Pubertät und Notenkrise - Ulrike Asbeck - E-Book

Pubertät und Notenkrise E-Book

Ulrike Asbeck

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Beschreibung

EINFACH LERNEN! Sie kennen die Null-Bock-Phase, in der es scheint, dass ihr Sprössling 'mutter-' und 'vatertaub' ist? Sie schauen sich verzweifelt an, wie bei ihrem Teenie in letzter Zeit das Lernen völlig auf der Strecke bleibt? Sie nicht mit ihm über Schule und Noten reden können ohne dass die Fetzen fliegen und Nachhilfe die einzige Lösung zu sein scheint? Dann ist dieses Büchlein der Leitfaden für Sie, der das Unmögliche möglich macht. Sie erfahren hier, wie Sie veraltete Erziehungsmuster hinter sich lassen und damit wirklich effektive Gespräche mit ihrem Kind über Schule und Noten führen können. So schaffen Sie eine solide Basis um es zu inspirieren endlich eigenständig und begeistert zu lernen - und zwar genauso wie sie es sich wünschen!

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Seitenzahl: 94

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Ulrike Asbeck, geb. 1956, ist sowohl Diplom Sozialwissenschaftlerin und systemischer Lern- und Motivationscoach, als auch Lehrcoach für Referendare des Lehramtes. Sie leitete als Bildungsexpertin 18 Jahre eine Praxis für pädagogische Nachhilfe und Familienberatung in Wuppertal und ist seit 2004 in dieser Branche in Bonn tätig. Bekannt wurde sie mit ihrer Serie: „Der Nachhilfe-Coach” im RTL Fernsehen.

Schwerpunkt ihrer Arbeit ist bis heute die Bearbeitung von Lern- und Leistungsdefiziten, speziell in der Pubertät, und die Beratung von Eltern in dieser kritischen Phase.

Inhalt

Vorwort

Vorwort von Kathy Kelly

Einleitung

Gemeinsam durch den Notendschungel

Corona und Schule: Die Offenbarung einer versteckten Bildungskrise

Die heutige Schule: Zwischen Leistungsdruck und Lernfreude

Lernmotivation verstehen und fördern

Modernes Lernen in veralteten Strukturen: Zeit für Veränderung

Die Last schlechter Noten: Psychische Auswirkungen in der Pubertät

6.1 Ben und die Angst vor der Angst

6.2 Lenas Hungern

6.3 Paul entwickelt einen Tick

6.4 Anna ohne Freunde

Nachhilfe – eine Mogelpackung?

Die zwei negativen Erziehungsmuster der Pubertät

8.1 Das Kind: Mein verpasstes Wunschbild

8.2 Das Kind: Mein schwarzes Schaf

Raus aus den negativen Elternmustern

9.1 Zeit nehmen - Warum das so wichtig für Dich ist

9.2 Erinnern und notieren! – Wie die Erinnerung von Hans aus seinem Sohn den Besten aus der Klasse machte

9.3 Hinterfragen und ersetzen! – Wie Svenjas Mutter durch kritisches Fragen wieder den Zugang zu ihrer Tochter gewann

9.4 Wie Du deine neue Überzeugung festigst – Die innere Reise: glückliches Kind

Endlich: Das fruchtbare Eltern-Kind-Gespräch übers Lernen

Wie Papa durch sein Zuhören Armin zum Matheprofi machte

Weshalb Tobias unbedingt Mitgefühl brauchte

Warum Lilly ihre Mama endlich verstanden hat

Wie der Glaube seiner Eltern Jonas vom Sonderschüler zum Medizinstudium beflügelte

Lernflow und Schule – Yes, we can!

Weiterführende Literatur

VORWORT

Als Eltern von pubertierenden Kindern, die mit schulischen Herausforderungen kämpfen, kennen Sie wahrscheinlich das Gefühl der Verzweiflung und Hilflosigkeit, das schlechte Noten mit sich bringen können. Dieses Buch ist für Sie geschrieben – als eine Handreichung in Zeiten, in denen Sie sich fragen, wie Sie Ihrem Kind helfen können.

