Schmerzlinderung durch Triggerpunkt-Therapie - Valerie Delaune - E-Book

Schmerzlinderung durch Triggerpunkt-Therapie E-Book

Valerie Delaune

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Beschreibung

Ein Leben mit Schmerzen? – Das muss nicht sein! Hunderte von Menschen, die unter Schmerzen litten und von anderen Ärzten keine eindeutige Diagnose erhalten konnten, hat Valerie Delaune bereits erfolgreich behandelt. Mit der Triggerpunkt-Therapie hat sie ihren Patienten auf schonende und nicht medikamentöse Weise geholfen. In diesem Buch gibt die Akupunkteurin und Therapeutin Anleitung zur Selbsthilfe. Sie erklärt, was Triggerpunkte sind, wie sie entstehen und wie sie effektiv (eigenständig) gelindert werden können. Auch hilfreiche Schritte zur Rückfallprävention kommen nicht zu kurz. Die Übungen im Buch werden mit zahlreichen Farbabbildungen illustriert und von medizinischen Hintergrundinformationen begleitet.

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Seitenzahl: 539

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Valerie DeLauneSchmerzlinderung durch Triggerpunkt-TherapieDas Selbsthilfebuch

Über dieses Buch

Der Alltag wird zu einer zunehmenden Herausforderung für unseren Körper: Wir führen überwiegend sitzende Tätigkeiten aus, starren stundenlang auf den Computerbildschirm und vernachlässigen sportliche Aktivitäten als sinnvollen Ausgleich. Die Folge sind Muskelverspannungen und oftmals chronische Schmerzen, die von sogenannten myofaszialen Triggerpunkten herrühren. Diese sind weit verbreitet und schränken die Lebensqualität der Betroffenen erheblich ein. 

Mit der Triggerpunkt-Therapie behandelt Valerie DeLaune seit Jahren Patienten, denen andere Verfahren nicht helfen konnten. In diesem Buch gibt die Akupunkteurin und Therapeutin Anleitung zur Selbsthilfe. Sie erklärt, was Triggerpunkte sind, wie sie entstehen und wie sie effektiv (eigenständig) gelindert werden können. Auch hilfreiche Schritte zur Rückfallprävention kommen nicht zu kurz. Die zahlreichen Schritt-für-Schritt-Übungen im Buch werden durch Farbabbildungen illustriert und von medizinischen Hintergrundinformationen begleitet.

Valerie DeLaune ist Akupunkteurin und Therapeutin für neuromuskuläre Erkrankungen. Sie hat mehrere Bücher über Akupunktur und Triggerpunkt-Therapie verfasst und gibt Seminare zu diesen Themen.

Copyright: © der deutschen Ausgabe: Junfermann Verlag, Paderborn 2014

Copyright: © der Originalausgabe: 2011 by Valerie DeLaune. All rights reserved.

Die Originalausgabe ist 2011 unter dem Titel „Pain Relief with Trigger Point Self-Help“ bei North Atlantic Books erschienen.

Übersetzung: Karsten Petersen

Fachlektorat: Dr. Susanne Kuhlmann-Krieg

Coverfoto: © Picture-Factory – Fotolia.com

Covergestaltung / Reihenentwurf: Christian Tschepp

Satz & Digitalisierung: JUNFERMANN Druck & Service, Paderborn

Alle Rechte vorbehalten.

Anmerkung des Verlags Die im Buch dargestellten Übungen und Informationen wurden sorgfältig geprüft. Autor, Lektorat und Verlag sind jedoch nicht haftbar zu machen für Irrtümer, für das Fehlen von Informationen oder für irgendwelche Folgen, die sich aus der Anwendung der in diesem Buch enthaltenen Angaben ergeben, und übernehmen weder ausdrücklich noch implizit eine Gewähr im Hinblick auf den Inhalt des Buches.

Autor, Lektorat und Verlag haben alle Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass im Text genannte Medikamente, Nahrungsmittelergänzungen und deren Dosierungsanweisungen den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gültigen Empfehlungen und anerkannten Vorgehensweisen entsprechen. Da aber Forschungsstand, gesetzliche Regelungen und Erkenntnisse zu medikamentöser Therapie und zu den Wirkungen einzelner Medikamente in stetem Wandel begriffen sind, wird Leserinnen und Lesern eindringlich nahegelegt, den Beipackzettel jedes verordneten Medikaments zu prüfen und mit ihrem behandelnden Arzt oder Therapeuten zu sprechen, damit sie bei jeder Veränderung von Indikation oder Dosierung über die betreffenden Warnhinweise und Vorsichtsnahmen informiert sind.

Erscheinungsdatum dieser eBook-Ausgabe: 2014

ISBN der Printausgabe: 978-3-87387-982-9 ISBN dieses eBooks: 978-3-87387-991-1

Abkürzungsverzeichnis

In diesem Buch werden die folgenden, allgemein üblichen Abkürzungen für lateinische oder griechische, in der Anatomie gebräuchliche Begriffe verwendet:

Abkürzung

Erklärung

A.

„arteria“ (gr.): Arterie (Schlagader)

Art.

„articulatio“ (lat.): Gelenk

M.

„musculus“ (lat.): Muskel

Mm.

„musculi“ (lat.): Muskeln, Muskulatur

N.

„nervus“ (lat.): Nerv

Lig.

„ligamentum“ (lat.): Band

Proc.

„processus“ (lat.): Vorsprung, Fortsatz

Am Ende des Buches finden Sie zudem ein Verzeichnis der im Buch behandelten Muskeln mit ihren lateinischen Namen.

Hinweis

Viele der in Klammern gesetzten Erklärungen werden im Text mehrfach wiederholt. Dieses Vorgehen erspart jenen Lesern das Hin- und Herblättern, die das Buch nicht von der ersten bis zur letzten Seite durchlesen, sondern eventuell nur die für sie relevanten Passagen aufschlagen.

Danksagung

Dieses Buch wäre nicht möglich gewesen ohne das Lebenswerk von Janet Travell und David G. Simons, die unermüdlich daran gearbeitet haben, Triggerpunkte zu erforschen, deren Schmerzfelder und andere Symptome zu dokumentieren und dann dieses Wissen Medizinern, Heilpraktikern und der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Travell und Simons haben gemeinsam ein umfassendes Standardwerk in zwei Bänden über die Ursachen und Behandlung von Triggerpunkten verfasst, das sich an Ärzte wendet. Das vorliegende Buch Schmerzlinderung durch Triggerpunkt-Therapie ist eine komprimierte Fassung dieser Bände; es wendet sich an Laien sowie Mediziner und Therapeuten, die kein tiefergehendes Wissen benötigen, um Triggerpunkt-Injektionen fachgerecht durchführen zu können.

Janet Travell hat Pionierarbeit bei der Erforschung neuer Behandlungsmethoden bei Schmerzen geleistet, darunter auch Triggerpunkt-Injektionen. In ihrer privaten Praxis behandelte sie Senator John F. Kennedy, der seinerzeit beim Gehen auf Krücken angewiesen war, weil er unter lähmenden Rückenschmerzen litt und kaum in der Lage war, auch nur ein paar Stufen hinabzugehen. Wegen der zunehmenden Verbreitung von Fernsehgeräten war es für Präsidentschaftskandidaten wichtig geworden, körperlich fit zu erscheinen, und wenn er auf Krücken aufgetreten wäre, hätte das Präsident Kennedy den Wahlsieg gekostet. Travell wurde zur ersten Frau, die als Ärztin ins Weiße Haus berufen wurde, und auch, nachdem Präsident Kennedy gestorben war, blieb sie dort, um Präsident Johnson zu betreuen. Anderthalb Jahre später gab sie diese Stellung auf, um sich wieder ihren Leidenschaften zu widmen: unterrichten, Vorlesungen halten und über chronische Myofaszialschmerzen schreiben. Sie setzte ihre Arbeit fort, bis sie über 90 Jahre alt war und am 1. August 1997 im Alter von 95 Jahren verstarb.

David G. Simons lernte Janet Travell kennen, als sie in den 1960er-Jahren an der School of Aerospace Medicine der Brooks Air Force Base in Texas unterrichtete. Bald arbeitete er mit Travell zusammen und recherchierte in der einschlägigen internationalen Literatur nach Veröffentlichungen über das Behandeln von Schmerzen. Es gab einige Kollegen, die ebenfalls begonnen hatten, sich mit Triggerpunkten zu beschäftigen, aber sie verwendeten eine andere Terminologie. Simons machte sich daran, die Physiologie von Triggerpunkten sowohl im Labor als auch im klinischen Umfeld zu erforschen und zu dokumentieren, und arbeitete darauf hin, eine wissenschaftliche Erklärung für Triggerpunkte zu entwickeln. Er fuhr sowohl mit dieser Forschungstätigkeit fort als auch damit, die mit Travell gemeinsam verfassten Bücher über Triggerpunkte zu aktualisieren und Fachartikel über Triggerpunkt-Forschung zu studieren, bis er am 5. April 2010 im Alter von 88 Jahren verstarb.

Darüber hinaus bin ich Jeanne Aland, meiner Lehrmeisterin auf dem Gebiet der neuromuskulären Therapie, die mir das Grundwissen über Triggerpunkte vermittelt und mich auf die Bücher von Travell und Simons aufmerksam gemacht hat, zutiefst dankbar. Auch Jeanne ist vor einigen Jahren verstorben.

Alle drei werden schmerzlich vermisst, und jeder[1], der sich mit Triggerpunkten auskennt, ist ihnen für ihre unermüdliche Arbeit und Hingabe sehr dankbar. Ihre Arbeit wirkt fort in den Hunderttausenden von Patienten, deren Schmerzen dank der Forschungs- und Lehrtätigkeit von Travell und Simons gelindert werden konnten.

