Rätsel um ein Findelkind - Gitta Holm - E-Book

Rätsel um ein Findelkind E-Book

Gitta Holm

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Beschreibung

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Fürstenkrone Classic In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit. Graf Eberhard von Rosenburg beobachtete fasziniert das Anlegemanöver der ›Poseidon‹. An Bord des hochmodernen Luxus-Liners der Mittelmeer-Route befand sich Silvia, seine innig geliebte Gattin, die nach einjährigem Aufenthalt auf der Insel Capri wieder deutschen Boden betrat. Sein Blick glitt an der Bordwand empor. Er suchte unter den Passagieren, die sich an der Reling drängten, das Gesicht der Frau, der sein ganzes Herz gehörte. Endlich hatte er es entdeckt. Mit einem abwesenden Lächeln ließ Gräfin Silvia den Trubel der Ankunft über sich ergehen. Sie schien mit ihren Gedanken in unbekannten Fernen zu weilen. Ob der Klimawechsel sie von ihren schrecklichen Depressionen geheilt hat? fragte sich der Graf bangen Herzens. Und dabei schien der Beginn ihrer Ehe unter einem wahren Glücksstern zu stehen. Er begegnete dem Top-Model Silvia Morena, die als eine der schönsten Frauen der Welt galt, auf einem Wohltätigkeitsball der UNICEF. Eine Tatsache, die ihn stark verwunderte. Er vermutete sie in einem völlig anderen Milieu. Erst später erfuhr er durch die Presse, daß ein Großteil der Traumgagen aus ihrer Laufstegkarriere an hilfsbedürftige Kinder in aller Herren Länder floß. Ein von ihr gestiftetes SOS-Kinderdorf wurde nach ihr benannt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Das Schicksal hatte Silvia Morena und Graf Eberhard, von Freunden und Verwandten stets Hardy genannt, füreinander bestimmt. Die Hochzeit auf Schloß Rosenburg wurde zu einem gesellschaftlichen Ereignis ersten Ranges. Aber was so wundervoll begonnen hatte, schien sich in das Gegenteil zu verkehren. Gräfin Silvia erlitt mehrere Fehlgeburten.

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Fürstenkrone Classic – 68 –

Rätsel um ein Findelkind

Wer ist der Vater des kleinen Hubertus?

Gitta Holm

Graf Eberhard von Rosenburg beobachtete fasziniert das Anlegemanöver der ›Poseidon‹. An Bord des hochmodernen Luxus-Liners der Mittelmeer-Route befand sich Silvia, seine innig geliebte Gattin, die nach einjährigem Aufenthalt auf der Insel Capri wieder deutschen Boden betrat.

Sein Blick glitt an der Bordwand empor. Er suchte unter den Passagieren, die sich an der Reling drängten, das Gesicht der Frau, der sein ganzes Herz gehörte. Endlich hatte er es entdeckt.

Mit einem abwesenden Lächeln ließ Gräfin Silvia den Trubel der Ankunft über sich ergehen. Sie schien mit ihren Gedanken in unbekannten Fernen zu weilen.

Ob der Klimawechsel sie von ihren schrecklichen Depressionen geheilt hat? fragte sich der Graf bangen Herzens. Und dabei schien der Beginn ihrer Ehe unter einem wahren Glücksstern zu stehen.

Er begegnete dem Top-Model Silvia Morena, die als eine der schönsten Frauen der Welt galt, auf einem Wohltätigkeitsball der UNICEF. Eine Tatsache, die ihn stark verwunderte. Er vermutete sie in einem völlig anderen Milieu. Erst später erfuhr er durch die Presse, daß ein Großteil der Traumgagen aus ihrer Laufstegkarriere an hilfsbedürftige Kinder in aller Herren Länder floß. Ein von ihr gestiftetes SOS-Kinderdorf wurde nach ihr benannt.

Es war Liebe auf den ersten Blick. Das Schicksal hatte Silvia Morena und Graf Eberhard, von Freunden und Verwandten stets Hardy genannt, füreinander bestimmt. Die Hochzeit auf Schloß Rosenburg wurde zu einem gesellschaftlichen Ereignis ersten Ranges. Dem gräflichen Paar schien eine glückliche Zukunft beschieden zu sein

Aber was so wundervoll begonnen hatte, schien sich in das Gegenteil zu verkehren. Gräfin Silvia erlitt mehrere Fehlgeburten. Der innigst ersehnte Schloßerbe blieb aus. Es stand zu befürchten, daß das gräfliche Paar niemals gesunde Kinder sein eigen nennen durfte. Der Kummer machte aus der einstmals so strahlenden Schönheit, die so gerne lachte und scherzte, eine blasse, verhärmte, zu schweren Depressionen neigende Frau.

