Radikal mutig - Hanna Poddig - E-Book

Radikal mutig E-Book

Hanna Poddig

3,8

Beschreibung

Es besteht dringender Handlungsbedarf, die herrschenden Verhältnisse zu verändern - Hanna Poddig belässt es dabei nicht bei Lippenbekenntnissen. Sie ist Aktivistin im besten Sinne des Wortes: Ob beim Einkauf im Supermarkt, am Ticketschalter in der U-Bahn oder beim Energiesparen: Sie geht in ihrem Alltag radikal, aber immer friedfertig "mit gutem Beispiel" voran. Und wo es nötig ist, greift sie zu deutlicheren Mitteln, kettet sich an Gleise, besetzt Bäume oder demonstriert vor Kernkraftwerken. Im Bewusstsein, dass jeder Veränderung die Einsicht vorausgeht, zielt Hanna Poddig auf eine Revolution im Kleinen ab. Ihr Protest genauso wie ihre mitreißenden Ideen dienen stets dazu, ihre Umwelt zum Nachdenken anzuregen. Am Ende steht keine trockene Handlungsanleitung, sondern das authentische Zeugnis einer jungen Frau, die unsere Welt mit ungewöhnlichen Mitteln aufklärt und verändert.

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Zu diesem Buch

Es besteht dringender Handlungsbedarf, die herrschenden Verhältnisse zu verändern – Hanna Poddig belässt es dabei nicht bei Lippenbekenntnissen. Sie ist Aktivistin im besten Sinne des Wortes: Ob beim Einkauf im Supermarkt, am Ticketschalter in der U-Bahn oder beim Energiesparen: Sie geht in ihrem Alltag radikal, aber immer friedfertig »mit gutem Beispiel« voran. Und wo es nötig ist, greift sie zu deutlicheren Mitteln, kettet sich an Gleise, besetzt Bäume oder demonstriert vor Atomkraftwerken.

Im Bewusstsein, dass jeder Veränderung die Einsicht vorausgeht, zielt Hanna Poddig auf eine Revolution im Kleinen ab. Ihr Protest genauso wie ihre mitreißenden Ideen dienen stets dazu, ihre Umwelt zum Nachdenken anzuregen.

Zur Autorin

Hanna Poddig, geboren 1985, ist »Vollzeitaktivistin«. Sie war fünf Jahre lang bei der Umweltorganisation Robin Wood aktiv und ist außerdem engagierte Globalisierungskritikerin, Rüstungs- und Militarismusgegnerin. Auf vielen Kongressen, Camps und Tagungen hat sie ihre Ideen und Ansichten bereits vorgestellt, TV-Anstalten wie rbb und WDR sowie viele Printmedien wie taz, Frankfurter Rundschau oder Neues Deutschland haben ihren alternativen Weg bereits vorgestellt. Hanna Poddig lebt in Berlin.

HANNA PODDIG

RADIKAL MUTIG

Meine Anleitung zum Anderssein

Rotbuch Verlag

eISBN: 978-3-86789-511-8

1. Auflage © 2009 by Rotbuch Verlag, Berlin

Umschlaggestaltung: Buchgut, Berlin

Ein Verlagsverzeichnis schicken wir Ihnen gern:

Rotbuch Verlag GmbH

Alexanderstr. 1

10178 Berlin

Tel. 01805/30 99 99

(0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer)

www.rotbuch.de

INHALT

1 … aus dem Container?

