Rollin Becker - Leben in Bewegung & Stille des Lebens - Rollin Becker - E-Book

Rollin Becker - Leben in Bewegung & Stille des Lebens E-Book

Rollin Becker

4,6

Beschreibung

Es enthält die beiden einzigen veröffentlichten Monografien von Rollin E. Becker und präsentiert sein Wissen und seine Erfahrungen zwischen 1949 und 1987. Leben in Bewegung stellt ohne Beschreibung von Techniken Beckers osteopathische Vorgehensweise und seine damit verbundene tiefgründige Philosophie und praktische Anwendung selbiger vor. Dieser Teil des Buchs liefert all jenen eine didaktische Einführung in die Welt des Autors, die nicht das Privileg hatten, direkt von ihm lernen zu können. Tatsächlich findet jeder Behandler in diesen Zeilen nicht nur ein tieferes Verständnis der Natur von Gesundheit und Heilung, sondern auch bezogen auf die Rolle des Behandlers. Die Stille des Lebens kann als Begleitlektüre von Leben in Bewegung betrachtet werden und enthält zahlreiche eher persönliche Aufzeichnungen und Briefwechsel. Zusammenfassend kann man zum Inhalt sagen: Das Buch enthält Rollin Beckers gelungenen Versuch, die eigentlich unbeschreibbaren energetischen und spirituellen Aspekte der Osteopathie in Worte zu fassen.

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Rollin Becker

Leben in Bewegung

und

Stille des Lebens

Aus dem Amerikanischen von

Eva Möckel und Noori Mitha

Titel der Originalausgaben:

Life in Motion

© 1997, Rachel E. Brooks, Stillness Press

ISBN 978-0-9675851-0-4

The Stillness of Life

© 2000, Rachel E. Brooks, Stillness Press

ISBN 0-9675851-1-2

Rollin Becker

IMPRESSUM

Rollin Becker - Leben in Bewegung & Stille des Lebens

Copyright © 2007 bei JOLANDOS

ISBN 978-3-936679-58-8 (Print)

ISBN 978-3-941523-30-2 (Ebook - MOBI)

ISBN 978-3-941523-31-9 (Ebook - EPUB)

JOLANDOS, Am Gasteig 6, 82396 D-Pähl

www.jolandos.de, [email protected]

TITELDER ORIGINALAUSGABEN

Life in Motion, © 1997, Rachel E. Brooks, Stillness Press

ISBN 978-0-9675851-0-4

The Stillness of Life, © 2000, Rachel E. Brooks, Stillness Press

ISBN 0-9675851-1-2

ÜBERSETZUNG

Life in Motion – Eva Möckel, D. O. M.R.O.

[Kapitel 7 mit Karin Gerhardt]

Stillness of Life – Noori Mitha, D. O. M.R.O.

UMSCHLAGGESTALTUNG & SATZ

Christian Hartmann, JOLANDOS

DRUCK

Buchproduktion Thomas Ebertin

Goethestraße 9, 78333 Stockach

www.buchproduktion-ebertin.de

EBOOK-GESTALTUNG

Corinna Rindlisbacher

www.ebokks.de

Jede Verwertung von Auszügen dieser deutschen Ausgabe ist ohne Zustimmung von JOLANDOS unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Medien.

VORWORT DER AMERIKANISCHEN HERAUSGEBERIN ZUR DEUTSCHEN AUSGABE

Die vorliegende deutsche Übersetzung schriftlich und auf Tonträgern aufgezeichneter Texte von Dr. Rollin E. Becker bildet einen weiteren Meilenstein in dem Bestreben, das osteopathische Erbe und die daraus resultierende Weisheit lebendig zu halten und kontinuierlich weiterwachsen zu lassen. Meine ursprüngliche Hauptmotivation beim Veröffentlichen seiner Arbeiten war, sicherzustellen, dass das Wissen dieses engagierten Osteopathen nach seinem Tode nicht verloren geht. Umso erfreulicher ist es nun, das wachsende Interesse an seinen Ideen mitverfolgen zu dürfen.

Ich möchte den Übersetzerinnen Eva Moeckel, DO und Noori Mitha, DO meine große Anerkennung und meinen Dank aussprechen. Die außergewöhnliche Sorgfalt und die Mühe, die beide in diese Arbeit investiert haben, waren Grundlage für die hohe Qualität des vorliegenden Buches. Mein Dank geht ebenso an Christian Hartmann von JOLANDOS, dessen Einsatz es erst ermöglicht hat, dass diese Art osteopathischer Texte jetzt auch im deutschsprachigen Raum zugänglich sind.

Dr. Beckers Worte liefern uns in diesem Buch einen Einblick in sein stetiges Beobachten und Hinterfragen der Natur. Er befand sich ständig auf der Suche nach einer tieferen Bedeutung und einem klareren Verständnis von Gesundheit und Heilung. Durch all die Jahre, in denen er praktizierte, wurde er niemals müde in diesem gewissenhaften Suchen, aus dem ihm ein immer tieferes Verstehen erwuchs.

