Pudel - Carina Beck - E-Book

Pudel E-Book

Carina Beck

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Beschreibung

Der Pudel gehört zu den beliebtesten Familienhunden. Wer bei der Anschaffung auf Nummer sicher gehen möchte, findet in diesem Ratgeber die beste Anleitung für eine Kaufentscheidung. Pudelexpertin Carina Beck informiert über Auswahl, Haltung, Pflege, Erziehung und Beschäftigung. Ein praktischer Begleiter: vom Einzug des Welpen und durch ein ganzes glückliches Hundeleben. Das Plus zum Buch: Die Kosmos-Infoline – der persönliche Rat von der Autorin Carina Beck.

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SO SIND PUDEL— Geschichte und Wesen

© Carina Beck

DIE ENTSTEHUNG DER RASSE

Der Pudel zählt zu den ältesten Hunderassen und ist aufgrund seines intelligenten und freundlichen Wesens zu einem beliebten Begleiter des Menschen geworden. Durch seine anpassungsfähige Art ist er nicht nur als Familien- und Sporthund die optimale Wahl, sondern eignet sich auch hervorragend als Rettungs- und Therapiehund.

DER WASSERHUND

Die Geschichte des Pudels reicht bis weit ins Mittelalter zurück, wobei der genaue Ursprung der Rasse nicht vollständig erforscht ist. Es wird vermutet, dass der Pudel durch eine Kreuzung eines zotthaarigen Hütehundes mit einem Jagdhund entstanden ist. Verfolgen wir jedoch die Spuren seiner Ahnen, so stoßen wir immer wieder auf verschiedene Wasserhunde. Bereits im Jahr 1454 wurde der Pudel von dem berühmten Maler Penturrichio als Canis familiaris aquaticus bezeichnet. Dies erklärt auch den Ursprung des Namens, der sich vom alten deutschen Dialektwort „Pfudel“ oder auch „budeln“ ableitet, was so viel wie „Pfütze“ und „im Wasser planschen“ bedeutet.

Bereits im antiken Griechenland und im Römischen Reich fand man Vasen und Münzen, auf denen wollhaarige Hunde mit löwenartiger Schur abgebildet wurden. Dies zeigt auch, dass die klassische Pudelschur bereits sehr alt ist und vor vielen Jahrhunderten weitverbreitet war. Im 14. Jahrhundert finden sich alte Werke, die die Charaktereigenschaften von einem wassertauglichen Hund mit lockigem, wolligem Haarkleid beschreiben. Frühere Abbildungen zeigen den Pudel meist von mittlerer Größe, weshalb davon auszugehen ist, dass ein Mittelmaß zwischen Klein- und Großpudeldie ursprüngliche Form der Rasse ist.

DER JAGDHUND

Während den Revolutionskriegen begleitete der Pudel die Armeen durch Frankreich und wurde zu dieser Zeit als Jagdhund eingesetzt. Hierbei war er vor allem aufgrund seiner Apportierfreude ein hilfreicher Wegbegleiter. Dank seiner guten Schwimmfähigkeit wurde er hauptsächlich zur Wassergeflügeljagd eingesetzt. Bereits damals entwickelten die Jäger eine Schur, die wichtige Organe vor dem kalten Wasser schützen sollte. Dabei wurde das Fell über Stirn, Brust, Schulter und an den Fesseln belassen und am Bauch, den Lenden und dem Bereich der Hinterschenkel geschoren, damit der Hund besser schwimmen konnte. Es wird berichtet, dass die Pudel zu dieser Zeit mit farbigen Schleifen verziert wurden, damit die Jäger ihre Hunde problemlos voneinander unterscheiden konnten.

© Carina Beck

Nur noch wenige Pudel werden hierzulande jagdlich geführt.

Die Löwenschur des Canis familiaris aquaticus hat sich bis heute fast unverändert erhalten.

Ein Gemälde von L. Beckmann (1895), auf dem ein Schnürenpudel in klassischer Schur zu sehen ist.

Im 18. Jahrhundert war der Zwergpudel ein geselliger Begleiter von adeligen Damen.