2 Und täglich grüßt der Super-GAU

3 Ökostrom und die Eine Welt

4 Das Tier im Schokoriegel und: Warum retten Würste das Klima?

5 Wie besetze ich ein Genfeld?

6 »O2 wegpömpeln« oder: Warum ich manche Autonome nicht mag

7 Wie Panzer Kinder füttern

8 Können sich Leitern versammeln?

9 Der Aufkleber und die Demokratie

10 Wie lege ich eine Polizeiwache lahm?

11 Der Blick aus dem Fenster

12 Von der Revolution im Kleinen

13 Direct Action und Empowerment

14 Die Sache mit den Schubladen

ANHANG

Anmerkung zur verwendeten Sprache

Tiramisù, vegan

Musikliste

Links

Bücher

Abbildungsnachweis

»ICH STUDIERE.Und was machst du so?«

»Ich bin so was wie Vollzeitaktivistin und grad schreib ich auch noch an einem Buch.«

»Das ist ja spannend. Worüber denn?«

»Über mich und meinen Aktivismus.«

»Was? Du bist dreiundzwanzig und schreibst eine Autobiografie?«

»Nein, so ist es nicht. Es ist keine typische Autobiografie.

Es ist mehr so etwas wie eine Anleitung.«

»Eine Anleitung?«

»Na, mittlerweile gibt es doch Reiseführer, die nicht mehr Reiseführer heißen, sondern ›Gebrauchsanweisung für Schweden‹ zum Beispiel. Und so betrachtet, ist dieses Buch so etwas wie ein Reiseführer.«

»Wofür das denn nun?«

»Hm, na ja, für aktivistisches, widerständiges Leben.«

»Eine Gebrauchsanweisung für das Leben?«

»Vielleicht nicht für das Leben als solches, aber dafür, wie eine Möglichkeit aussehen könnte, es kreativ, subversiv und politisch zu gestalten.«

1

… aus dem Container?

Da habe ich Leute zum Essen eingeladen und die wollten doch tatsächlich eine Woche vorher schon wissen, was es gibt. Das weiß ich doch noch nicht – wie soll ich denn ahnen, was dann in den Containern liegt? Ja, richtig gelesen. In den Containern. In den Müllcontainern der Lebensmittelmärkte. Jetzt fängt es bei den meisten Leuten schon an mit den Assoziationen: Schimmel, Windeln, Tampons, Kaffeesatz und stechender Geruch. Aber ich muss die Erwartungen enttäuschen – nichts derart Ekliges ist meine Nahrungsquelle, sondern Tonnen, die sich als Mülltonnen tarnen und in denen sich gute Lebensmittel verstecken. So staunen dann auch immer wieder Leute, was ich so alles hervorzaubere, und noch dazu, in welchen Mengen. Da landen schon mal zehn Packungen Chips an einem Abend auf dem Tisch, und Schoko-Osterhasen kann ich auch schon nicht mehr sehen …

Lebensmittel haben eine weite Reise hinter sich, bevor sie auf den Tischen der Verbraucher_innen landen. Oft haben sie schon ein paar Hundert oder Tausend Kilometer in Zug, LKW oder Flugzeug zurückgelegt, sind fünfmal quer durch Deutschland gefahren und immer neu verpackt worden und dann erst im Regal des Ladens angekommen. Und an jedem dieser vielen Aufenthaltsorte werden die Lebensmittel weniger – nicht etwa, weil sie schlecht wären, sondern weil irgendetwas mit ihnen »nicht stimmt«. Gemüse zum Beispiel muss immer gekühlt sein. Wenn nun aber die Kühlung des LKW auf der Fahrt von Spanien hierher mal drei Minuten ausgefallen ist, dann wandert die gesamte Wagenladung auf den Müll. Nehmen wir an, die Lebensmittel haben es bis zum Großhändler geschafft, und der merkt nun, dass bei einem Marmeladenglas ein falsches Etikett aufgeklebt ist. Da steht, Erdbeeren seien drin, und dabei waren es doch Kirschen. Pech für die Kirschmarmelade, denn kein Einzelhändler möchte das seinen Kund_innen anbieten. Pech auch für fünf weitere – korrekt deklarierte – Gläser, denn Marmelade wird beim Großhandel nur im Sechserkarton verkauft. Also: ab damit in den Müll. Und noch ein Blick auf den Einzelhandel: Die Schokodragees sind zwar noch drei Monate haltbar, aber die neue Lieferung ist schon da und im Discounter ist kein Lagerplatz. Auch hier gibt es für die Dragees nur einen Weg: den in die Tonne.

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