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Starreporter Bert Stranger legt sich für eine gute Story notfalls auch mit der Regierung an, und die Story über Ex-Diktator Trawisheim könnte die beste seines Lebens werden. Zur gleichen Zeit riskiert Ren Dhark nicht nur seine Freiheit, sondern auch sein Leben. Doch die Belohnung für diesen Einsatz ist das Geheimnis des Feindes... Jan Gardemann, Uwe Helmut Grave und Achim Mehnert verfaßten einen wendungsreichen SF-Roman nach dem Exposé von Hajo F. Breuer.
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Seitenzahl: 354
Veröffentlichungsjahr: 2018
Ren Dhark
Weg ins Weltall
Band 42
Pyrrhussieg
von
Achim Mehnert
(Kapitel 1 bis 6)
Uwe Helmut Grave
(7 bis 10)
Jan Gardemann
(Kapitel 11 bis 15)
und
Hajo F. Breuer
(Exposé)
Inhalt
Titelseite
Prolog
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
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Impressum
Prolog
Im Herbst des Jahres 2067 scheint sich das Schicksal endlich einmal zugunsten der Menschheit entwickelt zu haben. Deren Hauptwelt heißt längst nicht mehr Terra, sondern Babylon. 36 Milliarden Menschen siedelten auf diese ehemalige Wohnwelt der Worgun um, als die irdische Sonne durch einen heimtückischen Angriff zu erlöschen und die Erde zu vereisen drohte. Mittlerweile konnte die Gefahr beseitigt werden, und das befreundete Weltallvolk der Synties hat den Masseverlust der Sonne durch die Zuführung interstellaren Wasserstoffgases fast wieder ausgeglichen.
Die Erde ist erneut ein lebenswerter Ort, auf dem allerdings nur noch rund 120 Millionen Unbeugsame ausgeharrt haben. Die neue Regierung Terras unter der Führung des »Kurators« Bruder Lambert hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erde nach dem Vorbild Edens in eine Welt mit geringer Bevölkerungsdichte, aber hoher wirtschaftlicher Leistungskraft zu verwandeln, und ist deshalb nicht bereit, die nach Babylon Ausgewanderten wieder auf die Erde zurückkehren zu lassen.
Allerdings haben auch die wenigsten der Umsiedler konkrete Pläne für einen neuerlichen Umzug innerhalb so kurzer Zeit. Es kommt die katastrophale Entwicklung hinzu, die Babylon seit dem Umzug der Menschheit nahm: Durch eine geschickt eingefädelte Aktion war es dem höchst menschenähnlichen Fremdvolk der Kalamiten gelungen, den Regierungschef Henner Trawisheim, einen Cyborg auf geistiger Basis, derart zu manipulieren, daß er zu ihrem willenlosen Helfer und Vollstrecker bei der geplanten Übernahme der Macht über die Menschheit wurde. Erst in allerletzter Sekunde gelang die Revolution gegen die zur Diktatur verkommene Regierung von Babylon und damit gegen die heimlichen Herren der Menschheit, die Kalamiten. Während den meisten der Fremden die Flucht gelang, wurde Trawisheim aus dem Amt entfernt und in ein spezielles Sanatorium für Cyborgs gebracht.
Daniel Appeldoorn, der schon zu den Zeiten, als Babylon noch eine Kolonie Terras war, als Präsident dieser Welt fungiert hatte, bildete mit seinen Getreuen eine Übergangsregierung, deren wichtigste Aufgabe es ist, das Unrecht der Diktatur wiedergutzumachen und neue, freie Wahlen vorzubereiten.
Gleichzeitig ist es Ren Dhark und seinen Getreuen gelungen, die geheimnisvolle Schranke um Orn abzuschalten – und mit ihr auch die verhängnisvolle Strahlung, die die Worgun, das bedeutendste Volk dieser Sterneninsel, in Depressionen, Dummheit und Dekadenz trieb.
Nach seiner Rückkehr in die Milchstraße kann Ren Dhark dem Angebot des industriellen Terence Wallis nicht länger ausweichen und läßt seinen Körper mit Nanorobotern behandeln, die ihn und sieben von ihm Auserwählte unsterblich machen sollen. Doch anstatt sich mit seiner nun vollständig veränderten Lebensperspektive beschäftigen zu können, muß sich Ren Dhark einer neuen Herausforderung stellen: Eine unbekannte Macht sorgt dafür, daß der Hyperraum nicht länger zugänglich ist: Transmitter, Hyperfunk und Transitionstriebwerke funktionieren nicht mehr. Zwar gelingt es bald, Transitionstriebwerke und Transmitter wieder ans Laufen zu bringen, aber Ortung und Funk sind weiterhin nicht möglich.
Und dann überschlagen sich die Ereignisse: Auf Babylon befreit der Journalist Bert Stranger den gestürzten Diktator Henner Trawisheims und verhilft ihm zur Flucht. Auf der Welt der Brolk findet sich eine erste heiße Spur zum Heimatsystem der Nögk. Und Ren Dhark wagt mit einer neuen Waffe an Bord die erste offene Konfrontation mit dem unbekannten Feind…
1.
In der Zentrale der TERENCE herrschte höchste Anspannung. Eine feindliche Kampfeinheit raste auf das Flaggschiff der Flotte von Eden zu. Die Energiestrahlen des Walzenraumers huschten überlichtschnell durchs All und fraßen sich in den Kompaktfeldschirm. In den Anzeigen war die Trefferbelastung des KFS zu sehen. Ren Dhark richtete den Blick auf die Bildkugel, in der der umliegende Raumbereich mit den Feindschiffen zu sehen war.
»Feuer frei«, befahl Thomas J. Jackson mit ruhiger Stimme.
Der Waffenoffizier bestätigte, und der Ikosaeder spie das Verderben in den Raum hinaus. Aus einem der Werfer an seiner Außenhülle lösten sich drei zu Torpedos umgebaute Flash. Der Vorgang lief zu schnell ab, um ihn optisch verfolgen zu können. Dhark wußte auch so, was geschah. Das Geschehen spielte sich vor seinem geistigen Auge ab. Während es in der Wirklichkeit geschah, passierte es auch in seinem Kopf. Die Torpedoflash jagten auf das anvisierte Ziel zu und schlugen ein. Da sie knapp unterhalb der Lichtgeschwindigkeit geblieben waren, wandelten sich auch die Tofiritzylinder in ihrem Inneren nicht in Energie um, sondern blieben massiv.
»Die Geschosse haben den Schutzschirm durchdrungen!« rief Robert Saam hektisch. »Die Schiffshülle der Fremden wurde geknackt und durchschlagen.«
Seine knappen Worte dokumentierten einen Erfolg, der noch vor kurzem undenkbar gewesen war. Als zu überlegen hatte sich die Waffentechnik der Walzenraumer gezeigt, als zu erfolglos die Mittel, die die Menschen dagegen in die Waagschale werfen konnten. Man hatte wie David vor Goliath gestanden und keinen Ansatz zur Verteidigung gesehen. Noch bevor Saams Worte verklungen waren, war bereits zu sehen, was sie bedeuteten. Eine der gegnerischen Walzen, die man bis vor kurzem noch für unzerstörbar gehalten hatte, verging in einer gewaltigen Explosion. Ein Feuerball blähte sich auf, als der Raumgigant in Myriaden Trümmerstücke zerrissen wurde. Wie ein Fanal leuchtete das Feuer in der Dunkelheit, sekundenlang nur, doch als unmißverständliche Botschaft an die unbekannten Aggressoren, die sich bis heute jeder Verständigung verweigerten. Das neue Waffensystem, das Flash als Bomben benutzte, zeigte Wirkung. Wo eben noch die gut tausend Meter lange Walze gewesen war, verwehten ultraheiße Plasmawolken. Nichts war übriggeblieben von Schiff und Besatzung.
