Rückfallprophylaxe bei Drogenabhängigkeit - Hartmut Klos - E-Book

Rückfallprophylaxe bei Drogenabhängigkeit E-Book

Hartmut Klos

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Beschreibung

Das Manual bietet ein strukturiertes Trainingsprogramm zur Rückfallprophylaxe bei Drogenabhängigkeit (RPT). Es greift zentrale Aspekte des Rückfallgeschehens auf und kann sowohl im Gruppen- als auch im Einzelsetting eingesetzt werden. In die vorliegende überarbeitete und erweiterte Neuauflage sind Erfahrungen aus der Praxis sowie neue Forschungsergebnisse eingeflossen. Das Trainingsprogramm gliedert sich nun in zehn Basismodule und zwölf indikative Module. In den Basismodulen werden grundlegende Informationen zum Krankheitsbild und zum Rückfallgeschehen vermittelt, ein persönliches Risikoprofil erarbeitet und Strategien zum Rückfallmanagement sowie zur Ressourcenorientierung vorgestellt, um die Betroffenen auf drohende bzw. eintretende Rückfälle angemessen vorzubereiten. Daneben zielt das Training auf eine realistische Selbstwirksamkeitserwartung, eine Steigerung der Fähigkeit zu Antizipation, eine Reduzierung des Abstinenzverletzungseffektes sowie auf die Einübung von Bewältigungsstrategien. Die indikativen Module können zusätzlich zu den Basismodulen nach Bedarf eingesetzt werden. Sie ermöglichen beispielsweise eine Vertiefung von ausgewählten Themen aus den Basismodulen oder eine Auseinandersetzung mit spezifischen rückfallbezogenen Faktoren, wie Alkoholkonsum und Kriminalität. Neu in das Training aufgenommene Inhalte umfassen den Zusammenhang von Sucht und komorbiden Störungen sowie die Themen Identität und Zukunftsentwürfe. Neben einer praxisorientierten Anleitung enthält das Manual auf der beiliegenden CD-ROM zahlreiche Arbeitsmaterialien zur Durchführung des Trainings.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Hartmut Klos

Wilfried Görgen

Rückfallprophylaxe bei Drogenabhängigkeit

Ein Trainingsprogramm

2., überarbeitete und erweiterte Auflage

Dipl.-Päd. Hartmut Klos,geb. 1963. 1982–1988 Studium der Pädagogik in Münster. Seit 1988 in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Sucht- und Drogenhilfe als Berater und Therapeut tätig. 1993–2000 Ausbildung in Integrativer Therapie an der EAG/FPI Hückeswagen. Seit 1996 klinischer Einzel- und Gruppentherapeut für Abhängigkeitserkrankungen bei der Drogenhilfe Köln gGmbH. Seit 1997 Heilkundlicher Psychotherapeut (HPG). Seit 2002 Freiberufliche Tätigkeit in Fortbildung, Beratung und Supervision für Mitarbeiter und Institutionen der Drogenhilfe und Suchtmedizin. Lehrtätigkeit an Hochschulen und Akademien.

Dipl.-Psych., Dipl.-Sportlehrer Wilfried Görgen,geb. 1951. 1972–1978 Studium der Psychologie in Köln und Sportstudium an der Deutschen Sporthochschule, Köln. 1979–1991 in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Sucht- und Drogenhilfe als Streetworker, Berater und Psychotherapeut tätig. Ausbildung in Gesprächspsychotherapie. Seit 1986 als Psychotherapeut und Supervisor in freier Praxis. 1991–2008 Projektleiter bei FOGS – Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich mbH, Köln. 2008–2016 Beauftragter für Organisations- und Qualitätsentwicklung beim Sozialdienst Katholischer Männer e.V. Köln. Freier Mitarbeiter der FOGS-GmbH.

Fortbildungsangebote zu diesem Trainingsprogramm finden Sie unter: www.hartmutklos.de und www.rueckfallprophylaxe.de

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Das E-Book einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar.

Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

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Merkelstraße 3

37085 Göttingen

Deutschland

Tel. +49 551 999 50 0

Fax +49 551 999 50 111

[email protected]

www.hogrefe.de

Satz: Beate Hautsch, Göttingen

2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2020

© 2009 und 2020 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen

(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-2905-2; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-2905-3)

ISBN 978-3-8017-2905-9

http://doi.org/10.1026/02905-000

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Diese Bestimmungen gelten gegebenenfalls auch für zum E-Book gehörende Audiodateien.

Anmerkung:

Sofern der Printausgabe eine CD-ROM beigefügt ist, sind die Materialien/Arbeitsblätter, die sich darauf befinden, bereits Bestandteil dieses E-Books.

