Räuchern mit Kräutern von Wiesen und Weiden - Tamara Hayndal - E-Book

Räuchern mit Kräutern von Wiesen und Weiden E-Book

Tamara Hayndal

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Beschreibung

Bei Räucherungen denken die meisten an Weihrauch, Myrrhe und Ambra – teure, exotische Substanzen aus fernen Ländern. Auch in unseren Breiten wachsen wundervolle Kräuter und Sträucher, die sich zum Räuchern sehr gut eignen. Schauen wir uns im eigenen Garten um, auf Wiesen, im Park, am Wegesrand und im Wald – viele dieser Wildpflanzen eignen sich herrlich zum Räuchern und wurden für magische Operationen teils seit alters her genutzt. In diesem Buch werden 40 verschiedene Kräuter, die jeder leicht finden kann, jeweils mit einem Farbfoto vorgestellt. Es werden ihre magischen Kräfte beschrieben, die sie beim Räuchern entfalten und in welcher Jahreszeit, zu welchem Anlass oder Ritual sie genutzt werden können. Dazu werden einige Rituale exemplarisch vorstellen, z. B. um den Kontakt mit anderen Wesenheiten herzustellen oder ein Liebesritual zu zelebrieren.

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Inhalt

Vom Geist der Kräuter

Räucherrituale vorbereiten

Drei einfache Räucherrituale

40 Kräuter

Ein Wort zum Schluss

Kleines Wörterbuch

Vom Geist der Kräuter

Kräuter können wir vielfältig nutzen, sie schmecken uns in der Küche als Gemüse, Salat oder Gewürz; sie erfreuen uns, wenn sie blühen, manche sogar noch als Strohblumen. Darüber hinaus sind viele von ihnen voller wundervoller Arzneiwirkstoffe gegen alle möglichen Krankheiten, sie helfen uns bei der Heilung oder sie verschaffen uns Linderung. Außerdem haben viele von ihnen Öle, Harze und andere aromatische Stoffe, wie jeder weiß, der schon mal an einer duftenden Blüte gerochen hat.

Räucherrituale sind so alt wie die Menschheit und die Verwendung des Feuers. Jeder riecht die verschiedensten Düfte, die ein Feuer verströmt, je nach dem, welches Holz man auflegt. Was für das Feuerholz gilt, gilt besonders für Kräuter und Duftstoffe, die man absichtlich für einen ganz besonderen Duft verwendet.

Bei Räucherungen denken die meisten an Weihrauch, Myrrhe und Ambra, all die teuren, exotischen Substanzen aus fernen Ländern. Aber auch in unseren Breiten wachsen wundervolle Pflanzen, die sich für eine Räucherung sehr gut eignen. Für uns sind Kräuter und Sträucher wie die Hagebutte so selbstverständlich, dass kaum jemand auf die Idee kommt, Hagebuttenblätter zur Räucherung zu verwenden.

Schauen wir uns aufmerksam an, was im eigenen Garten wächst, auf Wiesen, im Park, im Wald – und beachten wir auch das, was zwischen den Steinritzen blüht und gedeiht. Überall wachsen Wildpflanzen, die sich zum Räuchern eignen.

In diesem Buch sind einige Kräuter und Sträucher zusammengestellt, die jeder leicht finden kann. Nach einer allgemeinen Vorstellung der Pflanzen folgt die Beschreibung ihrer magischen Kraft. Dann nenne ich einige Anlässe oder Rituale, für die sie genutzt werden können. Einige Rituale habe ich exemplarisch in diesem Buch beschrieben, damit Du ein Gefühl für die magische Arbeit mit Räucherstoffen bekommst, wenn Du noch wenig Erfahrung haben solltest.

Arbeitest Du selbst mit Ritualen, findest Du sicher hier einige Kräuter, die Dich bei Deinen Ritualen unterstützen können. Wenn Du einfach nur den Duft genießen möchtest, so findest Du hier sicher einen guten Überblick über die Kräuter unserer Heimat.

