Royal Flames - Geneva Lee - E-Book

Royal Flames E-Book

Geneva Lee

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Beschreibung

Werden sie alles verlieren? Sogar einander?
Band 12 der unvergleichlichen »Royals«-Saga!


Obwohl Belle ihr Bestes gibt, ist sie mit ihrer Mutterrolle nach wie vor völlig überfordert. Zudem beginnt sie langsam, an ihrem eigenen Verstand zu zweifeln. Und da ist sie nicht die Einzige. Denn es häufen sich seltsame Unfälle und Belle meint, Stimmen zu hören, die ihr furchtbare Dinge zuflüstern. Smith fällt es immer schwerer, seiner Frau zu vertrauen. Bald schon spitzen sich die Ereignisse zu und Smith wird von seiner eigenen dunklen Vergangenheit eingeholt. Er erkennt, dass er seine geliebte Belle nicht beschützt, indem er sie darüber im Dunkeln lässt …

Die gesamte »Royals«-Saga von Geneva Lee

Clara und Alexander:
Band 1 – Royal Passion
Band 2 – Royal Desire
Band 3 – Royal Love

Belle und Smith:
Band 4 – Royal Dream
Band 5 – Royal Kiss
Band 6 – Royal Forever

Clara und Alexander – Die große Liebesgeschichte geht weiter:
Band 7 – Royal Destiny
Band 8 – Royal Games
Band 9 – Royal Lies
Band 10 – Royal Secrets

Belle und Smith – Ihre Liebe wird auf den Prüfstand gestellt:
Band 11 – Royal Danger
Band 12 – Royal Flames

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Seitenzahl: 285

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Buch

Obwohl Belle ihr Bestes gibt, ist sie mit ihrer Mutterrolle nach wie vor völlig überfordert. Zudem beginnt sie langsam, an ihrem eigenen Verstand zu zweifeln. Und da ist sie nicht die Einzige. Denn es häufen sich seltsame Unfälle, und Belle meint, Stimmen zu hören, die ihr furchtbare Dinge zuflüstern. Smith fällt es immer schwerer, seiner Frau zu vertrauen. Bald schon spitzen sich die Ereignisse zu, und Smith wird von seiner eigenen dunklen Vergangenheit eingeholt. Er erkennt, dass er seine geliebte Belle nicht beschützt, indem er sie darüber im Dunkeln lässt …

Autorin

Geneva Lee ist eine hoffnungslose Romantikerin und liebt Geschichten mit starken, gefährlichen Helden. Mit der »Royal«-Saga, der Liebesgeschichte zwischen dem englischen Kronprinzen Alexander und der bürgerlichen Clara, traf sie mitten ins Herz der Leserinnen und eroberte die internationalen Bestsellerlisten im Sturm. Geneva Lee lebt zusammen mit ihrer Familie im Mittleren Westen der USA.

Besuchen Sie uns auch auf www.instagram.com/blanvalet.verlagund www.facebook.com/blanvalet.

GENEVA LEE

Roman

Band 12

Deutsch von Charlotte Seydel

Die Originalausgabe erschien 2021 unter dem Titel »Break Me« bei Ivy Estate, New York.Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Copyright der Originalausgabe © 2020 by Geneva Lee

Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2022 by Blanvalet, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Redaktion: Susann Rehlein

Umschlaggestaltung und -motiv: © Johannes Wiebel | punchdesign, unter Verwendung von Motiven von stock.adobe.com (FC, pacrovka)

LA · Herstellung: sam

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-29131-0V001www.blanvalet.de

Für Josh,in jeder Liebesgeschichte geht es um dich

1

BELLE

Die eisige Kälte drang bis in meine Knochen. Der schneidende Wind peitschte mir das Haar ins Gesicht. Ich sah nichts als Weiß und hörte nur das Pfeifen des Windes, der die Schneeflocken um mich herum tanzen ließ. Es war seltsam friedlich trotz der Kälte. Dann durchbrach ein lautes Jammern den stillen Morgen. Es kam von weit her. Weinte irgendwo ein Baby?

Ich wollte mich dem Weinen zuwenden und das Kind trösten, aber es war zu weit weg. Bald war nur noch das Rauschen der Stille um mich herum zu hören, ich war allein in meiner winterlichen Schneekugel. Meine Fingerspitzen kribbelten von der eisigen Kälte, aber das machte mir nichts aus. So entspannt hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Warum konnte es nicht immer so sein?

Ruhig.

Friedlich.

Allein.

In meinem Hinterkopf meldete sich eine leise Stimme und flüsterte mir Gedanken zu, die ich nicht hören wollte. Sie ist besser ohne dich dran, murmelte die Stimme, aber was für eine Mutter wärst du, wenn du sie verlassen würdest? Nimm sie mit. Es ist ganz einfach, dann hört sie auf zu weinen. Ihr beide hört auf zu weinen. Dann ist alles besser.

Ich ging einen Schritt vorwärts und näherte mich dem weißen Vergessen vor mir, das Erlösung versprach.

