Reise Know-How CityTrip Lübeck mit Travemünde - Hans-Jürgen Fründt - E-Book

Reise Know-How CityTrip Lübeck mit Travemünde E-Book

Hans-Jürgen Fründt

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Beschreibung

Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der stolzen Hansestadt selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur: mittelalterliche Kaufmannshäuser, mondäne Bäderarchitektur und moderne Museumsbauten - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für ein langes Wochenende - Ausflüge nach Travemünde - Shoppingtipps Shoppingtipps vom traditionellen Markt bis zu den schönsten Schmuckgeschäften - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die norddeutsche Küche - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: vom Theaterbesuch bis zum angesagten Klub - Thomas Mann, der Lübecker Bürgerschreck - Lübeck zum Träumen und Entspannen: Obertrave, Mühlenteich, Bürgergärten, Ostseestrand - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... CityTrip - die aktuellen Stadtführer von Reise Know-How, mit über 160 Städtezielen die weltweit umfangreichste Kollektion. Fundiert, übersichtlich, praktisch. REISE KNOW-HOW - Reiseführer für individuelle Reisen

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Seitenzahl: 204

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Ähnliche


Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Preiskategorien Lokale

Preiskategorien Hotels

Lübeck entdecken

Königin der Hanse mit Strandanschluss

Willkommen in Lübeck

Kurztrip nach Lübeck

Stadtspaziergang

Sehenswertes in der Innenstadt

Travemünde

Lübeck erleben

Lübeck für Kunst- und Museumsfreunde

Lübeck für Genießer

Lübeck am Abend

Lübeck zum Stöbern und Shoppen

Lübeck zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Lübeck verstehen

Lübeck – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Umbaupläne für Lübeck und Travemünde

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Geldfragen

Informationsquellen

Internet

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Post

Radfahren

Sport und Erholung

Stadttouren

Telefonieren

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/luebeck23

Vorwahlen

> Lübeck: 0451

> Travemünde: 04502

> Deutschland: 0049

Preiskategorien Lokale

€: bis 15 €

€€: 15–30 €

€€€: über 30 €

(mittlerer Preis für ein Hauptgericht)

Preiskategorien Hotels

DZ/Nacht inkl. Frühstück:

€: bis 75 €

€€: 75–125 €

€€€: ab 125 €

Lübeck entdecken

Königin der Hanse mit Strandanschluss

Ja, es stimmt wohl, die große Zeit der Hanse, des mächtigen Handelsverbunds, liegt lange zurück, aber ihre Spuren sind noch heute in Lübeck präsent. Damals, also vom 13. bis ins 17. Jahrhundert, gründeten beherzte Kaufleute in vielen europäischen Städten Handelsniederlassungen unter dem Schutz der Hanse, kauften begehrte Waren, verschifften sie in bauchigen Lastkähnen über die Ostsee und verkauften sie an anderen Orten. Sie mehrten ihren Reichtum und errichteten repräsentative Häuser mit Wohnraum, Kontor und Warenlager. Noch heute prägen diese imposanten Gebäude das Antlitz der Lübecker Altstadt.

Ein Bummel durch das alte Herz der Hansestadt ist fast wie ein Sprung zurück ins Mittelalter. Es sind wohl Hunderte von Häusern, die es zu bestaunen gilt. Sie stehen neben Kirchen, deren Türme hoch aufragend schon von Weitem zu sehen sind. Mittendrin konzentrieren sich viele kleine Geschäfte und charmante Lokale auf wenigen Straßen: eine perfekte Kombination für einen Städtetrip.

Auch die Kultur kommt nicht zu kurz. Neben etlichen Galerien gibt es mehrere Theater. So findet man Angebote zur Hochkultur, aber auch kleine Nischen-Bühnen, die von Puppenspielern und Zauberern bespielt werden. Eine Bühne befindet sich sogar auf einem Schiff.

Wer nach so viel Stadtbesuch mal ein büschen Wind um die Nase braucht, fährt kurzerhand hinüber nach Travemünde und legt sich eine Runde an den Ostseestrand. Den gibt es nämlich auch noch und so ein Tag am Meer rundet den Lübeck-Besuch erst richtig ab.

