Psychopathologisches Befund-System für Kinder und Jugendliche (CASCAP-2) - Manfred Döpfner - E-Book

Psychopathologisches Befund-System für Kinder und Jugendliche (CASCAP-2) E-Book

Manfred Döpfner

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Beschreibung

Das Psychopathologische Befund-System für Kinder und Jugendliche (CASCAP-2) dient der Erfassung der wichtigsten Merkmale psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter. Mithilfe des CASCAP-2 können über 100 psychopathologische Merkmale klinisch beurteilt werden. Die Diagnostikerin bzw. der Diagnostiker nimmt die Einschätzung auf der Basis einer klinischen Exploration des Kindes bzw. Jugendlichen und der begleitenden Bezugsperson(en) sowie anhand eigener Beobachtungen in der Untersuchungssituation vor. CASCAP-2 besteht aus drei Komponenten: dem Befundbogen, dem Glossar und dem Explorationsleitfaden. Im Glossar werden die einzelnen Merkmale definiert, Beispiele für eine starke Symptomausprägung gegeben und abzugrenzende Merkmale aufgelistet. Der Explorationsleitfaden beinhaltet Beispielfragen und liegt in zwei Versionen vor, eine für die Exploration des Kindes bzw. des Jugendlichen und eine für die Exploration der Bezugsperson(en). Auf dem separat lieferbaren Befundbogen werden die klinischen Beurteilungen dokumentiert. CASCAP-2 ist der Nachfolger des CASCAP-D. Im Befund-System wurden einige psychopathologische Merkmale hinzugefügt. Entsprechend wurden das Glossar und der Befundbogen überarbeitet und der Explorationsleitfaden erweitert. Im Manual wurden weitere empirische Studien ergänzt und es wird ein neues empirisches Skalenmodell vorgestellt. CASCAP-2 ergänzt die kategoriale Diagnostik durch eine phänomenologische Beschreibung psychischer Störungen von Kindern und Jugendlichen auf der Ebene von Einzelsymptomen. Das für die Praxis konzipierte Instrument lässt sich sehr gut in klinische Routineabläufe integrieren.

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Manfred Döpfner

Walter Berner

Dieter Breuer

Henning Flechtner

Gerd Lehmkuhl

Hans-Christoph Steinhausen

Psychopathologisches Befund-System für Kinder und Jugendliche (CASCAP-2)

Manual mit Glossar und Explorationsleitfaden

Zu diesem Manual ist außerdem der Befundbogen CASCAP-2 (Bestellnr. 0159402) lieferbar. Zu beziehen ist dieser Bogen über www.testzentrale.de.

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[email protected]

www.hogrefe.de

Satz: Franziska Stolz, Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen

Format: EPUB

1. Auflage 2023

© 2023 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen

(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-3199-4; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-3199-5)

ISBN978-3-8017-3199-1

https://doi.org/10.1026/03199-000

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Zitierfähigkeit: Dieses EPUB beinhaltet Seitenzahlen zwischen senkrechten Strichen (Beispiel: |1|), die den Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe und des E-Books im PDF-Format entsprechen.

|5|Vorwort

Die systematische Betrachtung psychopathologischer Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter hat eine lange Tradition. Emminghaus (1887) differenzierte eine allgemeine Symptomatologie nach Anomalien der Gefühle, des Vorstellens, des Begehrens und Strebens sowie psychopathischen Symptomenkomplexen. Ihr stellte er eine spezielle Pathologie kindlicher psychiatrischer Erkrankungen gegenüber. In der Folge erschienen weitere systematische Beschreibungen einer allgemeinen Psychopathologie des Kindes und Jugendalters, so z. B. von Ziehen (1922), der die seelischen Erscheinungen im Bereich der Empfindungs- und Denkvorgänge, der Gefühls- und Willensvorgänge, der Vorstellungen und Gefühle usw. im Bereich des Geschlechtslebens und spezieller Phänomene des Pubertätsalters differenzierte. Noch heute bieten diese Monographien eine genaue klinische Beschreibung von Krankheitsbildern, wobei es den Autoren um die „Grundlagen für das Verständnis krankhafter Seelenzustände beim Kinde“ (Hermann, 1909) ging. Insbesondere die Vorlesungen von August Homburger (1926) stellen eine systematische Darstellung der psychopathologischen Symptome im Kindes- und Jugendalter dar: „So sehr verschieden ist des Kindes und des Erwachsenen seelisches Leben, dass auch für dessen Verstehen Befähigte und intuitiver Hilfen Teilhaftige trotz reicher Erfahrung zu lernen nie aufhören können. Der Anfänger aber steht dem Kinde oft geradezu hilflos gegenüber. Daher hat, wer Psychopathologie des Kindesalters lehren will, auch die Aufgabe, dazu anzuleiten, wie der Erwachsene das Kind auf sich und sich auf es möglichst unbefangen einwirken lassen kann und doch über die Abmessung des Abstandes wie die Handhabung stimmungsgebender Hilfsmittel stets frei zu verfügen sich vorbehält. Das kann freilich nur der tägliche Umgang und das Beispiel bewirken. Das gedruckte Wort versagt hier gar oft, weil es leicht entweder versteift oder verflacht.“