Sein durch intensives Forschen erreichtes Wissen zeigte ihm schließlich die äußersten Grenzen dieses Bereichs auf. Er sah ein, dass nichts vom dem, was wir über den Mechanismus des Lebens denken, sagen oder zu wissen glauben, ihn ganz umfassen kann, weil sich sein wahres Wesen dem Zugriff unseres logischen Verstandes entzieht. Am Ende schloss er Frieden mit der eigenen ‚Unfähigkeit‘ , jemals das Ganze zu begreifen.

Dr. Becker war sich bewusst, dass dieser wunderbare Mechanismus tagein, tagaus unabhängig von unseren Erklärungen funktioniert und sich selbst im Wunder des Lebens offenbart.

Obwohl er hart dafür arbeitete, den Blick der Studenten dafür zu öffnen, indem er ihnen seine Art, den Mechanismus zu beeinflussen, vermittelte, war Dr. Becker nicht wirklich an bestimmten Arbeitsmethoden oder Behandlungskonzepten interessiert. Er wusste, dass jegliche Form von Behandlung dann zu wirken beginnt, wenn sie im Einklang mit jenem inhärenten, nach seinen eigenen Regeln arbeitenden Mechanismus geschieht und mit ihm kooperiert.

Lassen Sie sich von Rollin E. Beckers Worten, Gedanken und Ideen berühren und inspirieren – und lernen Sie, diesen sehr einfachen und dennoch profunden Mechanismus des Lebens auf Ihre eigene Art und Weise in Ihre Behandlungen zu integrieren.

Rachel E. Brooks, MD

November 2007

ANMERKUNG DES DEUTSCHEN HERAUSGEBERS ZUR DEUTSCHEN ÜBERSETZUNG

DIE SPRACHE

Wie bei anderen Vertretern der Osteopathie ist auch bei Becker im amerikanischen Originaltext eine sehr einfache, direkte und teilweise sperrige Rhetorik mit vielen Redundanzen auffällig. Als Herausgeber steht man hier immer vor dem Problem, den Lesern eine authentische und zugleich gut lesbare Übersetzung zu liefern.

In diesem Fall kam erschwerend hinzu, dass die Rechteinhaber eine möglichst wortgetreue Übersetzung wünschten, um den individuellen Charakter von Beckers Vortragsstil zu erhalten. Womit wir beim zweiten Problem sind:

Die hier veröffentlichten Texte repräsentieren kein zusammenhängendes Buch. Es handelt sich vielmehr um eine Zusammenstellung einzelner Vorträge, Artikel und Korrespondenzen. Ungeschliffene Sprache, häufige Wiederholungen und inhaltliche Sprünge ergeben sich daher fast zwangsläufig.

Ich hoffe dennoch, dass der geneigte Leser mit dem Ergebnis unserer Arbeit zufrieden sein wird.

BEGRIFFE

Wie bei allen Übersetzungen von Texten amerikanischer Osteopathen ins Deutsche ergaben sich auch in den vorliegenden Werken von Dr. Rollin Becker einige Hürden in Bezug auf die Interpretation bestimmter amerikanischer Ausdrücke und Redewendungen. Da es nicht mehr möglich war, Dr. Becker selbst zu fragen (er verstarb bedauerlicherweise 1996), mussten trotz eines intensiven Austausches aller an diesem Buchprojekt Beteiligten einige Fragen offen bleiben und eine Übersetzung nach eigenem Ermessen gewählt werden. Hier nur die zwei wichtigsten Beispiele:

Motion und movement: Dr. Becker verwendet diese beiden, in der deutschen Sprache nicht unterscheidbaren Begriffe häufig zusammen als einen Ausdruck, womit er möglicherweise auf die allumfassende Bedeutung von Bewegung hinweisen, also eine Durchdringung dieses Lebensphänomens sowohl auf nicht-stofflicher (z. B. emotionaler) als auch auf stofflicher Ebene erreichen wollte. Seine Affinität zur Quantentheorie stützt diese Interpretation. Um hier keine Begriffsverwirrungen zu schaffen, wurde dennoch entschieden, motion und movement generell als Bewegung zu übersetzen.

Anatomical-physiological bzw. functional-structural: Diese Wortkreationen müssen meiner Ansicht nach 1 : 1 übersetzt werden, da Becker hiermit sehr treffend die untrennbare Wechselwirkung der Systeme ausdrückt, mit denen der Osteopath arbeitet.

Physician: Wie immer ergibt sich hier die Problematik der ‚zwei osteopathischen Welten‘ USA und Europa. Während Osteopathen in den USA den Arztstatus innehaben, trifft dies im deutschsprachigen Raum nur auf einen Bruchteil der praktizierenden Osteopathen und Osteopathinnen zu. Deshalb wurde der Begriff ‚Behandler‘ als Neutralbegriff für ‚Arzt und/oder Osteopath‘ gewählt.

ZITATE UND QUELLENNACHWEISE

Da Becker die in seinen originalen Aufzeichnungen verwendeten Zitate nicht immer mit Quellenhinweisen versehen hat, muss sich der Leser im vorliegenden Werk mit einer fragmentarischen Quellenangabe begnügen.