Bei einer Schiffstour entlang der Obertrave erhält man einen guten Eindruck von der Altstadt (003lk Abb.: sm)

Willkommen in Lübeck

Lübeck zu erkunden, macht Spaß! Spaß, weil die Altstadt überschaubar ist, weil man in Lübeck findet und gar nicht erst lange suchen muss. Denn es gibt buchstäblich an jeder Ecke etwas zu entdecken und damit sind nicht allein die klassischen Sehenswürdigkeiten gemeint. Man könnte auch sagen, dass in Lübeck schon der Weg das Ziel ist.

Besucher spazieren durch enge Gassen, bestaunen ein historisches Haus neben dem nächsten, rätseln über deren Alter. Ist es 300 Jahre alt? 400 Jahre sogar? Oder noch mehr? Und aus all dieser städtebaulichen Pracht ragen die sieben Kirchtürme (–>) wie lokale Wegweiser heraus. Und dann entdecken Flaneure ebenso zufällig wie zwangsläufig einen der vielen malerischen Hinterhöfeoder schmalen Wohn-Gänge. So um die 80 bis 90 gibt es noch. Eintreten soll übrigens überall erlaubt sein, aber eine verschlossene Pforte sollte schon respektiert werden, denn die kleinen Häuser sind begehrte Immobilien und werden auch heute noch bewohnt.

Lübecks Altstadt ist eine Zone von überschaubarer Größe. Die Sehenswürdigkeiten liegen sehr dicht beieinander, die Entfernungen sind kurz. Eben noch hat man das Rathaus {4} bestaunt, nun schlendert man buchstäblich einmal um die Ecke und schon steht man vor der St. Marienkirche {6}, von der das Buddenbrookhaus {8} nur einen Steinwurf weit entfernt ist. Und so geht es munter weiter. Damit wird auch deutlich, dass Lübeck zu Fuß erkundet werden sollte, zumal in der Altstadt ohnehin kaum Parkmöglichkeiten für Besucher existieren. Speziell in den engen Straßen der Altstadt dürfen ausschließlich Anwohner parken. Außerdem kann nur der müßiggängerische Fußgänger all die baulichen Schönheiten entdecken und auf sich wirken lassen. Viele Hinterhöfe und extrem schmale Wohngänge kann man ohnehin nur zu Fuß betreten.

Die Altstadt lässt sich also am besten schlendernd entdecken, wobei sich der Besucher sicher zunächst auf den Hauptachsen zwischen Holstentor {2}, Rathaus {4} und Buddenbrookhaus {8} bewegt. Dort wird man schon vieles entdecken, aber gerade in Lübeck lohnt es sich, ab und an die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Überall stehen historische Häuser, öffnet sich überraschend ein schmaler Wohngang oder lockt ein zauberhafter Winkel mit einem liebevoll dekorierten Geschäft. Gerade diese unbekannten Ecken mit viel Charme liegen eher in den Randgebieten der Altstadt, beispielsweise im sogenannten „Malerviertel“ An der Obertrave [C5/6] oder in den engen Gassen südlich der St. Petrikirche {23} bei der kurzen Straße mit dem genauso kurzen Namen „Kolk“ {25}. Oder auch auf der anderen Altstadtseite am oberen Ende der Straße An der Untertrave, wo zwei der schönsten Gänge Lübecks abzweigen: der Hellgrüne Gang und der Dunkelgrüne Gang (–>).

Aber eigentlich lohnt es sich überall, neugierig und im besten Sinne planlos drauflos zu schlendern. Denn: In Lübeck findet man, obwohl man gar nicht sucht!

