Reise Know-How CityTrip Sevilla - Hans-Jürgen Fründt - E-Book

Reise Know-How CityTrip Sevilla E-Book

Hans-Jürgen Fründt

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Beschreibung

Das andalusische Sevilla gehört zu den schönsten Städten des Landes. Unter der warmen Sonne Südspaniens laden zahlreiche steinerne Zeugen aus maurischer Zeit wie der Alcázar-Palast, prächtige Sakralbauten, darunter die weltberühmte Kathedrale mit ihrer Giralda, verwinkelte Gässchen und weitläufige Plätze zu einem Besuch ein. Neben den historischen Prachtbauten locken das Nachtleben und zahlreiche Tapas- sowie traditionelle Flamenco-Bars. Zwischen Museumsbesuchen und Stadtbummel verführen originelle Geschäfte zum Shoppen und im Parque María Luisa, der grünen Lunge der Stadt, kann man den Tag ausklingen lassen. Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der andalusischen Metropole selbstständig zu entdecken: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet Faszinierende Architektur: maurische Kleinode, barocke Kirchen und futuristische Glanzlichter Abwechslungsreicher Stadtspaziergang Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip Ausflüge nach Itálica und Carmona Shoppingtipps vom traditionellen Markt bis zu den schönsten Keramikgeschäften Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die andalusische Küche Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: von den beliebtesten Treffpunkten der Sevillanos bis zum Theaterbesuch Das ABC des Sherrys Sevilla zum Durchatmen: Parque María Luisa, Jardín de la Cartuja, Plaza de los Venerables Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... Kleine Sprachhilfe Spanisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag

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Seitenzahl: 193

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Ähnliche


Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Vorwahl

Restaurantkategorien

Unterkunftskategorien

Abkürzungen

Sevilla entdecken

Ein Sinnbild für Wärme, Licht und Fröhlichkeit

Willkommen in Sevilla

Kurztrip nach Sevilla

Stadtspaziergang

Erlebenswertes im Zentrum

Entdeckungen außerhalb des Zentrums

Ausflüge in die Umgebung

Sevilla erleben

Sevilla für Kunst- und Museumsfreunde

Sevilla für Genießer

Sevilla am Abend

Sevilla zum Stöbern und Shoppen

Sevilla zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Sevilla verstehen

Sevilla – ein Portrait

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Vor Hitzewellen wird gewarnt

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Geldfragen

Informationsquellen

Internet

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Radfahren

Sicherheit

Sprache

Stadttouren

Telefonieren

Toiletten

Unterkunft

Verhaltenstipps

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Der Autor

Impressum

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/sevilla23

Vorwahl

> Spanien: 0034 (dann die neunstellige Teilnehmernummer)

Restaurantkategorien

Die Preise gelten für ein Hauptgericht ohne Getränke:

€: bis 15 €

€€: 15–25 €

€€€: über 25 €

Unterkunftskategorien

Die Preiskategorien in diesem Buch gelten für ein Doppelzimmer und sind die offiziellen Preise.

€: bis 50 €

€€: 50–80 €

€€€: 80–120 €

€€€€: über 120 €

In der Praxis weichen die Preise nicht selten erheblich davon ab, beispielsweise an Wochenenden oder im Sommer. Diese Sonderpreise erfährt man aber nur bei direkter Anfrage im gewählten Hotel.

Die Preise müssen an der Rezeption aushängen, was auch befolgt wird. Sie gelten grundsätzlich für ein Doppelzimmer, Einzelzimmer sind nicht so häufig zu finden und werden meist für etwa 70 % des Doppelzimmerpreises angeboten. Ein Frühstück ist nicht in jedem Fall im Preis inbegriffen. Teilweise werden dafür ganz schön happige Tarife verlangt. Dafür kann man eigentlich gleich in die nächste Bar gehen.

