Rota Vicentina - Martin Schütz - E-Book

Rota Vicentina E-Book

Martin Schütz

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Beschreibung

Bei Portugal denken viele an Lissabon, Porto oder Badeferien an der Algarve. Doch Portugal hat viel mehr zu bieten. Eine besondere Perle gibt es im Süden des Landes. Ein Wanderweg, die Rota Vicentina, führt durch eine abwechslungsreiche, wilde und stellenweise fast unberührte Landschaft. Schroffe Klippen, lange Strände und märchenhafte Wälder mit Korkeichen wechseln sich ab. Beim Wandern auf der Rota Vicentina trifft man wenige Menschen, dafür das ursprüngliche und ländliche Portugal. Der Historische Weg (Caminho Histórico) führt durch Wälder und Dörfer rund 230 Kilometer von Santiago do Cacém bis zum Cabo de São Vicente bei Sagres ganz im Süden des Landes. Der Fischerweg, der Trilho dos Pescadores, startet in Porto Covo und verläuft 125 Kilometer entlang der Küste ebenfalls bis zum Cabo de São Vicente. Dieser Reisebericht ist aus dem Tagebuch entstanden, das der Autor auf seiner Wanderung auf der Rota Vicentina geführt hat. Und über 80 farbige Bilder ergänzen den Text und zeigen die eindrückliche Schönheit dieses Wanderwegs. Willkommen auf der Rota Vicentina! Mehr Informationen über die Buchreihe: www.pilgerzeit.ch

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EPUB

Seitenzahl: 47

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Im Gehen Ankommen

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Tag: Faro - Santiago do Cacém

Tag: Santiago do Cacém - Moinhos do Paneiro (Vale Seco)

Tag: Moinhos do Paneiro (Vale Seco) - Cecal do Alentejo

Tag: Cercal - São Luís

Tag: São Luís - Odemira

Tag: Odemira - São Teotónio

Tag: São Teotónio - Odeceixe

Tag: Odeceixe - Aljezur

Tag: Aljezur - Arrifana

Tag: Arrifana - Carrapateira

Tag: Carrapateira

Tag: Carrapateira

Tag: Carrapateira - Vila do Bispo

Tag: Vila do Bispo - Sagres

Tag: Sagres - Luz

Tag: Luz - Lagos - Faro

Tag: Faro - Lissabon - Schweiz

Vorwort

Bei Portugal denken viele an Lissabon, Porto oder die Badeferien an der Algarve. Doch Portugal hat viel mehr zu bieten. Für mich als Wanderer habe ich eine Perle im Süden des Landes entdeckt: Die Rota Vicentina an der Südwestküste von Portugal.

In der Region des Alentejo, im Naturpark Costa Vicentina, führt die Rota Vicentina in Form von zwei Wanderwegen durch eine abwechslungsreiche, wilde und stellenweise fast unberührte Landschaft. Der Historische Weg (Caminho Histórico) führt durch Wälder und Dörfer rund 230 Kilometer von Santiago do Cacém bis zum Cabo de São Vicente bei Sagres ganz im Süden des Landes. Der Fischerweg, der Trilho dos Pescadores, startet in Porto Covo und verläuft 125 Kilometer entlang der Küste ebenfalls bis zum Cabo de São Vicente. Beide Fernwanderwege bieten viel Abwechslung und Wandergenuss. Schroffe Klippen, lange Strände und märchenhafte Wälder mit Korkeichen wechseln sich ab.

Beim Wandern auf der Rota Vicentina trifft man wenige Menschen, dafür das ursprüngliche und ländliche Portugal. Wer mag, kann auf dem Weg wie ich sein ganzes Gepäck selbst tragen. In angenehmen Tagesetappen finden sich Unterkunft und Verpflegung. Oder aber man lässt sich sein Gepäck von Etappe zu Etappe transportieren.

Dieses Buch ist, wie schon meine früheren Bücher, kein Reiseführer. Wer also genaue Wegbeschreibungen oder Tipps für Unterkünfte sucht, wird hier nicht fündig. Mein Reisebericht ist aus dem Tagebuch entstanden, das ich im März und April 2019 auf meiner Wanderung auf der Rota Vicentina geführt habe. Auf rund 262 Kilometer habe ich die beiden Wege der Rota Vicentina erwandert und mich dabei auch ein wenig in diesen wunderschönen Teil von Portugal verliebt.

