Ratgeber für Lesbische Paare - Birgit Henriette Lutherer - E-Book

Ratgeber für Lesbische Paare E-Book

Birgit Henriette Lutherer

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

… und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Eine glückliche Beziehung – ein Leben lang – wer wünscht sich das nicht? Ist das in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich? Ist das in lesbischen Beziehungen möglich? Ja, ist es! Birgit Henriette Lutherer, Paarberaterin, Dozentin und Buchautorin kennt die Zutaten für eine gut funktionierende Beziehung. Während ihrer langjährigen Praxis als Paarberaterin, hat sie wichtige Kriterien dafür gesammelt und ist der Frage nachgegangen, was eine glückliche, gut funktionierende Partnerschaft ausmacht. In diesem Ratgeber hat sie alle Faktoren übersichtlich und gut verständlich zusammengefasst. Sie zeigt, wie eine glückliche Paarbeziehung auf Dauer möglich ist und was Gift ist für die Beziehung. Alle, die sich für ihre Partnerschaft interessieren, finden hier Fakten, Tipps, Beispiele und Übungen für die Umsetzung im Alltag.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 150

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Birgit Henriette Lutherer

Ratgeber für Lesbische Paare

Wie Sie die Liebe einladan zu bleiben

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Start

Vorwort

Erwartungen

Kommunikation

Ehrlichkeit

Humor

Keine belastenden Geheimnisse

Ärger sofort aussprechen

Realistisch bleiben

Treue

Richtig zuhören

Vertrauen

Harmonie

Der Beruf gehört nicht in die Liebe

Aufmerksam bleiben

Streit gehört nicht ins Bett

Anschauen

Gemeinsam Reisen

Zeit für sich selbst

Positive Aktionen

Zeit füreinander

Sich gegenseitig unterstützen

Bei größeren Problemen professionelle Hilfe suchen

Konfliktlösung

Männer und Frauen

Liebe zum Ausdruck bringen

Respekt

Zusammenhalt

Partnerschaftliche Intimität

Sex ist wichtig für die Paarbeziehung.

Klare Absprachen

Wertschätzung

Gelassenheit

Reden

Verzeihen

Toleranz

Gute Freundinnen

Das gemeinsame Dritte

Danken und Bitten

Offen bleiben für Veränderungen

Sich gegenübersetzen

Überforderung vermeiden

Geld

Was tun, wenn’s doch so kriselt, dass die Liebe gehen möchte?

Zu guter Letzt

ÜBER DIE AUTORIN

Bereits erschienen:

Impressum neobooks

Start

Birgit Henriette Lutherer

Ratgeber für Lesbische Paare

Glücklich zu Zweit

Wie Sie die Liebe einladen zu bleiben

Umschlaggestaltung: Christian Lutherer

Bilder: © Christian Lutherer

_____________________________

Gender Erklärung

Zur besseren Lesbarkeit werden in diesem Buch personenbezogene Bezeichnungen generell nur in der im Deutschen üblichen Form angeführt.

Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.

Die verkürzte Sprachform beinhaltet keinerlei Wertung.

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Was macht eine glückliche Partnerschaft aus?

Diese Frage stellen sich alle.

Die Antwort liegt meiner Meinung nach darin,

dass die Partner gemeinsam ihre tiefsten, persönlichen Bedürfnisse erkennen und einander erfüllen.

Pearl S. Buck

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Vorwort

. . . Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

So heißt es im Märchen.

Eine glückliche Beziehung – ein Leben lang – wer wünscht sich das nicht? Ist das in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich? Ist eine glückliche Beziehung, bis ans Lebensende, überhaupt möglich?

Ist eine lesbische Beziehung als stabile Paarbeziehung generell möglich?

Ja, ist es!

Vorausgesetzt, Sie bekennen sich zu Ihrer Liebe zu Frauen und Sie machen eine glückliche Beziehung nicht davon abhängig, dass es nie Konflikte oder Probleme geben darf. Diese Sichtweise wäre lebensfremd.

In jeder Beziehung, egal ob im Arbeitskontext, Familienkontext, Paarkontext oder auch in Ihrem eigenen partnerschaftlichen Beziehungskontext gibt es Reibungspunkte, treten Konflikte auf oder es stellen sich Probleme, die gelöst werden müssen. Das ist absolut normal und gehört unweigerlich zum Leben dazu. So funktioniert das Leben halt. Es ist in ständiger Bewegung und unterliegt Veränderungen.

