Reise Know-How CityTrip Antwerpen - Günter Schenk - E-Book

Reise Know-How CityTrip Antwerpen E-Book

Günter Schenk

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Beschreibung

Antwerpen ist ebenso ein Ort der Kunst und Kultur wie eine Hochburg der Wirtschaft und das Welthandelszentrum für Diamanten. So begeistert der Hafen nicht nur als der zweitgrößte Europas, sondern auch als Standort bedeutender Museen wie dem Museum aan de Stroom und dem von Zaha Hadid gestalteten, Aufsehen erregenden Havenhuis. Der großteils autofreie Stadtkern mit seiner vielfältigen Architektur, darunter herrliche Villen im Jugendstil, lässt sich bequem zu Fuß erobern. Modebewusste pilgern in die charmanten Boutiquen der Antwerpener Modemacher und Feinschmecker erfreuen sich am abwechslungsreichen gastronomischen Angebot der "Kuchenstadt". Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der Stadt an der Schelde selbstständig zu entdecken: -Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet -Faszinierende Architektur: barocke Kirchen, Art nouveau und das spektakuläre Havenhuis -Abwechslungsreicher Stadtspaziergang -Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip -Ausflüge zum Seehafen und ins Middelheimmuseum -Shoppingtipps vom Antiquitätenmarkt bis zu empfehlenswerten Chocolatiers -Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die flämische Küche -Tipps für die Abendund Nachtgestaltung: vom Opernbesuch bis zum angesagten Biertempel -Porträt von Peter Paul Rubens, dem größten Sohn der Stadt -Antwerpen zum Durchatmen: Stadspark, Botanischer Garten, Munthof, Park Spoor Noord -Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen -Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... -Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... -Kleine Sprachhilfe Niederländisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 211

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Preiskategorien Restaurants

Preiskategorien Hotels

Antwerpen entdecken

Eine Stadt mit vielen Facetten

Willkommen in Antwerpen

Kurztrip nach Antwerpen

Stadtspaziergang

Erlebenswertes in der Altstadt

Nördlich der Altstadt: das Hafenviertel

Südlich und östlich der Altstadt

Sehenswertes im Umland

Antwerpen erleben

Antwerpen für Kunst- und Museumsfreunde

Antwerpen für Genießer

Antwerpen am Abend

Antwerpen zum Stöbern und Shoppen

Antwerpen zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

ANTWERPEN verstehen

Antwerpen – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Diamantenstadt Antwerpen

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Geldfragen

Haustiere

Hygiene

Informationsquellen

Internet

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Radfahren

Sicherheit

Sport und Erholung

Sprache

Stadttouren

Telefonieren

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Der Autor

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/antwerpen23

Preiskategorien Restaurants

Preis für ein Menü mit Vorspeise, Hauptspeise und Dessert ohne Getränke:

€ bis 25 €

€€ 25–45 €

€€€ ab 45 €

Preiskategorien Hotels

Preis für ein Doppelzimmer ohne Frühstück:

€ bis 90 €

€€ 90–150 €

€€€ ab 150 €

Antwerpen entdecken

Eine Stadt mit vielen Facetten

Antwerpen wird immer schöner und vielseitiger. Das sehen insbesondere Besucher wie ich, die dort regelmäßig Station machen. Nach der Eröffnung der Museen und architektonischen Prachtstücke wie dem Museum aan de Stroom {25}, dem Red Star Line Museum {26} oder dem Havenhuis Antwerpen {27} im Norden der Stadt ist jetzt der Süden dran, wo nach jahrelangem Um- und Ausbau das Königliche Museum für Schöne Künste {29} seine Pforten geöffnet hat. Für einen der bedeutendsten belgischen Maler, James Ensor, hat man in seinem Inneren sogar einen ganz neuen Bereich geschaffen.

Nur ein paar Gehminuten entfernt hat die Stadt die Gegend um die alten Hafenanlagen in Het Zuid {28} saniert. Dort locken schicke Restaurants, Cafés, Boutiquen und Galerien – Lifestyle-Ambiente, das vergessen lässt, dass an derselben Stelle einmal Schiffe be- und entladen wurden.

Auch die Kernstadt ist im Umbruch. Das alte Rathaus am Grote Markt {6} steht Besuchern wieder offen und am Ufer der Schelde wurde in der jahrhundertealten Burg Steen {10} ein sehenswertes Besucherzentrum eingerichtet. Und natürlich ist auch das Antwerpen Peter Paul Rubens’, des vielleicht bedeutendesten Malers Flanderns, immer eine Reise wert (–>). Seine Bilder hängen nicht nur in vielen Museen, sondern teilweise auch an ihren originalen Plätzen wie der Liebfrauenkathedrale {5}.

