Reisemomente skizzieren, aquarellieren und collagieren - Jens Hübner - E-Book

Reisemomente skizzieren, aquarellieren und collagieren E-Book

Jens Hübner

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Beschreibung

Auf Reisen erleben Sie besondere Momente, die Sie bisher mit der Kamera einfingen. Der Autor Jens Hübner erstellt seine Reisetagebücher dagegen auf außergewöhnliche Art. Er lässt Sie an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben, den er als Maler und Zeichner erworben hat. Er zeigt Ihnen, wie auch Sie die schönsten Momente Ihrer Reise durch Zeichnen, Collagen und Aquarelle festhalten können. Dabei bedient er sich eines erzählenden Stils und vermittelt Ihnen auf diese Weise sehr unterhaltsam seine Techniken und Ideen. Diese kurzweilig zu lesende, üppig illustrierte Anleitung gibt Tipps zur Gestaltung eines persönlichen Reisetagebuchs, das durch Ihre Zeichnungen und Collagen zum Unikat wird. Lassen Sie sich inspirieren und schaffen Sie sich ein künstlerisches, informatives Erinnerungsalbum!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 93

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Inhalt

Impressum

1 Einleitung

2 Entspanntes Reisen durch Zeichnen und Malen

3 Das Material

Meine Ausrüstung zum Skizzieren unterwegs

Meine Ausrüstung zum Aquarellieren unterwegs

Exkurs Wie meine Pinselrolle unterwegs entstand

4 Die Bleistiftskizze im illustrierten Reisetagebuch

Warum skizzieren? Wie ich das Tagebuch nutze

Wo skizzieren? – Die idealen Orte

Wann skizzieren? – Der richtige Moment

Exkurs – Die Zeichnung als Zaubertrick

Was skizzieren? – Motive entdecken lernen

Exkurs Lernen, das Besondere im Motiv zu erkennen

Wie skizzieren? Die vielfältige Anwendung des Materials

Die Materialcollage

Mit Schrift das Bild beleben

5 Das Aquarellieren unterwegs

Warum? Das Aquarell als Umsetzung meiner Reiseerlebnisse

Wo? – Das Einrichten eines improvisierten Ateliers

Wie? – Das Besondere des Aquarells

Die drei klassischen Aquarelltechniken

Die Effekttechniken

Die Bildkomposition Das Sehen mit dem inneren Auge

6 Die Methodik des Aquarellierens auf Reisen

Das Sammeln von Eindrücken unterwegs

Das Ordnen des Erlebten und der Skizzen

Die lineare Vorzeichnung zum Aquarell

Das Auftragen der Aquarellfarbe

Der Titel des Bildes und die Bildunterschrift

Das Format des fertigen Aquarells bestimmen

Das Versenden der Reisetagebücher und Aquarelle

Die Kamera als digitales Skizzenbuch

Der Autor

Danke

Impressum

Alle in diesem Buch veröffentlichten Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlags gewerblich genutzt werden. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung des Buches ist untersagt und wird zivil- und strafrechtlich verfolgt.

Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie für das Gelingen kann dennoch nicht übernommen werden, ebenso ist die Haftung des Verfassers bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

Ein EBOOK der Edition Michael Fischer

1. Auflage 2013

Alle Rechte dieser Ausgabe bei © 2013 Edition Michael Fischer GmbH, Igling

Redaktion und Lektorat: Manfred Braun, Augsburg

Layout: Nicole Henschke, Berlin

Umschlaggestaltung: Tim Anadere

Herstellung: Margareth Ogundipe

Alle Abbildungen: Jens Hübner

Fotos Seite 15 rechts und Seite 58 links: Nicole Henschke

Foto Seite 142: Martina Henschke

ISBN 978-3-7459-2079-6

www.emf-verlag.de

1 Einleitung

„Wo immer ich mich aufhalte, nehme ich mir einige Minuten, um ­meine Impressionen der Landschaft und Orte im Bild festzuhalten …“, so äußerte sich Prinz Charles zum Aquarellieren unterwegs.

Nehmen Sie diese Äußerung des englischen Thronfolgers als Ermunterung, dass auch Sie sich nicht als Künstler definieren müssen, um Ihre Erlebnisse unterwegs mit Stift und Pinsel umzusetzen. Sehen Sie das Skizzieren und Aquarellieren auf Reisen als eine einfach zu realisierende Bereicherung der eigenen Lebensqualität. Es ermöglicht, Eindrücke auf Reisen langsam und besinnlich aufzunehmen.

Zeichnend unterwegs sein heißt für mich, sehr individuell und ohne Hektik zu reisen.

Zeichnen zeugt nicht nur vom respektvollen, behutsamen Umgang mit Fremdem, sondern verhilft auch zu genauem, weil längerem Hinsehen. Es schärft den persönlichen Blick und hilft Wesentliches vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Zeichnend und malend unterwegs sein heißt für mich, sehr individuell und ohne Hektik zu reisen. Zu Ländern, die in Vorbereitung der Reise virtuell längst bekannt sind, wird durch die Reflexion beim Zeichnen ein neuer, sehr individueller Zugang vermittelt.

Das Ziel: Mit geringsten Mitteln und wenigen Strichen unterwegs Eindrücke festhalten.

In diesem Buch möchte ich Ihnen vermitteln, wie Sie durch eine spezielle Methodik des Aquarellierens auf Reisen mit geringsten Mitteln und wenigen Strichen unterwegs Ihre Eindrücke festhalten können. Schon in kurzer Zeit werden Sie durch die gezielte Anwendung bildunterstützter Regeln und eines standardisierten Bildaufbaus zu befriedigenden Ergebnissen kommen. Das Buch richtet sich an all jene, die das Umsetzen Ihrer Reiseerlebnisse in Skizzen, Zeichnungen und Aquarelle bereits als Möglichkeit des besinnlichen Unterwegsseins entdeckt haben, aber auch an alle, die neugierig auf diese Erfahrung sind.

„Ich habe im Urlaub 2000 Fotos gemacht, jedoch bisher noch keine Zeit gehabt, sie anzusehen!“ Mit diesem Kommentar eines Bekannten konfrontiert, entstand die Idee zu meinen Seminaren „Zeichnen und Aquarellieren auf Reisen“. In diesen Wochenendkursen strukturierte ich meine Erfahrungen, die ich auf unterschiedlichsten Reisen in über fünfzig Ländern sammelte. Kompakt und in praktischen Übungen vermittle ich Wissen zu geeignetem Material und Techniken, um auf Reisen unbeobachtet von neugierigen Blicken persönliche Eindrücke festzuhalten. Ich freue mich, mit dem vorliegenden Buch meine Seminare ideal ergänzen zu können.

2 Entspanntes Reisen durch Zeichnen und Malen

Reiseaufzeichnungen mit Stift und Pinsel haben eine lange Tradition. Viele Ägyptenreisende werden fasziniert die atmosphärischen Zeichnungen des schottischen Vedutenmalers David Roberts (1796 bis 1864) bewundert haben. Auf den „Grand Tours“, den langen Reisen europä­ischer Adliger im 18. Jahrhundert, nahmen diese Herren in der Regel einen Zeichenlehrer mit, der sie im Aufzeichnen ihrer oft abenteuerlichen Erlebnisse unterrichtete.

Entspanntes Unterwegssein nach dem Motto „Pinsel statt Pixel.“

Früher war es die fehlende Technik, die die Reisenden zur Dokumen- tation ihrer Unternehmungen zu Stift und Pinsel greifen ließ – die Fotografie war bekanntlich noch nicht erfunden. Heute ist paradoxerweise gerade diese Technologie der Auslöser, die immer mehr Reisende nach dem Motto „Pinsel statt Pixel“ zum Zeichnen und Aquarellieren bringt, um ein entspanntes Unterwegssein zu ermöglichen.

Reisen bedeutet aufnahmebereit zu sein für Neues und sich die Zeit zu nehmen, um mit Abstand die eigenen Werte und die eigene Lebenssituation zu reflektieren. Im Zug der permanenten Beschleunigung unseres Lebens ist das Produzieren und weltweite Verbreiten von eigenen Erlebnissen in Form von Fotos und Videosequenzen in Bruchteilen von Sekunden möglich.

Die Gefahr, unterwegs die Welt nur noch auf dem Kamerabildschirm zu erleben, ist sehr hoch. Abbildungen werden beliebig, das Publikum ihrer überdrüssig und man selbst ist gefangen in der Bedienung der Digitaltechnik und der Verarbeitungssoftware. Einer der Vorteile der Handzeichnung ist die Intensität der Herstellung. Sie ermöglicht dem Zeichner ein Innehalten und lässt ihn überlegen, was für ihn selbst wirklich wichtig ist. Außerdem hält der Zeichner auch ohne Steckdose und Druckerkabel und sofort einen „Ausdruck“ in der Hand.

Wie bei der Reise nicht das Ankommen, sondern das Unterwegssein selbst das eigentlich Interessante ist, so ist beim Zeichnen nicht zwingend das fertige Bild, sondern der Prozess das Genussvolle. Den Stift zur Hand zu nehmen, mit den Fingern über schönes Papier zu streichen, ja selbst der Geruch des abgeschälten Spans beim Anschärfen des Bleistiftes, kann ein sehr sinnliches, entspannendes Erlebnis sein.

Nicht nur wegen des geringen Materialaufwands kann gerade das Aquarellieren auf Reisen das Beste sein. Die Bereitschaft, Farbe mehr oder weniger unkontrolliert über das Papier fließen zu lassen, regt vielleicht dazu an, auch der Reise das straff Durchorganisierte und Berechenbare zu nehmen. Das Malen mit Aquarellfarben ist ein gesteuerter Zufall, der die Fantasie und Intuition schult.

Einer Reise kann das straff Durchorganisierte und Berechenbare durch Skizzieren und Zeichnen genommen werden.

Ähnlich wie die sportliche Leistung, als Wanderer oder Radreisender unterwegs zu sein, findet das Zeichnen weltweit Anerkennung. Der Skizzierende nimmt sich Zeit zum Beobachten und strahlt Ruhe aus, die sich auf die Umgebung überträgt.

Überfrachten Sie also Ihr Reiseprogramm nicht mit Bootsausflügen, Museumsbesuchen und dreigängigen Abendessen. Aus Angst das Beste zu versäumen, vergisst der Reisende oft, was das Beste überhaupt ist. Ziehen Sie sich bewusst zurück, um bei einem Kaffee oder Tee die Welt um sich herum und Ihre Gedanken dazu mit Stift und Pinsel festzuhalten. Besuchen Sie abgelegene, untouristische Gegenden und lernen Sie das Besondere daran zu entdecken.

Das digitalisierte Zeitalter lässt alles individuell Gefertigte sehr wertvoll und persönlich erscheinen. Beim Aufschließen unserer Briefkästen erwarten wir nur Rechnungen, Steuerbescheide und Werbung. Persön­liche Kommunikation aus der Ferne erfolgt in der Regel über Bildschirme, ­Mikrofone und Lautsprecher. Erfreuen Sie Ihre Lieben mit einem unerwarteten, materialisierten Gruß in Form einer handgemalten Ansichtskarte im Briefkasten.

Indisches Reisetagebuch

Oft notiere ich Gedanken, Bildideen und Motive, die später zu Aquarellen und Reiseberichten verarbeitet werden, in selbst genähten Heften.

3 Das Material

Meine Ausrüstung zum Skizzieren unterwegs

Ein Reisender lebt aus dem Koffer und unterwegs in der Natur aus dem Rucksack. Als Wanderer oder Radfahrer will jedes Gramm im Gepäck gut überlegt sein. Die große Auswahl an Zeichenutensilien, die Künstlerbedarfshandlungen anbieten, ist verwirrend.

Genau prüfen, was Sie unterwegs tatsächlich brauchen.

Die Wahl zwischen Hunderten Stiften, Farben und Pinseln fällt schwer. Vom faltbaren Wasserbecher über Zeichenrucksäcke mit integrierten Sitzgelegenheiten bis hin zu Staffeleien für unterwegs reicht das verlockende Angebot. Um eine Ordnung in dieses Überangebot zu bekommen, hilft – wie beim Aquarellieren selbst – nur die Beschränkung und Vereinfachung.

