Reisen in die Innenwelt - Tom Holmes - E-Book

Reisen in die Innenwelt E-Book

Holmes Tom

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  • Herausgeber: Kösel
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Das innere Kind, der innere Kritiker, der innere Antreiber: Selten ist uns bewusst, wie stark unterschiedliche Persönlichkeitsanteile unser Leben beeinflussen. Der erfahrene Psychotherapeut Tom Holmes zeigt, wie wir sie besser verstehen und problematische Verhaltensmuster auflösen können. Die erweiterte Neuausgabe dieses erfolgreichen Buches enthält über 100 Zeichnungen und illustrierte Vorlagen für die Erforschung der eigenen Innenwelt.

  • Innere Persönlichkeitsanteile verstehen
  • Entdeckungsreise in die eigene Psyche
  • Aktualisierte und stark erweitere Ausgabe

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Seitenzahl: 163

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Tom Holmes mit Lauri Holmes

REISEN IN DIE INNENWELT

Systemische Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen

Mit Illustrationen von Sharon Eckstein

Aus dem Amerikanischen von Gabriela Martens

Kösel

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen. Titel der amerikanischen Originalausgabe: »Parts Work: An Illustrated Guide to Your Inner Life«, erschienen bei Winged Heart Press, Kalamazoo, USA

Das Gedicht von Walt Whitman in Kapitel 2 wurde mit freundlicher Genehmigung abgedruckt aus

Walt Whitman Grashalme, Übersetzung von Hans Reisinger

Copyright © 1985 Diogenes Verlag AG Zürich

3., überarbeitete und ergänzte Auflage 2013

Copyright © für die deutsche Ausgabe 2010 Kösel-Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 München.

