Reden des Herzens mit Gott in Bitte, Fürbitte, Dank und Anbetung - Ralf-Dieter Krüger - E-Book

Reden des Herzens mit Gott in Bitte, Fürbitte, Dank und Anbetung E-Book

Ralf-Dieter Krüger

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Beschreibung

Anhand verschiedener biblischer Texte werden die verschiedenen Arten des Gebetes betrachtet und in sehr persönlichem Stil vorgetragen. Die Vorlagen waren Predigten und Vorträge. Das ist in der Form weitgehend beibehalten.

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Vorwort

Dieses Buch enthält fünf Predigten bzw. Reden, die ich in einer Gemeinde und bei einem Studentenmeeting gehalten habe. Danach wurde ich immer wieder gefragt, ob das Gesagte irgendwo nachgelesen werden könnte. Daraus ist die Idee entstanden, sie hier zu veröffentlichen. Dafür habe ich versucht, aus den „Reden“ eine „Schreibe“ zu machen. Gleichzeitig war ich bemüht, die persönliche Ansprache nicht aufzugeben, weil es hier ja auch um eine Anregung für das persönliche Glaubensleben gehen soll. Ich hoffe, dass diese Überlegungen von Gottes Segen begleitet, Herzen erreichen. Irgendwo fand ich die nette Erzählung, dass ein Vater seinem Kind auf die Frage nach der Größe Gottes ein Flugzeug am Himmel zeigte und das Kind nach der Größe des Flugzeuges fragte. Das Kind stellte fest, dass das Flugzeug sehr klein sei. Darauf sei der Vater mit dem Kind zum Flugplatz gegangen und habe dem Kind dort ein Flugzeug gezeigt. Das Kind war erstaunt über die Größe des Flugzeuges. Der Vater sagte, auch mit Gott sei es so: je näher wir ihm kommen, desto größer wird er für uns. Diese Nähe zu Gott, in der er uns groß werden kann, finden wir besonders im Gebet.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

1. Bitte und Fürbitte

1.1. Hiskias Gebetserhörung

1.2.

Wie

Abrahams Fürbitte erhört wurde

2. Segnen und Salben

2.1. Segnen

2.2. Salben

3. Danken und Loben

3.1. Danken

4. Anbetung

5. Vollmächtiges Gebet

Über den Autor

Einleitung

Aus meiner Konfirmandenzeit habe ich in Erinnerung: „Das Gebet ist ein Reden des Herzens mit Gott in Bitte und Fürbitte, in Dank und Anbetung.“ Und weil das so in unserem Katechismus1 stand und dieser Katechismus angeblich von Martin Luther und Johannes Brenz, dem Württembergischen Reformator stammt, war ich der Meinung, dass diese Aussage über das Gebet von Luther oder von Brenz oder von Beiden stammt. Dieser Meinung scheinen bis heute viele Christen, auch Theologen, zu sein, finde ich ihn doch immer wieder so in ganz unterschiedlichen Kirchengemeinden in den Gemeindebriefen zitiert.

Dann fand ich in einem Artikel von Bernhard Mutschler mit dem Titel „Ein Reden des Herzens mit Gott. Martin Luther über das Gebet“2 den Hinweis, dass weder Martin Luther noch Johannes Brenz als Autor dieses Satzes bisher belegt werden kann. Er gibt aber den Hinweis3, dass dieser Satz „erst in der Revision des württembergischen Konfirmandenbüchleins von 1908 zu belegen“ sei.

Ich denke aber – und das zeigt auch der genannte Artikel, dass es bei den Reformatoren durchaus ähnliche Formulierungen gibt. Es kann darüber gestritten werden, ob damit schon alle Formen des Gebetes genannt sind, oder ob andere genannt werden müssten.

Vielleicht lassen sich aber auch alle anderen Gebetsformen durchaus in dieser Aufteilung unterbringen. So ist etwa das Buß- oder auch das Beichtgebet unter die Bitte einzuordnen, geht es doch da um die Bitte und den Dank für die Vergebung.

