Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Viele, die erfolgreich abgenommen haben, nehmen bald wieder zu. Auch der Autorin erging es nicht anders. Anhand ihrer Aufzeichnungen früherer Diäten erkannte sie, dass sie schon während der Diät etwas tun musste, damit sie anschließend das Gewicht ohne Mühe halten kann. Sie sagt selbst: "Rückblickend betrachtet, war es kein Wunder, dass ich nach Diäten immer wieder zunahm, denn ich klammerte einen großen Teil des Gesamtkonzeptes einfach aus." Sie hält nun seit einigen Jahren ihr Normalgewicht und hat heute nicht mehr die Befürchtung, wieder zuzunehmen. Wie sie es geschafft hat, erfahren Sie in diesem Buch.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 94
Veröffentlichungsjahr: 2015
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Claudia Wagner
Schlank werden - schlank bleiben
dauerhaft abnehmen
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Einleitung
Wichtiger Hinweis:
Mein Weg
Kinderzeit
Wie kam es zum Übergewicht?
Die Vorteile des Normalgewichtes
Sich etwas einreden
Welche Vorbereitungen traf ich?
Zwischenmahlzeiten
Was war mir wichtig?
Darf genascht werden?
Bewegung
Wie hielt ich die Diät durch?
Was löste bei mir Heißhunger aus?
Wie bereitete ich mich auf die Zeit nach der Diät vor?
Wie verhindert man den Jo-Jo-Effekt?
Sucht
Suchtverlagerung
Die gute Nachricht
Wie sieht es heute aus?
Lebe ich heute wie ein Asket?
Falsche Weisheiten
Was ich für wichtig halte
Der Diät-Test
Gerichte die satt und schlank machen
Impressum neobooks
Diäten gibt es wie Sand am Meer. Viele davon mögen erfolgversprechend sein, andere sind eher gesundheitlich bedenklich. Für welche man sich letztendlich entscheidet, hängt oft davon ab, welche Ernährungsweise bevorzugt wird oder ob man der Meinung ist, eine bestimmte Diät bringt den größten Erfolg und kommt den persönlichen Vorlieben in Sachen Ernährung am nächsten.
Mit keiner Diät konnte ich mich wirklich anfreunden. Bei der einen sollte ich auf Dinge verzichten, die ich mochte, die andere war mir zu kompliziert, bei der nächsten musste ich Kalorien zählen, was mir lästig war. Diäten wie „Schlank im Schlaf“ oder „Low-Fat-Diät“ klangen zwar interessant, jedoch fehlte mir das Durchhaltevermögen, mich über längere Zeit einer bestimmten Ernährungsrichtung zu widmen. Ebenso fehlte mir der Wille, von meinen bisherigen Gewohnheiten abzurücken.
Die ersten Tage der Diät hielt ich meist gut durch und das Gewicht ging nach unten. Zweimal gelangen mir erhebliche Gewichtsverluste, doch damit war die Sache noch nicht getan. Die Schwierigkeit bestand darin, das Gewicht nach der Diät zu halten. Oft erweisen sich kleine Kurzdiäten oder monatelanges Hungern letztendlich als vergeudete Zeit. Die Anstrengung und Entbehrung hätte ich mir sparen können.
War ich auf Diät, konzentrierte ich mich darauf, die überflüssigen Kilos loszuwerden. Ich sah mich in naher Zukunft als schlanken Menschen und stellte mir vor, wie groß die Freude sein wird, wenn meine frühere Kleidung, die seit Jahren ungetragen im Schrank hing, wieder passt. Eine Diät sollte mir helfen, dieses Ziel zu erreichen. Rückblickend betrachtet, war es kein Wunder, dass ich nach Diäten immer wieder zunahm, denn ich klammerte einen großen Teil des Gesamtkonzeptes einfach aus. Ich dachte nicht daran, wie es nach dem Gewichtsverlust weitergehen soll – und schon gar nicht, wie ich mich schon während der Diät auf die Zeit danach vorbereiteten sollte.
Bei meiner letzten Diät ging ich einen anderen Weg. Im Ergebnis nahm meine dreiköpfige Familie innerhalb eines halben Jahres deutlich mehr als 100 kg ab. Wir halten unser Normalgewicht nun schon seit einigen Jahren und haben heute nicht mehr die Befürchtung, irgendwann wieder zuzunehmen.
Wie wir das geschafft haben, soll dieses Buch zeigen. Vielen Dank, dass Sie es lesen.
*****
Ich fürchte, dass Arthur geneigt ist, sich der Völlerei, als seiner Lieblingsgottheit, hinzugeben, und wenn er nicht fürchten müsste, seinen Appetit unwiederbringlich abzustumpfen oder seine Genussfähigkeit gänzlich zu zerstören, sich in die gröbsten Ausschweifungen zu stürzen.
Anne Brontë – Die Herrin von Wildfell Hall
*****
Ich bin kein Arzt. Alles, was ich in diesem Buch niederschrieb, beruht auf Beobachtungen und Erfahrungen bei mir und anderen Personen. Wenn ich Sie im Buch direkt anspreche, so geschieht das der Einfachheit halber. Bitte entscheiden Sie selbst, ob Sie die Ratschläge und Hinweise für sich anwenden!
