Rote Fesseln - Jule Winter - E-Book

Rote Fesseln E-Book

Jule Winter

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Beschreibung

Als Pia dem geheimnisvollen Rebus begegnet, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen und erlebt mit ihm eine Nacht voller Lust und Begierde. Doch Rebus will noch mehr: Ab sofort soll sich Pia nur noch ihm hingeben. Die selbstbewusste Frau denkt aber gar nicht daran, auf andere Liebhaber zu verzichten – der Beginn eines leidenschaftlichen Liebesspiels, in dem jeder die Oberhand behalten will.

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Das Buch

Zufall oder Schicksal? Nachdem ihre Ehe gescheitert ist, zieht Pia nach Berlin. Sie hofft, hier einen Neuanfang wagen zu können. Als sie dem geheimnisvollen Rebus begegnet, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen und erlebt mit ihm eine Nacht voller Lust und Begierde.

Doch Rebus will mehr: Ab sofort soll Pia sich nur noch ihm hingeben.

Die attraktive Frau denkt aber gar nicht daran, auf andere Liebhaber zu verzichten. Und so beginnt ein leidenschaftliches Machtspiel, bei dem jeder die Oberhand behalten will.

Die Autorin

Jule Winter, geboren 1979, arbeitet als Übersetzerin und Autorin. Sie lebt in Bielefeld.

Von Jule Winter sind in unserem Hause bereits erschienen:

Fessle mich!Die LiebesschaukelVerbotene Lust

Jule Winter

Rote Fesseln

Erotischer Roman

Ullstein

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Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfälgitung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Originalausgabe im Ullstein Taschenbuch1. Auflage Juni 2012

© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2012Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, MünchenTitelabbildung: Trevillion Images / © Ilona WellmannSatz und eBook: Pinkuin Satz und Datentechnik, BerlinGesetzt aus der Apollo MT

ISBN 978-3-8437-0292-8

1

Ihr Name war noch immer was wert in dieser Stadt. Man kannte sie, und als Pia sich der langen Warteschlange vor dem Club näherte, winkte ein Türsteher sie an den Leuten vorbei, die sie mit hasserfüllten Blicken streiften und sich zu ihren Freunden herüberbeugten.

Ist das nicht …?

Doch, sie war’s.

Man kannte sie in Hamburg, und obwohl sie es früher genossen hatte, sich in der Aufmerksamkeit der Masse zu sonnen, verursachte es ihr jetzt Magenschmerzen. Pia drückte die Hand auf ihren Bauch und trat mit gesenktem Kopf durch die schwere Stahltür, die sich krachend hinter ihr schloss. An der Garderobe nahm man ihr den Mantel ab, und danach presste sie die Clutch beinahe verzweifelt gegen ihren Unterleib.

Auch hier waren die Blicke anders. Oder bildete sie sich das nur ein?

Sie trat in den großen Hauptraum des Clubs. Die Beats setzten sich in ihrem Leib fest und lösten die Anspannung. Sie richtete sich auf, warf das dunkle Haar zurück und ließ ihren Blick suchend über die Menge schweifen.

Sie suchte jemanden. Einen Mann, den sie nicht kannte, der sie auch nicht kannte – das wäre ideal. Sie hatte eigentlich keine Lust, am nächsten Morgen die Zeitung aufzuschlagen und lesen zu müssen, was der Fick ihrer letzten Nacht der Hamburger Presse erzählt hatte.

Aber sie wollte sich wieder spüren. Sie wollte wieder Luft bekommen, ohne zu zittern oder zusammenzubrechen. Sie wollte sich das Leben nicht von anderen diktieren lassen.

Es war schlimm genug gewesen, als die Boulevardpresse ihre Scheidung so genüsslich ausgeschlachtet hatte. Jedes schmutzige Detail hatten sie ans Licht gezerrt. Bis zu dem Zeitpunkt hatte sie es recht gut geschafft, ihre Nähe zu Johannes vor der Presse geheim zu halten. Aber irgendjemand hatte einem Journalisten gegenüber erwähnt, sie sei sehr gut mit dem Mann bekannt, der vor gut anderthalb Jahren ihre Freundin Isabel erpresst hatte und dafür verurteilt wurde. Danach kannte die Meute kein Halten mehr. Es war egal, dass ihr Mann derjenige gewesen war, der sie betrogen hatte. Es war egal, dass die Scheidung im Einvernehmen erfolgte, weil Robert und sie begriffen hatten, dass eine lieblose Ehe beiden schadete. Niemanden interessierte es, dass Pia im Grunde froh war, endlich aus dieser unglücklichen Ehe ausgebrochen zu sein.