Sammeln der Kräuter

Nicht alles darf man sammeln, besonders in Naturschutzgebieten ist das Pflücken verboten. Suche die Kräuter im Garten oder am Wegesrand. Zerstöre nicht die ganze Pflanze, lass besonders die Wurzel heil, dann wächst das Kraut unter Umständen weiter, besonders wenn es eine mehrjährige Pflanze ist. Am besten schneidet man sie mit einem Kräutermesser ab. Der glatte Schnitt könnte für die Pflanze zu verkraften sein. Reißt man mit der Hand am Stängel, kann man entweder die ganze Pflanze entwurzeln oder der Stängel ist zäher als erwartet und knickt nur ab, ohne dass man ihn von der Pflanze trennen kann.

Trocknen

Lege die Kräuter auf ein Blatt Papier oder auf ein Löschpapier und lass sie einige Tage bis zu einer Woche in der Wohnung trocknen. Zerkleinere sie grob und fülle sie in ein Glas, in dem Du sie luftdicht verschließen kannst. Ein Tipp: beschrifte das Glas, denn sonst hast Du schnell den Überblick verloren, welches Kraut sich in welchem Glas befindet.

Räuchermethoden

Achte darauf, dass Du mit Deinem Räucherexperiment nicht die Wohnung in Brand setzt. Halte das Feuer oder die glühende Kohle fern von allen leicht entflammbaren Gegenständen wie Zeitungen oder Vorhänge.

Es gibt zwei häufige Methoden, um Kräuter zu verräuchern. Entweder nutzt man glühende Kohle oder ein Stövchen mit einem Sieb über einer Kerze. Es kommt ein wenig darauf an, für welche Operation Du Deine Räucherung verwenden willst, oder welche Methode Dir besser gefällt – keine ist richtig oder besser.

Räuchern auf der Kohle

Du brauchst eine feuerfeste Schale oder einen Teller, Sand und Räucherkohle, die es im Handel zu kaufen gibt. Sand kannst Du entweder aus dem Garten, vom Strand von Flüssen oder dem Meeren nehmen oder Du kaufst bunten Sand in der Dekoabteilung. Fülle den Sand auf die feuerfeste Schale und lege die glühende Kohle darauf. Beachte, dass die Schale trotzdem sehr heiß werden kann, stelle sie also auf einen robusten, nicht brennbaren Untergrund, z. B. auf ein dickes Holzbrett.

Räuchern auf der Kohle – intensiv und direkt.

Entzünde die Kohle an ihrem Rand. Wenn Du empfindliche Finger hast, ist es einfacher, die Kohle mit einer Zange zu halten. Achte auf Funken, denn die Räucherkohle ist präpariert, so dass die Entzündung beschleunigt wird. Deshalb versprüht sie beim Anbrennen oft Funkern, u. U. bricht sie dabei sogar auseinander. Achte also auch hier auf einen festen Untergrund und lege alles leicht Entflammbare außer Reichweite – achte besonders auf Vorhänge und den Teppich. Während die Kohle anglüht, kann man mit einem Fächer oder einer Feder etwas Luft zufächeln, pass aber auf, dass keine heiße oder gar glühende Asche umherfliegt und Löcher in die Einrichtung brennt!

Wenn die Kohle gut durchgeglüht ist – das kann 20 Minuten oder länger dauern –legst Du das Rauchwerk direkt auf die Glut. Hier kann ein Löffel oder eine Zange nützlich sein, wenn Du Dich mit Deinen Fingern der Glut nicht nähern möchtest.

Der Rauch entwickelt sich sofort und ist sehr intensiv, aber das wenige Kraut, welches auf der Kohle Platz findet, ist auch schnell verbrannt.

Räuchern mit einem Sieb

Auf einem Gestell oder einem Stövchen liegt ein Sieb, auf dem die Rauchware gestreut wird. Unter dem Sieb steht eine Kerze, die das Rauchgut erhitzt. Das Stövchen ist leicht zu bedienen und die Kräuter lassen sich gefahrlos auflegen. Der Nachteil ist, dass sich das Sieb schlecht reinigen lässt, wenn die Kräuter sehr öloder harzhaltig sind, so dass diese Substanzen die Maschen leicht verkleben können.