DER ZIRKUSHUND

Im 18. Jahrhundert war der Pudel vor allem beim Adel sehr beliebt und weitverbreitet. Da allerdings die Pflege des Schnürenpudels viel Zeit und Arbeitsaufwand bedeutete, lösten den Pudel bald die kurzhaarigen Jagdhunde von seiner Aufgabe ab. Nun kam die Wende vom Jagdhund zum Gesellschaftshund. Da der Pudel besonders gelehrig war und leicht Kunststücke erlernte, wurde der gelockte Hund auf Jahrmärkten oft zur Schau gestellt und konnte damit das Publikum amüsieren.

DER BEGLEITHUND

Man begann, den vielseitigen und intelligenten Pudel auch in kleineren Größen zu züchten. Dadurch entwickelte sich der Pudel auch immer mehr zum amüsanten Begleiter der feinen Damen des Adels. Ende des 19. Jahrhunderts verschwand der Pudel jedoch fast komplett von der Bildfläche. Erst in den 1920er-Jahren stieg das Interesse an diesem vielseitigen Hund wieder. Durch Wiedereinkreuzung von englischen und französischen Blutlinien konnte die Pudelzucht kurz vor dem Zweiten Weltkrieg einen neuen Höchststand erreichen.

Hauptsächlich in den 1960er-Jahren avancierte der Pudel zum Modehund, weshalb ihn vieleLeute, aufgrund seines Aussehens, als nettes Accessoire hielten. In dieser Zeit änderten sich auch die typischen Schuren. Die meisten Pudel wurden in der klassischen Schur (heute bekannt als Löwenschur) oder in der Karakul-Schur geschnitten. Bis heute hat die Rasse weltweit vieleLiebhaber gefunden und gilt als eine der intelligentesten Hunderassen überhaupt.

GESCHICHTE DER PUDELZUCHT

Spätestens seit Goethes Werk „Faust“ ging die Redewendung „des Pudels Kern“ um die ganze Welt. Auch ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Zucht des Pudels bereits früh begonnen hatte.

PUDELVEREINE

Schon 1880 wurden in Berlin die ersten Rassekennzeichen des deutschen Pudels festgelegt. Im Jahre 1896 wurde der erste deutsche Pudelverein unter dem Namen „Münchner Pudelklub“ gegründet. Da der Verein jedoch innerhalb kürzester Zeit in ganz Deutschland viele neue Mitglieder und Unterstützer fand, wurde der Name im Jahr 1902 anlässlich einer Versammlung in den Namen „Deutscher Pudel-Klub“ abgeändert und zwei Jahre später auch in das Vereinsregister eingetragen. Sinn und Zweck des Pudel-Klubs war, die Ausbreitung des Pudels zu fördern und das Verständnis für seine Reinzucht und die sachgemäße Pflege in immer weitere Kreise zu tragen. Auch wenn in Bezug auf die züchterischen Tätigkeiten und Fortentwicklung der Rasse Deutschland als Ursprungsland anzusehen wäre, so entschied sich die FCI (Fédération Cynologique Internationale) im Jahre 1936 dafür, Frankreich als Ursprungsland in den Rassestandard einzutragen. In Frankreich wird der Pudel noch heute „Caniche“ genannt, was von dem französischen Entenhund „chien canard“ abgeleitet wird.

ENTWICKLUNG DER GRÖßEN UND FARBEN

In den Anfängen der Pudelzucht gab es nur Groß- und Kleinpudel in den Farben Schwarz, Weiß und Braun. Seit im Jahre 1936 derPudelstandard festgelegt wurde, ist auch der Zwergpudel als weitere Größe anerkannt, dem in den 1990er-Jahren noch der Toypudel folgte. In den 1960er-Jahren wurde die Farbe Silber und in den 1970ern die Farbe Apricot offiziell im Standard aufgenommen. Seit 2007 ist auch die Farbe Rot durch die FCI anerkannt. Auch wenn in der Historie des Pudels schon immer mehrfarbige Exemplare bekannt waren, werden diese nicht von der FCI anerkannt. In Deutschland werden seit den 1980ern zweifarbige Pudel in den Varianten schwarz-loh (black&tan) und weiß mit schwarzen Platten (harlekin) in einem Sonderregister geführt. Nachdem der Pudelstandard im Jahre 2015 geändert wurde, werden die Farben Apricot und Rot ab sofort zusammen unter der Farbe Fawn geführt.

© Carina Beck

Bereits junge Pudel zeigen große Apportierfreude.

INTELLIGENTER LOCKENKOPF

Trotz seines auffälligen Wollkleides ist der Pudel ein robuster und ausdauernder Hund, der beschäftigt werden möchte. Zu Unrecht wird er noch viel zu oft aufgrund seiner Frisuren verspottet.

