Rollator-Fit - Heidi Lindner - E-Book

Rollator-Fit E-Book

Heidi Lindner

4,9
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Beschreibung

Dieses Buch hilft Gruppenleitern von Seniorengruppen, derzeitige und zukünftige Rollator-Nutzer mit ihrem Rollator vertraut zu machen und die richtige Einstellung zu finden – nicht nur die Höhe der Handgriffe ist wichtig, sondern auch der geschickte Umgang und die positive Akzeptanz. Der Rollator gibt Halt und Sicherheit, ermöglicht mehr Mobilität, ist ein ständig verfügbarer kostenfreier Sitz, ein Transport-, Sport- und Trainingsgerät und in einer Gruppe macht das Training am Rollator viel Spaß und hält fit. Rollator-Fit bietet einen Schatz an Ideen für Gruppenleiter, die Lust auf Neues haben und sowohl fitten wie unsicheren, geschwächten oder sonst eingeschränkten Menschen eine Chance bieten wollen, weiter oder wieder gemeinsam Sport zu treiben. Beweglichkeit, Kraft, Koordination und Ausdauer lassen sich mit dem Rollator – ergänzt durch Kleingeräte oder Alltagsmaterialien und mit Musik – vielseitig trainieren. Medizinische Hintergrundinformationen dienen dem besseren Verständnis der gesundheitlichen Aspekte der dargestellten Übungen. Diese sind mit Alternativen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden beschrieben und können in den oft heterogenen Gruppen leicht den unterschiedlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Teilnehmer angepasst werden. Ob Übungsleiter, Moto- und Sozialpädagogen, Physio- und Ergotherapeuten, haupt- oder ehrenamtliche Gruppenleiter in Institutionen der Altenbetreuung – wer eine Bewegungsgruppe von Rollator-Nutzern leitet oder leiten will, braucht fachliches Hintergrundwissen, praktische Anregungen, Spiel- und Bewegungsideen – hier sind sie.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 143

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Allgemeine Hinweise

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen die männliche Sprachform verwendet. Gemeint ist sowohl die männliche als auch die weibliche und die diverse Form.

Das vorliegende Buch wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder die Autoren noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus dem Buch vorgestellten Informationen resultieren, Haftung übernehmen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

WO SPORT SPASS MACHT

HEIDI LINDNER | MICHAEL LINDNER | RENATE RICHTER

ROLLATR-FIT®

Bewegungsideen für mehr Mobilität

ROLLATR-FIT® ist eine zu Gunsten der Autoren eingetragene EU-Gemeinschaftsmarke (CTM 014004493). Ungenehmigte oder missbräuchliche Verwendungen sind untersagt.

Rollator-Fit®

Bewegungsideen für mehr Mobilität

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Details sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren – ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

© 2015 by Meyer & Meyer Verlag, Aachen

2. korrigierte Auflage 2022

Auckland, Beirut, Dubai, Hägendorf, Hongkong, Indianapolis, Kairo, Kapstadt, Manila, Maidenhead, Neu-Delhi, Singapur, Sydney, Teheran, Wien

Member of the World Sport Publishers’ Association (WSPA)

Gesamtherstellung: Print Consult GmbH, München

eISBN 978-3-8403-3816-8

E-Mail: [email protected]

www.dersportverlag.de

INHALT

Danke

Am Anfang steht die richtige Einstellung …

1ROLLATOR-FIT® heißt …

2Der Rollator-Nutzer

3Für den Gruppenleiter einer ROLLATOR-FIT®-Gruppe

4Die Voraussetzungen für eine ROLLATOR-FIT®-Gruppe

4.1Der Raum

4.2Die Gruppe

4.3Die Zeit

4.4Der Einsatz von Musik

5Der Rollator

5.1Der Rollator und sein Zubehör

5.2Die richtige Rollator-Einstellung

5.3Die Rollator-Bremsen

5.4Im Rollator stehen

5.5Sitzen auf dem Rollator

5.6Aufstehen und Hinsetzen mit dem Rollator

5.7„Rollatieren“ – mit dem Rollator richtig gehen!

6An den Rollator – fertig – los!

