Thrones illegal streamen oder auf der Arbeit krank machen. Ich erinnere mich noch an ein paar kleinere Ladendiebstähle als Jugendlicher: Yu-Gi-Oh-Karten bei Müller geklaut, Nervenkitzel pur. Schnell hatte ich jedoch gemerkt, dass es das Risiko nicht wert war, und so blieb ich auch in Sachen Drogenkonsum ein relativ sauberer und gesetzeskonformer Bürger. Mich mit diesen Substanzen zu beschäftigen war das eine, doch nun auch noch das Gesetz dafür brechen zu müssen, stellte sich als eine weitere Hürde heraus. Aber: Wo Neugier ist, ist auch ein Weg. Über ein paar Ecken lernte ich so meinen ersten und letzten Drogendealer kennen und kaufte bei ihm kleine bunte Pillen. Es war so, wie du es dir vielleicht vorstellst. Wir trafen uns in einer spärlich besuchten Ecke der Stadt. Ein bisschen gezwungener Smalltalk, er war eigentlich ein netter Kerl. Dann die Transaktion: kurz und schmerzlos. Jetzt schnell die Beute sichern und hoffen, dabei keine Polizei zu sehen. Endlich zu Hause, geschafft. Wieder Nervenkitzel, doch nicht unbedingt ein angenehmer. Als Berufstätiger hatte ich mehr zu verlieren als in meinen Jugendjahren.
Kurze Zeit später stolperte ich jedoch über eine neue Möglichkeit der Substanzbeschaffung, die vermeintlich sicherer und vor allem günstiger sein sollte. Das gefiel meinem Schwabenherz. So lernte ich das Darknet kennen, die anonyme Schattenseite des Internets und eine Art digitale Parallelwelt, in der alle möglichen illegalen Dinge bestellt werden können. Als gelernter Informatiker dauerte es nicht lange, bis das erste Päckchen mit falschem Absender bei mir landete. Darin enthalten war die Substanz, die mein Leben bis heute mit Abstand am meisten prägen sollte: LSD. Doch wie kam es dazu, dass ich jetzt auch noch dieses Mittel probieren wollte? Reichte mir MDMA nicht mehr? Brauchte ich immer etwas Härteres, um mein Suchtverlangen zu stillen? Spannenderweise schreckte LSD viele der MDMA-Konsumenten, die ich damals kennenlernte, eher ab. Speed, Kokain, Cannabis – diese Substanzen waren okay, doch vor LSD hatten sie Angst. »Ich kenne einen, der einen kennt, der darauf hängen geblieben ist« hörte ich öfter als Begründung. Die Stabilität der eigenen Psyche zu verlieren, ist wohl für die meisten Menschen eine echte Horrorvorstellung. Kontrolle verlieren? Nein danke. Mir geht es doch ganz gut im Leben, warum also irgendetwas riskieren? Doch dann stieß ich auf eine Neugier erweckende Aussage des Youtubers OPENMIND: »Oft kann es sein, dass LSD einem zeigen kann, was man an seinem Leben verändern sollte.«[1] Das klang in meinen Ohren sehr interessant, wie eine Art Werkzeug zur Persönlichkeitsentwicklung. Denn es gab da schon das ein oder andere Thema, bei dem ich nicht weiterkam. Ist mein Job der richtige für mich? Warum fühlt sich die Beziehung zu meinem biologischen Vater so unecht an? Passen meine Freundin und ich wirklich zusammen? Und überhaupt, wie ist das eigentlich so, wenn das Bewusstsein erweitert wird – was genau soll denn da erweitert werden? Kurz gesagt, die Neugier gewann wieder die Oberhand, und so kam es an einem bewölkten Herbsttag 2015 zu einem Erlebnis, das ich bis heute zu den Top 3 der bedeutendsten Erfahrungen meines ganzen Lebens zähle.
Ich spüre das kleine, quadratische Papierblättchen auf meiner Zunge. Ein leicht bitterer Geschmack geht von ihm aus. Jetzt könntest du es noch ausspucken, schießt es mir durch den Kopf. Halb lächelnd, halb besorgt blicke ich zu Patrick und stammle: »Ähm, gute Reise würde ich sagen.« Eine halbe Stunde später kommen wir zu Fuß an einer schönen Stelle in der Nähe eines schwäbischen Fichtenwäldchens an. Zu dieser Zeit müssen bereits Abertausende LSD-Moleküle die Blut-Hirn-Schranke überwunden haben und an verschiedensten Rezeptoren in meinem präfrontalen Kortex angedockt sein. Bisher merke ich davon aber nichts und breite unbekümmert eine kleine Picknickdecke unter einem alten Apfelbaum aus. »Spürst du schon was?« »Nee, du?« – ein typisches Gespräch zwischen zwei jungfräulichen LSD-Konsumenten.