Willkommen auf der Rota Vicentina!

1. Tag: Faro - Santiago do Cacém

Windmühle und ein „Grüezi“ zur Begrüßung

Um 6.20 Uhr weckt mich der Wecker. Ich habe ausgezeichnet geschlafen. Die letzten Tage im beruflichen Alltag waren wie gewohnt hektisch und mir ist, als ob ich es am Vortag mit letzter Kraft irgendwie noch zum Flughafen und in den Flieger geschafft habe. Schemenhaft kann ich mich an den Flug, das Umsteigen in Lissabon und den kurzen Hüpfer nach Faro erinnern. Doch jetzt bin ich da. Ein großes Glücksgefühl durchströmt mich:

Portugal! Endlich wieder Ferien!

Mein Rucksack ist schnell gepackt und kurz nach 8 Uhr bin ich auf dem Weg zu Bahnhof, wo eben mein Zug bereitgestellt wird. Ich wähle ein Zweierabteil für mich und schon bald geht die Fahrt los. Draußen zieht eine schöne Landschaft an mir vorbei. Viele Korkeichen, ab und zu Bäume mit Zitrusfrüchten und einmal sehe ich sogar einen Storch.

Nach einem Zwischenhalt gibt es in der Sitzreihe hinter mir plötzlich Unruhe. Ein Mann besteht auf seinem reservierten Platz. Was mich darauf bringt, mein am Vortag gekauftes Billett etwas näher zu betrachten. Und siehe da: Ich habe auch einen reservierten Platz. Der Platz Nr. 102 ist ganz am Ende des Wagens – und noch frei. Ich wechsle und verbringe den Rest der Fahrt ungestört.

In Grândola bin ich fast der Einzige, der aus dem Zug steigt. Von dem etwas ausserhalb des Dorfes gelegenen Bahnhof führt eine Straße ins Zentrum. Dort ist alles sehr übersichtlich: Zwei Bestattungsunternehmen, eine Post, eine Handvoll Restaurants und ein paar Läden. Ich kaufe mir eine Banane und trinke einen Kaffee. Dann nutze ich die Wartezeit auf den Bus, um mir einen Vorrat an Briefmarken zu kaufen. Wer weiß, wann ich auf die nächste geöffnete Post treffe.

Schnell ein Telefongespräch mit meiner Frau und dann kommt auch schon der Bus nach Santiago do Cacém. Mit etwa zehn Minuten Verspätung und nebst mir drei Fahrgästen saust der Bus die kurvige Straße entlang. Der Chauffeur plaudert ständig mit einem älteren Fahrgast, der beim ersten Halt aber wieder aussteigt. Später kommt noch ein uralter Mann hinzu, der vom Fahrer als „Chef“ angesprochen wird.

In Santiago do Cacém ist meine Unterkunft nur ein paar Schritte vom Busbahnhof entfernt. Ich bekomme in der Pension ein großes Zimmer mit zwei einzelnen Betten. Nach der ganzen Reise bin ich froh, ein wenig ausruhen zu können.

Später spaziere ich durch die Stadt und hinauf zur Burg, die gar keine ist. Denn hinter den Burgmauern ist ein Friedhof. Die Aussicht ist aber grandios. Am Horizont sind die Küste und das Meer zu sehen. Nach dem Friedhofsbesuch erkunde ich den Anfang meiner Wanderung. Es hat eine große Tafel, auf der die erste Tagesetappe beschrieben ist. Und der Weg ist nicht zu verfehlen. Also steht meinem neuen Abenteuer nichts im Weg.

Ich spaziere zur Windmühle, die auf dem Hügel vis- à-vis der Burg steht. Dort winkt mich ein alter Mann zu sich. Es stellt sich heraus, dass es die städtische Windmühle ist, die zur Besichtigung offen steht. Der Mann fragt mich, woher ich komme. Als er „Suíça“ hört, gibt er mir sofort die Hand und sagt „Grüezi“.

In gebrochenem Deutsch erklärt mir der alte Mann ausführlich, wie die etwa 300 Jahre alte Mühle funktioniert.