Die Stimme begleitete mich in letzter Zeit beinahe ständig. Sie suchte mich im Schlaf heim und flüsterte mir die Wahrheit zu, die ich so lange zu ignorieren versucht hatte. Aber es stimmte ja. Wir würden beide glücklicher sein, sobald wir uns in die Arme der friedlichen Kälte geschmiegt hatten, die darauf wartete, uns zu sich zu holen. Ich konnte Penny nicht zurücklassen. Ich war für sie verantwortlich. Und irgendwo tief in mir wusste ich, dass ich sie liebte. Vielleicht konnte ich das Gefühl zu diesem Wissen auf der anderen Seite finden – an dem Ort, wo wir wieder sicher und glücklich wären.

»Belle!«

Das hier war nicht die angenehm leise Stimme. Sie sagte nie meinen Namen. Diese andere Stimme war tief, sie strahlte Autorität aus, wobei auch ein Hauch von Panik in ihr anklang. Ein Teil von mir wollte sich ihr zuwenden und ihr erklären, dass alles gut war. Ich hatte es endlich herausgefunden. Ich musste nur auf das kalte, helle Licht zugehen, dann würden Penny und ich frei sein.

»Meine Schöne!«, rief die andere Stimme. Ein neuer Gedanke formte sich in meinem Kopf: Smith. Er könnte uns begleiten.

Nein, flüsterte die Stimme. Das wird er nicht verstehen.

Zum ersten Mal meldeten sich Zweifel in mir. Die Stimme kannte Smith nicht so, wie ich ihn kannte. Natürlich würde er es verstehen. Er würde da hingehen wollen, wo ich hinging.

Nein! Ich habe dir gesagt, dass du ihm nichts von mir erzählen darfst, warnte die Stimme.

Ich ignorierte sie und drehte mich langsam um, immer noch sicher von der friedlichen winterlichen Landschaft umgeben. Mein Blick traf Smiths, doch bevor ich ihn auffordern konnte, sich mir anzuschließen, bat er: »Komm zu mir, meine Schöne.«

Ich blinzelte, und er streckte die Arme aus und flehte mich an, zu ihm zu kommen. Warum wollte er, dass ich diesen friedlichen Ort verließ? Aber seine Worte zogen mich zu ihm, dagegen war ich machtlos. Wieder weinte ein Baby, und ich erinnerte mich daran, dass Penny in meinen Armen lag. Ich blickte hinunter, um sie zu trösten, und sah das Eis unter mir.

»Smith?«

Ich wusste nicht, wie ich hierhergeraten war. Und was ich hier wollte. Mein ganzer Körper kribbelte und bebte. Ich drückte Penny fester an mich und hatte Angst, dass sie meinen tauben Händen entgleiten könnte. Ich war zu verängstigt, um mich zu bewegen, starr nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Schreck. Warum war ich hier? Was war geschehen? Ich wartete darauf, dass die Stimme es mir sagte, aber sie blieb stumm.

Smith kam so nah an den Rand des Eises heran, wie er es wagen konnte, und drängte mich, zu ihm zu kommen. Seine Stimme war fest, doch ich konnte die Angst darin hören. Ich zwang mich in seine Richtung, schob einen Fuß über die dünne Eisfläche des Teiches, unter der ich das Wasser sehen konnte. Ein kleiner Riss schoss über die Fläche und splitterte neben meinen Füßen. Mir blieb fast das Herz stehen. Smith war da, redete ich mir gut zu. Penny lag in meinen Armen. Es kostete mich meine gesamte Kraft, mich vorwärtszubewegen. Sobald ich nahe genug war, streckte Smith den Arm aus und fasste mich um die Taille. Er zog mich an sich, und in dem Moment gab das Eis nach. Noch vor wenigen Sekunden hatte ich dort gestanden, wo jetzt schwarzes Wasser war. Wenn er nicht gekommen wäre – wenn er mich nicht gefunden hätte … Ich wagte nicht, daran zu denken, was dann passiert wäre.

Wir umschlossen Penny mit unseren Körpern, während ich mich an ihm festhielt und er die Arme um mich schloss. »Smith … Smith. Hilf mir. Ich weiß nicht, warum …«

Ich verstand das alles nicht. Ich verstand mich selbst nicht.

Lange sagte Smith nichts und sah mir nur durchdringend in die Augen, dann legte er eine Hand um meinen Nacken und zog mich näher an sich. Schließlich rückte er von mir ab und suchte in meinem Gesicht nach Antworten.

»Alles ist gut«, sagte er und klang, als würde er sich ebenso wie mir Mut zusprechen. »Du bist in Sicherheit. Alles ist gut.«

Ich schüttelte den Kopf und wich zurück, dann drückte ich Penny an seine Brust. Ich wollte sie nicht länger festhalten. Ich wollte ihr nicht wehtun.

»Nichts ist gut«, stieß ich hervor. Ich konnte das alles nicht erklären. »Smith, ich glaube, ich werde verrückt.«

2

SMITH

Penny lag in eine Decke gepackt auf dem Wickeltisch, und ich zählte ihre Finger und Zehen. Ich küsste und rieb jede ihrer kühlen Gliedmaßen, bis der bläuliche Schimmer verschwand und sie wieder warm und rosig war. Ich nahm eine Bewegung wahr, und als ich aufsah, kam Nora nervös mit einer frischen Wärmflasche ins Zimmer. Als ich merkte, dass sie es war, verließ mich der Mut. Belle weigerte sich, das Kinderzimmer zu betreten. Ein Teil von mir war dafür dankbar. Denn ich bekam das Bild nicht aus dem Kopf, wie sie mit unserer Tochter im Arm auf dem Eis gestanden hatte. Vermutlich war es das Letzte, was ich sehen würde, wenn ich eines Tages für immer die Augen schloss. So etwas brannte sich einem ins Gedächtnis ein. Der andere Teil von mir fragte sich besorgt, wie lange Belle sich für ihr seltsames Verhalten bestrafen würde.