In meinen vielen Jahren der Arbeit mit Familien habe ich unzählige Eltern getroffen, deren Sorgen und Ängste um die Zukunft ihrer Kinder tiefgehend sind. Sie haben mir erzählt, was sie alles versucht haben, von traditionellen Nachhilfestunden bis hin zu kreativen Lernmethoden, um ihre Kinder zu motivieren. – Leider oft ohne den gewünschten Erfolg, weil Eltern bei dem Thema Schule und Noten keinen Gesprächszugang zu ihren Kindern finden. Unsere Teenies machen bei dem Thema Schule dicht, weil es für sie, besonders in der Pubertät, ein Konfliktthema ist! Es ist diese Verzweiflung der Eltern in dieser Situation, die mich dazu inspiriert hat, dieses Buch zu schreiben.

In diesem Buch möchte ich Ihnen einen neuen Weg aufzeigen. Es geht nicht um schnelle Lösungen oder um das Drillen von Faktenwissen, sondern darum, zu verstehen, wie wir als Eltern bei uns selbst anfangen können, übernommene Glaubensmuster unserer Eltern die Schule und das Lernen betreffend, zu reflektieren und durch realitätsgerechtere zu ersetzen. Damit erst schaffen wir eine Basis für ein fruchtbares und konstruktives Eltern-Kind-Gespräch. Wir werden gemeinsam erforschen, wie Sie Ihre Kinder unterstützen können, nicht nur schulisch, sondern besonders auch emotional.

Ich lade Sie ein, mich auf eine Reise zu begleiten, auf der wir die tief verwurzelten Ursachen schlechter Schulleistungen erkunden und Wege finden, darüber konstruktiv zu reden! Dieses Buch ist mehr als ein Ratgeber; es ist eine Unterstützung für Sie, um die Beziehung zu Ihrem Kind zu stärken, Verständnis aufzubauen und gemeinsam Lösungen zu finden. Lassen Sie uns gemeinsam lernen, wie wir den Herausforderungen des Lernens in der Pubertät mit Empathie und Verständnis begegnen können. Sie sind nicht allein auf diesem Weg!

VORWORT VON KATHY KELLY

In dem Buch »Pubertät und Notenkrise« entfaltet sich eine Symphonie der tiefen Kraft des Glaubens und der positiven Einstellung. Aber wie in der Musik die Noten, so sind meiner Meinung nach im Leben die Noten nur Richtungsweiser, aber nicht immer ein Spiegelbild unseres wahren Potenzials. Und so ist das auch in der Schule. Dieses Buch ist verfasst von einer Meisterin der Motivation und des Coachings. Es hat mir gezeigt, wie man über die Grenzen traditioneller Bewertungssysteme hinausdenken kann. Als Musikerin, die mit ihren Geschwistern weltweiten Ruhm erlangt hat, habe ich gelernt, dass es nicht die schlechten Noten sind, die uns definieren, sondern unsere Reaktion auf sie. Die Ratschläge dieses Buches waren mir eine unschätzbare Stütze und Inspiration in einer sehr heiklen, persönlichen Erziehungsfrage. So wie ich in meiner Musikkarriere immer an gute Noten geglaubt habe, genauso lehrt uns dieses Buch, den Glauben an uns selbst und unsere Fähigkeiten nie zu verlieren. Als Musikerin, die allen meinen Geschwistern die Basis der Musik beigebracht hat, verstehe ich die Herausforderung, Kinder zu motivieren. Und als Mutter weiß ich nur zu gut, wie schwierig es sein kann, das eigene Kind zu motivieren. Durch die Ratschläge dieses Buches habe ich gelernt, dass ich meine eigenen Erziehungs- und Glaubensmuster selbst reflektieren muss und ändern, um eine maximale Unterstützung für mein Kind zu sein. Das war sehr erfolgreich. Ich bin der Autorin dieses Buches für immer zutiefst dankbar und hoffe, dass es anderen Eltern in der schwierigen Phase der Pubertät und Notenkrise genauso weiterhelfen wird wie mir!

