Reise Know-How KulturSchock Chile - Cindy Schönfeld - E-Book

Reise Know-How KulturSchock Chile E-Book

Cindy Schönfeld

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Beschreibung

Von Europa aus gesehen liegt Chile am Ende der Welt, eingebettet zwischen den Anden und der Pazifikküste. Auch die Chilenen selbst verorten sich im letzten Winkel der Erde, "El último rincón del mundo", und stimmen gern Lobeshymnen auf die Superlative ihres Landes an, das als eines der sichersten Länder mit der dynamischsten Wirtschaft und dem rebellischsten Volk in Südamerika gilt. In Chile liegen moderne Wirtschaftsstrukturen und extreme Armut oft eng beieinander, katholisch-konservative Werte stehen indigenen Einflüssen gegenüber. In Chile ist man es gewohnt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. So fordert heute die junge Generation die neoliberalen Hinterlassenschaften der Militärdiktatur Augusto Pinochets heraus – singend und tanzend. Die Autorin setzt sich mit all diesen gesellschaftlichen Konflikten auseinander. Anhand von Fakten und persönlichen Erlebnissen wirft sie einen Blick hinter die Andenkulisse und berichtet von den Menschen, ihren Gewohnheiten und ihrem Alltag. Liebenswert und gelassen machen es Chilenen dem Besucher leicht, mit ihnen in Kontakt zu kommen. Dabei bewähren sich die vielen im Alltag gesammelten Verhaltenstipps aus diesem Buch. Dazu: 10 Seiten Verhaltenstipps von A bis Z mit vielen Hinweisen für angemessenes Verhalten, Verweise auf ergänzende und unterhaltsame Multimedia-Quellen im Internet, Literaturempfehlungen zur Vertiefung … Aus dem Inhalt: - Vielfalt in der Einheit: indigene Völker zwischen Tradition und Moderne - Global Player Chile: Wirtschaftsjaguar oder Raubtier? - Wa(h)re Bildung: küssend und tanzend für ein gerechtes Bildungssystem - Das Land der starken Frauen: von Machos, Mamas und Karriere u.v.m. - Chilenen verstehen: Gesten, Verhalten, Mentalität KulturSchock - die besonderen und mehrfach ausgezeichneten Kultur-Reiseführer von REISE KNOW-HOW. Fundiert, unterhaltsam und hilfreich im fremden Alltag unter dem Motto: Je mehr wir voneinander wissen, desto besser werden wir einander verstehen. REISE KNOW-HOW - Reiseführer für individuelle Reisen

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Seitenzahl: 392

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Vorwort

Chiles Nationaldichter Pablo Neruda beschrieb in seinen Memoiren „Ich bekenne, ich habe gelebt“ eine kuriose Begebenheit:

In einem Gespräch mit Schriftstellerkollegen aus Europa fragte er einmal: „Wir sprechen so viel von Chile. Sicherlich, weil ich Chilene bin. Aber wissen Sie denn etwas von meinem so unendlich fernen Land? Zum Beispiel, welches Fahrzeug wir benutzen? Den Elefanten, das Auto, die Eisenbahn, das Flugzeug, das Fahrrad, das Kamel, den Schlitten?“ Die weitaus meisten antworteten allen Ernstes: „Elefanten.“ Heute, mehr als fünfzig Jahre später, kennt man Chile in Europa besser. Meist ist von Chile als dem Land mit der eindrucksvollen Landschaftsvielfalt die Rede. Denn hinter dem Faltenrock der Anden breiten sich Salzwüsten und Vulkane, üppige Urwälder und fruchtbare Felder, Gletscher und Fjorde aus. Für Europäer ist Chile ein „fernes“ Land geblieben, das sich, wie die Chilenen selbst zu sagen pflegen, im letzten Winkel der Erde (en el último rincón del mundo) befindet.

Umso erstaunlicher ist es, dass das Land dem Reisenden, der zum ersten Mal nach Chile kommt, seltsam vertraut erscheint und er sich sogleich heimisch fühlt. Verblüfft wird er später feststellen, dass je länger sein Aufenthalt dauert und je enger der Umgang mit Chilenen ist, die Unterschiede umso augenscheinlicher zutage treten. Was dem Chile-Neuling dabei widerfährt, ist kein drastischer, akuter Kulturschock, sondern vielmehr ein Kulturschock „auf Raten“.