6.1Drei Rollator-Wege für mehr Beweglichkeit und Sicherheit

6.2Übungen im Stehen

6.3Übungen im Sitzen

6.4„Rollatieren“ – mit dem Rollator gehen

6.5Übungen mit Kleingeräten und Alltagsmaterialien

6.6Tanzformen am und mit dem Rollator

6.7Beispiel für eine ROLLATOR-FIT®-Stunde

7ROLLATOR-FIT® im Alltag – zu Hause und unterwegs

8ROLLATOR-FIT® im Sportverein

8.1Chancen für die Sportvereine

8.2Rollator-Walking

8.3Das Rollator-Abzeichen (Rollator-Sportabzeichen)

9ROLLATOR-FIT® in der Öffentlichkeit

9.1Anlässe und Aktionsformen

9.2Der Rollator-Führerschein

10Die gesundheitlichen Aspekte rund um den Rollator

10.1Gesundheitliche Ziele der Übungen

10.2Krankheitsbilder oder Einschränkungen bei Rollator-Nutzern

10.3Zum Umgang mit dem Thema Schmerzen

10.4Was spricht gegen den Rollator? – Die Gegner kommen zu Wort

11Musiksammlung

Anhang

1Literaturliste

2Broschüren

3Arbeitsmaterialien für Bewegung mit Älteren

4Material und Zubehör

5Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung zum Thema „Bewegung für Ältere“

6Die Autoren

7Unsere Fotomodelle

Bildnachweis

DANKE!

Es ist soweit! Aus einer Idee wurde ein Buch: ROLLATOR-FIT®. Sie werden an der einen oder anderen Stelle ins Schmunzeln geraten und sich an den Bewegungsideen mit den schönen Fotos erfreuen. Dazu haben viele Menschen beigetragen, bei denen wir uns ganz besonders herzlich bedanken möchten.

Die Rollator-Nutzer unserer Seniorengruppen im Sportverein bzw. in Senioreneinrichtungen und die Teilnehmer an den bundesweit durchgeführten Seminaren experimentierten mit uns und probierten die Bewegungsideen geduldig aus, sodass viele Erfahrungen und Anregungen in dieses Buch einfließen konnten.

Gisela und Heinrich, eure Fotomodellkarriere hat erfolgreich angefangen, wer weiß, wo sie noch hinführt? Vielen Dank für eure große Ausdauer, Geduld mit uns und eure ansteckend gute Laune.

Danke, Ellena, deine wunderschönen und liebevoll gezeichneten Illustrationen werden jeden fröhlich stimmen und die Einstellung zum Leben mit dem Rollator für viele Menschen verändern und vor allem bunter machen.

Begeistert schauten wir Jana Reinert, Physiotherapeutin und Osteopathin, dabei zu, wie sie alle Übungen selbst turnte und uns aus therapeutischer Sicht wichtige Hinweise dazu gab.

Wertvolle Unterstützung zum Kapitel „Einsatz von Musik“ und zur „Musiksammlung“ erhielten wir von unserem Freund Rolf Zuckowski. Danke, Rolf!

Wir danken der Firma TOPRO mit ihrem Team, die uns die Rollatoren für das Fotoshooting und unsere Seminare zur Verfügung stellt und unser Buch durch Fachwissen und vielfältige Erfahrungen im Umgang mit dem Rollator bereichert hat.

An die Firma Sport-Thieme geht ein Dankeschön für die Handgeräte und Materialien auf den Fotos und in den Seminaren und an Jörg Asmuss-Wieben, der uns den „WerkRaum Fotografie“ zur Verfügung gestellt und die Fotos mit seinem technischen Know-how ins richtige Licht gerückt hat.

Danke auch an das Team im Meyer & Meyer Verlag, das alles so wunderschön zusammengestellt und in den Druck gebracht hat.

Schließlich möchten wir all denen danken, die von diesem Buch erzählen und uns dabei helfen, die Idee vom neuen „Rollator-Lebens-Gefühl“ in die Welt hinauszutragen.

Das Autorenteam – Heidi und Michael Lindner und Renate Richter – rollatiert weiter!

AM ANFANG STEHT DIE RICHTIGE EINSTELLUNG …

… die richtige Einstellung der Menschen dem Rollator gegenüber und die individuell richtige Einstellung des Rollators auf den einzelnen Rollator-Nutzer.

Derzeit sind mehr als zwei Millionen Rollatoren in Deutschland in Gebrauch und nach Expertenmeinung werden in den nächsten Jahren weitere hinzukommen! Diese Veränderungen in unserer Gesellschaft zeigen sich sehr deutlich im Straßenbild.