Wer sich jedoch einmal über sein geschorenes Aussehen hinwegsetzt und sich mit dem Charakter dieses tollen Hundes befasst, der wird schnell von seinem einzigarten Charme überzeugt sein. Aufgrund der vielen verschiedenen Größen ist der Pudel sowohl auf dem Land als auch in einer Stadtwohnung gut zu halten und aufgrund seiner hohen Lebenserwartung ein treuer Familienhund geworden.

ÄUSSERES ERSCHEINUNGSBILD

Der anpassungsfähige, gutmütige und lebhafte Pudel hat sich inzwischen zu einem idealen Begleithund entwickelt, der seinen Platz in der Familie braucht. Der Pudel ist ein harmonisch gebauter und wohlproportionierter Hund mit gekräuseltem Haarkleid, dessen Erscheinung durch Anmut und Stolz geprägt wird. Dieses elegante Aussehen kommt durch sein tänzelndes und federndes Gangwerk noch mehr zur Geltung. Die dunklen und mandelförmigen Augen zeigen einen munteren und wachsamen Blick voller Feuer und Intelligenz. Das Pudelfell ist eines der hervorstechendsten Merkmale des Pudels, da es nicht haart. Das dicke Fell ist von feiner Beschaffenheit und muss regelmäßig gepflegt und gekürzt werden.

POWERPAKET

Unter dem gekräuselten Fell verbirgt sich ein vielseitiger und intelligenter Vierbeiner, der seiner Familie viel Freude bereitet. Der selbstbewusste Pudel hat einen starken Charakter und ist stets wachsam und treu seinem Besitzer gegenüber. Aufgrund seines starken Einfühlungsvermögens eignet er sich ebenfalls gut für ältere oder alleinstehende Menschen. Durch seine Geselligkeit und Kinderliebe jedoch auch für Familien mit kleineren Kindern. Der lauffreudige und gelehrige Pudel will gefördert und gefordert werden. Hier stehen vor allem Spiel und Spaß zusammen mit seinem Menschen an erster Stelle.

© Anna Auerbach

Ein gesunder Pudel hat Spaß im Alltag und demonstriert gerne sein Temperament.

© Anna Auerbach

Ein Pudel steckt voller Energie und will gefordert werden.

© Anna Auerbach

Dem wachsamen und aufmerksamen Blick eines Großpudels entgeht nichts.

DER PUDEL ALS HELFER

Die Vielseitigkeit des Pudels zeigt sich vor allem auch daran, dass diese Rasse häufig zum Rettungs- und Assistenzhund ausgebildet wird. Meist ist hier der Großpudel ein zuverlässiger Begleiter in allen Sparten.

ASSISTENZHUNDE

Der Begriff „Assistenzhund“ deckt eine breite Palette an Aufgabenfeldern eines Hundes ab. Ein ausgebildeter Hund ist in der Lage, einem Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen die fehlenden Sinnes- oder Körperfunktionen so gut wie möglich zu ersetzen. Am meisten bekannt sind die Blindenführhunde, die Menschen mit Sehbehinderung helfen, sich in ihrem Umfeld sicher zu fühlen. So führen sie ihren Besitzer durch den Verkehr und zeigen wichtige Orientierungspunkte wie Ampeln oder Treppen an. Servicehunde kennt man eher unter dem Namen Behindertenbegleithund. Diese Hunde helfen ihrem Menschen, indem sie motorische Tätigkeiten übernehmen. Sie können Türen öffnen und schließen, den Lichtschalter betätigen und heruntergefallene Gegenstände aufheben und bringen. Eine weitere Ausbildung ist die zum medizinischen Signalhund. Diese werden meist bei Menschen mit Epilepsie eingesetzt, indem sie bereits vorher ihren Besitzer warnen, dass in Kürze ein epileptischer Anfall beginnt. Teilweise sind die Hunde auch darauf spezialisiert, seinem Menschen während eines solchen Anfalles zu helfen. Auch Diabetiker können auf einen medizinischen Signalhund zurückgreifen, der sie auf eine kommende Unter- oder Überzuckerung aufmerksam macht.

© Carina Beck

Assistenzhunde helfen ihrem Menschen im Alltag.

