Schatten eines Engels - Martin M. Falken - E-Book

Schatten eines Engels E-Book

Martin M. Falken

3,0

Beschreibung

Der Schauspielschüler Stephan sucht nach dem Mann fürs Leben und findet seinen Traumprinzen in einer Schwulen-Bar. Der junge Jonas erscheint ihm geradezu wie ein Engel: blond, athletisch, azurblaue Augen. Und dann ist da noch sein Vermögen. Neben einer nicht unbedeutenden Summe an Bargeld besitzt Jonas ein großes Haus mit Pool für sich allein. Trotz seines Reichtums arbeitet er vormittags als Friseur, um irgendwas Sinnvolles zu tun. Doch der ganze Luxus ist für Stephan nebensächlich, er liebt nur Jonas. Doch die häusliche Harmonie schlägt schon bald in häusliche Gewalt um. Jonas lässt sich in verschiedenen Situationen schnell provozieren und schlägt Stephan. Unter vier Augen zieht Stephan seinen besten Freund Andi ins Vertrauen. Seine Liebe ist jedoch so groß, dass er Jonas nicht verlassen will. Auf einer privaten Poolparty kommt es zwischen Andis sarkastischem Freund Julian und Jonas zum Eklat, dessen Folgen Stephan ausbaden muss. Der gewaltbereite Freund versteht es jedoch, mit kleinen Geschenken alles wieder gutzumachen und macht Stephan auf geschickte Weise finanziell von ihm abhängig. Doch dem Schauspielschüler ist dies zunächst recht, entschuldigt sogar weiterhin Jonas‘ Verhalten mit dessen Vergangenheit, die er ihm offenbart hat. Doch die Situation escaliert.

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Martin M. Falken

Schatten eines Engels

Von Martin F. Falken erschien bisher auch im Himmelstürmer Verlag:

Unter Beobachtung, ISBN print: 978-3-86361-269-6, Februar 2013-04-10

Auch als Ebook

Himmelstürmer Verlag, Kirchenweg 12, 20099 Hamburg,

Himmelstürmer is part of Production House GmbH

www.himmelstuermer.de

E-mail: [email protected], Mai 2013

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages

Rechtschreibung nach Duden, 24. Auflage.

Coverfoto:shutterstock.de

Umschlaggestaltung: Olaf Welling, Grafik-Designer AGD, Hamburg. www.olafwelling.de

Printed in Dänemark

ISBN print 978-3-86361-281-8 ISBN epub978-3-86361-282-5

ISBN pdf: 978-3-86361-283-2

Die Handlung und alle Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen Personen wären rein zufällig.

Ein großes Dankeschön für die Unterstützung meiner Eltern, meines Freundes und die tolle Zusammenarbeit mit dem Himmelstürmer Verlag.

PROLOG

Jonas

Einen Augenblick lang funkelten Jonas’ blaue Augen im Schimmer des Mondscheins. Langsam ging er die Marmortreppe hinunter. Seine Socken waren nicht dick genug, um die Kälte der Stufen aufhalten zu können.

Da unten liegt sie nun, dachte er.Ich lasse mich nicht fremd bestimmen, auch nicht von meiner Mutter!

Dennoch alarmierte er den Notarzt, sagte der Notleitstelle, dass ein Unfall geschehen sei. Angst hatte er vor seiner Zukunft, vor dem Gefängnis.

Nie hatte er sich gefragt, was er an jenem Abend eigentlich getan hatte, tatsächlich bereut hatte er seine Tat nie. Überlebt hat seine Mutter zwar, aber die Folgen ihres Sturzes wird den Rest ihres Lebens bestimmen, ihr Alltag wird sich völlig ändern. Das wusste Jonas. Während sich seine Mutter an ein neues, beschwerlicheres Leben gewöhnte, flüchtete er sich in den Alltag und kümmerte sich um sein Anwesen, das er von da an vorerst alleine bewohnte.

Mit seinem Vermögen versuchte er sein Leben zu genießen. Er ließ nicht nur seinen Pool erneuern, sondern ließ die ganzen Möbeln auswechseln, ein weißer Ledersessel, weiße Teppiche. Maler, denen er nach Feierabend einen Cocktail anbot, strichen die Wände weiß. Um seine sexuellen Vorlieben ausfüllen zu können, ließ er ein Andreaskreuzkommen, das im Keller aufgestellt wurde. An Wochenenden ließ er Callboys kommen, die die Peitsche schwingen durften.