Und da zeigt sich auch schon ein wesentlicher Punkt, den es in einer Paarbeziehung zu beachten gilt: Bewegung und daraus resultierend Veränderung. Sie ist wichtig, damit sich eine Beziehung entwickeln kann. Würde es keine Bewegung in ihr geben, würde die Partnerschaft früher oder später zu einem unflexiblen Gebilde erstarren. Darin kann sich niemand wohlfühlen. Es wäre gerade so, als würde man die Luft zum Atmen drosseln und die Zufuhr sukzessive vollkommen absperren. Außerdem ist durch mangelnde Bewegung in Beziehungen auch keine Veränderung möglich. Gutes könnte nicht noch besser werden und Schlechtes bliebe für immer schlecht. Zudem könnte niemand in solch einer Beziehung seine Individualität beibehalten. Gerade wegen ihr haben sich in einer lesbischen Beziehung die Partnerinnen in aller Regel ineinander verliebt, und gerade wegen ihr entstehen auch die ersten Reibungspunkte.

Wenn sich zwei Menschen zusammentun und ein Ganzes in ihrer Beziehung bilden möchten, dann nähern sie sich zunächst an, um eine gemeinsame Beziehungsbasis herzustellen. Das gilt gleichsam für heterosexuelle Beziehungen wie für homosexuelle Beziehungen. Findet danach die Individualisierung nicht wieder statt, dann kommt das einer Selbstaufgabe gleich. Auch in einer lesbischen Beziehung kann das nicht lange gut gehen. Mindestens eine von beiden wird hier unzufrieden werden. Schlussendlich würde die Beziehung, selbst wenn noch ausreichend Liebe füreinander vorhanden ist, früher oder später scheitern.

Und noch eins ist wesentlicher Bestandteil für Ihre Partnerschaft: Beziehung. Als Paar leben Sie automatisch in einer Beziehung zueinander und miteinander. Sie wird oftmals vollkommen außer Acht gelassen. Treten Konflikte auf, kommt es gar zum Streit, so wird die Ursache hierfür beim anderen gesucht, statt sinnvoller Weise einen Blick auf den Zustand der Beziehung zu werfen. Natürlich würde die Beziehung, Ihre Beziehung, nicht ohne Sie und Ihre Partnerin existieren. Sie beide bringen sich in diese Beziehung ein, Sie beide prägen die Beziehung. Ihre Beziehung ist sozusagen das Behältnis Ihrer Interaktionen und Verbindungen miteinander. In ihr liegen alle Tools, und idealerweise alle guten Dinge, die es braucht, eine glückliche Partnerschaft zu erhalten. In ihr liegen allerdings auch die Dinge, die es Ihnen schwer machen, eine wirklich gute Partnerschaft zu führen. Genau dies sind die Faktoren, die im Fall von Konflikt oder Streit in den Fokus gerückt werden müssen. Viele Lösungen von Paarproblemen liegen meiner Erfahrung nach im Inhalt der Beziehung. Es sind weniger die einzelnen Partnerinnen der Gegenstand von Streit und Konflikt, sondern vielmehr die Problempunkte aus dem thematischen Inhalt einer Beziehung.

Diese Betrachtungsweise ermöglicht eine sehr viel differenziertere Sicht auf den Zustand.

In der Paarbeziehung sind Sie also nicht nur zu zweit, sondern automatisch immer zu dritt: Sie, Ihre Partnerin und Ihre Beziehung.

Dieser Ratgeber zeigt Ihnen die wichtigsten Punkte auf, die eine lesbische Paarbeziehung grundsätzlich braucht, damit ein wirklich glückliches Miteinander möglich wird. Er richtet sich nicht nur an Beziehungseinsteiger, sondern auch an Paare, die an ihrer Beziehung arbeiten möchten, etwas verändern möchten, zurzeit mit ihrer Beziehung unzufrieden sind oder etwas in ihr vermissen, ihre Beziehung optimieren möchten oder retten wollen. Er ist auch empfehlenswert für beziehungswillige Singles und für alle interessierten Frauen und Jugendliche, die Informationen über wesentliche Elemente einer guten lesbischen Beziehung für ein glückliches, harmonisches Miteinander suchen.