Dhark fragte sich, wie viele intelligente Lebewesen soeben in einem Sekundenbruchteil ihr Leben verloren hatten. Er bedauerte den Tod jedes Intelligenzwesens im Universums, und er wünschte nichts sehnlicher herbei als eine friedliche Lösung jedes Konflikts. Oder besser noch, daß es erst gar nicht zu bewaffneten Konflikten kam. Frieden und Verständigung waren sein Credo, sein Leitsatz, doch beides hatte seine Grenzen. Er war kein Mann, der auch die andere Wange hinhielt, wenn man ihm auf die eine schlug. Die Menschheit hatte in den vergangenen Jahren zu viele Nackenschläge wegstecken müssen, um sich nicht zu verteidigen. So wie jetzt, beim Kampf gegen einen unsichtbaren Gegner, der sich und seine Identität in gigantischen Raumschiffen verbarg.
»Es klappt. Wir haben die Kerle am Wickel«, zeigte Arc Doorn einen für ihn untypischen Gefühlsausbruch.
Angesichts des Erfolgs atmete auch Dhark auf. Davon, daß man die Fremden am Wickel hatte, konnte allerdings keine Rede sein. Er ordnete den Erfolg immens hoch ein, bewertete ihn aber auch nicht zu hoch. Ein Schiff hatte die TERENCE zerstört, ein weiteres schwer beschädigt. Blieben vierundzwanzig, und die griffen in geschlossener Formation an.
»Jetzt werden sie richtig wütend.« Saam wühlte sich in den dichten blonden Haaren. Er stand an der zusätzlichen Ortungseinrichtung, die er am Schaltpult des Hyperkalkulators aufgebaut hatte.
»Von mir aus können sie kommen und sich noch ein paar blutige Nasen abholen«, zürnte Doorn.
»Mäßige dich, Arc«, legte Chris Shanton seinem Freund nahe.
»Alle wissen, daß ich kein Freund emotionaler Ausbrüche oder großer Worte bin, aber ich war von Anfang an überzeugt, daß es funktioniert.«
Doorn hatte die Grundlagen für das neue Waffensystem geschaffen, Saam hatte sie weiterentwickelt. In Dharks Augen war dies das beste Beispiel für die Erfolge, die sich einstellen konnten, wenn die beiden größten Koryphäen der Menschheit Hand in Hand arbeiteten. Dummerweise sahen sowohl Doorn als auch Saam das etwas anders. Zwar neidete keiner dem anderen den Erfolg, aber sie waren dennoch wie Hund und Katze.
Dhark richtete seine Aufmerksamkeit auf den Piloten. Mit grimmiger Entschlossenheit steuerte Michael Andretti die TERENCE mitten in den gegnerischen Pulk hinein. Unzählige Strahlenbündel griffen nach ihr, doch durch die relative Nähe konnten die Unbekannten ihre Wuchtkanonen nicht einsetzen, denn sie hätten ihre eigenen Schiffe gefährdet.
Eine Warnmeldung eilte durch die Zentrale. Der Iko stand im Fokus eines halben Dutzends Energiestrahlen. Selbst ein Kompaktfeldschirm war nicht unbegrenzt belastbar. Die TERENCE zahlte mit gleicher Münze zurück. Nadelstrahlen schlugen dem Gegner entgegen, unterstützt von den verschiedenen Mix-Arten aus der Gedankenschmiede der Worgun. Die Schwärze des Weltalls verwandelte sich in ein Farbenmeer hin- und hereilender Lichtbündel. Das Rosarot von Nadel dominierte vor Grau und Silbrig. Trotz ihres Verlusts ließen sich die Walzenraumer nicht beeindrucken. Entweder hielten die Unbekannten den Verlust eines Schiffs für einen Betriebsunfall, oder sie wollten keine Schwäche erkennen lassen. Jedenfalls feuerten sie aus sämtlichen Rohren. Immer mehr Strahlen griffen nach dem Ikosaeder. Warnleuchten flammten auf, und Zahlenkolonnen huschten über die Bildschirme. Daten wurden schneller aktualisiert, als das menschliche Auge folgen konnte. Die Belastung des KFS stieg jetzt sprunghaft an. Mit einem schlechteren Piloten als Andretti wäre das schwere Schlachtschiff womöglich schon aus dem Weltall geblasen worden. Er zog alle Register fliegerischen Könnens und schlug immer wieder den richtigen Haken. Dennoch zog sich die aus zwei Dutzend gegnerischen Einheiten bestehende Schlinge zu.
»Bringen Sie uns hier raus, Oberst«, forderte Jackson.
»Ich bin schon dabei, General.« Andretti saß stocksteif auf dem Pilotenplatz. Seine starre Miene drückte äußerste Konzentration aus. Mit einem haarsträubenden Flugmanöver versuchte er sich aus der tödlichen Umklammerung zu befreien.
»Feuer frei für Wuchtkanonen, bevor sie die ihren einsetzen. Wir verlegen ihnen den Weg.«
Die Geschütztürme hämmerten eine Salve Tofiritgeschosse in den Raum hinaus. Lichtschnell bauten sich die hellgelben Röhrenfelder auf und spuckten die massiven Kugeln ins Vakuum, ohne einen direkten Treffer zu erzielen. Es war ein Geplänkel, um die Unbekannten zu verwirren. Auf diese Weise kam man ihnen nicht bei, doch den entscheidenden Nadelstich schob Jackson gleich hinterher. Sein abermaliger Feuerbefehl wäre nicht nötig gewesen. Hyperkalkulatorunterstützt hatte der Waffenoffizier längst ein Ziel anvisiert. Er ließ der Wuchtkanonensalve einen Schlag des neuen Waffensystems folgen. Einer der Werfer spuckte einen einzelnen Flash aus.
Dhark rutschte auf seinem Sitz hin und her. Als Beobachter ohne Entscheidungsgewalt glaubte er die Aufregung nicht mehr aushalten zu können. Seine Hände verkrampften sich um die Lehnen seines Sessels. Er mußte etwas tun… er mußte. Doch ihm blieb nur die Rolle des Zuschauers. Allerdings hätte er seine Aufgabe nicht besser bewältigen können als die Offiziere in der Zentrale der TERENCE.
»Treffer!« Wieder war es Saam, der den Erfolg lakonisch kommentierte. »Eine weitere Walze wurde schwer beschädigt. Sie dreht ab.«
Unwillkürlich erwartete Dhark, daß der Ausfall eines weiteren Schiffs die geheimnisvollen Unbekannten noch wütender machen würde. Doch die taktische Darstellung in der Bildkugel zeigte etwas anderes.