»Sie hat Hunger«, sagte ich, nahm Penny auf den Arm und trug sie zum Schaukelstuhl. Ein frisches Feuer knisterte im Kamin des Kinderzimmers, und ich drückte Penny an mich und wiegte sie, während Nora mir die Flasche brachte. Sie zeigte mir, wie man Penny das Fläschchen gab, und sagte ansonsten nicht viel.

»Es geht ihr gut«, flüsterte Nora nach ein paar Minuten.

»Ich weiß«, erwiderte ich etwas barsch. »Belle würde ihr nie wehtun.«

Erschrocken trat Nora einen Schritt zurück, schlug sich eine Hand vor die Brust und schüttelte den Kopf. Tränen standen in ihren dunklen Augen. »Ich wollte nicht etwa andeuten …«

»Tut mir leid«, sagte ich erschrocken. »Meine Nerven liegen blank.«

»Das verstehe ich.« Aber sie blieb auf Distanz und begann, im Kinderzimmer herumzuräumen.

Es war ihre Aufgabe, sich um das Baby zu kümmern. Sie war jetzt zurück, was bedeutete, dass ein zweites Augenpaar auf Penny achtgeben würde. Das sollte mich eigentlich beruhigen, aber ich war mir nicht sicher, ob es ausreichen würde. Am liebsten hätte ich eine Festung um meine Tochter und meine Frau errichtet. Die Frage war, sollte ich sie in getrennten Türmen unterbringen oder in einem?

In meinen dunkelsten Gedanken überlegte ich, ob Penny bei Belle vielleicht nicht sicher war. Es widerstrebte mir zutiefst, mir das überhaupt einzugestehen. Aber Belle war mit ihr aufs Eis gegangen. Und der Blick, den sie mir zugeworfen hatte, als sie sich zu mir umdrehte – es war, als hätte ich in die Augen einer Fremden geblickt. Es war nicht meine Frau gewesen, die unser Kind hielt. Ich verstand nicht, was mit Belle geschah, aber ich würde alles in meiner Macht Stehende tun, um es herauszufinden. Bis dahin musste ich entscheiden, ob ich ihr das Baby anvertrauen konnte.

Wenn Penny etwas zustieße, würde Belle sich das nie verzeihen. Das wusste ich. Ich wusste auch, dass sie sich sorgte, dass sie ihr Baby nicht genug liebte. Ich wünschte, sie könnte sehen, was ich sah: ihre grenzenlose Liebe zu unserem Baby. Diese Liebe trieb Belle dazu, das Baby jemand anderem zu übergeben, weil sie sich selbst nicht mehr traute. Manchmal bedeutete Liebe loszulassen. Aber ich wollte Belle nicht loslassen, und ich wollte nicht, dass sie mich oder Penny losließ. Ich musste ihr helfen. Und der erste Schritt dazu war, dass wir aufhörten, einander zu meiden. Wir mussten das gemeinsam durchstehen.

Vorsichtig stand ich auf. Penny protestierte, weil sie gestört wurde, schloss eine Hand um die Flasche und die andere um meinen Finger. Als ich zu ihr hinuntersah und sie mich aus ihren blauen Augen betrachtete, wusste ich, dass ich sie über jeden stellen musste, sogar über Belle. Das würde Belle von mir erwarten. Ich musste Penny in Sicherheit bringen, bis Belle wieder sie selbst war, und das würde sie – bald schon. Etwas anderes wollte ich mir gar nicht vorstellen.

»Möchten Sie, dass ich sie nehme?«, fragte Nora vorsichtig.

Ich nickte. »Bitte. Ich sollte nach meiner Frau sehen.«

»Ich habe sie gesehen«, murmelte Nora, als ich näher kam. »Sie ist nicht sie selbst. Sie hat genauso wenig Schuld wie Sie.«

»Ich weiß.« Ich reichte ihr Penny, was mir ein missbilligendes Quengeln einbrachte, bis Nora sie an ihre Brust drückte.

Zum Glück richtete Nora ihre Aufmerksamkeit sofort auf ihren Schützling. Ich konnte jetzt keinen Vortrag darüber gebrauchen, wie sich ein Ehemann und Vater zu verhalten hatte. Ich war absolut in der Lage, das auch ohne ihre Hilfe zu versauen.

»Du hübsches Baby«, gurrte sie. »Du brauchst ein Nickerchen.« Sie trug Penny zurück zum Stuhl neben dem Kamin und setzte sich hinein.

Ich beobachtete sie einen Moment von der Tür aus. Bei ihr sah alles so leicht aus. So hatte ich mir das vorgestellt. Ich hatte erwartet, aus dem Büro nach Hause zu kommen und zu sehen, wie Belle friedlich ihre Tochter wiegte. Stattdessen wollte sie sich ihr nicht nähern.

