Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Zwei Wochen zog ich durch die Berge und traf dort die merkwürdigsten Geschöpfe. Auf den folgenden Seiten kann man unter anderem nachlesen das ich einem Bär mit Geweih gegenüberstand, vor einem 10 cm langen gruseligen Ungeheuer geflohen bin und Dracula höchst persönlich bei Sonnenuntergang auf einer Wiese begegnete. Ihr glaubt mir nicht, dann lest selbst!
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 61
Veröffentlichungsjahr: 2016
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Vorwort
Endlich wieder unterwegs. Diesmal soll die Reise durch die Rumänischen Karpaten führen.
Das war der Plan, so hab ichś dann auch gemacht.
Zwei Wochen zog ich durch die Berge und traf dort die merkwürdigsten Geschöpfe.
Auf den folgenden Seiten kann man unter anderem nachlesen das ich einem Bär mit Geweih gegenüberstand, vor einem 10 cm langen gruseligen Ungeheuer geflohen bin und Dracula höchst persönlich bei Sonnenuntergang auf einer Wiese begegnete.
Ihr glaubt mir nicht, dann lest selbst!
08.09.15
Start war heute Morgen ca. 06 Uhr. Die letzten Sachen ins Auto verstaut, Licht aus, Jeep an und Navi auf Österreich getrimmt.
Die ersten Tausend Kilometer spule ich quasi fast am Stück runter.
Kurz vor der Grenze nutze ich das deutsche Netz noch einmal, um kurz bei Facebook reinzuschauen. Gestern Abend habe ich die Bilder vom letzten Jeep-Umbau hochgeladen. Besonders in der geschlossenen Jeep-Gruppe geht es bereits heiß her. Ich habe meine Weltneuheit „Jeep mit Solaranlage auf Dach“ präsentiert und der Beitrag wird nun diskutiert. Schön, schön.
Der Jeep läuft fast ruhig dahin, klein wenig zittrig auf der Lenkung, ich weiß die Reifen und Felgen sind nach der letzten Versenkung in Marokko nicht mehr die besten.
Na was soll’s ein paar kleine Wehwehchen gehören dazu.
Zwischendurch will mein rechter Scheibenwischer irgendwie eine andere Richtung einschlagen. Er verhakelt sich im Wischerarm und kratzt beim zurückwischen einmal über den Lack. Na prima. Noch nicht mal in Rumänien und schon die erste Bärenkral e auf der Motorhaube.
Die Sandbleche hätte ich viel eicht doch mit Hochdruck abspritzen sollen, bevor ich die aufs Dach schraube.
Abfegen hat jedenfalls nicht gereicht. Der kurze Regen am Morgen hat aus irgendwelchen versteckten Poren der Bleche doch tatsächlich noch Saharastaub ausgewaschen.
Ich will mal so sagen, das oberste Blech ist wieder blitzblank, aber das Dach vom Jeep das sieht aus…. Im Kontrast zu der hochpolierten Karosse… ach reden wir nicht mehr davon.
Auf meinem Zwischenstopp kurz vor Wien angekommen, hat das Hotel ein Parkhaus mit einer Einfahrt die volle 1,95m hoch ist. Das wird nix. Al es unter 2,30m passt der Wagen einfach nicht durch. Dem gemütlichen Wiener Rezeptionisten sei Dank, haben wir einen schönen Schlafplatz gefunden. Der Jeep schläft heute mit dem Kopf auf den Fußweg und den Füßen auf dem Radweg. Die Parkbuchten taugen nur für Trabbi und Smart.
Meine Hotelverlängerung um eine Nacht, ist natürlich auch daneben gegangen. Da hat e ich zu hoch gepokert, das Hotel ist voll. Naja, ziehe ich morgen Abend nach meinem dienstlichen Termin hier, in ein anderes Hotel.
Laut Beschreibung soll es einen Freiluft-Parkplatz haben. Hoffe ich doch.
10.09.15
Nach einem kleinen Frühstück im Roten Hahn, dem neuem Hotel, ziehe ich los. Navi auf Vulkan in Rumänien gestellt und bald rollen die Reifen über die ersten 800 km der heutigen Etappe. Einmal quer durch Ungarn und dann weiter in Rumänien. Vor der Grenze, an der Grenze und auch kurz nach der Grenze Rumäniens war keine Vignette zu bekommen. Langsam werde ich nun unruhig. Erst etliche Kilometer später, in einem kleinen Dorf endlich das Schild „Vignette“ am Straßenrand. Wieder eine E-Vignette. Diesmal braucht die Dame nicht nur das Kennzeichen, sondern auch noch die Fahrgestellnummer. Na von mir aus, kann sie kriegen. Die paar Euros die ich noch dabei habe kann ich in einer Wechselstube in Lei tauschen, und schon geht’s mit ruhigem Gewissen weiter.
