Reizdarm - Dirk Schweigler - E-Book

Reizdarm E-Book

Dirk Schweigler

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Beschreibung

Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen: Das Thema Reizdarm und Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die Erkrankung ist weit verbreitet, Tendenz steigend. Der Leidensdruck ist oft enorm. Dirk Schweigler, selbst lange Zeit ein Betroffener, beschreibt die häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten, verschiedene Diagnose- und Therapiemöglichkeiten sowie seine eigene Leidensgeschichte und Heilung. Heute ist er beschwerdefrei und kommt ohne Medikamente aus. Er legt einen Leitfaden vor, der wissenschaftlich fundiert ist und gleichzeitig Lösungen zur Heilung enthält, die man sofort umsetzen kann. Heilung ist möglich! Die im Buch empfohlenen Therapiekonzepte stammen hauptsächlich aus der Naturheilkunde. Im Vordergrund steht die Suche nach der Krankheitsursache auf Basis umfassender Laborwerte. Das Buch ist auch für medizinische Laien verständlich und leicht lesbar.

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Dirk Schweigler

Reizdarm

Heilung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Verdauungsproblemen

Ennsthaler VERlag Steyr

Erklärung

Die in diesem Buch angeführten Vorstellungen, Vorschläge und Therapiemethoden sind nicht als Ersatz für eine professionelle medizinische oder therapeutische Behandlung gedacht. Jede Anwendung der in diesem Buch angeführten Ratschläge geschieht nach alleinigem Gutdünken des Lesers. Autoren, Verlag, Berater, Vertreiber, Händler und alle anderen Personen, die mit diesem Buch in Zusammenhang stehen, können weder Haftung noch Verantwortung für eventuelle Folgen übernehmen, die direkt oder indirekt aus den in diesem Buch gegebenen Informationen resultieren oder resultieren sollten.