»Sie ändern den Kurs«, stellte Morris Lamar fest. Auf die vergleichsweise geringe Entfernung war auf seine Ortungseinrichtungen Verlaß. »Sie ziehen sich zurück.«
Niemand jubelte. Vielleicht handelte es sich um einen Trick der Unbekannten. Ihre Handlungsweise ließ sich nicht vorhersehen. Sie gaben wesentlich mehr Rätsel auf, als Ansätze von Antworten bekannt waren. Was wußte man denn schon über sie, überlegte Dhark. Weder hatte man eine Vorstellung, wer sie waren, noch durchschaute man ihre Schutzschirme, die die Wissenschaftler KFS 5.0 getauft hatten, oder ihre überlichtschnellen Strahlenwaffen. Das galt sogar für ihre Wuchtkanonen, denen man ein größeres Kaliber zuordnete, als es auf Schiffen der Menschheit zum Einsatz kam. Doch ein Durchbruch, der sich nicht hoch genug einschätzen ließ, war geschafft. Man hatte den fremden Schutzschirm nicht nur geknackt, sondern einen der mehr als einen Kilometer langen Pötte zerstört.
»Ich habe sie aus der Ortung verloren«, meldete Lamar. »Das gilt auch für die beschädigten Schiffe.«
»Mister Saam, was sagen Ihre Instrumente?«
»Sie liefern ebenfalls keine positiven Ergebnisse.«
Ohne Hyperortung waren keine schlüssigen Resultate möglich. Es blieben stets Restzweifel. Die Unbekannten konnten bereits weit weg sein oder gerade eben außerhalb des Erfassungsbereichs. Dhark starrte noch immer in die Bildkugel. Die optische Beobachtung der Astro half in diesem Fall nicht weiter. Saam machte sich an seiner zusätzlichen Ortungseinrichtung zu schaffen. Auch er kalkulierte mit dem Schlimmsten. Die Walzen konnten jederzeit zurückkommen. Wobei die Bezeichnung, die sich eingebürgert hatte, nur bedingt zutraf. Zwar waren die mehr als tausend Meter langen und rund vierhundert Meter durchmessenden Feindschiffe tatsächlich grob walzenförmig, bestanden aber augenscheinlich aus mehreren Teilelementen. Sie erinnerten an gigantische irdische Schlachtschiffe aus dem Zweiten Weltkrieg, die man unterhalb der Wasserlinie abgeschnitten hatte, um dann die verbliebenen Teile zu einer kolossalen Walze zusammenzuschweißen und mit Geschütztürmen, Kommandobunkern und anderen Aufbauten zu versehen.
Auf den ersten Blick wirkten die Konstruktionen daher altertümlich und schwerfällig, doch wer einmal mit ihnen aneinandergeraten war, der wußte, wie sehr dieser Eindruck täuschte. Sie waren selbst der POINT OF an Schnelligkeit und Beweglichkeit ebenbürtig. Hinzu kamen ihre durchschlagkräftigen Wuchtkanonen und ihre anscheinend überlegenen Schutzschirme.
Immer noch wurden Befehle erteilt und Meldungen ausgetauscht, doch allmählich kehrte Ruhe ein. Jackson ordnete weiterhin höchste Alarmbereitschaft an.
»Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf, doch die Frevler stürzen ins Unglück.« Der bibelfeste Offizier mit dem von einem Vollbart umrahmten kantigen Gesicht stammte aus einer Methodistenfamilie, deren Wurzeln bis zu den Gründervätern Amerikas zurückreichten. Er zitierte nicht nur ständig aus dem Buch der Bücher, sondern lebte auch nach dessen Geboten. Der untadelige Offizier war zu Dharks Unverständnis trotz seiner Fähigkeiten in der Terranischen Flotte nicht recht weitergekommen, weshalb er Terence Wallis’ Angebot angenommen hatte, beim Aufbau der Streitkräfte von Eden zu helfen. Was für die TF ein herber Verlust gewesen war, hatte sich als guter Fang für Eden erwiesen.
»Ich empfehle, daß wir uns aus diesem Raumsektor zurückziehen«, schlug Andretti vor.
Normalerweise war der Oberst mit dem mächtigen Brustkorb der Kommandant der TERENCE. Nur wenn der Flottenoberbefehlshaber Jackson an Bord war, trat der Mann mit dem dichten, schwarzen Kurzhaar, das seinen kantigen Schädel wie ein Helm umgab, ins zweite Glied zurück.
Dhark kam Jacksons Antwort zuvor. »Ich möchte Sie bitten, noch eine Weile zu bleiben, damit wir die Trümmer des explodierten Schiffs untersuchen können, General.«
»Ich habe auch schon mit diesem Gedanken gespielt. Das Risiko wäre groß. Ich spüre förmlich, daß die Kerle irgendwo da draußen lauern. Sie wissen jetzt, woran sie sind. Ein zweites Mal lassen sie sich nicht überraschen.«
»Die Gefahr ist mir durchaus bewußt, doch das Risiko könnte sich auszahlen. Möglicherweise liefern uns die Trümmer weitere Informationen.« Dhark konnte nicht mehr tun, als eine Bitte zu äußern. An Bord der TERENCE hatte er keinerlei Befehlsgewalt. Die Entscheidung des Generals war maßgebend.
Die Wissenschaftler unterstützten den Antrag. Sowohl Saam als auch Doorn und Chris Shanton waren begierig darauf, einige Trümmerstücke des Wracks in die Finger zu bekommen, um Untersuchungen nicht länger nur aus der Ferne anstellen zu können.
»Ihre Meinung, Oberst?« frage Jackson.
»Es wäre fahrlässig, die Gelegenheit ungenutzt verstreichen zu lassen, General«, stimmte Andretti zu. »Ich verleugne aber nicht, daß mir nicht ganz wohl bei der Vorstellung ist. Um Trümmer an Bord zu holen, sind wir gezwungen, ein Hüllensegment zu öffnen. Zwar brauchen wir die angeschlossene Abteilung nicht zu entlüften. Wir legen einfach ein Prallfeld vor die Öffnung, um das Entweichen der Luft zu verhindern. Dennnoch ist die TERENCE durch das offenstehende Segment bei einem Angriff ziemlich verwundbar.«
Jackson nickte nachdenklich. »Wir nehmen das Risiko dennoch auf uns. Es könnte sich auszahlen. Wir beginnen umgehend mit der Bergung. Ich will, daß sie nicht länger dauert als absolut erforderlich. Oberst, sobald Sie die Sicherheit des Schiffs gefährdet sehen, befehlen Sie sofortigen Abbruch.«
»Aye, Sir«, bestätigte Andretti. Er steuerte die TERENCE in den Bereich, wo das Radar die größte Trümmeransammlung ermittelte.
*
Die Aktion sollte so schnell wie möglich durchgezogen werden. In der Bildkugel war zu sehen, wie sich ein dreieckiges Hüllensegment des gigantischen Gebirges aus Carborit öffnete. Genau das war die Schwachstelle der Ikosaederraumer. Um die Integrität der widerstandsfähigen Panzerung nicht zu schwächen, verfügten die Ikos über keine Schotts oder Schleusentore, die sich kurzzeitig öffnen und ebenso schnell wieder schließen ließen.