Die meisten Menschen, die von einem Rollator profitieren könnten, reagieren anfangs meist zögerlich, unsicher und ablehnend. Für viele ist der Rollator ein Makel und Symbol der Gebrechlichkeit. Häufig sind die ersten Reaktionen:

„Noch nicht … “

„Wenn ich erst so ein Ding haben muss …“

„Das ist mir peinlich, dann sieht ja jeder, dass ich gebrechlich bin … “

Diese und ähnliche Gedanken und Empfindungen erschweren vielen Älteren das Leben, auch ehemals aktiven, beweglichen und sehr sportlichen Menschen, die im Alter immer noch regelmäßig Sport getrieben haben.

„Schade“, denken wir als Autoren dieses Buchs. Nutzt man den Rollator und ist ihm gegenüber positiv eingestellt, bietet er viele Möglichkeiten, sich in der Gesellschaft – auch in der Sportgemeinschaft – zu beteiligen. So schränkt er das Leben nicht ein, sondern bereichert es. Mit ein wenig Humor, Ehrgeiz und Fantasie kann der Rollator zum neuen Sportgerät werden, mit dem man im Alltag beweglich bleiben und wieder aktiv werden kann.

Mit diesem Buch möchten wir Ihnen den Rollator ganz neu präsentieren, als ein Alltagsgerät, das man nach kurzer Gewöhnungszeit ähnlich „lieb“ gewinnen kann wie sein erstes Auto. Gleichgültig, ob Standardausführung (Krankenkassenmodell) oder die neueste Kreation der Rollator-Welt – alle haben eine sichere Karosserie, vier Räder (einige wenige Modelle nur drei), einen „Kofferraum“, einen sagenhaften Rundumblick, manche sogar eine Hupe/Klingel und Klemmlichter oder zumindest Leuchtstreifen und die Rollator-Farbpalette wird auch zunehmend größer.

Das Allerwichtigste aber geht nicht automatisch. Den ersten Gang kann jeder Rollator-Nutzer nur selbst einlegen, um auf neuen Wegen – Rollator-Wegen – vorübergehend oder auf Dauer durchs Leben zu gehen. Eine „Starthilfe“ finden Sie in diesem Buch mit den vielen praktischen Bewegungsanregungen rund um den Rollator und dem dazugehörigen Hintergrundwissen.

Eine Art „Gebrauchsanleitung“ gibt es in erster Linie für diejenigen, die mithilfe dieses Buchs eine ROLLATOR-FIT®-Gruppe initiieren oder anleiten möchten, aber auch für attraktive Rollator-Aktionen im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen.

In den Gruppen und bei Aktionen kann man erleben, wie die teilnehmenden Rollator-Nutzer sich an ihren zunehmenden Bewegungsfähigkeiten erfreuen und begeistert Neues ausprobieren. In der Bewegung vergessen und verlieren sie manchmal ihre Beschwerden und genießen einfach den Moment. Bewegung ist gesund und Bewegung am oder mit dem Rollator hält gesund.

Mit den Bewegungsideen in diesem Buch möchten wir Sie, liebe Gruppenleiter, auch „ROLLATOR-FIT®“ machen. Stellen Sie sich das Programm für Ihre Gruppe aus einer Vielzahl von neuen und vielleicht bekannten Bewegungsaufgaben zusammen, die wir für die spezielle Situation mit dem Rollator verändert oder angepasst haben. Probieren Sie aus, kombinieren Sie unsere Anregungen mit Ihrem eigenen, bewährten Bewegungsschatz und experimentieren Sie mit Ihren Gruppenteilnehmern. Spaß und Bewegungsfreude sind der beste Turboantrieb für Bewegungsaktivität der Rollator-Nutzer.

Es ist nie zu spät und selten zu früh1 – aktiv zu werden!

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen, Probieren und Rollatieren.

Ihr Autorenteam

PS: Das Wort „Rollatieren“ ist eine Wortschöpfung unseres Autorenteams. Nachdem wir alle unendlich oft „im, am oder mit dem Rollator gehen“ geschrieben hatten, fiel uns diese Kurzform ein. Danach fanden wir immer mehr Spaß daran, den Nutzer, der sich mit dem Rollator in Bewegung setzt, „rollatieren“ zu lassen. Wem dieser Begriff gefällt, der übernehme ihn einfach und wer weiß, wann wir uns irgendwo und irgendwann beim „Rollatieren“ treffen.