1. Kapitel

WENIGE JAHRE SPÄTER…

Stephan

Nach Mitternacht stieg die Stimmung in der Schwulen-Disco. Die Gäste hatten viel Alkohol getrunken, die Musik wurde lauter, die Männer tanzfreudiger. Stephan trank an der Theke ein Bier und beobachtete die tanzende Menge. Einige Männer zogen ihre T-Shirts aus. Doch niemand entsprach Stephans Geschmack.Nun bin ich schon das vierte Mal hier und hatte nicht mal einen One-Night-Stand. Von einer Beziehung ganz zu schweigen…

Er erinnerte sich an die Ratschläge seines besten Freundes Andi: „Sprich einen Typen nach Wechselgeld an und sag, dass du dringend Kleingeld für Zigaretten brauchst. Dann gibst du ihm einen Fünf-Euro-Schein zusammen mit einem kleinen Zettel, auf dem deine Handynummer steht.” So jedenfalls hatte Andi seinen Freund Julian vor fast zwei Jahren kennengelernt. Stephan empfand die Anmache als ausgesprochen plump. Er ging vorsichtig mit Andis Ratschlägen zum Flirten um.

Es war nach Mitternacht und Stephan hatte selbst nach dem sechsten Bier nicht den Mut, sich einfach in die tanzende Menge zu stürzen. Er beobachtete nur, wie seine Thekennachbarn in der Menschenmasse auf der Tanzfläche untergingen. Nicht mal zu denen war ihm eine Kontaktaufnahme möglich.

„Hey Schätzchen!” Die helle Stimme des dürren Cocktailmixers drang trotz der harten Bässe laut in Stephans Ohren. „Klebst du auf deinem Stuhl oder mussichdich heute Nacht mitnehmen?”

„Was?” Stephan schaute ihn an und blinzelte. Der silberglänzende Fummel des Mixers reflektierte die Discolichter.

„Nein, nein! Ich… Hast du Kleingeld für Zigaretten?”Bin ich schon so verzweifelt, dass ich mit diesem aufdringlichen Knilch flirte?Stephan hasste solche Menschen, die meinten, ihm zu erklären, wie er sich zu verhalten habe.

„Kleingeld habe ich.” Der Mixer begann in seiner Kasse nach Münzen zu kramen. „Aber dieser Flirt funktioniert anders. Der verantwortungsvolle schwule Mann fragt nach Kleingeld für Kondome, der verantwortungslose nach Kleingeld für Zigaretten.”

„Was soll das? Ich brauche keine pädagogische Keule! Und da du meine Frage ohnehin als Flirt enttarnt hast… ach, vergiss dein Wechselgeld!”

Stephan war es satt! Nun hatte er sich in ein unglückliches Wortgefecht mit dem Cocktailmixer manövriert.Wie dumm, dass er immer an den Abenden Dienst hat, an denen ich auch hier bin.

„Meinst du, du findest hier tatsächlich den Mann fürs Leben, den berühmten Prinzen?”, fragte der Mixer und knallte seine Kasse wieder zu.

„Warum nicht?” Stephan wandte sich mit seinem Blick von ihm ab und schaute wieder zu den vielen nackten Oberkörpern, die sich mal mehr, mal weniger rhythmisch zur Musik bewegten.

„Schätzchen, die Leute suchen Spaß, also Sex. Heutzutage sucht man im Internet nach dem berühmten Prinzen.”

„Sag mal, bist du mein Lehrer? Mein bester Freund hat hier auch seine Liebe gefunden. Halt doch einfach mal deine Fresse!”

„Oh, da ist aber jemand offensiv. Ich denke, du bekommst kein weiteres Bier mehr, Schätzchen!”

„Ich bin nicht dein…” Stephan erspähte in genau dem Augenblick einen schlaksigen jungen Mann, der seine dunkelblonde Mähne gekonnt zur Seite warf. Es war Stephan so, als ob jemand die Uhr anhielt und die Musik ausstellte. Sein Herz raste, als er näher zur Theke kam.Was für wunderschöne dunkelblaue Augen!Er kramte in seinem Hirn schon nach Möglichkeiten, mit ihm ins Gespräch zu kommen, mit ihm zu flirten.Komm schon, schalt dein Gehirn ein! Andi hat dir mindestens zehn Flirttipps gegeben.

„EinenSex on the Beach, bitte!”, sagte der schlaksige Typ schwer atmend, dessen figurbetontes gelbes T-Shirt Stephans Blick auf sich zog.

„Hast dich ganz schön verausgabt”, sagte Stephan, als er seineSchweißflecken auf dem gelben T-Shirt zur Kenntnis nahm.Bitte, bitte lass das die richtige Bemerkung sein!Am liebsten hätte Stephan Stoßgebete zum Himmel geschickt.

„Ja, Marianne Rosenberg kann man auch im Disco-Modus spielen.”

„Ich mag Marianne Rosenberg auch sehr gerne!”, erwiderte Stephan, obwohl er nur ihre KlassikerEr gehört zu mirundLieder der Nachtkannte. Seine Eltern hatten schon zu diesen Liedern getanzt und nun liefen sie überarbeitet in der Schwulenszene von heute.

„Warum tanzt du dann nicht mit?”

„Hab keinen Partner”, antwortete Stephan.

„Ich doch auch nicht. Nach meinem Cocktail rocken wir den Laden, ja?”