Als ich in den Flur trat, sammelte ich mich einen Moment, fuhr mir mit der Hand über den Nacken und überlegte, was ich als Nächstes tun sollte. Bevor ich zu einem Entschluss kam, eilte Mrs. Winters mit einem Tablett mit Tee heran.

Sie blieb stehen und warf mir einen strengen Blick zu. »Sie sollten jetzt zu Ihrer Frau gehen.«

»Ich bin gerade auf dem Weg zu ihr«, sagte ich müde. Eigentlich hätte sie so nicht mit mir reden dürfen, aber mir war nicht danach, heute das gesamte Personal zu beleidigen. Nicht jetzt, wo ich sie alle mehr denn je brauchte.

An der Tür trafen wir auf Edward. Er warf mir einen besorgten Blick zu und sagte mit gesenkter Stimme: »Sie spricht nicht. Ich bin gleich am Ende des Flurs, falls du mich irgendwie brauchst.«

Er klopfte mir im Vorbeigehen auf die Schulter. Als wir Belle vom Eis geschafft hatten, war er fast so erschüttert gewesen wie ich. Alles war so schnell gegangen, dass ich immer noch dabei war zu verarbeiten, wie es dazu gekommen war. Der Morgen hatte in Panik begonnen, weil Belle Penny offenbar nicht hatte stillen können. Ich war in die Apotheke gefahren, um Milchpulver zu besorgen, und hatte herausgefunden, dass man ihr dort einen falschen Tee gegeben hatte. Anstatt den Milchfluss anzuregen, damit das Baby an Gewicht zunahm, hatte er ihn versiegen lassen. Ich dachte, das wäre die schlimmste Nachricht des Tages – bis ich zu Hause ankam, die Haustür weit offen stand und Belle zusammen mit unserer Tochter verschwunden war. Ich hatte Edward mit ihr und dem Baby zurückgelassen, und sein niedergeschlagener Blick zeigte deutlich, dass er sich dafür verantwortlich fühlte, dass sie dort draußen gelandet war.

Es war aber nicht seine Schuld. Ich hätte nie weggehen dürfen. Ich hätte ihn in den Ort schicken sollen, statt selbst zu fahren, oder Mrs. Winters oder warten, bis Nora auftauchte. Ich hätte es besser wissen müssen, ich hätte Belle nicht aus den Augen lassen dürfen.

Belle beachtete Mrs. Winters gar nicht, als diese das Tablett mit dem Tee auf dem Nachttisch neben dem Bett abstellte. Eine große Kaschmirdecke war um die zarten Schultern meiner Frau gewickelt. Sie hielt die Zipfel vor der Brust zusammen und starrte an die Wand.

»Dann wollen wir mal sehen, wie wir Sie aufwärmen können«, sagte Mrs. Winters in fröhlichem, aber angestrengtem Ton. »Sie werden sich ruckzuck besser fühlen.«

Belles Blick sprang zu ihr hoch, und ein höhnisches Grinsen verlieh ihrem Gesicht einen so grausamen Ausdruck, dass ich schockiert einen Schritt nach vorn machte. »Besser? Meinten Sie nicht verrückt?«

Mrs. Winters war einen Moment fassungslos, sammelte sich aber schnell. »Wir alle haben ab und zu seltsame Episoden.«

»Würden Sie uns wohl einen Moment allein lassen, Mrs. Winters?«, bat ich.

Sie warf mir einen vernichtenden Blick zu, machte sich aber auf den Weg ins Bad und rief über ihre Schulter: »Ich lasse Ihnen ein heißes Bad ein.«

Das war eine gute Idee. Darauf hätte ich auch kommen können. Offensichtlich dachte die Köchin das Gleiche. »Danke.« Ich hatte das seltsame Gefühl, dass ich ihre Gefühle verletzt hatte, als ich sie bat zu gehen, aber sie konnte die Situation nicht verbessern. Das konnten wir nur als Paar schaffen.

»Ich will nicht baden«, murmelte Belle, und ihre Worte gingen fast im Rauschen des Wassers unter.

»Das ist eine gute Idee, meine Schöne. Es war kalt da draußen«, sagte ich. »Ich denke, es wäre eine gute Idee, wenn du ein wenig Hilfe hättest, wenn du dich um Penny kümmerst.«

»Dafür ist doch Nora da«, sagte sie kalt. Jedes Wort fühlte sich an wie ein Ziegelstein, den sie zwischen uns legte. Sie errichtete eine Mauer um sich herum. Ich brauchte ihr keine Festung zu bauen, das machte sie ganz allein.

»Nora kann nicht die ganze Zeit hier sein«, sagte ich in ruhigem Ton. »Ich weiß, wir haben auch Edward, aber vielleicht sollten wir trotzdem deine Tante anrufen.«

»Du traust mir wirklich nicht«, sagte sie leise und krümmte sich zusammen. »Gut. Du solltest mir nicht trauen. Ich traue mir ja selbst nicht.«

»Was auch immer passiert, ich schwöre dir, dass wir es zusammen meistern.«

»Ich weiß.« Aber aus ihren Augen sprach keine Zuversicht, sondern nur Ablehnung.