Weitere Danksagungen

Zahlreiche andere Wissenschaftler haben zur Erforschung von Triggerpunkten beigetragen, und viele Ärzte und andere Praktizierende haben sich die Zeit genommen, sich im Bereich Triggerpunkte fortzubilden und diese Kenntnisse an ihre Patienten weiterzugeben. Ihnen allen möchte ich meine Anerkennung dafür aussprechen, dass sie Schmerzen gelindert und anderen ihr umfassendes Wissen zur Verfügung gestellt haben. Insbesondere möchte ich Juhani Partanen danken, die mir netterweise die „Muskelspindel-Hypothese“ in auch für Laien verständlichen Begriffen erklärt hat. Darüber hinaus hat sie sich die Zeit genommen, den ersten Buchteil („Triggerpunkte – Was sind sie und wodurch entstehen sie?“) zu redigieren, um sicherzustellen, dass ich die wissenschaftliche Fachsprache korrekt in etwas allgemeinverständlichere Begriffe übersetzt habe.

Nicht zuletzt möchte ich meinem Verleger Jonathan Hutchings von Lotus Publishing danken, der mich angesprochen und gebeten hat, dieses Buch zu schreiben, und der die wunderbaren Zeichnungen ermöglicht hat. Ohne seine Hilfe und Unterstützung würden Sie dieses Buch jetzt nicht in Händen halten können. Mein Lektor Steve D. Brierley hat hervorragende Arbeit geleistet; er hat Vorschläge zur Strukturierung des Materials gemacht, meine Fehler aufgespürt und vielerlei Änderungen zur Verbesserung des Textes vorgenommen. Amanda Williams hat mit den anatomischen Zeichnungen und Schmerzausstrahlungsmustern einen großartigen Job gemacht und sich große Mühe gegeben, meine Fragen zur Anatomie erschöpfend zu beantworten. Sarah Olsen von Sarahgraphics hat hervorragende Arbeit bei der grafischen Gestaltung der Schmerzausstrahlungsmuster geleistet, wie früher schon bei meinen bisherigen Büchern. Wendy Craig hat all diese Elemente zu einem sehr ansprechenden und nützlichen Handbuch zusammengefügt. So ist ein Buch entstanden, auf das wir alle stolz sein können; ohne die Hilfe eines jeden Einzelnen von euch hätte ich das nicht schaffen können.

Zu guter Letzt möchte ich den Freunden danken, die ich während der Arbeit an diesem Buch besucht habe und die mich mit der in Alaska üblichen Gastfreundschaft aufgenommen und mein Wohnmobil mit Strom versorgt haben, solange ich bei ihnen Station machte: Joan Pardes, Doug Sturm, Eva, das Mädchen, und Scout, der Hund, in Alaska; Art, Cecily und Nikki „der Hund“ Morris, ebenfalls in Alaska; Judy Lungren und Rick Noll im Bundesstaat Washington; Scott Edgerton in Montana; Janet Krivacek, Randy Gage und der Hund Bailey, ebenfalls in Montana; Marc Soderquist in Wyoming und Lisa Horlick in Colorado. Und wieder einmal möchte ich meinem eigenen Wolfshund Sascha danken, ohne dessen Freundschaft mein Leben zweifellos weniger interessant und weniger gesegnet wäre.

Einführung

Man kann Schmerzen nicht wirkungsvoll behandeln, wenn man sich nicht mit Triggerpunkten auskennt

Ohne Grundwissen über Triggerpunkte und ausgestrahlte Schmerzen kann ein Arzt oder Therapeut ein Schmerzsyndrom nicht wirksam behandeln. Ich habe Hunderte von relativ einfachen Fällen erfolgreich therapiert, in denen man dem Patienten gesagt hatte, ihm bleibe nichts anderes übrig, als sich daran zu gewöhnen, mit seinen Schmerzen zu leben – und zwar nur, weil sein Arzt oder Therapeut nichts über Triggerpunkte wusste. Ungeachtet jahrzehntelanger Forschungsarbeit bleibt das mit Triggerpunkten zusammenhängende und durch sie verursachte myofasziale Schmerzsyndrom eine der häufigsten unerkannten Krankheiten. Das Wichtigste, was man wissen muss, um Schmerzen wirksam behandeln zu können, ist, dass Triggerpunkte in relativ gleichförmigen und häufig anzutreffenden Mustern Schmerzen in andere Bereiche ausstrahlen. Durch dieses Wissen um Schmerzausstrahlungsmuster (oder Schmerzfelder) erhält man einen Anhaltspunkt dafür, wo man beginnen sollte, nach den Triggerpunkten zu suchen, die tatsächlich den Schmerz verursachen.

Ich werde häufig von Menschen angesprochen, die sich ziemlich sicher sind, dass eine Triggerpunkt-Behandlung ihre Schmerzen zumindest teilweise lindern könnte, die aber zugleich völlig frustriert sind, weil sie keinen Arzt oder Therapeuten finden können, der sich mit Triggerpunkten auskennt. In den medizinischen Berufen sind es gegenwärtig die Massagetherapeuten, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten, die am häufigsten Erfahrungen mit der Behandlung von Triggerpunkten haben. Aber selbst wenn sie sich mit Triggerpunkten auskennen, wissen sie meist nicht allzu viel über chronifizierende Faktoren – also die Umstände, die Triggerpunkte verursachen und aktiviert halten und die für eine anhaltende Schmerzlinderung unbedingt beseitigt werden müssen.

Deshalb ist es so wichtig, dass Sie sich selbst über Triggerpunkte informieren und die in diesem Buch beschriebenen Selbsthilfe-Übungen durchführen. Mit dem Wissen aus diesem Buch werden Sie womöglich besser gerüstet sein als Ihr Arzt oder Therapeut, um Triggerpunkte zu behandeln. Falls Sie niemanden finden können, der sich bereits mit Triggerpunkten auskennt, bringen Sie dieses Buch zu den Behandlungsterminen mit und informieren Sie Ihren Arzt oder Therapeuten über Ihre Triggerpunkte und Ausstrahlungsmuster.

Fangen Sie möglichst frühzeitig mit der Behandlung Ihrer Schmerzen an

Triggerpunkte sollten möglichst frühzeitig behandelt werden, um zu verhindern, dass sie chronische Schmerzen verursachen. Immer wieder höre ich Patienten sagen: „Ich habe die ganze Zeit gedacht, das geht von selber wieder weg.“ In manchen Fällen verschwinden Schmerzsymptome nach ein paar Tagen und treten nie wieder auf. Aber viel häufiger gilt: Je länger Sie darauf warten, dass die Schmerzen wieder verschwinden, desto mehr Muskeln werden in den Teufelskreis von chronischem Schmerz und Fehlfunktionen hineingezogen. Ein Muskel schmerzt und bildet Triggerpunkte, und dann beginnt das Ausstrahlungsfeld (der Bereich, wo Sie den Schmerz und andere Symptome spüren) wehzutun und sich zu verhärten; es bildet eigene Satelliten-Triggerpunkte, die dann wiederum ihrerseits Schmerzen in andere Bereiche ausstrahlen und so weiter. Oder der Schmerz geht vorübergehend zurück, wobei aber die Triggerpunkte nur in einer inaktiven Phase sind und jederzeit wieder aktiv werden und so erneut Schmerzen oder andere Symptome verursachen können.

Sie sollten nicht davon ausgehen, dass Ihre Schmerzen nicht behandelt werden können

Viele Patienten vermuten genetische Ursachen, wenn ein Elternteil ähnliche Beschwerden hatte, und gehen davon aus, dass sie einfach lernen müssen, mit ihren Schmerzen zu leben. Jeder Mensch übernimmt vielerlei Verhaltensweisen von seinen Eltern – Ernährungsgewohnheiten, sportliche Gewohnheiten, Umgang mit Stress, sogar Körperhaltung und Gestik –, und all diese Faktoren können den Gesundheitszustand beeinflussen.

Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass Beschwerden zumindest gelindert werden können, selbst wenn sie genetisch bedingt sein sollten. Falls es notwendig sein sollte, überweise ich einen Patienten an einen anderen Therapeuten, der ihm helfen kann – etwa an einen Chiropraktiker, einen mit Naturheilverfahren vertrauten Arzt oder einen Chirurgen. Auch wenn Ihnen gesagt wurde, Sie müssten sich daran gewöhnen, mit Ihren Beschwerden zu leben, sollten Sie zunächst davon ausgehen, dass Sie Ihren Gesundheitszustand verbessern können – zumindest solange nicht sämtliche Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft wurden. Es kann durchaus sein, dass bei Ihnen ein systemischer chronifizierender Faktor vorliegt, der nicht gänzlich beseitigt werden kann und es notwendig macht, Ihre Schmerzen über einen längeren Zeitraum zu behandeln; aber zumindest können Sie Ihre Lebensqualität verbessern, indem Sie lernen, Ihre Symptome unter Kontrolle zu bringen.

Wie lange dauert die Behandlung?

Wenn jemand eine Behandlung beginnt, werde ich häufig gefragt: „Wie lange wird die Therapie dauern?“ Je länger Sie bereits Beschwerden haben und je mehr gesundheitliche Probleme bei Ihnen bestehen, desto mehr Muskeln werden auf dem Wege der zentralen Sensibilisierung betroffen sein (darauf wird in Kapitel 1 näher eingegangen). Das bedeutet, dass die Behandlung komplizierter und langwieriger sein wird. Falls Sie völlig gesund sind und lediglich vor Kurzem eine kleinere Verletzung erlitten haben, werden Sie womöglich keine langfristige Behandlung benötigen.

