Reise ins Ungewisse - Marion Nevoigt - E-Book

Reise ins Ungewisse E-Book

Marion Nevoigt

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Beschreibung

Die Geschichte beginnt in den späten 70er Jahren, der Hochsaison der Fluchthilfe aus der DDR in den Westen Deutschlands.Orte: Hamburg, BerlinMitte der 70er Jahre lernt Marion in Hamburg einen jungen Mann kennen und lieben. Erlebt eine neue Zeit, in der Geld kaum eine Rolle spielt, baut an einer gemeinsamen Zukunft und gerät unversehens in die politische Front der ehemaligen DDR und Westdeutschland. Ihr Verlobter zieht sie in die aufregende Welt der kriminell angehauchten Fluchthilfe von Ost nach West und nutzt ihre Unwissenheit aus. Durch seine Kontakte und Informanten der Staatssicherheit drängt er sie in eine gefährliche und geheime Richtung mit ungeahnten Konsequenzen, die ihr Leben komplett verändern und erst viele Jahrzehnte später zum Tragen kommen werden. Die Geschichte beginnt quasi mit dem Ende einer jahrzehntelangen Odyssee, der Suche nach der Wahrheit … in Berlin. Zurückgekehrt in eine völlig veränderte Welt, die Mauer ist vor 20 Jahren bereits gefallen. Und Marion hat, mehr aus Neugier, Einsicht in ihre Stasi-Akten genommen. Das Ergebnis ist erschütternd und stellt ihre bisher eigentlich heile Welt total auf den Kopf. Der Inhalt und der aufgezeichnete, beinahe vergessene Lebensweg wird zur Zeitreise.

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Seitenzahl: 197

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Impressum

Reise ins Ungewisse

„Deckname Blume“

Meine Sicht der Dinge

Fluchthilfe wie sie wirklich war.

von

Marion Nevoigt

© Marion Nevoigt, Berlin 2010

Für die elektronische Ausgabe:

Aufbruch-2012 Verlag für elektronische Publikationen

www.aufbruch-2012.de

ISBN: 978-3-943163-54-4

Alle Orte sind original benannt,einige Namen mussten aus Datenschutzgründenverändert werden.

Inhalt

Die Geschichte beginnt in den späten 70er Jahren, der Hochsaison der Fluchthilfe aus der DDR in den Westen Deutschlands.

Orte: Hamburg, Berlin

Inhaltsbeschreibung:

Mitte der 70er Jahre lernt Marion in Hamburg einen jungen Mann kennen und lieben. Erlebt eine neue Zeit, in der Geld kaum eine Rolle spielt, baut an einer gemeinsamen Zukunft und gerät unversehens in die politische Front der ehemaligen DDR und Westdeutschland. Ihr Verlobter zieht sie in die aufregende Welt der kriminell angehauchten Fluchthilfe von Ost nach West und nutzt ihre Unwissenheit aus.

Durch seine Kontakte und Informanten der Staatssicherheit drängt er sie in eine gefährliche und geheime Richtung mit ungeahnten Konsequenzen, die ihr Leben komplett verändern und erst viele Jahrzehnte später zum Tragen kommen werden.

Die Geschichte beginnt quasi mit dem Ende einer jahrzehntelangen Odyssee, der Suche nach der Wahrheit … in Berlin. Zurückgekehrt in eine völlig veränderte Welt, die Mauer ist vor 20 Jahren bereits gefallen.

Und Marion hat, mehr aus Neugier, Einsicht in ihre Stasi-Akten genommen. Das Ergebnis ist erschütternd und stellt ihre bisher eigentlich heile Welt total auf den Kopf. Der Inhalt und der aufgezeichnete, beinahe vergessene Lebensweg wird zur Zeitreise.

Berlin, Herbst 2010

Sie geht durch die Halle, die großen Gastüren gleiten vor ihr zur Seite. Im Hintergrund ist es ganz still, wie mit angehaltenem Atem schauen ihr die beiden Sicherheitsbeamten am Empfangstresen nach, sie schaut sich nicht um, spürt aber die Blicke in ihrem Rücken. Automatisch setzt die Frau einen Fuß vor den anderen, auf die erste Stufe hinunter. Die Glastüren schieben sich hinter ihr mit einem Seufzer ins Schloss, fast so, als hätten sie über die vielen Jahre hinweg viel Leid und Tränen gesehen. Und auch jetzt wieder steht eine zutiefst entsetzte und verletzte Frau hier, den Rücken zur Tür gewandt, bereit, ihr bisheriges Leben neu zu ordnen. Ihre Hände fingern jetzt hektisch nach der Sonnenbrille in der Umhängetasche.

Geblendet von den gleißenden Sonnenstrahlen, die sich in ihren Tränen spiegeln, steigt die Frau Stufe um Stufe hinab und schlägt den Weg zur S-Bahn am Alexanderplatz ein.