www.ennsthaler.at

ISBN 978-3-7095-0080-4

Dirk Schweigler · Reizdarm

Alle Rechte vorbehalten

Copyright © 2017 by Ennsthaler Verlag, Steyr

Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co KG, 4400 Steyr, Austria

Satz und Umschlaggestaltung: Thomas Traxl und Ennsthaler Verlag

Umschlagbilder: © akinshin / iStockphoto.com, © wildpixel / iStockphoto.com

Abb. 1: © bilderzwerg / Fotolia.com

Abb. 6: © cunico / Fotolia.com

E-Book-Herstellung: Ronald Ganglmayer, www.raumc.com

Inhaltsverzeichnis

Titel

Impressum

Einleitung

1 Allgemeines

1.1 Meine eigene Geschichte

1.2 Das geheimnisvolle Prinzip von Ursache und Wirkung

1.3 Das Verdauungssystem

1.4 Endlich die Diagnose: Reizdarmsyndrom

1.5 Wie finde ich den richtigen Therapeuten?

1.6 Hier gibt’s was zurück:

1.6.1 Geheimtipp 1: Zusatzversicherungen

1.6.2 Geheimtipp 2: Steuerliche Absetzbarkeit

2 Lieber Patient: Sie haben eineNahrungsmittelunverträglichkeit

2.1 Die häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten im Überblick

2.1.1 Milchzucker (Laktose) und Milcheiweiß

2.1.2 Fruktose

2.1.3 Gluten

2.1.4 Histamin

2.2 Allergie oder Intoleranz: Tests für Nahrungsmittelunverträglichkeiten

2.3 Ernährungstipps

3 Auf dem Weg zur Heilung: Diagnose- und Therapiemöglichkeiten

3.1 Das Wichtigste zuerst: Die Stuhldiagnostik

3.1.1 pH-Wert

3.1.2 Milliarden kleiner Freunde – die Darmbakterien

3.1.3 Leaky Gut Syndrom

3.1.4 Das Immunsystem im Darm

3.1.5 Calprotectin

3.1.6 Pilz, komm raus, du bist umzingelt: Candida und Hefepilze

3.1.7 Schimmelpilze

3.1.8 Zusammenfassung: Was kann ich bei einem auffälligen Stuhlmarker tun?

3.1.9 Tipps für die richtige Stuhlproben-Entnahme

3.2 Heavy Metal für den Darm: Schwermetalle

3.3 Die Verdauungskraft stärken

3.3.1 Magen

3.3.2 Galle

3.3.3 Bauchspeicheldrüse

3.4 Bakterielle Erreger, Viren und Parasiten

3.5 Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

3.6 Konkretes Vorgehen

4 Notfallmedizin

4.1 Durchfall

4.2 Verstopfung

4.3 Darmgeräusche und Bauchgluckern

4.4 Blähungen

Schlusswort

Dank

Endnoten / Literatur-und Quellenverzeichnis

Über den Autor

Einleitung

Das Thema Reizdarm, ebenso wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten, ist ein Reizthema. Die meisten Mediziner stehen dem Ganzen recht hilflos gegenüber und die Patienten fühlen sich mit ihren Problemen alleingelassen. Aus diesem Grund gibt es viele Betroffene, die eine jahrelange Ärzte-Odyssee hinter sich haben.

Ähnlich war es auch bei mir: Obwohl ich zahlreiche Mediziner mit meinen Beschwerden – Reizdarm und Nahrungsmittelunverträglichkeiten – konsultierte, konnte mir keiner weiterhelfen. Ich war enttäuscht und gleichzeitig ratlos. Was nun?

An diesem Punkt gab es für mich nur diese zwei Optionen: entweder den Rest meines Lebens mit den Beschwerden verbringen (auch mit der Gefahr, dass es noch schlechter wird) oder die Heilung selbst in die Hand nehmen. Ich entschied mich für Letzteres, denn resignieren war für mich keine Option.

Unser gesamtes Wohlbefinden ist maßgeblich von unserer körperlichen Gesundheit abhängig und wir können bei einer Erkrankung die Körperteile nicht so einfach austauschen wie die Teile eines Autos. Deshalb sollten körperliche Beschwerden über einen längeren Zeitraum nicht einfach ignoriert werden. Reizdarm ist eines dieser Zeichen, mit denen uns der Körper signalisiert, dass etwas nicht stimmt.

Ich möchte an dieser Stelle Mut machen und aufzeigen, dass Reizdarm und Nahrungsmittelunverträglichkeiten keine unheilbaren Krankheiten sind, auch wenn es manchmal gern so dargestellt wird. Es gibt viele schöne Beispiele, wo Betroffene ihre Probleme vollständig überwunden haben und heute beschwerdefrei sind.

Man muss dem Körper nur dort helfen, wo er es gerade dringend benötigt und sich nicht selbst heilen kann. Es ist nicht immer einfach herauszufinden, was der tieferliegende Grund für die gesundheitlichen Probleme ist. Viele Möglichkeiten kommen dafür infrage. Deshalb kann und wird es auch nie »die eine Pille« gegen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Reizdarm geben.

Obwohl sich die Anatomie der Organe und die Stoffwechselprozesse bei allen Menschen stark ähneln, gibt es doch sehr große individuelle Unterschiede. Zum Beispiel wie jemand auf eine Therapie reagiert. Diese Individualität sollte immer beachtet werden: Was bei dem einen Betroffenen wunderbar wirkt, kann bei einem anderen vollkommen wirkungslos bleiben. Wichtig ist deshalb, ein großes Repertoire an Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zu haben, aus dem man wie aus einem Werkzeugkasten das richtige Hilfsmittel auswählen kann. Wird man selbst aktiv, so benötigt man viele fundierte und umfassende Informationen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Ich hoffe, mit diesem Buch vielen Betroffenen weiterhelfen zu können, die ebenfalls ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen. Es enthält meinen gesamten Erfahrungsschatz, den ich über mehrere Jahre angesammelt und ständig erweitert habe.

Die hier angeführten Therapiekonzepte stammen hauptsächlich aus der Naturheilkunde. Im Vordergrund steht die Suche nach der Krankheitsursache mithilfe akkreditierter Labore. Dank der enormen wissenschaftlichen Entwicklungen in den letzten Jahren können heutzutage viele Werte im Körper bestimmt werden, mit denen man die Ursache von Beschwerden ausfindig macht oder neue Ansatzmöglichkeiten für eine weitere Behandlung erhält. Leider sind viele dieser Möglichkeiten kaum bekannt und selbst Ärzte nutzen dies viel zu selten.