Meiner Erfahrung nach verbessert sich der Zustand von Betroffenen, die sich neben professionellen wöchentlichen Behandlungen auch zu Hause selbst behandeln, mindestens fünfmal so schnell wie bei Patienten, die ausschließlich professionell behandelt werden. Travell und Simons haben es so gesagt: „Behandlungen, die an dem Patienten vorgenommen werden, sollten auf ein Minimum beschränkt werden; vielmehr sollte man sich darauf konzentrieren, dem Patienten zu vermitteln, was er selbst tun kann … Je erfolgreicher ein Patient [seine Symptome] unter Kontrolle bringen kann, desto besser wird es ihm gehen, sowohl körperlich als auch emotional.“ Wie schnell Sie anhaltende Linderung erreichen können, wird davon abhängen, wie zutreffend Sie Ihre chronifizierenden Faktoren erkennen und beseitigen (in den Kapiteln 2 bis 4 wird darauf näher eingegangen).

Eine Triggerpunkt-Behandlung ist keine schnelle Patentlösung, obwohl Sie möglicherweise schnell eine erhebliche Linderung Ihrer Schmerzen erreichen können. Es gibt keine Möglichkeit, Sie in einer Viertelstunde (oder gar noch schneller) von sämtlichen Schmerzen zu befreien – kein Behandlungsverfahren und kein Therapeut kann das für Sie leisten. Sie werden vielmehr die folgenden Kapitel lesen, Ihre Muskeln auf Triggerpunkte absuchen und die beschriebenen Selbstbehandlungstechniken regelmäßig anwenden müssen, bis Ihre Schmerzen verschwunden sind.

Sie sollten Teil I vollständig lesen, bevor Sie mit den in Teil II beschriebenen Druck- und Stretching-Übungen beginnen. Verwenden Sie einen Marker, um in Kapitel 2 bis 4 die chronifizierenden Faktoren, um die Sie sich möglicherweise werden kümmern müssen, zu markieren. Sie werden keine anhaltende Linderung Ihrer Schmerzen erreichen, solange Sie nicht die Faktoren beheben, die Ihre Triggerpunkte verursachen und verschlimmern. Wenn Sie an Ihren chronifizierenden Faktoren arbeiten, sollten Sie nicht zu schnell vorgehen, damit die Behandlung nicht zu belastend wird. Arbeiten Sie über einen längeren Zeitraum an Ihren chronifizierenden Faktoren; wahrscheinlich werden Sie nicht alle notwendigen Veränderungen gleichzeitig vornehmen können. Dann sollten Sie Kapitel 5 lesen, das allgemeine Richtlinien für Selbstbehandlungen enthält, und Kapitel 6, in dem Triggerpunkt-Karten abgebildet sind, die Ihnen helfen können, jene Muskeln zu finden, die Triggerpunkte enthalten könnten.

Wenn wir ein Myofaszialschmerzsyndrom behandeln, … ohne die chronifizierenden Faktoren zu korrigieren, ist der Patient zu einem endlosen Zyklus von Behandlung und Rückfall verdammt. … Normalerweise aktiviert ein Stressfaktor [den Triggerpunkt], und dann wird er durch andere Faktoren chronifiziert. Bei manchen Patienten spielen solche chronifizierenden Faktoren eine so wichtige Rolle, dass schon ihre Eliminierung zur vollständigen Beseitigung der Schmerzen führt, ohne dass eine lokale Behandlung notwendig wäre.

(Janet Travell und David G. Simons)

Ich empfehle, Ihre Triggerpunkte nach Möglichkeit durch einen Therapeuten, der in der Behandlung von Triggerpunkten ausgebildet ist, identifizieren zu lassen – etwa durch einen Therapeuten für neuromuskuläre Massage oder einen Physiotherapeuten – und dieses Buch als Ergänzung zur Therapie zu nutzen. Ohne professionelle Beratung kann es vielleicht etwas länger dauern, bis Sie Ihre Triggerpunkte gefunden haben, aber mit den in diesem Buch enthaltenen Anleitungen werden Sie sehr wahrscheinlich Ihre Triggerpunkte selbst lokalisieren können.

Dieses Buch enthält Hunderte von Empfehlungen. Sie sollten für das Erreichen Ihrer Ziele genug Zeit einplanen. Das Behandeln von Schmerzen ist wie Detektivarbeit: Sowohl die Ursachen Ihrer Schmerzen als auch die Maßnahmen, durch die sie beseitigt werden können, ergeben sich aus einer für Sie persönlich einzigartigen Kombination von Faktoren.

Wann Sie einen Arzt oder Therapeuten konsultieren sollten

Falls Sie durch die in diesem Buch beschriebenen Selbsthilfetechniken keine Linderung erreichen können, sollten Sie einen Arzt oder Therapeuten zu Rate ziehen. Es kann sein, dass Ihre Schmerzen durch etwas anderes als Triggerpunkte verursacht oder verstärkt werden. Röntgenuntersuchungen, Magnetresonanztomografie und andere Diagnoseverfahren können bestimmte Probleme aufzeigen, die Schmerzen verursachen können, zum Beispiel Osteoarthritis (Knochen- und Gelenkentzündung), Übermüdungsfrakturen und Bänder- oder Sehnenrisse.

Von Triggerpunkten ausgestrahlte Symptome können anderen, gravierenderen Problemen ähneln oder mit ihnen zusammen auftreten. Es kann eingehende Untersuchungen erfordern, die Ursachen solcher Probleme herauszufinden und festzustellen, wie sie am wirkungsvollsten behandelt werden können. Die meisten „Muskel-Kapitel“ in diesem Buch enthalten einen Abschnitt „Differenzialdiagnose“. Falls Sie kein Arzt oder Therapeut sind, werden Sie wahrscheinlich einen großen Teil dieser Inhalte nicht verstehen. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen; diese Abschnitte wurden in das Buch aufgenommen, damit Sie sie Ihrem Arzt oder Therapeuten zeigen und auf solche Beschwerden hin untersucht werden können. Dennoch sollten Sie sie lesen.

Sie sollten unverzüglich einen Arzt konsultieren, um gravierende gesundheitliche Probleme auszuschließen, falls Sie Schmerzen in Verbindung mit einem oder mehreren der folgenden Symptome haben:

Ihre Schmerzen haben plötzlich eingesetzt, sind stark oder die Folge eines physischen Traumas, verbunden mit Ohrgeräuschen.

Ihre Schmerzen halten bereits über zwei Wochen an; es sei denn, Sie haben schwerwiegendere Probleme bereits ausgeschlossen.

Ihre Schmerzen werden allmählich stärker oder die Symptome verändern sich; solche Veränderungen können ein Hinweis auf eine andere, gravierendere Ursache sein.

Ihre Schmerzen werden von Hautrötungen, Hitzewallungen, starken Schwellungen oder ungewöhnlichen Sinneswahrnehmungen begleitet.

Sie bekommen Ausschläge oder Geschwüre, die nicht heilen.

Sie entwickeln eine schlechte Durchblutung, schmerzhafte Krampfadern und sehr kalte Beine, Füße, Arme oder Hände.

Hoffentlich wird Ihr Arzt oder Therapeut gravierende Beschwerden ausschließen können. Falls bei Ihnen Schmerzen aufgrund struktureller Schäden oder chronischer Probleme diagnostiziert werden, stehen die Chancen gut, dass Sie Ihre Schmerzen erheblich lindern oder völlig beseitigen können, indem Sie Ihre Triggerpunkte selbst behandeln und die chronifizierenden Faktoren finden und eliminieren. Unabhängig von der durch Ihren Arzt oder Therapeuten gestellten Diagnose ist mein allgemeiner Behandlungsansatz immer der gleiche: Erkennen und – möglichst weitgehendes – Beseitigen aller ursächlichen chronifizierenden Faktoren sowie Behandeln der Triggerpunkte.

TEIL I: TRIGGERPUNKTE – DEFINITION UND ENTSTEHUNG

1. Triggerpunkte und chronische Schmerzen

1.1 Anatomie und Physiologie eines Muskels

Ein Muskel besteht aus einer Vielzahl von Muskelzellen oder Muskelfasern, die durch Bindegewebe gebündelt werden und davon umgeben sind. Jede Faser enthält zahlreiche Myofibrillen (Muskelfibrillen). In den meisten Skelettmuskeln finden sich etwa ein- bis zweitausend Myofibrillen, und jede Myofibrille besteht aus einer Kette von Sarkomeren (Muskelfasersegmenten), die an ihren Enden miteinander verbunden sind. Vermittels dieser Sarkomere finden die Muskelkontraktionen statt (s. Abb. 1.1).

Eine Muskelspindel (lat. Fusus neuromuscularis) ist ein sensorischer Rezeptor im Muskelbauch. Muskelspindeln sind dort konzentriert, wo ein Nerv in den Muskel eintritt, und auch rings um die Nerven innerhalb des Muskels. Jede Spindel enthält drei bis zwölf intrafusale Muskelfasern, die jede Längenveränderung des betreffenden Muskels registrieren. Wenn die Körperhaltung sich verändert, werden entsprechende Informationen über die Fortsätze sensorischer Nervenzellen an das zentrale Nervensystem übertragen und im Rückenmark, gegebenenfalls auch im Gehirn, verarbeitet. Je nach Bedarf schüttet die motorische Endplatte – die Schnittstelle (Synapse) zwischen Nerven- und Muskelfaser – Acetylcholin aus, einen Neurotransmitter (Botenstoff), der das sarkoplasmatische Retikulum (die muskuläre Version des jeder Zelle eigenen „Versorgungsapparats“) dazu veranlasst, Calciumionen auszuschütten, woraufhin sich extrafusal gelegene Muskelfasern zusammenziehen. Ist die Kontraktion der Muskelfasern nicht länger notwendig, hört die Endplatte auf, Acetylcholin auszuschütten, und das Calcium wird ins sarkoplasmatische Retikulum zurückgepumpt. Diesen durch die sensorischen Signale der Muskelspindeln angestoßenen Automatismus der Muskeltätigkeit bezeichnet man als skeleto-fusimotorisches System. Der reibungslose Ablauf dieser Choreographie ist von entscheidender Bedeutung für ein gesundes Spannungs-Entspannungsverhalten des Muskelgewebes.