Strike! Meine Strategie war richtig!Stephan hätte sich gerade am liebsten selbst für sein Vorgehen geküsst.

„Ich heiße übrigens Jonas”, sagte er und reichte Stephan mit einem liebevollen Lächeln seine verschwitzte Hand. Stephan genoss diese Berührung.

Jonas

Unschwer konnte Jonas ein Staunen in Stephans Blick erkennen, als er sein Haus erblickte. „Ist das wirklich dein Haus? Oder bin ich betrunken?”

„Ja, das ist meins.” Jonas präsentierte seine Habe immer mit einem gewissen Stolz. Sein Wagen stand in der angebauten Garage. Hinter seinem Haus befand sich ein großer Garten, in dessen Mitte ein Pool angelegt war. Zum Rasenmähen kam ein älterer Gärtner aus der Nachbarschaft, der mit den Arbeiten rund um Jonas’ Garten seine Rente aufbesserte. Vor gut zwanzig Jahren hatte der alte Nachbar Harald klein Jonas immer noch auf seinem Arm getragen und über seine pfirsichzarten Pausbäckchen gestreichelt. Als er größer wurde und in die Pubertät kam, half Jonas Harald bei Renovierungsarbeiten an seinem Haus und bekam dafür ein ordentliches Taschengeld. Jonas verstand es, mit Geld umzugehen. Das Ergebnis seines wirtschaftlichen Talents lässt sich sehen.

„Aber das Haus gehört doch deinen Eltern, oder?”, fragteStephan und lehnte sich an den mit Efeu bewachsenen Gartenzaun.

„Ja, gehörte. Mein Vater hatte mir das alles vererbt, er starb vor vier Jahren.”

„Tut mir leid!”, sagte Stephan und legte eine mitleidige Miene auf.

„Und meiner Mutter war das Haus zu groß, als dass sie hier weiterleben wollte. Sie hing sehr an meinem Vater, sie ertrug die Erinnerungen nicht mehr.” Jonas kannte zwar den genauen Grund für den Auszug seiner Mutter, doch Stephan musste noch nicht alles erfahren, schließlich hatte er ihn eben erst kennengelernt. Außerdem war er zu erschöpft, ihn über seine Familienangelegenheiten aufzuklären.

„Du lebst also hier völlig allein”, stellte Stephan fest.

„So ist es. Und ich muss sagen, dass ich es genieße, mein eigener Herr zu sein. Ich kann arbeiten, ich kann es aber auch lassen. Lass uns reingehen!”

Stephan

Wie beeindruckend! Sein Wohnzimmer ist überwältigend!Auch wenn Stephan wegen seines Schwindels den dekorativen Details keine Beachtung schenken konnte, erkannte er sofort, dass Jonas Geschmack und Sinn für Ästhetik hatte. In Stephans Kopf machte sich der Alkohol bemerkbar, der ihn zwang, sich unaufgefordert auf der weißen Couch niederzulassen. Nun fühlte er sich so, als ob er in einem wirbelndenBreak Dancesaß. Um ihn herum verschwamm alles und er spürte, wie ihm jemand sein Shirt auszog. Dann legte er sich hin und schon war er weggetreten…

Kopfschmerzen begrüßten Stephan am frühen Morgen. Mit blinzelnden Augen versuchte er sich zu orientieren: Eine weiße Ledercouch; ein Glastisch; ein bordeauxfarbener Teppich; ein riesiger Flachbildschirm; ein Kronleuchter; eine Glasvitrine mit unzähligen Spirituosen. Jetzt wusste er wieder, was gestern Abend passiert war: Er hatte sich abgeschossen und einen Filmriss erlitten.Aber warum bin ich nackt?Und in welchem Haus befinde ich mich?Mit seinen pochenden Kopfschmerzen richtete er sich mühsam auf und griff nach seinenKlamotten, um sich anzuziehen. Noch immer, oder besser gesagt, wieder beeindruckt von der Dekoration des Wohnzimmers, begab sich Stephan zu einem kleinen gerahmten Bild an der Wand, das ihm ins Auge gefallen ist. Darauf war das Porträt eines sehr hübschen blonden Mannes zu sehen. „Der sieht aber heiß aus! Kommt mir irgendwie bekannt vor”, flüsterte Stephan vor sich hin und erinnerte sich nicht, dass sich dahinter Jonas verbarg. In diesem Moment machte sich dieser hinter ihm mit einem Räuspern bemerkbar. Stephan erblickte in einem weißen Morgenmantel den Mann, dessen Porträt er eben bewundert hatte.

„Wow!”, machte Stephan.

„Geht’s dir besser?”

„Es tut mir leid, aber ich habe einen Filmriss. Wo bin ich?”

„Bei mir zu Hause. Und mein Name ist Jonas.”