Abkürzungen

Pl., Plz., Pza. Plaza (Platz)

c/ calle (Straße)

P° Paseo (Promenade)

Av., Avda. Avenida (Allee, Chaussee)

Ctra. Carretera (Land-/Fernstraße)

s/n sin número (ohne Nummer; die Angabe steht dann, wenn eine Hausnummer überflüssig ist)

i, iz., izqu. izquierda (links)

c centro (Mitte)

d., derr. derrecha (rechts)

abto. abierto (geöffnet)

C/Sr. caballero/Señor (Mann, an Toilettentüren)

D/Sra. dama/Señora (Frau, an Toilettentüren)

I.V.A. Impustos sobre el valor aña dido (Mehrwertsteuer)

Manchmal werden in Zeitungen, im Internet oder auf Plakaten die Wochentage abgekürzt:

L lunes (Montag)

M martes (Dienstag)

X miércoles (Mittwoch)

J jueves (Donnerstag)

V viernes (Freitag)

S sábado (Samstag)

D domingo (Sonntag)

Sevilla entdecken

Ein Sinnbild für Wärme, Licht und Fröhlichkeit

Sevilla – was für ein Name! Keine wortreiche Beschreibung muss erklärend hinzugefügt werden. Was schwingt in diesem Namen nicht alles mit: Wärme, Licht, Fröhlichkeit, Flamenco, Tapas. Bilder wie diese drängen sich förmlich auf, zaubern ein Lächeln auf jedes Gesicht. Sevilla, was gibt es da nicht alles zu entdecken. Die Geschichte hinterließ prächtige Bauwerke, allen voran die unvergleichliche Kathedrale {1}, eines der größten Kirchengebäude weltweit mit seinem hochaufragenden Turm La Giralda, einst das Minarett einer Moschee. Gleich um’s Eck steht, ebenfalls aus der arabischen Zeit, die Festung Alcázar {4}, die erst sehr viel später den Zusatz „Königlich“ (Real) verpasst bekam. Geschaffen wurde sie mit einem weitläufigen Garten und Palästen, die von arabischen Künstlern mit filigranen Wanddekorationen versehen wurden. Sie gelten als die schönsten Fassaden in ganz Spanien.

Beide Komplexe stehen am Rand der Altstadt, dem Barrio de Santa Cruz, einem Labyrinth aus schmalen, verwinkelten Gassen, in denen kein Stadtplan weiterhilft und man sich einfach treiben lassen muss. Dabei stößt man immer wieder auf urige Bars und kleine Geschäfte. Außerhalb dieser Zone befindet sich ein wunderschöner Park, in dem sich die 1929 angelegte, weitgeschwungene Plaza de España {20} öffnet, die in 50 kunstvollen Kachelbildern wichtige Ereignisse aus der Geschichte aller spanischen Provinzen zeigt. Aber auch der Genuss kommt in der Stadt nicht zu kurz: Tapas und Vino in den Bars, Shopping in der Calle Sierpes und Lebensfreude bei den großen Festen. Das alles ist Sevilla – nicht nur ein Name, sondern einzigartig, unvergleichlich.

Willkommen in Sevilla

Sevilla ist eine Stadt für Fußgänger – ohne Wenn und Aber, auch wenn sich immer mal wieder wagemutige/leichtsinnige/unverbesserliche Fahrer mit ihrem Auto (durchaus auch solche mit ausländischem Kennzeichen ...) durch die engen Gassen quetschen.

Die Altstadt ist von überschaubarer Größe, alle hier beschriebenen Sehenswürdigkeiten können zu Fuß erreicht werden. Außerdem macht es einfach Spaß, durch die engen Gassen zu schlendern, sich treiben zu lassen und Eindrücke aufzunehmen. Das erkennen anscheinend auch zunehmend die Sevillanos: Immerhin wurden zwei einst stark befahrene Straßen zu Fußgängerzonen umgemodelt, durch die nur noch eine Straßenbahn fährt.