Als Nächstes folgte der Moment, den ich bis heute klar vor meinem geistigen Auge sehen kann. Es war, als ob mein Bewusstsein in ein Videobearbeitungsprogramm importiert worden wäre und plötzlich eine fremde Person begonnen hätte, an den Reglern herumzuspielen. »Der Baum, warum ist der so grün? Hä? WARUMISTDERSOGRÜN?«, rief ich ungläubig und fing an, fieberhaft umherzublicken, als die Grundpfeiler meiner Realität, die ich bisher für unzerstörbar gehalten hatte, sich aufzulösen begannen. Schnell hastete ich zurück und ließ mich perplex auf unserer sicheren Decke nieder. Ein immer lauter werdendes Gelächter durchdrang die kühle Herbstluft und entwickelte sich in ein ungläubig stotterndes »W-w-wie geht das?«. Ich realisierte, dass das nach meiner eigenen Stimme klang, ohne dass ich sie bewusst gesteuert hatte.
Ich verlor immer mehr den Kontakt zu mir selbst und die Kontrolle. Für meinen Verstand, der sich jahrzehntelang bemüht hatte, meine Persönlichkeit zu stabilisieren, war diese rasche Bewusstseinsveränderung eher unangenehm. Das zeigte sich vor allem, als wir uns auf den Heimweg machten. Wellen von Paranoia und Verfolgungswahn überrollten mich dabei, weil ich felsenfest davon überzeugt war, dass andere Fußgänger die Polizei rufen würden, da wir verbotenes LSD konsumiert hatten. Die Angst entzog meiner Realität buchstäblich die Farbe. Als sich die Ränder meines Sichtfelds immer weiter zusammenzogen, konnte ich das erste Mal bewusst erleben, wieso es eigentlich Tunnelblick heißt. Ich wollte einfach nur zu Hause ankommen, in Sicherheit sein und ahnte dabei noch nicht, dass die nächste Phase des Trips einen komplett unerwarteten Charakter annehmen würde.
Etwa zweieinhalb Stunden nach der Einnahme befand ich mich mit klopfendem Herzen und immer noch voller Angst endlich wieder in den eigenen vier Wänden. Kevin, der jetzt auch mein WG-Mitbewohner war, gelang es jedoch, mich allmählich zu beruhigen. Und während das normalerweise bedeutet, langsamer zu atmen und sich entspannter zu fühlen, hieß das auf LSD, dass die farbliche Sättigung zurück in mein visuelles Feld kam und die Wärme des Lebens erneut durch meinen Körper zu strömen begann. Doch das Allerverrückteste daran war, dass ich all das auch in Echtzeit beobachten konnte – und zwar nicht so, als würden sich meine Gedanken und Gefühle im Raum meines Bewusstseins verändern. Nein, stattdessen wurde ich selbst zu diesem Raum. Ich wurde getrennt, entkoppelt und desidentifiziert von meinen alltäglichen Gedanken und Impulsen, die mir sonst immer penibel vorgaben, was zu tun war, was ich falsch gemacht habe, wer ich sein sollte und wer nicht. Zum ersten Mal in meinem Leben erkannte ich: Wer ich bin, das Leben, wie es »nun mal ist«, was wahr und unwahr ist – all das war schlicht eine bequeme Illusion meines Geistes, um Stabilität in das Chaos der Realität zu bringen.
Doch für mein damaliges 25-jähriges Ich waren es nicht diese universellen Erkenntnisse, die mich nach der psychedelischen Erfahrung am meisten beeinflussten. Denn das LSD hatte noch einen weiteren einzigartigen Effekt auf mich: Ich sah mein Leben aus einer von mir selbst gelösten Perspektive, die völlig neuartig für mich war. In diesem Zustand nahm ich dann ein Blatt Papier zur Hand, auf dem ich vor dem psychedelischen Trip ein paar Fragen notiert hatte.
Was ist mit der unechten Beziehung zu meinem biologischen Vater?
Versetze dich mal in seine Lage. Spüre seinen Schmerz. Finde Akzeptanz, du kannst ihn nicht ändern.