Wenn der Graf an diese Veränderung dachte, erfaßte ihn eine große Verbitterung. Er liebte Kinder über alles. Eine Ehe ohne Kinder galt für ihn als nicht vollkommen. Aber er liebte auch Silvia über alles und würde sie um nichts in der Welt hergeben. Und deshalb bemühte er sich, seine große Enttäuschung mit Würde und Anstand zu tragen.

Sie versuchten, das heikle Thema zu umgehen. Aber manchmal trafen sich ihre Augen zu stummer Zwiesprache. Und jeder konnte in dem Blick des anderen lesen, wie ihm innerlich zumute war.

Silvia fiel in einen Zustand tiefer Melancholie. Sie mochte keine Nahrung mehr zu sich nehmen und magerte bis auf die Knochen ab. Ihre Umgebung machte sich die größten Sorgen. Da verfiel ein Arzt, der als Kapazität für psychosomatische Erkrankungen galt, auf die Idee, die junge Gräfin einem ganz radikalen Klimawechsel zu unterwerfen.

Er empfahl, die graue Wolkenlandschaft des deutschen Nordens gegen die heiteren Gefilde des sonnigen Südens einzutauschen. Am Fuß der Landungsbrücke darauf harrend, seine nach einjähriger Abwesenheit heimkehrende Frau in die Arme zu schließen, fragte der sich ängstlich, ob die Therapie des Arztes ein voller Erfolg gewesen war.

*

Graf von Rosenburg hatte seine leidende Gemahlin zwischenzeitlich einige Male besucht. Der Arzt hatte ihm geraten, mit diesen Besuchen sparsam umzugehen. Das gegenseitige Wiedersehen geriet jedesmal zu einem Fest. Sie genossen ihre Zweisamkeit in vollen Zügen. Silvia hatte ihre zeichnerische Begabung entdeckt.

Sie ließ den Grafen die Ergebnisse ihrer künstlerischen Arbeit sehen.

Sie malte stets nur Kinder – spielende Kinder am Strand..., beim Orangenpflücken..., beim Eselreiten..., immer wieder Kinder. Dieses ständig sich wiederholende Motiv hatte den Grafen zutiefst gerührt und gleichermaßen beunruhigt. Waren die Zeichnungen das Spiegelbild einer kranken Seele? Er wußte darauf keine Antwort.

Da kam Silvia. Mit der anmutigen Haltung einer jungen Königin schritt sie über die Gangway. An ihrem rechten Handgelenk hing ein kleiner Lederkoffer. Er enthielt einen Teil des kostbaren Schmucks, den er ihr im Lauf der Ehe geschenkt hatte. Die Familienjuwelen wurden in einem Spezialtresor des Schlosses verwahrt und immer nur zu besonderen Anlässen getragen.

Silvia hatte ihren Mann erst im letzten Moment in der wartenden Menge erblickt. Als sie ihn erkannte, war es, als würde ein unsichtbarer Schleier von ihrem Gesicht entfernt. Ihre dunkelbraunen Augen, die einen so aparten Kontrast zu ihrem schulterlangen Blondhaar boten, leuchteten auf. Ihre Lippen öffneten sich zu einem strahlenden Lächeln.

»Hallo, Liebster! Da bin ich...«

»Silvia, mein Herz!« Die Stimme des Grafen klang rauh vor innerer Bewegung. Dann schloß er sie mit einem unterdrückten Jubellaut in seine Arme und küßte sie stürmisch auf den Mund.

»Herrgott, bin ich froh, dich wieder bei mir zu haben«, gestand er mit einem jungenhaften Lächeln. »Du ahnst nicht, wie sehr ich dich vermißt habe. Es war eine schreckliche Zeit ohne dich und ich habe mich verdammt einsam gefühlt.«

»Ich auch«, bekannte Silvia offen. »Manchmal war ich nahe daran, den nächsten Flieger zu nehmen und zu dir zu kommen. Aber dann habe ich an den Rat des Arztes gedacht und mich in das Unvermeidliche gefügt.«

»Und wie fühlst du dich? Ist dir die Schiffspassage gut bekommen?«

»Mir geht’s phantastisch. Das Wetter war herrlich und das Essen köstlich. Ich glaube, ich habe auf der Route mindestens zwei Kilo zugenommen. Wäre ich noch in meinem alten Beruf, müßte ich sofort eine Fastenkur einlegen.«

»Um Himmels willen! Das fehlte noch. Ein paar kleine Rundungen können dir nicht schaden.«

»Lieb, wie du das sagst.« Silvia küßte ihn flüchtig auf die Wange.

Unterdes war man bei der Zollkontrolle angelangt.