Kurztrip nach Lübeck

1. Tag: Altstadtbummel

Für einen ersten Überblick bietet sich ein Bummel über die zentrale Breite Straße [D4–5] an. Ausgangspunkt könnte das sehr sehenswerte Rathaus {4} sein. Schräg gegenüber befindet sich eine Lübecker Institution, das Café Niederegger {5} mit seinem verführerischen Marzipanangebot. Der weitere Spaziergang über die Breite Straße führt an der St. Marienkirche {6} vorbei, erreicht das Buddenbrookhaus {8}, das der Schriftstellerfamilie Mann gewidmet ist, und schließlich die imposante St. Jakobikirche {9}. Schon in Sichtweite zu dieser steht das historische Heiligen-Geist-Hospital {14}. Bereits auf diesem kurzen Weg hat man mehrere herausragende Sehenswürdigkeiten kennengelernt. Aber Lübeck atmet beinahe an jeder Ecke Geschichte und die drückt sich in der Vielzahl der historischen Häuser aus, die sich buchstäblich in jeder Straße finden lassen, oder auch in einer der Lübecker Traditionseinrichtungen, den Stiftungshöfen und Hinterhofgängen. Im Vorbeigehen passieren Spaziergänger auf dem Weg zu selbigen zwei Museen, die Lübecker Nobelpreisträgern gewidmet sind: Willy Brandt {16} und Günter Grass {18}. Wer lieber shoppen möchte, dem sei unbedingt ein Besuch in der Hüxstraße [E/F5] und der Fleischhauerstraße [D4–E5] empfohlen. Dort gibt es keine Filialen großer Ketten, sondern eine Vielzahl von kleinen, charmanten Läden, an denen man kaum vorbeigehen kann. Kunstliebhaber finden dort einige Galerien. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte sich das Zaubertheater (–>) in der Mengstraße nicht entgehen lassen.

2. Tag: Kultur und Strand

Am Vormittag böte sich eine vertiefende Prise Kultur an. Mehrere Ausstellungen liegen in oder nahe der Königstraße: Willy-Brandt-Haus {16}, Günter-Grass-Haus {18} oder die tolle Gemäldesammlung im Museum Behnhaus Drägerhaus {15}. Wirklich lohnenswert ist auch eine Visite des St.-Annen-Museums und der Kunsthalle St. Annen {21}. In diesem Doppelmuseum begeistert einerseits die Ausstellung sakraler Kunst des Mittelalters mit einer einzigartigen Sammlung von Schnitzaltären, andererseits der moderne Anbau, in dem Gegenwartskunst ausgestellt ist – ein spannendes Gegensatzpaar.

Zum Abschluss möchte ich allen Lübeck-Besuchern noch einen Abstecher nach Travemünde empfehlen, um sich ein wenig den Ostseewind um die Nase wehen zu lassen. Man gelangt zur Ostseeküste entweder mit der Bahn (stündliche Verbindungen) oder mit den Stadtbussen 30, 31 oder 40, die jeweils halbstündlich von der City hinüber nach Travemünde bis fast an den Strand fahren. Vielleicht ist das Wetter ja so gut, dass man sich sogar ein Weilchen am Strand sonnen kann. Ansonsten bieten sich ein Strandspaziergang und ein Bummel über die reizvolle Promenade an der Vorderreihe {28} entlang der Trave mit ihren vielen Shops und Lokalen an. Und wer immer noch genug Entdecker-Energie verspürt, der besucht den beeindruckenden Viermastsegler Passat {29}, der unübersehbar in der Trave ankert. Zurück nach Lübeck geht es wieder per Bahn oder Bus – oder sogar per Schiff, dies aber leider nur zu bestimmten Jahreszeiten.

Exkurs: Das gibt es nur in Lübeck

> Bürger begrüßen singend den Mai: Alljährlich versammeln sich Lübecker Bürger zusammen mit dem „Möwenschiet Chor“ in der Nacht zum 1. Mai auf dem Marktplatz beim Rathaus {4}, um den Mai mit Gesang zu begrüßen. Dazu singen sie traditionell das vom Lübecker Emanuel Geibel getextete Lied „Der Mai ist gekommen“ (–>).

> Mit der Bahn (fast) bis an den Strand: Ein Bahnhof, der in Sichtweite eines Strandes steht? In Travemünde ist das der Fall (–>). Und damit die Lübecker Ostseestrand-Besucher auch jederzeit wissen, wann sie nach Hause fahren können, wird noch heute die Abfahrtszeit des nächsten Zuges nach Lübeck riesengroß an der Außenwand des Bahnhofs angezeigt. In der Vergangenheit konnte man die Uhrzeit sogar direkt vom Strand aus ablesen, das aber bereitet heutzutage aufgrund der dichten Bebauuung doch einige Schwierigkeiten.