„Hallo, wir sind Frau Rollata und Herr Rollato!“

Wir rollatieren mit Ihnen durch dieses Buch und geben Ihnen mit den nachfolgenden Symbolen wichtige Hinweise, Tipps und Anregungen.

Viel Spaß beim Rollatieren und Weiterlesen!

Die nachfolgenden Illustrationen, die in den verschiedenen Kapiteln des Buchs immer wieder erscheinen, erläutern oder erinnern bildlich an wichtige Hinweise, die für die praktischen Übungen bzw. Übungsanleitungen von großer Bedeutung sind und berücksichtigt werden müssen.

Bei vielen Übungen müssen die Feststellbremsen arritiert sein.

Übungen, die für eine Körperseite beschrieben wurden, sollten immer auch mit der anderen Seite ausgeführt werden.

Bei Übungen im Stehen sollte der Hinweis erfolgen, dass das Standbein leicht gebeugt bleibt.

Sind Übungen anstrengend, besteht die Gefahr der Pressatmung und die Teilnehmer benötigen die Warnung oder die Anleitung zur richtigen Atmung.

Da ältere Menschen oft zu wenig trinken, sollten sie bei Bewegungsangeboten an Trinkpausen erinnert werden.

Übungen, die besonders anspruchsvoll sind und nur für sportliche bzw. trainierte Rollator-Nutzer geeignet sind, sind mit diesem Symbol gekennzeichnet.

Die praktischen Übungen im Rollator-Fit®-Angebot machen die Teilnehmer sicherer im Umgang mit dem Rollator, fördern die körperlichen Fähigkeiten und bereiten darauf vor, unterschiedlichste Alltagssituationen besser meistern zu können. Speziell dafür geeignete Übungen sind mit nachfolgenden Illustrationen gekennzeichnet.

Das Rollatieren auf unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit.

Hindernisse überwinden, wie. z. B. Teppichkanten, Türschwellen, Bordsteine usw.

Öffnen und Schließen von Türen und rollatieren in engen Räumen.

Hinsetzen und Aufstehen in verschiedensten Situationen.

Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, besonders ein- und aussteigen.

Rollator sicher abstellen und kurze Wege frei bewältigen.

1Filmzitat: Alf Gordon Shumway aus der TV-Serie „Alf, der Außerirdische“.

KAPITEL 1

Der Trainings-Rollator

1ROLLATOR-FIT® heißt …

2Der Rollator-Nutzer

3Für den Gruppenleiter einer ROLLATOR-FIT®-Gruppe

4Die Voraussetzungen für eine ROLLATOR-FIT®-Gruppe

5Der Rollator

6An den Rollator – fertig – los

7ROLLATOR-FIT® im Alltag – zu Hause und unterwegs

8ROLLATOR-FIT® im Sportverein

9ROLLATOR-FIT® in der Öffentlichkeit

10Die gesundheitlichen Aspekte rund um den Rollator

11Musiksammlung

Anhang

1ROLLATOR-FIT® HEISST …

GYMNASTIK, SPIEL UND TANZ MIT, IN UND AM ROLLATOR

Mit Elementen des Turnens und Sports werden Kraft, Ausdauer und Bewegungsgeschicklichkeit trainiert. Dabei stehen die motorischen Ziele neben denen der Sturzprophylaxe, der Förderung der Konzentration und der kognitiven Leistungsfähigkeit sowie dem Spaß an Gruppenerlebnissen.

Ein ROLLATOR-FIT®-Gruppenangebot besteht aus dem Rollatieren (mit dem Rollator gehen), Übungen im Stehen und Sitzen, mit Kleingeräten oder Alltagsmaterialien, Einheiten mit Spielen, Tanz und anderen rhythmisch-musischen Anteilen.

Für die gesundheitlichen Ziele gilt für ROLLATOR-FIT® natürlich alles, was für Bewegung allgemein gilt – nur mit dem Vorteil, dass unsichere, schwächere und sonst eingeschränkte Personen nicht ausgeschlossen sind.

Je größer die Bewegungsgeschicklichkeit am Rollator wird, umso mehr tritt die Ursache der Rollator-Abhängigkeit in den Hintergrund. Der Rollator-Nutzer wird mobiler und kann am gesellschaftlichen Leben wieder oder weiter teilhaben.