EINLEITUNG

In »Pubertät und Notenkrise« öffnen wir die Tür zu einer Welt, in der Bildung und Elternschaft auf eine tiefere, menschlichere Art und Weise betrachtet werden. Als Eltern stehen wir oft vor der Herausforderung, unsere Kinder durch die turbulente Zeit der Pubertät zu begleiten, eine Zeit, in der Schulnoten und Lernherausforderungen zu zentralen Themen in unseren Familien werden. Dieses Buch ist mein Geschenk an Sie – eine Quelle der Inspiration und des Verständnisses, um Sie durch diese oft verwirrende und herausfordernde Phase zu führen.

In den kommenden Kapiteln lade ich Sie ein, mit mir tief in die Dynamik zwischen Eltern und ihren heranwachsenden Kindern einzutauchen. Wir werden die Bedeutung von Schulnoten und die oft versteckten Botschaften, die sie tragen, erkunden. Wir werden verstehen, warum eine schlechte Note nicht nur ein Spiegelbild des schulischen Verständnisses Ihres Kindes ist, sondern auch ein Fenster zu den emotionalen und psychologischen Prozessen, die in diesen prägenden Jahren stattfinden.

»Pubertät und Notenkrise« ist mehr als ein Titel – es ist eine Philosophie. Es geht darum, die traditionellen Ansichten von Erfolg und Misserfolg in der Schule zu hinterfragen und eine tiefere, empathische Verbindung zu den wahren Bedürfnissen und Potenzialen unserer Kinder herzustellen. In diesem Buch teile ich mit Ihnen die Erkenntnisse und Methoden, die ich in vier Jahrzehnten der Arbeit mit Familien gesammelt habe, um Ihnen zu helfen, alte Muster zu durchbrechen und eine neue Art der Unterstützung und Förderung Ihrer Kinder zu entwickeln.

Wir beginnen unsere Reise mit einem Blick auf die alltäglichen Herausforderungen – von Hausaufgaben bis hin zu den emotionalen Turbulenzen der Pubertät. Wir werden uns mit der Rolle der Schule in der heutigen Zeit auseinandersetzen, den Druck und die Freude, die sie mit sich bringt, und wie wir als Eltern eine unterstützende und verständnisvolle Rolle spielen können. Dieses Buch ist eine Aufforderung an Sie, sich selbst zu reflektieren und zu entdecken, wie Ihre eigenen Erfahrungen und Erziehungsmuster die Beziehung zu Ihren Kindern beeinflussen.

Ich lade Sie ein, mich auf dieser Reise zu begleiten, um gemeinsam zu lernen, zu wachsen und eine Welt zu schaffen, in der keine schlechte Note das Potenzial Ihres Kindes definieren kann. Lassen Sie uns gemeinsam entdecken, wie wir durch Verständnis, Empathie und die Bereitschaft, alte Wege zu verlassen, das wahre Potenzial unserer Kinder entfalten können.

1. GEMEINSAM DURCH DEN NOTENDSCHUNGEL

Seit nunmehr 40 Jahren übe ich meinen Beruf als Familientherapeutin mit Leidenschaft aus, und meine Arbeit konzentriert sich auf die pädagogische Schulnachhilfe, schulische Lernberatung und Lerntherapie. Der Anstoß, mich für diesen Beruf zu entscheiden, resultierte aus meiner langjährigen Erfahrung in der pädagogischen Schulnachhilfe. Immer wieder sah ich Jugendliche, die trotz ihres eifrigen Bemühens keine Fortschritte in ihren schulischen Leistungen erzielten. Dies berührte mich zutiefst und trieb mich an, um zu erkennen, dass Lerntherapie in diesen Fällen unverzichtbar war. Daher widmete ich mich sowohl der pädagogischen Schulnachhilfe als auch der Lerntherapie und Elternberatung. Diese breite Perspektive ermöglichte mir, die vielfältigen Herausforderungen, vor denen Schüler stehen, besser zu verstehen.