Copyright © 2007 Thomas R. Holmes

Umschlag: Monika Neuser, München

Coverabbildung Silhouette: fotolia, Petr Vaclavek

Cover- und Innenillustrationen: Sharon Eckstein

Innenillustration Silhouette: Kösel-Verlag, München

ISBN 978-3-641-10514-3V003

Weitere Informationen zu diesem Buch und unserem gesamten

lieferbaren Programm finden Sie unter

www.koesel.de

INHALT

VORWORT ZUR DEUTSCHEN AUSGABE

EINFÜHRUNG IN DIE ARBEIT MIT PERSÖNLICHKEITSTEILEN

Ein Abbild der inneren Welt

Beispiel für einen Tanz der Teile

Innere Anteile als psychologische Software

Die richtigen Teile aktivieren

Eigene Teile kennenlernen

DAS SELBST IM INNEREN SYSTEM

Das Zentrum unseres Bewusstseins

Selbst und psychologische Software

Selbst und Dichtung

Extreme und ausbalancierte Teile

Achtsamkeit und Selbst

Das Selbst stärken

Gewahrsein des Atems als Zugang zum Selbst

WIE PERSÖNLICHKEITSTEILE ENTSTEHEN

Persönlichkeitsteile für das physische Überleben

Persönlichkeitsteile für soziale Anpassung

Innere Manager

Erstellung einer »Teile-Landkarte«

WIE PERSÖNLICHKEITSTEILE EINANDER BEEINFLUSSEN

Ein typischer Kreislauf: Umgang mit Süßigkeiten

Koalitionen zwischen Persönlichkeitsteilen

Wie äußere Umstände innere Koalitionen aktivieren

Innere Koalitionen entdecken

PERSÖNLICHKEITSTEILE INS GLEICHGEWICHT BRINGEN

Die vier Dimensionen innerer Teile

Persönlichkeitsteile näher erforschen

Innere Beschützer

Innere Kritiker und innere Richter

Innere Antreiber

Wenn gute Persönlichkeitsteile »zu gut« werden

Innere Sorgenmacher

Ihr System ins Gleichgewicht bringen

PERSÖNLICHKEITSTEILE UND BEZIEHUNGEN

Wiederholungsschleifen in Paarbeziehungen

Der Z-Prozess

Toms Version dieses Z-Prozesses

Wiederholungsschleifen und Z-Prozesse in Beziehungen erforschen

INNERE ABLENKER, VERBANNTE UND FEUERBEKÄMPFER

Ablenkende Persönlichkeitsteile

Verbannte und Feuerbekämpfer

Ein Beispiel für Feuerbekämpfer: Der bulimische Teufelskreis

Heilung durch IFS

Entlastung erfahren

Innere Ablenker im Alltag selbst entdecken

Ablenkungen identifizieren

DIE VERBINDUNG ZUR INNEREN WEISHEIT AUFNEHMEN

»Das Fenster zu deiner Seele«

Das Wesen spiritueller Erfahrungen

Die Übertragung von Selbst-Energie

Einige Warnungen in Bezug auf spirituelle Führung

Die transformierende Macht innerer Weisheit

Schlussfolgerungen für die therapeutische Arbeit

Zur inneren Weisheit finden

NACHWORT

Ein aktueller Blick auf die Arbeit mit inneren Teilen und Spiritualität

DANKSAGUNG

PERSÖNLICHKEITSTEILE IN ABBILDUNGEN

WEITERE HINWEISE ZUR ARBEIT MIT INNEREN TEILEN UND IFS

WORKSHOPS UND SEMINARE MIT TOM HOLMES

KONTAKT

QUELLENHINWEISE

DIE AUTOREN

EINFÜHRUNG IN DIE ARBEIT MIT PERSÖNLICHKEITSTEILEN

»Es gibt da einen Teil von mir …«

Wir sind oft überrascht darüber, wie unterschiedlich wir in verschiedenen Situationen reagieren. Fast scheint es so, als wären wir zu manchen Zeiten eine ganz andere Person. Es gibt viele alltägliche Redewendungen, die dieses Phänomen aufgreifen:

»Ich stand wie neben mir«, »Wenn ich mit ihm zusammen bin, falle ich immer wieder in die alte Rolle «, »Ich war nicht ich selbst«. Oder wir sagen über jemanden: »Wenn er ein Klassenzimmer betritt, ist er nur noch im Kopf« oder »Sie ist wirklich schüchtern, aber wenn sie die Bühne betritt – umwerfend!« oder »Wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat, kann er kämpfen wie ein Löwe«.

Wir können auch auf ein und dieselbe Situation unterschiedlich reagieren, je nachdem, wodurch unser geistiger oder körperlicher Zustand gerade beeinflusst wurde. In der buddhistischen Tradition heißen diese Zustände Geistesformationen oder Gewohnheitsmuster. Piaget und die kognitiven Verhaltensforscher bezeichnen sie als Schemata. Die Psychosynthese spricht von Teilpersönlichkeiten, und psychodynamisch orientierte Psychologen nennen sie Ich-Anteile oder Ego States. Wir bezeichnen sie als »Teile«.

Ein Abbild der inneren Welt

Die folgende Illustration zeigt eine buddhistische Sichtweise der Natur des Bewusstseins, wie sie von Thich Nhat Hanh vertreten wird. Dieses Modell lässt sich sehr gut mit der Sichtweise des inneren Systems verbinden, die der Arbeit mit Persönlichkeitsteilen zugrundeliegt.

Der bekannte vietnamesische Zen-Meister verwendet einen Kreis, um zwei wichtige Ebenen des Bewusstseins darzustellen. Die untere Hälfte des Kreises repräsentiert das sogenannte Speicherbewusstsein. Es enthält alle potenziellen Gemütszustände, zu denen wir als Menschen fähig sind, in Form von Anlagen oder »Samen«. Einige dieser Bewusstseinszustände scheinen sich in unserem Leben ständig zu wiederholen. Diese regelmäßig auftretenden Gemütszustände sind das, was wir Teile nennen.