Zitierfähigkeit: Dieses EPUB beinhaltet Seitenzahlen zwischen senkrechten Strichen (Beispiel: |1|), die den Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe und des E-Books im PDF-Format entsprechen.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 Einleitung

Kapitel 2 Theoretischer Hintergrund

2.1 Grundlagen

2.1.1 Drogenkonsum und -abhängigkeit

2.1.2 Störungsmodell

2.1.3 Prävalenz

2.1.4 Hilfesystem

2.2 Problemlagen

2.2.1 Komorbide psychische Störungen

2.2.2 Somatische (Begleit-)Erkrankungen

2.2.3 Soziale Problemlagen

2.2.4 Identität und Drogenabhängigkeit

2.2.5 Devianz, Kriminalität und Drogenabhängigkeit

2.3 Rückfall bei Drogenabhängigkeit

2.3.1 Verständnis und Definition des Rückfalls

2.3.2 Empirische Befunde

2.3.3 Theorien zum Rückfall

2.3.4 Theorie der Veränderung – das Transtheoretische Modell

2.3.5 Rückfallauslöser

2.4 Rückfallprophylaxe bei Drogenabhängigkeit

2.4.1 Faktoren und Maßnahmen

2.4.2 Trainingsprogramme

Kapitel 3 Das Rückfallprophylaxetraining (RPT)

3.1 Zur Überarbeitung des RPT

3.2 Kernelemente und Anwendungshinweise

3.3 Ziele

3.4 Aufbau des Rückfallprophylaxetrainings

3.5 Methoden

3.6 Trainer

3.7 Gruppen- und Einzelsetting

3.8 Einsatzfelder des RPT

3.8.1 Ambulante Einsatzfelder

3.8.2 Stationäre Einsatzfelder

Kapitel 4 Praktische Anwendung – Basismodule (BM)

4.1 Basismodul 1: Einführung in das Rückfallprophylaxetraining

4.2 Basismodul 2: Wege aus der Drogenabhängigkeit – die Phasen der Veränderung

4.3 Basismodul 3: Schutzfaktoren

4.4 Basismodul 4: Risikofaktoren

4.5 Basismodul 5: Ambivalenzen – die Vor- und Nachteile der Drogenfreiheit

4.6 Basismodul 6: Strategien für den Umgang mit Drogenverlangen

4.7 Basismodul 7: Verhalten nach dem Rückfall – das Airbag-Modell

4.8 Basismodul 8: Lust und andere gute Gefühle

4.9 Basismodul 9: Erfolge, Anerkennung und Belohnungen

4.10 Basismodul 10: Abschluss und Auswertung des Rückfallprophylaxetrainings

Kapitel 5 Praktische Anwendung – Indikative Module (IM)

5.1 Indikatives Modul 1: Strategien in Risikosituationen

5.2 Indikatives Modul 2: Drogenabhängigkeit und Alkoholkonsum

5.3 Indikatives Modul 3: Kriminalität und Rückfälligkeit

5.4 Indikatives Modul 4: Kriminalität und materielle Sicherheit

5.5 Indikatives Modul 5: Risikobereitschaft und Rückfallgeschehen

5.6 Indikatives Modul 6: Angehörige und Rückfallgeschehen

5.7 Indikatives Modul 7: Komorbide Störungen und Rückfall I – Zusammenhang der Erkrankungen

5.8 Indikatives Modul 8: Komorbide Störungen und Rückfall II – Funktion der Substanzen

5.9 Indikatives Modul 9: Identitätsentwicklung und Rückfall I – die 5 Säulen der Identität

5.10 Indikatives Modul 10: Identitätsentwicklung und Rückfall II – Vorbilder, Werte, Lebensstil

5.11 Indikatives Modul 11: Identitätsentwicklung und Rückfall III – Gruppenzugehörigkeit

5.12 Indikatives Modul 12: Zukunftsentwurf und Rückfall – Perspektiven, Visionen und Hoffnung

Kapitel 6 Ausblick

Literatur

Anhang

Übersicht über die Materialien auf der CD-ROM

Materialien auf CD-ROM

|7|Kapitel 1Einleitung

Vor 10 Jahren wurde das Trainingsprogramm „Rückfallprophylaxe bei Drogenabhängigkeit“ (RPT) erstmals veröffentlicht. Es richtet sich an Personen und Institutionen der gesundheitlichen und sozialen Versorgung, die Hilfen für Menschen mit drogenbezogenen Problemlagen vorhalten. Von diesen Fachkräften – u. a. aus der Sucht- und Drogenhilfe, der Suchtmedizin und der Forensik – wurde das Trainingsprogramm sehr gut angenommen. Als Indikator hierfür kann einerseits die hohe Nachfrage nach der Erstveröffentlichung als auch andererseits die konstant starke Nachfrage nach dem entsprechenden Fortbildungscurriculum1 dienen, darüber hinaus auch die Vielzahl positiver Rückmeldungen zur Anwendung des Programms mit Patienten2 sowie die Empfehlung des Programms in den S3-Leitlinien zur Behandlung von methamphetaminbezogenen Störungen (AWMF, DGPPN & DG-Sucht, 2016).

