Ruhe in stürmischen Zeiten - Max Lucado - E-Book

Ruhe in stürmischen Zeiten E-Book

Max Lucado

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Beschreibung

Wir leben in einer unbeständigen Welt, die uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Wie gut, dass wir unsere Sorgen und Probleme in Gottes Hände legen dürfen! Der beliebte Autor und Pastor Max Lucado verwebt biblische Verheißungen, seelsorgerliche Gedanken und praxisnahe Anregungen und zeigt, wie man Ängste gegen Gottes Frieden eintauschen kann. Es enthält eine Mischung von Texten aus bereits veröffentlichten Werken, aber auch neue Inhalte. Die Bibelverse, Andachten und praktischen Tipps helfen, Ängste Stück für Stück in die liebevollen Hände Gottes zu legen. Jeder der Beiträge enthält Raum, um eigene Gebete, Sorgen und Erinnerungen an Gottes Treue aufzuschreiben.

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Seitenzahl: 177

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Über den Autor

Max Lucado ist langjähriger Pastor der Oak Hills Church in San Antonio, Texas. Er ist verheiratet, Vater von drei Töchtern und Verfasser vieler Bücher. Fast 150 Millionen Exemplare seiner Werke wurden inzwischen weltweit verkauft und in über 50 Sprachen übersetzt. Die Zeitschrift Christianity Today zählt ihn zu den bekanntesten christlichen Autoren Amerikas.

Max Lucado

Ruhe in stürmischen Zeiten

90 Andachten für mehr Frieden und Gelassenheit

Aus dem Englischen von Elke Wiemer

Gerth Medien

Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß § 44b UrhG („Text und Data Mining“) zu gewinnen, ist untersagt.

Einige Inhalte dieses Buches wurden zum Teil folgenden bereits veröffentlichten deutschsprachigen Büchern des Autors entnommen: Leben ohne Angst, Leichter durchs Leben,Keine Sorge, Der Retter von nebenan, 3:16 – Zahlen der Hoffnung, Liebe im Überfluss, Wie man Riesen besiegt.

Originally published in English in the U.S.A. under the title: Calm Moments for Anxious Days. Published by arrangement with Thomas Nelson, a division of HarperCollins Christian Publishing, Inc.

Copyright © 2023 by Max Lucado

Copyright der deutschen Ausgabe © 2025 Gerth Medien in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Berliner Ring 62, 35576 Wetzlar

Wenn nicht anders angegeben, wurden die Bibelverse entnommen aus: Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen

Weitere verwendete Bibelübersetzungen:

Hoffnung für alle®. Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung von Fontis – Brunnen Basel. Alle weiteren Rechte weltweit vorbehalten. (Hfa)

Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart (LU)

Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen, Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft (NGÜ)

Bibeltext der Schlachter Übersetzung, Copyright © Genfer Bibelgesellschaft, CH-1204 Genf. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. (SLT)

Erschienen im August 2025

ISBN 978-3-96122-703-7

Bearbeitung: Karoline Kuhn

Umschlaggestaltung: Maren Habla

Umschlagmotiv: Rudchenko Liliia, Shutterstock

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

www.gerth.de

Tag 1 Befreit

Der Herr ist mein Licht und mein Heil – vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr beschützt mich vor Gefahr – vor wem sollte ich erschrecken?

Psalm 27,1

Es scheint, als sei die Angst ins Nachbarhaus eingezogen und hätte sich dort häuslich niedergelassen. Sie ist groß und breit und einschüchternd und teilt sich den Raum in unserem Herzen nicht gern mit der Freude. Und so zieht die Freude sich zurück. Hast du die beiden schon jemals zusammen erlebt? Kann man zugleich glücklich sein und Angst haben? Oder klar denken und Angst haben? Oder selbstbewusst sein und Angst haben? Oder nachsichtig sein und Angst haben? Nein. Angst ist wie die Schlägertypen in der Schule: gemein, laut und unproduktiv … Sie sperrt uns in eine Gefängniszelle und lässt hinter uns die Tür ins Schloss fallen.

Wäre es nicht herrlich, wenn wir einfach herausspazieren könnten?