Die Leute entwickelten eine gewisse Erwartungshaltung. Sie glaubten, was die Zeitungen über Pia schrieben. Und schon bald ging sie dazu über, es selbst zu glauben.

Sie ging zur Bar hinüber, bestellte einen Wodka und wartete. Dann schob sie sich durch das Gedränge und suchte einen ruhigen Platz.

Sie spürte die Blicke. Den Neid der Frauen, die Gier der Männer, die glaubten, nur weil die Zeitungen über sie berichteten, könnte jeder mit ihr im Bett landen.

Irgendwie traurig. Früher hatte sie sich nicht darum geschert, was andere über sie dachten. Jetzt, wo sie endlich zur Vernunft gekommen war, sah alle Welt in ihr die Frau, die sie früher gewesen war.

Die sie nie mehr sein wollte.

Aber heute Nacht wollte sie nicht allein sein. Um nichts in der Welt.

An den Hauptraum des Clubs schlossen kleine Séparées an, eingerichtet mit teuren weißen Ledersofas und niedrigen Tischchen. Das gedämpfte Licht variierte von Rot über Violett bis zu Lagunenblau. Sie fand einen leeren Alkoven und setzte sich, stellte den Wodka vor sich ab, ohne ihn zu trinken. Sie saß auf der Sofakante und umschloss mit den Händen die Knie. Die Clutch lag neben ihr.

Sie wartete.

Früher hätte sie einfach einen Mann angesprochen, der ihr gefiel, und es hätte mit ihm geklappt oder auch nicht. Inzwischen war sie nicht mehr die stolze, selbstbewusste Frau von einst. Sie fühlte sich klein, obwohl sie eigentlich wusste, dass das, was sie jeden Morgen im Spiegel sah, der Traum eines jeden Mannes war. Üppige Kurven. Ein strahlendes Lächeln – wenn sie wollte. Volle Lippen, dunkles Haar … und dann fiel ihr ein, wie viel sie verloren hatte.

Aber eins war ihr geblieben: ihr gutes Aussehen. Es gab nur wenige Männer, die an ihr vorbeigehen konnten, ohne ihre Figur zu bewundern.

Nach zehn Minuten lehnte der Erste im Durchgang zum Alkoven. Lässig stand er da, eine Hand in der Hosentasche, in der anderen ein Glas mit Cola, vielleicht sogar Cola mit Rum. Er musterte sie schweigend, und als Pia ihn anlächelte und ihre verkrampften Hände um die Knie löste, stieß er sich ab und kam zu ihr.

»Auch allein unterwegs?« Er machte zugleich eine fragende Geste, sie rückte beiseite, und er setzte sich zu ihr. »Hi, ich bin Marc.«

Marc sah gut aus. Groß, blond, blaue oder graue Augen; sie vermutete, dass sie blau waren, auch wenn sie das im Licht schwer erkennen konnte.

»Meine Freundin hat mich versetzt«, sagte sie.

Das war die Lüge, die diese Männer hören wollten. Ich hab keinen Mann, mit dem ich nachts um die Häuser ziehe, ich bin nur mit einer Freundin unterwegs. Oder auch nicht.

Er rückte näher. »Wir könnten ja zusammen ein bisschen Spaß haben.«

Sie kokettierte, sie zierte sich, aber nicht lange. Er war nicht abstoßend, machte einen netten Eindruck, und als er sich zu ihr herüberbeugte und sie küsste, schmeckte er tatsächlich nach Rum und Cola.

Sie holten ihre Jacken, und Marc winkte ein Taxi heran.

»Zu dir?«, fragte er, und sie wollte schon begeistert zustimmen, denn ihre kleine Wohnung war ihr Hort, dort fühlte sie sich wohl und sicher. Dann schüttelte sie jedoch den Kopf. Ihre leer geräumte Wohnung war kaum geeignet, um jetzt noch Besucher zu empfangen.