Gedankenfetzen drangen wieder in Stephans Bewusstsein und er erinnerte sich an den gestrigen Abend in der Schwulen-Disco.Gestern? Das war erst gestern?Stephan konnte sich nicht an den genauen Ablauf erinnern. Wer hatte wen angesprochen? Gab es da nicht noch eine kleine Auseinandersetzung mit dem Cocktail-Boy?Oh Mann, ich vertrage nichts mehr!Aber wenn dieser Jonas mich wirklich mit zu sich nach Hause gebracht hatte, dann musste ich ihm doch was bedeuten!

„Haben wir…”, begann Stephan, brach den Satz aber ab. Es wäre zu peinlich, Jonas zu fragen, ob sie Sex gehabt hatten.

„Was haben wir?”

„Haben wir Sonntag?”

„Samstag.” Jonas streichelte sanft über Stephans Gesicht. Dieser vergaß seine Kopfschmerzen, als sich ein angenehmes, warmes Ziehen in seinem Unterleib ausbreitete. Jonas fuhr mit seinen Fingern an Stephans Hals entlang über seinen Oberkörper bis zu seinem Intimbereich. Stephan stöhnte leise auf.

„Oh, der ist aber hart und das am frühen Morgen!”

Stephan fragte sich, wieso Jonas schon vor acht Uhr so makellos aussah, wenn er bis gestern Nacht in der Disco gewesen war. Er musste schon geduscht haben.

„Soll ich mich ausziehen?”, fragte Stephan und bemerkte, wie doof der Satz war. Noch immer stand er etwas neben sich.

Jonas antwortete nicht und legte langsam seinen Morgenmantel ab, so dass er nackt vor Stephan stand. Dieser konnte nicht mehr ansich halten, riss sich seine Klamotten vom Leib und küsste Jonas. Zwei wilde Zungen begegneten sich, tauschten Speichel aus und leckten sich gegenseitig ihre Zähne ab. Jonas riss Stephan mit sich auf seine weiße Couch. Sie umschlangen sich. Stephan bemerkte Jonas’ harten Penis auf seinem Oberschenkel. Kühle Lusttropfen ergossen sich regelrecht auf seinem Bein. In völliger Ekstase küsste Stephan Jonas’ unbehaarte Brust, hinterließ viel Speichel auf seiner Haut. Dann erhob sich Jonas und streckte Stephan seinen Hintern hin. „Los! Klatsch mich!”

Erst zögerte Stephan, doch dann schlug er unsicher mit seiner flachen Hand auf die strammen Pobacken.

„Fester!”, schrie Jonas. Stephans Schläge aber blieben zögerlich.

„Viel fester! Mach schon!”

Stephan folgte der Aufforderung und holte diesmal aus, um Jonas Schmerzen zu bereiten. Als er bemerkte, dass es ihm viel Lust bereitete, genoss Stephan das Zuschlagen und holte immer weiter aus. Das Klatschen schallte im Sekundentakt durch das Wohnzimmer. Mit seiner rechten Hand begann Stephan seinen steifen Penis zu massieren.

„Hey, was machst du mit deiner Hand? Das ist meine Aufgabe!” Jonas drehte sich um und kniete sich vor Stephan, dessen Schwanz er mit einem Kondom überzog und in seinen Mund steckte.Wow, ist das geil! Mein Schwanz im Mund des engelsgleichen Gesichts!Während seines Orgasmus krallten sich Stephans Fingernägel in Jonas’ Schultern.

„Das ging aber schnell!”, sagte Jonas. „Los! Mein Schwanz will auch gelutscht werden!”

Stephan genoss es, in diesem edlen Wohnzimmer schmutzigen Sex zu haben. Jonas saß auf der Couch, spreizte seine Beine auseinander, so dass Stephan kniend mit seinem Mund den harten Prügel, welcher mit einem nach Bananengeschmack überzogenen Kondom überstülpt war, ablecken konnte.

„Ich hoffe, du magst Banane!”, sagte Jonas.

„Nichts lieber als das!”, erwiderte Stephan und steckte den Penis langsam in seinen Mund. Er ließ sich nicht anmerken, dass es erst das zweite Mal in seinem Leben ist, dass er einem Mann einen bläst. Während er an Jonas’ Penis saugte, bekam er Streicheleinheiten, die ihn wieder geil machten. Schwitzend sorgte Stephan dafür, dass sein Sexpartner, von dem er hoffte, ein fester Freund zu werden, stöhnend kam.

Jonas

Es gefiel Jonas, dass es draußen immer heißer wurde. Vom Liegestuhl seiner Terrasse aus beobachtete er Stephan, der nackt im Swimmingpool schwamm.

„Kommst du auch gleich rein?”, rief er an Jonas gewandt.

„Ja, ich trinke noch schnell meinen Cocktail aus. Willst du keinen?”

„Nicht nach dem gestrigen Abend. Lieber etwas ohne Alkohol.”

