Richtung Zukunft -  - E-Book

Richtung Zukunft E-Book

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Beschreibung

Dienstleistungen datenbasiert entwickeln Daten, so heißt es, sind das Öl des 21. Jahrhunderts. Was ist damit gemeint? In der digitalen, vernetzten Welt fallen praktisch überall Daten an, die sich für profitable Geschäfte und innovative Start-ups nutzen lassen. Nur wie? Zunächst sind Daten ein Mittel, um die System- und Branchengrenzen der analogen Welt zu überwinden. Wertschöpfung lässt sich völlig neu denken und gestalten - mit dem richtigen Vorgehen. Das vorliegende eBook zeigt nicht nur die Perspektiven künftiger Geschäftsmodelle. Es liefert auch konkrete Impulse für die Entwicklung fortschrittlicher "kognitiver" Dienstleistungen.

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Seitenzahl: 65

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Herausgeber:Wilhelm Bauer, Bernd Bienzeisler und Oliver Riedel

Richtung Zukunft

Potenziale KognitiverDienstleistungssysteme

von

Wilhelm Bauer und Bernd Bienzeisler

EDITION KODIS

Band 1

Mehr über unsere Autoren und Bücher:

http://www.log-x.de/index.php/verlagsprogramm

Bibliografische Angaben und Impressum

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar unter https://portal.dnb.de.

E-Book ISBN 978-3-932298-88-2

Layout und Satz:

Fotosatz Sauter, Donzdorf

E-Book-Herstellung und Auslieferung:

Brockhaus Commission, Kornwestheimwww.brocom.de

Coverillustration:

Justina Trefz, Kornwestheim

Foto:

© Jürgen Häffner

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

© 2020 LOG_X Verlag GmbH, Ludwigsburg

Inhalt

Vorwort

1. Das digitale Neue kommt

Der Digitale Zwilling als Treiber

Die Welt wird zur Plattform

Neue Abhängigkeiten entstehen

Neues Spiel – neues Geschäft

Interview: KI zum Anfassen

2. Die Forschung im Innovationsprozess

Digitale Transformation(en)

Science as a Service

Orientierung geben

Interview: Smart Services entwickeln

3. Das große Spiel mit Daten

Systeme und Sektoren neu denken

Was ist ein Geschäftsmodell?

Datensicherheit und -schutz

Künstliche Intelligenz und „Homo Digitalis “

4. Kognitive Dienstleistungssysteme

Die Kurzgeschichte

Von Daten zu Diensten

Der Weg zum „Big Picture“

Interview: Digitale Geschäfte machen

Richtung Zukunft. Ein Ausblick

Porträts der Herausgeber

Literatur zum Thema

Vorwort

Wir leben in einer zunehmend digitalisierten Welt. Informationen sind heute in Echtzeit und ohne Grenzkosten weltweit verfügbar und immer mehr Produkte und Infrastrukturen werden über Sensorik vernetzt.

Im Zuge dessen kommt auch der räumlichen Dimension im Innovationsprozess eine zentrale Bedeutung zu. Der physische Raum selbst wird zur Quelle von Daten- und Informationsflüssen. Und: je virtueller die Welt, desto größer das Bedürfnis der Menschen nach Authentizität. Innovation entsteht folglich vor allem dort, wo Menschen persönlich zusammenkommen und digitale Technologien einsetzen, um Probleme gemeinsam zu lösen.

Eine der gegenwärtig bemerkenswertesten Entwicklungen derart kreativer Lebens- und Arbeitswelten findet am Bildungscampus in Heilbronn statt. Mit Unterstützung der Dieter Schwarz Stiftung entsteht dort ein in dieser Form beispielloses Innovationsareal, welches zahlreiche Einrichtungen zusammenführt, die dort gemeinsam die Zukunft entwickeln und gestalten.

Als Vertreter des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO pflegen wir seit längerem gute Kontakte zur Hochschule Heilbronn und sind bereits in der Vergangenheit mit Projektaktivitäten vor Ort engagiert gewesen.