Also nannte er dem Taxifahrer seine Adresse. Sie sanken auf die Rückbank, seine Hand war sofort unter ihrem Rock, und er seufzte und streichelte sie durch das kleine Seidenhöschen, das schon ganz feucht war. Die Taxifahrt dauerte ewig. Pia spürte Marcs Enttäuschung, weil sie immer wieder seine Hand wegschob, die sich unter ihren Rock stahl. Sie lächelte in sich hinein; es erregte sie, ihn ein bisschen zappeln zu lassen.

Er wohnte weit außerhalb von Hamburg, in einer schicken Gegend. Das Taxi hielt vor einem Designerhaus, das jenen ähnelte, die Pia in vielen Hochglanzmagazinen gesehen hatte.

Er drückte dem Taxifahrer das Geld mit einem fröhlichen »Stimmt so« in die Hand und zog Pia aus dem Taxi. Kaum waren sie im Freien, zog er sie an sich. Sie fror unter dem dünnen Rock und der Seidenbluse, und er schob die Schöße ihres Mantels beiseite, als wollte er sie direkt hier, in seinem eigenen Vorgarten, vernaschen.

Doch er küsste sie nur und legte die Hände auf ihre Brüste. »Die sind ja echt«, murmelte er erstaunt, und sie lachte.

Jetzt war’s einfach. Er zog sie zum Haus, schloss auf und führte sie vom offenen Eingangsbereich direkt ins Wohnzimmer. Lichter flammten auf, irgendwo begann leise Musik zu spielen, und sie drehte sich staunend im Kreis. Es war angenehm warm, sie streifte den Mantel ab und wollte ihn einfach zu Boden fallen lassen, aber Marc war zur Stelle und fing ihn auf.

»Mach’s dir bequem«, sagte er. »Champagner?«

Champagner war eine wunderbare Idee. Er prickelte in ihrer Nase, und sie musste prusten, als sie hastig trank.

»Was machst du beruflich?«, fragte sie, und er setzte sich zu ihr, ganz entspannt und mit einem gewissen Abstand, von dem beide wussten, dass er hieß: Ich will dich, aber wir lassen es heute langsam angehen.

»Ich bin Trader. Handle mit Wertpapieren. Diese Sekundengeschäfte, du weißt schon. Ich gehöre zu der Meute, von der behauptet wird, dass sie die internationalen Kapitalmärkte kaputtmacht.«

Die Frage, ob er davon gut leben konnte, erübrigte sich für sie. Vermutlich gab es irgendwo in diesem Haus ein großes Arbeitszimmer mit mehreren Computermonitoren und einer Klimaanlage, damit die PCs nicht überhitzten, die Tag und Nacht liefen.

Aber im Moment interessierte sie sich mehr fürs Schlafzimmer.

Seine Hand war nun wieder unter ihrem Rock, und sie ließ es geschehen. Die Finger ertasteten die Spitze ihrer Strümpfe, den Strumpfhalter. Er grinste zufrieden, seine Finger wanderten weiter nach oben, er wusste, was er wollte. Und er bekam es auch. Sie schnappte überrascht nach Luft und verschüttete etwas Champagner, als sein Finger unter ihr Seidenhöschen glitt.

Sanft, aber bestimmt nahm er ihr die Champagnerflöte aus der Hand. Dann legte er sich auf sie und küsste sie auf den Mund. Pia rutschte etwas tiefer, ihre Hände suchten seinen Gürtel, Reißverschluss, Haken. Sie wollte ihn in sich spüren, am liebsten sofort.

Aber er packte ihre Hände, hob sie nach oben über ihren Kopf und übernahm das Kommando. Mit einer Hand hielt er ihre Handgelenke umklammert, die andere riss ihre Bluse auf. Die Knöpfe sprangen in alle Richtungen, und hätte er nicht den BH hochgeschoben und so hart an ihrem Nippel gesaugt, dass ihr die Luft wegblieb, hätte sie ihn angefaucht, weil er ihre Lieblingsbluse ruinierte.

Sie ergab sich ihm. Er schien zu den Männern zu gehören, die bestimmen wollten, die sich am wohlsten fühlten, wenn die Frau unter ihnen lag und nichts zu melden hatte.