Die Intensität ist nicht so stark, da sich die Hitze der Flamme über die Fläche des Siebes verteilt und eine Kerze – im Vergleich zur Kohle – nur eine schlichte Hitze abgibt. So lässt sich aber die Räucherung über einen längeren Zeitraum steuern. Außerdem können sich zarte Düfte besser entfalten und werden nicht sofort verbrannt.

Trotzdem Vorsicht: das Siebchen wird sehr schnell sehr heiß, so dass man sich leicht die Finger verbrennen kann!

Räucherrituale vorbereiten

Die Räucherung kann zu unterschiedlichsten Zwecken angewandt werden. Sie kann Dich für ein Ritual vorbereiten oder die magischen Gegenstände einsegnen. Sie kann Dich reinigen oder Dich in eine besondere Stimmung versetzen, so dass Du gut vorbereitet bist, sei es für ein Liebesritual, eine innere Reinigung, für das Anrufen von Geister oder für ein Orakel. Aber die Räucherung kann auch ein eigenständiges Ritual sein, bzw. im Mittelpunkt Deiner Operation stehen.

Eine Wirkung der Räucherung geschieht über den Geruchssinn. Dieser Sinn ist der archaischste, denn eigentlich riechen wir fast mit einem Teil unseres Gehirns (auf schlau: Bulbus und Tractus Olfactorius). Die Sinneseindrücke gelangen direkt in unser Unterbewusstsein, deshalb können wir diese Wahrnehmungen so schlecht beschreiben, eigentlich nur durch Vergleiche, von denen wir wissen, dass sie andere Menschen auch kennen (fruchtig, wie Aceton ...) oder wir bedienen uns anderer Sinneseindrücke wie dem Geschmack (scharf, süßlich ...). Diese emotionale Wahrnehmung der Gerüche birgt eine große Möglichkeit: der Geruch berührt uns in unserem Inneren und hat Zugang zu unserer Seele. Somit ist eine Räucherung in jedem Falle dazu geeignet, die Stimmung und das Ritual, das Du zelebrierest, zu verstärken. Kaum eine andere magische Methode ist so sehr geeignet, bei einer Meditation Bilder im Innern hervorzurufen und Assoziationen heraufzubeschwören. Gerade bei Orakeln ist eine Räucherung sehr effektiv!

Abgesehen von unserem Geruchssinn funktioniert die Räucherung durch die elementaren Kräfte des Universums: Rauch steigt in die Luft, der Rauch ist leicht und flüchtig und bedient das Element Luft. Das Feuer gibt ihm erst die Energie, in den Äther emporzusteigen. Die Pflanze, die verräuchert wird, wuchs einst aus dem Boden – dem Element Erde. Der Untergrund des Räucherstövchens oder der Sand unter der Kohle kann ebenfalls als Verkörperung der Erde gesehen werden. Die volatilen Substanzen, die ätherischen Öle, sind das Symbol des Wassers. Du kannst auch zur Unterstreichung der elementaren Kräfte zusätzliche Symbole um Deinen

Räucheraltar legen, um einzelne – oder alle Elemente – zu verstärken, wie z. B. eine Feder für die Luft, einen Kelch mit Wasser etc.

Mach Dir vor jedem Ritual bewusst, was Du bezwecken willst, z. B. ich will Ruhe und Ausgeglichenheit finden. Suche Dir eine Zeit und einen Ort aus, an dem Du ungestört bist und Du Dich wohl fühlst. Dämpfe das Licht, Kerzenschein ist sehr zu empfehlen! Wenn es Dir hilft, lege Musik auf, die Dich in Stimmung bringt. Versenke Dich einen Moment und bete oder meditiere. Ziel ist es, mit dem Anliegen und dem Ritual eins zu werden, manchmal kommt sogar das Gefühl auf, eins mit dem ganzen Kosmos zu werden: Du, der Rauch, die Welt um Dich herum – alle Grenzen verschwinden. Das ist eine hervorragende Situation, um Deine Wünsche der Weltseele mitzuteilen und Gehör zu finden und somit der Erfüllung Deines Anliegens ein Stückchen näher zu kommen.