Die Anspannung in der Zentrale wuchs wieder. Allen war klar, daß man nun wesentlich angreifbarer war als im Gefechtszustand.
Der Raumriese glich einer flügellahmen Ente, wie Doorn es übertrieben ausdrückte.
»Sofortige Meldung bei der geringsten Auffälligkeit«, wies Jackson die Offiziere an. »Höchste Bereitschaft für die Waffensteuerungen.«
Gustav MacCarthy hockte konzentriert vor der Funkanlage. Sein fahler Teint kontrastierte beinahe krankhaft mit den pechschwarzen Locken und den tief in den Höhlen liegenden dunklen Augen, die dem Funker einen morbiden Charme verliehen.
»Ich bin wahrscheinlich der letzte, der mit einer Auffälligkeit dienen kann«, murmelte Lamar und fuhr sich mit der Hand durch sein schütteres Blondhaar. Der Ortungsspezialist war wie immer ein wenig nervös, was er auf aufgrund seiner ausgezeichneten Qualifikation und seines unbestrittenen Können gar nicht nötig hatte. Daß seine Ortungsanzeigen derzeit kaum einen Nutzen hatten, verunsicherte ihn. »Ich bin so gut wie blind. Ich habe das Gefühl, daß ich die Unbekannten erst bemerke, wenn sie anklopfen.«
»Kein Grund, nicht die Augen offenzuhalten«, wies Andretti ihn zurecht.
Major Martin Hunter bediente den Emitter für die Traktorstrahlen, während Roboter aus der riesigen Öffnung ins All hinausschwebten. Im Gegensatz zur Bordatmosphäre ließ das Prallfeld die Maschinen, die sterile, luftdichte Kisten mit sich führten, passieren.
»Es gibt da draußen keine größeren Trümmer«, stellte Hunter fest. »Unser Feuerschlag hat ganze Arbeit geleistet. Wir müssen uns mit den kleinen Brocken begnügen. Ich hoffe, das reicht den Wissenschaftlern.«
»Voll und ganz«, versicherte Doorn.
»Ich würde große Stücke bevorzugen«, warf Saam ein.
»Aber wenn keine da sind, läßt es sich nicht ändern. Das ist kein Wunschkonzert hier. Wir müssen mit dem zurechtkommen, was wir haben.«
Dhark sah zu dem Worgun in Menschengestalt hinüber. Er hoffte, daß die Reibereien zwischen Doorn und Saam nicht schon wieder begannen.
»Ich würde ohnehin keine Trümmerstücke an Bord lassen, die keinen Platz in den Kisten finden«, stellte Andretti klar. »Sie kommen sofort in ein hermetisch abgeschlossenes Labor. Wir riskieren nicht, uns einen völlig fremden Virus ins Schiff zu holen. Wir wissen nichts über die Unbekannten, rechnen also mit allem.«
Das war eine gute Vorsichtsmaßnahme, überlegte Dhark. Bei ihrem mangelhaften Informationsstand konnten sie nicht vorsichtig genug sein. Er verfolgte den Weg der Roboter, die von einem Peilsignal zu den von Hunter eingefangenen Trümmern geleitet wurden. Ohne ihre roten Markierungsleuchten wären die Maschinen in der Schwärze des Alls nicht zu sehen gewesen. Er stellte sich vor, wie sie die TERENCE vor sich sahen. Die Zelle des sechshundert Meter durchmessenden Ikosaeders war aus zwanzig flachen Carboritstücken in Form gleichseitiger Dreiecke zusammengesetzt. Die zwölf Wuchtkanonen vom Kaliber 5,5 Zentimeter waren in nicht einfahrbaren Geschütztürmen an den zwölf Ecken des Raumers untergebracht. Maximal elf von ihnen konnten gleichzeitig ein Ziel anvisieren.
Dazu kamen die erst kürzlich jeweils mittig auf den Dreiecksflächen montierten, etwa zehn Meter großen Werfer, in denen die Flashtorpedos steckten. Durch die in dem Verbundwerkstoff verwendeten Kohlefasern waren das Schiff und die Torpedowerfer so schwarz wie das Weltall. Die einlaminierten Antennen für die Waffensysteme der Worgun-Technologie waren optisch nicht zu erkennen.
Die gefühllosen Roboter nahmen den bizarren Anblick, der auf einen Menschen ein wenig unheimlich wirkte, bestenfalls zur Kenntnis.
»Ich fühle mich wie auf einem Präsentierteller, Ren«, raunte Terence Wallis.
»Es wird schon schiefgehen«, sagte Amy Stewart, die den Beginn der Bergungsaktion bisher genauso schweigend verfolgt hatte wie der Roboter Artus.
»Das ist es, was ich befürchte. Hier glaubt doch niemand ernsthaft, daß zwei Dutzend Schiffe vor uns geflohen sind. Die TERENCE und ihre Besatzung sind gut, aber gegen diese Übermacht trotzdem unterlegen. Was also führen die Unbekannten im Schilde?«
Genau das fragte Dhark sich auch. Die Fremden hatten ihre Belange bisher gewalttätig und rücksichtslos durchgesetzt, wie die Zerstörung der Transmitterstationen bewies. Der Rückzug gegen einen letztendlich unterlegenen Gegner paßte nicht in das Bild, das man sich von ihnen machte. Er fühlte sich jetzt noch überflüssiger als zuvor. Es war unübersehbar, daß auch Andretti nicht wohl in seiner Haut war.
»Ortung?« fragte der Oberst.
»Negativ«, antworteten Lamar und Saam unisono.
Die Roboter begannen damit, die mittels Traktorstrahl eingefangenen Trümmer zu verstauen. Im Vakuum des Weltraums arbeiteten sogar die hochentwickelten Maschinen im Zeitlupentempo. Dhark ertappte sich dabei, nach der Zeitanzeige zu schielen. Nur wenige Minuten waren verstrichen, seit die Roboter das Schiff verlassen hatten. Sie kamen ihm vor wie eine Ewigkeit. Er hatte der Gefahr unzählige Male ins Auge geschaut. Meist war sie offensichtlich und zum Greifen gewesen. Hier lauerte sie unterschwellig. Man hatte das Gefühl, daß sie jeden Augenblick über einen hereinbrechen konnte. Daß man so wenig über die Unbekannten wußte, rückte sie in ein zusätzlich bedrohliches Licht.
»Da ist etwas«, entfuhr es Saam unversehens.
Alle Köpfe drehten sich in die Richtung des hageren Norwegers. Andretti richtete sich in seinem Sitz auf.
»Etwas? Was habe ich darunter zu verstehen, Mister Saam?«
»Könnte ich eine konkrete Aussage machen, hätte ich es getan. Kann ich aber nicht. Es fühlt sich an, als würde ich im Nebel stochern. Ich bekomme eine verschwommene Ortungsanzeige herein.«
»Von Raumschiffen?«
»Ja… möglich. Ich bin nicht sicher.« Die besonderen Bedingungen stellten selbst das Genie vor Probleme.