Getragen davon liegt nunmehr eine überarbeitete und erweiterte Neuauflage des RPT vor. Darin werden Veränderungen, Entwicklungen und Trends aus der Arbeit mit drogenabhängigen Menschen aus den letzten 10 Jahren berücksichtigt. Eine wesentliche Entwicklung liegt darin, dass sich die Gewichtung von einer substanzbezogenen hin zu einer kontextbezogenen Betrachtung der Suchterkrankung verschoben hat.

Die Einteilung und Differenzierung des Versorgungssystems in Hilfen für Menschen mit drogenbezogenen Problemen und alkoholbezogenen Problemlagen stehen nicht mehr so im Vordergrund. Die Ableitung der Problemlagen aus substanzspezifischen bzw. substanzassoziierten Faktoren verändert sich hin zur Berücksichtigung von personenbezogenen komplexen somatischen, psychischen und sozialen Bedingungsgefügen. Mit Blick auf die Versorgung geht diese Entwicklung mit einem Wechsel von einer eher institutionsbezogenen hin zu einer personenbezogenen Organisation der Hilfen sowie einer stärkeren Teilhabeorientierung einher.

Veränderte Konsummuster und Verhaltensweisen sind zu beobachten, so z. B. die Verschiebung von einem intravenösen Opioidkonsum hin zu einem differenzierten polyvalenten Konsum, in dem Cannabinoide und Amphetamine, in z. T. regionalen Schwerpunkten (z. B. Methamphetaminkonsum in den südöstlichen Bundesländern), im Vordergrund stehen. Mit der Ausdifferenzierung von Konsummustern werden die Übergänge zwischen legal und illegal mit Blick auf die konsumierte Substanz, deren Verfügbarkeit sowie das umgebende Milieu fließender. Gleichzeitig nimmt die Bedeutung personaler und sozialer Bedingungen der Sucht zu. Das Hilfesystem hat begonnen, auf diese Entwicklungen und Trends zu reagieren. So erfolgen Zuweisungen in Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation nicht mehr allein über die Art der konsumierten Substanz, sondern verstärkt unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie z. B. Alter, Zusatzerkrankungen (z. B. Doppeldiagnosen), Grad der sozialen Schwierigkeiten und Devianzbelastung. Gleichzeitig sind Veränderungen in der Umsetzung der Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes beobachtbar. Insbesondere bei opiatabhängigen Personen ziehen Gerichte eine Unterbringung in der Forensik (nach § 64 StGB) der Möglichkeit einer Maßnahme der medizinischen Rehabilitation (auf Grundlage des § 35 BtMG) vor. Schließlich festigen und differenzieren sich die Angebote und Interventionen der Suchtme|8|dizin für unterschiedliche Bedarfslagen (z. B. Substitution, Diamorphinvergabe, Therapieangebote für Cannabiskonsumenten). Praxen mit dem Schwerpunkt „Sucht“ und die Öffnung ambulanter Psychotherapie für die Behandlung von suchtkranken Menschen lassen erahnen, was möglich wäre, wenn die strukturellen Bedingungen und die Bereitschaft der Anbieter in die eingeschlagene Richtung bedarfsgerecht weiterentwickelt würden.

Verändert bzw. weiterentwickelt hat sich auch der Umgang mit dem Rückfallthema innerhalb der Hilfen. Wurden in der Erstauflage des RPT noch ambivalente Haltungen und Einstellungen der Mitarbeiter in Bezug auf das Rückfallgeschehen beschrieben, so zählt die Rückfallprophylaxe heute zum Standard in der Arbeit mit suchtkranken Menschen. Dies zeigt sich z. B. in den medizinischen Leitlinien (AWMF) zur Behandlung von suchtkranken Menschen, in den Anforderungen der Deutschen Rentenversicherung zur medizinischen Rehabilitation wie auch in der Praxis der Sucht- und Drogenhilfen. Die insgesamt verbesserte Akzeptanz von pychoedukativen Interventionen und Programmen hat hierzu einen Beitrag geleistet. Vor diesem Hintergrund sind Überlegungen und Perspektiven zum Rückfallverständnis in der hier vorliegenden Neuauflage verstärkt herausgearbeitet.

Die Neuauflage berücksichtigt die hier nur kurz skizzierten Entwicklungen und Trends auf unterschiedlichen Ebenen. Ohne den Fokus auf drogenbezogene Problemlagen aufzugeben, wird an verschiedenen Stellen eine substanzmittelübergreifende Suchtperspektive eingenommen. An anderen Stellen, z. B. bei dem Thema Identität, werden drogenbezogene Problemlagen demgegenüber eher akzentuiert.

Der Bedarf an Maßnahmen zur Rückfallprophylaxe besteht in unterschiedlichen Bereichen und Settings. Im Grundsatz kann und sollte das RPT überall dort eingesetzt werden, wo Menschen mit suchtbezogenen Problemlagen ihre Kompetenzen im Umgang mit der Erkrankung entwickeln und stärken wollen und gegebenenfalls einen „Weg aus der Sucht“ suchen. Dies kann in der Sucht- und Drogenhilfe mit ihren unterschiedlichen Bereichen ebenso stattfinden wie in der Suchtmedizin, der Psychiatrie, der Forensik oder dem Strafvollzug.

Das Trainingsprogramm muss dabei die unterschiedlichen Settings und Anwendungsbedingungen berücksichtigen und bedarfsgerecht angepasst werden. Dies betrifft sowohl die inhaltliche Seite mit ihren Themen und Schwerpunkten als auch die methodisch-didaktische Seite hinsichtlich der Struktur und Flexibilität des Programms sowie der Modellierbarkeit einzelner Module. Das neue RPT greift aus diesem Grund neue Themen auf, wie z. B. den Zusammenhang von Sucht und komorbiden psychischen Störungen, einschließlich der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), und dessen Bedeutung für die Rückfallprophylaxe. Zudem wird das Thema Identität mit Blick auf seine Bedeutung für die Entwicklung einer Abhängigkeit, der Aufrechterhaltung einer drogenkonsumbezogenen und/oder abstinenten Lebensweise und damit ebenfalls in seiner Bedeutung für die Rückfalldynamik behandelt. Für beide Themenblöcke enthält das Trainingsprogramm nunmehr die entsprechenden Module.

Eine weitere Neuerung ist die Unterscheidung zwischen Basismodulen und Indikativen Modulen. In zehn Basismodulen werden Grundlagen der Rückfallprävention und des Rückfallmanagements gelegt und die wichtigsten Problemlagen und Interventionen vermittelt. Die zwölf Indikativen Module zielen auf spezifische personen- bzw. settingbezogene Bedarfslagen ab. Sie enthalten neben neuen Themen auch Vertiefungsanteile zu den Basismodulen.

Das neue RPT berücksichtigt natürlich auch die Anwendungserfahrungen aus der Praxis der letzten 10 Jahre sowie die Erkenntnisse aus Mitarbeiterqualifizierungen. Schließlich wurde der theoretische Teil hinsichtlich neuerer Forschungsdaten und Erkenntnisse aktualisiert und mit Blick auf die neuen Module erweitert.

Bei aller Neuerung: Orientiert am Grundsatz „Bewahre das Bewährte“ enthält das neue Trainingsprogramm auch viel vom alten RPT. Dies betrifft sowohl Aufbau und Gliederung des Manuals, die behandelten Themen und Inhalte des theoretischen Teils, den inneren Aufbau der einzelnen Manuale als auch eine Vielzahl methodischer Elemente. Nach wie vor gilt die folgende Aussage aus der Erstveröffentlichung: „Dieser Band

gibt einen aktuellen Überblick zum wissenschaftlich-theoretischen Hintergrund,

greift die zentralen Fragestellungen und Thesen im Zusammenhang mit dem Rückfallgeschehen bei drogenabhängigen Menschen auf,

bietet ein umfassendes Manual zur praktischen Umsetzung des Rückfallprophylaxetrainings in unterschiedlichen Behandlungskontexten und

vermittelt erfahrungsorientierte Aspekte und methodische Anregungen zur Optimierung der Behandlungspraxis.“

All dies, die Identifikation von Veränderungsbedarfen wie auch die Bestätigung von Bewährtem, war nur möglich durch die intensive Anwendung des RPT in der Arbeit mit drogenabhängigen Menschen.

|9|Unser Dank gilt deshalb allen Mitarbeitern, die in den letzten 10 Jahren das Trainingsprogramm angewandt und eingesetzt haben. Ganz besonders danken wir den Patienten, die sich auf das Trainingsprogramm eingelassen und damit erst den Erfahrungsraum ermöglicht haben, auf dem diese Neuauflage im Wesentlichen basiert.

1

Fortbildungsangebote zu diesem Trainingsprogramm finden Sie unter: www.hartmutklos.de und www.rueckfallprophylaxe.de

2

In diesem Manual wird zur sprachlichen Vereinfachung durchgehend von Patienten gesprochen. Dabei wird vorausgesetzt, dass in der Praxis auch andere Begriffe benutzt werden, die die Personen der Zielgruppe adäquater bezeichnen als z. B. Klienten, Nutzer, Hilfesuchende, Betroffene etc. Ebenfalls zur sprachlichen Vereinfachung wird die männliche Form gewählt, wobei i. d. R. Personen jeglichen Geschlechts gemeint sind.