Für die Spaziergänger bedeutet das, dass man ab der Plaza Nueva [E8] bis zur zentralen Anlaufstation, der Kathedrale {1}, sehr entspannt schlendern kann, denn eine der Fußgängerzonen, die Avenida de la Constitución, führt direkt dorthin. So kann man schon von Weitem die Schönheit der Giralda (–>) bestaunen.

Östlich schließt sich die zweite Hauptsehenswürdigkeit Sevillas an, der Real Alcázar {4}. Beide historisch-baulichen Highlights sind durch einen autofreien Platz verbunden, hier dürfen nur Pferdekutschen (–>) mit Glockengeläut durch.

Zwischen den beiden Punkten öffnet sich nach Osten das dritte Highlight, das historische Barrio de Santa Cruz {5}, das ehemalige jüdische Viertel. Hier findet man das klassische Sevilla-Bild vor: schmale Gassen mit strahlend weißen Häusern, viele Tapasbars, kurze und kürzeste Gässchen, die sich um gedrungene Häuser winden. Jeder Stadtplan muss hier versagen. Den sollte man daher wegstecken und sich einfach treiben lassen! Das Viertel bleibt räumlich überschaubar, wirklich verlaufen kann man sich nicht, denn irgendwann stößt man ja doch wieder auf einen markanten Platz oder eine größere Straße.

Eine dieser breiteren Straßen ist die Calle de Menéndez y Pelayo [G10–H9]. Dieser Straße ein Stück nach Süden gefolgt, wird der weitläufige Parque María Luisa {19} erreicht. Dort kann nicht nur ziemlich ruhig herumspaziert werden, dort befinden sich auch zwei interessante Museen: das Museo Arqueológico {22} („Archäologisches Museum“) und das Museo de Artes y Costumbres Populares {21} („Museum der volkstümlichen Kunst und Bräuche“). Vor allem aber liegt dort die weitgeschwungene Plaza de España {20}, eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten Sevillas.

Zurück zur Altstadt: Nur wenige Schritte sind es vom oben erwähnten Barrio de Santa Cruz {5} bis zur Shoppingmeile Sevillas. Vorher passiert man das sehr sehenswerte Museo del Baile Flamenco {9}, das das Verständnis für diese urtypisch andalusische Kultur näherbringt. Die Haupteinkaufsstraße heißt Calle Sierpes (–>). Dort findet man noch jede Menge kleine, inhabergeführte Traditionsgeschäfte, etliche weitere gibt es in den Nebenstraßen. Alle sind übrigens Fußgängerzonen.

Eine ganz andere Zone ist das Flussufer. Dort braust zwar der Autoverkehr vorbei, aber dort liegen auch einige interessante Sehenswürdigkeiten: die Plaza de Toros {26} (Stierkampfarena), der Torre del Oro {24} und auch das urwüchsige Viertel Barrio de Triana {27} jenseits des Flusses. Direkt am Fluss verläuft jetzt auch ein kilometerlanger Spazier- und Flanierweg, an dem man relativ ruhig gehen kann.

Was aber gar nicht fehlen darf, wäre ein Bummel am Abend in lauer Luft durch die Altstadt. Kathedrale {1} und Giralda (–>) werden zauberhaft angeleuchtet, die engen Gassen sind von einem dezent-diffusen Licht schwach erhellt und man kann derweil bei einem Sherry auf einem wackeligen Stühlchen vor einer Tapasbar sitzen – herrlich!

