Burnout als Chance der Neuorientierung - Ralf-Dieter Krüger - E-Book

Burnout als Chance der Neuorientierung E-Book

Ralf-Dieter Krüger

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Beschreibung

Auf dem Weg zum Burnout kapseln sich Betroffene immer mehr ab. Sie vereinsamen. Sie verlieren den Kontakt zu sich selbst, zu ihrem eigenen Körper und zu ihrem sozialen Umfeld. Sie bleiben allein mit ihrer Arbeit. Aber der Mensch ist auf Kommunikation angelegt und so zwingt die eigene Psychosomatik über das Burnout zu einer Kurs-Veränderung.

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Seitenzahl: 51

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Was die Menschen bewegt,

sind nicht die Dinge selbst,

sondern die Ansichten,

die sie von diesen haben.

Epiktet, 1.Jhdt. n. Christus

Dieses Buch habe ich geschrieben…

…für alle diejenigen, die mir unter den Balance-Lotsen inzwischen zu Freunden und Freundinnen geworden sind. Herzlichen Dank, für eure Begleitung; ihr seid eine Bereicherung für mein Leben!

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Der Mensch braucht Kommunikation!

Systemische Beratung ist lösungsorientiert auf Ressourcen ausgerichtet

Salutogenese versus Pathogenese

Nachgeben wie ein Rohr im Wind – Resilienz

Bevor der Docht zu glimmen aufhört – Prävention

Flow – unser eigentlicher Antrieb

Burnout – eine gesunde Abwehr-Reaktion

Werteorientierung und Sinnfindung

Seine eigene Bestimmung leben

Die Kirche – gefangen im eigenen Hamsterrad?

Vorwort

Menschen leben in Beziehungen und Beziehungen leben von der Kommunikation. Darum geht es in diesem Buch. Und wer immer dieses Buch liest, hat sich auch bereits auf Kommunikation eingelassen. Wer dieses Buch liest, setzt sich mit den geäußerten Gedanken auseinander, geht gewissermaßen in einen Dialog.

Ein Dialog ist immer offen. Auch der Autor dieses Buches weiß darum, dass seine Ansichten zwar von bestimmten Voraussetzungen ausgehen, aber dennoch nie abgeschlossen sein können. Er möchte bewusst zum Gespräch anregen.

Balance-Lotsen sind Lebensberater; sie beraten bei dem Finde-Prozess zu einer Work-Life-Balance. Beratung meint aber immer Kommunikation in einem Vertrauensverhältnis auf gleicher Augenhöhe.

Möge dieses Buch auch unter Beratern und Beraterinnen Denkanstöße vermitteln und darüber hinaus bei Interessierten und Betroffenen, die Beratung suchen.

Ihr

Dr. Ralf-Dieter Krüger

Über die Balance-Helpcenter

Im Jahr 2009 wurde das erste Balance-Helpcenter (früher: Burnout-Helpcenter) als Institut der Sali Med GmbH in Löwenstein gegründet. Schon Anfang 2015 sind daraus über ein Dutzend geworden und die Zahl wächst beständig.

Ziel war und ist es, die ganzheitlichen Erfahrungen von Ärzten, Psychologen, Physio/Sporttherapeuten, Heilpraktiker, Coaches und Ernährungsexperten zusammenzubringen. Gleichzeitig sind Balance-Helpcenter neutrale Anlaufstellen für Ratsuchende, beraten Unternehmen und Behörden bei Prävention und Wiedereingliederung und bilden auch Experten aus, die Balance-Sensoren und Balance-Lotsen. Das Netzwerk der Balance-Helpcenter ist einzigartig und bundesweit führend.

Ethik – Leitlinien

Balance-Lotsen sind sich ihrer Verantwortung gegenüber den Betroffenen, die sich ihnen anvertrauen, bewusst. Deshalb unterschreiben und akzeptieren sie damit vereinbarte ethische Leitlinien, haben zusätzlich auch einen Ethikrat gegründet, der die Umsetzung der Leitlinien kontrolliert.