Viele neue Hotels – darunter Nobelherbergen wie das Sapphire House (–>) – zeugen vom zunehmenden Tourismus. Mehr Einnahmen als der Tourismus garantieren Antwerpen nur der Diamantenhandel (–>) und der Seehafen {37} – der zweitgrößte Europas. Der aber offenbart auch die Schattenseiten der Stadt, denn obwohl der belgische Justizminister es sich als erklärtes Ziel gesetzt hat, die fortschreitende Ausbreitung der Drogenmafia zu verhindern, beschlagnahmen Zoll und Polizei im Hafen weiterhin Jahr für Jahr Kokain im Wert von vielen Milliarden Euro. Das allerdings kann die Anziehungskraft der Weltstadt Antwerpen nicht schmälern, die viel mehr noch durch ihre Kunst und Kultur, ihre schönen Hotels und guten Restaurants von sich reden macht – außerdem mit Design und Mode, ist doch Antwerpen Belgiens Modemetropole Nr 1 (–>).

Antwerpens Stadtkern aus der Vogelperspektive (002aw-gs)

Willkommen in Antwerpen

Am Meer liegt Antwerpen nicht, auch nicht spektakulär auf einer Insel, zwischen Bergen oder gar in einem romantischen Tal. Dass im einstigen Sumpfland am Unterlauf der Schelde überhaupt Menschen siedelten, bedingt die strategische Lage – und die wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wichtiger. So wuchs im Nordwesten des Abendlandes eine Metropole, die in der frühen Neuzeit zu den wichtigsten Städten der Welt gehörte. Dank seiner vor Wind und Wetter gut geschützten Hafenanlagen, heute die zweitgrößten Europas, reifte Antwerpen zu einer Hochburg der Weltwirtschaft, in der heute allein mit dem Handel von Diamanten jährlich zwischen 30 und 40 Mrd. Euro umgesetzt werden. Eingebettet in eine Kulisse aus Tradition und Moderne, überzeugt Antwerpen auch touristisch: Neue Museen und spektakuläre Architektur, zeitgemäße Hotels und trendige Restaurants sind die Pfunde, mit denen Antwerpen heute wuchert.

Wie eine Diva hat sich Antwerpen seit der Jahrtausendwende geschmückt. Aus der betagten Hafenstadt ist eine selbstbewusste Mode- und Einkaufsmetropole geworden. Daneben war Antwerpen schon früh ein Mekka der Kunst und Kultur: Hier erlangten Namen wie der Maler Peter Paul Rubens (–>) oder die Verlegerdynastie Plantin-Moretus (–>) Weltruhm. Vor allem aber ist Antwerpen eine Stadt im Umbruch, eine multikulturelle Hochburg, in der aktuell mehr als 170 Nationalitäten zu Hause sind: Menschen aus aller Welt, die mehr und mehr auch die gastronomische und museale Landschaft prägen.

Motor des Umschwungs war die Ernennung Antwerpens zur europäischen Kulturhauptstadt 1993, die ungeahnte Kräfte zur Stadterneuerung freisetzte. So wurde der Ausbau neuer Hafenanlagen forciert, die alten, noch aus napoleonischen Zeiten stammenden Docks in eine erlebnisorientierte Freizeitlandschaft namens Eilandje {24} verwandelt, wo neue Ausstellungshäuser wie das Museum aan de Stroom (MAS) {25} oder das Red Star Line Museum {26} entstanden. Ein weiteres Ausrufezeichen setzte Antwerpen mit dem Bau des architektonisch atemberaubenden Havenhuis {27} und zuletzt sanierte und erweiterte man das Königliche Museum für Schöne Künste {29}, wobei unter anderem eine eigene Halle für die Arbeiten des weltberühmten belgischen Malers James Ensor geschaffen wurde.