Ach, wie schön! An den könnte ich mich glatt gewöhnen. Bin ich etwa verliebt?Jonas war zum ersten Mal mit sechzehn in seinen Spielpartner beim Badminton verliebt, der jedoch fünf Jahre älter war als er. Da er hetero war und ein Mädchen nach dem anderen abschleppte, wusste Jonas, dass er ohnehin keine Chance hatte. Es zerriss ihm schier das Herz, dass er immerzu mit dem hübschen Gabriel spielen musste, während er sich zugleich klarmachte, dass er mit ihm nie etwas anfangen konnte. Glücklich waren aber auch seine beiden anderen Beziehungen mit Olli und Rico nicht verlaufen … Nun hegte er für Stephan vergleichbare Gefühle, welche er einst für Olli und Rico gehegt hatte. Allerdings sind diese beiden Beziehungen nicht glücklich verlaufen … Davon sollte Stephan auch noch nichts erfahren.

Stephan

Der Luxus in Jonas’ Haus war ein schöner Nebeneffekt, wenn Stephan zu seinem Freund kam. An den Wochenenden übernachtete er gerne bei ihm und genoss tagsüber bei sommerlichen Temperaturen den Pool im Garten, wo sie bis zum Sonnenuntergang schwammen und auch hin und wieder Sex hatten.Da keine Nachbarn Einsicht in den Garten hatten, ließen sie im Garten ihre Hülle fallen und sprangen nackt in den Pool. Zunächst war es für Stephan etwas ungewohnt, nackt unter freiem Himmel zu schwimmen, doch schon nach wenigen Minuten verlor er seine Scham, er wusste, dass ihn niemand außer Jonas sehen konnte. Nach dem Schwimmen stiegen sie auf die Terrasse. Stephan betrachtete die Wasserperlen, die von Jonas‘ nacktem Körper auf denRasen tropften. Anstatt sich abzutrocknen, legten sich die beiden ins Gras. Die untergehende Abendsonne ließ ihre Umgebung in besonderem Glanz erstrahlen. Stephan betrachtete den nackten Körper seines Freundes, die winzigen Tropfen, die die Sonnenstrahlen reflektierten. Sein Blick wanderte zu Jonas‘ aufrecht stehendem Schwanz.

„Wärst du so gut?“, fragte Jonas, der den wandernden Blick seines Freundes offensichtlich bemerkt hatte. „In der Tasche meiner kurzen Hose findest du Kondome.“

Stephan ging durchs feucht werdende Gras zu Jonas‘ Shorts und zog zwei Kondome heraus.Der Typ macht mich so heiß!,schoss es Stephan durch den Kopf. Stephan kam zurück und betrachtete den schönen Jonas, der auf dem Rücken im Gras lag und seine Augen geschlossen hatte. Langsam fing Stephan an, Jonas‘ hartem Prügel das Kondom überzuziehen. Seine Zunge glitt über Jonas‘ feuchte Haut, umspielte seine Brustwarzen. Als Zeichen der Anerkennung wurde er dabei von Jonas übers Haar gestreichelt.

„Und jetzt ist er dran!“, sagte Jonas.

„Nichts überstürzen!“, erwiderte Stephan lächelnd. Doch so lange konnte er auch seinen geschwollenen Schwanz nicht unter Kontrolle halten. Dennoch ließ sich Stephan Zeit, er ließ seine Zunge über das harte Geschlechtsteil kreisen. Das Kondom schmeckte nach Erdbeere, was Stephan noch mehr stimulierte.

„Nimm ihn dir!“, forderte Jonas seinen Freund auf.

Stephan steckte den steifen Schwanz bis zum Anschlag in seinen Mund und saugte gefühlvoll daran. Als Jonas vor Erregung schrie, hatte er für einen kurzen Augenblick Angst, er wäre zu laut. Eine Weile lag Jonas schwer atmend im Gras und drehte sich um. Stephan riss das nächste Kondompäckchen auf und versuchte es über sein hartes Geschlechtsteil zu ziehen. Er zitterte dabei, da er sehr erregt war und der Rasen stetig feuchter und somit kälter wurde. Doch er spürte nichts mehr von der nahenden Kälte, als er recht hart in Jonas eindrang. Sein Hintern schien sehr geschmeidig zu sein, Stephan hatte keinerlei Probleme, noch ein Stück tiefer in ihn einzudringen. Er sah, dass Jonas seine Finger in den Rasen grub, während er noch tiefer in ihn eindrang. Er wusste aber, dass es Jonas gefiel und nach mehreren Stößen kam Stephan.

Erschöpft, aber überglücklich lagen sie noch eine Weile nacktnebeneinander und hielten schweigend Händchen. Als die Dunkelheit einbrach und sich ein klarer Sternenhimmel über ihnen ausbreitete, stand Jonas auf und holte sich und Stephan einen flauschigen Morgenmantel.Ja, dachte Stephan,das ist der Richtige für mich!Bisnach Mitternacht saßen sie auf der Terrasse, erfrischten sich mit einem Cocktail und lauschten dem Zirpen der Grillen.