Ich konzentriere mich in diesem Buch auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die im Lauf des Lebens entstehen. Diese sind mit Abstand die häufigsten. Genetisch angeborene Unverträglichkeiten oder Lebensmittelvergiftungen werden nicht näher betrachtet. Fast alle Produkte, die ich hier empfehle, habe ich auch selbst verwendet, ich bin von deren Qualität überzeugt. Die Empfehlungen sind jedoch nur als Orientierungshilfe gedacht.

Da ich keiner Firma, Institution oder medizinischen Richtung verpflichtet bin, wurden alle Diagnose- und Therapiekonzepte vollkommen unabhängig ausgewählt. Empfohlen werden nur Maßnahmen, die sich bei vielen Betroffenen bestens bewährt haben.

Für eine erfolgreiche Heilung bei Reizdarm und Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist das Einhalten der Reihenfolge von Diagnose und darauf aufbauender Therapie äußerst wichtig. Es sollte nicht einfach irgendetwas eingenommen werden in der Hoffnung, dass es »vielleicht irgendwie hilft«. Der Fokus dieses Buchs liegt auf der langfristigen Heilung von Reizdarm und Nahrungsmittelunverträglichkeiten und nicht darauf, ob oder wie man »damit leben kann«.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie auf dem Weg der Heilung auch die Durststrecken gut bewältigen und nicht den Mut verlieren, wenn es einmal Rückschläge gibt. Eine Krankheit kann manchmal auch eine wunderbare Möglichkeit sein, um über sich selbst hinauszuwachsen.

1 Allgemeines

1.1 Meine eigene Geschichte

Wie so häufig bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten entwickelten sich diese auch bei mir in einem langsamen, aber doch stetigen Prozess. Im Anfangsstadium nimmt man dies meist nicht als so problematisch wahr, da die Symptome noch verkraftbar sind und sich nur schrittweise einschleichen. Doch über die Zeit wurden sie immer stärker und damit stieg auch der Leidensdruck.

Da es sich bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten um Verdauungsprobleme handelt, wendete ich mich an einen Experten auf diesem Gebiet: einen Gastroenterologen. In einem sehr kurzen Gespräch wurden meine Beschwerden als relativ normal abgetan (»Damit muss man leben«) und eine Darmspiegelung empfohlen. Diese zeigte keinen auffälligen Befund und ich wurde deshalb für gesund erklärt. Leider entsprach das überhaupt nicht meinem Befinden.

Da ich laut Arzt also eigentlich »gesund« war, nahm ich die Symptome drei weitere Jahre in Kauf, ehe ich eine Heilpraktikerin kontaktierte. Sie nahm sich bedeutend mehr Zeit für mich, und vor allem fühlte ich mich ernst genommen. Das war für mich als Patient immerhin schon ein großer Gewinn. Mit dem »Pro Immun M«-Test wurde anhand Immunglobulin G (IgG)-Antikörpern im Blut bestimmt, auf welche Nahrungsmittel mein Körper reagierte. Diese Nahrungsmittel sollten dann im Rahmen einer Auslassdiät für eine gewisse Zeit weggelassen werden. Anschließend wurden mehrere Darmspülungen durchgeführt (Colon-Hydron-Therapie), und als letzte Maßnahme bekam ich Darmbakterien verordnet. Das Konzept klang zwar recht überzeugend, nach Behandlungsende musste ich allerdings feststellen, dass die Therapie keinen Erfolg gebracht hatte. Es stellte sich keine Besserung ein.

Anschließend kontaktierte ich während meines einjährigen Aufenthalts in Indien mehrere Ayurveda-Ärzte sowie Homöopathen. Die Kosten waren in Indien zum Glück überschaubar, aber auch dort konnte mir nicht weitergeholfen werden. Überdies erlitt ich während meiner Zeit in Indien mehrere Magen-Darm-Infektionen. Das gab dem schon sehr angeschlagenen Verdauungssystem den Rest. Die Auswahl an Lebensmitteln, die ich noch ohne Probleme essen konnte, reduzierte sich auf etwa sechs bis acht. Das einzig »Positive« an dieser Situation: Der Leidensdruck war inzwischen so groß geworden, dass ich unbedingt etwas unternehmen musste, um wieder fit und gesund zu werden.