Kurz richtete er sich auf, riss sich das Hemd herunter und öffnete seine Hose. Dann war er wieder über ihr, und während Pia noch versuchte, sich endlich, endlich einfach fallen zu lassen, spürte sie schon seine Hand, die den Seidenslip beiseiteschob. Seine Finger tauchten in sie ein, und Pia seufzte.

Sie vergaß alles um sich herum. Nur ihn wollte sie, bedingungslos und ohne Vorbehalt.

Und sie bekam ihn.

Irgendwoher hatte er ein Kondom. Sie hörte die Verpackung knistern, als er sie aufriss, dann rollte er es sich über. Er kniete zwischen ihren Beinen, seinen Schwengel hielt er umfasst. Seine andere Hand ruhte auf ihrem Bauch, glitt wieder unter den Rock.

Es erregte sie ungemein, dass sie es so schnell taten. Dass er sich nicht mal die Mühe machte, sich komplett auszuziehen oder ihr wenigstens den Slip runterzuziehen.

Im nächsten Moment war er über ihr. Der erste Stoß tat beinahe weh, weil er so riesig war, doch schon nach dem zweiten hatte sie sich an ihn gewöhnt. Er fühlte sich gut an, gerade so, wie sie’s brauchte. Pia legte die Hände leicht auf seinen Rücken, die Fingernägel kratzten an seinem Rückgrat hinauf, ganz leicht nur. Er verharrte einen Moment in ihr, und sie spürte das Pulsieren, das ihren Orgasmus ankündigte. Es überraschte sie, sonst war sie nicht so schnell, meistens brauchte es eine Menge Kunstfertigkeit, bis sie kam. Doch seine Härte und Unnachgiebigkeit trieben sie auf den Höhepunkt zu.

Es war ähnlich wie mit Johannes, dem das mit seiner direkten und fordernden Art ebenfalls immer sehr gut gelungen war.

Der Gedanke an ihn vertrieb jegliches Beben, jede aufwallende Lust. Ihre Hände sanken nieder, sie drehte den Kopf beiseite. Marc bewegte sich jetzt in ihr, erst langsam, dann immer schneller. Was sie noch vor wenigen Minuten zielsicher über den Gipfel gehoben hätte, war jetzt kaum mehr als ein Kitzeln, und sie schloss erschöpft die Augen.

»Gefällt es dir nicht?«, flüsterte Marc, und sie wusste, dass er sie jetzt besorgt musterte.

Ihr war zum Heulen zumute.

Aber sie riss sich zusammen. Hatte sie nicht ihrem Ehemann jahrelang etwas vorgespielt? Die Rolle der glücklichen Ehefrau hatte sie perfekt beherrscht, dann müsste ihr doch ein kleiner One-Night-Stand gelingen!

»Alles in Ordnung.« Sie schlug die Augen auf und lächelte. »Es ist nur so … schön.«

Männer ließen sich so leicht von Lügen einlullen, die sie glauben wollten.

Er erwiderte das Lächeln und begann, sich wieder zu bewegen. Ausdauernd pumpte er seinen harten Ständer immer und immer wieder in sie hinein, beschleunigte seinen Rhythmus, und sie war erstaunt über sein Stehvermögen. Irgendwie gelang es ihm sogar, die allzu finsteren Gedanken zu vertreiben, und als er kam, spürte sie ein leises Flattern in ihrem Unterleib.

Nur ein bisschen mehr, und sie wäre vielleicht auch gekommen.

So seufzte sie nur, als er auf ihr zusammenbrach. Sofort stützte er sich auf die Ellbogen, fragte besorgt, ob er ihr weh tue. Sie verneinte, und er zog sich aus ihr zurück, kümmerte sich um das Kondom und brachte seine Kleidung leidlich in Ordnung.

»Frierst du?«, fragte er, und sie schüttelte stumm den Kopf. Trotzdem gab er ihr eine Decke, und sie zupfte den Slip zurecht und schob den Rock nach unten, ehe sie sich zudeckte. Marc goss frischen Champagner ein und gab ihr ein Glas. »Ich kann auch den Kamin anmachen, wenn du willst.«

Wieder schüttelte sie stumm den Kopf. So viel Fürsorge war ihr unheimlich.