> Lübeck im Portemonnaie: Früher hatte jeder mal einen „Lübecker“ in der Tasche, nämlich einen 50-Mark-Schein mit der Abbildung des Holstentores {2}. Heute, zu Euro-Zeiten, vielleicht wieder, denn erneut ist das Holstentor auf einer 2-Euro-Gedenkmünze abgebildet. Die hat nun zwar nicht jeder in der Tasche, aber einige sicherlich doch. Immerhin wurde diese Münze in einer Auflage von 32 Millionen Stück geprägt.

> Lokale als Sehenswürdigkeit: Sicherlich, auch andere Städte haben prächtige historische oder besonders schöne, ausgefallene und einmalige Einkehrmöglichkeiten, die als Sehenswürdigkeiten gelten. Aber Lübeck hat gleich mehrere davon, etwa den Ratskeller (–>) unterhalb des Rathauses mit verschwiegenen Nischen und prächtigen Schiffsmodellen. Oder die Schiffergesellschaft (–>), das Lokal der Bruderschaft der Seefahrer, mit einer einzigartigen Einrichtung aus langen Bankreihen und maritimem Dekor, ferner das Schabbelhaus (–>), in dem heute italienische Küche in historischem Ambiente serviert wird. Auch der Kartoffelkeller (–>) unter dem Heiligen-Geist-Hospital {14}, ebenfalls in einem mittelalterlichen Gewölbekeller, ist sehenswert. Und am Café Niederegger {5} mit seinem verführerischen Marzipan-Angebot kann sowieso niemand vorbeilaufen.

> DreiNobelpreisträger: Welche Stadt kann schon von sich behaupten, im Leben dreier Nobelpreisträger eine entscheidende Rolle gespielt zu haben? Lübeck kann das: Willy Brandt und Thomas Mann wurden hier geboren und verbrachten auch ihre Jugendjahre in der Stadt. Günter Grass kam als 68-Jähriger nach Lübeck. Und die Stadt ehrt Thomas Mann (siehe {8}), Günter Grass (siehe {18}) und Willy Brandt (siehe {16}) mit eigenen Ausstellungen, wobei alle drei Häuser praktischerweise dicht beieinanderliegen.

Stadtspaziergang

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Die malerische Lübecker Altstadt lässt sich am ersten Tag auf einer Erkundungstour zu Fuß sehr gut kennenlernen. Starten sollte man am Wahrzeichen von Lübeck, dem mächtigen Holstentor {2} an der Westseite der Altstadt. Für Besucher, die für den Spaziergang gerne geschichtliches Hintergrundwissen hätten, bietet sich das sehenswerte stadtgeschichtliche Museum im Torbau an.

Hinter dem Holstentor überquert man die Trave und gelangt somit in den Altstadtbereich. Rechter Hand liegen an der Trave mehrere Lokale mit großen Außenterrassen vor einem Ensemble malerischer Häuser, über deren Dächern der schlanke Turm der St. Petrikirche {23} herausragt. Schräg links, in nordöstlicher Richtung, befindet sich der Kern der Altstadt. Dorthin gelangt man, indem man geradeaus der Holstenstraße [C5] folgt und dann nach links in die Fußgängerstraße Breite Straße [D4–5] einbiegt. Diese auch „Modemeile“ genannte Hauptachse führt zunächst zum sehenswerten Rathaus {4} mit dem Rathausmarkt. Vom Marktplatz aus bietet sich der beste Blick auf die eindrucksvolle Silhouette des Rathauses.

Nur wenige Schritte weiter auf der Breiten Straße erreicht man die St. Marienkirche {6} mit ihren zwei mächtigen Türmen. Abermals nur wenige Schritte weiter befindet sich das Buddenbrookhaus {8} mit kunstvoller Fassade. Das Museum wird grundlegend umgestaltet und bleibt voraussichtlich bis 2025 geschlossen.