Zurück in Deutschland ging ich als Erstes zu einem Allgemeinmediziner. Zum Thema Nahrungsmittelunverträglichkeiten war er recht ratlos, bis auf den Hinweis, dass ich öfter Fenchel-Anis-Kümmel-Tee trinken sollte. Anschließend führte ich in einer Klinik einen H2-Atemtest auf Fruktose und Laktose (Frucht- und Milchzucker) durch. Das Ergebnis war bei beiden negativ – theoretisch hätte ich also Milchprodukte verzehren können. Praktisch wusste ich jedoch, dass ich diese schlecht vertrage. Selbst wenn durch diesen Test eine Laktoseintoleranz ausgeschlossen wurde, so brachte er mich keinen Schritt meiner wichtigsten Frage näher: Was muss ich tun, damit ich endlich wieder beschwerdefrei werde?

Die nächste Idee war: Eventuell könnte ich Parasiten im Darm haben, die für meine Unpässlichkeiten verantwortlich sind. Also ließ ich bei meinem Hausarzt eine Untersuchung auf Parasiten durchführen. Tatsächlich fand sich ein Einzeller namens Giardia lamblia, der standardmäßig mit Antibiotika behandelt wurde. Bei Folgeuntersuchungen war der Parasit nicht mehr nachweisbar, an meinen Nahrungsmittelunverträglichkeiten hatte sich aber leider nichts geändert. Aufgrund des Parasitenfunds vermutete ich allerdings auf der richtigen Spur zu sein und ließ mich in einem Reisemedizinischen Zentrum von einem Gastroenterologen untersuchen. Er meinte: »Na hoffentlich haben Sie nicht so einen ...« – ich erwartete einen der gefährlichsten Killer-Parasiten – »... so einen Reizdarm.« Die Tests zeigten keine Unregelmäßigkeiten. Ich war also wieder einmal – auf dem Papier – kerngesund und konnte gehen.

Die nächste Station war wiederum ein Heilpraktiker. Er verfolgte bei fast allen seinen Patienten mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten die Theorie, dass die Verdauung geschwächt sei und die Verdauungsorgane wieder schrittweise gestärkt werden müssen. Deshalb bekam ich Medikamente, um den Magen, die Galle und die Bauchspeicheldrüse zu unterstützen. Dieser Ansatz ging theoretisch in die richtige Richtung, letztendlich habe ich die Behandlung aber nach vier Monaten beendet. Sie blieb insgesamt erfolglos und hatte mich schon einiges gekostet. Der große Nachteil bei diesem Behandlungsansatz war, dass vorab keine richtige Diagnostik durchgeführt wurde, um zu sehen, wo wirklich das Problem liegt.

Das Wichtigste, was ich aus dieser Behandlung gelernt hatte: Ich brauche einen Therapeuten, der ganz individuell die Krankheitsursache sucht und nicht bei allen Patienten die gleiche Standardtherapie anwendet.

Meine Motivation war zwar inzwischen etwas gebremst, aber ich hatte ja keine Wahl. Meine nächste Station war das »Institut für Nahrungsmittelunverträglichkeiten« (Iffi – Institute for food intolerance) in Hamburg. Der Therapieansatz basiert auf der Umprogrammierung des Immunsystems, damit die unverträglichen Nahrungsmittel nicht mehr als »Feinde« angesehen werden. Bei mir wurden die Desensibilisierungen für Fruktose, Zucker, Milch und einiges mehr durchgeführt. Auch diese Therapie brachte leider keine Verbesserung.

Danach versuchte ich es bei einer Therapeutin der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Sie konnte mir ebenfalls nicht weiterhelfen. Ich empfand es als sehr fair, dass sie mir dies offen und ehrlich sagte, anstatt nur »irgendetwas« zu behandeln.

Solch einen Ärztemarathon, wie ich ihn durchlaufen habe, kennen viele, die von Nahrungsmittelunverträglichkeiten beziehungsweise Reizdarm betroffen sind. Jedoch war, wie schon erwähnt, aufgeben keine Option. Nach mehr als vier Jahren vergeblicher Suche hatte ich endlich das Glück, an den richtigen Therapeuten zu geraten. Ich konfrontierte ihn mit derselben Beschreibung meiner Probleme wie bei allen vorangegangenen Ärzten.