In dem Buch fließen Erfahrungen aus meiner jahrelangen Beratungspraxis als Ehe- und Paarberaterin zusammen.

Am Ende eines jeden Themenpunktes befinden sich Pflegehinweise für Ihre Beziehung. Sie können diese als Übung und Reflexion für Ihre eigene Partnerschaft nutzen – allein oder als Paar gemeinsam.

Außerdem begleiten Dana und Kim durch das Buch. Sie berichten aus ihrer eigenen lesbischen Beziehung und kommentieren den jeweils behandelten Themenpunkt.

Ich wünsche mir, dass dieser Ratgeber Ihnen hilft, den besonderen Funken in Ihrer Paarbeziehung zu bewahren und immer wieder neu zu entfachen.

Erwartungen

Sie sollten Erwartungen so früh wie möglich in Ihrer Beziehung klären. Sei es der Wunsch nach gemeinsamen Kindern, Freizeitgestaltung oder anderem. Je früher Sie Wünsche äußern, umso besser klappt die gemeinsame Lebensplanung und ihre Umsetzung. Sie beide, als Paar, werden deutlich zufriedener sein.

Erfahrungsgemäß können die Erwartungen der einzelnen Partnerinnen sehr weit auseinandergehen. Wenn Sie dann nicht offen darüber sprechen, ist die Enttäuschung vorprogrammiert und der schwelende Konflikt nur schwer zu lösen.

Häufig setzen lesbische Paare voraus, dass die andere selbstverständlich weiß, welche Erwartungen vorhanden sind. Sie bauen darauf, dass die jeweils andere die eigenen Interessen so gut kennt, dass gar nicht mehr großartig geredet werden muss. Ein fataler Fehler, der schwerwiegende Probleme nach sich ziehen kann.

Wer denkt, dass das Merkmal einer guten lesbischen Paarbeziehung darin besteht, dass man sich auch ohne Worte verstehen muss, setzt seine Beziehung aufs Spiel!

Selbst wenn Ihre Erfahrung mit der Partnerin zeigt, dass dem wirklich so ist, also dass Sie sich wortlos verstehen, rate ich dennoch zu äußerster Vorsicht!

Ein Grundsatz in der Beziehung zweier Lesben miteinander lautet: Aus Erfahrungen mit der Partnerin werden automatisch unausgesprochene Erwartungen. Diese unausgesprochenen Erwartungen stellen wiederum einen Anspruch an die Partnerin dar. Da in der Regel niemand die Gedanken der Partnerin lesen kann, bleibt die unausgesprochene Erwartung entsprechend unerfüllt. Es entsteht Frustration, Enttäuschung, Groll.

So gesehen gehen beide Partnerinnen spätestens dann einen nonverbalen Vertrag, eine Vereinbarung ein, wenn sie beschließen, gemeinsam in einer beiderseitigen Beziehung zu leben.

Als Paar vereinbaren Sie – nicht wirklich bewusst – das Leben mit der anderen zu teilen, die Aufgaben zu teilen, die Bedürfnisse der anderen zu befriedigen. Es werden unausgesprochene Arrangements in der Partnerschaft getroffen. Das kann gut gehen, meistens jedoch nicht. Auf Dauer zieht eine von beiden den Kürzeren und hat das Nachsehen.

Aus diesem Grund ist absolute Ehrlichkeit gefragt – auch sich selbst gegenüber.

Um Zufriedenheit in der Paarbeziehung zu erlangen und zu erhalten, müssen unbedingt Ihre Wünsche und Erwartungen an die Partnerin und die Beziehung offen liegen.

Bei Erwartungen kann es auch keine Kompromisse geben. Der unerfüllte Wunsch und die Enttäuschung darüber, brechen irgendwann als Konflikt auf. Die Trennungsgefahr wegen unüberwindbarer Konflikte ist hoch.

Je weiter der Idealzustand von der Wirklichkeit entfernt ist, desto unbefriedigender wird die Beziehung erlebt.

Deshalb: Formulieren Sie bitte Ihre Bedürfnisse. Beschreiben Sie Ihrer Partnerin den Idealzustand Ihres gemeinsamen Lebens mit ihr so, wie es Ihnen in Ihren Vorstellungen vorschwebt. Definieren und beschreiben Sie Ihre Ziele.