SPIRITUALITÄT

Immer wieder stößt man in Beckers Originaltexten bei einzelnen Begriffen auf die im Englischen ungewöhnliche Großschreibung von Anfangsbuchstaben als Hinweis auf spirituelle Aspekte, die bestimmten seiner osteopathischen Betrachtungsweisen zugrunde liegen. In der deutschen Übersetzung wurde dem wie folgt Rechnung getragen:

Substantive: Erster Buchstabe fett (z. B. Atem des Lebens)

Adjektive, Verben: Erster Buchstabe groß (z. B. Höchstes, Hören)

INTERPRETATION

Gerade bei den ‚großen‘ Vertretern der Osteopathie muss vor einem vorschnellen Interpretieren der Begriffe gewarnt werden (Stichwort: ‚zwischen den Zeilen‘ ), weil keine Nachfrage beim Autor möglich ist bzw. keine Primärquellen zur Deutung vorliegen. Hier gilt es, sich an den Vorbildern zu orientieren und jederzeit auch gegenüber Interpretationen fachfremder Menschen offen zu bleiben. So folgt man den Grundmechanismen der fruchtbaren inneren Weiterentwicklung, die bereits in den 1860ern von dem englischen Philosophen und Soziologen Herbert Spencer (1820–1903) treffend als steter Wandel zwischen dissolution (Auflösung – auch der eigenen Interpretation) und evolution (Entwicklung einer neuen Interpretation) beschrieben wurde.

OSTEOPATHISCHES GLOSSAR

Auch bei Rollin Becker zeigt sich wieder die auffällige Inkonsistenz osteopathischer Fachsprache – und dies umso deutlicher, je weiter sich die Thematik von den medizinischen Grundlagenfächern entfernt. Hier führt eine der großen Stärken der Osteopathie – die Bedeutung der individuellen Freiheit – bei der Wortwahl für gleiche Sachverhalte häufig zu wahrhaft babylonischem Begriffsgewirr, was eine konsistente Wissenschaftlichkeit beim Vermitteln der Inhalte erheblich erschwert.

Umso begrüßenswerter sind daher die Initiativen einzelner Institutionen wie etwa der World Osteopathic Health Organisation, deren Ziel es ist, ein verbindliches osteopathisches Glossar zu erstellen, das in naher Zukunft und international von allen Vertretern der Osteopathie anerkannt wird.

Aber nun wünsche ich allen Lesern viel Vergnügen und Inspiration bei der Lektüre dieses Buchs. Begleiten Sie Dr. Becker auf seiner Reise ins Grenzland der Osteopathie.