Stadtviertel wie das Schipperskwartier {23}, das Rotlichtviertel Antwerpens, wurden gründlichst erneuert, um Kriminalität und baulicher Verwahrlosung den Garaus zu machen. Anfang des Jahrtausends wurde der alte Kopfbahnhof zum modernen und durchgängigen Schienenhalt umgestaltet, was den Hauptbahnhof {31} zum neuen attraktiven Eingangstor Antwerpens machte – ein Umbau, der den angrenzenden Zoo {32} ebenso aufwertete wie das benachbarte Diamantenviertel {34}. Und auch das südöstlich des Bahnhofs liegende Jugendstilviertel Zurenborg {35} erlebte eine neue Blüte. Unter anderem zogen junge Start-ups in alte Bauten. Zurzeit erhält die Südstadt Het Zuid {28} rund um die zugeschütteten alten Hafenbecken ein neues Gesicht. Hier haben neben dem Museum für Schöne Künste auch das Museum für Zeitgenössische Kunst MHKA {30} und das Fotomuseum FOMU (–>) Platz gefunden. Es ist das Antwerpen der Bohemiens und der Eleganz, in dem auch noch der eine oder andere Bau aus der Belle Époque steht.

Seinen ganzen Zauber freilich entfaltet Antwerpen im altenStadtkern: in den Straßen und Gassen rund um den Grote Markt {6} und die Liebfrauenkathedrale {5}. Im Zentrum ballen sich die touristischen Highlights – von der generalsanierten alten Burg Het Steen {10} bis zum einstigen Verlagshaus des Druckers Christoffel Plantijn, das als Museum Plantin-Moretus {12} heute zum Weltkulturerbe zählt.

Freunde niederländischer Malerei kommen im Museum Mayer van den Bergh {16} oder im Snijders&Rockoxhuis {20} auf ihre Kosten. Schokoladenliebhaber sind in der Chocolate Nation {33} gegenüber dem Hauptbahnhof bestens aufgehoben, Diamantenfans im neu gestalteten Museum DIVA {7}. Modebewusste pilgern durch das Modeviertel Andreasquartier {13} mit seinen Boutiquen und Flagship-Stores.

Herausgeputzt hat Antwerpen auch das Ufer der Schelde, wo eine breite Promenade zum Bummeln am Wasser und Kais für die großen Kreuzfahrtschiffe entstanden sind. Wer Lust hat, kann den Fluss durch den Sint-Annatunnel {11}, eine beeindruckende Fußgängerunterführung, durchqueren oder mit dem regelmäßig verkehrenden Wasserbus auf die andere Seite übersetzen, wo Antwerpen im letzten Glanz der untergehenden Sonne erstrahlt. Sogar ihre jahrhundertealten, heute unterirdisch verlaufenden Kanäle, De Ruien {8}, hat die Stadt inzwischen für Besucher ganz neu erschlossen.

Mein Tipp: Antwerpen von oben

Von der Terrasse des Museums aan de Stroom (MAS) {25} liegt einem die Stadt zu Füßen, der Weg nach oben kostet keinen Eintritt. Wer hier einen ganzen Tag verbringen würde, sähe an schönen Tagen, wie die Sonne langsam um die Stadt herum wandert und immer neue Viertel ins Licht rückt. Öffnungen in der gläsernen Wand erlauben einmalige Schnappschüsse von Altstadt, Hafen oder Schelde. Der Blick von oben macht deutlich, dass sich Antwerpen vor allem an die rechte Flussseite schmiegt. Dies hat historische Gründe, bildete die Schelde doch lange Zeit die Grenze zwischen dem Königreich Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich, zu dem Antwerpen gehörte.

Kurztrip nach Antwerpen

Es gibt kaum europäische Metropolen, die sich für einen Kurztrip so gut eignen wie Antwerpen. Das liegt vor allem an der Infrastruktur, der Ballung fast aller Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum und den idealen Anreisemöglichkeiten, die einen nicht nur über die Autobahn, sondern auch mit schnellen Zügen direkt in die Stadt bringen. Lohnend ist ein Abstecher in die flämische Metropole auch für viele Belgien- und Holland-Urlauber, die am Anfang oder Ende eines Strandurlaubs noch ein bisschen Großstadtluft schnuppern wollen.