»Mister Lamar?«
»Ich empfange nichts, Sir.«
»Funkimpulse?«
»Negativ, Oberst«, meldete MacCarthy.
»Wenn ich einen Rat geben darf…« begann Artus. Der humanoid geformte Großserienroboter aus Stahl trug wie immer sein Markenzeichen, das grüne Stirnband mit dem goldenen »A«.
»Wir sind nicht in der POINT OF«, hielt Dhark ihn zurück. Auch ihm lag eine Empfehlung auf den Lippen. Er behielt sie für sich.
Es zeigte sich, daß Andretti in den gleichen Kategorien dachte. »Aktion beenden«, befahl er. »Major, die Roboter sofort zurückrufen.«
Hunter bestätigte. Er schaltete die Traktorstrahlen aus. Die Roboter brachen ihre Jagd auf die Trümmer ab. Sie aktivierten ihre Steuerdüsen und kehrten mit den Behältern ins Schiff zurück.
Etwa die Hälfte davon war beladen, der Rest leer.
Dhark hatte den Eindruck, daß die Maschinen sich kaum von der Stelle bewegten.
Das war Unsinn. Seine Einbildung spielte ihm lediglich einen Streich, weil höchste Eile geboten war. Denn jeden Augenblick erwartete er das Auftauchen der Walzenraumer.
»Ich hoffe, die eingefangenen Proben genügen für unsere Zwecke«, verlieh Saam seiner Unzufriedenheit Ausdruck.
»Die Roboter hätten wenigstens die Trümmer noch einpacken können, die sie schon sicher hatten«, schlug Doorn in dieselbe Kerbe.
Endlich waren die Streithälse sich mal einig. Dhark war versucht, beiden den Mund zu verbieten. Andrettis Anordnung war richtig. Jede Kritik daran war fehl am Platz, denn die Sicherheit der TERENCE und ihrer Besatzung ging vor. Er spürte das Damoklesschwert der Feindschiffe geradezu über sich schweben, doch nichts geschah. Das Hüllensegment, durch das die Roboter in den Weltraum gelangt waren, schloß sich hinter ihnen, ohne daß es zu einem Angriff kam. General Jackson befahl den Rückflug zur Erde. Bis zum letzten Moment erwartete Dhark Schwierigkeiten. Sie blieben aus.
Zu einfach, ging es ihm durch den Kopf. Das war viel zu einfach gewesen. Sofern man die Entwicklung nach der vorangegangenen Raumschlacht überhaupt so bezeichnen konnte.
Er sah auf, als heftige Wortfetzen an seine Ohren drangen. Genervt registrierte er, daß Doorn und Saam sich schon wieder stritten.
Die Friedensphase zwischen ihnen hatte nicht lange angedauert.
Er verstand nicht, worum es ging, aber das Verhalten der beiden wissenschaftlichen Koryphäen war unwürdig. Statt ihre Meinungsverschiedenheit unter vier Augen auszufechten, trugen sie sie unter den Augen der Zentralebesatzung aus.
Dhark verkniff es sich, sich einzumischen. Damit hätte er nur noch mehr Aufmerksamkeit auf den Streit gelenkt. Seine Freundin warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Er bestätigte Dharks Befürchtung.
Doorn und Saam hatten sich richtig in der Wolle. Lange konnte es nicht mehr so weitergehen.
*
»Unsere klugen Köpfe können einem ganz schön auf die Nerven gehen«, sagte Stewart, als Dhark und sie ihre gemeinsame Kabine betraten.
Trotz seiner Verärgerung über Doorns und Saams Betragen mußte der weißblonde Raumfahrer lächeln. Das Schott schloß sich hinter ihnen. Er ließ sich in einen Sessel fallen und streckte die Beine aus.
»Was ist so lustig an meiner Bemerkung?« wunderte sich die schlanke Frau mit den blonden Haaren und den blauen Augen. Amy war der erste weibliche Cyborg und mit den entsprechenden körperlichen und geistigen Fähigkeiten ausgestattet. »Arcs und Roberts Verhalten gleicht dem von zwei Pennälern, die sich um ein Mädchen streiten. Sind sie nicht in der Lage, ihre persönlichen Eitelkeiten aus dem Spiel zu lassen? Ich finde, sie führen sich furchtbar auf. Wie kannst du darüber lachen.«
»Das habe ich nicht.« Dhark schüttelte den Kopf. »Bitte entschuldige. Es ist nur so, daß ich genau dasselbe gedacht habe, bevor wir die Zentrale verließen. Die beiden strapazieren jedermanns Nerven. Dein Vergleich mit den Pennälern ist noch zu hoch gegriffen. Sie benehmen sich wie unreife Kinder. Hast du mitbekommen, worum es sich bei dem Streit eben drehte?«
»Das habe ich in der Tat.« Die ehemalige Immune zu Zeiten der Giant-Invasion deutete auf ihre Ohren. »Meinen Cyborgsinnen sei Dank. Ein extrem verstärktes Gehör und Richtmikrophonfunktion haben schon etwas für sich, auch wenn die meisten Menschen nicht begeistert davon wären, auf diese Weise in ihrer Privatsphäre belauscht zu werden.«
»Was das angeht, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. In der Zentrale des Flaggschiffs der Flotte von Eden kann man wohl kaum von Privatsphäre reden.«
»Nein, da hast du recht. Arc und Saam haben sich ein paar Dinge an den Kopf geworfen, die nicht nett sind. Doorn wirft seinem jungen Kollegen vor, in herkömmlichen Bahnen zu denken, ganz wie ein alter Mann. Er meint, Saam lege keinerlei Kreativität an den Tag.«
»Wie kommt er darauf? Arc müßte es besser wissen. Robert ist ein brillanter Kopf. Ich brauche dir nicht aufzuzählen, welche bahnbrechenden Erfindungen er im Alleingang zustande gebracht hat.«
»Das ist mir bekannt. Aber in diesem Fall gibt es einen bestimmten Anlaß. Doorn macht seinen Vorwurf an den Torpedowerfern für die Flash fest. Seiner Meinung nach ist ihre Montage auf der Hülle der TERENCE nicht nur altmodisch, sondern zudem unpraktisch, wie man gesehen hat.«
»Aber erfolgreich. Darauf kommt es vor allem an, oder sehe ich das falsch?«
»Nein, ich bin ganz deiner Meinung. Warum sprichst du also nicht mal ein Machtwort? Doorn ist brummig, Argumenten aber grundsätzlich zugänglich. Und Saam untersteht zwar nicht deinem Befehl, aber ich glaube, daß er etwas auf deine Meinung gibt.«
Dhark seufzte. »Die beiden machen es einem nicht leicht. Ich möchte keinen von ihnen vor den Kopf stoßen. Arc ist nicht nur ein langjähriger Weggefährte, sondern ein Freund. Und Robert ist ein netter, wenn auch nicht immer ganz unkomplizierter Bursche. Davon abgesehen, daß die Menschheit ohne ihn nicht auskommt.«
»Wen von beiden verteidigst du nun?« fragte Stewart verschmitzt und legte ihrem Freund die Arme um den Hals.