Wenn Sie erst einmal im Austausch über Erwartungen und Wünsche auf der Paarebene sind, beugen Sie der Gefahr von Unzufriedenheit und Ärger vor.

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Das sagen Dana und Kim dazu

Dana: „Erwartungen? Na klar! Muss unbedingt drüber geredet werden. Da warte ich nicht lange mit. Ich finde es wichtig für mich, dass so schnell wie möglich mit Kim zu klären. Wenn ich da so an meine Eltern denke – oh je! Meine Mutter musste immer wissen, was mein Vater erwartete. Angefangen damit, was zum Essen auf den Tisch kam, bis hin zu ihrem Verhalten ihm gegenüber. Und wenn das nicht seinen Wünschen entsprach, dann gab es manchmal sogar Ärger. Als ich Kind war, kam mir das ganz normal vor. Doch als ich größer wurde, empfand ich das als ungerecht meiner Mutter gegenüber. So wollte ich auf gar keinen Fall später mit jemanden zusammenleben.“

Kim: „Das ist Dir auch gelungen, Dana. Ich erinnere mich daran, dass Du mir schon ziemlich zu Beginn unserer Beziehung klar gemacht hast, dass Du nicht meine Blusen bügeln wirst. Zunächst habe ich gestutzt, weil Du so direkt warst mit Deiner Äußerung. Doch dann fand ich es gut. Du hattest ja recht, warum solltest Du das tun, wenn Du es nicht willst? Ich kann meine Blusen genauso gut selber bügeln. Das ist vollkommen in Ordnung für mich. Wir haben das so beibehalten und reden über unsere Wünsche und Erwartungen. Auf diese Weise kommen keine, na ja kaum, Unzufriedenheit und Ärger darüber auf.“

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Pflegehinweis

Nehmen Sie sich etwas Zeit und überlegen Sie in Ruhe, welche Erwartungen Sie in Ihrer Zweierbeziehung an Ihre Partnerin haben.

Beantworten Sie bitte die folgenden Fragen schriftlich.

Welche Erwartungen liegen offen, das heißt sind Ihrer Partnerin bekannt?

Welche Erwartungen sind unausgesprochen und daher unter Umständen nicht bekannt?

In welchen Bereichen bestehen unausgesprochene Erwartungen?

Zum Beispiel:

Freizeitgestaltung

Kindererziehung

Finanzen

Berufstätigkeit

Haushaltsführung

Verwandtschaft

Sexualität und Zärtlichkeit

Persönliche Freiheiten

Aufmerksamkeit der Partnerin

Oder Anderes?

Reden Sie mit Ihrer Partnerin über Ihre Wünsche und Erwartungen in Ihrer Beziehung.

Kommunikation

Gute Kommunikation ist das A und O für eine glückliche Partnerschaft.

Das Miteinander-Reden bildet ein stabiles Fundament in Ihrer Beziehung.

Nicht Miteinander-Reden ist im Umkehrschluss der Tod einer jeden Beziehung.

Gelingt es Ihnen als Paar im Gespräch zu bleiben, stehen die Chancen für eine dauerhaft glückliche Paarbeziehung sehr gut.

Das Wesen einer guten Kommunikation besteht vereinfacht gesagt im Zuhören und Reden.

Eine redet so, dass die Partnerin es hört und verstehen kann. Die andere hört so zu, dass sie versteht, was die Partnerin meint.

Idealerweise sollte die, die redet keine „Du-Botschaften“ aussenden. „Du-Botschaften“ drängen den Zuhörenden schnell in die Verteidigung. Daraus kann in Windeseile Streit entstehen.

Beispiel:

Sie sagt: „Du bringst mich in Rage, wenn du immer deinen Kram herumliegen lässt.“

Die Partnerin erwidert: „Du kannst dich was anstellen! Schließlich habe ich viel zu tun und nicht so viel Zeit wie du.“

Und schon sind dem Streit Tür und Tor geöffnet.

Besser sind „Ich-Botschaften“. Hier können Bedürfnisse geäußert werden.