Am besten erobert man Antwerpen zu Fuß: Nicht einmal ein Stündchen ist man vom Hafenviertel Eilandje {24} im Norden zum alten Hafenquartier in der Südstadt (Het Zuid) {28} unterwegs. Noch kürzer ist die Distanz vom Jugendstilviertel Zurenborg {35} zum Schelde-Ufer mit der Burg Steen {10}, einem der ältesten noch erhaltenen Gebäude der Stadt. Immer wieder gibt es Neues zu entdecken – von hochkarätigen Kunstsammlungen wie im Königlichen Museum für Schöne Künste {29} bis zu Architekturikonen wie dem ultramodernen Havenhuis {27}. Lassen Sie sich ihre gute Laune nicht verderben, wenn eine Kirche oder ein Museum wie das weltberühmte Rubenshaus (–>), das bis Ende des Jahrzehnts renoviert und erweitert wird, im Zuge von Bauarbeiten geschlossen ist: Antwerpen rüstet sich nach wie vor für die Zukunft. Das gilt auch für einige Straßen und Plätze in der Innenstadt, die im Moment neu gestaltet werden. Denn die Fußgängerzonen im Zentrum sollen weiter wachsen. Wie viele belgische Metropolen setzt auch Antwerpen auf Fahrrad, Elektroroller und öffentlichen Nahverkehr. Eine einzige Umweltzone ist die Stadt schon lange. Auch daran gilt es zu denken, wenn man mit dem eigenen Auto anreist (–>).

Allgemeine Planungshinweise

Antwerpen ist ein Ganzjahres- und Allwetterziel. Bis auf einige Feiertage und oft montags sind die wichtigsten Museen meistens geöffnet. Gut zu wissen ist, dass immer mehr Museen inzwischen ihre Ticketsauch online anbieten, zum Teil sogar ein wenig preiswerter als an der Tageskasse. Preisvorteile bringt der Antwerp City Pass (–>), der freien Eintritt in die wichtigsten Kirchen und Kunstsammlungen garantiert. Shoppingfreunde kommen inzwischen auch sonntags auf ihre Kosten: vor allem am ersten Sonntag im Monat, der immer verkaufsoffen ist. Neben Taxi, Roller, Fahrrad, Bus und Tram sorgt die Premetro, eine unterirdisch verkehrende Straßenbahn, für ein schnelles Vorankommen in der Stadt (Details s. Verkehrsmittel auf –>).

Tag 1

Vormittags

Am besten startet man schon früh zu einer Stadterkundung. Unser Stadtspaziergang auf –> ist eine Tagestour, die Reisende zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten bringt. Ist das Wetter einem gemütlichen Spaziergang gerade nicht zuträglich, begibt man sich am besten gleich in einige der zahlreichen Museen und Kirchen.

Wer mehrere Tage in Antwerpen verbringt und möglichst viele Sehenswürdigkeiten besuchen möchte, dem sei der bereits erwähnte Antwerp City Pass ans Herz gelegt, den man im Besucherzentrum Het Steen (–>) an der Schelde erwerben kann.

Wem der empfohlene Spaziergang zu lang ist, der kann vom Grote Markt aus gut einige der wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt erreichen: Nur ein paar Schritte weiter erhebt sich die Liebfrauenkathedrale {5}, Belgiens größte Kathedrale und mit ihren Rubens-Gemälden immer einen Besuch wert. Läuft man hingegen ein paar Minuten in die andere Richtung, ist man am Schelde-Ufer. Zur Mittagspause lädt das Grand Café Horta (–>) oder eines der Studentencafés, z. B. in der Lange Klarenstraat [F7], ein.

Nachmittags

Frisch gestärkt geht es jetzt zum Einkaufsbummel. Wer Markenartikel sucht, wird auf der geschäftigen Einkaufsmeile Meir {1} fündig. Individualisten durchkämmen die Boutiquen der Schuttershofstraat [F7] und das auch als Modeviertel bekannte Andreasquartier {13} um Kammenstraat und Nationalestraat.

Wer keine Lust auf Shoppen hat: Gewöhnlich nachmittags stehen die großen Kirchen offen – Sint-Jacobskerk {19} mit Rubens’ Grabstätte, Sint-Pauluskerk {22} und Sint-Carolus Borromeuskerk {21}, die ebenfalls die Handschrift des großen Malers trägt.

Auch das nördliche Hafenviertel Eilandje {24} ist eine gute Adresse, wenn dort die Terrassenlokale und Freiluftbars rund um die alten Hafenbecken zum Relaxen einladen. Vom Dach des Museums aan de Stroom {25} überblickt man ganz Antwerpen (–>). Ein paar Schritte weiter steht das ebenfalls sehenswerte Red Star Line Museum {26}, das die Geschichte vieler Millionen Auswanderer nach Amerika dokumentiert. Und noch ein gutes Viertelstündchen Fußmarsch weiter findet sich am Kattendijkdok Antwerpens neuer architektonischer Prachtbau, das Havenhuis {27}.