Sein Vorschlag war, eine Stuhlanalyse durchzuführen, um erst einmal zu sehen, was genau im Darm nicht richtig funktionierte. Das verblüffende Ergebnis war, dass ich eine massive Entzündung der Darmschleimhaut hatte, diese durchlässig war und das Immunsystem im Darm eine sehr starke Reaktion zeigte. (Mehr über die Methode in Kapitel 3.1 Das Wichtigste zuerst: Die Stuhldiagnostik)

Durch eine sehr erfolgreiche Therapie ging die Entzündung komplett zurück (siehe Kapitel 3.1.3 Leaky Gut Syndrom) und auch das Darm-Immunsystem beruhigte sich wieder. Ich konnte dadurch wieder Lebensmittel essen, die ich zuvor nicht vertragen hatte. Aber ich merkte, dass noch mehr gemacht werden müsste.

Durch intensive Internetrecherche, die ich bereits über Jahre hinweg betrieben hatte, bin ich darauf gestoßen, dass bei vielen anderen Betroffenen Schwermetalle eine entscheidende Rolle spielten. Ich führte einen entsprechenden Test durch und es zeigte sich, dass ich sehr hohe Mengen an Schwermetallen im Körper hatte. Der Ausleitungsprozess dauerte einige Zeit, aber mit jeder Ausleitung merkte ich, wie auch meine Nahrungsmittelunverträglichkeiten zurückgingen.

Die Therapien beim Heilpraktiker waren in Summe so erfolgreich, dass ich inzwischen wieder fast alles essen kann. Es war kein Zufall, dass ich diese komplexen Problemlösungen ausgerechnet in Zusammenarbeit mit diesem Therapeuten fand. Wann immer wir an einem Punkt ankamen, an dem die erhoffte Lösung A nicht funktionierte, dachte er sich eine Lösung B aus. Falls diese nicht anschlug, ließ Lösung C nicht lange auf sich warten. Seine Bereitwilligkeit, von und mit dem Patienten zu lernen, war sehr groß, das hatte ich in dieser Form noch nicht erlebt.

Und genau diese Eigenschaften eines Therapeuten machen meiner Meinung nach den entscheidenden Unterschied aus, ob man geheilt wird oder nicht – sei es bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder vielen anderen Krankheiten. Denn eine Standardtherapie, die bei jedem Patienten hilft, ist bei einer Erkrankung mit so vielen unterschiedlichen Ursachen einfach nicht möglich.

Mit dieser detaillierten Beschreibung meiner jahrelangen Suche nach der richtigen Lösung möchte ich vor allem zeigen, dass der Weg zur Heilung nicht unbedingt einfach ist und mit Stolpersteinen gepflastert sein kann. Eine Heilung der Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist aber möglich, und es gibt viele gute Diagnose- und Therapiemöglichkeiten dafür.

Ich selbst habe versucht, die Lösung über die Schulmedizin, die Naturheilkunde, das Ayurveda sowie über die Traditionelle Chinesische Medizin zu finden. In meinem Fall hat die Naturheilkunde zur richtigen Lösung geführt. Vielleicht ist es bei einer anderen Krankheit ein anderes Medizinsystem, mit dem eine Heilung möglich ist.

Von größter Wichtigkeit ist, vollkommen ideologiefrei heranzugehen und ALLE Lösungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen, die zur Verfügung stehen. In einer so stark vernetzten Welt wie heute haben wir großartige Möglichkeiten, das Beste aus jeder medizinischen Richtung zu nutzen. Man muss nur offen sein dafür!

In Gesprächen mit anderen Betroffenen fiel mir auf, dass manche lieber ihr gesamtes Leben lang körperlich leiden würden, als sich vom Dogma zu lösen, dass es nur ein einziges richtiges Medizinsystem gibt. Und eigentlich wäre es doch sehr schade, wenn die innere geistige Haltung einer körperlichen Heilung im Weg steht und viele gute Therapiemöglichkeiten ungenutzt bleiben.