»Beide – und keinen. Ach, ich weiß es auch nicht. Hat Doorn denn erwähnt, ob er einen besseren Vorschlag hat?«
»Dieselbe Frage hat Saam ihm auch gestellt. Doorn hat sie bejaht und ist dann einfach weggegangen. Für ihn schien das Gespräch erledigt zu sein. Das hat mich am meisten gewundert. Ich habe erwartet, daß er versucht, Robert argumentativ in die Ecke zu drücken.«
»Mich wundert sein Rückzug gar nicht so sehr. Er ist ja nicht ganz unbekannt für seine Sturheit. Dummerweise steht Saam da nicht zurück. Warum müssen unsere klügsten Leute nur solch ausgemachte Dickköpfe sein? Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander, heißt es ja.«
»Zumindest bei zwei von ihnen. Aber wir haben ja auch noch Shanton.«
Dhark winkte ab. »Der hat zuweilen ebenfalls seine Macken.«
»Oh ja, wenn ich da nur an Jimmy denke.« Stewart lächelte. »Das Brikett auf Beinen verhält sich auffällig ruhig in letzter Zeit. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das für ein gutes Zeichen halten soll.«
»Gib dich keinen Illusionen hin. Auch das wird sich schneller wieder ändern, als uns lieb sein kann. Aber zurück zu Doorn und Saam. Du hast recht, ich muß mir etwas für sie einfallen lassen.«
»Wie gesagt, am besten redest du ihnen einfach mal ins Gewissen.«
Dhark wurde einer Antwort enthoben, weil der Türsummer ihrer Kabine anschlug. Er löste sich aus Amys Griff und öffnete. Saam stand im Korridor. Sein grimmiger Gesichtsausdruck sprach Bände.
»Darf ich reinkommen?« Ohne eine Antwort abzuwarten, trat der Norweger an Dhark vorbei.
»Sicher, Robert. Tun Sie sich keinen Zwang an«, sagte Dhark perplex. Er fühlte sich ein wenig überfahren. »Kann ich Ihnen helfen?«
»So kann man es ausdrücken. Ich möchte mich beschweren.«
»Worüber?«
»Über Arc Doorn.«
Das hatte Dhark kommen sehen. »Geht es um den Disput, den Sie vorhin in der Zentrale hatten?«
»Um den und um noch viel mehr. Doorn behandelt mich wie einen dummen Jungen«, lamentierte Saam. »Ständig mäkelt er an mir herum. Er glaubt, er könne und wisse alles besser. Man kann ihm nichts rechtmachen, ich zumindest nicht. Das zeigt er unverhohlen, so daß alle anderen es ebenfalls mitbekommen. Vorhin in der Zentrale schon wieder. Er spielt sich auf und läßt seiner Arroganz freien Lauf. Was habe ich ihm getan? Ich habe jedenfalls keine Lust, mir das noch länger gefallen zu lassen.«
»Hm.« Dhark spitzte die Lippen. Saams Tirade kam nicht von ungefähr, aber jede Medaille hatte zwei Seiten. »Kann es sein, daß Doorn von Ihnen ähnlich denkt?«
»Von mir?« Der Norweger blies die Backen auf. »Dazu habe ich ihm keinerlei Veranlassung gegeben. Ich bin jederzeit zu Kooperation und Kompromissen bereit.«
Stewart räusperte sich vernehmlich. »Machen Sie mal halblang, Robert. Ihre Fähigkeit zur Teamarbeit mag bei Ihren Mitarbeitern gegeben sein, aber das ist nicht mal eine Handvoll Leute. Im allgemeinen gelten Sie nicht als besonders kompromißbereit. Sie sind genauso dickköpfig wie Doorn. Wenn etwas nicht nach Ihrem Willen läuft, reagieren Sie schroff.«
Saam starrte die blonde Frau an. Er schien ihre Anwesenheit erst jetzt bemerkt zu haben. »Wie kommen Sie denn auf die Idee? Diese Behauptung ist völlig aus der Luft gegriffen.«
»Wirklich? Wie war das noch mit Ihrer Reaktion, wenn sie mit dem Ergebnis eines Projekts nicht auf Anhieb zufrieden sind? Funktioniert nicht, also ab in die Ecke damit.«
»Das ist etwas anderes. Das eine kann man mit dem anderen nicht vergleichen. Es ist…«
»Es ist gar nichts anderes«, fuhr Dhark dem Norweger in die Parade. »Doorn ist ein Egozentriker, Sie sind ebenfalls einer. Allerdings – ich komme nicht umhin, das zu sagen – fügt er sich leichter in eine Arbeitsgemeinschaft ein als Sie. Verstehen Sie mich nicht falsch, Robert, ich will Ihnen wirklich nicht zu nahe treten.«
»Aber?«
»Ich erwarte, daß die Reibereien zwischen Ihnen enden. Stellen Sie Ihre persönlichen Animositäten hintan, ebenso Ihre fachlichen Meinungsverschiedenheiten. Im Gegenteil, nutzen Sie sie dazu, sich gegenseitig zu ergänzen. Das gilt für Sie beide, denn Sie sind brillant. Warum gegeneinander arbeiten statt miteinander? Ich glaube, gemeinsam könnten Sie sehr viel mehr erreichen als jeder für sich allein.«
Saam verzog das Gesicht. Als Beschwerdeführer, als der er hergekommen war, hatte er nicht erwartet, unversehens in die Defensive gedrängt zu werden. Er wühlte sich mit den Händen in der strubbeligen Mähne. Dhark befürchtete eine eingeschnappte Reaktion, doch Saam schürzte nachdenklich die Lippen.
»Sie haben leicht reden. Sie müssen sich ja nicht mit Doorn herumschlagen.«
»Ren muß sich nicht nur mit Doorn herumschlagen, sondern auch mit Ihnen«, mischte Stewart sich ein. »Und noch mit unzähligen anderen. Darüber sollten Sie einmal nachdenken, Robert. Reibereien sind nicht grundsätzlich schlecht. Sie können sich im Gegenteil sogar äußerst positiv auswirken. Man darf sie nur nicht persönlich nehmen und muß sie in die richtige Richtung kanalisieren.«
»Und was ist die richtige Richtung?«
»Das wissen Sie, sobald Sie es herausgefunden haben.«
»Was erwarten Sie von mir? Daß ich mich ändere? Kommt gar nicht in Frage«, protestierte Saam.
»Niemand will das«, versicherte Dhark. »Etwas anderes aber sehr wohl. Ich erwarte, daß Sie zum Wohl der Menschheit mit Doorn zusammenarbeiten. Mehr noch, ich verlange es, denn Sie tragen eine große Verantwortung. Ihr Betätigungsfeld ist kein Spielplatz, auch wenn Ihnen das bei den Möglichkeiten, die Wallis Ihnen eröffnet, manchmal so erscheinen mag. Zumal es passieren kann, daß Doorn und Sie noch sehr lange miteinander auskommen müssen.«
»Sehr lange?« fragte Stewart. »Wie meinst du das, Ren?«
Dhark preßte die Lippen aufeinander. Er schalt sich einen Narren. Seine Argumentation war unklug gewesen. Schließlich ahnte Amy nichts von dem Unsterblichkeitsprogramm, dem Saam – was auch für Dhark selbst und einige andere galt – sich unterworfen hatte. Er hatte seine Freundin nicht darin eingeweiht, daß er nicht mehr alterte. Sie wußte nichts von der Prozedur, die die Gruppe Saam ihm hatte angedeihen lassen. Er hatte auch Amy darin einbeziehen wollen, sich diese Idee aber von Wallis ausreden lassen. Für eine Weile zumindest, so waren sie übereingekommen.