Stell dir vor, du könntest ein Leben führen, das frei ist von Angst. Was wäre, wenn du auf Bedrohungen grundsätzlich mit Glauben statt mit Angst reagieren würdest? Wenn du einen Angst-Magneten hättest, mit dem du auch den letzten Rest Furcht, Unsicherheit und Zweifel aus deinem Herzen ziehen könntest – was bliebe dann übrig? Stell dir einen Tag vor, nur einen einzigen Tag, an dem du keine Angst davor hast, zu versagen, abgelehnt zu werden oder zu erleben, dass etwas Schlimmes passiert. Kannst du dir ein Leben ohne Angst vorstellen? Genau dieser Gedanke verbirgt sich hinter der Frage von Jesus: „Warum habt ihr Angst?“ (Matthäus 8,26).

Ein ganzer Tag ohne Angst kommt dir vielleicht wie ein zu großer Schritt vor. Aber versuch es doch einmal mit zehn Minuten. Hol tief Luft. Denk an etwas Schönes. Oder an etwas Lustiges. Wenn du dir einmal ein paar angstfreie Minuten zugestanden hast, dann füll deine Gedanken mit den Zusagen Gottes. Und denk daran: Wenn Angst und nicht Glaube oft deine erste Reaktion auf Herausforderungen ist, bist du damit nicht allein. Aber stell dir nur vor, wie dein Leben aussehen könnte, wenn es andersherum wäre! Mit Jesus ist das möglich; er hat es uns versprochen. Wenn dich die Angst gefangen hält und deine Freude vertreibt, dann denk daran:

Mein Vers der Hoffnung

„Siehe, Gott ist meine Rettung. Ich vertraue ihm und habe keine Angst. Er, der Herr, ist meine Stärke und ich lobe ihn; er wurde mein Retter.“

Jesaja 12,2

Sorgen, die ich loslassen will

Gottes Verheißung für mich

Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Er wird mich aus dem Gefängnis der Angst befreien.

Tag 2 Gott ist an meiner Seite

Du bist an meiner Seite. Dein Stecken und Stab schützen und trösten mich.

Psalm 23,4

„Du bist an meiner Seite.“ Ja, du bist im Himmel, Herr. Du regierst das Weltall. Du thronst zwischen den Sternen und bist in den unendlichen Weiten zu Hause. Und trotzdem bist du bei mir!

Der Herr ist bei mir, der Schöpfergott, Jahwe selbst.

Mose rief aus: „Welchem anderen großen Volk ist sein Gott so nahe, wie der HERR, unser Gott, uns nahe ist, wenn wir zu ihm rufen?“ (5. Mose 4,7). Paulus verkündete: „Denn er ist keinem von uns fern“ (Apostelgeschichte 17,27). Auch David machte die Entdeckung: „Du bist an meiner Seite.“ Irgendwo da draußen auf den Feldern, in der Wüste und später auch in seinem Palast erkannte David, dass es Gott wirklich ernst mit dem Versprechen war: „Ich werde dich nie im Stich lassen“ (1. Mose 28,15).

Fall nicht auf den Gedanken herein, dass Gott nur aus der Entfernung zusieht. Entscheide dich stattdessen dafür, ein Mensch zu sein, der sich mit beiden Händen an der Gegenwart Gottes festkrallt. „Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was können mir Menschen anhaben?“ (Psalm 118,6).

Wenn die Sorgen dieser Welt auf uns einprasseln, vergessen wir leicht, dass Gott bei uns ist. Wir versinken in den Anforderungen und der Eile des Alltags. Unsere Gedanken drehen sich um unsere Sorgen, bis wir ganz erschöpft sind. In solchen Momenten sollten wir an Folgendes denken:

Mein Vers der Hoffnung

Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir. Sieh dich nicht ängstlich nach Hilfe um, denn ich bin dein Gott: Meine Entscheidung für dich steht fest, ich helfe dir. Ich unterstütze dich, indem ich mit meiner siegreichen Hand Gerechtigkeit übe.

Jesaja 41,10

Sorgen, die ich loslassen will

Gottes Verheißung für mich

Gott ist an meiner Seite. Wie auch immer ich mich fühle. Was auch immer ich durchmache. Gott ist an meiner Seite. Immer.

Tag 3 Glaube, dass er es kann

„Hab keine Angst. Glaube nur.“

Markus 5,36

Angst zu verspüren, bedeutet nicht, dass man keinen Glauben hat. Die Angst sucht jeden Menschen heim. Selbst Jesus hatte Angst (Markus 14,33). Aber du kannst dafür sorgen, dass die Angst nur zu Gast kommt und nicht bei dir einzieht. Hat sie dir nicht schon genug genommen? Freude und Lachen? Erholsame Nächte, ausgelassene Tage? Du kannst deinen Ängsten mit Glauben begegnen.

