Sand in den Wasseruhren - Torsten Kelsch - E-Book

Sand in den Wasseruhren E-Book

Torsten Kelsch

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Beschreibung

Gedichte rund um die Themen Zeit, Vergänglichkeit, Liebe und Verlust, mal ernst und nachdenklich, mal humorvoll. Manche reimen sich, andere nicht, viele haben eine strikte Metrik, einige sind rhythmisch frei. Die Gedichte in diesem Buch entstanden ursprünglich in den Jahren 1980 bis 1992. Sie wurden von 2017 bis 2020 überarbeitet und für die vorliegende Veröffentlichung zusammengestellt.

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Seitenzahl: 37

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Table of Contents

Title Page

Ein Körnchen Wahrheit macht noch keinen Sandkuchen

Die Kieselsteine rieseln fies

Uhren als Skulpturen

Sandburgen bei Flut

Es regnet Sand

zwischen den fingern

Weitere Titel

 

Torsten Kelsch

Sand in den Wasseruhren

Gedichte

 

 

 

 

 

 

 

Die Gedichte in diesem Buch entstanden ursprünglich in den Jahren 1980 bis 1992. Sie wurden von 2017 bis 2020 überarbeitet und für die vorliegende Veröffentlichung zusammengestellt.

 

Torsten Kelsch wurde 1961 in Remscheid geboren. 1980 begann er, Gedichte zu schreiben, später kamen Kurzgeschichten, Essays und Satiren dazu. Seit 2015 präsentiert er seine Arbeiten in Lesungen.

Er ist Mediengestalter und hat auch in verschiedenen anderen Berufen gearbeitet. In seiner Freizeit geht er gern verschiedenen kreativen Hobbys nach.

 

 

 

Impressum

 

Verfasser:

Torsten Kelsch

Viktoriastraße 2

42853 Remscheid

[email protected]

 

Fotografie, Grafik, Umschlaggestaltung:

Torsten Kelsch

 

Druck:

epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Prinzessinnenstraße 20

10969 Berlin

 

Gesetzt in der Fontin (exljbris Font Foundry)

 

Erscheinungsdatum: 11.10.2020

ISBN:

 

Ein Körnchen Wahrheit macht noch keinen Sandkuchen

 

 

 

Wunderheiler

 

Zeit heilt alle Wunden,

aber nur die runden.

Eckige sind schlimmer,

Zeit heilt diese nimmer.

 

Schätze

 

Manche verwahren

Juwelen und Gold

hinter Schlössern und Riegeln.

 

Ich aber muss die

Momente und Tage

im Kopf nicht versiegeln.

 

Richtig und falsch

 

War es richtig

oder falsch?

Ich passe.

 

War es böse

oder gut?

Null Ahnung.

 

War’s daneben

oder nett?

Sag du’s mir.

 

Gibt es richtig

oder falsch?

Ich weiß nicht.

 

Sinn

 

Der eine Mensch ist

Egoist,

ein anderer ein

Altruist,

ein dritter gibt sich

Gott ganz hin.

 

Wofür man leben

kann und soll,

darüber stehn die

Bücher voll.

Wir suchen alle

nach dem Sinn.

 

Denkmal

 

Denkmal ragt in den Himmel

und sagt

STARBEN DEN TOD FÜRS VATERLAND

und

DEN HELDEN ZUM EWIGEN GEDÄCHTNIS

 

Spiegel

 

Ich bin allein im Raum.

Ich schaue in den Spiegel

und sehe mir ins Gesicht,

und ich weiß nicht:

bin ich allein im Raum?

 

Verlust des Glücks

 

Zu Zeiten, als wir noch Kinder waren,

da hat das Glück uns oftmals gefunden,

beim Spiel mit Klötzen, vielleicht mit Hunden.

Wir spürten Glück in Füßen und Haaren.

 

Doch als Erwachsene, stumpf und rüde,

will selbst im Fall von riesigen Dingen

Zufriedenheit uns nur schwer gelingen.

So ist das Glück geflohen, sehr müde.

 

Wir wollen wieder zu Kindern schrumpfen,

uns an den kleinen Dingen erfreuen.

Dann wird das Glück sich nicht länger scheuen,

zurück zu sein, bevor wir versumpfen.

 

Spinne

 

Ich habe Angst vor der Spinne,

die Spinne hat Angst vor mir.

Zwar weiß ich, dass ich gewinne

im Kampf mit dem Mini-Tier;

 

ich hab noch nicht mal gewisse

Bedenken, sie könnt’ was tun;

auch wenn sie mutig mich bisse:

gefährlicher wär’ ein Huhn;

 

die Spinne kann mir nicht schaden,

doch schreie ich wie am Spieß.

Sie hängt ganz harmlos am Faden.

Arachnophobie ist mies!

 

Noah

 

Ich ziehe die Klospülung

und mache die Hose zu.

Aber da wird das Rauschen lauter,

da wird die Spülung zum Wasserfall.

 

Das Wasser läuft über den Toilettenrand,

überschwemmt mein ganzes Bad.

Es ist entsetzlich laut,

die Wassermassen donnern und tosen.

 

Ich flüchte aus der Wohnung.

Auf der Straße stehend beobachte ich,

wie das Wasser die Fensterscheiben zerdrückt

und nach draußen sprudelt.

 

Ich werde aus der Stadt fliehen.

Bis das Wasser das ganze Land überschwemmt,

wird noch etwas Zeit vergehen.

Ich werde ein Schiff gebaut haben.

 

Fluss

 

Ich kann mich an den Fluss

des Lebens nicht gewöhnen,

er strömt in vage Fernen.

 

Ich kann ihn nicht zum Stillstand bringen,

ich kann ihn nicht zur Pause zwingen,

auch wenn ich seinen Lauf nicht liebe.

 

Ach, wenn er doch mal stehen bliebe

an ganz besonders schönen Stellen,

erst recht vor schlimmen Wasserfällen.

 

Doch immer will er weiterfließen,

spült alles Gold fort, das ich siebe,

das kann mich oftmals sehr verdrießen.

 

Ich glaube fast, ich muss –

und mag ich dabei stöhnen –

das Treibenlassen lernen.

 

Sandstrand

 

Ich sehe Sand in meinen Träumen,

weißen, sauberen Sand.

Ich möchte an den Strand – mit dir, jetzt.

 

Ich will mich wälzen im Sand,

auf diesen Millionen winzigen, harten

Steinchen, die zusammen doch so weich sind.

 

Hinwerfen will ich mich auf den Sand,

mich eingraben, darin herumwühlen, die Körnchen

über meinen Kopf und Körper rieseln lassen;