Wer die Breite Straße weiter in nördlicher Richtung entlangspaziert, steuert auf die St. Jakobikirche {9} zu, die Kirche der Seefahrer. Genau gegenüber liegt das Traditionslokal Schiffergesellschaft (–>), das bei knurrendem Magen ein guter Pausenstopp wäre. Die Breite Straße mündet in einen größeren Platz, den Koberg [E3]. Dort steht das Heiligen-Geist-Hospital {14}, eine der ältesten Sozialstationen Europas, die an den fünf schlanken und sehr spitzen Türmen problemlos zu erkennen ist.

Geht man jetzt einige Schritte stadtauswärts über die Große Burgstraße und schließlich nach links durch die Straße Hinter der Burg, gelangt man zu einem offenen Platz. Dort erreicht man durch den Torbogen und die nach oben führenden Stufen die Aussichstplattform über dem Hansemuseum {13} mit einem schönen Blick über den Hafen. Nun geht es die Treppe am Museumseingang vorbei hinunter zur Straße An der Untertrave und nach rechts, aber gleich bei der Kanalstraße die Treppen wieder hinauf. Oben steht man vor dem Burgtor {12}, dem zweiten großen Lübecker Stadttor. Von dort gelangt man über die Große Burgstraße zur Königstraße [D5–E3].

An dieser Meile liegen mehrere interessante Museen, zunächst passiert man das Museum Behnhaus Drägerhaus {15} mit einer wunderbaren Gemäldeausstellung, die in zwei Kaufmannshäusern mit klassizistischer Fassade untergebracht ist. Dann folgt das Willy-Brandt-Haus {16}, in dessen Räumen mittels Bildern, Filmen und Originaltönen des ehemaligen Bundeskanzlers gedacht wird. Unmittelbar danach zweigt links die Glockengießerstraße ab. Hier liegen zum einen das Günter-Grass-Haus {18}, das u. a. Plastiken und Zeichnungen des Literaturnobelpreisträgers zeigt, zum anderen wenige Schritte weiter auf der linken Seite der Füchtingshof und der Glandorps Hof, zwei der schönsten Stiftungshöfe in Lübeck (siehe {17}). Hier befanden sich kleine Behausungen für Witwen und Arme.

Zurück auf der Königstraße schlendert man an der St. Katharinenkirche {19} vorbei – hier kann man sogar einen echten Tintoretto bewundern – bis zur Fleischhauerstraße [E5]. In dieser Straße liegen viele kleine, reizvolle Geschäfte, an denen entlang man bis zur Schlumacherstraße bummelt. Hier biegt man zweimal direkt hintereinander nach rechts ab und schlendert die Hüxstraße [D/E5] wieder hoch. Auch in der Hüxstraße findet man schöne Geschäfte mit liebevoller Dekoration und abwechslungsreichem Angebot, dort warten auch mehrere Lokale auf Kundschaft. An der Ecke Hüxstraße/Breite Straße gegenüber dem Rathaus liegt das berühmte Café Niederegger {5}. Hier kann man sich mit edlem Marzipan eindecken oder im Café in der oberen Etage bei einer kleinen Verschnaufpause die überaus schmackhafte Marzipan-Nuss-Torte probieren.

So gestärkt spaziert man weiter in südlicher Richtung zum Dom {22}. Dazu geht man die Breite Straße bis zu deren Ende, dann weiter die Sandstraße [D5] und deren Verlängerung, die Mühlenstraße, entlang, bis rechts die kurze Straße mit dem prägnanten Namen Fegefeuer [D6] abzweigt. Diese führt direkt zum „Paradies“ genannten Nordportal des Doms. Obwohl der Dom während der alliierten Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde, weiß die Innenausstattung zu begeistern, ein Blick in den Dom lohnt sich allemal.

Vom Dom aus flaniert man durch die Straßen Parade [D6] und Pferdemarkt [D5/6] wieder nach Norden, biegt an der Marlesgrube [C/D5] nach links und kurze Zeit später nach rechts in die Straße Kleine Kiesau [C/D5]. Hier durchstreift der Besucher noch einmal kleine Straßen mit malerischen Häusern aus verschiedenen Jahrhunderten, deren Fassaden die unterschiedlichen Stilepochen repräsentieren. In der schmalen Straße Kolk {25} liegt das TheaterFigurenMuseum {24}, das derzeit grundlegend saniert wird, weshalb die Straße davor momentan gesperrt ist.