Mein Vater hat meinen Bruder und mich gelehrt, wie das geht. Die Sommerzeit war für die Familie Lucado immer mit einer Reise von West-Texas in die Rocky Mountains verbunden. (Das war, als würde man vom Fegefeuer ins Paradies kommen!) Mein Vater angelte gern in den wilden Flüssen Forellen. Doch er wusste, dass die Strömungen gefährlich und seine Söhne unvorsichtig sein konnten. Gemeinsam kundschafteten wir Stellen aus, an denen wir über einige große Steine den Fluss überqueren konnten. Oft legte er für unsere kürzeren Beine noch ein oder zwei Steine dazwischen.

Dann testete unser Vater zuerst die Steine, denn er wusste: Wenn sie ihn hielten, würden sie auch uns halten. Wenn er auf der anderen Seite angekommen war, gab er uns dann ein Zeichen, ihm zu folgen.

„Habt keine Angst“, hätte er sagen können. „Vertraut mir.“

Wir Kinder mussten nie groß überredet werden, ihm zu vertrauen. Wir taten es einfach. Aber wir Erwachsenen brauchen oft etwas mehr Hilfe dabei. Fließt ein Fluss der Angst zwischen dir und Jesus? Geh hinüber zu ihm. Er ist vertrauenswürdig.

Glaube, dass er es kann. Glaube, dass er dich liebt.

Sieht der Weg vor dir unsicher oder sogar beängstigend aus? Vielleicht hilft dir dieses Bild: Wenn ein Vater seinen kleinen Sohn über eine belebte Straße führt, nimmt er ihn an die Hand und sagt: „Halt meine Hand fest.“ Er sagt nicht: „Präge dir die Karte ein.“ Oder: „Versuch selbst dein Glück und achte auf den Verkehr.“ Oder: „Mal sehen, ob du den Weg nach Hause findest.“ Der Vater gibt dem Kind nur eine Aufgabe: „Halt meine Hand fest.“ Wenn Ängste deinen Glauben bedrohen, denk daran:

Mein Vers der Hoffnung

Du bist vor mir und hinter mir und legst deine schützende Hand auf mich.

Psalm 139,5

Sorgen, die ich loslassen will

Gottes Verheißung für mich

Ich muss nicht in Angst leben. Denn Gott kümmert sich um mich. Er hält meine Hand und führt mich sicher durch alle Herausforderungen.

Tag 4 „Hier ist Gott“

„Ich bin immer bei euch bis ans Ende der Zeit.“

Matthäus 28,20

Wenn die Seeleute früher Seekarten anfertigten, verrieten sie damit ihre Ängste. Auf die unerforschten Wasserflächen schrieben Kartografen nämlich Dinge wie:

„Hier sind Drachen.“

„Hier sind Dämonen.“

„Hier sind Sirenen.“

Wenn es eine Karte von deiner Welt gäbe, würden wir darauf auch solche Sätze lesen? Über den unbekannten Gewässern des Erwachsenwerdens: „Hier sind Drachen“? Am Meer des leeren „Nests“, wenn die Kinder ausziehen: „Hier sind Dämonen“? An den äußersten Polen des Todes und der Ewigkeit: „Hier sind Sirenen“?

Wenn ja, möchte ich dich mit der Geschichte von Sir John Franklin ermutigen. Er war ein Handelskapitän zur Zeit von König Henry V. Unbekannte Gewässer waren für ihn geheimnisvoll und bedrohlich, genau wie für alle anderen Seeleute auch. Aber anders als seine Kollegen war Sir John Franklin ein Mann des Glaubens. Die Karten, die er in die Finger bekam, zeigten deutlich, wie sehr er Gott vertraute: Er hatte Warnhinweise wie „Hier sind Drachen“, „Hier sind Dämonen“, „Hier sind Sirenen“ durchgestrichen. Und dann hatte er dick „Hier ist Gott“ darübergeschrieben.

Es ist so: Du kannst nirgends hingehen, wo Gott nicht schon ist. Vielleicht wirst du versetzt, eingezogen, entlassen oder krankgeschrieben, aber schreib dir das ins Herz: Du kannst nirgends hingehen, wo Gott nicht schon ist.

„Ich bin immer bei euch“, hat Jesus versprochen (Matthäus 28,20).