»Etwas zu verzollen?« fragte der Beamte förmlich.

»Meine Frau hat nur ihr persönliches Gepäck bei sich«, antwortete der Graf an Stelle seiner Frau.

»Bitte öffnen Sie diesen Koffer!« sagte der Beamte und deutete auf einen mittelgroßen roten Saffiankoffer.

Silvia ließ die beiden Schlösser aufschnappen und klappte den Deckel hoch. Zuoberst lag ein hauchzartes, spitzenbesetztes Negligé.

»Es ist nur Wäsche, wie Sie sehen«, sagte sie hastig und versuchte den Deckel wieder zu schließen.

Ihre offenkundige Nervosität schien den Beamten mißtrauisch zu machen.

»Nicht so hastig, meine Dame«, sagte er, zog den Koffer zu sich heran und begann, den Inhalt zu durchsuchen. Unter dem Negligé kam eine komplette Babyausstattung zum Vorschein. Windeln, Strampelhöschen, Jäckchen, alles, was man für die Ankunft eines neuen Erdenbürgers benötigt.

Wie vom Blitz getroffen, starrte der Graf auf die Babysachen. Narrte ihn ein Trugbild? Nein, die Sachen waren ladenneu.

Aber wozu hatte Silvia die Sachen gekauft, da doch keinerlei Aussicht bestand, sie jemals zu verwenden?

In seinem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. War seine Frau wirklich geheilt zu ihm zurückgekehrt? Die Babyausstattung ließ den Verdacht aufkeimen, sie litte unter irgendwelchen Wahnvorstellungen. Allein die Vermutung erschreckte ihn tief.

Silvia war zunächst erblaßt, als der Zollbeamte auf einer Durchsuchung des Kofferinhalts bestand.

Dann, als er Stück für Stück die winzigen Kindersachen zur Hand nahm, überzog ihr schönes Gesicht eine feine Röte. Der Beamte lächelte verständnisvoll.

»Vielen Dank, gnädige Frau. Sie dürfen den Koffer wieder schließen«, sagte er überaus freundlich und legte grüßend zwei Finger an seine Dienstmütze.

»Ich besorge uns einen Gepäcktrolley«, sagte der Graf, ohne mit einer Silbe auf den seltsamen Inhalt des roten Saffiankoffers einzugehen.

Gleich darauf kehrte er mit einem der praktischen Rollwagen zurück, lud die Gepäckstücke auf und schob das Gefährt zu dem großen Parkplatz, wo die gräfliche Limousine parkte.

Den Chauffeur hatte er wohlweislich zu Hause gelassen. Kein Dritter sollte stören, wenn er die geliebte Frau endlich wieder zu sich aufs Schloß holte. Die erste Fahrt nach einjähriger Trennung wollte er unbeobachtet genießen. Beim Verlassen des Parkgeländes sagte er:

»Ich dachte, wir machen die Heimfahrt in zwei Etappen. Als erste Station könnten wir in unserem Lüneburger Heidehaus übernachten. Morgen früh legen wir den Rest der Fahrt zurück.«

»Eine fabelhafte Idee, Hardy«, lobte Silvia, mied es aber sorgfältig, ihn dabei anzuschauen.

Ihre Gedanken weilten noch bei der Zollkontrolle. Warum mußte der Beamte ausgerechnet den Koffer mit den Babysachen öffnen lassen? Sie fühlte, sie war ihrem Mann eine Erklärung schuldig.

Nachdem sie die Autobahn verlassen hatten, bogen sie mit gedrosseltem Tempo in eine gut ausgebaute Landstraße ein, die durch die reizvolle Heidelandschaft führte. Unmerklich hatte sich eine leichte Spannung zwischen ihnen eingestellt. Um die kleine Fremdheit zu überbrücken, faßte Silvia sich ein Herz und sagte:

»Ich weiß, es war eine Dummheit von mir, Hardy. Eigentlich hatte ich mir ein T-Shirt kaufen wollen, das ich im Schaufenster einer kleinen Boutique auf der Piazetta von Capri ausgestellt sah. Aber dann entdeckte ich im Laden die goldigen Babysachen und konnte nicht widerstehen. Ich dachte, es wäre vielleicht ein passendes Geschenk für Anna.«

»Für meine Schwester?« fragte der Graf verblüfft. »Aber Anna ist doch erst seit einem Vierteljahr verlobt.«

»Ich weiß. Sie hat es mir geschrieben. Aber sie schrieb auch, daß sie so schnell wie möglich heiraten möchte. Und da dachte ich mir...« Sie stockte.

Der Graf mußte lachen. Es war ein befreites Lachen. »Ihr Frauen scheint manchmal über einen sechsten Sinn zu verfügen«, stellte er schmunzelnd fest. »Was Anna betrifft, so könntest du durchaus recht behalten, Schatz. Es scheint ihr mit der Hochzeit plötzlich sehr zu eilen. Insofern könnte dein Geschenk genau das Richtige für sie sein.«

»Nicht wahr?« sagte Silvia, froh, die gefährliche Klippe glücklich umschifft zu haben. Und gleich darauf, völlig übergangslos: »Ich glaube, ich könnte jetzt etwas Gutes zu essen vertragen.«

»Prima Gedanke. Wenn mich mein Ortssinn nicht täuscht, liegt in der Nähe ein Landgasthof, in dem man einen vorzüglichen Lammbraten vorgesetzt bekommt.«

*

Der mitten in der Heide gelegene Landgasthof galt als beliebtes Ziel für viele Besucher der Lüneburger Heide. Es dämmerte bereits, als sie das in rustikalem Stil gehaltene weitläufige Lokal betraten.

Die Gäste saßen an kleinen Tischen, auf denen Kerzen brannten. Kellner mit grünen Jacken und roten Schürzen servierten die heimischen Spezialitäten. Es duftete verlockend nach aromatischen Gewürzen.

In dem flackernden Kerzenlicht sah Silvias ausdrucksvolles Gesicht unendlich jung und rührend aus. Der Graf konnte kein Auge von ihr lassen.

»Ich glaube, ich habe mich heute erneut in meine Frau verliebt«, gestand er und faßte nach Silvias Hand, die auf der Tischplatte ruhte.

»Ich glaube, mir ergeht es ähnlich wie dir«, gab sie leicht errötend zurück. »Ich habe das Gefühl, als hätten wir uns eben erst kennengelernt.«

»Darauf laß uns trinken!« sagte er und ergriff sein Glas mit dem golden schimmernden Landwein. »Auf unsere junge Liebe.« Ihre Gläser gaben einen hellen Klang, als sie zusammenstießen.

Um sich von ihren Gefühlen nicht überwältigen zu lassen, wechselten sie ganz rasch das Thema.

»Ich bin schon sehr gespannt, Annas Verlobten kennenzulernen«, sagte Silvia. »Wie ist er? Beschreibe ihn mir!«

»Oh, der Anwalt Dr. Helmut Wesendonck ist das, was man unter einem guten Kumpel versteht. Wir verstanden uns auf Anhieb. Er gilt als hervorragender Strafverteidiger. Außerdem ist er ein blendender Sportsmann, spielt ausgezeichnet Golf und Tennis.

Meines Erachtens nach genau der richtige Partner für Anna.«

»Und was sagt Beate zu ihrem zukünftigen Schwager? Ist sie neidisch, daß Anna als erste unter die Haube kommt?«

»O nein, bestimmt nicht. Sie hat uns vier Geschwister stets ein bißchen bemuttert, nachdem unsere Eltern durch eine Grippe-Epedemie dahingerafft wurden. Ich glaube, sie hat sich insgeheim geschworen, erst dann zu heiraten, wenn ihre jüngeren Geschwister fest gebunden sind.«

»Nun, bei zweien von ihnen hat sie ihr Ziel bereits erreicht, wenn Anna nächstens Hochzeit feiert. Aber wie steht es mit deinem Bruder Ferdinand?«

»Tja, unser kleiner Ferdy«, meinte der Graf gedehnt und runzelte die Stirn.

»Was ist? Machst du dir Sorgen um ihn?«

»In gewisser Weise schon. Der Junge hat ein leicht entflammbares Herz. Scheut feste Bindungen wie der Teufel das Weihwasser. Als er vor acht Monaten nach Australien ging, um in Sidney eine Verkaufsniederlassung für unsere Porzellanmanufaktur zu gründen, ließ er in Deutschland zahlreiche gebrochene Mädchenherzen zurück.«

Silvia mußte lachen. »Das klingt, als wäre er ein echter Casanova. Und dabei wirkt er so harmlos.«

»Aber er hat es faustdick hinter den Ohren, sag ich dir. Ich hoffe nur, das Jahr in Australien macht ihn zu einem Mann, der weiß, was Verantwortung heißt. Das Leben ist nun mal kein Zuckerschlecken. Das muß er endlich lernen.«

»Manchmal kannst du richtig streng sein«, stellte Silvia überrascht fest.

»Manchmal schon, aber nicht bei dir, mein Herz. In deinen Händen bin ich weich wie Wachs. Du kannst mit mir machen, was du willst«, gab er augenzwinkernd zurück.

Nachdem sie zum Abschluß des köstlichen Mahls noch einen starken Mokka getrunken hatten, ließ der Graf die Rechnung kommen. In bester Stimmung verließen sie den Heidegasthof.