Rollin Becker

Leben in Bewegung

Für Ardath Becker

INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT 1

VORWORT 2

EINFÜHRUNG

BIOGRAFIE

1. STUDIUM UND PRAXIS DER OSTEOPATHIE

1.1. Ein tiefer Ozean des Studiums

1.2. Studenten ein Leben lang

1.3. Schritte vorwärts

1.4. Hilfe ist immer zur Stelle

1.5. Die Lebendigkeit nutzen

1.6. Entspanne dich, es eilt nicht

1.7. Seid still und erkennet

2. DEN MECHANISMUS VERSTEHEN

2.1. Der unwillkürliche Mechanismus

2.2. Bewegung – der Schlüssel zu Diagnose und Behandlung

2.3. Andrew Taylor Still: Arzt – Ingenieur – Menschenfreund

2.4. Stillpunkte

2.5. Mit deinem Mechanismus sitzen

3. DIE TIDE DES LIQUOR CEREBROSPINALIS

3.1. Der Liquor cerebrospinalis

3.2. Die Potency der Tide

3.3. Die Fluktuation des Liquor cerebrospinalis: ihre Natur und ihr therapeutischer Gebrauch

3.4. Arbeiten mit dem Liquor cerebrospinalis

3.5. Der Liquor cerebrospinalis – ein Mechanismus

3.6. Zeit, Gewebe und Tiden

4. DIE KUNST DER PALPATION

4.1. Die Aufgabe der diagnostischen Palpation im Kraniosakralen Mechanismus

4.2. Palpationsfähigkeiten entwickeln

4.3. Zuhören lernen

5. DIAGNOSTISCHES BERÜHREN: PRINZIPIEN UND ANWENDUNG

5.1. Diagnostisches Berühren Teil 1: Lebendige Funktion fühlen

5.2. Diagnostisches Berühren Teil 2: Was diagnostisches Berühren erreichen kann

5.3. Diagnostisches Berühren Teil 3: Anwendung

5.4. Diagnostisches Berühren Teil 4: Trauma und Stress

6. BEHANDLUNGSPRINZIPIEN UND BEHANDLUNGSMETHODEN

6.1. Philosophie und Methoden des Behandelns

6.2. Flexibilität in der Osteopathie

6.3. Vom Mechanismus geführt

6.4. Über das Behandeln

6.5. Ursache und Wirkung

6.6. Die Herrschaft der Gesundheit

6.7. Emotionale Faktoren

6.8. Ausgeglichene Membranspannung

6.9. Kinder: Diagnose und Behandlung

7. DAS WESEN VON TRAUMEN

7.1. Körperphysiologie plus Kraftfaktoren

7.2. X → Beeinträchtigung durch Schleudertrauma

7.3. Schleudertrauma

8. KLINISCHE ÜBERLEGUNGEN

8.1. Herangehensweise bei klinischen Problemen

8.2. Klinische Beobachtungen

8.3. Betrachtungen zum viszeralen Bereich: Herz und urogenitales System

8.4. Knieverletzungen

8.5. Sinusprobleme

8.6. Membranöse Gelenk-Dysfunktionen im Zahnbereich

8.7. Das Auge

VORWORT 1

Rollin E. Becker, DO gehörte zu den Studenten von William Garner Sutherland, DO, DSc(hon) die zuhörten und über den Sinn und die Bedeutung dessen, was sie bei ihm lernten, nachdachten. Er war ein osteopathisch behandelnder Arzt und unterrichtete als Lehrer gemeinsam mit Dr. Sutherland. Zum Glück schrieb Dr. Becker einiges von dem auf, was er aus seinen Studien und aus seiner beruflichen Praxis als Osteopath lernte.

Diese Zusammenstellung seiner Schriften reflektiert beinahe 60 Jahre klinischer Erfahrung. Obgleich die Lehre der Osteopathie nun schon über 100 Jahre existiert, gibt es nicht viel Literatur, die auf tatsächlicher Erfahrung in osteopathischer Diagnose und der Behandlung klinischer Probleme basiert. Das vorliegende Buch über Dr. Beckers Werk leistet deshalb einen wichtigen Beitrag in diesem Bereich.

In den Kursen der Sutherland Cranial Teaching Foundation (SCTF) pflegte Dr. Becker zu den Teilnehmern zu sagen, dass ihre Lernerfahrung beim Behandeln in ihrer eigenen Praxis weitergehen würde. Das stimmt, denn kein Patient gleicht dem anderen, wenn es um das Diagnostizieren körperlicher Probleme geht. Behandler, die heutzutage osteopathisch arbeiten, bemerken in den Körpern ihrer Patienten viele Probleme, mit denen Dr. Still oder Dr. Sutherland nie zu tun hatten. Umgekehrt wird ein Osteopath heute wahrscheinlich manchen der Probleme, mit denen Dr. Still in seinem beruflichen Leben konfrontiert war, nicht begegnen.

Die Naturwissenschaften bieten uns mittlerweile viele Informationen, die zur Diagnose und zu dem Verständnis beitragen, wie Probleme der Körpermechanik sich als physiologische Störungen zeigen. Dennoch gelten die einfachen mechanischen Prinzipien des manuellen Arbeitens in der Osteopathie heute ebenso wie vor 100 Jahren, als sie erstmals gelehrt wurden; und diese Prinzipien tragen in sich das Versprechen von etwas Weitreichendem. Deshalb sagte Dr. Sutherland:

„Die Möglichkeiten in Dr. Stills Wissenschaft der Osteopathie sind größer als die Weiten des Himmels.“1

Mit diesen ‚Möglichkeiten‘ im Hinterkopf praktizierte Dr. Becker Osteopathie und lernte dabei von den Beschwerden seiner Patienten. Die Erforschung dieser Möglichkeiten gab ihm viel Wertvolles, das er als Lehrer wiederum weitergeben konnte.

Anne L. Wales, DO, DSc(hon)

VORWORT 2

Das Publizieren des Werks von Rollin E. Becker, DO begann 1991; damals fing ich an, das verfügbare Quellenmaterial zu sammeln. Ich erwartete, dass die Quantität begrenzt sein würde, denn Dr. Becker galt im Gespräch als relativ wortkarger Mann, obgleich er dafür bekannt war, dass er die gleichen Punkte wieder und wieder betonte. Meine Suche wurde jedoch mit reichhaltigem und vielfältigem Material belohnt. Leben in Bewegung, der erste Teil der vorliegenden Sammlung seiner Schriften und Aufzeichnungen, besteht hauptsächlich aus Vortragstexten und Artikeln, während Teil zwei, Stille des Lebens, schwerpunktmäßig Gespräche und Korrespondenz aus Beckers privatem Umfeld enthält.

Das in diesem Gesamtband präsentierte Material umfasst den Zeitraum zwischen 1958–1988 – also 30 Jahre – und stammt aus vielen verschiedenen Quellen, wozu allerlei Notizen und schriftliche Aufzeichnungen für Vorträge oder Artikel ebenso gehören wie Tonbandaufnahmen von Unterrichtsveranstaltungen oder von Gesprächen mit seinem Sohn Donald Becker, MD. Aufgrund dieser Vielfalt an Quellen war es nicht immer möglich, die von Dr. Becker zitierten Textstellen zuzuordnen. Das gilt vor allem für die in seinen Vorträgen verwendeten Zitate.