Hab keine Angst. Glaube nur.

Es gibt Zeiten, in denen unsere Lebensreise leicht vorangeht. Und es gibt Zeiten, in denen sie uns durch Schwierigkeiten und die dunklen Orte unseres eigenen Herzens führt. Wenn du versucht bist, „Hier sind Drachen“ über die dunklen Wegstrecken deines Lebens zu schreiben, ersetze das durch „Hier ist Gott“ und denk daran:

Mein Vers der Hoffnung

Flöge ich hinauf in den Himmel, so bist du da; stiege ich hinab ins Totenreich, so bist du auch da. Nähme ich die Flügel der Morgenröte oder wohnte am äußersten Meer, würde deine Hand mich auch dort führen und dein starker Arm mich halten.

Psalm 139,8-10

Sorgen, die ich loslassen will

Gottes Verheißung für mich

Ich kann nirgends hingehen, wo Gott nicht schon ist. Er ist immer bei mir. Und er hält mich fest.

Tag 5 Gott ist gerecht

Er ist gnädig, barmherzig und gerecht.

Psalm 112,4

Gott ist die Gerechtigkeit schlechthin. Gottes Gerechtigkeit „bleibt in Ewigkeit“ (Psalm 112,3) und „reicht bis zum Himmel“ (Psalm 71,19). Gott ist gerecht. Seine Rechtsordnung ist gerecht (Römer 1,32). Sein Gericht ist gerecht (Römer 2,5). Seine Forderungen sind gerecht (Römer 8,4). Seine Taten sind gerecht (Daniel 9,16). „Der Herr, unser Gott, ist gerecht in allem, was er tut“, verkündete Daniel (Daniel 9,14).

Gott ist immer im Recht. Noch nie hat er eine falsche Entscheidung getroffen, eine falsche Haltung an den Tag gelegt, einen falschen Weg eingeschlagen, etwas Falsches gesagt oder getan. Er kommt nie zu früh und nie zu spät. Er ist auch nie zu laut oder zu leise, zu langsam oder zu schnell. Er war immer vollkommen gerecht und wird es immer sein. Er ist die Gerechtigkeit in Person.

Gott ist vollkommen gerecht, und er hat die volle Souveränität über seine Schöpfung. „Souveränität“ ist die Art und Weise, wie die Bibel Gottes ganzheitliche Übersicht und Verwaltung des Universums beschreibt. Er bewahrt und regiert jedes Element. Er ist ständig an seiner Schöpfung beteiligt, insbesondere am Leben seiner geliebten Kinder.

Angst ist oft die Folge davon, wenn wir Chaos erleben. Wenn wir das Gefühl haben, das Opfer von unsichtbaren, ungelenkten, unberechenbaren Kräften zu sein, sind wir beunruhigt. Aber Gottes Gerechtigkeit in Verbindung mit seiner Souveränität bedeutet, dass wir ihm, seinen Entscheidungen und seiner Fähigkeit vertrauen können, uns durch unsere Ängste zu führen. Wenn das Chaos dieser Welt dich das vergessen lässt, denk daran:

Mein Vers der Hoffnung

Die deinen Namen kennen, vertrauen auf dich, denn du, Herr, verlässt keinen, der dich sucht.

Psalm 9,11

Sorgen, die ich loslassen will

Gottes Verheißung für mich

Weil Gott gerecht ist, kann ich seinen Entscheidungen vertrauen. Weil er souverän ist, kann ich seiner Macht vertrauen. Ich kann Gott vertrauen.

Tag 6 Mach dir bewusst: Gott ist da

Hört nicht auf zu beten und Gott zu danken.

Kolosser 4,2

Die ersten Christen wurden aufgefordert:

„Hört nicht auf zu beten“ (1. Thessalonicher 5,17).„Bleibt beständig im Gebet“ (Römer 12,12).„Betet immer und in jeder Situation“ (Epheser 6,18).

Klingt das beschwerlich? Denkst du so etwas wie: „Ich muss mich voll und ganz auf meine Arbeit konzentrieren, ich muss meinen Kindern Essen machen und meine Rechnungen bezahlen. Wie kann ich da ständig in einer Haltung des Gebets bleiben“?