Diese Zusammenarbeit bauen wir jetzt weiter aus, indem wir mit unserem neuen Standort selbst Bestandteil des Bildungscampus und damit Teil seiner räumlichen Dimension werden.

Mit unserem Forschungs- und Innovationszentrum Kognitive Dienstleistungssysteme (KODIS) werden wir in Heilbronn künftig zu datenbasierten und branchenübergreifenden Geschäftsmodellen, Serviceangeboten und Wertschöpfungsarchitekturen forschen und arbeiten.

Mit dem hier vorliegenden ersten eBook der Edition KODIS liefern wir Ihnen einen Überblick über das Forschungsfeld und die Relevanz des Themas. Weitere Ausgaben werden folgen, in denen wir spezifische Problemstellungen und Lösungsansätze Kognitiver Dienstleistungssysteme beleuchten werden.

Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine kurzweilige Lektüre.

Heilbronn, Stuttgart im Januar 2020

Prof. Dr. Wilhelm Bauer,

Prof. Dr. Oliver Riedel und

Dr. Bernd Bienzeisler

Aus Verlagssicht ist dem nur hinzuzufügen, dass wir uns beim KODIS-Team für die erstklassige Zusammenarbeit bedanken. Neben Herrn Dr. Bernd Bienzeisler hat namentlich Frau Melanie Handrich die Erstellung dieses eBooks tatkräftig unterstützt.

Ludwigsburg, im Januar 2020

Gerhard Spengler

Verleger

1. Das digitale Neue kommt

Im Zusammenhang mit der Digitalisierung wird häufig das starke Wort Revolution gebraucht, die in vielen Bereichen gleichzeitig im Gange sei. Doch ist diese Formulierung auch angebracht? Aus Sicht der Wissenschaft ist von einer Revolution dann die Rede, wenn es sich um einen echten Paradigmenwechsel handelt: Eine neue Theorie und Lehre tritt an die Stelle einer alten.

Solche Paradigmenwechsel werden durch vielfältige Neuentwicklungen vorbereitet, die sich zunächst unmerklich verstärken, katalysieren und summieren. Ist die Revolution erst in vollem Gange, dann ist das Neue nicht mehr aufzuhalten.

Wer einen Blick auf die Entwicklung der Digitalisierung wirft, kommt kaum umhin, dieser den Charakter einer echten Revolution zuzusprechen. Man denke beispielsweise an die dynamische Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) in den vergangenen Jahren. Hier verstärken, katalysieren und summieren sich Strömungen und Trends in einer tatsächlich „revolutionären“ Weise. Die digitale Welt beginnt, die analoge Welt gänzlich zu durchdringen, zu verändern und teilweise zu ersetzen.

Bild 1: Megatrends treiben den Wandel

Spätestens mit den Debatten um Themen wie Spracherkennung, autonomes Fahren, Smart Home oder Smart City wurde die Künstliche Intelligenz zu einem bekannten und kontrovers diskutierten Schlagwort. KI soll, so die verbreitete Ansicht, ein wesentlicher Treiber innovativer, zukunftsfähiger Geschäftsmodelle sein. Die Algorithmen der Künstlichen Intelligenz entfalten ihre Wirkung vor allem dann, wenn sie auf große Datenmengen zurückgreifen können – weshalb man mit einer gewissen Berechtigung auch von datengestützten Geschäftsmodellen sprechen kann. Diese Geschäftsmodelle haben in der Regel den Charakter von Dienstleistungen und bilden den Kern unserer Entwicklungsarbeiten.

Die Digitalisierung wird existierende Wertschöpfungsketten stark verändern und zu völlig neuen Wertschöpfungsformen, Leistungsangeboten und eben Geschäftsmodellen führen. Wir können mit großer Sicherheit sagen, dass das so sein wird – wir wissen aktuell aber nicht, wie die Wertschöpfung der Zukunft konkret aussehen wird.