Der Torre del Oro {24} im Abendlicht (057sv-fo © SeanPavonePhoto)

Exkurs: Die andalusische Art des Flanierens

Wie flaniert man richtig andalusisch? Beispielsweise so: Schlendern zwei, drei, vier ... Sevillanos tief im Gespräch versunken durch die Straßen. Sie laufen sehr nah nebeneinander, gehen beinahe im Wortsinn auf Tuchfühlung und berichten einander ausführlichst! Sie beleuchten eine Sache immer von mehreren Seiten, unterstreichen jede Äußerung durch energische Handbewegungen, hängen an jeden zweiten Satz ein rhetorisches „¿Entiendes?“ („Verstehst Du?“) an. Sie fallen sich auch gerne gegenseitig ins Wort, hören aber gleichzeitig auch aufmerksam zu. Fällt nun ein besonders gewichtiges Argument, „bremst“ der Sprecher seinen Zuhörer förmlich, fasst ihn an den Arm, stoppt ihn, dreht ihn ein wenig zu sich hin, hält den Arm immer noch fest und sagt mit der ganzen Kraft seiner Persönlichkeit, was es zu sagen gibt – der andere möge bitte höchst aufmerksam – noch mehr als schon vorher! – seiner Argumentation folgen. Das Ganze wird mit noch deutlicheren Armbewegungen untermalt. Die Hand wandert nun stakkatoartig auf und ab, unterstreicht jedes Wort: „Sind al-les Ver-bre-cher, diese Po-li-ti-ker!“, etwa so. Schließlich gibt er sein Gegenüber frei, aber nicht, bevor nach mehreren kleinen Pausen immer noch ein neues Argument nachgeliefert wird, immer noch im Stehen. Und endlich geht es weiter und dann ist auch der andere mal dran.

So gehen sie plaudernd, stoppend, händeringend und aufeinander einredend durch die Straßen und kommen natürlich nicht recht voran. Aber das macht ü-ber-haupt nichts.

Time is money? Mag sein, aber nicht hier, nicht in Sevilla.

Kurztrip nach Sevilla

Wem nur wenige Tage für die Besichtigung der Stadt zur Verfügung stehen, kann dennoch bei effektiver Nutzung der Zeit viel erleben, vorausgesetzt, man reist am Vorabend an und bezieht eine Unterkunft in der Innenstadt. Dann hat man es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht weit bis zur Altstadt und sollte bei einem zwanglosen Bummel erste Eindrücke auf sich wirken lassen. Die Kathedrale {1} als markanter Punkt mit der hoch aufragenden Giralda (–>) kann kaum verfehlt werden, sie ist meist schon von Weitem zu erkennen. Von dort ist es nur ein Katzensprung zum Barrio de Santa Cruz {5} mit seinen vielen Tapasbars. Jetzt heißt es: eintauchen, rein in die Bars, Tapas bestellen, einen manzanilla dazu und das Sevilla-Wochenende kann beginnen!

1. Tag

Frühstück gibt es sicherlich im Hotel. Anschließend bietet es sich an, als erstes die Kathedrale {1} zu besichtigen. Da dieses Gotteshaus von allen Sevilla-Besuchern angesteuert wird, kann es schon mal voller werden. Je früher man kommt, desto mehr Muße verbleibt zum Staunen über die Pracht. Und die Giralda (–>) einmal bis zur Spitze hochlaufen gehört zum Abschluss eigentlich dazu, denn von oben hat man einen herrlichen Weitblick.

Nach dem Besuch der Kathedrale geht man nur einmal über den Vorplatz hinüber zum Real Alcázar {4}. Auch dorthin zieht es alle Touristen. Mehrere Räume mit äußerst filigranen Dekorationen im Mudéjar-Stil sowie riesige Wandteppiche aus einer späteren christlichen Epoche erwarten die Besucher.

Danach wird es höchste Zeit für ein Mittagessen, beispielsweise im Casa Robles (–>) oder im Robles Placentines (–>), die sich am Rand der Altstadt schräg gegenüber der Kathedrale befinden. Beides sind Traditionslokale mit guter Küche.

Nach dem Essen kann man über die Avenida de la Constitución zur Plaza Nueva schlendern. Dort steht das monumentale Ayuntamiento {11}, das Rathaus von Sevilla mit seiner plateresken Fassade. Von dort führt die Tour weiter in die Calle Sierpes (–>) zum Shoppingbummel. Hier und in den Seitenstraßen gibt es noch sehr viele kleine und kleinste Läden, die Sevillaner Festtagskleidung und Accessoires verkaufen.