„Ich habe mich noch nie so geborgen gefühlt wie jetzt!“, sagte Stephan, der unbedingt seine Liebe zu Jonas artikulieren musste. Sanft strich Jonas über Stephans Wange und gab ihm einen Kuss. Diese Abende waren für Stephan etwas ganz Besonderes, so besonders, dass er jede Minute mit Jonas genoss. So verliebt wie heute war er noch nie.

„Wie sieht’s eigentlich aus?”, fragte Jonas eines Abends unvermittelt, als die beiden in der Stadt auf dem Weg ins Kino waren. „Willst du zu mir ziehen?”

Diese Frage traf Stephan völlig unvorbereitet. Er bewohnte nur eine Wohngemeinschaft mit einem lesbischen Pärchen, die oft unterwegs waren und die er deshalb auch nicht so gut kennenlernen konnte. Ein Einzug in Jonas’ Haus war geradezu verlockend, vor allem das geräumige Bad, die Marmortreppe, die er jeden Morgen herabsteigen konnte. Es waren die exorbitanten Kleinigkeiten, an denen sich Stephan erfreute.

„Ja, eigentlich gerne!”, sagte Stephan und strahlte. „Ja!”

„Das freut mich!”, sagte Jonas und legte seinen Arm um die Schulter seines Freundes. „Es ist unter der Woche immer so still in meinem Haus. Und meine Mutter besucht mich auch sehr, sehr selten.”

„Bist du eigentlich bei ihr geoutet?”, fragte Stephan. Bislang hatte er sich nicht getraut, die Familienangelegenheiten seines Freundes anzusprechen, weil Jonas sich in diesen Belangen einfach nicht öffnen wollte. Nun, da sie demnächst zusammenleben wollten, fand Stephan es korrekt, nach seiner Schwiegermutter in spe zu fragen.

„Ja, das bin ich. Das ist aber kein Problem für sie.”

„Kann ich sie mal kennenlernen?”

„Gerne!”, gab Jonas knapp zur Antwort und lenkte vom Thema ab.

Oh, also gibt es doch Probleme mit seiner Mutter. Aber mir könnte er es doch erzählen… Na ja, darüber zerbreche ich mir jetzt nicht den Kopf.

„Du bist wahrlich verliebt!”, bemerkte Stephans bester Freund Andi, als er Stephans funkelnde Augen sah. „Und morgen zieht es dich endlich zu ihm?”

„Ja! Endlich! Du musst mal sein Haus sehen! Unfassbar! Sein Pool! Unfassbar! Sein Wohnzimmer! Unfassbar!”

„Wenn du noch einmalunfassbarsagst ...”, drohte Julian, Andis Freund, und stellte einen angerichteten Salat auf den Tisch. „Bedient euch!”

Stephan betrachtete Julians glänzendes, mittellanges, dunkles Haar. Da musste eine halbe Tube Gel drin sein.

„Können wir ihn auch mal kennenlernen?”, fragte Andi und gab Julian zuerst etwas vom Salat auf den Teller.

„Gerne! Wir können euch gerne mal auf einen Cocktail einladen. Er hat ein riesiges Esszimmer und in der Küche ist alles, was man eigentlich nicht wirklich jeden Tag braucht. Eine Espresso-Maschine. Eine Orangenpressmaschine.”

„Eine Orgasmusmaschine?”, fragte Andi nach, als hätte er es nicht genau verstanden.

„Das muss aber ein Snob sein”, zische Julian.

„Ist er nicht!”, gab Stephan barsch wider.

„Ist ja gut! Aber du klingst so, als ob du in seinen Luxus anstatt in ihn verliebt wärst.”

Andi mischte sich ein: „Genug, Kinder! Nicht streiten!”

„Arbeitet er?”, fragte Julian.

„Ja, halbtags als Friseur. Er meinte, er könne nicht den ganzen Tag nichts tun. Er ist kein snobistischer oder dekadenter Müßiggänger!”

„Ist ja gut!”, wehrte Julian ab. „Ich sage nichts mehr gegen ihn. Ich finde es sogar gut, dass er was Sinnvolles macht … neben Cocktailmixen und Pool reinigen.”

Andi warf Julian einen warnenden Blick zu. Stephan wusste den Blick richtig zu deuten. Für Andi gab es stets eine Grenze für Julians Bemerkungen, die er nur zu gerne austestete.

Jonas

„Hey Engelchen, warte nicht mit dem Essen auf mich, Andi und sein Freundkochen was. Schade, dass du arbeiten musst, Andi hätte dich gerne auch kennengelernt.”