SERVICEHUNDE

Bei den Servicehunden wird vor allem diepositive Wirkung des Tieres auf sein Gegenüber genutzt. So werden immer mehr Schulhunde ausgebildet, die Lehrer bei ihrer pädagogischen Arbeit zielgerecht unterstützen. Der Einsatz von Hunden in der Schule fördert die Erziehung und Bildung der Schüler und hat positive Auswirkungen auf deren Umweltbewusstsein und die körperlichen Aktivitäten. Besuchshunde werden oft auch in Seniorenheimen oder Krankenhäusern eingesetzt, um Langeweile und Einsamkeit zu verdrängen. Der fröhliche Charakter des Vierbeiners hilft vor allem alten und kranken Menschen dabei, wieder Vertrauen zu fassen und ins Gespräch zu kommen. Am meisten bekannt ist auch der Therapiehund, der in allen Bereichen wie Psychotherapie, Ergotherapie oder auch Physiotherapie zu finden ist. Die Anwesenheit eines Hundes normalisiert den Blutdruck, schafft eine positive Atmosphäre, mobilisiert den Menschen zur geistigen Aktivität und baut Ängste und Stress ab. Da sich der Patient beruhigen und entspannen kann, schafft dies die besten Voraussetzungen für eine therapeutische Behandlung.

RETTUNGSHUNDE

Rettungshunde sind aus dem täglichen Einsatz nicht mehr wegzudenken. Aufgrund ihrer feinen Nasen sind die Hunde in der Lage, innerhalb kürzester Zeit vermisste Menschen aufzuspüren. Sie können große, unwegsame Gebiete innerhalb weniger Minuten zuverlässig absuchen und können dadurch eine lange Menschensuchkette ersetzen. Unter den Rettungshunden werden verschiedene Sparten unterschieden. Bei der Flächensuche werden die Hunde ausgebildet, ein ausgewähltes Gebiet nach menschlicher Witterung abzusuchen. Sollten sie eine Person gefunden haben, so zeigen sie ihrem Hundeführer den Weg zur verletzten Person oder verbleiben so langebellend bei der Person, bis der Hundeführer bei dieser angekommen ist. Im Gegensatz zum Flächensuchhund nimmt der Mantrailer nur den Individualgeruch einer bestimmten Person auf. Der Hund nimmt am letzten vermuteten Aufenthaltsort einen Geruchsgegenstand der Person auf und verfolgt die Spur auch auf bebautem Gelände. Bei Gasexplosionen werden meist Trümmersuchhunde angefordert. Diese müssen die menschliche Witterung aus einer Vielzahl fremder Gerüche herausfiltern und zeigen die Personen unter den Trümmerschichten durch Verbellen oder durch Scharren an. Eine weitere wichtige Aufgabe übernehmen die Lawinenhunde, die nach einem Lawinenabgang manchmal die einzige und schnellstmögliche Ortung übernehmen. Als Letztes gibt es noch die sogenannte Wasserrettung. Die Hunde suchen schwimmend oder vom Boot aus nach menschlichem Geruch, der aus dem Wasser aufsteigt. Ist die lebende Person gefunden, schwimmen die Hunde in einem speziellen Geschirr zum Opfer, das sich festhalten und an Land ziehen lässt.

© Carina Beck

Rettungshund bei der Arbeit.

© Carina Beck

Nicht jeder Hund ist belastbar genug, um auch im Einsatz gelassen zu bleiben.

PUDEL BERÜHMTER PERSÖNLICHKEITEN

Wenn Sie sich mit Hundebesitzern über die Rasse unterhalten, wird Ihnen schnell auffallen, dass meist Bekannte oder Verwandtefrüher einmal Pudel hatten. So wundert es kaum, dass auch viele berühmte Persönlichkeiten dem Charme eines Pudels erlegen sind. Vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren besaßen viele bekannte Gesichter aus Politik und Kultur einen lockigen Weggefährten.

PRINZ RUPRECHT

Im 17. Jahrhundert macht ein Pudel namens „Boy“ Geschichte. Prinz Ruprecht erhielt ihn als Geschenk des englischen Earl of Arundel während seiner Gefangenschaft. Das Tier sollte ihm während seiner Haft Gesellschaft leisten. Bei seiner Rückkehr nahm er seinen treuen Gefährten ebenfalls mit nach Hause. Während des des englischen Bürgerkrieges war der weiße Pudel in der Schlacht stets an der Seite seines Herrn, der Oberbefehlshaber war. Boy wurden sogar dämonische Kräfte zugesprochen, da Prinz Ruprecht fortan jede Schlacht gewann. 1644 starb Boy auf dem Schlachtfeld, als er von einer feindlichen Kugel getroffen wurde. Mit seinem Tod war auch die Erfolgsgeschichte von Prinz Ruprecht vorbei, er verlor kurze Zeit später den Kampf.