Was ist mit meinem Job?
Löse dich von dem Zwang, den perfekten Job bereits gefunden haben zu müssen. Alles wird kommen, wenn es kommen wird.
Mit meiner Freundin und mir?
Genießt die gemeinsame Zeit, denn nichts ist für die Ewigkeit.
Doch was für dich vielleicht nach schnellen und logischen Antworten klingt, war in Wirklichkeit das Ergebnis einer tiefen Reise in mich selbst. Zwischen dem Lesen der Frage und der Bewusstwerdung der Antwort vergingen meist mehrere Minuten, in denen ich mich aufkommenden inneren Bildern und Emotionen hingab – und das war nicht immer angenehm, wie es bei neuen Wahrheiten häufig der Fall ist.
Am nächsten Tag, wieder nüchtern und normal, als ob nie etwas gewesen wäre, nahm ich erneut das Blatt Papier zur Hand. Die auf LSD unter die Fragen gekritzelten Antworten, die nur aus ein paar wenigen Wörtern bestanden, lösten in mir unerwartete Gefühle aus: Ruhe, Zuversicht, Wahrhaftigkeit. Ich wartete auf die Zweifel, die sich sonst immer bei diesen Themen einstellten, doch sie kamen nicht. Ohne es geplant und ohne es gehofft zu haben, war da plötzlich eine innere Überzeugung, dass das, was ich aufgeschrieben hatte, nicht nur wahr war, sondern sich auch wahr anfühlen durfte. Ich veränderte mich, ohne es vorgehabt zu haben. Eine neue Wahrheit schien sich zu verfestigen, die nicht von außen kam, sondern irgendwo aus den Tiefen meines Selbst. Es fühlte sich für mich so an, als ob etwas aufginge, das lange verschlossen gewesen war. Dies führte ganz natürlich zu mehr Offenheit – innen wie außen. Ich fing an, infrage zu stellen, was ich und andere mir mein Leben lang erzählten. Denn wenn ich einmal Unwahrheit mit Wahrheit verwechselt hatte, was gab es dann noch alles zu entdecken? Fast über Nacht sah ich die Welt plötzlich mit anderen Augen, und das begrenzte sich nicht nur auf mich und mein nahes Umfeld. So wurde ich offener und toleranter für Menschen, Meinungen, Gruppierungen und Glaubenssysteme, ohne dabei meine eigenen Überzeugungen aufzugeben. Stattdessen trat aus den Tiefen meines Unbewussten immer mehr an die Oberfläche meiner Wahrnehmung. Eine Erkenntnis jagte die nächste. War es Teufelszeug oder Himmelszeug? LSD passte irgendwie so überhaupt nicht zu den Assoziationen, die das Wort Droge bisher in mir ausgelöst hatte. Spaß, Rausch und Flucht wurden zu Einsicht, Wahrheit und Innenschau. Das fühlte sich für mich nicht an wie eine Droge. Wo ich bei Alkohol und MDMA kurz nach dem Rausch bereits die nächste Erfahrung zu planen begann, war nach dieser ersten LSD-Erfahrung erst einmal einige Monate Funkstille. Denn mehr innere Offenheit färbt leider nicht automatisch auf andere ab, wie ich schon bald schmerzlich feststellen musste. Und nur weil LSD mir neue Wahrheiten aufzeigte, waren diese nicht immer schön anzusehen. Hätte ich damals gewusst, dass ich durch Psychedelika nur wenige Jahre später Job, Freundin und Vater verloren haben würde, wäre ich vielleicht lieber bei anderen Drogen geblieben.
Ein kleiner, runder Lautstärkeregler mit geriffeltem Rand und silbern glänzender Oberfläche. Der Einstellbereich ist mit null bis 100 angegeben, und über ihm thront eine verzierte Beschriftung mit einem einzigen Wort: Realität. Stell dir vor, dieser Realitätsregler ist in dir und gibt an, wie viel Prozent der Realität in dein Bewusstsein treten darf. Wo würde er stehen, wenn du in Ohnmacht gefallen bist? Bei null? Wie ist es beim Schlafen? Vielleicht bei fünf, oder zählen Träume nicht als real? Doch noch wichtiger ist die Frage, wie er im ganz normalen Leben eingestellt ist. Also jetzt gerade, während du diese Zeilen liest.