Seitdem plagte ihn ein schlechtes Gewissen, wenn die Rede auf dieses Thema kam.
»Robert ist noch jung, und Doorn hat noch ein langes Leben vor sich«, wich er aus. »Das meinte ich damit.«
»Das klang eben aber anders. Es klang wie…«. Stewart winkte ab. »Ich weiß auch nicht.«
»Wissen Sie, wohin Doorn von der Zentrale aus gegangen ist?« wechselte Dhark das Thema.
»In den Laborbereich, nehme ich an. Er erwähnte, eine Idee zu haben, die er mit den anderen Wissenschaftlern diskutieren wolle.«
»Mit den Wissenschaftlern? Zu denen gehören Sie auch. Warum also haben Sie ihn nicht begleitet?«
»Denken Sie etwa, daß er mich dabeihaben wollte, so wie er hinausgestürzt ist? Sicherlich nicht, und ich dränge mich nicht auf.«
»Ich kenne Doorn, Robert. Wie Sie trägt er sein Herz zuweilen auf der Zunge. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, daß er manchmal barscher klingt, als er es beabsichtigt. Außerdem ist es eine Binsenweisheit, daß man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen sollte.«
Saam zuckte mit den Achseln. Er war jemand, der Kontra gab, wenn ihm etwas nicht paßte. Daß er jetzt keinen Protest vorbrachte, empfand Dhark als gutes Zeichen. Er entschied, noch einen Schritt weiterzugehen.
»Ich begebe mich zu Doorn und höre mir an, was er ausbaldowert hat. Und Sie begleiten mich, Robert, keine Widerrede. Denken Sie daran, was ich Ihnen eben gesagt habe. Aufgrund Ihrer herausragenden Fähigkeiten tragen Sie eine große Verantwortung für die Menschheit. Verschwenden Sie diese Gabe nicht. Denn Sie sollten sie nicht als Last sehen, sondern als Geschenk, um das viele Menschen Sie beneiden.«
Dhark trat in den Korridor hinaus. Saam schloß sich ihm wortlos an.
*
Arc Doorn stapfte im Labor auf und ab. Als Dhark eintrat, hielt er in seiner Wanderung inne. Er maß Saam mit einem eindringlichen Blick. Unwillkürlich erwartete Dhark eine giftige Bemerkung, doch Doorn sagte nichts. Die Wissenschaftler der POINT OF, die mit in die TERENCE gekommen waren, hatten sich sämtlich hier versammelt. Es handelte sich um Hu Dao By, Pal Hertog und den Kontinuumsforscher und Experten für Intervallfelder Honorius Cyrano Vandekamp, der sich selbst von Freunden nur H. C. nennen ließ, weil ihm sein Vorname so peinlich war. Anscheinend hatte Dhark ihn gerade mitten in einer Ausführung unterbrochen.
»Lassen Sie sich von mir nicht stören.«
»Sie stören keineswegs«, beteuerte der Sibirier. »Wir haben gerade angefangen, meine neueste Idee zu diskutieren.«
»Deshalb bin ich hergekommen. Robert und mich interessiert nämlich ebenfalls, worum es geht.«
Saams Erwähnung schien Doorn ein wenig zu irritieren. Er gab nicht zu verstehen, was er von dessen angeblichem Interesse hielt. »Also schön. Es geht darum, daß die Flash die Hülle eines Ringraumers mit aktiviertem Brennkreis durchfliegen können, ohne sie zu beschädigen. Geschieht das bei anderen Schiffen oder sonstigen Einrichtungen, kommt es zwangsläufig zu Zerstörungen. Die Flash reagieren auf einen Ringraumer also anders als auf jedes sonstige Schiff. Soweit gibt es seitens meiner Kollegen keine Einwände.«
»Von mir auch nicht.« Dhark begriff nicht, worauf Doorn hinauswollte. »Es gibt Überlegungen, daß bei einem solchen Durchflug ein eigenes Intervallfeld um den Brennkreis herum aktiv wird.«
»So ist es. Bis heute ist es uns aber nicht gelungen, seine Existenz zu beweisen. Ich habe mich in den vergangenen Tagen noch einmal eingehend mit dieser Problematik beschäftigt und zahlreiche Unterlagen studiert. Nach Berichten aus der Zeit des Umsturzes auf Babylon hat sich mir eine Schlußfolgerung geradezu aufgedrängt.«
»Eine Spekulation«, warf Hu Dao By ein. »Eine Theorie, die ich nur mit Vorsicht als Schlußfolgerung bezeichnen würde.«
Ehe Dhark sich versah, waren die Wissenschaftler in eine lautstarke Diskussion vertieft. Ihn ignorierten sie einfach. Saam und Doorn waren beileibe nicht die einzigen Hitzköpfe, stellte er nicht zum erstenmal fest. Er räusperte sich, doch die Forscher redeten weiterhin wild durcheinander. Schließlich wurde es Dhark zu bunt.
»Aufhören, meine Herren!«
Die Debatte verstummte. Alle schenkten Dhark ihre Aufmerksamkeit. »Ob nun Schlußfolgerung oder Spekulation. Hätte vielleicht jemand die Güte, mir zu erklären, wovon Sie überhaupt reden?«
»Von der Technik eines Intervallfeldtunnels.« Doorn schien nur auf die Aufforderung gewartet zu haben. »Deshalb erwähnte ich den Umsturz auf Babylon, denn dort sind wir zum erstenmal mit dieser Technologie in Berührung gekommen. Erinnern Sie sich, wie der Goldene auf Babylon einen Intervallfeldtunnel schuf? Ich gehe davon aus, daß Sie mit den theoretischen Grundlagen vertraut sind.«
Dhark nahm an, daß die Frage rhetorisch gemeint war. Die Erklärungen dazu stammten von Doorn. Ihnen zufolge handelte es sich bei einem Intervallfeldtunnel um einen wurmlochähnlichen Durchgang, der mittels manipulierter Intervallfelder erschaffen werden konnte. Es hatte schon früher Überlegungen in diese Richtung gegeben. Grundvoraussetzung war, daß sich das Feld innerhalb fester Materie befand. Das Verfahren hatte einen enormen Vorteil gegenüber Transmittern, nämlich seine Kapazität. Da sich die Größe des Durchgangs variieren und steuern ließ, konnte ein solcher Tunnel beliebig große Gruppen aufnehmen. Außerdem war er im Gegensatz zu Transmittern angeblich nicht anmeßbar.