1.2 Die Physiologie von Triggerpunkten: Kontraktion und Entzündung

Eine der aktuellen Theorien über den Mechanismus, der die Bildung von Triggerpunkten bewirkt, ist als „Integrierte Triggerpunkt-Hypothese“ bekannt. Wenn eine Verletzung stattgefunden hat oder die Acetylcholin-Ausschüttung der motorischen Endplatten erheblich zunimmt, kann durch das sarkoplasmatische Retikulum zu viel Calcium ausgeschüttet werden. Dadurch wird ein Muskelsegment maximal kontrahiert, was zu einem erheblichen Energiebedarf und zur Beeinträchtigung der lokalen Durchblutung führt. Wenn die Durchblutung gestört ist, bekommt die Calciumpumpe nicht den Treibstoff und den Sauerstoff, den sie benötigt, um Calcium wieder ins sarkoplasmatische Retikulum zurückzupumpen, sodass die Muskelfaser weiterhin kontrahiert bleibt. Daraufhin werden sensibilisierende Botenstoffe ausgeschüttet, die Schmerzen verursachen und das autonome Nervensystem reizen, und dieser Prozess mündet in eine positive Rückkopplung: Die motorische Endplatte schüttet weiterhin zu viel Acetylcholin aus und die Sarkomere in ihrer Umgebung bleiben dauerhaft kontrahiert.

Eine andere aktuelle Theorie ist die „Muskelspindel-Hypothese“, nach der die Hauptursache für die Entstehung eines Triggerpunkts weniger in einer Funktionsstörung der motorischen Endplatte als vielmehr in entzündlichen Prozessen innerhalb der Muskelspindel zu suchen ist (Partanen, Ojala & Arokoski, 2010). Bei anhaltender Überlastung eines Muskels aktivieren demnach Schmerzrezeptoren über den mit den Muskelspindeln verknüpften Reflexbogen in der Wirbelsäule die entsprechenden Einheiten des skeleto-fusimotorischen Systems. Durch den anhaltenden Schmerz kommt es zu fortgesetzter Kontraktion und Ermüdung, einer Erstarrung in einer Art „stummem Krampf“ der Extrafusalfasern. Dies wiederum führt zur Bildung eines „Muskelhartspanns“, den man als Triggerpunkt wahrnimmt. Da die Muskelspindel selbst kaum blutversorgt ist, sammeln sich die entzündlichen Metabolite (Stoffwechselzwischenprodukte) an und führen zu einer anhaltenden Entzündung.

In einer bahnbrechenden Studie gelang es Shah et al. (2008), in Triggerpunkten und dem umgebenden Gewebe erhöhte Konzentrationen von elf biochemischen Substanzen zu messen, darunter Entzündungsmediatoren, Neuropeptide, Catecholamine und Zytokine (hauptsächlich sensibilisierende Stoffe und biochemische Substanzen des Immunsystems). Darüber hinaus lag der pH-Wert der Proben im Vergleich zu anderen Partien des Körpers im stark sauren Bereich. Im Rahmen einer von Issbener, Reeh und Steen (1996) durchgeführten Studie wurde festgestellt, dass ein lokal verminderter (im Sauren angesiedelter) pH-Wert die Schmerzempfindlichkeitsschwelle von Sinnesrezeptoren senkt, auch wenn dabei nicht notwendigerweise eine akute Schädigung des Muskels zu verzeichnen ist. Das bedeutet: Je saurer der pH-Wert in einem bestimmten Bereich der Muskulatur ist, desto mehr Schmerzen wird der Betroffene im Vergleich zu anderen Menschen empfinden. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Frage zu beantworten, ob ein verminderter pH-Wert und erhöhte Konzentrationen der oben erwähnten Stoffe bei betroffenen Personen eine Prädisposition für die Entwicklung von Triggerpunkten bewirken. Die Mechanismen der Entstehung von Triggerpunkten und ihre Physiologie sind demnach alles andere als geklärt.

1.3 Sensibilisierung des zentralen Nervensystems, Triggerpunkte und chronische Schmerzen

Das autonome Nervensystem steuert die Ausschüttung von Acetylcholin und unwillkürliche Körperfunktionen, etwa die Funktionen von Blutgefäßen und Drüsen. Ängste und nervöse Spannungen erhöhen die Aktivitäten des autonomen Nervensystems, wodurch normalerweise Triggerpunkte und die sie begleitenden Symptome verschlimmert werden.

Das zentrale Nervensystem besteht aus Gehirn und Rückenmark, und seine Funktion ist es, sämtliche Aktivitäten und Reaktionen des Körpers zu integrieren und zu koordinieren. Akute Stressreaktionen schützen uns, indem sie uns zum Beispiel veranlassen, die Finger von einer heißen Herdplatte wegzuziehen, aus einer gefährlichen Situation zu flüchten oder einen verletzten, schmerzenden Körperteil ruhen zu lassen. Wenn jedoch emotionaler oder körperlicher Stress anhält, und sei es nur für ein paar Tage, kommt es zu einer fehlangepassten Reaktion des zentralen Nervensystems, insbesondere des Sympathikus (Teil des autonomen Nervensystems, der unter anderem die Durchblutung und die Funktion der inneren Organe beeinflusst) und der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA). Dieses Phänomen wird als Sensibilisierung des Nervensystems bezeichnet.

Schmerz veranlasst bestimmte Arten von Nervenrezeptoren, Informationen an Neuronen zu übermitteln, die sich in einem bestimmten Bereich der grauen Substanz in der Wirbelsäule und im Hirnstamm befinden. Der Schmerz wird dort verstärkt und dann an andere Muskeln weitergeleitet, wodurch der schmerzende Bereich über die ursprünglich betroffene Region hinaus ausgedehnt wird. Hartnäckige Schmerzen führen zu lange anhaltenden oder gar permanenten Veränderungen in diesen Neuronen, die über Neurotransmitter auch benachbarte Neuronen in Mitleidenschaft ziehen. (Als Neurotransmitter bezeichnet man chemische Botenstoffe, die von Neuronen produziert, an den Synapsen ausgeschüttet und an die jeweilige Partnerzelle übermittelt werden, wodurch diese erregt oder gehemmt wird.)

Wenn das zentrale Nervensystem sensibilisiert worden ist, werden diverse Stoffe freigesetzt: Histamin (ein Gewebshormon, das unter anderem die Erweiterung und Durchlässigkeit von Blutgefäßen steuert), Serotonin (ein Neurotransmitter, der ebenfalls auf das Gefäßsystem wirkt), Bradykinin (ein Gewebshormon, das Blutgefäße weitet, deren Durchlässigkeit erhöht und an der Schmerzentstehung beteiligt ist) und Substanz P (ein Neuropeptid, das bei der Regulierung der Schmerzschwelle eine Rolle spielt). Diese Stoffe regen das Nervensystem an, lokal noch mehr Acetylcholin freizusetzen, wodurch zur Chronifizierung von Triggerpunkten beigetragen wird.

Die Sensibilisierung des zentralen Nervensystems kann dazu führen, dass derjenige Teil des Nervensystems, der Schmerzen entgegenwirkt, versagt und seine Aufgabe nicht mehr erfüllen kann. Dadurch können schon bei geringer körperlicher und emotionaler Belastung leichter Schmerzen ausgelöst werden, und diese Schmerzen können stärker sein und länger anhalten. Einerseits können lang anhaltende, durch die Sensibilisierung des zentralen Nervensystems ausgelöste Schmerzen zu emotionalen und körperlichen Belastungen führen, andererseits können länger anhaltende Belastungen – sowohl emotionale als auch körperliche – aber auch zu einer Sensibilisierung des zentralen Nervensystems führen und anschließend Schmerzen verursachen. Schon die stressbedingten Veränderungen des zentralen Nervensystems können ihre eigene Chronifizierung bewirken und auch in Abwesenheit der ursprünglichen oder eventuell zusätzlichen Stressoren Schmerzen verursachen und so in einen Teufelskreis aus Schmerz und Triggerpunkt-Entstehung münden.

Wenn das zentrale Nervensystem erst einmal durch Sensibilisierung in Mitleidenschaft gezogen ist, können immer weiter neue Triggerpunkte entstehen und bereits vorhandene reaktiviert werden – und zwar auch dann, wenn die ursprünglichen, Triggerpunkte verursachenden chronifizierenden Faktoren beseitigt wurden. Je länger also solche Schmerzen unbehandelt bleiben, desto mehr Neuronen sind beteiligt und desto mehr Muskeln ziehen sie in Mitleidenschaft – und so entstehen Schmerzen in neuen Bereichen, die wiederum mehr Neuronen in Mitleidenschaft ziehen … und je ausgedehnter die Beschwerden werden, desto wahrscheinlicher werden die Schmerzen zu einem chronischen Problem. Das Problem wird komplizierter, schmerzhafter, hinderlicher, frustrierender und immer langwieriger und teurer zu behandeln. Je länger Sie warten, desto geringer wird die Chance, vollständige Linderung zu erreichen, und desto wahrscheinlicher wird es, dass Ihre Triggerpunkte chronisch und regelmäßig reaktiviert werden. Das heißt: Je früher Schmerzen behandelt und die auslösenden Stressoren und chronifizierenden Faktoren beseitigt werden, desto weniger wahrscheinlich werden sich die Beschwerden zu einem permanenten Problem auswachsen, von dem weite Teile der Muskulatur betroffen sind und das zu Veränderungen des zentralen Nervensystems führt.