3

BELLE

Ich hasste die gemusterte Tapete an den Wänden. Ich hatte sie einen Großteil der letzten Stunde angestarrt, während Mrs. Winters und Smith sich alle Mühe gaben, mich zu verhätscheln. Penny hatte man ins Kinderzimmer gebracht, damit sie ihr Fläschchen bekam. Es war das erste Mal, dass ich nicht diejenige war, die sie fütterte. Stattdessen saß ich hier und starrte die verdammten Wände an. Ich hatte die geblümte Tapete ausgesucht, weil ich dachte, die satten Grüntöne würden einen sinnlichen Hintergrund in unserem Schlafzimmer bilden. Ich hatte wohl nicht genau genug hingesehen, denn erst jetzt bemerkte ich, was sich in dem Muster verbarg. Auf die Rosenblätter waren kleine Spinnen gemalt, die vor dem üppigen Hintergrund kaum zu sehen waren. Manchmal war ich überzeugt, dass sie über die Blätter krochen. »Meine Schöne, was siehst du da?«

Ich riss den Blick los und schüttelte den Kopf, als er die Stelle betrachtete, auf die ich gestarrt hatte. Konnte er die Spinnen sehen? »Ich war mit den Gedanken woanders.«

Schlechte Wortwahl. War das vorhin auf dem Eis wirklich passiert? Plötzlich fielen mir noch weitere Momente ein, die ich nicht erklären konnte. Dass ich das Foto von Margot in Smiths Schreibtischschublade gelegt und die Windeln auf dem Wickeltisch vergessen hatte. Ich hatte nicht einmal den Tee überprüft, den man mir in der Apotheke gegeben hatte. Es war ein Wunder, dass nichts Schlimmeres passiert war.

Aber diesmal waren wir um Haaresbreite davongekommen.

Ein Schauer kroch mir den Rücken hinauf, und ein Zittern ergriff meinen gesamten Körper, bis ich bebte wie die Blätter, über die die Spinnen auf der Tapete krabbelten. Smith griff nach meiner Hand und zog mich vom Bett hoch, damit er seine starken Arme um mich legen konnte. Aber der Impuls, den ich normalerweise verspürte – mich an die Brust meines Mannes zu lehnen und mit ihm zu verschmelzen –, stellte sich nicht ein. Ich stand wie erstarrt und ließ mich von ihm umarmen, aber ich wünschte mir etwas viel Dunkleres als Trost.

»Sie sollten Ihren Tee trinken«, verkündete Mrs. Winters unsensibel und eilte um uns herum, um mir eine Tasse einzuschenken. Bevor sie sie mir reichen konnte, fing Smith sie ab und hob sie an seine Nase.

»Ist das der neue?«, fragte er.

»Weiß der Himmel. Er war in der Tüte aus der Apotheke.« Sie sah Smith an, als hätte er den Verstand verloren.

Ich fragte mich unwillkürlich, was sie von uns dachte. Die verzweifelte, unfähige junge Mutter und ihr argwöhnischer, rätselhafter Ehemann. Aber was auch immer sie von uns dachte, Smith schien durch ihre Antwort beruhigt zu sein.

»Den solltest du trinken«, redete er mir gut zu.

Ich zog eine Augenbraue hoch und versuchte herauszufinden, was mit ihm los war. Wenn ich durchdrehte, war ich wenigstens nicht allein. »Hat mein Gifttester den geprüft?«

»Ich muss dir etwas sagen«, erklärte er und klang ungewöhnlich nervös. In Anbetracht der Tatsache, dass er gerade fast seine Frau und sein Kind hatte sterben sehen, konnte ich ihm das nicht wirklich verübeln. »Warum setzt du dich nicht wieder hin?«

Ich folgte seinem Vorschlag. Wenn ich auf ihn hörte, würde er für meine Sicherheit sorgen. Und das brauchte ich. Smith würde die Entscheidungen treffen. Oder Edward. Oder wer auch immer in der Nähe war und ein funktionierendes Gehirn in seinem Schädel hatte. Ich legte die Hände um die Teetasse und ließ ihre Wärme in meine Haut dringen, doch das Zittern hörte nicht auf. Der Tag war kalt gewesen, aber meine körperliche Reaktion hatte weniger mit dem Wetter zu tun als damit, dass ich nur so knapp davongekommen war.

»Es geht um den Tee«, sagte er, und ich sah ihn überrascht an. »Du hast den falschen bekommen. In der Apotheke muss es eine Verwechslung gegeben haben. Der Tee, den du getrunken hast, ist zum Abstillen.«

»Was?« Ich blinzelte ihn an. Das ergab keinen Sinn. »Ich habe doch gelesen, was auf der Tüte stand.«

»War er nicht in einer Dose?«, fragte er.

»Ich habe ihn in die Dose getan, damit er frisch bleibt«, rechtfertigte Mrs. Winters sich. Sie knetete ihre Finger und sah bei ihrem Geständnis zwischen uns hin und her. »Ich hätte fragen sollen.«

»Warum?«, fragte ich langsam.

»Als Sie ihn vom Arzt mit nach Hause gebracht haben, dachte ich, Sie wollten abstillen«, sagte Mrs. Winters.

»Warum sollte ich das wollen?« Ich war den Tränen nahe.