Danach wird es Zeit für eine kurze Siesta im Hotel, bevor es am Abend vielleicht in eine Flamencoshow (–>) geht. Einige Bühnen beginnen mit ihrem Programm bereits um 19 Uhr, andere ermöglichen ihren Gästen noch ein Abendessen vorher und starten sogar erst um 23 Uhr.

2. Tag

Wenn das Frühstück nicht im Hotel eingenommen werden soll, kann man das Confitería Campana (–>) in der Calle Sierpes ausprobieren, ein Sevillaner Traditionslokal. Danach sollte man im Museo del Baile Flamenco {9} vorbeischauen. Dieses hochmoderne Museum verdeutlicht sehr eindringlich, was tatsächlich unter dem Begriff „Flamenco“ zu verstehen ist. Danach bietet sich ein Spaziergang durch das Altstadtviertel Barrio de Santa Cruz {5} hinüber zum Parque María Luisa {19} an. Zwar hat man dieses Viertel schon am ersten Abend kennengelernt, aber auch und gerade bei Tageslicht entfaltet es einen ganz eigenen Charme. Im weitläufigen Parque María Luisa ist vor allem die Plaza de España {20} mit ihren 50 Kachelbildern zur spanischen Geschichte sehenswert.

Zum Mittagessen kann man zunächst einen kurzen Spaziergang über die breite Avenida Menéndez y Pelayo machen, bis kurz nach den Gärten Jardines de Murillo die Calle Santa María la Blanca abzweigt. Dort gibt es mehrere Lokale, etliche mit Terrasse, wie das Casa Modesto (–>).

Danach sollte man in den Bus C-4 steigen, der über die Avenida Menéndez y Pelayo fährt. Er macht einen Bogen um die Altstadt, erreicht dann den Fluss und passiert schließlich auch die Plaza de Toros {26} und den Torre del Oro {24}. Dort steigt man aus und kann nun zum Abschluss die Stierkampfarena samt Museum besichtigen, einen Spaziergang entlang des Flussufers machen und/oder eine Ausflugsfahrt auf dem Fluss mit einem Panoramaschiff (–>).

Kurz und knapp: Plateresker Stil

Plateresker Stil ist ein feststehender Begriff in der spanischen Baukunst. Er bedeutet „silberschmiedartig“ und meint, dass eine Fassade mit sehr vielen kleinteiligen Elementen geschmückt ist.

Kurz und knapp: Mudéjarstil

Der Mudéjarstil vereint in Architektur und Dekoration abendländische und orientalische Elemente, geschaffen vor allem von arabischen Baumeistern. Sie durften nach der Rückeroberung einzelner spanischer Regionen im Land bleiben und konnten weiterhin ihre Religion ausüben. Diese Personengruppe wurde Mudéjares genannt. Zwischen dem 12. und 16. Jh. wurde sie vielerorts beauftragt, Häuser und teilweise ganze Paläste zu bauen und ihre unbestritten vorhandene Erfahrung einzubringen. Charakteristisch sind vor allem Hufeisenbögen, glasierte und bemalte Ziegel (azulejos), minarettförmige Aufbauten, reicher ornamentaler Wandschmuck sowie Stuck- oder Holzdecken.

Das gibt es nur in Sevilla

> Semana Santa: Die Osterwoche wird in ganz Andalusien würdevoll gefeiert, aber nirgendwo mit einer derartigen Leidenschaft. Eine ganze Woche lang ziehen Prozessionen durch die Stadt zur Kathedrale {1}, die von Tausenden von Gläubigen begleitet werden (–>).

> Religiöse Inbrunst wird in vielen andalusischen Orten gelebt, aber nirgends so intensiv wie in der Basílica de la Macarena {16} mit dem prächtigen Bildnis der „Jungfrau der Hoffnung“.