1.4 Wie können Sie erkennen, ob Sie Triggerpunkte haben?

Die beiden wichtigsten Merkmale, die Ihnen an Triggerpunkten auffallen werden, sind überempfindliche Knoten oder Verhärtungen in den Muskeln und Ausstrahlen des Schmerzes. Vielleicht werden Sie auch Muskelschwäche, eingeschränkte Beweglichkeit oder andere Symptome feststellen, die Sie normalerweise nicht mit Problemen der Muskulatur in Verbindung bringen würden.

Überempfindlichkeit, Knoten und Muskelhartspann

Triggerpunkte sind in der Regel sehr druckempfindlich. Das liegt daran, dass die anhaltende Kontraktion der Myofibrillen zur Freisetzung von sensibilisierenden Neurotransmittern führt, und zwar über einen Kaskaden-Effekt: Die anhaltende Kontraktion erhöht den Spiegel von Metaboliten, Kalium-Ionen und Milchsäure, was zu erhöhten Konzentrationen an entzündungsfördernden Stoffen wie Bradykinin und Histamin führt, wodurch Schmerzfasern aktiviert werden. Dies wiederum führt dazu, dass Schmerzbotenstoffe wie Substanz P ausgeschüttet werden.

Die Schmerzintensität kann je nach Belastung der Muskeln variieren; sie kann sich aber auch als Reaktion auf das Auftreten eines oder mehrerer der in den Kapiteln 2 bis 4 beschriebenen chronifizierenden Faktoren und bei Vorliegen einer Sensibilisierung des zentralen Nervensystems (siehe oben) ändern. Auch die Bereiche rings um die Enden der Muskelfasern werden entweder am Knochen- oder am Sehnenansatz überempfindlich.

Gesunde Muskeln enthalten normalerweise keine Knoten und keinen Hartspann, sind nicht druckempfindlich und fühlen sich, wenn sie nicht im Einsatz sind, weich und elastisch an, im Gegensatz zu der verhärteten und angespannten Muskulatur von Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden. Häufig erzählen mir Patienten, ihre Muskeln würden sich hart und angespannt anfühlen, weil sie Fitnesstraining und Kraftübungen machen – aber gesunde Muskulatur fühlt sich immer weich und elastisch an, und zwar auch dann, wenn man trainiert. Aber auch Muskeln, die Triggerpunkte enthalten, können entspannt sein – gehen Sie also bitte nicht vorschnell davon aus, dass Sie keine Triggerpunkte haben, nur weil der Muskel nicht verhärtet und angespannt ist.

Ausgestrahlte Schmerzen

Triggerpunkte können Schmerzen sowohl in ihre nähere Umgebung als auch in andere Bereiche des Körpers ausstrahlen. Diese Bereiche werden als Ausstrahlungsmuster oder Schmerzfelder bezeichnet. Über 55 Prozent aller häufig auftretenden Triggerpunkte liegen nicht innerhalb ihres Schmerzausstrahlungsbereichs. Die häufigsten Ausbreitungswege sind ausführlich dokumentiert und grafisch dargestellt worden; die Muskel-Kapitel in Teil II dieses Buches enthalten entsprechende Zeichnungen.

Falls Sie nicht wissen, wo Sie nach Triggerpunkten suchen müssen und deshalb nur an den Bereichen arbeiten, wo Sie Schmerzen haben, werden Sie wahrscheinlich keine Linderung erreichen. So können zum Beispiel Triggerpunkte im Iliopsoas oder Hüftlendenmuskel (M. iliopsoas), der sich tief im Bauchraum befindet, Schmerzen im Lendenbereich auslösen. Falls Sie den Hüftlendenmuskel nicht auf Triggerpunkte absuchen und nur an einem anderen tiefen Bauchmuskel im Bereich der Lenden, zum Beispiel dem quadratischen Lendenmuskel (M. quadratus lumborum) arbeiten, werden Sie keine Linderung erreichen. Teil II erklärt, wo Sie nach Triggerpunkten suchen und wie Sie jeden Muskel behandeln sollten.

Muskelschwäche und -ermüdung

Triggerpunkte können zur Schwächung und zum Koordinationsverlust der betroffenen Muskeln bis hin zur völligen Einschränkung der Muskelbewegung führen. Viele Menschen deuten solche Beschwerden als Zeichen, dass sie die geschwächten Muskeln kräftigen sollten, aber man kann einen Muskel, der Triggerpunkte enthält, nicht ohne Weiteres konditionieren oder kräftigen – seine Muskelfasern können nicht zur Kontraktion gebracht werden, weil sie bereits kontrahiert sind. Wenn die betreffenden Triggerpunkte nicht zuerst deaktiviert wurden, werden Kraftübungen wahrscheinlich die umgebenden Muskeln dazu anregen, die Arbeit der von Triggerpunkten betroffenen Muskeln zu verrichten, wodurch diese Muskeln noch mehr geschwächt werden.

Muskeln, die Triggerpunkte enthalten, ermüden leichter und kehren nicht so schnell wieder in einen entspannten Zustand zurück, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Außerdem können Triggerpunkte bewirken, dass in den Bereichen, wo Sie ausgestrahlte Schmerzen spüren, andere Muskeln angespannt und geschwächt werden, und dies führt dazu, dass sich als Reaktion auf den Schmerz eine ganze Muskelpartie verspannt.

Weitere Symptome

Triggerpunkte können Symptome verursachen, die man normalerweise nicht mit Problemen der Muskulatur in Verbindung bringen würde. So können Triggerpunkte in den Bauchmuskeln zum Beispiel häufigen Harndrang und Blasenkrämpfe verursachen, Bettnässen, chronischen Durchfall, häufiges Aufstoßen und Blähungen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Sodbrennen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoea), schwallartiges Erbrechen, Hodenschmerz und Schmerzen, die sich anfühlen, als seien sie in einem Organ lokalisiert; außerdem können sie Schmerzen in die Bereiche von Bauch, mittlerem Rücken und Lenden ausstrahlen.

Triggerpunkte können auch Gelenksteifigkeit verursachen, allgemeine Schwäche oder Erschöpfungszustände, Zucken, Zittern und Taubheitsgefühle oder andere ungewöhnliche Empfindungen. Wahrscheinlich würden Sie (und Ihr Arzt oder Therapeut) nicht auf die Idee kommen, dass solche Symptome durch einen Triggerpunkt in einem Muskel ausgelöst werden können.

Sensibilisierung der gegenüberliegenden Körperseite

Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein wie auch immer gearteter, lang anhaltender Schmerz in letzter Konsequenz beide Seiten des Körpers in Mitleidenschaft zieht. Wenn zum Beispiel der rechte Lendenbereich schmerzt, können überempfindliche Stellen im Bereich der linken Lende entstehen. Häufig ist die gegenüberliegende Seite sogar druckempfindlicher. Das liegt daran, dass alles, was möglicherweise die eine Körperseite beeinträchtigt, in den meisten Fällen auch auf die andere Seite einwirkt: ungünstige Körperhaltung und Bewegungsabläufe, schlechtes Schuhwerk, Verletzungen durch übermäßige Beanspruchung, chronische degenerative Erscheinungen und Entzündungen, chronische Krankheiten oder zentrale Sensibilisierung. Aus diesem Grunde behandle ich fast immer beide Körperseiten, und ich empfehle, dass Sie bei Ihren Selbstbehandlungen ebenso verfahren. Vielleicht werden Sie feststellen, dass Sie nur auf einer Seite Triggerpunkte in einem bestimmten Muskel haben – aber Sie sollten vorsichtshalber immer beide Seiten untersuchen.

Aktive Triggerpunkte und latente Triggerpunkte

Wenn ein Triggerpunkt aktiviert ist, strahlt er Schmerzen oder andere Empfindungen aus und schränkt die Bewegungsfreiheit ein. Ist ein Triggerpunkt latent, kann er die Bewegungsfreiheit beeinträchtigen und Muskelschwäche verursachen, löst aber keine Schmerzen aus. Je häufiger und intensiver Ihre Schmerzen sind, desto mehr aktive Triggerpunkte werden Sie wahrscheinlich haben.

Triggerpunkte, die durch äußere Einwirkung auf einen Muskel, etwa durch eine Verletzung, entstehen, sind normalerweise aktiv. Auch eine schlechte Körperhaltung und ungünstige Bewegungsabläufe, wiederholte Beanspruchung, eine gereizte Nervenwurzel (Radikulopathie) oder einer der anderen in Kapitel 2 bis 4 beschriebenen chronifizierenden Faktoren können aktive Triggerpunkte entstehen lassen. Latente Triggerpunkte können sich nach und nach bilden, ohne je aktiv gewesen zu sein, und dann weiß man nicht einmal, dass sie existieren. Die meisten Menschen haben zumindest einige latente Triggerpunkte, aus denen leicht aktive Triggerpunkte werden können.

Aktive Triggerpunkte können früher oder später aufhören Schmerzen auszustrahlen und latent werden. Solche latenten Triggerpunkte können allerdings leicht wieder aktiv werden, wodurch Sie zu der irrigen Annahme verleitet werden könnten, dass Sie es mit einem neuen Problem zu tun haben, obwohl es sich tatsächlich um ein altes – womöglich schon vergessenes – Problem handelt, das sich wieder verschlimmert. Jeder der in den Kapiteln 2 bis 4 beschriebenen chronifizierenden Faktoren kann latente Triggerpunkte aktivieren und die Wahrscheinlichkeit dafür erhöhen, dass Sie durch Druckeinwirkung auf Muskeln neue Triggerpunkte entwickeln.