»Ich bin nicht neugierig«, sagte sie leise. »Sie waren beim Arzt und kamen mit einem Rezept zurück. Ich nahm an, dass Sie das Baby nicht stillen könnten und ihn deshalb trinken sollten. Ich dachte, das geht mich nichts an.«

»Aber Sie wussten, was der Tee bewirkt?«, fragte ich schockiert.

»Ich dachte, das wüssten Sie. Als ich die Schachtel in der Küche fand und Sie sagten, den müssten Sie trinken …« Sie verstummte, dann nahm sie ihren Mut zusammen, hob die Schultern und sah mir in die Augen. »Es tut mir sehr leid, dass das passiert ist.«

»Ein echter Fehler also«, sagte Smith mit undurchdringlicher Miene. Ich kannte meinen Mann gut genug, um zu sehen, dass ein Teil von ihm sie für den Fehler erwürgen wollte – der Teil von ihm, der mich um jeden Preis beschützen wollte.

Ich nahm einen Schluck von dem Tee und rümpfte ob des Geschmacks die Nase.

»Die Apothekerin sagte, er schmeckt wie Lakritze«, sagte Smith.

»Das stimmt.« Ich stellte die Tasse wieder auf dem Tablett ab und seufzte. »Es hat keinen Sinn, ich bin schon ausgetrocknet.«

»Die Apothekerin hat auch gesagt …«

Aber ich hörte nicht mehr zu. Ich war es leid, so zu tun, als könnte ich diese Probleme mit Medikamenten oder irgendwelchen Tees in den Griff bekommen. Was auch immer hier gerade mit mir geschah, ließ sich nicht mit einfachen Mitteln lösen. Ich würde alles tun, was Smith vorschlug, aber ich machte mir keine Illusionen, was die Ergebnisse anging.

Und ich würde mein Baby nie wieder so leiden lassen. Noch immer konnte ich Pennys klägliches Weinen hören, es hatte sich in meine Seele eingebrannt. Durch meine Fahrlässigkeit und meinen Stolz hatte ich ihr Leid zugefügt.

Smiths Vortrag über das erneute Anregen der Milchproduktion wurde durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. Er drehte sich um und rief: »Herein.«

Nora steckte den Kopf durch die Tür. »Sie ist eingeschlafen. Der arme Engel war erschöpft. Sie hat aber die ganze Flasche getrunken.«

»Danke«, sagte Smith kurz. Er mochte sie nicht, das spürte ich. Ich verstand nur nicht, warum. Sie würde eine bessere Mutter abgeben als ich.

»Würden Sie bitte ein Auge auf sie haben?«, bat Smith Nora. »Belle wird ein Bad nehmen.«

»Natürlich«, sagte sie fröhlich und verschwand. Ich konnte nicht umhin, mich zu fragen, woher sie diesen unbegrenzten Vorrat an Sonnenschein nahm. Ich war froh, dass sie hier war, um sich um Penny zu kümmern, da ich mich weiterhin als völlig nutzlos erwies. Aber ich glaubte nicht, dass ich ihr strahlendes Lächeln noch eine Minute länger ertragen hätte.

Nicht dass ich Nora nicht mochte. Es war hilfreich, sie um mich zu haben. Aber sie war auch eine ständige Erinnerung daran, dass ich total versagt hatte.

»Ihr Bad ist fertig, Ma’am«, verkündete Mrs. Winters.

Sie verbeugte sich leicht und ging in Richtung Tür. »Ich bin unten, wenn Sie mich brauchen.«

Widerstandslos ließ ich mich von Smith ins Bad führen. So war es richtig. Smith würde meine Tage lenken, und ich würde endlich gesund werden oder auch nicht, aber zumindest würde ich mich und andere nicht in Gefahr bringen. Das würde er nicht zulassen.

Doch als er mich entkleidete, hielt er den Blick von mir abgewandt. Seine Hände verweilten nicht auf meiner Haut. Nachdem er mir ins warme Wasser geholfen hatte, wandte er sich zum Gehen, und ich ergriff seine Hand.

»Verlass mich nicht«, stieß ich hervor.

Er schluckte und presste die Lippen zu einem Strich zusammen, dann zog er den Hocker unter meinem Toilettentisch hervor, wobei die Metallfüße schrill über die Fliesen schrammten, und setzte sich neben mich. Ich zog die Beine an die Brust und umschlang meine Knie. Das Frösteln, das ich auf meiner Haut gespürt hatte, löste sich in dem warmen Wasser, aber das Frösteln in meinem Inneren hielt an.

Was Smith wohl jetzt von mir dachte? Eine Träne stahl sich aus meinem Auge und lief mir über die Wange. Falls er es bemerkte, kümmerte es ihn jedenfalls nicht. Er rührte sich nicht vom Fleck, bis ich den Stöpsel zog. Als das Wasser im Ausfluss kreiselte, stand er mit einem Badetuch bereit, wickelte es um mich und half mir aus der Wanne.

Er folgte mir ins Schlafzimmer, verschwand im Ankleidezimmer und kam mit einem Bademantel wieder heraus.

Ich schüttelte den Kopf, und die Tränen begannen nun ungehindert zu fließen. »Smith«, krächzte ich. »Ich brauche dich.«

Sofort schloss er mich in die Arme und sah mit grenzenloser Liebe zu mir herunter. Ich kämpfte gegen den Drang an, mich abzuwenden. Diesen zärtlichen Blick hatte ich nicht verdient. Nicht nach dem, was ich getan hatte. Nicht nach dem, was er meinetwegen durchmachen musste.