Solange die unterschiedlichen Persönlichkeitsteile nicht unser »geistiges Wohnzimmer«einnehmen, ruhen sie im Speicherbewusstsein

Die obere Hälfte des Kreises repräsentiert unser Alltagsbewusstsein, was Thich Nhat Hanh auch als »Wohnzimmer unseres Bewusstseins« bezeichnet. Tritt nun einer unserer Gemütszustände oder Teile in den Vordergrund und übernimmt dabei die Führung über unsere Gedanken, Gefühle und unser Verhalten, könnte man sagen, »er ist im Wohnzimmer«.

Die buddhistische Psychologie weist darauf hin, dass ein bestimmter Gemütszustand dann auftaucht, wenn dies durch innere oder äußere Bedingungen unterstützt wird. Wenn diese unterstützenden Bedingungen wegfallen, kehrt der betreffende Gemütszustand wieder in das Speicherbewusstsein zurück.

Im Speicherbewusstsein befinden sich alle unsere Persönlichkeitsteile in Form von Anlagen, auch jene potenziellen Teile, die noch nicht zum Vorschein gekommen sind. Einige Teile befinden sich zeitweise sozusagen im Vorratsspeicher und warten dort auf die passende Zeit und Situation, um in unser geistiges Wohnzimmer zu treten.

Diese Anlagen tragen Gewohnheitsmuster aus unserer genetischen, kulturellen und persönlichen Geschichte in sich. Aus der Sicht von C.G. Jung haben sie ihre archetypische Grundlage in vergangenen kollektiven Erlebnissen. Es gibt Hunderte von Anlagen, die sich – die richtigen Bedingungen vorausgesetzt – entwickeln könnten. Die meisten von uns haben jedoch eine bevorzugte Rollenbesetzung von bis zu einem Dutzend oder mehr Charakteren, wobei eine Handvoll davon die Hauptrollen in unserem System spielen.

Ist Ihr interessierter Teil aktiv, während Sie dieses Buch lesen?

Vielleicht haben Sie Lust, diese Sichtweise einmal auf Ihr eigenes System anzuwenden – das ist oft ein guter Weg, um zu verstehen, wie innere Teile operieren. In diesem Augenblick wird es vermutlich eine Reihe von Teilen in Ihrem Inneren geben, die auf dieses Buch reagieren. Es kann sein, dass ein interessierter Teil von Ihnen aktiviert ist, ein Teil, der gerne verstehen und Neues lernen will.

Wenn Sie andererseits an dem zweifeln, was Sie hier lesen, dann hat dieses Buch womöglich Ihren inneren Skeptiker oder Kritiker aktiviert.

Ruft der Text eher Ihren inneren Kritiker auf den Plan?

Es ist auch durchaus möglich, dass diese beiden Teile gleichzeitig in Ihrem Bewusstsein existieren und Sie im Moment interessiert, aber auch skeptisch sind.

Je nachdem, welcher Ihrer Teile im Vordergrund steht, in Ihrem geistigen Wohnzimmer sozusagen, werden Sie die Welt sehr unterschiedlich erleben. Jeder unserer Teile filtert unsere Wahrnehmungen auf seine eigene Weise. Jeder hat eine besondere Art, die Welt zu sehen. Wie Sie also das betrachten, was Ihnen begegnet, ist sehr unterschiedlich, je nachdem, welcher Ihrer Teile sich im Wohnzimmer befindet.