1.5 Was verursacht und chronifiziert Triggerpunkte?

Triggerpunkte können nach einem plötzlichen Trauma oder einer Verletzung entstehen, oder sie können sich allmählich entwickeln. Zu den häufigsten auslösenden und chronifizierenden Faktoren zählen physische Belastungen, Verletzungen, ernährungsbedingte Probleme, emotionale Faktoren, Schlafstörungen, akute oder chronische Infektionen, Organstörungen und -erkrankungen sowie andere Gesundheitsstörungen; diese Beschwerden werden in den folgenden drei Kapiteln ausführlich erörtert.

Manche dieser Faktoren lassen sich leichter unter Kontrolle bringen als andere, aber chronifizierende Faktoren können in solchem Maße dazu beitragen, dass Triggerpunkte fortbestehen und Schmerzen verursachen, dass allein ihre Beseitigung ausreichen kann, um eine vollständige Linderung herbeizuführen, ohne dass Sie sich einer zusätzlichen Behandlung unterziehen müssten. Und falls Sie sich nicht darum bemühen, solche Faktoren möglichst weitgehend zu eliminieren, werden Sie womöglich feststellen, dass jede Form von Behandlung Ihnen nur vorübergehend Linderung verschaffen kann. Hoffentlich werden Sie durch dieses Buch genug über chronifizierende Faktoren erfahren, um auch für den Fall, dass Sie sich entscheiden sollten, solche schädlichen Einflüsse nicht zu beseitigen, eine fundierte Entscheidung darüber treffen zu können, was Ihnen wichtiger ist: Linderung Ihrer Schmerzen – oder weiterhin die Dinge zu tun, die Ihre Beschwerden verschlimmern.

Realistischerweise werden Sie nicht alle der in den Kapitel 2 bis 4 beschriebenen Änderungen auf einmal umsetzen können – aber Sie sollten eine Liste mit den chronifizierenden Faktoren machen, die möglicherweise auf Sie zutreffen. Setzen Sie Prioritäten und arbeiten Sie daran, diejenigen Faktoren zu beseitigen, die Ihrer Meinung nach am wichtigsten sein könnten.

2. Chronifizierende Faktoren: Ergonomie, Körperhaltung und Bewegungsabläufe, Kleidung

Unvorteilhaft konstruierte oder schlecht eingestellte Möbel, ungünstige Körperhaltung und Bewegungsabläufe sowie schlecht passende Kleidung verursachen und chronifizieren Triggerpunkte und können fast immer korrigiert werden. Indem Sie in gut konstruierte Möbel investieren, bestimmte Aktivitäten modifizieren und gut sitzende Kleidung tragen, können Sie Ihren Heilungsprozess erheblich beschleunigen und anhaltende Linderung erreichen.

2.1 Ergonomie

Unzulänglich konstruierte oder schlecht eingestellte Möbel verursachen ständige physische Belastungen, die zur Entwicklung von Triggerpunkten und einem sich selbst verstärkenden Schmerzzyklus führen. Die Anpassung Ihres Mobiliars kann eine der wichtigsten Maßnahmen zur Linderung Ihrer Schmerzen sein.

Büromobiliar

Nicht richtig eingestellte Möbel, vor allem im Büro oder an einem anderen Arbeitsplatz, sind eine der wichtigsten Ursachen von Muskelschmerzen. Es gibt eine Vielzahl von Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Belastungen, denen Ihre Muskeln ausgesetzt sind, auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Selbst wenn Sie beruflich nicht am Schreibtisch arbeiten, kann es sein, dass Sie zu Hause ziemlich viel Zeit vor dem Computer oder am Schreibtisch verbringen.

Es gibt Firmen, die darauf spezialisiert sind, Ihr Arbeitsumfeld im Büro zu optimieren und Ihnen Möbel zu liefern, die zu Ihrem Körperbau passen. Vielleicht wird Ihr Arbeitgeber die Kosten solcher Maßnahmen scheuen, aber wenn Sie aufgrund eines ergonomisch schlecht eingerichteten Arbeitsplatzes Gesundheitsprobleme bekommen, wird er letztlich auch zahlen müssen – in Form von ausgefallenen Arbeitszeiten und Schadensersatz. Wenn Ihr Arbeitgeber sich weigert, solche Kosten zu tragen, sollten Sie in Erwägung ziehen, diese aus eigener Tasche zu bezahlen – was ist es Ihnen wert, keine Schmerzen zu haben?

Computerarbeitsplatz

Ihr Computerbildschirm sollte in einem Abstand von etwa 45 bis 60 cm von den Augen direkt vor Ihnen stehen, die Bildschirmmitte etwas unterhalb Ihrer Augenhöhe. Falls Sie mit Vorlagen arbeiten, sollten diese mithilfe eines Manuskripthalters seitlich am Bildschirm befestigt sein, sodass Sie den Kopf nicht nach oben oder unten beugen oder zu weit zur Seite drehen müssen. Prüfen Sie Ihren Arbeitsplatz und stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Licht haben, der Bildschirm nicht spiegelt und augenfreundlich eingestellt ist.

Falls Sie einen Tastatureinschub verwenden, sollte er höhenverstellbar sein. Ihre Unterarme sollten waagerecht zu liegen kommen, und die Haltung der Handgelenke sollte gerade sein. Verwenden Sie eventuell eine Handballenauflage. Achten Sie darauf, dass Sie dicht genug am Schreibtisch sitzen, sodass Sie sich an der Rückenlehne des Stuhls anlehnen können, und dass Ihre Ellenbogen und Unterarme auf Armlehnen oder dem Schreibtisch zu liegen kommen. Ich habe bei meinen Klienten häufig mit Beschwerden zu tun, die ich „Maus-Schäden“ nenne – Schmerzen im Bereich von Armen und Schultern durch die Verwendung einer Computermaus über längere Zeiträume ohne geeignete Armauflagen. Bewegen und entspannen Sie Ihre Arme, wenn Sie nicht tippen. Machen Sie häufig Pausen und wechseln Sie zwischen Bildschirmarbeit und anderen Arbeiten, die nicht am Computer stattfinden.

Bürostuhl

Ihre Ellenbogen und Unterarme sollten flach und in der richtigen Höhe auf Armlehnen zu liegen kommen; die Armlehnen müssen hoch genug sein, damit Sie die Ellenbogen aufstützen können, ohne sich zur Seite lehnen zu müssen, aber nicht so hoch, dass Sie dadurch die Schultern hochziehen müssten. Höhenverstellbare Armlehnen sind optimal, aber Sie können auch Handtücher oder Schwämme mit Klebestreifen an den Armlehnen befestigen, falls diese zu niedrig sind. Ihre Knie sollten unter den Schreibtisch passen, und der Stuhl sollte so dicht am Schreibtisch stehen, dass Sie sich gegen die Rückenlehne lehnen können. Ein guter Bürostuhl stützt sowohl Ihre Lendengegend als auch den mittleren Rücken; seine Rückenlehne ist im Verhältnis zur Senkrechten leicht nach hinten geneigt. Die Polsterung muss fest sein, und auf Rollen sollten Sie verzichten. Die Sitzfläche sollte so niedrig sein, dass Ihre Füße flach auf dem Boden stehen können, ohne dass die Vorderkante der Sitzfläche gegen Ihre Oberschenkel drückt, aber andererseits so hoch, dass nicht Ihr gesamtes Gewicht auf dem Gesäß lastet (vgl. Abb. 2.1). Die Sitzfläche sollte eine Mulde haben, die dem Gesäß Platz bietet.

Andere Büromöbel

Wenn Sie sich über Lesematerialien, Pläne oder Entwürfe beugen müssen, kann eine geneigte Arbeitsfläche die physische Belastung für Ihre Rücken- und Nackenmuskulatur bis zu einem gewissen Grad verringern, aber trotzdem sollten Sie unter diesen Umständen häufige Pausen machen.

Headset

Ein Telefon-Headset kann sehr wichtig sein, um die Linderung von Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen zu erreichen. Eine Telefonhörer-Schulterauflage ist nicht adäquat, und wenn Sie versuchen, den Telefonhörer in der Hand zu halten, werden Sie ihn früher oder später zwischen Kopf und Schulter klemmen, was Ihre Nackenmuskulatur und den Trapezmuskel erheblich strapaziert. Besorgen Sie sich Headsets für alle Ihre Telefone – am Arbeitsplatz, zu Hause und fürs Handy.

Lendenwirbelstütze

Eine Lendenwirbelstütze wirkt einer Körperhaltung mit hängenden Schultern entgegen. Die meisten Chiropraktiker bieten Lendenwirbelstützen verschiedener Stärken an. Ich empfehle, dass Sie sich eine fürs Auto und eine für Ihren Lieblingssessel oder das Sofa zu Hause besorgen. Sie sollten sogar erwägen, eine Lendenwirbelstütze mitzunehmen, wenn Sie ins Kino gehen oder verreisen, sodass Sie auch im Flugzeug und im Mietwagen eine zur Verfügung haben.