»Ich brauche dich«, wiederholte ich und drückte meine Handflächen an seine Brust, wie um mir zu beweisen, dass er wirklich hier bei mir war. Ich war mir bei gar nichts mehr sicher.

»Meine Schöne«, beschwor er mich, »ich bin ja da. Ich werde dich beschützen.«

»Ich will nicht, dass du mich beschützt«, sagte ich und richtete schamhaft den Blick auf den Boden. Smith und ich waren nie unsicher, wenn es um Intimität ging, aber ich hatte ihn nicht um Sex gebeten. Diesmal nicht.

»Was willst du damit sagen?«, fragte er gedehnt.

»Du musst mir helfen zu fliehen«, sagte ich und fügte schnell hinzu: »Ich meine, in den Subspace. Ich ertrage die Realität gerade nicht. Mach sie weg, nur für ein Weilchen.«

Smith zögerte, sein besorgter Blick glitt über mich. »Ich bin mir nicht sicher, ob…«

»Ich aber«, unterbrach ich ihn. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass ich mir sicher war. Ich war im Innersten davon überzeugt. Smith war der Einzige, der mich aus diesem Albtraum befreien konnte, und ich brauchte ihn auf eine Weise, wie ich ihn nie zuvor gebraucht hatte.

Ich hatte ihn immer gewollt. Ich sehnte mich danach, mich seiner Dominanz zu unterwerfen. Ich verstand es nicht ganz, aber es hatte sich schon richtig angefühlt, als er mich das erste Mal berührt hatte. Das hier jedoch war etwas anderes. Ich brauchte etwas ganz anderes. Ja, ich musste vollkommen die Kontrolle an ihn abgeben. Ich musste mich sicher fühlen. Ich musste wissen, dass mein Schicksal nicht in meinen Händen lag, sondern in seinen, denn ich vertraute ihm mehr, als ich mir selbst vertraute. Das alles konnte er tun, ohne mich zu berühren.

Doch jetzt? Brauchte ich es, von ihm bestraft zu werden.

»Ich gebe dir, was immer du brauchst«, versprach er. »Aber du musst vor nichts davonlaufen. Was auch immer hier los ist, wir werden es gemeinsam herausfinden.«

Ich nickte. Doch die Wahrheit war, dass wir es nicht herausfinden würden. Schließlich hatten wir es versucht. Irgendetwas stimmte nicht mit mir. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich mich innerlich auflöste. Er konnte mir helfen, zumindest für eine Weile der Dunkelheit zu entkommen, die meinen Verstand trübte, und zwar indem er mich von der Wut befreite, die ich gegen mich selbst hegte. Und ich konnte mir nur einen Weg vorstellen, wie das möglich war.

Ich ließ das Badetuch fallen.

»Jetzt?« Smith starrte mich an.

Ich nickte. Ich konnte nicht eine Sekunde länger so leben, ich brauchte Erlösung.

»Es gibt etwas, das ich dir sagen muss«, begann er. »Es wird dir nicht gefallen …«

»Hinterher.« Ich schloss den Abstand zwischen uns und presste meinen Mund auf seinen. Das war alles, was nötig war. Smith reagierte wie immer mit einer brutalen Männlichkeit, der mein Körper sich sofort fügte. Ich wimmerte an seinen Lippen. Ich verdiente ihn nicht, aber ich war selbstsüchtig und wollte ihn dennoch. Wir lösten uns voneinander, er trat zurück und musterte mich. Doch dies war nicht der Raubtierblick, den er mir normalerweise zuwarf, wenn er überlegte, auf welch köstliche Weise er mich zu foltern gedachte.

Stattdessen sah er mich prüfend an, als suchte er nach Rissen. Würde er sie finden? Hatte er Angst, dass er mich brechen würde?

»Fick mich«, bettelte ich, unfähig, einen weiteren Moment der erdrückenden Realität zu ertragen. »Nimm mich. Benutze mich. Befreie mich.«

Bestrafe mich.

Etwas hielt mich zurück, diese Worte laut auszusprechen. Mein Mann hatte mich am Anfang unserer Beziehung getestet. Aber Bestrafung? Das stand normalerweise nicht zur Debatte. Smith war von Natur aus dominant, und ich kniete unterwürfig vor ihm, doch das bedeutete nicht, dass er mein Dom war. Ganz im Gegenteil. Er nahm meinen Körper, wie es ihm gefiel, und ich gab mich ihm bereitwillig hin. Ich hatte andere Beziehungen gesehen – dunklere Beziehungen – und wusste, dass er nicht darauf stand, mir wirklichen Schmerz zu verursachen. Zumindest hatte ich bislang keinen Schmerz durch ihn erfahren. Aber an einigen der geheimen Orte, die wir besucht hatten, war der Schmerz willkommen, das wusste ich. Und ich hatte gesehen, wie die Menschen dort auf seine Anwesenheit reagierten. Ich hatte oft den Verdacht, dass mein Mann Teile von sich vor mir verbarg. Er behauptete, sein Ersatzvater Hammond habe ihn zerstört und verdorben. Ich hatte gesehen, wie er, ohne zu zögern, einen Mann getötet hatte. Er war zu dunkleren Dingen fähig, als sich die meisten Menschen je hätten träumen lassen, und es war diese dunkle Seite an ihm, nach der ich mich jetzt sehnte.