Abends

Abends hat man die Qual der Wahl. Genießer locken Restaurants wie das Ciro’s (–>), in dem belgische Traditionsküche auf den Tisch kommt. Wer Fisch mag, macht in der Fiskebar (–>) in der Südstadt Station, wo alle Speisen stets frisch zubereitet werden. Veganer und Vegetarier haben mit PLANTn und WILDn (–>) zwei erstklassige Anlaufstellen mitten in der Altstadt. Aber vielleicht steht einem auch der Sinn nach großer Kultur, nach Ballett oder Oper, oder man hat Lust auf ein Konzert, sei es Klassik oder Rock. Da hilft ein Blick in die Zeitung oder ins Internet – etwa auf die Website www.visitantwerpen.be/de/events-expos. Das Nachtleben in den Bars und Clubs nimmt am Wochenende meist erst gegen Mitternacht Fahrt auf.

Das gibt es nur in Antwerpen

> Muttertag im August: Als einzige Stadt feiert Antwerpen den Muttertag nicht am angestammten Termin im Mai, sondern zu Mariä Himmelfahrt am 15. August zusammen mit dem Rubensmarkt (–>). Mit der Terminwahl unterstreicht die katholische Stadt den Rang ihrer Namenspatronin Maria, der Mutter Gottes.

> Belgiens höchster Kirchturm: Mit 123 Metern ist die Liebfrauenkathedrale (Onze-Lieve-Vrouwe-Kathedraal {5}) die Kirche mit dem höchsten Turm im Königreich.

> Ältester belgischer Fußballclub: Der 1880 gegründete Verein Royal Antwerpen gilt als erster eingetragener Fußballclub des Landes. Den Ballsport machten Beschäftigte englischer Handelsgesellschaften populär, die schon Jahrzehnte vorher im Hafengebiet kickten.

> Größte Versammlung von Golden Retrievern: Im Juni 2019 sammelten sich 499 Golden-Retriever-Hunde am linken Schelde-Ufer, mehr als je zuvor an einem Ort. Weltrekord!

> Kaffeemetropole Europas: Grüne Kaffeebohnen für rund 25 Mrd. Tassen lagern fast immer in speziellen Hallen des Seehafens {37}. Antwerpen ist so der größte Umschlagplatz für Kaffeebohnen in Europa.

Tag 2

Vormittags

Früh aus den Federn muss man nicht: Museen und Geschäfte öffnen werktags gewöhnlich nicht vor 10 Uhr. Bleibt also genügend Zeit zum Frühstück oder Brunch in einem der vielen CafésundTeehäuser (Empfehlungen –>). Vielleicht lässt man sich nach einer langen Nacht beim Bummel am Schelde-Ufer {10} ein bisschen frische Luft um die Ohren wehen.

Erste Adresse für alle Kunstliebhaber ist das sanierte Königliche Museum für Schöne Künste {29} in der Südstadt. Auch Kinder kommen auf ihre Kosten, denn die Gestalter haben zwischen und neben den alten Objekten Spielgeräte aufgestellt – und so z. B ein Stoffkamel mit einem mittelalterlichen Dreikönigsbild kontrastiert. Freunde mittelalterlicher Kunst sind im Museum Mayer van den Bergh {16} richtig. Ein Blick in den Sint-Annatunnel {11} mit seinen einmaligen Rolltreppen ist für Kulturbeflissene genauso ein Muss wie der Besuch von Antwerpens Weltkulturerbe, dem Museum Plantin-Moretus {12}.

Nachmittags

Entlang der Kloosterstraat [D7–8] ballen sich Galerien und Antiquitätenläden, die auch sonntags geöffnet sind. Und Marnixplaats, Vlaamsekaai und Waalseikaai mit ihren Kneipen und Cafés sind ein ideales Areal für einen gemütlichen Bummel. Vieles hier erinnert an Paris, dessen Städteplanung der Südstadt Vorbild war.

Abends

Am frühen Abend, vor allem, wenn es noch hell ist, geht es nach Zurenborg {35} mit seinen Jugendstilbauten. Da ist manches zu entdecken, wenn man seinen Kopf in Richtung Giebel und Erker streckt! Cogels-Osylei heißt die Prachtstraße mit den schönsten Art-nouveau-Perlen, aber auch die Waterloostraat steckt voller Überraschungen. Am Dageraadplaats [J9] könnte der Tag ausklingen – in einem der Restaurants und Kneipen wie der Bistro-Bar Zeezicht (–>). Antwerpens Seele ist man dort ziemlich nahe, denn Touristen sind hier noch in der Minderheit – ganz anders als auf dem Groenplaats {3} oder dem Grote Markt, den Hotspots der Stadt. Bei einem kühlen Bier oder einem Glas Wein lassen Sie Ihren Kurztrip noch einmal Revue passieren. Wetten, dass dann im Hinterkopf vielleicht schon die Idee reift, bald noch einmal wiederzukommen?