Sitzen Sie möglichst nicht auf Sitzgelegenheiten ohne Rückenstütze, weil das dazu führen würde, dass Sie die Schultern und den oberen Rücken nach vorn hängen lassen. Wenn Sie zu einer Sportveranstaltung, einem Picknick oder zu einer anderen Veranstaltung gehen, wo Sie keine Rückenlehne zur Verfügung haben, bringen Sie sich einen Outdoorsessel oder etwas Ähnliches mit, damit Sie zumindest eine gewisse Stütze haben. Eine solche Sitzgelegenheit können Sie in den meisten großen Sportfachgeschäften kaufen. Sie kostet etwa 35 Euro – eine gute Investition in Ihren Rücken – und sie ist sehr leicht, sodass sie sich bequem tragen lässt. Ersatzweise könnten Sie sich einen leichten Klappstuhl anschaffen – ebenfalls in guten Sportfachgeschäften erhältlich.

Bett, Matratze und Kopfkissen

Sie verbringen wahrscheinlich ungefähr ein Drittel eines jeden Tages im Bett – daher sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Ihr Bett und Ihre Kopfkissen für Sie richtig sind. Auf jeden Fall sollten Sie vermeiden, auf einer Couch zu schlafen.

Kopfkissen

Falls Ihr Kopfkissen aus Schaumstoff oder einem anderen elastischen Material hergestellt ist, auf dem Ihr Nacken nicht richtig gestützt wird, dann trennen Sie sich davon! Die von einem solchen Kissen verursachte Instabilität im Nackenbereich verschlimmert Triggerpunkte. Kissen mit „Formgedächtnis“ aus viskoelastischem Material (Memory Foam) sind dagegen in Ordnung, besonders die Variante mit einer Mulde in der Mitte, mit der Ihr Nacken gestützt wird. Wenn Sie auf der Seite liegen, sollte das Kissen Ihren Kopf in einer solchen Höhe stützen, dass Ihre Wirbelsäule gerade bleibt und Sie bequem liegen – es sollte nicht zu hoch oder niedrig sein. Viele Chiropraktiker empfehlen gut geformte Kissen. Nehmen Sie Ihr Kissen mit, wenn Sie verreisen. Probieren Sie verschiedene Kissen aus, bis Sie eins gefunden haben, das für Sie richtig ist.

Bett

Ein zu weiches Bett kann eine Menge Probleme für Ihre Muskulatur verursachen. Vielleicht ist Ihnen gar nicht bewusst, dass Ihr Bett zu weich ist. Die meisten Leute behaupten hartnäckig, ihre Matratze sei hart genug, aber wenn man etwas genauer nachfragt, geben sie zu, dass sie durch Schlafen auf einer Matte auf dem Fußboden ihre Schmerzen lindern können, wenn sie besonders schlimm sind. Probieren Sie es einmal aus: Legen Sie ein paar Camping-Isomatten auf den Fußboden und schlafen Sie eine Woche lang darauf. Wenn Sie sich danach besser fühlen, ist Ihre Matratze nicht fest genug – ganz gleich, wie viel Geld Sie dafür ausgegeben haben oder wie gut dieses Modell für jemand anders funktioniert hat. Verschiedene Menschen brauchen verschiedene Matratzen. Ein Futon aus 100 Prozent Baumwolle ist sehr fest und für manche Menschen die beste Lösung. Sie können eine Sperrholzplatte zwischen Federgestell (im Bettkasten) und Matratze legen, um Ihr Bett härter zu machen. Eine durchschnittliche Matratze hält etwa zehn bis 15 Jahre und sollte dann ersetzt werden.

Falls Ihr(e) Partner(in) schwerer ist als Sie, kann es sein, dass Sie sich unbewusst ein bisschen abstützen, um nicht zu ihm oder ihr „hinunterzurollen“. Es gibt spezielle Doppelmatratzen für Partner, die unterschiedliche Festigkeiten brauchen, oder Sie entscheiden sich für Einzelmatratzen mit unterschiedlichem Härtegrad.

2.2 Körperhaltung und Bewegungsabläufe

Wenn Sie in krummer, nachlässiger Haltung vor dem Schreibtisch oder auf der Couch „hängen“, oder wenn Sie zum Beispiel im Bett lesen, werden Ihre Muskeln darunter leiden. Ungünstige Körperhaltung und Bewegungsabläufe (zum Beispiel falsches Heben), lang anhaltender Bewegungsmangel (wenn Sie zum Beispiel stundenlang am Schreibtisch sitzen, ohne Pausen zu machen), monoton sich wiederholende Bewegungen (zum Beispiel bei der Arbeit am Computer), lang anhaltende, unnatürliche Körperhaltungen (wie sie in manchen Berufen vorkommen, zum Beispiel bei Zahnärzten oder Automechanikern) sowie extrem schnelle und ruckhafte Bewegungen (zum Beispiel in bestimmten Sportarten) sind allesamt Ursachen für die Bildung und Chronifizierung von Triggerpunkten.

Seien Sie sich Ihrer Körperhaltung bewusst

Achten Sie darauf, dass Sie sitzen, während Sie den Unterkörper ankleiden. Wenn Sie sich unterhalten, drehen Sie sich zu Ihrem Gesprächspartner hin, anstatt nur den Kopf in seine Richtung zu drehen. Verwenden Sie Rückenstützen, wo auch immer Sie sitzen – und unterlassen Sie es, im Bett zu lesen. Tragen Sie Ihr Portemonnaie oder die Brieftasche nicht in der hinteren Hosentasche, da sonst Wirbelsäule und Rücken verdreht würden, wenn Sie sitzen. Wenn Sie in gebeugter Haltung im Garten arbeiten, richten Sie sich häufig auf und stellen Sie sich regelmäßig aufrecht hin und strecken Sie sich. Achten Sie darauf, sich beim Autofahren in die Mitte des Sitzes zu setzen; manche Schalensitze wölben sich auf beiden Seiten nach oben, und wenn Sie nicht in der Mitte sitzen, steht Ihr Becken schräg.

Machen Sie häufig Pausen

Wann immer Sie für längere Zeit sitzen oder sich bücken müssen, machen Sie häufig Pausen. Wenn Sie einen eingestellten Wecker auf die andere Seite des Raumes stellen, müssen Sie regelmäßig aufstehen, um ihn abzustellen.

Heben Sie richtig

Heben Sie richtig, indem Sie die Knie statt Ihres Rückens beugen, und tragen Sie den Gegenstand dicht am Körper.

Achten Sie darauf, wann Sie sich verspannen … und entspannen Sie!

Achten Sie darauf, ob Sie die Schultern hochziehen oder bestimmte Muskeln anspannen, zum Beispiel im Bereich von Gesäß, Armen oder Bauch – vor allem, wenn Sie unter Stress stehen. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um Ihren Körper zu spüren, und achten Sie darauf, wo Sie sich verspannt haben. Wann immer Sie auf einen Bereich stoßen, der verspannt ist, holen Sie tief Luft und entspannen Sie diese Stelle ganz bewusst, während Sie ausatmen. Machen Sie das jeden Tag mehrere Male. Sie werden sich selbst umerziehen müssen, um die Gewohnheit abzulegen, bestimmte Körperregionen zu verspannen.

Vergrößern Sie allmählich das Bewegungsausmaß

Falls Sie die Angewohnheit haben, Ihre Muskeln durch Bewegungseinschränkung zu schonen, um Schmerzen zu vermeiden, sollten Sie das Bewegungsausmaß vorsichtig und ganz allmählich ausweiten, während Sie Triggerpunkte deaktivieren. Hören Sie auf, den Muskel zu belasten, um zu sehen, ob er auch dann noch wehtut, oder um Ihrem Arzt oder Therapeuten zu zeigen, welche Bewegung Schmerzen verursacht. Falls Sie diese Bewegung ständig wiederholen, erreichen Sie damit nur, dass die betreffenden Triggerpunkte aktiviert bleiben.

Sport

Falls Sie Fahrrad fahren, sollten Sie dabei möglichst aufrecht sitzen. Falls erforderlich, können Sie den Lenker höher einstellen oder ihn durch ein anderes Modell mit einem höheren Schaft ersetzen. Falls Sie einen Fahrrad-Heimtrainer nutzen, versuchen Sie, möglichst aufrecht darauf zu sitzen. Falls Sie Gewichte heben, meiden Sie zu schwere Gewichte, halten Sie den Kopf gerade und nach hinten über die Schultern gestreckt. Vermeiden Sie Übungen, bei denen Sie den Kopf kreisen lassen sollen sowie Sit-ups und Übungen in der Hocke. Schwimmen ist eine gute Form von Aerobic-Training, aber Sie sollten in verschiedenen Lagen schwimmen, um den Trapezmuskel nicht allzu sehr zu belasten. Wenn Sie den Kopf zu einer Seite drehen – wie etwa beim Kraulen –, kann sich das ungünstig auf den Trapezmuskel auswirken. Weitere Empfehlungen für die Anpassung sportlicher Aktivitäten an Triggerpunkt-Probleme finden Sie in jedem einzelnen der Muskel-Kapitel in Teil II.

Lesen Sie nicht im Bett

Im Bett zu lesen ist keine gute Angewohnheit – wenn Sie allerdings nicht darauf verzichten wollen, sollten Sie zumindest darauf achten, dass Sie den Kopf in die gleiche Richtung halten wie den Rumpf, also nicht zur Seite gedreht. Ein bequemer Lesesessel neben dem Bett ist noch besser. Achten Sie darauf, dass die Leselampe so angebracht ist, dass Sie den Kopf nicht drehen oder neigen müssen.

Körperhaltung beim Schlafen und Aufstehen

Wenn Sie schlafen, versuchen Sie, den Kopf in die gleiche Richtung wie den Rumpf, nicht zur Seite gedreht, zu halten (vgl. Abb. 2.2). Wenn Sie sich nachts umdrehen, sollten Sie den Kopf auf dem Kissen drehen, statt ihn hochzuheben. Wenn Sie aus einer liegenden Haltung aufstehen wollen, stützen Sie sich dabei nicht mit dem Kopf ab; drehen Sie sich zuerst auf die Seite oder den Bauch und stützen Sie sich dann mit den Armen ab, um hochzukommen.