Jonas zerknüllte den Zettel und warf ihn in den Müll. Er hasste Informationen, die man ihm kurz und knapp auf einem Blatt Papier hinlegte. Sein Tag war ohnehin gelaufen, denn am Vormittag musste er feststellen, dass die Pumpe seines Pools verstopft war und deshalb den Geist aufgegeben hatte. Ohnehin standen demnächst auch am Dach Reparaturen an und Jonas hatte schlichtweg keine Lust, Handwerker an und in seinem Haus zu haben, die nach Nikotin und Schweiß rochen und wohlmöglich noch einen Kaffee verlangten. Und im Friseursalon tauchte seine Mutter auf, die ihre Spitzen von ihrem Sohn kürzen ließ. Nein, in Wirklichkeit wollte sie nicht ihre Spitzen schneiden lassen, sie wollte Jonas sprechen, ihn ausfragen und seinen neuen Freund kennenlernen, denn immerhin waren die beiden nun drei Wochen zusammen. Jonas vertröstete sie, indem er sagte: „Bald wirst du Stephan kennenlernen!” Seine Mutter musste sich mit dieser Information zufrieden geben.

Jetzt streifte Jonas durch die Wohnung. Auf die Terrasse wollte er sich nicht setzen, da er dort seinen Pool sehen und sich dadurch an die defekte Pumpe erinnern würde. Das trüb werdende Wasser war ohnehin ein Gute-Laune-Dämpfer. Er suchte im Keller nach einer Cola und stellte fest, dass die Kiste leer war, dabei hatte er sich so danach gesehnt. Kurzerhand holte er sein Handy hervor und rief Stephan an. Viermal klingelte es.

„Hey Jonas!”, meldete sich Stephan.

„Warum dauert das so lang?”

„Wir sind gerade beim Essen.” Das Schmatzen war nicht zu überhören.

„Hör mal zu! Du bist ja mit dem Auto unterwegs. Bring mir ne Kiste Cola mit!”

„Ja, wenn die Geschäfte nachher noch auf sind… Ich weiß nicht, ob ich vor 22 Uhr hier rauskomme!”

„Du kommst vor 22 Uhr raus, verlass dich drauf! Ciao!”

Jonas überlegte, ob er nicht zu barsch mit ihm umgesprungen war, doch irgendwie fand er seinen leisen, aber befehlsartigen Ton berechtigt, denn immerhin hätte Stephan mit seinem Kumpel Andi auch ein Treffen an einem Abend ausmachen können, an dem auch er Zeit gehabt hätte. Gleichwohl legte Jonas nicht allzu viel Wert auf neueKontakte. Viele seiner sogenannten Freunde hatten es auf sein Geld abgesehen, beziehungsweise den Luxus, den er zu bieten hatte. Im Sommer kamen sie scharenweise zur Pool-Party, im Winter waren sie verschollen, hier und da kam eine lieblose Weihnachtskarte mit zwei Zeilen. Erst im April, aber spätestens im Mai, wenn die Feiertage kamen und es draußen deutlich wärmer wurde, meldeten sich seine „Freunde” - bis er ihnen allen mal schonungslos gesagt hatte, was er von ihnen hielt, nämlich, dass sie allesamt Schmeichler seien und sich auf billige Weise bei ihm durchfraßen. Sicher war Jonas klar, dass er nicht alle über einen Kamm hätte ziehen dürfen, mit dem ein oder anderen hätte er gerne geschlafen. Schon kurze Zeit später bereute er seine ausfälligen Worte wieder, hatte aber zu viel Stolz, um sich zu entschuldigen. Seitdem ist er vorsichtig, wenn er neue Menschen in sein Leben lässt. Wie ein Pendel an einer Uhr schwingt in Jonas’ Herzen das Pendel des Misstrauens seit jenem Abend.

Auf der Couch liegend überlegte er, ob er Stephan ein zweites Mal anrufen sollte, um sich für seinen Tonfall zu entschuldigen. Doch das Handy lag im Flur und Jonas im Wohnzimmer.Solange der die Cola mitbringt, ist alles okay!

Stephan

Verloren in Gedanken hievte Stephan eine Kiste Cola in seinen kleinen roten Gebrauchtwagen. Noch nie hatte Jonas so kurz angebunden mit ihm geredet. Und dann dieser Ton! Als wäre Stephan ein Befehlsempfänger eines wortkargen Chefs. Irgendwie kam es ihm so vor, als hätte er etwas vergessen, als er sich ans Steuer setzte.Wieso lässt Jonas mich am Handy einfach so stehen, ohne dass ich auch „Ciao” sagen kann?Eigentlich waren es Kleinigkeiten, die Stephans Hirn zermarterten, aber jedes Unkraut ist am Anfang klein und irgendwann bekommt man es nicht mehr raus, wenn man es nicht an der Wurzel rauszieht.

Zum Glück brauchte Stephan nicht lange, bis er vor dem großen weißen Haus seines Freundes hielt, er konnte es kaum erwarten, mit Jonas zu sprechen, ihn zu fragen, was heute los gewesen war. Er trug die Kiste aus dem Auto und ging langsam zum Eingang. Jonas öffnete und Stephan versuchte in seinem Gesichtsausdruck schon zu erkennen, was mit ihm los war. Doch seine Miene war ausdruckslos.