Mit der Entwicklung von Klassifikationsschemata und einer differenzierteren Nosologie wurden seitdem weitere methodische |6|Zugänge in der Diagnostik erarbeitet. Jahrzehntelang wurde die Entwicklung von einer störungsspezifischen kategorialen Diagnostik und Klassifikation dominiert, die vor allem durch die international weit verbreiteten Klassifikationssysteme vorangetrieben wurde. Im neuen Jahrtausend hat eine stärkere Beschäftigung mit transdiagnostischer und meist dimensional und hierarchisch angelegter sowie auf empirischen Evidenzen basierender Diagnostik und Klassifikation eingesetzt. So strebt das Consortium zur Hierarchischen Taxonomie von Psychopathologie (HiTOP) an, die Organisation, Deskription und Erfassung der Psychopathologie auf der Grundlage empirischer Evidenzen zu verbessern und schlägt ein dimensionales hierarchisches Modell psychischer Störungen vor (Kotov et al., 2017). Dabei werden kategoriale störungsspezifische Ansätze mit dimensional-hierarchischen Konzepten verschmolzen und verschiedene Informationsquellen miteinander kombiniert, wie dies auch in dem Diagnostik-System für Psychische Störungen nach ICD-10 und DSM-5 für Kinder und Jugendliche – III (DISYPS-III; Döpfner & Görtz-Dorten, 2017) umgesetzt wird.

Für die klinische Diagnostik, aber auch für das Erlernen von Störungs- und Krankheitsbildern, erscheint es weiterhin hilfreich und notwendig, die klassische Herangehensweise der psychopathologischen Befunderhebung mit stärker standardisierten und strukturierten Vorgehensweisen zu kombinieren. Die genaue Erfassung von Merkmalen des Denkens, des Erlebens und des Verhaltens auf der Grundlage operationaler Merkmalsdefinitionen ist auch heute noch Ausgangsbasis jeder psychopathologischen Diagnostik, in die weitere diagnostische Verfahren, beispielsweise höher strukturierte Interviews, spezifische Diagnose-Checklisten, Fragebogen oder psychologische Testuntersuchungen und damit verschiedene Informationsquellen einbezogen werden. Das Psychopathologische Befund-System für Kinder und Jugendliche versucht, ausgehend von der Tradition einer deskriptiven allgemeinen Psychopathologie, durch die Einbeziehung weiterer methodischer Ansätze die Lücke zwischen hochstrukturierten Interviews, die aufgrund ihres Aufwandes in der klinischen Praxis sich nicht durchsetzen können, und einer subjektiven Eindrucksdiagnose zu schließen. Ergeb|7|nisse mehrerer empirischer Studien konnten zeigen, dass dieses Verfahren gut anwendbar ist und über verschiedene Institutionen hinweg zu vergleichbaren Informationen führt.

An der Entwicklung des Psychopathologischen Befund-Systems wird seit mehr als 30 Jahren gearbeitet. An den ersten Fassungen und der Weiterentwicklung des Systems waren gegenwärtige und frühere Kolleginnen und Kollegen der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters in Köln und Zürich beteiligt. Anregungen kamen ferner von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen aus dem deutschsprachigen und europäischen Raum. Ihnen haben wir im Vorwort zum CASCAP-D (Döpfner, Berner, Flechtner, Lehmkuhl & Steinhausen, 1999), dem Vorgänger des CASCAP-2, namentlich gedankt. Wir gedenken mit dieser Neuauflage besonders unseres in der Zwischenzeit verstorbenen Ko-Autors Walter Berner und wir freuen uns über die Mitarbeit unseres neuen Ko-Autors Dieter Breuer.