Nun möchte ich hier weder eine wissenschaftliche Aufarbeitung zum Gebet voranstellen, noch beanspruchen, dass meine Gedanken in diesem Büchlein schon erschöpfend alles sagen würden, was dazu zu sagen ist.

Ich selbst habe für mich die Erfahrung gemacht, dass das Gebet mehrere Funktionen hat; um nur einige wenige zu nennen:

Im Gottesdienst verbindet es die Gemeindeglieder untereinander, mit gemeinsamen Sorgen vor Gott zu treten.

Als Gebet eines Einzelnen öffnet es das Herz, dass schier Unaussprechliches ausgesprochen wird und Worte findet.

Es führt ins Zwiegespräch zwischen Gott und Mensch. Antworten werden gesucht und gefunden aus der Predigt und aus dem Wort Gottes.

Es hilft die eigene Ohnmacht aufzulösen, indem die Bitten in die Hände Gottes gegeben werden. Dieses sich Überlassen führt in die Gelassenheit.

1 So stand es auch noch im Württembergischen Gesangbuch von 1988 (35.Auflage von 1953)

2 Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophie, Band 49 Heft 1; 2007, https://doi.org/10.1515/NZST.2007.004

3 Bei ihm in Anm. 2 seines Artikels mit Hinweis auf Christoph Weissmann, Die Katechismen des Johannes Brenz, Bd. 1: Entstehungs-, Text- und Wirkungsgeschichte (SuR 21), Berlin/New York 1990, S. 471

1. Bitte und Fürbitte

Im Folgenden haben wir zwei Personen, deren Gebete uns eine Hilfe sein können. Zunächst geht es um die Bitte und da haben wir Hiskia, den König Judas als Beispiel. Danach geht es, in einem zweiten Schritt um die Fürbitte Abrahams für seinen Neffen Lot und dessen Familie.

1.1. Hiskias Gebetserhörung

„Zu der Zeit wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben. Er aber wandte sein Antlitz zur Wand und betete zum HERRN und sprach: Ach, Herr, gedenke doch, dass ich vor dir in Treue und mit rechtschaffenem Herzen gewandelt bin und getan habe, was dir wohlgefällt. Und Hiskia weinte sehr.

Als aber Jesaja noch nicht zum mittleren Hof hinausgegangen war, kam des HERRN Wort zu ihm: Kehre um und sage Hiskia, dem Fürsten meines Volkes: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich gesund machen - am dritten Tage wirst du hinauf in das Haus des HERRN gehen -, und ich will fünfzehn Jahre zu deinem Leben hinzutun und dich und diese Stadt erretten vor dem König von Assyrien und diese Stadt beschirmen um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.

Und Jesaja sprach: Bringt her ein Pflaster von Feigen! Und als sie das brachten, legten sie es auf das Geschwür, und er wurde gesund. Hiskia aber sprach zu Jesaja: Was ist das Zeichen, dass mich der HERR gesund machen wird und ich in des HERRN Haus hinaufgehen werde am dritten Tag? Jesaja sprach: Dies Zeichen wirst du vom HERRN haben, dass der HERR tun wird, was er zugesagt hat: Soll der Schatten an der Sonnenuhr zehn Striche vorwärts gehen oder zehn Striche zurückgehen? Hiskia sprach: Es ist leicht, dass der Schatten zehn Striche vorwärts gehe. Das will ich nicht, sondern dass er zehn Striche zurückgehe. Da rief der Prophet Jesaja den Herrn an, und der Herr ließ den Schatten an der Sonnenuhr des Ahas zehn Striche zurückgehen, die er vorwärts gegangen war.“

(2 Könige 20, 1-11)

Wenn wir nicht selbst schon einmal in einer solchen Situation wie Hiskia waren, können wir kaum nachvollziehen, was die Botschaft des Propheten Jesaja bei Hiskia auslöste: „So spricht der Herr: Bestelle dein Haus! Denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben.“