BEWEGUNG – AUCH AM ROLLATOR …

fördert die Gesundheit – wirkt als Vorsorge gegen viele Krankheiten (s. Kap 10.2)

hält beweglich

verbessert die Ausdauer

verbessert das Gleichgewicht

fördert die Koordination

stärkt die Muskulatur, verzögert den Muskelabbau und erhält die Kraft

trainiert die körperlichen und geistigen Reaktionen – und verbessert Aufmerksamkeit und Konzentration

trainiert die Sinne – und fördert die Orientierungsfähigkeit

fördert die Durchblutung – und erhält die körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit

verbessert die Kreislaufregulation – und wirkt gegen zu hohen und zu niedrigen Blutdruck

beugt Arterienverkalkung (Herzinfarkt, Schlaganfall) und Diabetes vor

verzögert das Auftreten von Osteoporose

regt die Atmung an und verbessert die Sauerstoffversorgung des ganzen Körpers

hilft beim Abnehmen

verbessert die Mobilität – und ermöglicht Teilhabe an sozialen und kulturellen Veranstaltungen

erhält die Selbstständigkeit – macht unabhängiger und fördert das Selbstbewusstsein

wirkt als Gruppenangebot der Vereinsamung entgegen

weckt Bewegungsfreude und soll Spaß machen

KAPITEL 2

Der Sessel-Rollator

1ROLLATOR-FIT® heißt …

2Der Rollator-Nutzer

3Für den Gruppenleiter einer ROLLATOR-FIT®-Gruppe

4Die Voraussetzungen für eine ROLLATOR-FIT®-Gruppe

5Der Rollator

6An den Rollator – fertig – los

7ROLLATOR-FIT® im Alltag – zu Hause und unterwegs

8ROLLATOR-FIT® im Sportverein

9ROLLATOR-FIT® in der Öffentlichkeit

10Die gesundheitlichen Aspekte rund um den Rollator

11Musiksammlung

Anhang

2DER ROLLATOR-NUTZER

Die Gründe, einen Rollator zu nutzen, sind sehr unterschiedlich, daher können die Teilnehmer einer Rollator-Gruppe in ihren Fähigkeiten und Einschränkungen sehr verschieden sein. Wegen angeborener oder durch Krankheit erworbener Bewegungsstörungen, Muskelschwäche und Unfällen benötigen manchmal auch schon Kinder und jüngere Menschen einen Rollator.

Die Hauptnutzergruppe sind aber die Älteren, bei denen es durch altersbedingte Veränderungen, Krankheiten und Verletzungen zu Schwäche, Gangunsicherheit oder verminderter Belastbarkeit der Beine kommt.

Wer wegen einer Arthrose (Gelenkverschleiß) oder Verletzungen an den Beinen einen Rollator braucht, stützt sich mehr darauf, als jemand, der lediglich bei Schwindel die Sicherheit sucht oder bei Herz- oder Lungenkrankheiten häufiger eine Pause braucht. Bei der Auswahl der Übungen für eine ROLLATOR-FIT®-Gruppe sollten die unterschiedlichen Ursachen für die Rollator-Nutzung berücksichtigt werden. Dafür gibt es in diesem Buch zu den einzelnen Bewegungsaufgaben Hinweise auf die speziell geförderten Funktionen und häufig leichtere und schwerere Alternativen.

Eine kurze Darstellung der wichtigsten Krankheitsbilder oder Funktionseinbußen von Rollator-Nutzern und sich daraus ergebende Zielsetzungen finden sich in Kap. 10 „Die gesundheitlichen Aspekte rund um den Rollator“ (s. S. 210ff.).

Je nachdem, wie frühzeitig und gezielt man sich mit dem Rollator vertraut macht, erlangt man ein gewisses Maß an Bewegungsgeschicklichkeit und wird den Rollator vielfältiger einsetzen. Dabei kann es im Fall von vorübergehenden operations- oder krankheitsbedingten Einschränkungen auch das Ziel sein, Beweglichkeit, Kraft und Koordination zu trainieren, um die Unabhängigkeit vom Rollator wiederzuerlangen.

Dieser positive Aspekt wird in der Öffentlichkeit zumeist völlig vernachlässigt. Vielfach gilt der Rollator als Symbol für Gebrechlichkeit und Alter – ja manchmal sogar für Bequemlichkeit. Übersehen wird die Chance, mit dem Rollator die Mobilität zu erhalten und zu verbessern, vorhandene Kräfte zu nutzen und damit zu fördern (s. S. 233).