Ich habe sehr viel Zeit und Geld in Maßnahmen gesteckt, die leider überhaupt nichts gebracht haben. Dennoch war es den hohen Aufwand wert, da Gesundheit die wichtigste Voraussetzung für Zufriedenheit im Leben, für Leistungsfähigkeit und eine gute Lebensqualität ist. Und obwohl man einander häufig zum Geburtstag oder anderen Anlässen Gesundheit und Wohlergehen wünscht, lernt man selbst die Gesundheit erst so richtig zu schätzen, wenn sie abhandengekommen ist.

1.2 Das geheimnisvolle Prinzip von Ursache und Wirkung

Auf den ersten Blick scheint das Prinzip von Ursache und Wirkung keine besondere Relevanz für das Thema Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu haben. Doch bei näherer Betrachtung gibt es einen sehr engen Zusammenhang: Dieses Prinzip ist die wichtigste Grundlage und ohne dessen Anwendung ist eine Heilung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten nicht möglich. Es besteht nämlich ein großer Unterschied, ob eine Therapie nur auf die Unterdrückung der Symptome abzielt oder ob sie die Ursache, also den eigentlichen Auslöser für die Probleme, komplett beseitigt.

Das Prinzip lässt sich am besten an einem Beispiel verdeutlichen. Angenommen die Person N leidet seit dem 16. Lebensjahr an Neurodermitis. Ein Arzt verschreibt deshalb eine Salbe gegen den Juckreiz. Person N muss sich jeden Abend eincremen und hat über Jahre hinweg schon viel Geld für die Salbe ausgegeben. Wenn N die Salbe jedoch weglässt, kommt die Neurodermitis sofort wieder!

Person N weiß, dass sie sich ein Leben lang damit eincremen muss und die Salbe noch viel Geld verschlingen wird. Doch das will sie so nicht hinnehmen. Sie geht also zu einem anderen Arzt, der schließlich die Ursache für die Neurodermitis findet. Der Arzt behandelt diese Ursache, daraufhin verschwindet als logische Folge die Neurodermitis ganz von selbst und der Patient benötigt auch die Creme nicht mehr.

Bei den Nahrungsmittelunverträglichkeiten verhält es sich ganz genauso wie im eben erwähnten Beispiel. Um Heilung zu ermöglichen, gilt es zuallererst herauszufinden, was die eigentliche Ursache der Probleme ist!

Die Symptome sind meist recht eindeutig vom Patienten selbst zu erkennen: Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Müdigkeit nach dem Essen und so weiter. Wird nur ein Medikament zur Unterdrückung der Symptome eingenommen, dann kommen die Probleme wieder, sobald das Mittel nicht mehr angewendet wird. Nur wenn direkt an der Ursache angesetzt wird, können die Symptome dauerhaft verschwinden. Wird die Ursache hingegen über längere Zeit ignoriert, dann kommen häufig sogar weitere Probleme hinzu.

Die wichtigste Frage, um festzustellen, ob man tatsächlich die Ursache behandelt oder nur die Symptome unterdrückt, lautet also:

»Kommen die Beschwerden zurück, sobald das Medikament

abgesetzt wird?«

Anders verhält es sich beispielsweise, wenn sich ein Fußgänger bei einem Verkehrsunfall ein Bein bricht. Die Ursache ist, dass das Auto den Fußgänger anfährt. Das Symptom ist das gebrochene Bein. Da die Ursache in diesem Fall nur ein kurzer (wenn auch dramatischer) Moment war, steht hier nicht mehr die Suche nach der Ursache, sondern lediglich die Heilung der Symptome (also des verletzten Beins) im Vordergrund.

Wenn die Ursache jedoch weiterhin merklich vorhanden ist, und dies ist bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Reizdarm häufig der Fall, dann werden auch die Symptome nicht verschwinden, bis diese Ursache im Körper beseitigt wurde. Diese Zusammenhänge sind logisch und gut nachvollziehbar. Aber schauen Sie einmal im Alltag, welcher Arzt sich bei der Behandlung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten wirklich an dieses Prinzip hält, um einen dauerhaften Heilungserfolg zu erzielen.

Auch wenn sich das Prinzip von Ursache und Wirkung fürs Erste recht theoretisch anhört: Wenn man es verstanden hat und anwendet, kann man unheimlich viel Zeit, Energie und auch Geld sparen, was man sonst in die falsche Therapie investiert hätte. Meine Empfehlung: Jede Therapie sollte vor Beginn anhand dieses Prinzips hinterfragt werden.