Zwei Persönlichkeitsteile, die unterschiedliche Sichtweisen vertreten, können auch gemeinsam aktiviert werden

Ein einfacher, aber wichtiger Aspekt des buddhistischen Modells lautet wie schon erwähnt, dass unter bestimmten inneren oder äußeren Bedingungen ein ganz bestimmter Gemütszustand oder innerer Anteil in unserem geistigen Wohnzimmer – unserem Alltagsbewusstsein – auftaucht, und wenn diese Bedingungen sich ändern, wird dieser Teil in das Speicherbewusstsein zurückkehren. Daher kommt es, dass wir zu unterschiedlichen Zeiten eine so ganz andere Person zu sein scheinen. In unserem geistigen Wohnzimmer herrscht eine recht rege Aktivität: Verschiedene Teile von uns kommen und gehen, sie interagieren miteinander und mit der äußeren Welt, um uns bei der Bewältigung unserer alltäglichen Aufgaben zu unterstützen. Einige dieser Teile bleiben länger als andere, und einige verlassen das Wohnzimmer nicht, auch wenn es Zeit für sie wäre, wieder zu gehen: Das sind jene Gedanken, die Ihnen ständig im Kopf herumgehen, oder jene Gefühle, die Sie nicht abschütteln können, selbst wenn Sie sie verzweifelt loswerden wollen. Eines der Ziele dieses Buches ist es, mehr Aufmerksamkeit und Bewusstheit für unsere verschiedenen Teile zu schaffen, sodass wir in unserem inneren System mehr Harmonie und Ausgewogenheit herstellen können.

Beispiel für einen Tanz der Teile

Wenn ich an der Universität eine Vorlesung halte, hoffe ich immer, dass die Studenten mit jenen Teilen da sind, die Interesse am Lernen haben. In Abendvorlesungen bemerke ich jedoch bei denjenigen Studenten, die Eltern sind und vielleicht auch ganztags arbeiten, dass sie nicht selten große Mühe haben, mit ihren interessierten und lernwilligen Teilen anwesend zu sein. So sitzt z.B. eine Studentin zwar in der Vorlesung, aber sichtbar ist vor allem ein völlig »ausgelaugter« Teil, der offensichtlich ihr geistiges Wohnzimmer in Beschlag genommen hat. Jeder Teil hat eine Aufgabe in unserem System. Der »ausgelaugte« Teil, wie ich ihn nenne, signalisiert Überlastung und Erschöpfung und lässt die Person wissen, dass es Zeit ist, sich auszuruhen.

Erschöpfte Persönlichkeitsteile signalisieren, dass wir Ruhe und Erholung brauchen

Es ist jedoch häufig der Fall, dass wir die Botschaften eines unserer Teile nicht beachten, weil andere Teile uns vorwärtsdrängen. Vielleicht waren bei der Studentin die ganze Nacht lang fürsorgliche Teile aktiv, weil jemand in der Familie krank war. Der Teil, der für Erholung sorgen möchte, wurde dabei von Teilen, die sich Sorgen machen und die gewöhnt sind, sich um andere zu kümmern, zur Seite gedrängt. Am nächsten Morgen war dann ihre Multitaskerin in Aktion, um den Haushalt zu erledigen, bevor sie zur Arbeit aufbrach.

Abends ist die Studentin erschöpft, ihr erschlagener Teil hat sich im Wohnzimmer breitgemacht und empfiehlt ihr, endlich anzuhalten und zur Ruhe zu kommen. Ihr innerer To-do-Manager schleppt ihren Körper jedoch trotzdem zur Vorlesung. Die Folge davon ist, dass ihr körperlicher Zustand keinen Raum mehr für den interessierten und lernwilligen Teil lässt.

Unser Bedürfnis nach Ruhe wird oft von anderen inneren Anteilen verdrängt, die auf Aktivität pochen, zum Beispiel von der »Multitaskerin«, der »inneren Sorgenmacherin«, der »guten Mutter« oder der »Bestimmerin«

Erinnern wir uns noch einmal an das Prinzip, dass ein Persönlichkeitsteil dann in unser Alltagsbewusstsein aufsteigt, wenn die Bedingungen dies unterstützen; wenn die unterstützenden Bedingungen wegfallen, wird der Teil wieder in den »Vorratsspeicher« zurückkehren. Im Falle der Studentin in meiner Vorlesung versucht ihr Manager-Teil ihren physischen Zustand zu ändern, indem er ihr einen doppelten Espresso verabreicht. Mit genügend Koffein und wenn mein Vortrag interessant genug ist, um die richtigen Bedingungen zu schaffen, kann der interessierte und lernwillige Teil in das Wohnzimmer zurückkommen, begleitet von einer Strafpredigt des Teils, der als ihr innerer Antreiber auftritt.