Ich war immer einer der Menschen, der seinem Alltagsbewusstsein sehr viel Realität eingeräumt hat. Für mich war klar: Was ich sah, hörte und dachte, das musste die »maximale« Realität sein, also 100 Prozent. Das lag für mich nahe, denn ich nahm sie schließlich gern so wahr, wie sie wirklich war, unbeeinflusst von Drogenverzerrungen, die die Kontrolle über meinen Regler beanspruchen wollten. Nicht auszumalen, wenn jemand anderes daran herumspielen würde! Dann müsste ich womöglich wahrnehmen, was ich nicht wahrnehmen möchte, oder noch schlimmer: fühlen, was ich nicht fühlen will. Denn es gab da schon das ein oder andere Erlebnis, das ich in dieser Form nicht noch mal erleben wollte. Wieder ausgelacht zu werden wie in der sechsten Klasse, als ich für meine abstehenden Ohren gehänselt wurde. Wieder betrogen zu werden wie damals, als ich dachte, meiner Freundin vertrauen zu können. Oder wieder verlassen zu werden wie in meiner Kindheit, als ich nicht genug Aufmerksamkeit von meinen Eltern spürte.
Einmal erlittenen Schmerz nicht noch mal fühlen zu müssen, ist ein wirklich cleverer Schutzmechanismus. Eine Strategie des Egos, das Überleben sicherzustellen. Doch was, wenn das Ego selbst in Gefahr gerät? Es gibt da nämlich ein paar nette psychoaktive Substanzen, die es auf ebendieses abgesehen haben. Und so folgte einige Monate nach meinem ersten LSD-Trip der zweite. Wieder mit Patrick und dieses Mal auch mit unserem Freund Sven. Belehrt aus der vorigen Erfahrung, fand dieser Trip in unserer von der Außenwelt abgeschirmten WG irgendwo zwischen Ulm und Stuttgart statt. Nur die innere Abschirmung sollte schon bald weichen, als ich langsam wieder die Kontrolle über meinen Realitätsregler verlor.
Ich liege von meiner Decke umschlungen im Bett. Noch ist alles an Ort und Stelle. Farben sehen wie Farben aus, die Worte meiner Freunde werden von meinem Gehirn zu sinnvollen Sätzen verarbeitet, und ich nehme mich als Subjekt in einer Welt voller Objekte wahr. Noch. Immer wieder frage ich mich nervös:
Ist es das – die erste Wirkung? Nein, war wohl Einbildung. Stopp, DAS ist jetzt aber wirklich nicht normal.
Und wie ein gekenterter Tanker, dessen Öl sich langsam in den Ozean ergießt, fließt eine unsanfte Energie in mein Bewusstsein und bahnt sich unaufhaltsam ihren Weg in meine Wahrnehmung.
Soll ich das zulassen? Habe ich eine Wahl? Passiert das den anderen auch?
Ich blicke zu Sven hinüber und bemerke seinen Gesichtsausdruck. Ist das Freude, Neutralität oder Angst? Schwierig, das zu beurteilen, während sich mein Beurteilungsvermögen langsam verabschiedet. Wir fangen an zu lachen. Worüber weiß niemand. Vielleicht über das Groteske dieser Situation, die sich nur noch mit Humor ertragen lässt. Die Realität nimmt zu, sie wird intensiver, lauter und verschluckt meinen Verstand. Ich beobachte Sven, wie er zum Fenster torkelt und die Welt da draußen begutachtet. Von außen zeigt er kaum eine Reaktion, während sich innerlich vermutlich ein Feuerwerk der Sinneserfahrungen abspielt. Ich bemerke, wie ich mich langsam an den veränderten Bewusstseinszustand gewöhne. »Was macht man auf LSD so?«, frage ich in den Raum. Wieder kugeln wir uns vor Lachen. Die Frage erscheint sinnlos. »Man macht das Machen«, höre ich als Antwort. Das Zimmer, das wir inzwischen als Raumschiff wahrnehmen, wird zu einer entrückten Spielwiese für drei kleine Jungs. Richtig ernst nehmen wir das alles nicht – das kommt später.
Nach langem Abwägen verlassen wir den Raum und betreten die Küche. Der Zimmerwechsel kommt uns vor wie der Unterschied von Tag und Nacht. Hier ist alles anders: Der Geruch von Essen hängt in der Luft, der Kühlschrank brummt leise, es ist kühler, enger, dunkler – jedes noch so kleine Detail nehmen wir wahr. Die Idee, etwas zu essen, erscheint plötzlich als unmögliches und unverständliches Unterfangen. Das Konzept von Nahrungsaufnahme ist nicht mehr zu begreifen. Verwirrt und doch neugierig auf das, was wohl als Nächstes passiert, verlassen wir den Raum wieder.