2.3 Kleidung

Was Sie tragen und wie Sie es tragen kann leicht korrigiert werden und Ihnen unter Umständen erhebliche Linderung verschaffen – ohne dass Sie andere Interventionen in Angriff nehmen müssen.

Ist die Kleidung zu eng?

Zu enge Kleidung kann zu Problemen in der Muskulatur führen. Meine Faustregel: Wenn ein Kleidungsstück eine Markierung oder einen Abdruck auf der Haut hinterlässt, ist es zu eng und behindert die Durchblutung. Prüfen Sie, ob Ihre Büstenhalter, Socken, Krawatten oder Gürtel zu eng sitzen. Ein Jogging-BH funktioniert prima für Frauen mit kleinen bis mittelgroßen Brüsten. Bitten Sie eine qualifizierte Verkäuferin, Ihnen dabei zu helfen, einen gut sitzenden BH zu finden; viele von ihnen kennen ihre Produkte sehr gut.

Handtaschen und Rucksäcke

Falls Sie eine Handtasche tragen, besorgen Sie sich eine mit langem Riemen, den Sie über den Kopf ziehen und diagonal über dem Oberkörper tragen können anstatt über einer Schulter, und achten Sie darauf, dass der Inhalt nicht zu schwer ist. Falls Sie einen Tagesrucksack verwenden, sollten Sie die Trageriemen über beide Schultern ziehen. Wenn Sie eine Handtasche oder einen Rucksack nur über einer Schulter tragen, dann werden Sie diese Schulter zumindest ein bisschen hochziehen müssen, damit der Riemen nicht abrutscht – ganz gleich, wie leicht die Tasche oder der Rucksack sein mag. Falls Sie wandern, versuchen Sie, das Gewicht des Rucksacks so zu verteilen, dass der Hüftgurt das meiste davon trägt.

Schuhwerk

Verzichten Sie darauf, Stöckelschuhe oder Cowboy-Stiefel zu tragen. Tragen Sie keine Clogs, denn dabei müssen Sie das Fußbett mit den Zehen greifen, um sie anzubehalten. Tragen Sie nur Schuhe, die sich schnüren lassen oder einen Gurt über dem Spann haben. Meiden Sie spitze Schuhe, die über den Zehen zu wenig Platz bieten. Mit zunehmendem Alter werden Ihre Füße breiter, und Schuhe, die einmal gepasst haben, können inzwischen zu eng geworden sein. Sämtliche Schuhe, die nicht ordentlich passen oder an den Sohlen ungleichmäßig abgenutzt sind, sollten ausgemustert werden. Kaufen Sie Schuhe mit breiten Sohlen, zum Beispiel Sportschuhe.

Falls Sie Ihren Fuß beim Gehen nach auswärts verkanten, sodass mehr Gewicht auf der Außenseite des Fußes lastet (Supination), werden Sie wahrscheinlich eine stärkere Abnutzung am äußeren Rand der Schuhsohle feststellen. Falls Ihr Fuß eher einwärts gewandt aufsetzt, sodass mehr Gewicht auf der Innenseite des Fußes lastet (Pronation oder „Senkfuß“), werden Sie wahrscheinlich eine stärkere Abnutzung am inneren Rand der Schuhsohle feststellen. Bei manchen Menschen ist es sehr wichtig, eine pathologische Fehlstellung zu korrigieren, aber davon abgesehen meine ich, dass fast jeder Mensch von einer geeigneten orthopädischen Einlage profitieren kann. Schuhe stützen das Fußgewölbe nur selten adäquat, und das wirkt sich auf die Muskulatur im ganzen Körper aus. Fachgerecht geformte, maßgefertigte orthopädische Einlagen verlagern Ihr Körpergewicht ein wenig auf die Fußballen. Dadurch verlagert sich der Kopf nach hinten über die Schultern und die normale Hals- und Lendenkrümmung der Wirbelsäule wird wiederhergestellt, die Schultern verlagern sich nach hinten und der Brustkorb weitet sich. Meine bevorzugten nicht korrigierenden Einlagen sind die Produkte der Firma Superfeet; sie haben eine tiefe Fersenmulde, die Pronation und Supination entgegenwirkt, und stützen hervorragend das Fußgewölbe. Superfeet bietet verschiedene Modelle an, darunter auch preisgünstige Einlagen, die man selbst auf die passende Größe zuschneiden kann, sowie erschwingliche maßgefertigte Einlagen. Diese Produkte sind für sehr unterschiedliches Schuhwerk geeignet; besuchen Sie die Website der Firma (http://www.superfeed.de bzw. http:// www.superfeet.com; die offizielle Website ist nur in englischer Sprache verfügbar), um mehr über deren Produkte zu erfahren. Falls Sie korrigierende Einlagen brauchen, sollten Sie einen Fußorthopäden konsultieren.

Ein gestörtes Muskelgleichgewicht im Fuß in Verbindung mit Gelenkfehlstellungen kann zu Problemen in Knien, Hüfte, Becken und Wirbelsäule führen. Daher kann die Behandlung von Triggerpunkten in den Füßen und die Korrektur der entsprechenden chronifizierenden Faktoren eine entscheidende Voraussetzung dafür sein, Probleme in anderen Bereichen des Körpers in den Griff zu bekommen. Die Kapitel 71 und 72 gehen ausführlicher auf dieses Thema ein.

Sehhilfen

Visueller Stress bei der Arbeit am Computer spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Triggerpunkten, und dieser Zusammenhang ist noch stärker in Verbindung mit haltungsbedingten Belastungen. Wenn Sie eine Brille oder Kontaktlinsen tragen, achten Sie darauf, dass Ihre Verschreibung auf dem aktuellen Stand der Dinge ist und dass Sie mit Ihrer Lesebrille weit genug sehen können. Vermeiden Sie es, den Kopf zu neigen, um durch eine Bifokal- oder Gleitsichtbrille zu sehen. Falls eine Spiegelung auf den Brillengläsern Sie nötigt, den Kopf zu neigen oder zu kippen, ändern Sie Ihre Position oder die der Lampe.

Hörhilfen

Falls Sie eine Hörhilfe brauchen, besorgen Sie sich eine und tragen Sie sie auch. Wenn Sie nicht richtig hören können, führt das dazu, dass Sie ständig den Kopf zu einer Seite drehen und dadurch den Trapezmuskel und die Nackenmuskulatur belasten.

2.4 Fallstudie: Beseitigung eines haltungsbedingten chronifizierenden Faktors

Ich hatte einmal eine Patientin, die sich an mich wandte, weil sie Schmerzen im Rücken, in den Knien und im linken Fuß hatte. Ihre Symptome verschlimmerten sich im Sommer, weil sie dann neben ihrer regulären Arbeit an vier Abenden pro Woche als Kellnerin arbeitete. Im Laufe unserer ersten Sitzung empfahl ich ihr, keine Clogs mehr zu tragen, sich Einlagen verschreiben zu lassen und sich andere Schuhe zuzulegen, die sich schnüren oder mit einem Gurt schließen ließen.

Als sie zu unserer dritten Sitzung in meiner Praxis erschien, erzählte sie mir, sie habe ein Paar Schuhe gefunden, die als „The Anti-Shoe“ vermarktet würden und über 200 Euro gekostet hätten – bei diesem Preis fiel sogar mir die Kinnlade runter! Sie berichtete, während der ersten beiden Tage hätten ihre Wadenmuskeln ein bisschen wehgetan, während sie sich an die neuen Schuhe anpassten, aber das hatte sich bis zu unserer Sitzung gelegt. Sie konnte gar nicht glauben, um wie viel besser sie sich fühlte – sie hatte keine Schmerzen mehr, selbst wenn sie den ganzen Abend auf den Beinen gewesen war. Wenn auch die Schuhe ziemlich teuer gewesen waren, so hatten sie doch erheblich weniger gekostet als wiederholte Behandlungen. Im folgenden Monat behandelte ich sie in einigen Sitzungen wegen anderer, davon unabhängiger Beschwerden, aber ihr ursprüngliches Problem war gelöst.

Sie hörte gar nicht mehr auf, mir dafür zu danken, dass ich sie von ihren Schmerzen befreit hatte, aber ich wies sie immer wieder darauf hin, dass sie sich diesen Erfolg zum großen Teil selbst zuschreiben konnte, da sie meinen Rat tatsächlich befolgt hatte. Darauf antwortete sie: „Warum sollte ich Ihnen so viel Geld bezahlen und dann Ihren Rat nicht befolgen?“ Eine sehr gute Frage! Aber leider erwarten nur allzu viele Patienten, dass ich sie in meiner Praxis „repariere“, ohne jedoch bereit zu sein, zumindest meine Empfehlungen zur Beseitigung von chronifizierenden Faktoren zu befolgen – und sind dann verärgert, wenn die Linderung ihrer Schmerzen nicht von Dauer ist. Die chronifizierenden Faktoren müssen beseitigt werden, um dauerhafte Linderung zu erreichen!

3. Chronifizierende Faktoren: Ernährung,Speisen und Getränke

Was Sie essen und trinken – oder nicht essen und trinken –, kann ebenfalls Triggerpunkte verursachen und chronifizieren. Falls die Ernährung bei Ihren Beschwerden eine Rolle spielt, kann es sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität Ihrer durch Triggerpunkte verursachten Symptome erheblich verringern, wenn Sie sich besser ernähren, genug Wasser trinken und bestimmte Speisen und Getränke meiden.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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