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Alle Frauen, und somit die Hälfte der Weltbevölkerung, werden früher oder später in die Wechseljahre kommen. Die Wechseljahre und die Menopause gehören zum Leben einer Frau also einfach dazu und sind keine Krankheit. Und doch wird zumeist der Fokus auf Symptome, den Hormonmangel und unangenehme Veränderungen gelegt. Dabei wird vergessen, dass die meisten Frauen gesunde Wechseljahre erleben. Ziel dieses Ratgebers ist es, die biologischen, psychologischen und sozialen Besonderheiten der Wechseljahre aufzuzeigen. Der Ratgeber vermittelt unter anderem relevante Informationen zu den einzelnen Phasen der Wechseljahre, zu hormonellen und psychischen Veränderungen in den Wechseljahren und beschreibt den geschichtlichen Wandel der Sicht auf die Wechseljahre bzw. die Frau in den Wechseljahren. Weiterhin wird darauf eingegangen, welche professionellen Behandlungsmöglichkeiten es gibt und was Leserinnen selbst tun können, um möglichst gut durch die Wechseljahre zu kommen. Hierzu werden verschiedene Übungen vorgestellt, z.B. zu den Themen Stress, Werte, Schlaf, Ernährung und Bewegung, die im Umgang mit verschiedenen Symptomen helfen können. Da auch Angehörige und Freundinnen und Freunde erleben, wie eine Frau durch die Wechseljahre geht, und Beziehungen sich in dieser Zeit verändern können, werden Anregungen gegeben, um über diese Beziehungen nachzudenken.
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Serena Lozza-Fiacco
Ulrike Ehlert
Ratgeber Wechseljahre
Informationen für Betroffene und Angehörige
Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie
Band 54
Ratgeber Wechseljahre
Dr. Serena Lozza-Fiacco, Prof. Dr. Ulrike Ehlert
Die Reihe wird herausgegeben von:
Prof. Dr. Martin Hautzinger, Prof. Dr. Tania Lincoln, Prof. Dr. Jürgen Margraf, Prof. Dr. Winfried Rief, Prof. Dr. Brunna Tuschen-Caffier
Die Reihe wurde begründet von:
Dietmar Schulte, Klaus Grawe, Kurt Hahlweg, Dieter Vaitl
Dr. Serena Lozza-Fiacco, geb. 1989. Seit 2021 Psychotherapeutin unter Supervision an der Universität Zürich. Seit 2022 Postdoktorandin an der Universität Bern und Psychotherapeutin unter Supervision am Inselspital Bern, Tätigkeit in der Spezialsprechstunde für menopausale Beschwerden und unerfüllten Kinderwunsch.
Prof. Dr. Ulrike Ehlert, geb. 1960. Seit 1999 Ordinaria für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Zürich. Sie leitet die Arbeitsgruppe für Verhaltensneurobiologie am Zentrum für Neurowissenschaften der Universität und ETH Zürich, die Postgradualen Weiterbildungen in Kognitiver Verhaltenstherapie, Verhaltensmedizin und in Klinischer Supervision sowie das Ambulatorium für Kognitive Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin im Psychotherapiezentrum der Universität Zürich.
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Satz: Franziska Stolz, Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
Format: EPUB
1. Auflage 2023
© 2023 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-3201-4; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-3201-5)
ISBN 978-3-8017-3201-1
https://doi.org/10.1026/03201-000
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Vorwort
1 Die „Wechseljahre“ – Weshalb sind sie für Frauen ein relevantes Thema?
1.1 Hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre
1.1.1 Weshalb kommen Frauen in die Wechseljahre?
1.1.2 Wovon hängt es ab, ob die Menopause früh oder spät eintritt?
1.1.3 Was passiert mit dem Zyklus in den Wechseljahren?
1.1.4 Was passiert mit den Hormonen in den Wechseljahren?
1.2 Merkmale der Wechseljahre und dazugehörende Krankheiten
1.2.1 Die einzelnen Phasen der Wechseljahre
1.2.2 Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen
1.2.3 Schlafstörungen
1.2.4 Gewichtszunahme
1.2.5 Psychische Symptome und Erkrankungen
1.2.6 Sexualität und urogenitale Symptome
1.2.7 Körperliche Krankheiten
2 Bin ich jetzt alt? – Das Bild von Frauen in den Wechseljahren
2.1 Wie hat sich das Bild von Frauen in den Wechseljahren historisch entwickelt?
2.2 Heutige Sicht auf die Frau in den Wechseljahren
2.3 Die persönliche und kulturelle Einstellung zu den Wechseljahren
2.4 Gesundheit in den Wechseljahren basiert auf mehr als den Hormonen
3 Was tun, um möglichst gut durch die Wechseljahre zu kommen?
3.1 Welche professionellen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
3.1.1 Kognitive Verhaltenstherapie
3.1.2 Achtsamkeitsbasierte Übungen
3.1.3 Behandlung mit Hormonen
3.2 Was kann ich selbst beitragen?
3.2.1 Ernährung
3.2.2 Bewegung und Sport
3.2.3 Schlaf
3.2.4 Stress und Entspannung
3.2.5 Mit belastenden Hitzewallungen umgehen
3.2.6 Ein wertebestimmtes Leben führen
4 Die Wechseljahre als Thema in der Partnerschaft, im Freundes- und Arbeitskreis sowie mit den eigenen Kindern
Anhang
Literatur
Arbeitsblätter
Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, dass Sie dieses Buch gerade in den Händen halten. Vielleicht sind Sie jetzt in den Wechseljahren oder merken erste Veränderungen im Zyklus, der Stimmung oder im Schlaf, und möchten sich darüber informieren, was gerade mit Ihrem Körper passiert. Es kann auch sein, dass Sie starke Symptome wie heftige Hitzewallungen verspüren und anhand dieses Buchs lernen wollen, besser damit umzugehen. Natürlich kann es auch sein, dass Sie noch nicht in den Wechseljahren sind und es noch einige Jahre hin sein wird, bis diese bei Ihnen auftreten, Sie sich aber trotzdem schon mal darauf vorbereiten möchten. Vielleicht steht Ihnen ein gynäkologischer Eingriff bevor, durch welchen Sie rasch in die Menopause kommen. Unabhängig von Ihren Gründen hoffen wir, mit diesem Ratgeber Ihre Fragen zu beantworten und Ihnen Anregungen zum Umgang mit den Wechseljahren zu bieten.