Im Anschluss kannst Du erneut meditieren oder beten und reflektieren, was Du erlebt hast; schließe dann mit dem Ritual ab. Lüfte den Raum gut durch, derweil kannst Du alles für das anschließende Ritual herrichten, wenn die Räucherung der Vorbereitung dienen sollte.

Drei einfache Räucherrituale

Ich möchte hier exemplarisch drei kleine Rituale vorstellen. Du kannst sie nach Deinen Wünschen gerne anpassen – oder auch Deine eigenen Rituale entwerfen. Mache Dir zuvor ganz bewusst, was Du erreichen willst, was Dein Anliegen oder Dein Problem ist. Je genauer Du Deinen Wusch formulierst, desto exakter kann Dir geholfen werden.

Ziehe Dich an einen ruhigen Ort zurück. Richte das Zimmer gemütlich, sauber und aufgeräumt her. Es ist nicht gut, hastig in einer Waschküche, die nach Seife riecht, zu arbeiten. Unordnung stört und lenkt nur ab. Wähle also ein Zimmer, dass Dir passt und wo Du alleine bist – bzw. wo Du und Deine Verbündeten ungestört sein können, wenn Du mit anderen – Gleichgesinnten – zusammenarbeiten willst. Dämpfe das Licht und entzünde ein paar Kerzen – sie verströmen ein ideales, warmes Licht.

1. Ritual – Für die Liebe

Zünde drei oder vier Kerzen an, entzünde dann die Kohle oder bereite Dein Räucherstövchen vor und lege die Kräuter bereit, die Du verräuchern willst. Für ein Liebesritual eignet sich z.B. der Rainfarn.

Da gibt es einen Menschen, den Du näher kennen lernen möchtest. Stelle Dir ihn oder sie genau vor. Wie ist das Aussehen, das Gesicht der Person, wie spricht er/sie, wie bewegt er/sie sich, was trägt dieser Mensch? Lass die Person so lebendig vor Dir erscheinen wie möglich.

Welchen Wunsch hegst Du der Person gegenüber? Möchtest Du mit ihr/ihm ins Gespräch kommen? Sie/ihn näher kennen lernen? Oder eine Freundschaft? Oder eine Liebesbeziehung? Leidenschaften ausleben? Es ist wichtig, dass Du Dir darüber Gedanken machst, wie der erste Schritt aussehen könnte, wie ihr Kontakt schließen könntet, wie er/sie Dich wahrnimmt, vielleicht mittags in der Pause oder beim Bäcker oder bei einem Spaziergang.

Meditiere oder bete kurz, rufe die elementaren Geister an, z. B.: "Ich bitte euch, helft mir, meinen Wunsch zu erfüllen. Ich möchte so gerne mit N. N. ins Gespräch kommen, dass er/sie mich wahrnimmt, dass er/sie ebenfalls Gefühle für mich entwickelt, dass wir zusammenkommen und gemeinsam glücklich werden!"

Lege etwas Rainfarn auf und schau zu, wie der Rauch empor steigt. Nimm den Geruch, den das Kraut verströmt, bewusst wahr. Lass dabei das Bild des Menschen deutlich in Deinem Innern aufsteigen.

Wenn Du mit Kohle arbeitest, warte, bis das Kraut ganz verbrannt ist. Nimm dann eine neue kleine Portion und lege sie auf. Konzentriere Dich auf den Rauch und stell Dir vor oder sprich – vielleicht nur in Gedanken: "Dieser Rauch trägt meinen Wunsch empor zu Gott/Engel ... (oder an was Du glaubst)".