Stadtspaziergang

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Unser Stadtspaziergang ist ein ganztägiger, auch wenn die reineLaufzeit nur vier bis fünf Stunden beträgt. Unterwegs kommt man an fast allen bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei und es gibt immer wieder Neues zu entdecken, das zum Innehalten einlädt.

Los geht es am Hauptbahnhof {31}, dessen Inneres mehr als eine Stippvisite wert ist. Die Pelikaanstraat mit ihren Schmuckläden führt ein paar Meter südwärts, ehe es scharf rechts in die Vestingstraat geht, kurz danach öffnet sich links mit der Rijfstraat das Diamantenviertel {34}. Von außen ist ihm nicht anzusehen, dass hier jährlich viele Milliarden Euro umgesetzt werden, aber gerade das macht den Reiz des Quartiers aus. Am Ende des Diamantenviertels, wo sich Korte und Lange Herentalsestraat kreuzen, geht es links weiter durch das jüdische Viertel.

An der nächsten Kreuzung links führt die Lange Kievitstraat in den Stadtteil Borgerhout {36}. An deren Ende führt die Provinciestraat in Richtung Süden zur Plantin en Moretuslei, der man ein paar Meter gen Osten folgt, um dann über die Raaf- und Walvisstraat ins jugendstilreicheZurenborg {35} einzutauchen. Vom Door Verstraetplaats führt der Spaziergang in südlicher Richtung zum Draakplaats. Auf der anderen Seite der Unterführung führt die Cogels-Osylei, Antwerpens Art-nouveau-Prachtstraße, zu Berchems Bahnhof. Wer will, kann von dort mit einer der Bahnen oder Busse direkt weiter in die Südstadt (Het Zuid) {28} fahren, um den Stadtspaziergang dort fortzusetzen – schließlich ist man schon ein knappes Stündchen unterwegs.

Alle anderen wenden sich am Draakplaats in die nächste Querstraße rechts (Draakstraat) und spazieren zum Dageraadsplaats [J9], einem der populärsten Plätze im Osten Antwerpens. Er ist ideal für eine kleine Pause, etwa in der Zeezicht (–>), einem bei den Einheimischen beliebten Bistro mit Außenbestuhlung.

Die Arendstraat führt zur Bus- und Tramstation Zurenborg, von wo man ebenfalls mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Südstadt fahren kann. Gut 40 Minuten Fußweg kann man so sparen, der Marsch über Mercatorstraat und Briamontlei, durch den Südteil des Stadtparks und weiter über Frankrijklei/Britselei zur Amerikalei, wo rechts die Tolstraat zum Marnixplaats [D9] mit seinen Restaurants und Bistros abzweigt. Hier findet sich mit der Fiskebar (–>) ein empfehlenswertes Fischlokal, wo man sich stärken kann.

Schelde- und Volksstraat geleiten den Stadtbummler schließlich zum Königlichen Museum für Schöne Künste {29} am Leopold de Waelplaats, dessen Gastronomie zu einer Pause einlädt. Die Verschansingstraat führt zur Waterpoort, dem alten Stadttor – hier hat man das Gelände um die zugeschütteten einstigen Docks von Het Zuid erreicht. Zurück in Richtung Zentrum führt der Weg rechts entlang des Vlaamsekaais, wo sich ein gastronomischer Betrieb an den anderen reiht – vom Bistro bis zum Sternerestaurant. Die sich anschließende Kloosterstraat mit ihren Galerien und Vintageläden mündet auf dem Oever, einem schmalen, länglichen Platz. Nicht einmal fünf Fußminuten rechts die Muntstraat hinunter steht die Sint-Andrieskerk {14}, die nicht nur wegen ihrer Muttergottes im Designerkleidchen einen Abstecher wert ist.