Zum Schluss des Spaziergangs geht man die nette Stichstraße Große Petersgrube oder eine der Parallelgassen hinunter zur Trave, um auf der Terrasse eines der dort befindlichen Lokale eine wohlverdiente Stärkung zu sich zu nehmen.

Sehenswertes in der Innenstadt

Lübecks Innenstadt ist einzigartig. Umgeben von der Trave und Kanälen wie von einem Burggraben, geben die sieben Türme (–>), die unverwechselbar aus der Altstadt herausragen, ihr eine prägende Silhouette. Überhaupt die Altstadt! Sie sei eine einzige durchgehende Sehenswürdigkeit, so wird zumindest immer gerne behauptet und so ganz falsch ist das auch nicht.

Das sah auch die UNESCO so, die Teile der Altstadt 1987 in die Liste des Weltkulturerbes aufnahm (–>). Lübecks Altstadt wird durch mittelalterliche Architektur geprägt, die sich in Hunderten von historischen Häusern manifestiert. Wohin man auch schaut, durch welche Straßen man auch schlendert, immer wieder stößt man auf ein Backsteinhaus aus vergangenen Jahrhunderten, wobei ein Gebäude aus dem 18. Jh. in Lübeck als „jung“ gelten kann. Diese Gebäude erzählen von vergangenen Zeiten und zeugen von einem Reichtum jenseits der Neidgrenzen. Sie belegen aber auch, welch ausgeprägter Bürgersinn vorherrschte. Wer reich war, stiftete auch. Manche Kaufleute spendeten große Teile ihres Vermögens für die Armen. Davon erzählen noch heute Dutzende von Stiftungshöfen mit ihren kleinen Wohnungen für Verarmte und Witwen, eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art (z. B. Füchtingshof oder der benachbarte Glandorpsgang). Früher lebten hier typischerweise arme Menschen in den kleinen Wohnungen. Diese Unterkünfte sind immer noch klein, aber mittlerweile zu durchaus beliebten und zumeist sehr schicken Stadtwohnungen geworden. Man sollte sie in respektvoller Zurückhaltung besichtigen.

Lübecks Altstadt ist klein, ihre herausragenden Kirchen, Museen und Kulturschätze lassen sich leicht und schnell zu Fuß erobern. Teilweise liegen sie sogar in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander. Aber wie in kaum einer anderen Stadt lohnt in Lübeck ein zielloser Bummel durch die Straßen. Wobei gilt: Je kleiner die Gassen ausfallen, desto spannender sind sie. Denn jenseits der normal breiten Straßen öffnen sich fast 100 sehr schmale Gänge und Hinterhöfe, die in eine ureigene Welt führen. Früher ein Refugium der ärmeren Bevölkerung, sind sie heute oftmals gefragte Immobilien.

Die folgenden Sehenswürdigkeiten werden so vorgestellt, wie sich wohl die meisten Besucher der Stadt nähern, nämlich von außen über die Trave kommend, am Holstentor {2} vorbei und dann eintauchend in die historische Altstadt.

{1} Puppenbrücke * [B5]

Über die Puppenbrücke nähern sich praktisch alle Besucher der historischen Altstadt, die mit der Bahn oder dem Bus angereist sind. Außerdem führt eine stark befahrene Zufahrtsstraße über die Brücke in Richtung Zentrum direkt auf das weltberühmte Holstentor {2} zu.

Diese 1772 erbaute Steinbrücke quert den Stadtgraben. An ihren beiden Seiten stehen acht große Figuren (vier männliche, vier weibliche) und vier Vasen, die der Bildhauer Dietrich Jürgen Boy zwischen 1774 und 1776 für den Lübecker Rat schuf. Vom Bahnhof kommend mit Blick zum Holstentor befinden sich auf der linken Seite:

> Neptun (mit einem Pferd)

> Freiheit (mit einer Katze)

> Merkur (stützt sich auf einen Ballen und trägt einen Geldbeutel)

> Frieden (mit einem Ölzweig, der aber abgebrochen ist).