Hier mein Rat: Ändere deine Definition von Gebet. Betrachte das Gebet weniger als „Aktivität für oder mit Gott“ und mehr als ein Bewusstsein von Gottes Gegenwart. Versuch, ununterbrochen in diesem Bewusstsein zu leben. Erkenne Gottes Gegenwart dankbar an, wo immer du hingehst. Wenn du in der Schlange an der Zulassungsstelle stehst, um dein Auto anzumelden, denk dir: Danke, Herr, dass du hier bist. Wenn du einkaufen gehst: Mein König, ich freue mich über deine Gegenwart. Sprich beim Geschirrspülen mit ihm über deine Wünsche.

Gott liebt es, deine Stimme zu hören. Immer. Er verbirgt sich nicht, wenn du nach ihm rufst. Er hört deine Gebete. Deshalb „sorgt euch um nichts, sondern betet um alles. Sagt Gott, was ihr braucht, und dankt ihm“ (Philipper 4,6).

Manchmal betrachten wir das Beten als einen Punkt auf unserer To-do-Liste und nicht als Lebensader der Liebe und Verbundenheit. Wir denken, dass Gebet irgendwo im Verborgenen, in ehrfürchtiger Haltung und mit „heiligen“ Worten stattfinden muss. Was aber, wenn „Hört nicht auf zu beten“ ein Bewusstsein für Gott und seine Gaben meint? Ein Weg zum inneren Frieden, der die Sorgen dieser Welt loslässt? Wenn du das Gebet bisher auf eine Art betrachtet hast, die deine Gespräche mit Gott einschränkt, denk daran:

Mein Vers der Hoffnung

Denn wir wissen ja nicht einmal, worum oder wie wir beten sollen. Doch der Heilige Geist betet für uns mit einem Seufzen, das sich nicht in Worte fassen lässt.

Römer 8,26

Sorgen, die ich loslassen will

Gottes Verheißung für mich

Gott hört mich immer. Trotz des Lärms und Trubels in meinem Leben. Sogar, wenn ich keine Worte benutze.

Tag 7 Er rettet

Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern dir steht Ehre zu für deine Gnade und Treue!

Psalm 115,1

Gott hat ein Ziel: Gott. „Um meinetwillen werde ich es tun – allein um meinetwillen“ (Jesaja 48,11).

Überrascht? Ist eine solche Haltung nicht … sagen wir mal, egoistisch? Erscheint uns ein solches Verhalten nicht als „Eigenlob“? Warum stellt Gott sich selbst so in den Mittelpunkt?

Aus dem gleichen Grund, wie der Kapitän des Rettungsbootes es tut.

Sieh es einmal so: Du treibst in einem dunklen, kalten Meer. Das Schiff ist gesunken. Die Rettungsweste verliert Luft. Deine Kräfte schwinden. Durch die dunkle Nacht dringt die Stimme des Kapitäns eines Rettungsbootes, der dich ruft. Aber du kannst ihn nicht sehen. Was soll der Kapitän tun?

Still sein? Nichts sagen? Sich lautlos seinen Weg durch die ertrinkenden Passagiere bahnen? Auf keinen Fall! Er braucht Lautstärke! Am besten ein Megafon! Mit biblischen Worten ausgedrückt: Du willst, dass er seine Herrlichkeit zeigt. Du musst ihn sagen hören: „Ich bin hier. Ich sehe dich. Ich habe Platz für dich. Ich kann dich retten!“

Wollen wir nicht, dass Gott dasselbe tut? Schau dich um. Die Menschen treiben in einem dunklen Meer aus Schuld, Wut und Verzweiflung. Das Leben läuft nicht gut. Wir sinken schnell. Aber Gott kann uns retten. Und nur eine Botschaft ist wichtig. Seine! Wir müssen Gottes Herrlichkeit sehen.

Wir brauchen jemanden, der durch den Nebel zu uns durchdringt und uns rettet. Wenn uns alles über den Kopf wächst, brauchen wir jemanden, der unsere Hand ergreift und uns in Sicherheit bringt. Dieser Jemand ist Gott. Wenn du einen Retter brauchst, denk daran:

Mein Vers der Hoffnung

Er streckte seine Hand aus vom Himmel und rettete mich; er zog mich aus tiefem Wasser herauf.

Psalm 18,17

Sorgen, die ich loslassen will

Gottes Verheißung für mich

Gott ist da. Er ist stark. In seinem Rettungsboot für die Ewigkeit ist Platz für mich. Er kann mich retten.