Automatisch rechts herum, die paar hundert Meter, Schritt für Schritt dem Eingang zu. Der Kopf ist hoch aufgerichtet, starr geradeaus und leer, kein Gedanke fassbar, nur Fassungslosigkeit, die aus dem Blick hinter der dunklen Brille verschwindet.

Eine kurze Strecke, die Karl-Liebknecht-Straße hinunter, ins Zentrum mit den vielen Geschäften, Kaufhäusern und der berühmten Weltzeituhr auf dem großen Platz, dort ist Leben, Menschen, Touristen, Schulklassen, denen die deutsche Ge-schichte am Ort des Geschehen gezeigt, nahegebracht wird. Hier ist ihr Ziel, ganz unbewusst schlägt die Frau diesen Weg ein, will heim, allein sein, niemanden mehr sehen und nicht angesprochen werden.

Mit steifem Schritt steigt sie die Treppe zur S-Bahn hoch, 18, 19, 20 ... unbewusst zählt sie mit, wie so oft. Dinge, Stufen zählen ist ein Teil von ihr. Seit der frühen Kindheit begleitet sie dieser Tick von den anderen unbemerkt. Ungerade Zahlen, Dinge lässt sie stets eine weitere Sache dazugehörig suchen, manchmal zählt sie im Zwang immer wieder, viele Male neu. Währenddessen setzen sich die Füße automatisch vorwärts zum richtigen Bahnsteig, stoppen willkürlich an der Kante, ohne zu schauen.

Langsam registriert sie die Umgebung: S-Bahnhof am Alexanderplatz, ein geschichtsträchtiger Ort. Sie hat keinen wirklichen Bezug zum ehemaligen Ostteil der Stadt Berlin. Hat nie in der damaligen DDR gelebt, keine Familie, keine Freunde die Klagen über das ehemalige Regime dort hatten.

Kein Grund also, mit Tränen in den Augen nun hier zu stehen und sich zu fragen: „Was mache ich hier, jetzt, nach all den Jahren? Warum musste ich fragen, suchen und nun finden, was so entsetzlich schmerzt und erinnert?“ Zum ersten Mal in ihrem Leben versagten die Beine den Dienst. Und nur, weil sie recht nah an der Bahnsteigsitzbank stand, fiel sie nicht auf den Boden sondern auf den freien Sitz. Im gleichen Augenblick, als dieser sie auffing, setzte der Tränenstrom ein.

Tonlos, heftig, ohne eine Regung hinter der großen Sonnenbrille flossen heiße Tränen die Wangen hinunter und tränkten weiter unten die Bluse, welche passend zu ihrer Stimmung die Farbe Schwarz trug. Einige Wartende drehen sich verstohlen um zu ihr, sehen die Tränen und denken sich ihr Teil.

Vielleicht ein Unfall, Verlust, sie ist in schwarz gekleidet? Niemand wagt, die Weinende anzusprechen, sie zu stören. Jeder erkennt den Wunsch nach dem Alleinsein, Ruhe und er wird respektiert.

Hamburg, Nikolaustag Mitte der 70er Jahre

Er hatte sie ins Kino eingeladen, endlich! Das erste Date mit dem smarten neuen Kollegen. Eigentlich der Vorgesetzte, er ist ja der stellvertretende Marktleiter im neuen Supermarkt hier in der Straße. Es gibt noch nicht so viele große Discounter hier in Hamburg - Eimsbüttel. Daher hatte der Laden einen recht guten Zulauf, versprach einen prima Umsatz auf Dauer - also relativ krisensicher, der Arbeitsplatz als Verkäuferin. Hier fand sich ein bunter zusammengewürfelter Haufen Angestellter ein, aus allen Richtungen kam die neue Belegschaft und hoffte auf eine sichere berufliche Zukunft. Der freche Lehrling mit der großen Klappe, aber immer lustig drauf, die ehemalige höhere Tochter, das schwarze Schaf ihrer Familie, unstandesgemäß geheiratet und schnell wieder geschieden, von der eigenen Familie gemieden nun. Als Einkäuferin im Supermarkt gelandet und selbst den eigenen Abstieg durch eine ewige Leidensbittermiene vor sich hertragend. Dann noch die flinke Kassiererin, alleinerziehend und immer geduldig und freundlich den Kunden gegenüber - eine gute Freundin und zuverlässig. Der eigentliche Marktleiter, Alkoholiker und stockschwul, was er natürlich niemals zugeben würde und durch dieses zweite Leben in der Dunkelheit stark selbstmordgefährdet. Seine Depressionen endeten mehrmals die Woche in abendlichen Sauforgien, sodass er am frühen Morgen dann nicht einsatzbereit im Markt war. Das war der Moment, an dem Reiner ins Team kam, stellvertretend leitend, jung, dynamisch und sympathisch.

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