Dr. Becker sprach und schrieb in einem weitläufigen, ihm eigenen Stil. Beim Bearbeiten seiner Texte habe ich mich bemüht, die Essenz dieses Stils beizubehalten und gleichzeitig die Klarheit und Lesbarkeit der Information zu verbessern. Einige Wiederholungen wurden herausgenommen, aber viele blieben erhalten. Wann immer Dr. Becker über einen Teil eines Themas sprach, vermittelte er auch stets das Ganze. Außerdem können die Konzepte, die er immer wieder betonte, durchaus mehrmals gehört werden, da man sie nur langsam, auf einer jeweils tieferen Ebene, versteht. Ebenso bekommt man durch die kleinen, aber ständigen Variationen in der Art und Weise, wie er über diese Ideen spricht, mehr Verständnis und weitere Einsichten. Er sagte oft, dass man diese Arbeit zwar nicht lehren, aber erlernen könne.

Dr. Becker pflegte in seine eigenen Aussagen gerne Worte von Dr. Andrew Taylor Still und Dr.Sutherland einzuflechten. Äußerungen dieser beiden Männer erscheinen in diesem Buch daher oft als formelle Zitate. Der informierte Leser wird jedoch entdecken, dass Dr. Becker auch an anderen Stellen Worte von Still und Sutherland verwendet oder auf sie anspielt und dass er bestimmte Begriffe zu verschiedenen Zeiten und abhängig vom Kontext in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. Beim vorsichtigen Kürzen der hier veröffentlichten Texte war ich sorgfältig bemüht, den Sinn in Dr. Beckers Aussagen zu erhalten. In den Fällen, wo eine gewisse Unsicherheit in Bezug auf die Bedeutung seiner Aussage bestand, wurde diese Zweideutigkeit belassen, damit der Leser selbst darüber nachdenken kann.

An dem Vortrag Seid still und erkennet wurden nur kleine grammatikalische Verbesserungen vorgenommen, denn dieser Text, eine Hommage an seinen Lehrer Dr. Sutherland, hatte für Dr. Becker eine besondere Bedeutung.

Andererseits wurden zwei Gruppen von Artikeln sehr stark überarbeitet, das heißt re-arrangiert und auf etwa die Hälfte der ursprünglichen Länge gekürzt. Gemeint sind die Artikelserie Diagnostisches Berühren und eine Reihe von Texten zum Thema Trauma, wozu Körperphysiologie plus Kraftfaktoren ebenso gehört wie die Artikel über Schleudertrauma. Beide Textreihen erschienen zuerst im Jahrbuch der Academy of Applied Osteopathy. Hier werden sie nun mit Erlaubnis der American Academy of Osteopathy (AAO) erneut abgedruckt. Einige Texte aus diesem Buch wurden in den letzten sechs Jahren im Newsletter der Cranial Academy herausgebracht. Fast alle sind seitdem noch weiter überarbeitet worden.

Für ihre Hilfe bei diesem Vorhaben möchte ich mich an dieser Stelle bei vielen Leuten bedanken – vor allem aber bei Patricia Tarzian. Sie hat sich dieses Projekts besonders angenommen und ihre hervorragenden Fähigkeiten als Lektorin eingesetzt, um dem Buch die Qualität zu verleihen, die Dr. Beckers Werk entspricht. Unterstützung kam auch von Duncan Soule, MD, Laura Washington, Julie Hankin, Harold Goodman, DO und vom Vorstand der Sutherland Cranial Teaching Foundation. Sehr dankbar bin ich darüber hinaus für die warmherzige Unterstützung, die sowohl ich als auch dieses Projekt durch Dr. Beckers Familie – seine Frau Ardath und seine Kinder Don und Ginny – erfahren haben.

Zuletzt möchte ich Dr. Becker selbst danken. Er berührte und nährte einen Ort tief in mir und gab mir mehr als meine Lebensarbeit. Er bat mich um keine Gegengabe – nur darum, das Beste aus dem zu machen, was mir gegeben wurde. Das vorliegende Buch ist ein Teil dieses Bemühens.

Rachel E. Brooks, MD

EINFÜHRUNG

In den hundert Jahren ihrer Existenz ist die Kunst und die Wissenschaft der Osteopathie von Hand zu Hand und von Herz zu Herz weitergegeben worden. Rollin E. Becker und seine Lehre bilden ein wichtiges Verbindungsstück in dieser Kontinuität. Dr. Becker war sowohl ein inspirierter Schüler als auch ein wunderbarer Lehrer und widmete sich sein Leben lang dem Studium der Osteopathie. Nach seinem Abschluss am College für Osteopathie arbeitete er einige Jahre so, wie es ihm gezeigt worden war. Dann begann er, die Schriften von Dr. Andrew Taylor Still, dem Begründer der Osteopathie, noch gründlicher zu studieren, und fand dort neben einem reichen Schatz an Ideen, die er erforschen wollte, auch die spezifische Anleitung, die er zur Fortführung seiner Studien brauchte.

Anfänglich bemühte er sich alleine, das zu lernen, was Dr. Still zu zeigen hatte. Er teilte zwar seine Fragen und Ideen mit Kollegen, studierte aber eigentlich still in seiner Praxis, wenn er mit seinen Patienten arbeitete. Nach ein paar Jahren, in denen er auf diese Weise vorankam, traf er WIlliam G. Sutherland, den Urheber des Kranialen Konzepts in der Osteopathie. In der Dekade, in der die beiden viel miteinander zu tun hatten, gab ihm Dr. Sutherland eine Methode und ein Forum, um noch intensiver in seine eigenen Studien einzutauchen und sein Verständnis zu vertiefen.