Zur Erläuterung:
Im Zusammenhang mit meiner Abnehmphase benutze ich häufig das Wort Diät. Damit meine ich allerdings keine spezielle Ernährungsform, sondern eine ganz normale, jedoch kalorienreduzierte Ernährung.
Wenn der Versuch missglückte, mein Übergewicht verschwinden zu lassen, konnte ich mich glücklich schätzen, im Endeffekt nicht noch mehr zugelegt zu haben.
Zwei beachtliche Gewichtsverluste hatte ich im Jahr 1993 und 2001 zu verzeichnen. Die Diät im Jahr 2001 protokollierte ich und habe so noch heute einen guten Überblick, wie schnell ich abnahm und was ich damals aß. Innerhalb von fünfeinhalb Monaten nahm ich im besagten Jahr etwas mehr als 30 kg ab, indem ich hauptsächlich Eiweiß und Trennkost aß. Vierzehn Tage nach der Diät wog ich vier Kilogramm, nach weiteren zwei Monaten bereits elf Kilogramm mehr. Dieses Gewicht hielt ich dann rund einen Monat und nahm den darauffolgenden Monat weitere fünf Kilogramm zu. Innerhalb von viereinhalb Monaten hatte ich also mehr als die Hälfte des Gewichts, das ich verloren hatte, wieder zugelegt. Es dauerte dann nicht mehr lange, bis ich alles, was ich mir zuvor mühsam abhungerte, wieder auf den Rippen hatte. Die Zeit der Entbehrung war für die Katz‘ gewesen.
Es folgten viele kleine Diäten, bei denen ich zwischen drei und acht Kilogramm verlor, die im Endeffekt jedoch keinen langfristigen Erfolg hatten. Bei einer vierzehntägigen Diät, wo ich 5,5 kg abnahm, hatte ich nach drei Wochen mein altes Gewicht wieder erreicht. Eine Diät von drei Wochen, wo ich 4,6 kg verlor, erwies sich nach einem Monat als umsonst. Bei einer Drei-Tage-Diät mit einem Gewichtsverlust von 1,4 kg brauchte ich nur einen Tag, um mein Ausgangsgewicht sogar noch um ein Kilogramm zu überschreiten. Diese Aufzählung könnte weiter fortsetzen.
Die Unfähigkeit, dauerhaft abzunehmen, deprimierte mich letztendlich so sehr, dass ich viele Jahre lang Schwierigkeiten hatte, überhaupt wieder einen Abnehmversuch in Angriff zu nehmen. Ständig sah ich vor mir, wo ich gewichtsmäßig bereits einmal war, welcher Weg mir noch bevorstand und wie leicht das Scheitern ist.
Irgendwann schliefen meine Versuche gänzlich ein und ich fand mich damit ab, für den Rest meines Lebens unförmig auszusehen. Das Hauptproblem war, so sehe ich es heute, dass ich mir zu viel vornahm, mit mir selbst zu streng war und meinte, ich müsse mich an Ernährungsregeln halten, die sich andere ausgedacht hatten und für richtig hielten.
Heute, nachdem ich abgenommen habe und mein Gewicht halte, erachte ich alle mir bekannten Diäten als Unfug.
Auch meinen letzten Gewichtsverlust im Jahr 2010 hielt ich schriftlich fest. Allerdings schrieb ich nicht mehr auf, was ich aß, sondern notierte nur den Gewichtsverlust. Innerhalb von rund sechs Monaten nahm ich 35 kg ab und habe damit den vorherigen Gewichtsverlust sogar um fünf Kilogramm übertroffen.
Während meiner Kindheit waren die Mahlzeiten etwas vollkommen Nebensächliches für mich. Oftmals behinderten sie mich in meinen Aktivitäten, die ich deswegen unterbrechen musste. Häufig zog ich es vor, Hunger zu haben und ließ eine Mahlzeit ausfallen, nur um das Herumtollen mit meinen Spielkameraden draußen in freier Natur, auf dem Spielplatz oder beim Baden am See nicht unterbrechen zu müssen. Meist vergaß ich in der Aufregung des Spiels, dass man hin und wieder etwas essen muss.
Kam ich hungrig wie ein Bär nach Hause, betrachtete ich die Mahlzeit als etwas, was zwar schmeckte, in erster Linie aber meinen Hunger stillen sollte. War die Mahlzeit vorüber und ich satt, war sie auch wieder aus meinen Gedanken verschwunden. Andere Dinge rückten dann in den Vordergrund. Wann es Zeit wurde, wieder etwas zu essen, bemerkte ich entweder, wenn ich zur nächsten Mahlzeit gerufen wurde, oder wenn der Magen knurrte.
Essen zu dieser Zeit war das, was es sein sollte: Die notwendige Nahrungsaufnahme, die man sich dadurch versüßte, sie schmackhaft zuzubereiten. War man mit dieser Art von Pflicht fertig, ging es wieder an die eigentlichen Aufgaben - die einen interessierten oder die notwendig waren.