Da kommt mir mein Vorhaben in den Sinn, LSD erneut als Werkzeug der Lebensveränderung zu verwenden. Stift und Zettel hatte ich bereits vorbereitet, und so ziehe ich mich allein in das Zimmer meines dritten Mitbewohners zurück, der gerade nicht da ist. Zeit für etwas Ernsthaftigkeit, ich bin ja nicht zum Spaß hier. Ich komme im Kino meines Geistes zur Ruhe und nehme auf den Zuschauerrängen Platz, anstatt mich wie sonst für einen Bestandteil des Films zu halten. Auf der Leinwand sehe ich mich, cool, stark und unabhängig. Ich frage mich: Bin ich bloß der Schauspieler, der den Anweisungen des Regisseurs blind folgt, oder habe ich als Hauptdarsteller meines Lebens die künstlerische Freiheit, die ich haben sollte, um frei von Zwängen und Blockaden in das Spiel des Lebens einzutauchen? Hinter der Maske der Coolness und Stärke nehme ich daraufhin ein Gefühl der Angst wahr, das mich schützen möchte. Es stammt aus alten Zeiten. Ein Wächter, der die Rolle des Regisseurs übernommen hat. Doch auch der bin ich, denn sonst ist niemand hier. Alles, was ich bin, war und sein werde, liegt hier in mir, einem von außen unabhängigen Kern. Ich bin Zuschauer, Schauspieler und Regisseur zugleich. Ich blicke auf meine linke Hand und sehe, wie sie anfängt, etwas auf das Blatt zu kritzeln. Ein normalerweise allenfalls durchschnittlicher Kalenderspruch, der mir jetzt wie die ultimative Wahrheit erscheint: »Nimm das Leben nicht so ernst, Jascha.«
Die Erinnerung an diese Erfahrung fing schon bald an zu verblassen, doch was blieb, war eine gefühlte Wahrheit, die wie ein neuer Realitätsfilter fungierte. Immer öfter bemerkte ich im Alltag, wenn ich mich gerade zu ernst nahm und eine Rolle spielte, in der ich vorgab, jemand zu sein, der ich eigentlich nicht war. Wie ein Frühwarnsystem, das auf eine Asynchronität zwischen meinem wahren Persönlichkeitskern und meiner Außenhülle anschlug. Es war der optimale Nährboden für Veränderung, denn Psychedelika machten für mich das, was ich selbst nicht konnte: mich ungeschönt mit mir selbst konfrontieren. Denn ohne Konfrontation keine Wahrheit. Und ohne Wahrheit keine Einsicht – und die ist bekanntlich der Weg zur Besserung.
Und so experimentierte ich hin und wieder mit der ein oder anderen Substanz herum. Ich hatte etwas entdeckt, das mein Leben unerwarteterweise positiv bereicherte und zugleich gesellschaftlich nicht akzeptiert war. Mit meinen Eltern und Arbeitskollegen darüber sprechen? Schwierig. Einen glücklichen Drogenkonsumenten gibt es schließlich nicht. Stattdessen eine große Lüge leben? Auch schwierig, wenn plötzlich so viel Wahrheit ins Leben tritt. Also begann ich, mich bei den Menschen in meinem Umfeld langsam vorzutasten, wie ein Spion, der mit geschickten Fragen andere Geheimagenten identifizieren möchte. Ich wurde mutiger und erzählte Freunden und Kollegen vorsichtig von meinen psychoaktiven Erfahrungen. Einigen misslang der geistige Brückenschlag zwischen »ein bodenständiger, zufriedener Mensch« und »ein Konsument verbotener Substanzen«. Andere hingegen interessierten sich mit der Zeit für das, was ich tat. Dabei wurden sie nicht durch das, was ich sagte, zum Nachdenken angeregt, sondern durch den, der ich wurde. Meine innere Entwicklung strahlte auch nach außen, und ich fühlte mich zum ersten Mal im Fluss des Lebens angekommen. Doch das war natürlich nicht nur das Werk der Psychedelika, sondern ging vor allem auf meine innere Bereitschaft zurück, mich zu verändern.