1.3 Das Verdauungssystem

Wie eben erwähnt, müssen wir uns also vorrangig auf die Suche nach den Ursachen der Nahrungsmittelunverträglichkeiten begeben. Die Nahrungsmittel passieren immer unseren kompletten Verdauungstrakt und werden dort in die einzelnen Bestandteile aufgeschlossen. Deshalb ist es naheliegend, dass bei Patienten mit Reizdarm und Nahrungsmittelunverträglichkeiten eines der Verdauungsorgane Probleme macht und deshalb eingehend analysiert werden sollte.

In manchen Fällen kann die Ursache für die Beschwerden jedoch auch in einer systemischen Erkrankung oder Vergiftung liegen. Dadurch können wichtige gesamtheitliche Prozesse im Körper (wie zum Beispiel der Stoffwechsel) stark behindert werden.

Das Verdauungssystem ist wie eine Kette aufgebaut, bei der die einzelnen Prozesse eng verzahnt und voneinander abhängig sind. Das Entscheidende bei diesem Ablauf ist, dass die Verdauungsorgane am Ende der Kette davon abhängig sind, wie gut die davorliegenden Organe ihre Arbeit verrichtet haben. Falls die oberen Verdauungsorgane mangelhaft arbeiten, muss dies der Darm als letztes Kettenglied ausbaden.

Wenn jemand beispielsweise das Mittagessen hastig hinunterschlingt, weil im Anschluss dringende Termine anstehen oder schnell essen schon zur Gewohnheit geworden ist, dann ist die Nahrungsaufnahme innerhalb kürzester Zeit beendet. Für den Körper beginnt damit allerdings Schwerarbeit. Denn durch das hastige Hinunterschlingen wird die Nahrung einerseits nur unzureichend mechanisch zerkaut, sie kommt also in viel zu großen Stücken im Magen an. Andererseits wird der Nahrungsbrei viel zu wenig eingespeichelt. Im Speichel befinden sich aber wichtige Enzyme, die schon im Mund dabei helfen, bestimmte Nahrungsbestandteile (insbesondere Stärke) aufzuspalten. Somit müssen die Verdauungsorgane des Schnell-Essers viel mehr Arbeit verrichten als bei jemandem, der in Ruhe isst und gut kaut. Wenn auch noch die Bauchspeicheldrüse schlecht funktioniert und dadurch zu wenig Verdauungsenzyme zur Verfügung stehen, dann ist der Darm vollends überfordert.

Bedauerlicherweise kann der Darm die wenig vorverdaute Nahrung nicht einfach ignorieren. Seine Aufgabe ist es, sie in allerkleinste Bestandteile aufzuschließen, damit diese in die Blutbahn resorbiert werden können. Wenn alle Verdauungsorgane gut funktionieren (inklusive ausreichendem Kauen), dann fällt dem Darm also das Zerlegen bedeutend leichter. Wenn hastiges Essen eine Ausnahme ist, dann kann der Körper das auch mal verkraften. Wird dies allerdings zur Normalität, dann sind die vielfältigsten Symptome inklusive einer langfristen Verschlechterung der Darmflora vorprogrammiert.

Im Folgenden stelle ich die Aufgaben und Funktionsweisen der einzelnen Verdauungsorgane überblicksmäßig dar:

Mund: Die Nahrung wird durch das Kauen mechanisch zerkleinert und es wird Speichel zugesetzt, der die Stärke (Kohlenhydrate) mithilfe des Enzyms Amylase zersetzt.Magen: Der Nahrungsbrei wird hier von Muskeln durchgeknetet. Weiterhin werden die Proteine mithilfe von Salzsäure und des Enzyms Pepsin aufgespalten. Erst wenn die Nahrung genug verarbeitet wurde, öffnet sich ein Schließmuskel am Ende des Magens.Gallenblase und Bauchspeicheldrüse: In der Leber wird Gallensaft gebildet, der in der Gallenblase gespeichert wird. Er dient zur Verdauung von Fetten und wird bei Bedarf in den Zwölffingerdarm abgegeben. Ebenfalls mit dem Zwölffingerdarm ist die Bauchspeicheldrüse verbunden. Sie produziert Enzyme zur Verdauung von Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß.Dünndarm: