Schlafstörungen - Peter Spork - E-Book

Schlafstörungen E-Book

Peter Spork

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Beschreibung

Rowohlt E-Book Snippet «Ein Buch zum Einschlafen» ist gemeinhin kein gutes Zeugnis für eine Publikation, in diesem Fall soll dieses Buch aber genau dabei helfen. Es ist ein Buch für Menschen mit Schlafproblemen und präsentiert fundiert, lebendig und verständlich Wege aus der Schlaflosigkeitsfalle. Es erklärt, welche die häufigsten Schlafstörungen sind, welche Ursachen sie jeweils haben und was dagegen hilft. Wir müssen den Schlaf ernst nehmen, denn ausreichender Schlaf macht schlau, glücklich und schlank, hält uns jung und gesund. Oder anders ausgedrückt: Schlafmangel macht auf Dauer dick, dumm und krank.

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Seitenzahl: 76

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Peter Spork

Schlafstörungen - Der Akuthelfer

Ihr Verlagsname

Über dieses Buch

Rowohlt E-Book Snippet«Ein Buch zum Einschlafen» ist gemeinhin kein gutes Zeugnis für eine Publikation, in diesem Fall soll dieses Buch aber genau dabei helfen. Es ist ein Buch für Menschen mit Schlafproblemen und präsentiert fundiert, lebendig und verständlich Wege aus der Schlaflosigkeitsfalle. Es erklärt, welche die häufigsten Schlafstörungen sind, welche Ursachen sie jeweils haben und was dagegen hilft.

Über Peter Spork

Inhaltsübersicht

Schlafen Sie gut!Wenn der Schlaf gestört istDie 88 SchlafkrankheitenSchwierige DiagnoseKampf der Unruhe: Grübelei und InsomnieEntspannung: Der Schlüssel zur EinschlaftürCoaching und Hygiene: Wege aus der SchlaflosigkeitSchlafmittel und -mittelchenSchlafapnoe: Schnarcher in LebensgefahrWenn die Beine kribbelnSchwache Rhythmen: Warum Ältere schlechter schlafenLichttherapie: Helligkeit für starke RhythmenMelatonin: Guter Zeitgeber – schlechtes SchlafmittelSchichtarbeit: Wenn die Nacht zum Tag wirdStrategien gegen den JetlagSchlafstörungen bei Kleinkindern: Schlummern lernenParasomnien: Vom Zähneknirschen und SchlafwandelnNarkolepsie: Die SchlafanfallkrankheitWie Krankheiten der Schlafforschung helfenWeiterführende Bücher von Peter Spork zum Thema

Schlafen Sie gut!

Mein Schlafbuch (rororo 62121) gilt vielen als Klassiker, wenn es um die populärwissenschaftliche Aufbereitung der Frage geht, warum wir überhaupt schlafen müssen. Es wurde in vier Sprachen übersetzt und liegt auch auf Deutsch in einer aktuellen Auflage vor. Viele Menschen mit Schlafproblemen haben mir mittlerweile geschrieben oder am Rande von Lesungen und Vorträgen berichtet, dass ihnen das Buch bei der Bewältigung ihrer Probleme helfen konnte – oder zumindest dazu beigetragen hat, diese sehr viel besser einzuordnen.

Dennoch war das Schlafbuch nie als Ratgeber gedacht. Es soll in die spannende Welt der Schlafforschung einführen, erklären, was im Gehirn und im restlichen Körper während des Schlafs geschieht. Kurz: Es soll das Wunder unseres Schlafbewusstseins greifbar machen, schildern, warum wir ein Drittel unserer Zeit in einem Zustand verbringen, der zumindest vordergründig ganz schön unproduktiv zu sein scheint.

Das sechste Kapitel widmet sich dennoch recht ausführlich den Schlafstörungen. Es stellt die wichtigsten von ihnen vor, erklärt, wie man sie diagnostiziert und was man gegen sie tun kann. Insofern ist es nur konsequent, wenn der Rowohlt-Verlag nun angeregt hat, dieses Kapitel aktualisiert als E-Book zu veröffentlichen. Und Sie, liebe neue Leser, haben nach der Lektüre ja vielleicht Lust, noch mehr über den Schlaf und seine Ursachen zu erfahren. Da gäbe es ein gutes Buch, das ich Ihnen empfehlen könnte …

Doch jetzt erst mal viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg im Kampf gegen Ihr Schlafproblem.