Durch Aktivitäten mit, im und am Rollator erleben viele Menschen mit Bewegungseinschränkungen, wie sich die positiven Effekte von „mehr Bewegung“ auf ihre Lebensqualität auswirken.

KAPITEL 3

1ROLLATOR-FIT® heißt …

2Der Rollator-Nutzer

3Für den Gruppenleiter einer ROLLATOR-FIT®-Gruppe

4Die Voraussetzungen für eine ROLLATOR-FIT®-Gruppe

5Der Rollator

6An den Rollator – fertig – los

7ROLLATOR-FIT® im Alltag – zu Hause und unterwegs

8ROLLATOR-FIT® im Sportverein

9ROLLATOR-FIT® in der Öffentlichkeit

10Die gesundheitlichen Aspekte rund um den Rollator

11Musiksammlung

Anhang

3FÜR DEN GRUPPENLEITER EINER ROLLATOR-FIT®-GRUPPE

Wer eine ROLLATOR-FIT®-Gruppe übernehmen will, ist sich sicher darüber klar, dass er es mit älteren, in der Mobilität unterschiedlich stark eingeschränkten Menschen zu tun hat.

Eine Portion Humor und Geduld ist hilfreich. Notwendig ist die Auseinandersetzung mit dem Thema „Alter“, um für die Situation der Teilnehmer Verständnis aufzubringen, in der vieles schwieriger und langsamer wird und nicht immer Fortschritte zu erwarten sind. Das Altern ist nicht umkehrbar und es geht vor allem darum, die Lebensqualität zu verbessern oder zu erhalten, manchmal auch einfach nur darum, glückliche und zufriedene Augenblicke ohne „Förderungsziele“ zu schaffen.

Um die Senioren altersentsprechend zu motivieren, ist nicht die Kenntnis der persönlichen Geschichten der Teilnehmer ausschlaggebend. Hilfreich ist aber das Wissen um wichtige Ereignisse, gesellschaftliche Bedingungen, örtliche Begebenheiten sowie allgemeine Vorlieben von Melodien und Musik oder Produkten aus ihrer Jugend- bzw. Lebenszeit.

Weil die Belastbarkeit der einzelnen Teilnehmer sehr unterschiedlich ist, sollte man sie darauf hinweisen, dass sie selbst für sich verantwortlich sind und ihre Belastungsgrenzen erkennen und akzeptieren sollten. Bewegung darf natürlich auch anstrengen und man kann dabei auch einmal außer Atem und ins Schwitzen kommen.

Bestehen hinsichtlich der gesundheitlichen Verfassung Unsicherheiten, sollten die Teilnehmer ihren Arzt vorab fragen, sich Empfehlungen zur Belastbarkeit, vielleicht auch zu besonderen gesundheitlichen Zielen oder Hinweise auf besondere Einschränkungen, holen.

Krankheiten, Einschränkungen und spezielle Risiken sollen nicht im Mittelpunkt der ROLLATOR-FIT®-Stunde stehen. Dennoch ist es für jeden Gruppenleiter wichtig, Erste-Hilfe-Maßnahmen zu kennen und Informationen zu einigen, in der ROLLATOR-FIT®-Gruppe relevanten Krankheiten zu haben (vgl. Kap. 10.2). Sind in der Gruppe mehrere, sehr hilfsbedürftige Teilnehmer, so sollte man sich frühzeitig um personelle Unterstützung bemühen.

Gruppenleiter benutzen möglichst selbst einen Rollator, um die Übungen zu zeigen und „mittendrin“ zu sein. Dabei sollte man die Teilnehmer im Blick behalten, um zu korrigieren oder zu unterstützen, wenn nötig.

Gruppenleiter achten darauf, dass alle Übungen langsam, locker, konzentriert und vorsichtig ausgeführt werden und nicht zu schnell und ruckartig. Sie beobachten ihre Teilnehmer, erkennen, was ihnen Spaß macht, regen die bequemen Unterforderten zu mehr Einsatz an und bewahren die Überehrgeizigen vor Überforderung.

Spezielle Aus- und Fortbildungen zum Thema „Seniorensport“ bieten unterschiedliche Sport- und Wohlfahrtsverbände an (siehe Anhang, Kap. 6).

KAPITEL 4

1ROLLATOR-FIT® heißt …

2Der Rollator-Nutzer

3Für den Gruppenleiter einer ROLLATOR-FIT®-Gruppe

4Die Voraussetzungen für eine ROLLATOR-FIT®-Gruppe

5Der Rollator

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