Die ersten 25 Jahre meines Lebens änderte sich dieses Essverhalten nicht.
Solange man in dieser Situation bleibt, wird es keine Probleme mit Übergewicht geben. In dieser Lage befinden sich Menschen, die schlank sind und immer schon schlank waren, ohne dafür etwas tun zu müssen. Ich erinnere mich an eine Kollegin, eine Frau in mittleren Jahren, die am späten Nachmittag im Auto zu mir sagte: „Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum ich Kopfschmerzen habe. Jetzt weiß ich es: Ich habe heute noch gar nichts gegessen.“ Sie war schlank und sie blieb es, weil ihre Gedanken nicht dauernd um das Thema Essen kreisten.
Meine Schwierigkeiten begannen, als das Essen mehr in meinen Lebensmittelpunkt rückte. Nach und nach wurden die Mahlzeiten zu etwas, worauf ich mich freute, die ich als Ersatzbefriedigung oder zur Abtötung der Langeweile ansah, die ich zeitlich vorzog oder öfter als nötig genoss. So etwas rächt sich früher oder später, denn es brennt sich ins Bewusstsein ein.
Kurze Antwort: Weil ich zu viel aß. Ich aß aus Langeweile, um mich selbst zu belohnen, weil ich gerade in der Nähe des Kühlschrankes war, weil andere auch etwas aßen – nur selten wegen Hunger.
Um aus diesem Kreislauf herauszukommen, brauchte ich einen starken Willen, doch wie mir die Vergangenheit oft genug zeigte, war dieser nach spätestens drei Tagen erschöpft und die Lust, ungehindert essen zu können, stellte sich mit aller Macht und all seinen Folgen wieder ein.
Dabei aß ich noch nicht einmal besonders fettreich. Ich verwendete zum Frühstück und Abendbrot nur etwas Halbfett-Margarine, für den Kaffee 1,5-prozentige Milch statt Kondensmilch und schnitt das Fett beim Fleisch ab. Mein Problem war, dass ich zu viel, zu oft und den ganzen Tag über aß. Das Sprichwort sagt: „Kleinvieh gibt auch Mist“, und viele kleine Snacks summierten sich im Laufe des Tages zu einer großen Kalorienmenge. Dazu kommt, dass Essen heutzutage leicht verfügbar ist: Vieles ist bereits in Scheiben geschnitten, in der Stadt finden sich überall Angebote für eine Zwischenmahlzeit und der Kühlschrank bietet Lebensmittel an, die man sich zwischendurch in den Mund stecken kann. So etwas verführt.
Einige Diäten in der Vergangenheit führten ebenso dazu, dass ich mich oft nicht bremsen konnte. War der Verzicht zu groß, was beispielsweise beim Fasten oder bei einer reinen Rohkost-Diät der Fall war, wurde der Appetit auf gewohnte Speisen unermesslich hoch, und nicht nur das, nach einer harten Entbehrungsphase stopfte ich mich oft mit Lebensmitteln voll, die ich sonst eher sparsam genoss; nur um den Heißhunger unterdrücken zu können.
Bei meinem letzten und erfolgreichsten Gewichtsverlust änderte ich nur wenig an meinem bisherigen Speiseplan. Der Grund war anfangs, dass ich nicht annahm, längere Zeit durchzuhalten. Ich sah mich wieder scheitern und ging die Sache daher nur halbherzig an. Der Gedanke, dass auf diese Weise die Zeit bis zum Normalgewicht unendlich lange dauern würde, kam mir nicht, es sollte nur ein kleiner Versuch sein, wenigstens etwas an Gewicht zu verlieren. Ich hatte weder einen Zeitplan im Kopf, noch hegte ich große Hoffnungen.
Natürlich gibt es eine Menge Vorzüge, wenn man normalgewichtig ist. Die Atmung ist wesentlich ruhiger, die allgemeine Bewegung fällt leichter, man ist nicht so schnell erschöpft, die Scham, zu viel zu wiegen, ist nicht existent. Es ist schön, wenn Kleidung wie angegossen passt und keine breiten Schuhe nötig sind. Das Bücken fällt leichter, die Ausdauer ist länger - alles Zeichen, dass Übergewicht den Körper wirklich belastet.
Die Aussagen mancher Übergewichtiger, sie fühlen sich mit ihrem Übergewicht wohl, halte ich für Show. Als ich übergewichtig war, konnte ich keinen wirklichen Pluspunkt dafür vergeben. Ich fühlte mich durchweg unwohl, schämte mich und hoffte, dass mein Übergewicht akzeptiert wird und keine dummen Sprüche kommen. Heute ist es mir nicht mehr unangenehm, wenn ich mich auf Fotos oder Videos sehe.
Das soll nicht heißen, dass Übergewicht nicht auch seine Vorteile hat. Man kann so viel essen, wie man möchte, muss diesbezüglich auf nichts achten und auf nichts verzichten. Doch der Preis, den man dafür zahlt, ist hoch. Es ist einem oft peinlich, man muss mit viel Kleidung die Fettpolster verbergen, ist häufig schlapp und müde.