Ein Schatten huschte über sein Gesicht, und seine Augen verhärteten sich zu kalten Smaragden. Er schnippte mit den Fingern. »Auf die Knie.«

»Ja, Sir«, sagte ich erleichtert und ließ mich auf die Knie fallen. Ich setzte mich auf die Fersen und faltete die Hände im Schoß, während er mich umkreiste.

»Zeig mir deine Brüste.«

Ich bewegte meine Hände hinter meinen Rücken, umfasste meine Handgelenke und streckte meine Brüste zu seinem Vergnügen nach vorn. Smith beugte sich vor, um seinen Zeigefinger unter mein Kinn zu legen, und hob mein Gesicht an. Ich hielt erwartungsvoll den Atem an.

»So schön. Ich glaube, ich würde dir gerne dabei zusehen, wie du meinen Schwanz lutschst.«

Mein Blick fiel auf seine Lenden und den unverkennbaren Umriss seiner Erektion, die sich unter seiner Jeans abzeichnete. Wieder sah ich zu Smith hoch und wartete.

»Ich mag es, wenn du geduldig bist.« Er öffnete den Gürtel und zog ihn mit einem zischenden Geräusch aus den Schlaufen. Stöhnend holte er seinen Schwanz heraus und schloss kurz die Augen. Ich strich mir mit der Zunge über die Lippen, und er grinste. »Es wird immer schwieriger, sich zu beherrschen, stimmt’s?«

Er biss sich auf die Unterlippe und strich grob mit einer Hand über seinen Schaft. Ich wand mich und spürte, wie feuchte Lust aus mir heraussickerte. Schließlich trat er einen Schritt näher und hielt seinen Schwanz an meine Lippen. »Blas mich, meine Schöne.«

Ich stülpte meine Lippen über ihn und achtete darauf, den Blick nach oben gerichtet zu halten, während ich seinen Schwanz tief in meiner Kehle aufnahm. Smith kniff die Augen zusammen und knurrte zustimmend. Dann nahm er mich bei den Haaren und zwang mir einen schnelleren Rhythmus auf, bis er meine Kehle tief fickte.

»Du wirst mich in deinem Mund kommen lassen«, stieß er hervor. »Doch ich bin noch nicht bereit zu kommen. Ich habe noch so viel mit dir vor, aber …« Er stieß ein tiefes Knurren aus, nahm meinen Kopf mit beiden Händen und schob seinen Schwanz so tief, dass meine Unterlippe gegen seine Eier prallte. Ich würgte, aber als sein Saft in meine Kehle floss, entspannte ich mich instinktiv und gab meinen Körper ganz in seine Hände.

Es ging nur darum, ihm zu gefallen. Ich brauchte nicht zu atmen. Ich musste ihm Freude bereiten. Ich brauchte nicht zu denken. Ich musste nur die Geschenke annehmen, die seine Hände, sein Mund und sein Schwanz mir machten. Es gab nur ihn, er löschte die Welt aus, bis nur noch die Leine übrig war, die er mir reichte.

Smith zog sich zurück und schüttelte den Kopf. »Sieh nur, wozu du mich gebracht hast. Jetzt muss ich einen Weg finden, wieder hart zu werden, damit ich dich richtig vögeln kann.« Er überlegte einen Moment und musterte mich wie ein Feinschmecker eine Mahlzeit, bevor er den ersten Bissen nahm. »Steh auf.«

Ich rappelte mich auf, ich war seine Marionette – was immer er befahl, ich würde es tun, ohne zu fragen, ohne nachzudenken.

»An die Wand.« Ich trat an die Wand, und meine Nippel zogen sich zusammen, als sie mit dem kühlen Putz in Berührung kamen. Smith trat hinter mich, legte eine Hand auf die Mitte meines Rückens und drückte mich an die Wand. Ich keuchte vor Lust, als sich die Stimmung weiter verdunkelte. Er küsste mich jedoch nicht. Stattdessen schob er mit der anderen Hand meine Schenkel weiter auseinander.

»Ich glaube, das könnte mich inspirieren«, knurrte er, bevor er seine Hand zwischen meine Beine schob. Seine Finger spreizten grob mein Geschlecht und massierten mich, sodass er zwei Finger in mich schieben konnte. »Du bist so verdammt feucht. Es gefällt dir, dass du mir gehörst. Es gefällt dir, wenn ich mit dir spiele. Du bist meine perfekte Fickpuppe, und du willst es hart, oder?«

»Ja, Sir«, keuchte ich und presste meine Wange an die Wand. Ich stöhnte, als ein weiterer Finger seinen Weg in mich fand und noch einer, bis die Hälfte seiner Hand in mir war. Er hielt inne und krümmte einen Finger, um jene empfindliche Stelle zu berühren, die ihm gehörte. Das trieb mich zum Höhepunkt, ich kam auf seiner Hand und benässte sie, während mein Körper heftig zuckte. Die Hand, die mich an die Wand drückte, war das Einzige, was mich aufrecht hielt.