Besonders zu Beginn meiner Arbeit in der schulischen Nachhilfe hat mich erstaunt, dass meine Schüler fast ausschließlich aus den Klassen 7 bis 10 kamen, also in der Phase der Pubertät waren. In dieser Lebensphase traten offensichtlich die meisten schulischen Probleme auf. Es verwunderte mich zudem, wie viele Eltern monatlich finanzielle Mittel investierten, um ihren Kindern zu helfen, den schulischen Anforderungen gerecht zu werden. Warum unterwarfen sich so viele Eltern einem solch hohen Leistungsdruck? Diese Frage beschäftigte mich über lange Zeit.

Im Unterricht bemerkte ich immer wieder, wie sehr die Sorgen der Eltern bezüglich der schulischen Leistungen auf die Kinder übergingen. Die Kinder äußerten dies oft mit Sätzen wie: »Ich muss meinem Vater heute Abend die Ergebnisse dieser Aufgaben zeigen!« oder »Meine Mutter wünscht, dass Sie mir zusätzliche Übungsaufgaben geben! Die nächste Note muss mindestens eine Drei sein.« Schon damals war mir bewusst, dass dieser Druck für die Kinder nicht förderlich war. Im Laufe der Zeit wurde mir immer klarer, welches Hauptproblem in der schwierigen Phase der Pubertät für Eltern und Schüler gleichermaßen auftrat: der schulische Leistungsdruck, der sich vor allem durch das Notensystem ausdrückte und zu Lernblockaden und Motivationsproblemen führte. In solchen Fällen sah ich mich gezwungen, mit lerntherapeutischen Maßnahmen zu arbeiten.

Erst in meiner Selbsthilfegruppe, die ich im Jahr 2019 ins Leben rief, um Eltern einen Raum zum Austausch über die schulischen Probleme ihrer Kinder zu bieten, wurde mir das volle Ausmaß des Leidensdrucks durch das Notensystem bewusst. Anfangs verhielten sich die Eltern in der Gruppe sehr zurückhaltend, weil sie sich indirekt für die schlechten Noten ihrer Kinder verantwortlich fühlten. Doch nach und nach merkten sie, wie wohltuend es war, ihre Sorgen und Ängste bezüglich der Schule loszuwerden und wie sie gelassener mit den schulischen Schwierigkeiten ihrer Kinder umgehen konnten. Es wurde immer deutlicher, dass das Hauptproblem nicht bei den Kindern lag, sondern im deutschen Schulsystem selbst. Der immense Druck, den die Schule durch das Notensystem ausübte, hatte insbesondere in der sensiblen Phase der Pubertät, in der Kinder stark auf externe Bewertungen reagieren, negative Auswirkungen auf ihre Lernmotivation.

Die Kinder, die bereits schlechte Noten erhalten hatten und negative Erfahrungen gemacht hatten, sei es in Form von Kritik seitens der Familie oder negativen Bemerkungen von Lehrern oder Mitschülern, entwickelten immer größere Ängste vor kommenden Prüfungen. Diese Ängste minderten ihr Selbstwertgefühl und ihre schulische Motivation. Die Mütter, die tagsüber die meiste Zeit mit ihren Kindern verbrachten, waren besonders betroffen. Sie standen im Zentrum zwischen Schule, Kind und Vater oder Partner und mussten oft den schulischen Leistungsdruck ausbaden, den die Väter indirekt auf sie abwälzten.

Die Selbsthilfegruppe sollte beiden Elternteilen dienen, Vätern und Müttern gleichermaßen. Jedoch beteiligten sich nur wenige Männer, und dies zeigte, wie viel Erziehungsarbeit noch immer den Frauen überlassen wurde. Die meisten Männer versuchten, sich unter Verweis auf ihre Hauptverdienerrolle aus der Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder herauszuhalten. Es war bedauerlich, dass Frauen in dieser Hinsicht oft die Hauptlast trugen.