»Möchtest du lieber allein sein? Soll ich dich nach Hause bringen?«

»Bloß nicht.« Sie brach ihr Schweigen, doch dann fiel ihr auf die Schnelle nicht ein, wie sie ihm erklären sollte, warum ihre Wohnung für Männer tabu war. Sie stand auf, legte sich irgendwie die Decke um die Schultern – denn jetzt fror sie tatsächlich – und schlenderte durch das große Wohnzimmer, das zur Küche und zum Essbereich offen war. Die Fliesen unter ihren Füßen waren angenehm warm.

»Wohnst du alleine hier?« Das Haus musste schätzungsweise zweihundert Quadratmeter Wohnfläche haben.

»Es war nicht so geplant.« Er machte sich jetzt doch am Kamin zu schaffen. »Möchtest du was essen?«

Sie staunte. Er führte sie in die Küche, nachdem er das Feuer in Gang gebracht hatte, und sie durfte sich im Kühlschrank und der Tiefkühltruhe etwas aussuchen. Ohne Zögern entschied sie sich für Miniflammkuchen, die er in den Ofen schob – nicht ohne sie zu necken, weil sie die Feinkost im Gefrierfach verschmähte.

Sie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, weil er so perfekt war. Später saßen sie einfach auf dem Sofa, kuschelten miteinander, aßen die Miniflammkuchen und tranken noch mehr Champagner. Marc fragte sie, ob Pia gerne einen Film schauen wolle, und er präsentierte ihr seine Blueray-Sammlung. Als sie vor der riesigen Auswahl stand und sich nicht entscheiden konnte, machte sie eine Bemerkung, dass er wohl viel Zeit habe.

»Ich bin oft allein«, meinte er daraufhin nur.

Sie entschieden sich für eine romantische Komödie, und nach dem Film gingen sie ins Bett. Im Badezimmer legte er ihr zwei Handtücher, Duschgel, Shampoo und eine Zahnbürste raus, und sie fragte sich, wie oft er das wohl machte. Wie oft er irgendwelche Frauen in Clubs aufgabelte und sie mit nach Hause nahm, um sich für eine Nacht nicht ganz so einsam zu fühlen.

Sie schlief ein, kaum dass ihr Kopf das Kissen berührte. Im Bad hörte sie das Rauschen der Dusche, und als sie mitten in der Nacht aufwachte, war das Bett neben ihr noch unberührt.

Leise stand sie auf, schaltete die Nachttischlampe ein und schlich vom Schlafzimmer in den Flur. Vom Arbeitszimmer am anderen Ende des Flurs drang bläuliches Licht durch den Türspalt, und sie ging darauf zu. Sie hörte ihn murmeln, dazu das stakkatoartige Tippen auf einer Tastatur, dann ein leises Klirren, als er eine Tasse absetzte.

Sie blieb in der Tür stehen und beobachtete ihn.

Ohne aufzublicken, sagte er: »Das ist die Schattenseite. Oder hast du wirklich gedacht, ich wäre perfekt?«

Sie schwieg. Seine Finger tanzten unablässig über die Tasten, seine Augen huschten hin und her, über die wilden Muster auf den Monitoren, die wohl nur er selbst wirklich durchschaute.

»Das hält keine Frau lange aus, glaub mir.« Er lehnte sich zurück, leerte die Espressotasse und stand auf. »Jetzt kann ich auch schlafen. Für zwei oder drei Stunden.«

Sie gingen wieder ins Bett, aber jetzt konnte Pia nicht einschlafen. Sie lag im Dunkeln und lauschte Marcs Atem.

Wie war das wohl, wenn man einfach zusammenlebte?

Also, wenn es einfach war?

2

Um neun kamen die Möbelpacker und nahmen die wenigen Sachen mit, die noch in ihrer Wohnung standen.

Erst wenige Minuten vorher war sie heimgekommen. Marc hatte angeboten, sie zu bringen, aber das wollte sie nicht. Sie würden sich nie wiedersehen, und das war okay. Für sie und hoffentlich auch für ihn.

Während die Möbelpacker ihr Sofa, das Bett und die Kartons in den Umzugswagen luden, ging Pia ein letztes Mal durch alle Räume. Sie hatte noch einen Koffer im Schlafzimmer stehen, in dem die wichtigsten Unterlagen und ein paar Sachen für die ersten Tage in Berlin waren.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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