Einige Schritte vom Oever erstreckt sich der Platz Sint-Jansvliet mit seinem sonntäglich stattfindenden Antiquitätenmarkt (–>) und dem Eingang zum Sint-Annatunnel {11}. Der unterirdische Schelde-Durchgang gehört zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Nun taucht man in die historische Altstadt ein. Hoog- und Geeststraat geleiten zum Vrijdagmarkt, wo sich der Eingang zum Museum Plantin-Moretus {12} befindet. Auf der anderen Seite des Platzes führen Leeuwen- und Reyndersstraat, Oude Koornmarkt und Tempelstraat gen Norden zur Liebfrauenkathedrale {5}, dem Wahrzeichen Antwerpens. Auch wenn der Kirchenbesuch Eintritt kostet, allein die Rubensgemälde sind es wert! Günstig speisen kann man in einer Seitenkapelle des Gotteshauses im Bistro De Plek (–>).

Ein Katzensprung ist es von der Kathedrale zum Grote Markt {6}, dem Herzstück Antwerpens. Mindestens drei Stunden Fußmarsch haben Sie jetzt schon hinter sich, wenn Sie nicht zwischendurch Bus oder Bahn genommen haben – ein guter Anlass, den Stadtspaziergang hier in einem der Cafés oder Bistros zu beschließen und erst am nächsten Tag fortzusetzen.

Alle anderen biegen vom Grote Markt gen Westen in die meist belebte Suikerrui. Hier findet sich das neu gestaltete Diamantenmuseum DIVA {7} ebenso wie der Eingang zu De Ruien {8}, den unterirdischen Kanälen der Stadt. Am Schelde-Ufer {10} kann man rechter Hand schon die Burg Steen ausmachen. Und mit etwas Glück liegt vielleicht gerade eines der großen Kreuzfahrtschiffe vor Anker, die immer häufiger in Antwerpen Station machen.

Doch zurück in die Altstadt: Vorbei am interessanten Museum Vleeshuis {9} geht es über Vleeshouwerstraat, Zirkstraat und Korte Doornikstraat gen Norden zur nächsten Sehenswürdigkeit: der Sint-Pauluskerk {22} mit ihrem Kalvarienberg. Nicht einmal zehn Minuten später, nach Überquerung des Sint-Paulusplaats, wird Antwerpen ganz irdisch: Hier quert man das Schipperskwartier {23}, ein Rotlichtviertel ähnlich der Reeperbahn in Hamburg. Wer moralische Bedenken hat oder mit Kindern unterwegs ist, umgeht das Viertel einfach.

Schon ein paar Schritte weiter über den Falconplein ist das nächste Ziel in Sicht, das Museum aan de Stroom (MAS) {25} zwischen den Hafenanlagen Willem- und Bonapartedok. Hier befindet man sich mitten im nördlichen Hafenviertel Eilandje {24}. Vom Museumsdach genießt man einen der besten und noch dazu kostenlosen Ausblicke über die Stadt. Über die Londenbrug führt der Weg um den Jachthafen zurück in die Stadt. Von der Brücke aus erkennt man am nördlichen Ende des Kattendijkdoks das Havenhuis {27}, die neue architektonische Ikone Antwerpens. Wer will, kann vom MAS mit der Straßenbahn in die Altstadt zurückkehren.

Nach Umrundung des Willemdoks, wo man bei schönem Wetter bei einem Cocktail oder Espresso verschnaufen kann, quert man auf der Südseite des Hafenbeckens das Felix Pakhuis [F5], eines der restaurierten Hafenhäuser des Eilandje. In Richtung Süden flaniert man über Oudeleeuwenrui, Hessenplein und Hessenbrug, Paardenmarkt und Hoornstraat zur Stadswaag [F6], einem kleinen, gemütlichen Plätzchen. Jetzt befindet man sich inmitten des Universitätsviertels {18}, durch das Raap-, Mutsaard-, Minderbroeders-, Jeruzalem-, Korte Koepoort- und Wijngaardstraat im Zickzack zum Hendrik Consienceplein führen. Dort erhebt sich die sehenswerte Sint-Carolus Borromeuskerk {21}, die schon von außen deutlich sichtbar Rubens’ Handschrift trägt.

Über die Minderbroedersrui gelangt der City-Bummler zur Keizerstraat, einer der einst vornehmsten Altstadtstraßen mit dem Museum Snijders&Rockoxhuis {20}. Am östlichen Ende der Keizerstraat führt die Sint-Jacobsstraat gen Süden zur Grabeskirche von Rubens, der Sint-Jacobskerk {19}, die allerdings nur nachmittags geöffnet ist.