Rechts befinden sich:

> Klugheit (mit einem abgebrochenen Spiegel)

> ein römischer Krieger als Symbol der Tapferkeit

> Eintracht (mit mehreren Stäben)

> der Flussgott der Trave (mit einem Ruder).

Die Vasen stehen für Fleiß und Sparsamkeit, Wissenschaft und Künste, Ackerbau und Viehzucht sowie für Vaterlandsliebe und Patriotismus.

Bis auf Gott Neptun stehen hier nur Kopien, die Originale wurden wegen der zerstörerischen Autoabgase entfernt und befinden sich nun im St.-Annen-Museum {21}.

Tipp: Wenn man nach dem Passieren der Puppenbrücke nach links in die Willy-Brandt-Allee einbiegt und hinter dem Radisson Blu Senator Hotel (–>) den ca. 800 m langen Weg direkt am Ufer der Trave bis hoch zur Drehbrücke entlangläuft, hat man einen großartigen Blick auf die Silhouette der Altstadt.

Kurz und knapp: Merkurs Podex

Zum Gott Merkur auf der Puppenbrücke, dem Gott der Händler, dichtete einst Emanuel Geibel:

In Lübeck auf der Brücken

da steht der Gott Merkur.

Er zeigt in allen Stücken

olympische Figur.

Er wusste nichts von Hemden

in seiner Götterruh,

drum kehrt er allen Fremden

den blanken Podex zu.

{2} Holstentor *** [C5]

Das Holstentor ist nicht nur das Wahrzeichen der Stadt Lübeck, es dürfte auch eines der bekanntesten Bauwerke Deutschlands sein, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass es zu DM-Zeiten den 50-Mark-Schein zierte. Heute sind die Lübecker äußerst stolz auf „ihr“ Holstentor, dabei wäre es vor rund 150 Jahren beinahe abgerissen worden.

Erbaut wurde es zwischen 1464 und 1478 vom Ratsbaumeister Hinrich Helmstede als Stadttor an der Befestigungsanlage auf der Traveseite. Es hatte Platz für 30 Geschütze, aber aus keinem einzigen wurde jemals ein Schuss abgefeuert. Das Tor besteht aus zwei mächtigen Türmen mit schiefergedecktem Kegeldach und einem Mittelteil mit Treppengiebel. In der Mitte befindet sich unten ein Durchgangstor. Die Stadtseite bildet insgesamt eine optische Einheit, während die sogenannte Feldseite klar zwischen Türmen und Mittelbau trennt.

Seine Funktion als Verteidigungsbollwerk konnte das Tor nicht lange ausüben, denn schon im 16. Jh. wurde eine Bastion mit einem Vortor nur etwa 15 Meter vor dem Holstentor errichtet. Dieses Vortor wurde 1853 abgerissen, bis dahin war zwischenzeitlich das Holstentor aber stark verfallen. 1863 wurde dann nur mit einer Stimme Mehrheit in der Bürgerschaft ein Abriss verhindert. Aber immerhin setzte ein Umdenken ein, bis 1871 wurde es umfassend restauriert und in den 1930er-Jahren noch zusätzlich mit Eisenverstrebungen verstärkt und gefestigt.

Das Holstentor hat bis zu 3,50 m dicke Wände und steht auf einer künstlichen Aufschüttung. Das gesamte Bauwerk geriet zu schwer, deswegen sackte der Südturm leicht schräg ab. Über die Jahrhunderte sackte das gesamte Holstentor immer tiefer in den Boden, daher liegen die untersten Schießscharten heute unterhalb der Erdoberfläche! Die Torfront auf der Stadtseite prägt eine Vielzahl von größeren Fenstern, während die andere Seite, die der Feind erblickte, nur Schießscharten und kleine Sichtluken aufweist.

Die auffällige Inschrift CONCORDIA DOMI, FORIS PAX („Drinnen Eintracht, draußen Friede“) existiert erst seit 1863, vorher befand sich an der Feldseite der längere Sinnspruch Pulchra res est pax foris et domi concordia („draußen Friede und drinnen Eintracht sind eine schöne Sache“). Seit 1871 befindet sich auf der Stadtseite das Buchstabenkürzel S.P.Q.L., was für Senatus Populusque Lubecensis („Senat und Volk von Lübeck“) steht, links und rechts davon die Jahreszahlen 1871 (Jahr der Restaurierung) und 1477 (vermeintliches Jahr der Erbauung).