 

Der Begriff «Kampf» bringt mich dabei gleich zum ersten – und allerwichtigsten – Tipp: Vergessen Sie nie den berühmten Satz des israelischen Schlafforschers Peretz Lavie: «Entspannung ist der Schlüssel zur Einschlaftür.» Setzen Sie sich also bloß nicht unter Leistungsdruck. Viele Schlafstörungen verschlimmern sich, wenn Betroffene sie allzu verkrampft bekämpfen wollen.

Verliert der Schlaf erst seine Leichtigkeit, ist er schon halb entschwunden. Deshalb nehmen Sie alles, was ich hier schreibe, nicht zu ernst. Bleiben Sie locker, damit der gute Schlaf möglichst oft zu Ihnen finden kann. Jeder Mensch schläft gelegentlich schlecht – auch der Schlafgestörte. Begreifen Sie folglich jeden Fortschritt als Geschenk, auch den kleinsten. Und lassen Sie sich – bevor Sie verzweifeln – von einem Schlafmediziner helfen. Sollten Sie das Ein- und Durchschlafen wirklich wieder neu erlernen müssen, wird Ihnen die Anleitung von Fachleuten im Rahmen einer Schlafschule mit einer gewissen Sicherheit helfen können.

 

Geruhsame Nächte wünscht

Ihr Peter Spork

Hamburg, im Frühjahr 2015

Wenn der Schlaf gestört ist

Die 88 Schlafkrankheiten

Moderne Gesellschaften sind unausgeschlafen. Auch die deutsche. Im Jahr 2008 nahmen hierzulande 4 Prozent der versicherten Patienten vom Arzt verordnete Hypnotika und Sedativa im Wert von 104 Millionen Euro ein. Allein die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) übernahm für 104500 ihrer Versicherten die Bezahlung eines solchen Medikaments. Schlaf- und Beruhigungsmittel gehören außerdem zu den erfolgreichsten frei verkäuflichen Medikamenten. Den volkswirtschaftlichen Schaden, der pro Jahr vor allem durch unbehandelte Schlafstörungen verursacht wird, schätzen Mediziner auf 10 Milliarden Euro.

Im Jahr 2008 lieferte eine Befragung von 20000 Patienten in 539 deutschen Allgemeinarztpraxen alarmierende Zahlen: Sieben von zehn Befragten klagten über Schlafprobleme, vier von zehn litten daran regelmäßig. Jeder Sechste beklagte häufige Schläfrigkeitsattacken am Tag, acht Prozent nickten tagsüber sogar immer mal wieder ungewollt ein. Kleinere repräsentative Umfragen, die statt Patienten Durchschnittsbürger aushorchen, enden kaum besser: Etwa ein Viertel aller Westdeutschen leide zumindest zeitweilig an Ein- oder Durchschlafstörungen, ermittelten in den 1990er Jahren Göttinger Schlafmediziner. Damit liegt unser Land im internationalen Mittelfeld: 15 bis 35 Prozent der Bevölkerung in den westlichen Industrieländern leiden an Schlaflosigkeit. Zahlen aus dem Jahr 2010 belegen, dass etwa ein Zehntel der Deutschen an chronischer Schlaflosigkeit (Insomnie) erkrankt ist. Mindestens die Hälfte dieser Menschen gehört wegen der Hartnäckigkeit des Leidens zum Arzt. Nach einer internationalen Erhebung der US-amerikanischen National Sleep Foundation aus dem Jahr 2013 schläft der Durchschnittsdeutsche an Werktagen nur noch sieben Stunden und eine Minute. Das ist eindeutig zu wenig. Allerdings schlafen Amerikaner, Japaner und Briten sogar noch weniger. Und eine andere aktuelle Untersuchung hat ergeben, dass wir an Werktagen erstaunliche 38 Minuten weniger schlafen als noch vor zehn Jahren. Der Trend zum zunehmenden Schlafmangel, der nun schon seit etwa 30 Jahren beobachtet wird, ist also ungebrochen.

Doch was ist schlechter Schlaf eigentlich? Wann ist der Schlaf gestört? Diese Frage lässt sich ungeheuer schwer beantworten. Viele Menschen bilden sich nur ein, sie bekämen nicht genug Schlaf – sprich sie hätten eine Insomnie –, etwa weil sie nachts häufig wach werden oder ihnen die Einschlafzeit im Bett sehr lange vorkommt. In Wahrheit ist ihr Schlaf aber sehr tief und zumindest nicht zu kurz, sodass er seine wichtigste Funktion erfüllt: Er ist erholsam.

Andere Menschen wiederum schlafen viel und lange, kämen nie auf die Idee, schlafkrank zu sein, wachen morgens dennoch immer wieder unausgeschlafen, übermüdet und schlapp auf. Sie haben anschließend Probleme, den ganzen Tag wach zu bleiben, und dürften – ohne es zu wissen – irgendeine Krankheit haben, die ihren Schlaf nicht tief genug sein lässt oder immer wieder für sehr kurze Augenblicke unterbricht. Dadurch ist er kaum erholsam. Das führt zu einem krankhaft erhöhten Schlafbedürfnis, Hypersomnie genannt.

Viel leichter als die Schlafstörung erkennt man ihr Gegenteil: Wer morgens entspannt, gut gelaunt und voller Energie den Tag beginnt, diesen daraufhin problemlos auf anspruchsvollem Leistungsniveau übersteht und am kommenden Abend zur gewünschten Zeit müde wird, um rasch einschlafen zu können, der hat gut geschlafen. Doch gibt es solche Menschen überhaupt? Natürlich! Die meisten Kinder schlafen so gut. Und manche Erwachsene sicher auch. Gute Schläfer wissen allerdings im Allgemeinen nicht, warum ihnen ihr Kunststück immer wieder gelingt. Für sie ist erholsamer Schlaf eine Selbstverständlichkeit. Sie haben sich zumeist noch nie Gedanken über ihr Glück gemacht. Vor allem aber wissen sie nicht, wie viele Menschen sie um ihre gelungenen Nächte beneiden.

Für all die Unausgeschlafenen gibt es nämlich unzählige mögliche Auslöser ihres Problems. Schlafmediziner unterscheiden 88 Schlafkrankheiten. Alles Denkbare und noch mehr Undenkbares gehört dazu: Schlafwandeln, Rückenschmerzen, Wadenkrämpfe, Menstruationsbeschwerden, Asthma, Zähneknirschen, umweltbedingte Schlafstörungen – wie zum Beispiel das Schlafen bei falschen Temperaturen oder zu viel Lärm, das Syndrom der ruhelosen Beine, Tinnitus, Albträume, Nebenwirkungen von Medikamenten, Hormonstörungen, Sodbrennen, extremes Schnarchen mit häufigen Atemaussetzern namens Schlafapnoesyndrom, die Schlafanfallskrankheit Narkolepsie, grundlose Panikattacken, massive nächtliche Grübelei, unergründliche innere Unruhe, Halluzinationen, Depressionen, Störungen der chronobiologischen Rhythmik und vieles mehr.

Schwierige Diagnose

Die Fachleute täten sich unglaublich schwer, wollten sie für jede der 88 Schlafkrankheiten ein eigenes Diagnosesystem entwickeln. Deshalb einigten sie sich darauf, die Schlafqualität ihrer Patienten zum Maß aller Schlafgesundheit zu erheben. Letztlich messen sie, ob der Schlaf seine wichtigste Aufgabe erfüllt: uns optimal durch den Tag zu bringen. Schafft er das nicht, war er nicht erholsam, und geschieht das immer wieder, muss er unter Umständen sogar mit medizinischer Hilfe verbessert werden.

Doch woran erkennen Betroffene, dass sie ein ernstes, vielleicht sogar behandlungsbedürftiges Schlafproblem haben? Die Faustregel lautet: Wer erstens über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen nahezu jede Nacht Schwierigkeiten mit dem Ein- oder Durchschlafen hat und zweitens am Morgen danach nicht ausgeschlafen ist sowie drittens im Laufe des Tages über Schläfrigkeitsattacken oder einen unerklärlichen Leistungsabfall klagt, der muss zum Arzt. Dabei sollten mindestens zwei Faktoren gleichzeitig auftreten. Schlechter Schlaf allein ist noch keine Schlafstörung.