Darin heißt es u.a. „Wir vertreten in unseren Veranstaltungen und Terminen prinzipiell keine religiösen Meinungen, sind nicht Mitglied einer indizierten / beobachteten Sekte (wie z.B. Scientology) oder einer anderen ähnlichen Organisation. In unseren Gesprächen werden wir keine politischen oder religiösen Ansichten austauschen oder vermitteln. Stellen wir fest, dass ein Gast unsere Gruppen- oder Einzelcoachings für seine Machtinteressen ausnutzt oder dafür missioniert, werden wir dies sofort unterbinden.“

Zwar schreibe ich hier als Theologe und Christ, aber die Balance-Lotsen verstehen sich dezidiert nicht als ein christliches Netzwerk. Andererseits bringt jeder Berater seine eigene Einstellung mit; es gibt immer ein erkenntnisleitendes Interesse, nie eine völlig neutrale Beratung. Eine andere Darstellung wäre unredlich. Die Offenheit für Berater ganz unterschiedlicher Prägung bietet aber auch für die Klienten - oder wie wir in den Balance-Helpcentern sagen: für die „Gäste“ - die Chance, Berater und Beraterinnen zu finden, die auch in der Einstellung zu ihnen passen.

Ich wende mich mit diesem Buch an die Kollegen und Kolleginnen unter den Lotsen und möchte zum Dialog anregen und auffordern. Ich halte es für wichtig, dass sich jeder und jede Rechenschaft gibt, wo das eigene erkenntnisleitende Interesse, die eigenen Voraussetzungen sind.

Ich wende mich aber auch an die Gäste. Ob sie nun einen Lotsen suchen mit einer bestimmten Ausrichtung oder Lebenseinstellung, oder einen solchen gerade nicht möchten, oder ob ihnen die Einstellung des Lotsen gleichgültig ist:

Bei aller Übereinstimmung in den Methoden findet sich unter den Lotsen bestimmt jemand, der auch in seiner Grundeinstellung passt. Ich möchte bei der breiten Auswahlmöglichkeit Mut machen, den Lotsen auf seinen Background anzusprechen, wenn das wichtig erscheint. Und ich möchte den Lotsen Mut machen, in solchen Fällen, wenn sie darauf angesprochen werden, sich zu outen. Das gehört m.E. auch zur Professionalität, dass ich mir bewusst mache, von woher ich geleitet bin, wo mein Standbein steht und von woher mein Spielbein seinen Halt hat. Ich jedenfalls lege hiermit meine Position offen und rege zu ihrer Diskussion an.

Noch einmal: Dialog ist immer ergebnisoffen – eine spannende Sache, wie übrigens die Beratung auch!

Wir wissen aber auch: wichtiger als die Methode selbst ist das Vertrauensverhältnis zwischen Klient und Berater!

Über den Autor

Ralf-Dieter Krüger, Jahrgang 1948, ist promovierter Theologe und evangelischer Pfarrer im Ruhestand. Er hat etliche Jahre Erfahrung aus dem Gemeindepfarramt und der Führungsverantwortung in kleinen und mittleren Unternehmen im Non-Profitbereich.

Dazu hatte er vor seinem Theologiestudium als Bankkaufmann gearbeitet und während seiner Zeit im kirchlichen Dienst ein Graduierten-Studium zum Betriebsökonomen absolviert.

Er schreibt aber auch als Sozialtherapeut mit jahrelanger Erfahrung in Sucht- und Paarberatung. Immer wieder gehörten zu seinen Klienten auch Personen aus dem mittleren Management oder aus der Unternehmensleitung. Ergänzend kam zuletzt die Beratung als Balance-Lotse dazu.

Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder, die ebenfalls verheiratet sind und Kinder haben.

Seit 2011 leitet er das „IMkSB – Institut für Multikulturelle Systemische Beratung UG (haftungsbeschränkt)“ zunächst in Stuttgart, seit 2013 in Weil der Stadt.

Der Mensch braucht Kommunikation!

Aus meiner täglichen Praxis…

Eine ehrenamtlich tätige Rentnerin kommt zu mir in die Beratung weil sie immer wieder ihre Vergangenheit umtreibt. Mit ihrem eigenen Mann kann sie über die Vergangenheit nicht sprechen, weil er einfach sagt, sie solle ihren Blick auf die Zukunft ausrichten.

„Ich konnte nie meinem Vater sagen, was damals zwischen uns stand. Das hat mich immer sehr belastet“ vertraut Sie mir in einem Gespräch an, das sehr emotional war. Doch es wurde für sie noch schlimmer: Denn nach dessen Tod konnte sie auch nicht mit ihrer Mutter darüber sprechen, weil sie auch über den Tod hinaus über ihren Mann, den besagten Vater, nicht kritisch nachdenken und reden wollte und konnte.

„Es war immer etwas in der Luft, etwas Unausgesprochenes“ schildert sie mir in bewegten Worten. „Aber das war leider auch üblich in der damaligen Zeit, wir konnten einfach nicht miteinander reden.“