Beispiel:

Sie sagt: „Es stört mich, wenn du deine Sachen rumliegen lässt. Ich mag es aufgeräumt. Dann fühle ich mich wohl.“

Die Partnerin sagt: „Okay, das verstehe ich. Ich werde versuchen ordentlicher zu sein. Vielleicht kannst du mich dabei unterstützen?“

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Das sagen Dana und Kim dazu

Dana: „Genau. Es ist uns beiden wichtig miteinander zu reden. Nicht nur über Larifari Sachen, sondern auch über schwierige Themen, die unsere Beziehung angehen.“

Kim: „So ist es. Miteinander reden ist ein fester Bestandteil unseres Beziehungslebens. Meisten reden wir nach dem Abendessen noch etwa eine halbe Stunde über alles Mögliche oder spezielle Themen, die einer von uns auf dem Herzen liegen. Oder sonntags, nach dem Frühstück bleiben wir auch noch häufig länger am Tisch sitzen und reden. Das tut uns beiden gut.“

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Pflegehinweis

Wählen Sie mit Ihrer Partnerin ein Thema, das mit Ihrer Zweierbeziehung zu tun hat und über das Sie beide reden möchten.

Achten Sie bitte während des Gesprächs auf folgende Tipps und versuchen Sie diese in der Unterhaltung umzusetzen.

Sender (diejenige, die redet)

Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche.

Empfänger (diejenige, die zuhört)

Versuchen Sie das Wesentliche herauszuhören.

Sender

Schenken Sie, während Sie reden, Ihrer Gesprächspartnerin Ihre Aufmerksamkeit (dazu gehört auch, sich gegenseitig anzuschauen).

Empfänger

Geben Sie Ihrer Gesprächspartnerin eine Rückmeldung, dass Sie ihr zuhören und ganz bei der Sache sind (dazu gehört auch, sich gegenseitig anzuschauen).

Sender und Empfänger

Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht ganz verstanden haben und bitten Sie Ihre Gesprächspartnerin das Gesagte noch einmal zu wiederholen.

Drücken Sie das Gesagte dann noch einmal mit ihren eigenen Worten aus, damit Ihre Gesprächspartnerin checken kann, ob das gesagte auch richtig verstanden wurde.

Ehrlichkeit

Ehrlichkeit ist die Basis für Vertrauen.

Wenn ein Paar ehrlich miteinander umgeht, entsteht echte Intimität. Beide Partnerinnen sind inniglich verbunden und vertrauen einander.

Doch Ehrlichkeit ist nicht immer einfach.

Ehrlichkeit bedeutet die Wahrheit zu benennen und die ist oftmals nicht leicht auszusprechen.

Das trifft besonders zu, wenn es sensible, intime oder unangenehme Dinge betrifft.

Als Beispiel sei hier die eventuell mangelnde Körperpflege Ihrer Partnerin, die Sie als sehr unangenehm empfinden, aufgeführt.

Es ist hier für Sie wahrscheinlich leichter zu lügen und damit Ihre Partnerin zu schonen, als die Wahrheit anzusprechen.

Aber damit ist keinem geholfen.

Sie leiden weiterhin und finden Ihre Partnerin unter Umständen bald abstoßend. Ihre Partnerin wiederum läuft weiter ungepflegt herum und wird vielleicht von anderen mit Naserümpfen bedacht. Mehr noch, die Lüge kommt einem Betrug, bzw. Selbstbetrug gleich.

Damit fühlt sich niemand wohl.

Die unangenehme Wahrheit auszusprechen ist auf jeden Fall besser, als eine gut formulierte Lüge von sich zu geben.

Wer seiner Partnerin wertschätzend die Wahrheit sagt, dem wird auch in der Regel genauso wertschätzend Vertrauen entgegen-gebracht.

Die eine kann sich auf die anderen verlassen.

Langfristig macht das wohlwollende Aussprechen der Wahrheit das Leben in Ihrer Beziehung, und auch allen weiteren Bereichen, leichter.

Bedenken Sie: Die Lüge zieht immer weitere Lügen nach sich. Irgendwann ist man gefangen in einem Netz aus Lügen und muss ständig auf der Hut sein, nicht entlarvt zu werden.

Ein kaum zu stoppender Lügenkreislauf entsteht schneller, als Ihnen lieb ist.

Wie sagt doch ein altes Sprichwort: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.“

Sie sollten in Ihrer Partnerschaft nicht nur ehrlich dem anderen gegenüber, sondern auch sich selbst gegenüber sein.

Zur Ehrlichkeit gehört deshalb auch, eigene Fehler zuzugeben.