Im CASCAP-2 wird das Psychopathologische Befund-System gegenüber dem Vorgänger CASCAP-D um wenige psychopathologische Merkmale und um neuere empirische Studien erweitert. Die Änderungen werden im letzten Abschnitt des ersten Kapitels dieses Manuals dargestellt.

Köln, Magdeburg, Berlin

Manfred Döpfner,

Sommer 2022

Dieter Breuer,

Henning Flechtner,

Gerd Lehmkuhl und

Hans-Christoph Steinhausen

|8|Aufbau des Manuals

Das Psychopathologische Befund-System für Kinder und Jugendliche (CASCAP-2) besteht aus drei Komponenten:

dem Befundbogen,

dem Glossar und

dem Explorationsleitfaden.

Das Glossar und der Explorationsleitfaden stellen den Kern dieses Buches dar. Zudem ist ein Muster des separat lieferbaren Befundbogen in einem eigenen Kapitel abgedruckt. Das Manual ist wie folgt aufgebaut:

In einem einführenden Kapitel wird eine Übersicht über die Entwicklung und die Zielsetzungen des Psychopathologischen Befund-Systems für Kinder und Jugendliche gegeben. Die klinische Beurteilung anhand des Befund-Systems wird in einen umfassenden Rahmen der multiplen Verhaltens- und Psychodiagnostik eingebunden.

Kapitel 2 enthält ein Muster des Befundbogens.

Kapitel 3 enthält das Glossar, in dem die einzelnen Merkmale geordnet nach den Modulen des Befund-Systems definiert werden. Für jedes Merkmal werden Beispiele für eine stark ausgeprägte Symptomatik gegeben, Explorationsfragen für die Exploration der Patientin bzw. des Patienten und für die Exploration der Bezugsperson(en) werden formuliert, und andere abzugrenzende Merkmale des Befund-Systems werden aufgelistet.

Die bereits im Glossar aufgeführten Fragen zur Exploration der einzelnen Merkmale sind in Kapitel 4 noch einmal in einem Leitfaden zur Exploration des Patienten bzw. der Patientin* und in einem Leitfaden zur Exploration der Bezugsperson zusammengefasst.

|9|Das fünfte Kapitel gibt eine Übersicht über bislang vorliegende empirische Ergebnisse. Neben der Häufigkeitsverteilung der Merkmalsausprägungen werden Ergebnisse zur faktoriellen Validität, zu Skalenbildung und Reliabilität der Skalen sowie zur konvergenten und diskriminanten Validität dargestellt.

*

Zugunsten einer besseren Lesbarkeit verwenden wir im Folgenden in der Regel das generische Maskulinum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Geschlechter (m/w/d). Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Wenn möglich, wurde eine geschlechtsneutrale Formulierung gewählt.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Aufbau des Manuals

1  Übersicht über das Psychopathologische Befund-System

1.1  Entwicklung und Zielsetzung

1.2  Erfasste Merkmalsbereiche

1.3  Anwendungszeitpunkte und Informanten

1.4  Beurteilungsbasis und Beurteilungsebenen

1.5  Zuordnung zu diagnostischen Phasen

1.6  Änderungen im CASCAP-2

2  Befundbogen

3  Glossar

3.1  Aufbau des Glossars

3.2  Die Module des Befundsystems

1  Interaktion und Beziehung

2  Oppositionell-dissoziales Verhalten

3  Entwicklungsstörungen

4  Aktivität und Aufmerksamkeit

5  Psychomotorik

6  Angst

7  Zwang

8  Stimmung und Affekt

9  Essverhalten

10  Körperliche Beschwerden

11  Denken und Wahrnehmung

12  Gedächtnis, Orientierung und Bewusstsein

13  Andere

4  Explorationsleitfaden

4.1  Allgemeine Hinweise

4.2  Leitfaden zur Exploration des Patienten

4.3  Leitfaden zur Exploration der Bezugsperson(en)

5  Empirische Ergebnisse

5.1  Übersicht über die Studien

5.2  Häufigkeitsverteilung der Merkmalsausprägungen

5.3  Faktorielle Validität

5.4  Skalenzuordnung und Reliabilität

5.5  Konvergente und divergente Validität

6  Literatur

Anhang: Deutsch- und englischsprachige Bezeichnungen der CASCAP-Merkmale

|24|2  Befundbogen