Die Anleitung durch Still und Sutherland veranlasste Dr. Becker, aus der verlässlichsten Quelle zu lernen: aus den lebendigen Kräften, die im lebendigen Körper existieren. Er wurde zu einem unermüdlichen Beobachter, ständig auf der Suche nach einer Antwort auf die Fragen: Was ist Gesundheit; und was ist die effektivste und effizienteste Art und Weise, ihre Anwesenheit zu unterstützen?

In Dr. Beckers Händen fokussierte sich Osteopathie auf ‚Leben in Bewegung‘ und Stille. Ihm war klar, dass alles Lebendige sich bewegt – dass sich Leben selbst als Bewegung manifestiert. Das Vorhandensein vollständig freier Bewegung in einem Wesen – und zwar auf allen Ebenen – war für ihn eine Umschreibung des Zustands, den man Gesundheit nennt. Um Patienten zu helfen, ihre Gesundheit wiederherzustellen, muss man daher alles, was eine freie Bewegung behindert, lösen.

Er verstand also, dass sich Leben als Bewegung zeigt – und ebenso war ihm klar, dass die Kraft des Lebens in der Stille wohnt. Er sah, dass es eine grundlegende Kraft bzw. Potency gibt, die in allem, was lebt, existiert, solange es lebt. Alles Leben entspringt dieser Kraft, deren Wesen Stille ist – eine dynamische Stille voller Potenzial; eine Stille, die zu palpieren man genauso gut lernen kann, wie man Bewegung palpiert. Diese Eigenschaften des Lebens, Bewegung, Potency und Stille sind alles Ressourcen, die uns beim Wiederherstellen der Gesundheit zur Verfügung stehen.

Über diese Sichtweise vom Wesen der Gesundheit kommt man zu einem anderen Schlüsselkonzept in Dr. Beckers Lehre und Werk: die Rolle des Behandlers, wie er sie verstand. Der Behandler hat nicht mehr die Funktion, zu entscheiden, was das Problem des Patienten ist, und dann etwas zu tun, um es zu korrigieren. Dr. Becker betonte immer seine Ansicht, dass die gleiche Stille und das gleiche Leben in Bewegung sowohl im Behandler als auch im Patienten existieren. Im Patienten drückt sich dies als seine Fähigkeiten zur Selbstheilung aus, die ständig am Arbeiten sind. Der Behandler wiederum kann mit Hilfe seiner bewussten Wahrnehmung und seines direkten, über die Hände hergestellten Kontakts diese Gesundheitsmechanismen anregen, im Patienten effektiver zu arbeiten.

Dr. Becker lebte die Osteopathie, die er lehrte – er war einfach und tiefgründig. Sein Verständnis von Gesundheit und Heilen war ebenso tief gehend wie seine Fähigkeit, dieses Wissen zum Wohle seiner Patienten und Schüler anzuwenden. Diese ausgeprägte Tiefe des Verstehens zeigte sich jedoch immer auf die einfachste und direkteste Art und Weise. So gut er konnte, gab er jedem das, was er brauchte, und versuchte dabei, aus jeder Begegnung etwas Neues über das Leben zu lernen.

OSTEOPATHIE UND DAS KRANIALE KONZEPT

Die Wissenschaft der Osteopathie wurde 1874 von Dr. Andrew Taylor Still entdeckt, einem Arzt, der voller Eifer nach einem effektiveren Heilungssystem suchte. Sein intensives Studium brachte ihm Einsichten, die ihn dazu führten, eine Reihe von Grundprinzipien zu formulieren. Er lehrte, dass die Struktur des Körpers und seine Funktion untrennbar miteinander verbunden sind und dass jeder Mensch alle für seine Gesundheit notwendigen Ressourcen in sich hat. Ebenso war er der Ansicht, dass der Körper eine Funktionseinheit ist – dass Körper, Geist und Seele als ein zusammengehöriges Ganzes funktionieren, das ständig daran arbeitet, sich selbst zu heilen. Nach Dr. Stills Meinung gehört zu allen Erkrankungen und Beschwerden des Körpers eine Einschränkung im freien Fluss der stofflichen und energetischen Elemente im Körper, was dann den inneren Selbstkorrekturprozess behindert.

Basierend auf der Kenntnis dieser Prinzipien entwickelte Dr. Still einen Behandlungsansatz, der das Wissen des Behandlers, sein Verständnis und seine Hände als die Hauptwerkzeuge für Diagnose und Behandlung nutzt. Obgleich an dem von ihm gegründeten College das gesamte medizinische und chirurgische Wissen unterrichtet wurde, betonte Dr. Still immer, wie wichtig die genaue Kenntnis von Anatomie und Physiologie und die Anwendung palpatorischer Fähigkeiten seien. Im Laufe der Zeit wurden diverse osteopathische Methoden der Manipulation entwickelt, die diese Prinzipien in der Behandlung von Patienten umsetzen.