Von den vielen kleinen und großen Unterschieden der Kulturen erzählt dieser Band, der das Vertraute im Fremden entdeckt und erklären will, warum die Dinge in Chile so sind wie sie sind. Fakten und Anekdoten geben Einblicke in den Alltag und das Wesen der Bewohner des schmalen Landes, die den Moment leben und in deren Vorstellung eines glücklichen Daseins Heirat, Kinder und Wohlstand die wichtigste Rolle spielen. Der „KulturSchock Chile“ zeigt Facetten auf, die dem Europäer recht unbekannt sind und die er vielleicht nicht erwartet. So muss man beispielsweise damit rechnen, ständig umarmt und geküsst zu werden und darf sich nicht wundern, wenn ein platter Witz als chiste alemán (deutscher Witz) betitelt wird und keiner darüber lacht. Ansonsten lieben Chilenen es, über alles und jeden Witzchen zu reißen und selbst in eher unerfreulichen Augenblicken einen lustigen Kommentar zum Besten zu geben. Denn die Lebensdevise in Chile heißt Lachen.

Doch auch die Probleme und Sorgen des stolzen Volkes, das an der Schwelle des Wandels zu einer modernen Industrienation steht und gleichzeitig an seinen katholisch-konservativen Werten festhält, werden nicht verschwiegen.

Ein Kapitel über religiöse Bräuche und traditionelle Feste fehlt ebenso wenig wie nützliche Exkurse über die Einstellung und das Verhalten der Chilenen gegenüber ihren Mitmenschen, Ausländern und Touristen. Letzteren soll dieses Buch dienen – als Einstieg für eine erste Chilereise und Einstimmung auf die chilenische Lebens- und Alltagskultur. Es soll auch all denjenigen nützlich sein, die bereits einen Blick hinter den Andenvorhang geworfen haben. Mitunter sind sie gleichzeitig fasziniert wie auch verwirrt und stellen Fragen zu den Hintergründen manchen Widerspruchs. Auch alte Chilekenner mögen neugierig darauf sein, was ein anderer Pendler zwischen Europa und der Andenrepublik wohl zu sagen hat.

Die Chilenen zeichnen sich durch eine Vielschichtigkeit an Eigenarten aus, die sich zweifelsfrei auch mit dem Betrachter wandeln. Denn Begegnungen mit einer fremden Kultur sind stets wechselseitig. So sieht es wohl auch der chilenische Autor Manuel Rojas. Dessen Sicht auf sein Land soll diesem Band als Leitfaden dienen und dem Leser helfen, dem Andersartigen – und manchmal Irritierenden – in der chilenischen Kultur mit Verständnis zu begegnen: „Fragt man mich, wie Chile ist, wüsste ich es nicht zu sagen: Es ist ein Land, das ich gelebt und gefühlt habe, ein Land wie ein Mensch mit einer Gestalt und Wesensart, die sich ändern, je nachdem, wer es betrachtet.“

In komprimierter Form will das Buch dem Leser einen Schlüssel zum Verständnis der chilenischen Mentalität und Wirklichkeit in die Hand geben, neue Sichtweisen eröffnen, kulturelle „Fettnäpfchen“ vermeiden helfen, Missverständnissen auf den Grund gehen und nicht zuletzt die liebenswerten Bewohner des fernen Landes dem europäischen Leser näherbringen.

Cindy Schönfeld

Extrainfos im Buchergänzen den Text um anschauliche Zusatzmaterialien, die von der Autorin aus der Fülle der Internet-Quellen ausgewählt wurden. Sie können bequem über unsere spezielle Internetseite www.reise-know-how.de/kulturschock/chile15 durch Eingabe der jeweiligen Extrainfo-Nummer (z. B. „#1“) aufgerufen werden.

Inhalt

Vorwort

∎Verhaltenstipps A–Z

∎Die geschichtlichen Wurzeln

Die Urbevölkerung vor Ankunft der Spanier

Spanische Eroberung und Kolonialzeit

19. Jh. – Stabilität, Modernisierung, Expansion

Aufbruch in die Moderne

Geschichtstabelle

∎Der kulturelle Rahmen

Vielfalt in der Einheit: ethnische Zugehörigkeit

Kirche, Religion und Glaube

Lebendiges Brauchtum

Denkweisen und Lebensgefühl

∎Die Gesellschaft heute – Staat, Politik und Wirtschaft

Politisches Panorama und Engagement

Die Rolle des Militärs

Global Player Chile

Konzentration der Einkommen

Wa(h)re Bildung

Stadt gegen Provinz

∎Geschlechter und Familie

Das Land der starken Frauen: Mamas, Machos und Karriere

Kleines Land, große Familie

Kinder und Jugendliche

Chilenische Lebensentwürfe

∎Der Alltag A–Z

Arbeitsleben

Bürokratie und Paragrafendschungel

Erdbeben und Vulkanausbrüche

Essen und Trinken

Geld, Kreditkarten und Banken

Hausmädchen

Musik: Gitarre, Mischpult und Panflöte

Naturverschmutzung und Umweltbewusstsein

Poesie und Bücher

Presse, Radio, Fernsehen

Sport und Freizeit

Sprache und Kommunikation

Tabak, Alkohol und Übergewicht

Rodeo – der Nationalsport

Sauberkeit und Ästhetik

Wettkultur: Lottomanie und Pferderennen

Wohnen

Zeitverständnis: Weile statt Eile

∎Zu Gast in Chile

Don Otto der Deutsche

Die Chilenen – ein Inselvolk?

Chilenen verstehen: Gesten, Verhalten, Mentalität

Begegnungen – privat und geschäftlich

Unterwegs im Land

∎Anhang

Glossar

Lektüretipps

Chile im Internet

Register

Übersichtskarte Chile

Die Autorin

 

Exkurse zwischendurch

Der Salpeterkrieg: Kriegserklärung an die Nachbarn

Vorwärts in die Vergangenheit

Mythen und Legenden

Colonia Dignidad

Tanzender und singender Protest

Die Bewegung der „arpilleristas“

Künstlicher Familienzuwachs

Vorsichtsmaßnahmen bei Erdbeben

Deutsch-Chilenen

Exilchilenen in der DDR

Verhaltenstipps A–Z

∎Anrede: In Chile ist man schnell beim „Du“, meist auch ohne besondere Absprache. Junge Leute, Freunde, gute Bekannte und Kollegen duzen sich sowieso, Ältere die Jüngeren und auch unter Unbekannten auf der Straße ist es nicht ungewöhnlich. Gleichwohl ist Usted, das „Sie“, die korrekte und bei einer Vorstellung übliche Form. Im Zweifelsfall ist man mit Usted auf der sicheren Seite (mehr dazu ab Seite 237).

∎Armut und Bettelei: Auf Bettler trifft man in Chile meist vor Kirchen oder an Busbahnhöfen, ansonsten nimmt die Bettelei kreativere Formen an. Beschönigend werden freiwillige Gaben auch „Trinkgeld“ genannt. So verdingen sich propineros (Trinkgeldverdiener) an den Kassen der Supermärkte als Einpacker oder auf Parkplätzen, wo sie auf Fahrzeuge aufpassen und diese auf Kundenwunsch auch waschen. Nicht nur, dass propineros Unternehmen kostenfrei zur Verfügung stehen, sie zahlen sogar Abgaben in Form einer Art Standgebühr pro Tag. Meist handelt es sich um junge Leute, Senioren oder Arbeitslose, die sich mit „Trinkgeldern“ einen Zuerwerb für ihre Ausbildung oder ihr täglich Brot verdienen (müssen). Zwischen 100 und 500 Pesos (15 bis 70 Cent) liegen die bereitwilligen Gaben. In Cafés, Straßenimbissen und Bussen trifft man zudem häufig auf „ambulante Händler“, Musiker oder Gaukler. Sie bieten mit Kleinwaren – von Heftpflastern bis zu orthopädischen Stützstrümpfen – so ziemlich alles feil, singen, musizieren, tragen Gedichte vor oder erzählen Witze. Schließlich bitten sie um etwas Geld. Während man in Europa als Geringverdiener, Arbeitsloser oder Alleinerziehender auf staatliche Unterstützung zählen kann, springt man in Chile in einen Bus und verkauft Eis am Stiel, bis man das Abendessen für die Familie zusammen hat. Hier zu kaufen und zu geben, löst nicht das Problem der verdeckten Arbeitslosigkeit, doch man kann darauf vertrauen, damit etwas Gutes zu tun. Mehr zu den Hintergründen im Abschnitt „Land der Lohnarbeiter“ ab Seite 132.

∎Begrüßung und Verabschiedung: Wo sich das Deutsche mit einem Telegrammstil begnügt, fallen Begrüßung und Abschied auf Chilenisch weit wortreicher und herzlicher aus. Frauen werden stets zuerst begrüßt und geküsst, denn zu einer chilenischen Begegnung gehört ein flüchtiger Kuss auf die linke Wange. Auch chilenische Männer kommen sich näher als deutsche: per Händedruck, der oft mit einem leichten Schulterklopfen einhergeht. Mehr dazu ab Seite 238.

∎Behörden und Polizei: Beamte und Polizisten arbeiten sehr korrekt und genießen Achtung in der Bevölkerung. Korruption in geldlicher Form ist nicht weit verbreitet und ein zugesteckter Geldschein kann Ermittlungen wegen versuchter Bestechung nach sich ziehen und ist daher besser zu unterlassen. Als Tourist oder Neuankömmling fördert mitunter der Umstand, Ausländer zu sein, Entgegenkommen. Üblicherweise ebnen pitutos, „gute Freunde“ bzw. Vitamin B, behördliche Wege. Weiteres hierzu in den Abschnitten „Freundschaftsdienste“ ab Seite 235 und „Polizei“ ab Seite 250.

∎Bekleidung: Auf ein gepflegtes Äußeres wird großer Wert gelegt. Abgesehen von Klima und Jahreszeit bemisst sich die Kleidung nach Sozialstatus, Beruf und natürlich dem Anlass. Grundsätzlich setzt man auf eine gediegene, solide Garderobe und gibt sich eher formell. In den Büros und Amtsstuben dominieren Anzug und Krawatte bzw. Kostüm bei den Damen, welches selbst bei hohen Temperaturen eisern geund ertragen wird. Bei allzu freizügiger europäischer Sommermode sollte man vorsichtig sein, denn im eher zurückhaltenden Chile könnte das mit hochgezogenen Augenbrauen kommentiert werden. Mehr hierzu im Kapitel „Sauberkeit und Ästhetik“ ab Seite 212.

∎Demonstrationen: Seit 2011 gehen immer mehr Bürger auf die Straße und machen mobil. Es geht um Bildungspolitik, Forderungen der indigenen Bevölkerung oder den Bau von Staudämmen in Patagonien. Der Protest ist laut, bunt und erfasst alle Milieus. Zuweilen kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht, die Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten einsetzt. Um nicht zwischen die Fronten zu geraten, sollte man sich von diesen Schauplätzen eher fernhalten. Genaueres zu den Hintergründen ab Seite 109 im Abschnitt „Soziale Bewegungen“.

∎Dokumente: Das in Chile meist gezückte Papier ist die cédula (Cédula de Identidad), die dem Personalausweis bzw. der Identitätskarte entspricht. Wichtiger als der Name ist hierbei die RUT (Rol Único Tributario), die auf der cédula abgedruckte Steuernummer, ohne die in Chile nichts läuft. Ob beim Einkauf, Abschluss eines Mietvertrages, Ausleihen einer DVD oder Abholen eines Päckchens bei der Post, allerorten wird die neunstellige RUT verlangt, die jeder Chilene von klein auf auswendig weiß. Ist ein längerer Aufenthalt im bürokratieverliebten Chile geplant, ist anzuraten, sich mit beglaubigten Kopien von Geburts-, Heirats- und Berufsabschlussdokumenten einzudecken. Mehr zu diesem Thema unter „Bürokratie und Paragrafendschungel“ ab Seite 174.

∎Erdbeben: „Jeder größere politische Umbruch beginnt mit einem Beben“, heißt es in Chile. Das fünftstärkste je gemessene Erdbeben erschütterte im Februar 2010 das Land und läutete gleichzeitig einen Machtwechsel ein. Die konservative Regierung bekleidete mit Sebastián Piñera das Amt bis März 2014, als die Sozialistin Michelle Bachelet zum zweiten Mal Präsidentin wurde – und abermals ereignete sich ein starkes Beben mit heftigen Nachbeben im Norden des Landes. Die Erde kommt in Chile, das an der Grenze der tektonischen Nazca- und der Südamerikanischen Platte liegt, nicht zur Ruhe und steht ständig unter Spannung. Die Chilenen sind daran gewöhnt, dass die Erde immer wieder spürbar bebt. Die temblores (schwächere Beben) sind Tagesgespräch wie hierzulande ein heftiges Gewitter. Wie Chilenen mit Beben umgehen und welche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind, wird im Kapitel „Erdbeben und Vulkanausbrüche“ ausführlicher beschrieben (ab Seite 177).

∎Ess- und Trinksitten: In Chile isst man gern und gern auch frisch. So backen die panaderías (Bäckerläden) mehrmals am Tag und selbst in den entlegensten Winkeln des Landes bekommt man immer irgendwo noch frisches Brot. Weißbrot in Form riesenhafter Brötchen wird zu den üppigen Mittagessen gereicht und zur once serviert, der chilenischen Teezeit zwischen 17 und 19 Uhr. Denn Chilenen sind eher Teeals Kaffeetrinker. Mit Kaffee ist in Chile löslicher Nescafé gemeint, der allerorten meist in kleinen Tütchen verpackt angeboten und selbst in Luxusrestaurants auf silberne Löffel gehäuft kredenzt wird. Echten Bohnenkaffee hingegen, café de grano oder cafécafé, gibt es vorwiegend in den Cafés der Hauptstadt. Besonders unter Geschäftsleuten beliebt sind die Stehcafés „mit Beinen“ (cafés con piernas), z. B. Haiti oder Café Caribe, in Santiago, wo adrette Damen im Minirock den Frischgebrühten ausschenken (mehr ab Seite 180).

∎Fotografieren: Übermannshohe Kakteen, Pinguine im Frack, majestätische Araukarien: Chile bietet einen reichen Schatz an Motiven für Naturaufnahmen. Menschen hingegen zu fotografieren, erfordert ein hohes Maß an Sensibilität, insbesondere in den ländlichen und indigenen Gebieten. Hier sollte stets um Erlaubnis gefragt werden, wenn nicht verbal, dann über Augenkontakt – auch bei Kindern. Mitunter glaubt man nämlich, ein Foto würde die Seele rauben.

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„Pisco“ und das Geheimnis einer guten Feier

∎Gastfreundschaft: Auf eine vorschnelle Kameradschaft, wie man sie im Allgemeinen mit Südamerika verbindet, trifft man in Chile weniger. Gegenüber Fremden reagieren Chilenen mit einer Art höflich zurückhaltender Gastfreundschaft. Sobald jedoch das Eis gebrochen ist, sind sie äußerst liebenswürdig und aufrichtig interessiert an Besuchern aus Europa. „Woher kommst du“ und „Wohin geht die Reise“ sind meist der Auftakt der Fragen, um ins Gespräch zu kommen. Bald stellt sich eine Verbindung heraus, ein Freund etwa, der einst in Berlin studierte, und im Handumdrehen wird man zum amigo (mehr ab Seite 236).

∎Hierarchien: Wohl der langen Zeit der Militärregierung geschuldet, ist man in Chile äußerst obrigkeitshörig. Die unteren Ränge haben kaum Entscheidungsbefugnis und müssen sich ständig nach oben rückversichern. Auf dieses Phänomen trifft man in sämtlichen Lebenslagen, ob beim Amt, am Arbeitsplatz oder im Geschäft. Um einen Vorgang zu beschleunigen, kann es hilfreich sein, denjenigen ausfindig zu machen, der eine Angelegenheit entscheidet, und ihm die Sache persönlich vorzutragen. Siehe auch „Soziale Klassen und Hierarchien“ ab Seite 92.

∎Homosexualität: Im katholischen Chile lange ein Tabuthema, wird Homosexualität heute öffentlich diskutiert. Einen traurigen Anlass gab der brutale Mord an dem Homosexuellen Daniel Zamudio in Santiago 2012, der die gesamte chilenische Gesellschaft über die Schwulenund Lesbenszene hinaus bewegte. Zehnttausende beteiligten sich an Demonstrationen für die Rechte Homosexueller. Unter dem Druck der Öffentlichkeit verabschiedete wenige Wochen später die konservative Regierung unter Piñera das Antidiskriminierungsgesetz zum Schutz sexueller Minderheiten, das seit Jahren im Parlament auf Eis lag. Die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften steht nun auf der Agenda der neuen Regierung. Dessen ungeachtet ist die Stellung Homosexueller in einer von „echten“ Männern beherrschten Welt nicht einfach. Obgleich die Hauptstädter toleranter reagieren, herrscht in den Regionen und insbesondere auf dem Land das traditionelle Familienbild vor. Näheres hierzu unter „Fortschritte und Rückschläge“ ab Seite 154.

∎Hunde: Streunende Hunde gehören auf Chiles Straßen zum Alltag ganz selbstverständlich dazu. Man sieht sie als Mitläufer bei Demonstrationen, schlafend vor dem Präsidentenpalast oder kläffend auf Fußballplätzen. Auf der Suche nach Essbarem durchstöbern sie die für die Müllabfuhr abgelegten Plastikmülltüten oder betteln Fußgänger an. Hat man ein ungutes Gefühl, wenn man von einem Rudel angesteuert wird, hilft es, blitzschnell in Bückstellung zu gehen, um einen vermeintlichen Stein aufzuheben. Dann machen die Hunde sofort kehrt, denn sie wurden schon oft mit Steinen vertrieben. Soweit sollte man jedoch nur bei echter Bedrohung gehen. Verwildert, abgemagert, verwundet und lädiert führen sie ohnehin ein bemitleidenswertes Hundeleben.

∎Kiosk-Kultur: Geht der Chilene aus dem Haus, geht er entweder zur Arbeit oder zum Kiosk. Diese gibt es so gut wie an jeder Ecke und sie gleichen kleinen Süßwarenabteilungen. Aktuelle Tageszeitungen, Prepaid-Karten fürs Handy, Lottoscheine, Zigaretten und gekühlte Erfrischungsgetränke sind hier ebenso erhältlich wie hilfreiche Informationen jeglicher Art. Die Büdchen sind ein beliebter Treffpunkt und eignen sich hervorragend, um ins Gespräch zu kommen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt „Einkaufen“ ab Seite 246.

∎Obst und Gemüse: Die Mitnahme von Obst und Gemüse sowie von Milch- und Fleischprodukten nach Chile ist streng verboten. Verstöße werden mit hohen Bußgeldern geahndet, selbst wenn es sich um einen versehentlich nicht deklarierten Apfel im Handgepäck handelt. Dabei geht es um den Schutz der bislang von vielen Schädlingen und Krankheiten freien chilenischen Obst- und Gemüsekulturen. Die Vorsichtsmaßnahmen gehen soweit, dass selbst die Einfuhr aus dem Norden in die südlichen Regionen des Landes verboten ist. Mehr zu den Hintergründen unter „Äpfel und Lachs vom Ende der Welt“ ab Seite 124.

∎Öffentliche Verkehrsmittel: Innerorts verkehren die sogenannten micros, Stadtbusse von der Größe langer Linienbusse in den Großstädten und Kleintransportern in ländlichen Regionen. Ein Wink mit der Hand genügt, um den Fahrer – wo auch immer – halten zu lassen. Wer aussteigen will, zieht an einer Leine oder drückt auf einen Knopf. Nur in Santiago regeln seit ein paar Jahren obligatorische Haltestellen das Ein- und Aussteigen. Eine schnelle Alternative sind Sammeltaxis (colectivos), die bis zu fünf Fahrgäste zu festen Tarifen befördern. Von Taxis unterscheiden sie sich durch Schilder, die das Fahrziel und den groben Kurs angeben. Übrigens: Chilenen bedanken sich stets beim Fahrer, wenn sie aussteigen. Weitere Informationen zum Überlandverkehr in „Verkehr und Transportmittel“ ab Seite 255.

∎Patriotismus: September ist Frühlingsanfang in Chile und steht ganz im Zeichen der Nationalfeierlichkeiten (fiestas patrias). Von Arica bis Punta Arenas leuchtet das Land in den Nationalfarben Blau, Weiß und Rot. Die Chilenen eint ein ausgeprägter Nationalstolz, der nicht nur im Chilemonat September zutage tritt, sondern auch beim Morgenappell in der Schule, auf politischen Demonstrationen, bei Fußballspielen oder Begegnungen mit Ausländern. „¿Te gusta Chile?“ – „Gefällt es dir in Chile?“ gehört zu den ersten Fragen, die man als Besucher hört und unbedingt positiv beantworten sollte. Näheres unter „Patriotismus und Nationalgefühl“ ab Seite 97.

∎Pünktlichkeit: Chilenen sind um Pünktlichkeit bemüht. Zu Verabredungen 15 bis 30 Minuten später als zur vereinbarten Uhrzeit zu kommen, gilt dabei als pünktlich. Bei privaten Einladungen sollte man tunlichst vermeiden, auf den Glockenschlag zu erscheinen, und höflich eine halbe bis gute Stunde später da sein. Ansonsten droht man, die Gastgeber in Bedrängnis zu bringen und ihnen nicht genug Zeit zur Vorbereitung zu lassen. Siehe auch „Zeitverständnis: Weile statt Eile“ ab Seite 217.

∎Rauchen: In öffentlichen Gebäuden, am Arbeitsplatz, in Bussen, colectivos und Taxis gilt ein gesetzliches Rauchverbot. In Restaurants und Cafés sind für Raucher eigens ausgewiesene Bereiche eingerichtet. Inzwischen wird ein Verstoß gegen das Tabakgesetz teurer bestraft (ca. 80.000 Pesos – gut 100 Euro), als am Handy oder ohne Sicherheitsgurt beim Autofahren erwischt zu werden. Wiederholungstäter innerhalb eines Jahres erwartet die doppelte Strafzahlung. Gedampft werden darf aber trotzdem, denn die Rauchverbote gelten nicht für E-Zigaretten. Weiteres unter „Tabak, Alkohol und Übergewicht“ auf Seite 210.

∎Sicherheit: Chile gilt als relativ sicheres Reiseland, in dem Gewaltverbrechen selten sind. Taschendiebstähle und Einbrüche in Mietwagen kommen in den Touristenzentren und größeren Städten jedoch immer wieder vor. Deshalb sollten keine Wertgegenstände sichtbar im Auto liegen gelassen, Handtaschen nicht nachlässig über Stuhllehnen gehängt und teure Kameras sowie Schmuck nicht zur Schau getragen werden. An Busbahnhöfen und auf öffentlichen Plätzen ist besondere Vorsicht geboten. Weiteres unter „Sicherheit“ ab Seite 253.

∎Souvenirs: Das chilenische Kunsthandwerk hat einiges zu bieten: Gebranntes aus Ton wie die dreibeinigen Schweinchen aus Quinchamalí, die Glück bringen sollen, oder die von Mapuche gefertigten Holzarbeiten oder Silberschmuckstücke. Jede Region bietet eigene einzigartige Arbeiten an, die man am besten auf den lokalen Märkten ersteht. Extravagante Souvenirs wie Lampen oder Regenstöcke aus Kakteenholz oder auch Medizin aus der traditionellen Hausapotheke können den Heimreisenden beim Zoll allerdings in die Bredouille bringen. Kakteenholz zum Beispiel zählt zu den geschützten Arten und unterliegt den Einfuhrbestimmungen nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES). Wohl ist es erlaubt, Freiexemplare der beliebten Musikinstrumente mitzuführen, doch zum Schutz der Art sollte man vom Kauf ganz absehen. Für große Decken und Ponchos aus Vikunja- oder Alpakawolle sind gültige CITES-Ein- und Ausfuhrbewilligungen erforderlich. Um nicht versehentlich zum Artenschmuggler zu werden, sind unproblematische Mitbringsel wie die bunten Tischdecken aus Nordchile, die chilotischen Pudelmützen aus Schafswolle oder Moais in Kleinformat von der Osterinsel Chiloé zu empfehlen.

∎Sprache: Spanisch ist die offizielle Landessprache, die in Chile eine eigene Variante kennt und erst einmal ein wenig Übung erfordert. Denn im Chilenischen werden Endungen gern verschluckt, Ausdrücke in völlig anderen Zusammenhängen gebraucht und es wird oftmals genuschelt. Doch keine Angst, der Sprachunterricht war nicht vergebens und nach einigen Tagen hat man sich an das chileno gewöhnt. Es lohnt sich, ein paar Spanischkenntnisse mitzubringen, denn es öffnet die Herzen. Die Chilenen helfen gern mit ein paar Brocken Englisch aus und im Süden, wohin es viele deutschsprachige Einwanderer verschlagen hat, wird sogar mitunter Deutsch gut verstanden. Die Sprachen der indigenen Bewohner sind ebenfalls präsent, beispielsweise das Aymara in den Andenregionen des Nordens oder Mapudungun, die Sprache der Mapuche, im Süden. Siehe auch das Kapitel „Sprache und Kommunikation“ ab Seite 207.

∎Straßenverkehr: Auf Chiles Straßen muss man stets mit dem Unvorhergesehenen rechnen. So kann links und rechts überholt werden und Busse oder Taxis können jeden Moment anhalten, um Fahrgäste einoder aussteigen zu lassen. Fußgänger leben gefährlich, denn sie haben praktisch nie Vorrang, selbst wenn sie einen Zebrastreifen überqueren oder die Ampel ihnen grünes Licht erteilt. Die Autobahnen, autopistas, sind zum großen Teil Mautstraßen und haben eher den Charakter von Überlandstraßen. Wegen der für den Durchschnittsbürger recht hohen Gebühren sind sie wenig befahren. Anders die Straßen der Hauptstadt, wo der Anzahl der Fahrzeuge in den letzten Jahren enorm gewachsen ist und es zu Stoßzeiten zu chronischen Verstopfungen kommt. Im Winter verschmutzen die Autoabgase Santiagos Luft derart, dass dann durch Fahrverbote, restricciones, täglich 20 bis 40% der Fahrzeuge ohne Katalysator aus dem Verkehr gezogen werden.

∎Tabus: Während hierzulande Aufrichtigkeit und Direktheit hoch geschätzt werden, empfinden Chilenen diese Verhaltensweisen als unhöflich und taktlos. Direkte Kritik wird so gut wie nie geübt. Falls doch, wird sie in Lob verpackt und betrifft allenfalls ein Detail, aber nicht den Kern der Sache. Man sollte sich darauf einstellen, dass Chilenen nicht offen kritisieren und mitunter unwahre Aussagen treffen, um das eige-ne Gesicht zu wahren. Deshalb darf man sie jedoch nicht für unglaubwürdig halten, sondern sollte vielmehr ein Gespür für relative Äußerungen entwickeln. Mehr dazu im Kapitel „Chilenen verstehen: Gesten, Verhalten, Mentalität“ ab Seite 231.

∎Toiletten: Zwei Dinge, die man über öffentliche Toiletten wissen sollte: Confort (Toilettenpapier) ist kein Standard. Daher sorgen die meisten Chilenen mit eigenem vor. Benutztes Toilettenpapier gehört nicht in die Schüssel, sondern in einen separaten Eimer. Das mag unhygienisch klingen, muss aber trotzdem sein, denn sonst könnte es durch Verstopfungen der Rohrleitungen noch unangenehmer werden.

∎Trinkgeld: Dem Kellner (garzón) stehen bei Bezahlung 10 % des Rechnungsbetrages an Trinkgeld (propina) zu, die seit 2014 laut Trinkgeldgesetz als servicio in der Rechnung ausgewiesen sein müssen. Fühlt man sich nicht gut bedient, muss propina nicht zwingend gezahlt werden. Bei Ausflügen und Unterkünften sieht es ähnlich aus. Näheres in den Abschnitten „Trinkgeld“ ab Seite 254 und „Geld, Kreditkarten und Banken“ ab Seite 187.

∎Vegetarier: In Chile, wo Fleisch zu jedem Essen gehört, haben es Vegetarier nicht leicht. Mitunter treffen sie auf Unverständnis darüber, wie man freiwillig auf Fleisch verzichten kann, oder werden missverstanden. Bestellt man nämlich sin carne (ohne Fleisch), bezieht sich das ausschließlich auf rotes Fleisch und Schwein. Huhn (pollo), Wurst (salchicha) oder Schinken (jamón) gehören nicht dazu. In einheimischen Restaurants, wo es gute deftige Hausmannskost gibt, werden Vegetarier aber trotzdem satt. Fleischlose Leckerbissen bietet die regionale Küche in Form von humitas (Maisbrei in Maisblättern) oder Gerichten aus Algensorten. Vegetarische Restaurants finden sich fast nur in der Hauptstadt und den Touristenhochburgen. Ein guter Tipp sind die Hare-Krishna-Gemeinschaften, die auch in den größeren Provinzstädten einen preiswerten Mittagstisch sin carne, pollo, jamón, … anbieten.

∎Wegauskünfte: Wegangaben sind eine heikle Sache. Innerhalb von Ortschaften werden sie mit cuadras, Häuserblöcken, angegeben und sind daher meist sehr präzise. Außerhalb von Städten beziehen sich die Angaben eher auf die benötigte Zeit als auf die zurückzulegende Distanz. Am häufigsten ist media hora (eine halbe Stunde) zu hören, wobei „30 Minuten“ hier ein sehr dehnbarer Begriff ist. Gelegentlich kommen vage oder gar falsche Auskünfte vor und lassen sich wohl mit der chilenischen Gefälligkeit und Höflichkeit begründen, den Fragenden nicht mit einem No lo sé („Keine Ahnung“) vor den Kopf zu stoßen. Um ganz sicher zu gehen, ist es ratsam, mehrere Auskünfte einzuholen. Weiteres im Abschnitt „Orientierung“ ab Seite 248.

Die geschichtlichen Wurzeln

Die Urbevölkerung vor Ankunft der Spanier

Als die Spanier in Chile eintrafen, fanden sie eine Vielfalt von Völkern vor, die sie „Atacameños“, „Araukaner“ oder „Großfüßler“ nannten. Anders als in Mexiko oder Peru, wo sich große Imperien über weite Territorien erstreckten, die von einer starken zentralen Macht geführt wurden, lebte in Chile jedes Volk unabhängig voneinander und in mehr oder weniger engem Kontakt mit seinen Nachbarn. Entlang des 4500 km langen Landstreifens bildeten sich viele ungleiche Kulturen in ihren oft extremen naturräumlichen Umgebungen heraus.

Den Norden bezeichneten die ersten spanischen Chronisten als despoblado de Atacama („unbewohnte Atacama“) in der falschen Annahme, die Wüste sei unbewohnt und unbewohnbar. Dabei lassen sich gerade hier einige der ältesten Spuren der Völker Amerikas finden. Bereits vor 10.000 Jahren lebten kleine Gruppen von Jägern und Sammlern in den höheren Andenregionen und stiegen von den kalten Hochebenen hinab in die Senke zwischen Hochkordillere im Osten und Salzkordillere im Westen, dort wo sich der Salar de Atacama bildete. Zu jener Zeit war das Klima weniger extrem als heute und die Wüste nicht so trocken, da es in höheren Lagen häufig und viel regnete. So entstanden riesige Salzseen, deren teilweise meterdicken Salzkrusten von 20 bis 30 m tiefen Lagunen und Seen mit Süßwasser bedeckt waren.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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