> Na klar, Flamenco muss auch sein! Mehrere Bühnen bieten teilweise schon seit Jahrzehnten ein interessantes Programm, und zwar kein extra für Touristen gestricktes (–>).

> Stierkämpfe sind nun wirklich nicht jedermanns Sache. Wenn es aber wenigstens einmal eine „corrida de toros“ sein soll, dann gibt es keinen besseren Platz (neben Madrid) als die Plaza de Toros {26} in Sevilla. Hier tritt die erste Garde der Toreros auf und hierher schicken die Züchter ihre besten Stiere.

Stadtspaziergang

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Ausgangspunkt für diesen Stadtspaziergang, der ca. zwei Stunden dauert, ist der zentrale Platz vor der Kathedrale {1}, die Plaza Virgen de los Reyes.

Von hier lassen sich sowohl die Kathedrale selbst als auch der Turm La Giralda (–>) in ihrer ganzen Monumentalität gut betrachten. Man verlässt den Platz über die Calle Placentines, die am Palacio Arzobispal {2} mit seiner prachtvollen barocken Fassade vorbeiführt. An der Verlängerung dieser Straße, der calle Francos, befinden sich kleine Fachgeschäfte, u. a. auch für Sevillaner Festtrachten. Schließlich erreicht man die calle Villegas und geht hier nach links und gleich wieder nach rechts zur Plaza del Salvador, wo die schmucke Iglesia del Salvador {10} steht.

Vor der Kirche öffnet sich die Plaza del Salvador, von der die wichtigsten Einkaufsstraßen im Zentrum schnell erreicht sind. Auf dem Platz werden zu Ostern große Zuschauertribünen aufgebaut, da hier alle Prozessionen vorbeikommen. Hier treffen sich jeden Abend viele durstige Kehlen vor dem guten halben Dutzend Bars. Bei den Einkaufsstraßen handelt es sich um Fußgängerzonen, in denen noch viele kleine Traditionsgeschäfte existieren, die von der Sevillaner Bevölkerung allen Verlockungen der Einkaufszentren zum Trotz gern angesteuert werden.

Die wohl bekannteste und zugleich auch eine der ältesten Straßen der Stadt ist die Calle Sierpes (–>), in der sich auch einige der bekanntesten Läden der Stadt befinden. Zu erreichen ist sie, indem man durch die vom Kirchenvorplatz abzweigende calle Sagasta geht und dann nach rechts in die calle Sierpes einbiegt. Die Straße hat nichts Einzigartiges, nichts Monumentales und doch strahlt sie viel Atmosphäre aus. Am Ende der calle Sierpes steht das Traditionskaffeehaus Confitería Campana (–>), das sich als Pausenstopp anbietet.

Am Ende der calle Sierpes geht man einmal kurz nach links in die calle Campana und gleich wieder links in die nächste Fußgängerzone, die calle Velázquez, die auf den ersten Schritten noch calle O’Donell heißt.

Die Straße führt über die spätere Verlängerung calle Tetuán zur weitläufigen Plaza Nueva.

Hier steht das beeindruckende Rathaus {11} (Ayuntamiento) der Stadt mit seinem überbordenden Fassadenschmuck als Blickfang. Dieser befindet sich allerdings auf der Rückseite, also muss man einmal ums Rathaus herumgehen. Weiter geht es über die Avenida de la Constitución. Früher war dies eine stark befahrene Straße, heute ist sie eine ruhige Fußgängerzone, die an der Kathedrale vorbeiführt, und nur die Straßenbahn darf hier durchrollen. Deshalb kann man nun auch in aller Ruhe die prächtigen Gebäude links und rechts bestaunen. Direkt hinter der Kathedrale {1} zweigt die calle Fray Ceferino González ab, an der sich auch das Archivo General de las Indias {3} befindet, wo Millionen Dokumente aus der spanischen Kolonialzeit lagern. Die kurze Straße führt am Haupteingang der Kathedrale vorbei (links), rechts im Hintergrund liegt der Eingang zum Real Alcázar {4}.

Nach so viel Shoppingmöglichkeiten und Impressionen von historischen Gebäuden sollte man nun in die verwinkelte Altstadt Barrio de Santa Cruz {5} mit seinem Gassengewirr und den vielen Tapasbars eintauchen.

Dazu folgt man einfach vom großen Platz mit dem Springbrunnen (Plaza Virgen de los Reyes) der calle Mateos Gago [G9], in der sich schon die ersten Verführer in Form von Tapasbars aufreihen.

Neben diesen Bars lockt hier vor allem das Flair eines uralten Viertels mit verwinkelten Gassen, malerischen Torbögen, verschwiegenen Hinterhöfen und schicken Häusern. Von der calle Mateos Gagos biegt man dann nach rechts in die kurze Gasse Mesón del Moro [G9] ein und folgt jenseits der kreuzenden calle Ximénez de Enciso der calle Santa Teresa. Schließlich wird die Plaza Santa Cruz [G9] erreicht.

Hier stand einst eine jüdische Synagoge, die aber 1391 in ein christliches Gotteshaus umgewandelt wurde.

Weiter geht es erst über die Plaza de Alfaro, dann entlang einer Mauer durch das schmale Gässlein callejón del Agua („Wassergässlein“ [G9]), dessen Name daran erinnert, dass hier einst die Wasserversorgung über einen Aquädukt zum Alcázar verlief. Am Ende der Gasse zweigt die kurze Straße calle la Vida ab, wo bei der Hausnummer 7 das ehemalige Haus des legendären Barbiers von Sevilla gestanden haben soll. Die Gasse mündet in die schöne Plaza Doña Elvira (–>, mehrere Lokale). Weiter nach rechts geht es durch die c/ Elvira und vorbei am Restaurant Doña Elvira. Durch die calle Gloria geht man nun abermals ein paar Schritte weiter und erreicht so die Plaza de los Venerables, die im Sommer von Tischen und Stühlen der umliegenden Restaurants vollgestellt ist, u. a befindet sich hier auch das historische Lokal Hostería del Laurel (–>). Von hier sind es nur noch wenige Schritte durch die calle Jamerdama bis zur nach links abknickenden Pasaje de la Vila, die auf die calle Rodrigo Cano stößt. Hier geht man nach rechts und nach 10 m nach links geht es über die calle Mateos Gago zurück zur Kathedrale.

Erlebenswertes im Zentrum

Wer an Sevilla denkt, hat zumeist ganz bestimmte Bilder vor Augen: die hoch aufragende Giralda (–>), die engen, verschlungenen Gassen, die Altstadt mit den weißen Häusern und urigeTapasbars. Das alles kann man tatsächlich im Zentrum von Sevilla finden. Es ist ein überschaubares Gebiet von einer Ausdehnung, bei der sogar die weiter entfernten Punkte relativ rasch zu Fuß erreicht sind – wenn man sich nicht im Gassengewirr verläuft, was doch unweigerlich passiert.

Das „Bilderbuchviertel“, um es einmal schmückend herauszuheben, ist das Barrio de Santa Cruz {5}, das alte jüdische Viertel. Es ist recht klein und liegt vor der Kathedrale {1}. Hier sind sie wirklich zu finden, die kurzen, engen Gassen mit den malerischen weißen Häusern. Aber auch etwas weiter entfernt verläuft ein Gassen- und Straßengewirr, allerdings eine Spur weniger malerisch als im Barrio de Santa Cruz. Einige größere Straßen schlagen Schneisen durch diese Zonen und dienen als markante Wegorientierung. Insgesamt bleibt diese Zone überschaubar und nicht übermäßig groß. Besucher bekommen meist nur einen anderen Eindruck, da es eben auch eine gewisse Zeit dauert, bis man sich sicher orientieren kann. Das macht aber überhaupt nichts, denn wirklich verlaufen kann man sich kaum. Viele Sehenswürdigkeiten sind ausgeschildert und irgendwann erreicht jeder dann doch eine breite Straße. Außerdem kann auf einem ziellosen Bummel meist viel mehr entdeckt werden als beim anstrengenden Stadtplanstudium.