Auf meinen Reisen nehme ich kein Holzgestell zum Malen, keinen Hocker und auch keine extra Tasche voll mit Malutensilien mit. Vielmehr improvisiere ich mit Material, das ich am Reiseziel vorfinde. Für mich ist es Teil der Reise, originelle Zeichenuntergründe zu entdecken. Im Straßenstaub halte ich Ausschau nach interessanten Papierschnipseln, die später zu kleinen Collagen arrangiert werden und stöbere lieber in afrikanischen Papierwarenläden, statt mich in Souvenirshops zu langweilen.

Egal, welche Zeichenmaterialien Sie zum Verarbeiten Ihrer Reiseeindrücke mitführen wollen, wichtig ist, dass sie überhaupt überall mitgeführt werden dürfen. So kann beim Skizzieren während des stundenlangen Wartens auf dem Flughafen schnell der Bleistift stumpf werden. Der bleibt es vielleicht auch, weil das Taschenmesser zum Schärfen nicht ins Handgepäck durfte. Ein Bleistiftspitzer dagegen ist „flugfähig“.

Auf Vorschriften beim Materialtransport im Flugverkehr achten!

Auf einer Reise nach Westafrika, wo ich per Fahrrad den Senegal und Gambia erkunden und in Kohlezeichnungen festhalten wollte, wurde mir bereits am deutschen Flughafen meine Sprühdose mit dem Fixativ abgenommen. In Banjul, der Hauptstadt Gambias, konnte ich dann aber ein paar schwarze Filzstifte kaufen, um meine Reiseerlebnisse doch noch schwarz auf weiß dokumentieren zu können.

Grundsätzlich unterscheide ich zwischen dem Material zum Skizzieren und dem zum Aquarellieren. Bleistift, Anspitzer, Radierer und Skizzenbuch habe ich immer griffbereit. Aquarellpapier, Pinsel und Farben packe ich in der Regel nur bei längeren Pausen oder am Abend aus. Wenn ich mich für mehrere Tage zurückziehe, um meine Gedanken und Erlebnisse aus der Erinnerung und den Tagebuchaufzeichnungen in Aquarelle zusammenzufassen, richte ich mir in meiner Unterkunft oder draußen vor dem Zelt ein improvisiertes Atelier ein.

In den beiden nächsten Kapiteln empfehle ich Zeichenmaterialien für unterwegs, mit denen Eindrücke in Skizzen und Aquarellen fast nebenbei festgehalten werden können. Oft vermisst man den einen oder anderen Stift oder Pinsel. Mein Rat: Gewöhnen Sie sich Standards an! Legen Sie sich ein paar Pinsel und Stifte zu und bleiben Sie dabei. Verwenden Sie Ihre Zeit zum Zeichnen und nicht für die Suche nach dem neuesten Zeichengerät.

Die Beschränkung beim Zeichenmaterial kann der Kreativität förderlich sein.

Da es eine Unmenge an Zeichenmaterialien und noch mehr Möglich­keiten gibt, diese kreativ einzusetzen, beschränke ich mich in diesem Buch auf das einfachste, preiswerteste und weltweit fast überall erhältliche Zeichenmaterial, das ich täglich benutze. Ich bin der Auffassung, dass der kreative Umgang mit Zeichenmaterialien durch die Beschränkung auf wenige, bewährte Materialien angeregt wird.

Das Skizzenbuch – mein bebildertes Reisetagebuch

Seit ein paar Jahren gibt es einen regelrechten Boom an Skizzen- und Notizbüchern. Neben den gekauften nutze ich vom Zettelblock aus dem Restaurant über spiralgebundene, eigene Papierzusammenstellungen bis hin zu DIN A3-formatigen Zeichenbüchern alle Gelegenheiten, die Welt um mich herum aufs Papier zu bringen. Das kann auch die Rückseite von Fahrkarten, Kassenbons oder alten Landkarten sein.

Unverzichtbar als universell einsetzbares Skizzenbuch ist für mich jedoch das Travel Booklet von Hahnemühle. Es erfüllt alle wichtigen Kriterien eines Reisetagebuchs: Durch seine Größe von 9 cm x 14 cm passt es in jede Tasche und kann so überallhin mitgenommen werden. Durch den Umfang von nur vierzig Seiten ist es handlich und in überschaubarer Zeit mit Skizzen, Notizen und Urlaubserinnerungen zu füllen.

Irgendwo vorn anfangen und dann die Lücken schließen!