Der Digitale Zwilling als Treiber

Aus dem Umfeld der Produktionstechnik sind so genannte Digitale Zwillinge bekannt, mit Hilfe derer ganze Fabriken mit all ihren Prozessen virtuell noch einmal abgebildet werden können. Diese Grundidee lässt sich auch auf Dienstleistungsprozesse übertragen: Wenn auch hier vollständige digitale Abbilder realer Prozesse und Prozessbausteine entstehen, lassen sich diese virtuellen Prozesse so miteinander verbinden, dass neue Wertschöpfungsketten entwickelt werden. Funktionierende Beispiele sind aus der Produktion und der Logistik bekannt. Hier sind die Prozesse so miteinander verbunden, dass die Logistik genau weiß, wann die Produktion liefert. Damit kann die Planung der logistischen Kapazität sehr präzise und zeitnah vorgenommen werden. Ähnliches ist vorstellbar, wenn man Prozesse in unterschiedlichen Dienstleistungsbranchen digitalisiert – beispielsweise im Consumer- oder im Freizeitbereich.

Der springende Punkt ist, dass jeweils genügend Daten zur Verfügung stehen. Auf diesem Wege wird es möglich, existierende System- und Branchengrenzen zu überwinden, die in der physischen, analogen Welt unüberwindbar zu sein scheinen. Genau dadurch lassen sich Wertschöpfungsketten völlig neu denken und gestalten – was zu echten Quantensprüngen führen kann.

Da es sich bei den allermeisten Business-Prozessen um Dienstleistungen handeln wird, finden wir hier ein weites Feld an Optionen für Forschung und Entwicklung. Genau dieses wollen wir in unserem Arbeitsprogramm zu Kognitiven Dienstleistungen bearbeiten. Die zugehörigen Fragestellungen lauten wie folgt: Wo und wie werden neue Systemgrenzen gezogen? Man kann nämlich schon aus Komplexitätsgründen nicht alles mit allem verbinden. Welche Daten sind verfügbar, welche erforderlich? Wie kann man diese Daten mithilfe von KI-Methoden analysieren? Dabei geht es weniger darum, neue Verfahren zu entwickeln, sondern eher darum, verfügbare Verfahren konstruktiv zu nutzen. Die meisten KI-Verfahren sind in Libraries zugänglich, teilweise sogar als Open Source-Software. Notwendig ist vor allem die Kompetenz, diese Methoden auch richtig einsetzen zu können.

Die Welt wird zur Plattform

Ein zweiter wichtiger Entwicklungsstrang unserer Arbeit entspringt der Beobachtung, dass die zunehmende Virtualisierung von Prozessen zu einer Art Plattformökonomie führt. Das heißt: Man gewinnt Daten, die aus unterschiedlichen Bereichen, Prozessen und Wertschöpfungsketten stammen und aggregiert diese Daten auf so genannten Plattformen. Hier handelt es sich in den meisten Fällen um Serviceplattformen. Unternehmen oder andere Akteure können auf die dort angebotenen Daten zugreifen und auf dieser Basis Dienste anbieten, die im jeweiligen Netzwerk oder Ökosystem einen Mehrwert stiften.

In der Automobilindustrie geht der Trend beispielsweise dahin, dass Produktionsprozesse künftig vermehrt über Plattformen gesteuert werden. Die einzelnen Unternehmen oder Werke eines Konzerns sind bestrebt, auf diesen Plattformen Dienste anzubieten, die im Konzern nachgefragt werden. Wer nicht in der Lage ist, in einem solchen Konglomerat oder Netzwerk werthaltige Dienste darzustellen, läuft Gefahr, obsolet zu werden.

Die Untersuchung der Mechanismen, die in einer solchen Plattformökonomie wirken, ist daher ein zweiter großer Bereich der Arbeit von KODIS. Hier gibt es durchaus auch kritische Aspekte wie beispielsweise den Datenschutz, die Vergabe und den Schutz von Rechten und die Zugangserlaubnis zur Plattform sowie zu den beteiligten Netzwerken.