Eine psychedelische Erfahrung hat typische Charakterzüge: Neben der veränderten Wahrnehmung können bisher gewohnte Strukturen in neuem Gewand erscheinen, und man kann sich frei von eigenen und fremden Bewertungen fühlen. Fünf Monate in Kalifornien zu leben, hatte eine ganz ähnliche Auswirkung auf mich. Niemand sprach Deutsch, die Sonne schien immer und überall waren interessante Menschen mit ähnlichen Interessen. Kurz davor hatte zudem meine lähmende Beziehung zu meiner damaligen Freundin ein befreiendes Ende gefunden. Es war der perfekte Startschuss in mein neues Leben. Ganz erstaunt war ich von mir, wie offen ich auf einmal auf fremde Menschen zugehen konnte. Wie ich mich nicht davor scheute, direkt im ersten Gespräch auch über emotionale und psychoaktive Themen zu sprechen. Das war ich nicht von mir gewohnt.
Es wird dich sicherlich nicht verwundern, dass meine inneren Forschungsreisen auch auf der anderen Seite des großen Teichs kein Ende fanden. Ich entdeckte das in Kalifornien legale Cannabis für mich und machte meine ersten Erfahrungen mit zwei weiteren Psychedelika: Pilzen und dem zur Gruppe der Phenylethylamine gehörenden 2C-B. Letzteres hat mich besonders überrascht, da es ein echtes Farb- und Formspektakel auslöste, während meine mentalen Fähigkeiten weitestgehend stabil blieben. Mit der Zeit wurde ich mutiger und experimentierfreudiger. Bei meinem ersten Pilz-Trip ließ ich mich von einem Freund dazu inspirieren, zusätzlich noch etwas Cannabis zu konsumieren. Sofort breitete sich ein unangenehmes Gefühl in mir aus, das ich überhaupt nicht zuordnen konnte. Wie werde ich das nun wieder los? Einfach auf den Atem fokussieren und mir bloß nichts anmerken lassen. Bereitschaft, sich auf schwierige Gefühle einzulassen, nein danke, nur die guten Emotionen bitte. Die Angst ebbte dann auch nach einer Weile ab, doch mit ihr auch die Tiefe der Erfahrung – eine typische Erziehungsmaßnahme psychedelischer Substanzen.
Einige Monate später fand ich mich, zurück in meiner WG in Deutschland, auf einem zweiten Pilz-Trip wieder. Abermals stieg dieselbe unangenehme Emotion hoch und schnürte mir die Kehle zu. Heute weiß ich: Das war einfach ein intensives Angstgefühl. Doch damals konnte ich nichts anderes tun, als davor wegzulaufen, denn zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht bereit zu fühlen, was gefühlt werden wollte. Vielleicht lag das auch an meiner Befürchtung, dass Psychedelika dann einen »Bad Trip« induzieren würden. Mir war noch nicht bewusst, dass diese Erfahrungen nur Gefühle auslösten, die bereits in mir existent waren. Ich spürte jedoch eindeutig, dass sich in mir Emotionen versteckten, an die ich nicht herankam. Was sollte ich also tun: die Dosis erhöhen? Eine andere Substanz, Umgebung oder Musik ausprobieren? Am besten alles davon auf einmal. Eine Fahrradtour mit Kevin auf 220 Mikrogramm LSD sollte den Durchbruch bringen. Klingt hirnrissig? War es auch. Heute frage ich mich, wie ich das damals geschafft habe, so hoch dosiert überhaupt irgendetwas zu bewerkstelligen.
Immer stärker trete in die Pedale und spüre, wie der Wind mir ins Gesicht peitscht. Der auf den Feldweg fixierte Blick richtet sich nach vorn, und ich erblicke die üppige schwäbische Sommerlandschaft. Plötzlich werde ich innerlich ganz ruhig, und die Welt steht für einen kurzen, unendlichen Moment still. Jetzt gibt es keinen Beobachter mehr und nichts, das beobachtet wird. Die sonst so flüchtige Schönheit der Welt kondensiert in diesem ewigen Anblick. Ein hügeliger Landstrich, Wiesen und Wälder, darin eingebettet kleine Dörfchen, strahlend blauer Himmel und warme Sonnenstrahlen auf der Haut – endlich sehe ich, was schon immer da war, versteckt hinter den Wahrnehmungsfiltern des Alltags. Auf einmal wache ich auf und werde mir meines Atems bewusst. Vielleicht auch besser so, bei 40 Kilometer pro Stunde.