Im Inneren des Holstentores befindet sich heute auf mehreren Ebenen, die durch relativ enge Wendeltreppen miteinander verbunden sind, das Stadtgeschichtliche Museum. Die thematische Klammer der Ausstellung ist „Die Macht des Handels“, denn der Fernhandel war über Jahrhunderte die Quelle des Reichtums Lübecks. Im Untergeschoss sind zunächst Beispiele für die Verwendung des Holstentor-Motivs zu finden, nicht nur auf dem früheren 50-Mark-Schein, sondern auch auf einer 2-Euro-Münze und auf diversen Souvenirs.

Auf den darüber liegenden Etagen werden viele Schiffsmodelle gezeigt, mit denen der Fernhandel abgewickelt wurde, dazu nautische Gerätschaften und maritimes Zubehör. Weiterhin steht dort ein sehr detailgetreues Stadtmodell aus dem 17. Jh. Mit einer Ausstellung von gängigen Waffen und Rüstungen wird außerdem der Schutz der Stadt thematisiert, zu dem die Bürger der Stadt ihren Beitrag leisten mussten. Schließlich findet sich weiter oben ein sehr plastisch nachgebildeter Markt mit Stimmgewirr, typischen Waren, Bildern und, etwas versteckt hinter einem Vorhang, einem Schandpfahl. Ganz oben sind noch Folterinstrumente ausgestellt, Daumenschrauben, Streckbank und sogar ein Richtschwert werden dort gezeigt.

> Holstentorplatz 7, Tel. 1224129, www.museum-holstentor.de, Eintritt: 8 €, Kinder unter 6 Jahre frei, Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre 2,50 €, Familienkarte 9 bzw. 17 €, 1.1.–31.3. Di.–So. 11–17 Uhr, 1.4.–31.12. Mo.–So. 10–18 Uhr

Die Grünflächen vor dem Holstentor laden zum Entspannen ein. Rechts daneben stehen die markanten Salzspeicher, im Hintergrund die St. Petrikirche {23} (032lk Abb.: sm).

Kurz und knapp: Das Holstentor im Portemonnaie

Es ist noch gar nicht so lange her, nämlich zur guten(?) alten D-Mark-Zeit, da hatte Lübeck einen – sozusagen kostenlosen – Werbeträger, denn auf dem 50-Mark-Schein war das Holstentor abgebildet. Und deshalb wurde der Schein auch flapsig „Lübecker“ genannt.

Mit der Einführung des Euro war diese Herrlichkeit vorbei, der Lübecker Bürgerstolz verschwand aus den Portemonnaies. Dafür hielten 2007 die sieben Türme der Stadt Einzug. Mit der Silhouette der Stadt und ihren sieben Türmen wurde eine Sondermünze zum Gedenken an das UNESCO-Welterbe herausgegeben. Aber wahrscheinlich wanderte diese Münze nur in ganz wenige Börsen, denn sie war aus Gold und hat einen Nennwert von 100 €. Schon ein Jahr früher kam eine 2-Euro-Gedenkmünze heraus, die das Holstentor zeigt. Es war der Auftakt zu einer Serie von 17 Sondermünzen mit jeweils einem typischen Motiv aus jedem deutschen Bundesland sowie einer Münze zur Würdigung des Bundesrates als Verfassungsorgan. Schleswig-Holstein machte den Anfang mit eben dem Holstentor, ein Jahr später folgte das Schweriner Schloss, 2008 dann der Hamburger Michel. So ging es weiter, bis 2022 mit der Eisenacher Wartburg in Thüringen diese Serie beendet wurde. Und so kehrt das Holstentor wieder in unsere Geldbörsen zurück, denn diese Münzen sind ein offizielles Zahlungsmittel.

{3} Salzspeicher * [C5]

Nur wenige Schritte vom Holstentor entfernt stehen direkt an der Trave sechs markante Backsteingiebelhäuser. In diesen zwischen dem 16. und 18. Jh. erbauten Häusern wurde früher Salz gelagert,