„Da bist du ja endlich!”, sagte Jonas. „Stell sie im Flur ab!”

Stephan war erschrocken über die kühle Kommunikation, die Jonas an den Tag legte, denn das passte nicht zu ihm.

„Geht’s dir nicht gut?”, fragte Stephan, während sich Jonas schon an einer Flasche Cola bediente. Doch er wollte sie nicht pur trinken, sondern vermischte sie mit einem Schuss Kognak.

„Schmeckt das denn?”, fragte Stephan, der auch nach dieser Frage keine Antwort erhielt. „Jonas? Engelchen? Ist alles in Ordnung mit dir?”

Jonas stützte sich am Küchentisch ab und schüttelte den Kopf. „Heute Abend hätte ich einen zuverlässigen Freund gebraucht. Aber du pflegst ja deine Freundschaft zu Andi…”

„Er ist mein bester Freund!”, verteidigte sich Stephan.

„Lass mich aussprechen! Und du musstest ihn unbedingt an einem Tag sehen, an dem ich arbeiten musste. Meine Mutter war im Salon, wollte labern. Und die Pumpe im Pool ist verstopft.”

Gut, es gibt eine Erklärung für sein Verhalten.

„Treffen wir deine Mutter mal?”, fragte Stephan.

„Jetzt fängst du auch damit an! Nein, wozu?”

„Ich will sie gerne kennenlernen, schauen, wie die Mutter meines Engels aussieht. Ist das so schlimm?”

„Ja! Sie geht mir auf die Nerven. Ich hab auch keine Lust, deine Mutter kennenzulernen!”

„Das können wir aber bei Gelegenheit”, erwiderte Stephan. „Sie ist zwar sehr hysterisch und eigen, aber….”

„Kein Bedarf!”, zischte Jonas und verschwand mit seiner Kognak-Cola (oder besser gesagt: mit seinem Cola-Kognak, denn von Letzterem war mittlerweile mehr im Glas) ins Wohnzimmer. Stephan hörte, dass Jonas eine CD mit klassischer Musik aufgelegt hatte. Er ging zu ihm auf die Couch und streichelte seine blonden Haare.

„Deine Haare fühlen sich wie die eines frisch gebadeten Golden Retrievers an.”

„Bin ich dein Hund?”, fragte Jonas und rückte ein Stück von seinem Freund weg. „Fass mich jetzt nicht an, okay?”

„Was ist denn los? Du brauchst wegen Andi nicht eingeschnappt zu sein.”

Langsam bewegte Jonas seinen Kopf zu Stephan, sah ihn mit gefährlich funkelnden Augen an. „Eingeschnappt? Ich?”

Dieser Blick! Stephan war für einen kurzen Moment in Angst versetzt, weil er diese Facette seines Freundes noch nicht kannte. Er schluckte und lächelte dann. Es wäre ja absolut absurd, Angst vor seinem Freund zu haben, mit dem er innige Küsse tauschte, den er streichelte und mit dem er heißen Sex hatte.

„Irgendwie bist du eingeschnappt. Ich sage dir aber, dass ich weiterhin Andi und Julian besuchen werde, so wie es mir passt. Glaub ja nicht, dass ich mich von dir abhängig machen lasse.”

Jonas schaute Stephan an und sagte mit gedämpfter Stimme: „Du machst mich sehr traurig!” Mit seiner rechten Hand holte er plötzlich aus. Der Schlag in Stephans Gesicht ließ ihn kurz aufschreien. Mit weit aufgerissenen Augen blickte der Geschlagene in das Gesicht seines Freundes, der aussah, als hole er gleich noch einmal aus. „Spinnst du? Das tat echt weh!”

„Fick dich!”, flüsterte Jonas, schaltete die Stereoanlage aus und verließ das Wohnzimmer. Stephan musste eine Weile verarbeiten, was eben passiert war.

Acht Stunden später wachte Stephan neben seinem Freund auf und betrachtete sein schlafendes Gesicht. Seine Arme umschlangen ein weißes Stoffschaf, das Jonas so fest hielt, als sei es sein kleines Baby. Es war kaum zu glauben, dass von ihm eine so heftige Ohrfeige ausgehen konnte.So ist das manchmal! Jedem kann mal die Hand ausrutschen und solange es bei dem einen Mal bleibt… Aber warum er mich jetzt geschlagen hat, weiß ich leider immer noch nicht… Ich habe ihn doch nicht beleidigt, habe nur gesagt, dass ich finde, dass er eingeschnappt sei. Außerdem kann ich Jonas einfach nicht böse sein.

Jonas blinzelte und sah Stephan, hinter dessen Stirn die Mühlen des Grübelns mahlten.