SIR WINSTON CHURCHILL

Einer der Bekanntesten war der ehemalige britische Premierminister Sir Winston Churchill, dessen kleiner Pudel „Rufus“ von einem Auto angefahren wurde und aufgrund dessen starb. Innerhalb weniger Monate hatte er einen anderen französischen Zwergpudel mit dem Namen „Rufus II“, der bereits wenige Monate später schwer krank wurde. Während Churchill auf Reisen war, hielt er Briefkontakt mit Bella Lobban, die sich während dieser Zeit um seinen Hund kümmerte. Er schrieb, dass er aufgrund des schlechten Zustandes das Schlimmste für Rufus II befürchte und er nach dem Tod von Rufus keinen weiteren Hund mehr haben möchte. Der kleine, braune Pudel überlebte jedoch die Krankheit und lebte zusammen mit seinem Herren bis ins hohe Alter von 15 Jahren. Danach wurde er im Garten von Churchills Haus in Chartwell begraben.

WEITERE BERÜHMTE PUDELBESITZER

Doch auch weitere Staatsoberhaupte wie der russische Präsident Wladimir Putin und der ehemalige US-Präsident Richard Nixon waren ihren Pudeldamen verfallen. Der deutsche Schriftsteller Thomas Mann berichtet in mehreren seiner Werke über seinen Großpudel „Nico“. Auch König Ludwig XIV. sah seinen Kleinpudel „Filou“ als Familienmitglied und Lieblingshund an und er wurde von mehreren Dichtern und Malern seiner Zeit verewigt. Frank Sinatra schenkte der Schauspielerin Marilyn Monroe einen weißen Pudel namens „Mafia“. Weitere Schauspieler wie Rex Gildo, Grace Kelly oder Kirk Douglas zählten einen Pudel zu ihren Familienmitgliedern. Die griechische Opernsängerin Maria Callas war ihrem kleinen Pudel namens „Toy“ ebenso verfallen wie die Fürstin Gracia Patricia von Monaco ihrem „Oliver“. Der amerikanische Musher John Sutor nahm mit seinem Sechsergespann schwarzer Großpudel am härtesten Schlittenhunderennen über 1.600 Kilometer teil und erreichte als einer der wenigen Gespanne das Ziel. Auch unter Musikern wie Ludwig van Beethoven und Richard Wagner war der Pudel ein beliebter Wegbegleiter. Als Pudelbesitzer ist man also in bester Gesellschaft.

© Heike Schmidt-Röger

Es gibt kaum Menschen, die diese Rasse nicht kennen. Ein Pudel wird auf der Straße sofort erkannt.

WILLKOMMEN DAHEIM– Auswahl und Eingewöhnung

© Carina Beck

PASST EIN PUDEL ZU MIR?

Die Anschaffung eines Hundes sollte gut geplant werden. Hierfür ist einiges an Vorarbeit wichtig. Haben Sie sich gut über die Rasse Pudel informiert? Haben Sie einen seriösen und verantwortungsbewussten Züchter gefunden? Wie möchten Sie Ihren Pudel später einmal körperlich und geistig auslasten?

Diese Fragen sollten Sie sich bereits vorab stellen, damit einem langen und glücklichen Leben mit Ihnen und Ihrem Vierbeiner nichts mehr im Wege steht.

VERANTWORTUNG FÜR EINEN HUND

Mit dem Kauf eines Lebewesens übernehmen Sie ein großes Stück Verantwortung. Deshalb muss dieser Schritt gut überlegt und geplant sein. Vor der Anschaffung eines Hundes sollte man die eigene Lebenssituation selbstkritisch betrachten und sich die Frage stellen, ob ein Hund zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist und in das eigene Lebensumfeld passt. Schließlich soll Ihnen der neue gelockte Mitbewohner keinen Kummer, sondern vor allem viel Freude bereiten.