Langsam wird es dunkel und ich sollte mir einen Schlafplatz suchen. Bis Vulkan sind noch 100 km aber es fängt sowieso an, sich langsam einzuregnen. Die ersten beiden Varianten mir eine Nachtlager auszusuchen endeten mit ziellosen Fahrten über irgendwelche Wiesen, die mir nachher nicht gefielen und einen recht schlammigen Platz auf den zu viel Betrieb war. So habe ich mich jetzt für einen Feldweg entschieden und suche einen Platz wo ich nicht morgens früh um vier von einem Traktor wachgeschubst werde. Gefunden! Halbe Stunde später brubbelt das Kaffeewasser auf dem kleinen Spirituskocher. Wurde auch höchste Zeit.
Und bei der Gelegenheit mal den Wagen von außen betrachten. Ohje, der sieht schon mal schön schlammig aus. Und dabei hat er noch nicht mal wirklich Berge gesehen und ist fast nur auf Straßen gerollt. Na das kann ja was werden.
Wie könnte ich die erste Nacht draußen beschreiben.
Ich wil mal so sagen, bei strömenden Regen nachts im Wald kacken zu gehen, ist beim ersten Mal extrem gewöhnungsbedürftig!
11.09.15
Heute Morgen habe ich meinen Rastplatz bei Tageslicht untersucht. Oh je, überall liegen Knochen, und Tierschädel herum. Ein paar Meter hinter dem Auto liegt ein Oberkiefer mit einem ziemlich kräftigen Gebiss.
Wenn ich mir schon mal einen Rastplatz aussuche…
Jetzt fahre ich erst mal weiter nach Vulkan. Die Strecke ist wenig interessant, ich bin von der empfohlenen Route abgewichen, und im Moment noch immer mit dem gewöhnlichen Straßen-Navi unterwegs.
In Vulkan sollte eine Tankstelle sein, die ich nicht gefunden habe. Deshalb fahre ich jetzt die Hauptstraße weiter in die nächsten Ortschaften hinein. Im zweiten Ort habe ich Glück, die Tanke akzeptiert Kreditkarten.
Mit vollem Tank geht es zurück nach Vulkan und dann sogleich abbiegen auf eine reine GPS-Route. Diese beginnt sofort mit einer Betonplattenpiste und nach ein paar Biegungen kann ich das Straßen-Navi abschalten, da es hier weit und breit keine Straßen mehr gibt.
Goodbye Straßennavigation.
Nun ab auf die schlammige Holperpiste, quer durch das Gebirge. Das ist eine sehr schöne Strecke mit Hochgebirgspässen, den Vulcan-Pass und Pascul-Pass die beide oberhalb der Baumgrenze liegen, dazwischen dunklen Walddurchfahrten wenn ich wieder unter 1400 Meter bin. Das blöde dabei ist nur, es regnet die ganze Zeit und zwischendurch habe ich extremen Nebel. So kann ich die abgrundtiefen Schluchten neben mir so gut wie nie sehen.
Ich bin allerdings nicht sicher ob mich das mehr ärgert oder doch mehr beruhigt. An einigen Stellen hat man bereits begonnen die Strecke zu entschärfen. In 1-2
Jahren wird man die Route ganz entspannt fahren können.
Auf dem Weg aus dem Gebirge heraus, komme ich an 2
Waldarbeitern vorbei, die hier oben mit einem scheinbar ganz gewöhnlichen PKW rein gefahren sind. Also ein paar der Stellen können die unmöglich mit dem Wagen fahren, sind wohl von unten hochgekommen. Aber trotzdem, ich würde mit so einem Spielzeug hier nicht in die Berge fahren.
Später treffe ich noch einen total Verrückten. Er ist mit einem Lieferwagen rückwärts in die gleiche Richtung wie ich unterwegs. Na da hat aber jemand wirklich übertrieben und gemerkt das dies bei dem Regen und dem daraus resultierendem Schlamm auf der Strecke absolut nicht machbar ist. Da Wenden für ihn unmöglich ist, muss er nun ein langes Stück rückwärts. Na viel Spaß, hab ich ihm jedenfalls auf Deutsch gewünscht. Ob er sich darüber gefreut hat?
Hinter einer Abbiegung in einem kleinen Dorf ändert sich die Strecke. Ab jetzt geht es über normale Straße weiter. Auf der Karte sehe ich einen See. Das könnte ein guter Rastplatz werden. Doch daraus wird nichts. Der See ist ein kommerzielles Angelgewässer mit Kameras und Preisen für den Fang. So zumindest interpretier ich das übergroße Schild an der Einfahrt. Ich ziehe etwas weiter und überquere später eine Brücke mit einem breiten Fluss. Na viel eicht hier! Aber nach Inspektion des Flusslaufes ist das nicht wirklich optimal. Der Fluss liegt viel tiefer als der Weg nebenan und dieser ist eine Schlammpiste die von Baustellenfahrzeugen befahren wird.