1892 gründete Dr. Still die American School of Osteopathy (ASO) in Kirksville, Missouri. In der Klasse des Jahrgangs 1900 war ein Schüler namens William Garner Sutherland. Als Student am College hatte Dr. Sutherland eine plötzliche Einsicht in die inhärenten Mechanismen des menschlichen Körpers. Er hatte den überraschenden Gedanken, dass die Knochen des lebendigen Schädels sich das ganze Leben lang bewegen, was auf die Anwesenheit einer Art Atmung hindeutet. Dr. Sutherland studierte, beobachtete und experimentierte an sich selbst unermüdlich 40 Jahre lang, bis er die Details dieses Atemmechanismus erforscht hatte. Dann verbrachte er die letzten 15 Jahre seines Lebens damit, andere dieses Kraniale Konzept in seiner praktischen Anwendung bei der Betreuung von Patienten zu lehren. Dies wurde als Kraniale Osteopathie bzw. Osteopathie im kranialen Bereich bekannt. Immer, wenn er unterrichtete, betonte Dr. Sutherland, dass das Kraniale Konzept lediglich eine Erweiterung und keine Abspaltung von Dr. Stills Wissenschaft der Osteopathie sei. Dr. Sutherlands Entdeckung ging weit über die Beschreibung eines mechanischen Systems hinaus; er begann zu verstehen, dass die Bewegung, die er beobachtete, die grundlegende Lebenskraft bei der Arbeit ist. Sie ist eine Manifestation des Lebens in Bewegung – ein äußeres Anzeichen der grundsätzlichen, selbstregulierenden, selbstheilenden Körpermechanismen.

Aufgrund der fundamentalen Natur dieses Mechanismus und seiner rhythmischen Qualität nannte ihn Dr. Sutherland den Primären Atemmechanismus (auch Kraniosakraler Mechanismus genannt). Er beschrieb folgende fünf Komponenten dieses Mechanismus, die zusammen als eine Einheit funktionieren:

1. die Fluktuation des Liquor cerebrospinalis, mit der Potency der Tide.

2. die inhärente Motilität des Zentralen Nervensystems.

3. die Mobilität der kranialen und spinalen Dura (reziproke Spannungsmembran).

4. die gelenkige Mobilität der kranialen Knochen.

5. die unwillkürliche Bewegung des Sakrum zwischen den Ilia.

Nachdem Dr. Sutherland die Anatomie und Physiologie dieses subtilen und gleichzeitig mächtigen Mechanismus verstanden hatte, konnte er Behandlungsprinzipien entwerfen, um mit diesem Mechanismus zu arbeiten. Er entwickelte einen manuellen Behandlungsansatz, der so subtil und mächtig ist, wie der Mechanismus, mit dem man arbeitet. Der folgende Ausspruch von Dr. Sutherland fasst diesen Behandlungsansatz zusammen:

„Der innewohnenden physiologischen Funktion zu erlauben, ihre unfehlbare Potency zu entfalten, statt von außen blinde Kraft anzuwenden ….“2

Das von Dr. Sutherland gelehrte Verständnis war ebenso wie sein Behandlungsansatz nie auf den Kranialen Mechanismus beschränkt.

Dieser Primäre Atemmechanismus ist in der gesamten Körperphysiologie vorhanden. Er eignet sich in einzigartiger Weise zum Behandeln von Problemen im kranialen Bereich, kann jedoch eine jede durch Krankheit oder Traumen entstandene Körpersituation möglicherweise beeinflussen.

Dr. Sutherland entwickelte einen Lehrkursus, um Ärzten das notwendige Verständnis und die palpatorischen Fähigkeiten beizubringen, um Patienten auf diese Weise zu behandeln. Seine loyalen Schüler, unter ihnen Dr. Becker, führten diese Kurse fort. Auf diese Weise wird Dr. Sutherlands Arbeit weitergegeben.

Rachel E. Brooks, MD

BIOGRAFIE

Rollin Becker (1910–1996) wuchs in einem osteopathischen Haushalt auf. Sein Vater Arthur D. Becker, DO, ein prominenter und angesehener Osteopath, der noch unter Dr. Andrew Taylor Still als Lehrer tätig war; fungierte später an zwei osteopathischen Colleges als Dekan. 1934 graduierte Rollin an der American School of Osteopathy, dem späteren Kirksville College of Osteopathic Medicine. Nach ein paar Jahren in Oklahoma zog er nach Michigan, wo er dreizehn Jahre lang praktizierte.

1944 traf er dort William Garner Sutherland, DO, 1948 unterrichtete er zum ersten Mal als Teil der Lehrfakultät in einem von Dr. Sutherlands Kursen. 1949 ließ sich Dr. Becker in Texas nieder, wo er bis 1989 praktizierte. Während dieser ganzen Zeit blieb er Dr. Sutherland und dessen Werk verpflichtet. Von 1962–1979 war Dr. Becker Präsident der Sutherland Cranial Teaching Foundation3, einer Organisation, die der Fortbildung im Sinne von W. G. Sutherland dient.