DIE ENTSCHEIDUNG IST GEFALLEN

Nach vielen intensiven Gesprächen und schlaflosen Nächten ist die Entscheidung gefallen. Ein Hund soll einziehen. Doch stellt sich noch die Frage, ob der Pudel die richtige Rasse für Sie ist.

Mit einem Pudel an der Leine bleiben Sie nicht lange unerkannt. Die Reaktionen sind allerdings durchaus unterschiedlich. Während einige Leute stehen bleiben und Sie fragen, ob Sie mal durch das weiche und wuschelige Fell streicheln dürfen, laufen doch auch andere Leute schmunzelnd vorbei oder beschimpfen Sie sogar. Gerade mit einemPudel in Ausstellungsfrisur braucht man durchaus ein dickes Fell. Das bringt Pudelfreundeallerdings nicht aus der Fassung, da diese wissen, was für einen witzigen und intelligenten Clown sie da an der Leine haben. Wer jetzt also denkt, der Pudel kann nur hübsch aussehen, der täuscht sich.

Der Pudel ist nicht nur überaus intelligent, sondern auch sehr lernbegierig, weshalb es eigentlich keine Beschäftigung gibt, für die man ihn nicht begeistern kann. Möchten Sie also einen menschenfreundlichen und aufgeweckten Hund haben, der Ihnen in allen Lebenssituationen ein treuer Begleiter ist, so ist der Pudel sicherlich die richtige Rasse für Sie.

© Carina Beck

Die Anschaffung eines Hundes sollte gut durchdacht werden.

GRÖSSEN UND FARBEN

Ein weiterer Vorteil der Rasse Pudel ist, dass es ihn in fast jeder beliebigen Größe und Farbe gibt. Ob ein winzig kleiner und silbergrauer Toypudel oder ein stattlicher weißer Großpudel – hier sollte für jeden Geschmack etwas Passendes dabei sein.

GRÖSSEN

In Deutschland wird zwischen vier verschiedenen Größen unterschieden.

Der Toypudel ist mit seinen unter 28 cm Widerristhöhe der kleinste Vertreter dieser Rasse. Trotz seiner 2,5 bis 4 kg Gewicht ist der Toypudel ein ausgesprochen aufgeweckter und selbstbewusster Hund.

Zwergpudel Darauf folgt der überaus beliebte Zwergpudel mit einer Widerristhöhe von 28 bis 35 cm mit rund 5 bis 6 kg Gewicht.

Die Kleinpudel mit einer Größe von 35 bis 45 cm und mit einem Gewicht von 7 bis 10 kg sind häufig in den verschiedensten Hundesportarten unterwegs.

Die Großpudel mit einer Wiederristhöhe von 45 bis 62 cm werden aufgrund ihrer imposanten Erscheinung umgangssprachlich oft als Königspudel bezeichnet. Dank ihres leichten Körperbaus bringen sie trotzdem nur rund 20 bis 25 kg auf die Waage und können im Vergleich zu anderen großen Hunderassen ein überdurchschnittlich hohes Alter erreichen.

FARBEN

Auch bei den Farben sind den Pudelliebhabern fast keine Grenzen gesetzt. Während das äußere Erscheinungsbild von gestromt bis gefleckt so ziemlich alles bietet, sind nur sieben Farben anerkannt. Der Pudel wird im Standard als einfarbiger Hund in den Farben Schwarz, Weiß, Braun, Silber und Fawn beschrieben. In Deutschland werden in einem Sonderregister noch die schwarz-lohfarbenen (black&tan) und schwarz-weiß-gescheckten (harlekin) Pudel geführt.

Die Farbe „Fawn“

Diese Farbe gibt es erst seit dem Jahr 2015. Unter der Bezeichnung „fawn“ sind die Farben „Apricot“, die von cremefarben bis in einen Goldton übergeht, und die Farbe „Rot“, die ein dunkles Apricot bis ins kupferfarbene darstellt, zusammengefasst worden.

© Carina Beck

Die vier Größen des Pudels – für jeden ist das Richtige dabei.

DIE FARBEN— beim Pudel

Die Farbvielfalt beim Pudel ist außerordentlich groß. Im VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen e. V.) sind derzeit sieben Farben anerkannt. Dennoch gibt es viele weitere Pudelfarben, die in einem Wurf fallen können.

© Tierfotoagentur.de/K. Lührs

Fawn und weiß

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Silber

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Schwarz

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Braun

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