Viele urige Tapasbars, Weinpinten und guteRestaurants warten im Zentrum auf Gäste. Speziell das Barrio de Santa Cruz ist übersät davon, aber auch in anderen Straßen liegen genügend Lokale – bestens geeignet also, um zwischen zwei Sehenswürdigkeiten eine gemütliche Pause einzulegen.

{1} Kathedrale *** [F9]

„Errichten wir eine Kirche von derartiger Größe, dass man uns für verrückt erklärt“, so sollen die frühen Stadtväter ihre Kathedrale geplant haben und tatsächlich entstand schließlich eine der noch heute größten Kirchen der Welt. Errichtet wurde sie auf den Mauern einer ehemaligen Moschee, die bereits im 12. Jh. entstanden war. Von ihr sind heute noch der Orangenhof und der Turm La Giralda (–>) erhalten. Nach der Vertreibung der Mauren wurde die Moschee ab 1248 als Kirche genutzt, bevor man dann 1401 mit dem eigentlichen Umbau begann. Die Arbeiten dauerten schließlich 125 Jahre – wegen des oben skizzierten Anspruchs und auch weil der König keine finanziellen Mittel zur Verfügung stellte.

Insgesamt existieren neun Eingangstore, aber Einzelbesucher treten nur durch die Puerta de San Cristóbal ein, die sich etwa in Höhe des Real Alcázar {4} befindet. Der Innenraum der fünfschiffigen Kathedrale ist mit 20 Seitenkapellen und einem prachtvollen Hauptaltar ausgestattet. Licht fällt durch insgesamt 75 Fenster hinein, die mit hübschen Glasgemälden geschmückt sind. Vom Eingang sind es nur wenige Schritte zur zentralen Capilla Mayor(„Hauptkapelle“), der möglicherweise prächtigsten Arbeit im ganzen Gotteshaus, und zum Coro („Chor“). Die Capilla Mayor wird von einem filigranen Gitter aus dem 16. Jh. geschützt, aber richtig spektakulär ist erst der 20 Meter hohe und 13 Meter breite Hauptaltar, ein Meisterwerk aus Zedernholz. Er wurde zwischen 1482 und 1564 von verschiedenen Meistern nach einem Entwurf von Pierre Dancart geschaffen und zeigt auf vier Ebenen 45 Szenen aus dem Leben Jesu. Die oberen Figuren sind etwas größer gestaltet, damit es für den Betrachter zu keinen perspektivischen Verzerrungen kommt.

Gegenüber öffnet sich der Coro, der von einem Gitter geschützt wird, das aus dem Jahr 1523 stammt.

Dahinter befinden sich das schöne Chorgestühl aus dem 15. Jh., das Nufro de Sánchez und andere erschufen, insgesamt sind es 114 Stühle, 64 oben, 50 unten, wobei die unteren mit mittelalterlichen „Bestiarien“ gearbeitet sind, also abstoßenden Figuren, die den Christen das Böse und die Hölle verdeutlichen sollen. Hinter dem Chor befindet sich eine Grabplatte, unter der Hernán Colón (1488–1539) ruht, ein unehelicher Sohn von Christoph Kolumbus (spanisch: Cristóbal Colón). Hernán Colón stellte eine außergewöhnlich große Bibliothek von angeblich 15.000 Bänden zusammen, von denen 3200 noch heute im Besitz der Kathedrale von Sevilla sind. Sie sind in einem Seitengebäude des Patio de los Naranjos untergebracht.