Das macht Sie vor der Partnerin glaubhaft, erzeugt Respekt und Wertschätzung und fundamentiert dadurch letztendlich auch die Basis Ihrer Paarbeziehung.

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Das sagen Dana und Kim dazu

Dana: „Ja, das ist so eine Sache mit der Ehrlichkeit. Früher habe ich gerne, ich nenn es mal- geflunkert. Das habe ich nicht in böser Absicht getan. Ich wollte einfach niemanden mit der Wahrheit verletzen. Da gab es zum Beispiel ein Mädchen in meiner Klasse auf der Schule. Die war dick und roch sehr oft ziemlich schlecht. Das war aber nicht wegen mangelnder Körperpflege, sondern es war, weil ihre Eltern eine Schweinezucht betrieben und sie im Stall beim Ausmisten helfen musste. Irgendwie ist der Geruch an ihr haften geblieben. Selber bemerkte sie ihn gar nicht. Die meisten Klassenkameraden mieden sie deshalb. Aber sie war meine Freundin. Ich wollte sie nicht kränken, indem ich ihr die Wahrheit sage. Sie war ziemlich einsam auf der Schule. Eines Tages fasste ich mir ein Herz und sprach sie auf den unangenehmen Geruch an. Sie war zunächst erstaunt über meine Aussage, doch ziemlich rasch dann sehr dankbar dafür. Umgehend begann sie, darauf zu achten, jeden Tag Kleidung zu tragen, die nie in Kontakt mit dem Schweinestall kam, und sie benutzte eine sehr angenehm duftende Seife. Seither wurde sie von vielen in der Klasse nicht mehr ausgegrenzt. Und ich, ich wurde wegen meiner mutigen Handlung geschätzt. Diese positive Erfahrung hat mich fürs Leben geprägt. Ehrlichkeit ist mir in jeder Hinsicht wichtig.“

Kim: „Ja, das schätze ich so sehr an Dir, Dana. Ich weiß, dass Du mir immer die Wahrheit sagst und ich Dir wirklich vertrauen kann.“

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Pflegehinweis

Nehmen Sie sich etwas Zeit und überlegen Sie, in welchen Bereichen Ihres Beziehungslebens Sie nicht immer ganz ehrlich der Partnerin aber auch sich selbst gegenüber sind.

Schreiben Sie die Bereiche auf, von denen Sie denken, dass Sie nicht immer ganz ehrlich sind.

Lesen Sie sich Ihr Geschriebenes noch einmal in Ruhe durch und überlegen dann:

Aus welchem Grund bin ich hier nicht ganz ehrlich?

Kann ich mit meiner Partnerin darüber reden?

Wenn ja, dann sprechen Sie die Dinge bei der nächsten Gelegenheit an!

Humor

Humor ist wichtig.

Humor gehört in jede Beziehung.

Über das gleiche zu lachen, schafft ein Gefühl der Gemeinsamkeit.

Das Gefühl der Gemeinsamkeit schafft wiederum ein Gefühl des Sich-Verstanden-Fühlens, des Angenommen-Seins.

Wenn Sie gemeinsam mit Ihrer Partnerin lachen, dann schwingen Sie beide im selben Tonus.

Aber Humor kann auch etwas sehr Intimes sein.

Wenn Sie beide über ein „Insider Thema“ miteinander lachen, dann sind Sie mit Ihrer Partnerin inniglich vereint. Sie teilen in dem Moment etwas miteinander, das niemand sonst mit Ihnen teilt.

Aber Vorsicht: Jeder Mensch hat einen etwas anderen Humor. Was die eine als super witzig empfindet, über das kann die andere vielleicht überhaupt nicht lachen.

Da ist es schön, wenn Sie und Ihre Partnerin einen annähernd gleichen Humor haben. Passt es an dieser Stelle bei Ihnen nicht, könnten sich daraus früher oder später Konflikte entwickeln.

Humor, bzw. Witze dürfen niemals auf Kosten der Partnerin gemacht werden. Miteinander lachen – nicht übereinander lachen! heißt hier die Devise.

Humor verbindet Sie als Paar und hilft Ihnen auch über stürmische Zeiten hinweg.

Bevor Sie sich an zwicken, ist es oftmals ratsam, lieber erst einmal einen entschärfenden Witz über die Situation zu machen.