1. STUDIUM UND PRAXIS DER OSTEOPATHIE

1.1. EIN TIEFER OZEAN DES STUDIUMS

Überarbeitete Fassung eines Vortrags, gehalten 1982 in einem Grundkurs der Sutherland Cranial Teaching Foundation in Alexandria, Virginia.

Um das, was ihr bislang in eurer Praxis getan habt, mit dem zu verbinden, was ihr während dieser Woche lernen werdet, muss nun ein gewaltiger Übergang stattfinden. Unsere Hauptaufgabe als Lehrer ist es, euch dabei zu helfen, diese Brücke so bequem wie möglich zu überqueren. Gleichzeitig muss ich euch jedoch auch darauf hinweisen, dass das, was wir diese Woche tun werden, vor allem harte Arbeit ist.

Als einen Teil der Brücke, die wir benutzen, um diesen Übergang zu vollziehen, habe ich an die Tafel die vier grundlegenden osteopathischen Prinzipien notiert, die euch am College beigebracht wurden:

1.Der Körper ist eine Einheit.

2.Der Körper besitzt selbstregulierende Mechanismen.

3.Struktur und Funktion stehen in reziproker Beziehung zueinander.

4.Eine vernünftige Behandlung basiert auf dem Verstehen der selbstregulierenden Körpermechanismen und der wechselseitigen Beziehung von Struktur und Funktion im Körper.

Das sind Grundprinzipien, die ihr schon euer gesamtes Praxisleben lang kennt; zuerst habt ihr sie in eurem ersten Jahr an einem osteopathischen College gehört. Wir sind uns alle einig, dass das schöne Aussagen sind. Aber wie viele von euch realisieren, während ihr diese Behauptungen hört und lest, dass wir hier über einen lebendigen Mechanismus sprechen? Aus unserer Ausbildung, in der wir nur gesehen haben, wie sich die Dinge bei einem toten, auf dem Seziertisch liegenden Körper verhalten, bringen die meisten von uns das Gefühl mit, dass wir mit ihm machen können, was wir wollen.

In der kommenden Arbeitswoche sprechen wir jedoch über einen lebendigen Körper als eine Einheit, einen lebendigen selbstregulierenden Mechanismus, eine lebendige Struktur und Funktion, die in reziproker Beziehung zueinander stehen, sowie über eine auf diesem Verstehen basierende, lebendige Behandlung. Diese Mechanismen sind bereits belebt, sie sind gesund. Das ist der Grund, warum wir heute hier sind. Wir finden es nun notwendig, eine zusätzliche Verantwortung zu übernehmen, nämlich mit einem lebendigen Mechanismus zu arbeiten. Und wir lassen ihn die Arbeit für uns tun, anstatt etwas mit ihm zu machen. Wir sind hier, um zu lernen, wie dieser Mechanismus für uns arbeitet, und dass es Regeln und Gesetze gibt, die es uns ermöglichen, ihn für uns arbeiten zu lassen. Es gibt Wege, ihn zu ermuntern, in eine aktive Zusammenarbeit zu gehen – mit der wir dann wiederum kooperieren. Wir machen nicht etwas mit ihm, wir kooperieren; denn er arbeitet bereits für uns.

Deshalb ist das Ziel dieses Kurses, zu zeigen, wie Gesundheit und Funktion sich durch anatomisch-physiologisch funktionierende Mechanismen ausdrücken. Wir sind hier, um zu lernen, wie unser Körper und unser Geist, all unsere verschiedenen Funktionseinheiten, für uns arbeiten, wenn sie gesund sind. Wir sind nicht hier, um die Anatomie und Physiologie eines Kraniosakralen Mechanismus zu unterrichten – das sind lediglich die Werkzeuge, mit denen wir spielen werden, die uns etwas zeigen und von denen wir lernen. Wir sind nicht nur hier, um zu lernen, wie wir Krankheit und Traumen in diesem Mechanismus diagnostizieren und behandeln, sondern um zu erfahren, wie Gesundheit aus dem Inneren eines lebendigen Mechanismus heraus geliefert wird. Das erfordert von uns, allmählich zu begreifen, dass wir alle einen primären inneren Arzt haben, zu dem der Kraniosakralen Mechanismus dazugehört – man kann sie nicht trennen – es ist alles eine Einheit. Wir verstehen also allmählich, dass es diesen inneren Arzt in uns gibt, der genau weiß, was Gesundheit ist, und diese Gesundheit ununterbrochen zum Vorschein bringt – vorausgesetzt, wir hören diesem inneren Arzt zu.

Dieser lebendige Arzt in unserem Inneren manifestiert ständig Gesundheit. Von der Empfängnis bis zum Tod manifestiert er ohne Unterlass Gesundheit. In jedem Lebensjahrzehnt habt ihr ein Lebensmuster, das für euch stimmt. Wenn ihr zwischen 20 und 30 seid, habt ihr ein Gesundheitsmuster, das im wahrsten Sinne des Wortes ein Ausdruck dieses Jahrzehnts ist. Es reift, so wie wir reifen, und wechselt allmählich den Gang, aber es manifestiert beständig Gesundheit.

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