Was erwartet Sie in diesem Buch? Es ist eine Zusammenstellung von wissenschaftlichen Befunden zu biologischen, psychologischen und sozialen Besonderheiten der Wechseljahre. Der erste Teil des Buches beinhaltet viele Informationen zu hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren. Auch werden mögliche Symptome aufgezeigt, die während der Wechseljahre auftreten können, sowie Erkrankungen, die nach den Wechseljahren vermehrt vorkommen. Im zweiten Teil wird gezeigt, wie sich die Sicht auf die Frauen in den Wechseljahren in den letzten 100 Jahren gewandelt hat. Auch wird in diesem Teil des Buches gezeigt, wie die Gesundheit der Frau durch Körper, Geist und Soziales beeinflusst wird, d. h. nicht nur durch die sich verändernden Hormone. Im dritten Teil des Buches werden Anregungen dafür gegeben, was gegen unangenehme Symptome gemacht werden kann. Dazu gehören auch Übungen zum Selbstausprobieren. Da auch Angehörige und Freunde erleben, wie eine Frau durch die Wechseljahre geht, und Beziehungen sich in dieser Zeit verändern können, werden im letzten Teil des Ratgebers Anregungen gegeben, um über diese Beziehungen nachzudenken.
|8|Zwei Frauen, Verena und Ella, werden Sie durch diesen Ratgeber begleiten. An verschiedenen Stellen im Ratgeber werden Sie mehr über die beiden und ihren Umgang mit den Wechseljahren erfahren.
Zürich, Oktober 2022
Serena Lozza-Fiacco
und Ulrike Ehlert
Früher oder später sind alle Frauen mit dem Thema konfrontiert: die Wechseljahre. Sie sind ein normaler Vorgang, den jede Frau erleben wird, und keine Krankheit. Trotzdem scheint oft eine graue Wolke über diesem Thema zu schweben und es wird mit vorgehaltener Hand darüber gesprochen: „Naja du weißt schon. Ich bin im Wandel.“
Was sind die Wechseljahre und was ist die Menopause?
Das Wort Menopause bezeichnet den Zeitpunkt der letzten monatlichen Blutung. Dabei kann der Zeitpunkt der Menopause nur rückwirkend nach einem Jahr ohne monatliche Blutungen festgestellt werden. Im Mittel erreichen Frauen in westlichen Ländern die Menopause mit rund 51 Jahren. Im Volksmund wird der Begriff Menopause oft synonym mit den Begriffen Wechseljahre oder Abänderung (Schweiz) verwendet, was so nicht richtig ist. Die Wechseljahre oder die Abänderung bezeichnet die im Durchschnitt zwei bis acht Jahre vor der Menopause. Es sind gerade diese Zeit und die ersten Jahre nach der Menopause, in der Frauen von Symptomen am stärksten betroffen sein können.
Rund 10 % der deutschsprachigen Bevölkerung sind aktuell in den Wechseljahren. Die Wechseljahre sind die letzte von mehreren hormonellen Übergangsphasen der Frau. Die erste Menstruation (die Menarche) bringt neben monatlichen Blutungen auch sexuelles Verlangen, Fruchtbarkeit, das Abenteuer romantischer Beziehungen und das Gefühl, „Frau geworden zu sein“. Die Schwangerschaften bringen Babys, Elternglück und eine Veränderung der Werte als Frau, mit einem meist stärkeren Fokus auf die Familie. Doch was bringen die Wechseljahre und die Menopause? Manche Frauen empfinden es so, als ob etwas wegfallen und nichts Neues dazukommen würde. So, als ob eine Lücke entsteht. Andere Frauen verbinden damit eine gewisse Gelassenheit und ein „Nicht-mehr-Müssen“. Wieder andere Frauen empfinden einen Wegfall der sozialen Lasten, die sie in ihren 20ern und 30ern noch mit |10|sich herumgetragen hatten, wie beispielsweise die Fragen „Wann heiratest du denn endlich?“ oder „Wann kommen denn nun endlich die Kinder?“. Die mit der Menopause zwangsläufig abgeschlossene Kinderplanung kann entsprechend erleichternd sein, aber auch nochmals aufzeigen, dass dieser Teil des Lebens nun endgültig abgeschlossen ist. Auch der Wegfall der Menstruation, prämenstrueller Beschwerden oder des Verhütungsthemas, kann erleichternd sein. Nicht zuletzt können die Wechseljahre und die Menopause so auch zu einer Neuentdeckung der eigenen Sexualität führen.
Zusammengefasst: Das Erleben der Wechseljahre ist sehr individuell. Während einige Frauen gut durch die Wechseljahre kommen und den Veränderungen durchaus Positives abgewinnen können, ist diese Zeit für andere Frauen von Beschwerden und Abschieden geprägt. Es gibt kein richtiges oder falsches „Durch-die-Wechseljahre-Gehen“. Es geht vielmehr darum, den ganz eigenen Umgang zu finden, so wie dies Ella und Verena machen.