Nun beginnt der Schlussspurt durch Belgiens meist frequentiertes Einkaufsviertel: Die Lange Klarenstraat führt gen Süden zur Meir {1} mit ihren Einkaufspalästen und dem Platz Wapper – hier lockt das Rubenshuis (–>), eine der meist besuchten Sehenswürdigkeiten Antwerpens. Leystraat und De Keyserlei bringen den Spaziergänger schließlich in östlicher Richtung zurück zum Hauptbahnhof, dem Startpunkt.

Das benachbarte Schokoladenmuseum Chocolate Nation {33} wartet mit süßen Überraschungen auf. Wer den Stadtrundgang auf zwei Tage verteilt hat, kann jetzt vielleicht noch den Zoo {32} besuchen – für Familien mit Kindern ist das besonders lohnenswert.

Architektonisches Gesamtkunstwerk: Antwerpens Hauptbahnhof {31} gehört zu den schönsten der Welt (007aw-gs)

Erlebenswertes in der Altstadt

Nur in wenigen Großstädten Europas finden sich die Sehenswürdigkeiten so geballt wie in Antwerpen. Zudem gilt: Richtig verlaufen kann man sich in Antwerpen nicht. Denn wie ein Leuchtturm wirkt der weithin sichtbare Turm der Liebfrauenkathedrale {5}. Die beliebteste Ost-West-Achse ist die Meir {1}, Antwerpens Einkaufsmeile. Von Nord nach Süd verläuft das Schelde-Ufer {10}.

Im Zentrum führt die Nationalestraat durch das Andreasquartier {13} in Richtung Süden. Die Gegend um den Grote Markt {6}, die Straßen und Plätze zwischen Museum Vleeshuis {9} und Groenplaats {3}, bilden das touristische Herz der Stadt.

Gezielt aufsuchen sollte man Museen wie das Museum Plantin-Moretus {12}, das Museum Mayer van den Bergh {16} oder das Snijders&Rockoxhuis {20} – und außerdem die Grabeskirchedes Malers Peter Paul Rubens (–>), die Sint-Jacobskerk {19} oder die Sint-Carolus Borromeuskerk {21}.

{1} Einkaufsmeile Meir *** [F7]

Die Meir ist die meistbesuchte Einkaufsstraße Belgiens. Eine Shoppingmeile voller Eleganz mit zahlreichen Herrschaftsbauten, hinter deren Fassaden sich kleine und große Konsumtempel verstecken. Es ist das Reich der großen Marken, der Textilriesen und Fast-Food-Konzerne, kein Mekka für Individualisten.

Die Meir ist Teil der großen Ost-West-Achse, die quer durch die Innenstadt vom Hauptbahnhof {31} über De Keyserlei und Leysstraat in Richtung Schelde führt. Woche für Woche queren statistisch gesehen mehr als eine Viertelmillion Einkaufsbummler die Gegend.

Hundert Meter vom Opernhaus (Vlaamse Opera, –>) entfernt, am Teniersplaats, beginnt oder endet – je nachdem, von welcher Seite man kommt – Antwerpens Einkaufsparadies. David Teniers der Jüngere ist der Mann auf dem Denkmal, der im 17. Jh. die noch heute bestehende Artesis Hogeschool gründete, eine Kunstakademie. Gleich hinter dem hoch auf dem Sockel stehenden Maler reiht sich ein Laden an den nächsten: Boutiquen an mehrstöckige Kaufhäuser, Kosmetik- an Schokoläden, Damen- an Herrenmode. Für jeden und alles gibt es eine Adresse!

Der Name Meir entstammt angeblich dem Wort meere und erinnert daran, dass sich hier einmal eine Wasserfläche befand, die im Rahmen der mittelalterlichen Stadterweiterung verschwand. In der Neuzeit wurde der Platz schließlich zum beliebten Treffpunkt der Einheimischen, machten hier Schauspieler und Gaukler ihre Aufwartung. Ihr heutiges Gesicht aber erhielt die Meir erst ab Ende des 18. Jahrhunderts, als die ersten Prachtbauten im Stil des Empire entstanden – so wie das Königliche Palais, ein ganz im Geist des Rokokos erbauter dreiflügeliger Prachtbau. 1811 hatte Napoleon den Palast gekauft und ganz nach seinen Wünschen ausbauen und einrichten lassen. Später nutzten ihn die belgischen Monarchen zum Empfang von Gästen. Außerdem verschönerten sie den Palast mit einem Spiegelsaal. Heute ist er Sitz des Unternehmens The Chocolate Line (–>