Innere Antreiber wollen uns dazu bringen, äußeren oder auch inneren Erwartungen zu entsprechen

Kaffee zu trinken ist eine der Methoden, mit denen wir absichtlich die »Bedingungen« in unserem Körper zu ändern versuchen, damit es bestimmten Teilen eher möglich wird, in unserem Wohnzimmer zu erscheinen. Der Körper ist ein Grundelement dieser »Bedingungen«. Wenn wir müde oder krank sind, können verdrießliche oder traurige Gemütszustände viel leichter die Führung in unserem Bewusstsein übernehmen, und es fällt dann viel schwerer, unseren lernwilligen Teil in unser Wohnzimmer zu bringen. Psychologische, soziale oder andere äußere Faktoren sind weitere Umstände, die bestimmte Teile in uns triggern oder aktivieren.

Innere Anteile als psychologische Software

Unsere verschiedenen Teile gleichen einer äußerst ausgefeilten psychologischen Software. Sie wurde dazu entwickelt, uns in den Gemütszustand zu bringen, der uns am besten bei der Bewältigung anstehender Lebensaufgaben hilft. So wie der Computer vielleicht ein Buchhaltungsprogramm hat, mit dem wir unsere Finanzen im Blick behalten, haben wir selbst einen analytischen Teil in uns, der uns logische Informationen über die aktuelle Situation liefert. Wir klicken also in unserem Computer auf das Zeichen für »Finanzmanager«, wenn wir unser Budget ausgleichen wollen, und auf die gleiche Weise können wir unseren inneren Finanzmanager-Teil aktivieren, wenn wir Rechnungen bezahlen müssen. Für manche Menschen ist es leichter, in sich den Zugang zu diesem »Finanzmanager-Programm« zu finden als für andere: Einige wissen vielleicht nicht einmal, dass dieses Programm auf ihrem Computer installiert ist! Bei manchen Menschen reagiert vielleicht als Erstes ein panischer Kindanteil auf die Rechnungen; bei anderen taucht automatisch ein ablenkender Teil auf, sodass die Rechnung einfach ignoriert wird. Dann ertappen wir uns vielleicht auf einmal beim Computerspielen.

Unsere inneren Anteile lassen sich mit den verschiedenen Softwareprogrammen vergleichen, die vom Hauptmenü aus zugänglich sind

Während unsere menschliche Software unendlich komplexer und anpassungsfähiger ist als die gängige Computersoftware, kann die »Windows«-Analogie ganz nützlich sein. Die Abbildungen auf diesem Bildschirm symbolisieren innere Anteile in uns, die durch verschiedene Situationen oder Menschen aktiviert werden, ganz ähnlich wie wir ein Programm aktivieren, indem wir auf ein bestimmtes Icon klicken.

Wir kennen den Ausdruck »Er drückt wirklich meine roten Knöpfe«, der sich in der Regel auf eine Person bezieht, die ärgerliche oder gereizte Teile in uns aktiviert. Andere Menschen hingegen aktivieren ganz andere Teile in uns. Manche Menschen rufen vielleicht romantische Gefühle in uns wach, andere Angst, wieder andere einen spielerischen Teil in uns. Der Duft unseres Lieblingsgerichtes aktiviert unseren Appetit, ein Kleinkind kann unseren fürsorglichen Teil wachrufen, ein freundlicher Mensch unseren Kontakt suchenden Teil, ein bellender Schäferhund einen verängstigten Teil in uns.

Lesen Sie einmal die folgenden Szenen. Wie würden Sie vermutlich reagieren?

Vielleicht erkennen Sie sich in einigen dieser Reaktionen wieder?