Tag 8 Fülle deinen Tag mit Jesus

„Wenn einer von euch mit mir gehen will, muss er sich selbst verleugnen, jeden Tag aufs Neue sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.“

Lukas 9,23

Ein Freund und ich machten eine ausgedehnte Fahrradtour durch die Berge. Schon nach ein paar Minuten wurde es mir ungemütlich. Nach einer halben Stunde brannten meine Oberschenkel, und meine Lungen fühlten sich an wie die eines gestrandeten Wals. Ich konnte kaum noch in die Pedale treten. Nach 45 Minuten musste ich absteigen, um zu Atem zu kommen. In diesem Moment entdeckte mein Partner das Problem: Beide Bremsklötze schleiften an meinem Hinterreifen! Die Bremsbeläge hemmten jede Umdrehung. Klar, dass ich nur mit größter Anstrengung vorankam!

Erleben wir das nicht auch? Die Schuld drückt auf die eine Seite. Auf der anderen schleift die Angst. Kein Wunder, dass wir so müde sind. Wir sabotieren unser Fortkommen, programmieren Katastrophen vor, schleppen die Sorgen von gestern mit uns herum und laden die Schwierigkeiten von morgen herunter. Wir geben dem Tag keine Chance.

Was können wir tun? Jesus um Rat fragen. Der, der schon von Anfang an da war, hat etwas über unsere Tage zu sagen.

Fülle deinen Tag mit seiner Gnade. „Da antwortete Jesus: ‚Ich versichere dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein‘“ (Lukas 23,43).

Vertraue deinen Tag seiner Übersicht an. „Gib uns jeden Tag die Nahrung, die wir brauchen“ (Lukas 11,3).

Nimm seine tägliche Führung an. „Wenn einer von euch mit mir gehen will, muss er sich selbst verleugnen, jeden Tag aufs Neue sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen“ (Lukas 9,23).

Fülle deinen Tag mit Jesus. Gib ihm eine Chance.

Was hält dich heute zurück? Vielleicht ist es ein Widerstand, der dir bewusst ist. Oder, wie bei meinen Bremsen, ist es vielleicht etwas, das dir Energie entzieht und das du noch nicht erkannt hast? Wenn du das Gefühl hast, dass du es kaum den Berg hinauf oder durch den Tag schaffst, denk daran:

Mein Vers der Hoffnung

Was kann man dazu noch sagen? Wenn Gott für uns ist, wer kann da noch gegen uns sein?

Römer 8,31

Sorgen, die ich loslassen will

Gottes Verheißung für mich

Ich kann Jesus um Rat fragen. Ich kann meinen Tag mit seiner Gnade füllen. Ich kann meinen Tag seiner Übersicht anvertrauen. Ich kann seine tägliche Führung annehmen.

Tag 9 Komm zum Vater

„Vater, wenn du willst, dann lass diesen Kelch des Leides an mir vorübergehen.“

Lukas 22,42

Jesus war nicht nur ein bisschen angespannt, er hatte Angst.

Vielleicht erstaunt es dich, dass Jesus solche Gefühle kannte. Wie gut, dass er so offen darüber spricht. Wir neigen dazu, genau das Gegenteil zu tun. Wir verstecken unsere Angst hinter stark wirkenden Fassaden. Wir tun so, als wäre sie nicht da. Wir verbergen unsere kaltschweißigen Hände in der Tasche und lassen uns unseren trockenen Mund und unsere Übelkeit nicht anmerken. Jesus tat das nicht. Da ist keine Maske der Überlegenheit. Nur die Bitte um Kraft.

„Vater, wenn du willst, lass diesen Kelch an mir vorübergehen.“ Der Vater ist der Erste, an den er sich in seiner Angst wendet. Er hätte auch zu seiner Mutter gehen oder sich seinen Jüngern anvertrauen können. Er hätte ein Gebetstreffen einberufen können. All das wäre angemessen gewesen, doch Jesus hatte die richtigen Prioritäten: Er ging zuerst zu seinem Vater.

Er ging mit seinen Ängsten zuerst zum Vater. Wir gehen gern überall sonst hin: in die Kneipe, zum Seelsorger, in den Buchladen, um uns ein Selbsthilfebuch zu kaufen, oder zum Freund nebenan. Nicht so Jesus. Der Erste, mit dem er über seine Angst sprach, war der Vater im Himmel. Er lebte uns vor, was in Psalm 56,4 steht: „Doch wenn ich Angst habe, vertraue ich dir.“