»Mir erschließt sich der Zusammenhang zu unseren derzeitigen Problemen und den Werfern für die Flashtorpedos nicht.«
»Dabei liegt er auf der Hand. Ich komme wieder auf die Fähigkeit von Flash zurück, mit aktiviertem Brennkreis durch eine Ringraumerhülle zu fliegen.«
Auf einmal hellte sich Saams Gesicht auf. »Sie vermuten, daß dabei eine Technik ähnlich der des Intervallfeldtunnels zum Einsatz kommt.«
»So ist es.«
»Die Idee hat durchaus etwas für sich. Jedenfalls sehe ich kein Argument, das auf den ersten Blick dagegen spricht.«
»Dennoch scheinen nicht alle Ihrer Meinung zu sein, Arc«, schloß Dhark aus dem vorangegangenen Disput.
»Sehr richtig«, betonte Hertog. Selbst hier trug er, wie man es von seiner konservativen und seriösen Erscheinung gewohnt war, einen schneeweißen Kittel. »Sie alle kennen mich. Ich vertrete gemeinhin die Auffassung, daß es für alles im Universum eine durch Zahlen und Fakten beschreibbare Erklärung gibt. Hier jedoch sehe ich weder das eine noch das andere, sondern lediglich eine Vermutung.«
»Mehr kann ich nicht liefern«, rechtfertigte sich Doorn. »Ich verlasse mich auf meine Nase, und die hat mich selten getrogen. Ich habe keine Möglichkeit, meine Theorie am Objekt zu bestätigen.«
»Und wie wollen Sie das bewerkstelligen, Arc?« fragte Dhark.
»Genau daran krankt es, daher auch meine Vorbehalte«, erklärte Vandekamp, der leicht ergraute Mann mit der auffälligen Hakennase, der gelegentlich als hypernervöser Choleriker auftrat. »In der TERENCE können wir theoretisieren, bis wir schwarz werden. Eine solche Vorgehensweise muß zwangsläufig Stückwerk bleiben.«
Dhark konnte die unterschiedlichen Standpunkte durchaus nachvollziehen, doch eines blieb ihm weiterhin schleierhaft. »Sie haben immer noch nicht erklärt, welchen Vorteil wir aus Ihrer Überlegung ziehen können, selbst wenn sie zutreffen sollte.«
»Ich möchte davon wegkommen, daß wir gezwungen sind, Torpedowerfer für die Flash auf den Außenhüllen unserer Raumschiffe zu montieren. Auch wenn einer der Anwesenden anderer Meinung ist, bleibe ich dabei. Das ist äußerst umständlich. Mit einer Technik ähnlich der des Intervallfeldtunnels könnten wir es uns wesentlich einfacher machen. Diese Technologie ermöglicht es uns nämlich, Flashtorpedos in den Laderäumen von Ringraumern und Ikos mitzuführen und sie ohne außen montierte Torpedowerfer einzusetzen.«
»Womit wie wieder bei der fehlenden Praktikabilität für weitere Untersuchungen sind«, sagte Hertog. »Wir wissen nicht genau, wie diese Technologie funktioniert. Wir sind und bleiben auf Vermutungen angewiesen. Um mehr zu erfahren, müßten wir dort ansetzen, wo diese Technik erwiesenermaßen vorhanden ist.«
»In dem goldenen Menschen auf Babylon.« Der Mongole schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Natürlich, das ist es. Wieso ist uns das nicht früher eingefallen? Wir müssen nach Babylon fliegen.«
Auch Vandekamp nickte nachdenklich. »Gute Idee. Dort könnten wir fündig werden. Was meinen Sie, Doorn?«
»Der goldene Mensch auf Babylon ist sicherlich eine Alternative, aber ich möchte lieber zur Erde«, wehrte Doorn ab. »Die POINT OF genügt für meine Zwecke. Ich bin davon überzeugt, im Checkmaster alle Informationen zu finden, die ich brauche.«
»Aber da bleibt es ebenfalls bei der Theorie«, gab der Kontinuumsforscher zu bedenken. »Der Goldene auf Babylon bietet uns einen viel weitreichenderen Ansatzpunkt. In seinem Inneren existiert diese Technik. Vielleicht unterstützt der Goldene uns sogar.«
»Das glauben Sie doch selbst nicht, werter Kollege. Er hat sich nie besonders kooperativ gezeigt.«
»Er hat uns durchaus schon beigestanden.«
Doorn winkte ab. »Er hat uns ein paar Brocken hingeworfen, mehr nicht. Auf der Suche nach Erklärungen hat er uns quasi am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Vergessen Sie den Goldenen, Herr Kollege.«
»Ich bin dafür, daß wir Dhark entscheiden lassen.«
»Dhark steht hier und kann auch direkt angesprochen werden«, brummte der Kommandant der POINT OF. »Unabhängig von Ihren Wünschen möchte ich etwas klarstellen, meine Herren. Dies ist die TERENCE, und auf diesem Schiff haben wir nichts zu sagen. Das gilt für Sie und mich gleichermaßen. General Jackson und Oberst Andretti haben den Rückflug zur Erde angeordnet.«
»Auf Sie werden die beiden bestimmt hören«, drängte Hu Dao By.
»Das werden sie nicht, weil sie eigenverantwortlich entscheiden und handeln.« Dhark hatte nicht vor, die bordinterne Hierarchie in Frage zu stellen und die verantwortlichen Offiziere in eine peinliche Situation zu bringen – und sich selbst dazu. »Wir fügen uns der getroffenen Entscheidung, und darüber wünsche ich nicht mehr zu diskutieren. Ich werde Jackson keine Kursänderung aufnötigen.«
Er blickte in betretene Gesichter. Vandekamp, Hertog und By hatten mit einer anderen Entwicklung gerechnet. Nur Doorn blieb gelassen, während Saam verbarg, was er dachte.
»Nun ziehen Sie keine solchen Gesichter, meine Herren. Ich habe volles Vertrauen in Arc Doorn. Wenn er etwas behauptet, glaube ich ihm. Daher bin ich zuversichtlich, daß er in den Speichern des Checkmasters alles findet, was er benötigt, um seine Theorie zu untermauern.«
»Oder um sie zu begraben«, sagte Saam. »Aber das will wohl keiner von uns hoffen.«
»Was halten Sie ganz prinzipiell von Doorns Idee, Robert?« fragte Dhark lauernd.
»Ich muß zugeben, daß ich nicht darauf gekommen wäre.« Der Norweger klatschte unternehmungslustig in die Hände. »Ich gestehe, sie gefällt mir. Sie gefällt mir sogar ausgesprochen gut. Je länger ich darüber nachdenke, desto naheliegender erscheint sie mir. Ich brenne geradezu darauf, gemeinsam mit Doorn am Checkmaster zu arbeiten. Da die Intervallfeldtunneltechnologie in dem Goldenen hinterlegt ist, besteht eine gute Chance, daß die Worgun sie auch im Checkmaster plaziert haben. Entreißen wir sie ihm.«
Dhark lauschte auf einen Anflug von Sarkasmus. Es entdeckte keinen. Der Norweger war Feuer und Flamme für die vor den Wissenschaftlern liegende Aufgabe und für die Zusammenarbeit mit Doorn. Die Kopfwäsche, die er Saam verpaßt hatte, schien tatsächlich geholfen zu haben.
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