Schöne Uriaub - Thomas Längström - E-Book

Schöne Uriaub E-Book

Thomas Längström

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Beschreibung

Urlaubsreisen von Kerstin und Tommy auf der Millennium-Tour 2000.

Das E-Book Schöne Uriaub wird angeboten von tredition und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Mallorca, Malediven, Rügen, Fuerteventura, Lanzarote

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 241

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Thomas Längström

SCHÖNE URiAUB

Millennium-Tour 2000

© 2020 Thomas Längström

Titelbild: gmg9130/Shotshop.com

Bild Rückseite: Vadmary/Shotshop.com

Gestaltung: Herbert Glaser, Thomas Längström

Lektorat, Korrektorat: Beate Fischer, Schreibgewandt

Verlag & Druck:tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

Paperback

978-3-347-10371-9

Hardcover

978-3-347-10372-6

e-Book

978-3-347-10373-3

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

„Man reist ja nicht um anzukommen,sondern um zu reisen.“

Johann Wolfgang von Goethe

Inhaltsverzeichnis

Intro

Fuerteventura 1999

Lanzarote 1999 - 2000

Gran Canaria 2000

Portugal 2000

Tunesien 2001

Malediven 2001

Mallorca 2002

Nizza 2002

Teneriffa 2003

Lanzarote 2003

Rügen 2004

Formentera 2004

Menorca 2005

INTRO

Kerstin & Tommy sind stets verliebt und immer auf Reisen. Unzählige gemeinsame Luftveränderungen gehören zu ihrem unbeschreiblichen paradiesischen Glück. Ausgerechnet zu ihrer einhundertsten Reise schenkte ihnen der Reiseveranstalter einen bunten Urlaubsflyer mit dem verzwickten Schreibfehler, der sie zu diesem lustigen Buchtitel inspirierte. „Schöne Uriaub“ wünschte man ihnen für erholsame Urlaubstage.

Gemeinsam erzählen beide nachfolgend von ihren spannenden „Millenniums-Touren“ quer durch Europa. In ihren zwölf schönsten Reisegeschichten schildern sie ihre persönlichsten Eindrücke von einem der wichtigsten Ereignisses dieses Jahrhunderts, dem Jahreswechsel ins Jahr 2000, den Kerstin und Tommy zusammen erlebten und dabei ihre Träume und Erinnerungen in geflügelten Worten für die Ewigkeit festgehalten haben.

Liebe und Urlaub sind nichts anderes, als das Träumen vom Meer und dem Wind oder einfach nur in der Sonne liegen und faulenzen. Dabei kann man genauso noch die Pläne für übermorgen schmieden. Liebe und Urlaub sind auf gleiche Weise weißer Flieder im Garten, der herrlich duftet und leuchtet. Liebe und Urlaub bedeuten, nur die Augen zu schließen und vom offenen Kaminfeuer zu träumen und den lodernden Flammen zu lauschen, wo die Zeit keine Rolle mehr spielt. Liebe und Urlaub sind nicht viel anders, als das Streicheln der Seele, ähnlich wie das Lesen von Liebesbriefen und sich immer wieder an das Schöne erinnern.

Liebe und Urlaub sind fast dasselbe, wie ein Puppenspiel anzuschauen und dabei selbst in die Rolle der Hauptdarsteller zu schlüpfen. Es ist gewissermaßen ein Schattenspiel der Herzen und ihrer Liebe gleichermaßen. Manchmal sind es jedoch nur zwei Tautropfen auf einer Rose, die sich treffen und sich niemals wieder trennen.

Spanien - Fuerteventura Bahia Calma - Costa CalmaAugust 1999

Tommy an Kerstin:

„Liebster Schatz, es sind nur noch gerademal zwölf Tage bis zu unseren Ferien auf Fuerteventura. Ich freue mich schon sehr, wenn ich mit Dir auf der Insel des Windes eine gemeinsame Zeit verbringen kann. Jeden Tag zusammen aufwachen, frühstücken und den Tag individuell gestalten, gemeinsam wieder in die Heia gehen, sich fest drücken und zusammen einschlafen. Wäre das nicht wunderschön? Dazu schenkt uns der Wettergott bestimmt noch viel Sonne, das blaue Meer und den breiten feinsandigen Strand. Zusätzlich gibt er uns noch viel Zeit im Handgepäck mit, Zeit zum Träumen, Schmusen und Entspannen. Wahrscheinlich gibt es dann nur noch eine Insel - die mit uns zweien!“

Ihr vierter gemeinsamer Urlaub beginnt am Samstagmorgen, dem vierzehnten August um drei Uhr in der Früh. Kerstin bereitet für sie beide ein kleines Frühstück vor und dann lädt Tommy ihre Koffer in sein Auto und sie fahren nach Ismaning und anschließend mit der S-Bahn zum Flughafen. Dort kommen sie pünktlich um vier Uhr fünfzehn an und checken ein. Es folgt ein wunderschöner Flug in der Boeing 737/207Y nach Puerto del Rosario.

Um elf Uhr erreicht der Bus das Hotel. Natürlich ist das für einen Empfang viel zu früh, denn das Appartement ist noch nicht bezugsfertig. Gemütlich spazieren beide dann also gezwungenermaßen durch die Anlage von „Bahia Calma“, besichtigen den Swimmingpool und begutachten noch den supertollen Strand.

Ihr langer Spazierweg endet im Westen beinahe vor dem Hotel Los Gorriones. Also drehen sie um und genießen in ihrer Anlage an der Pool-Bar mit dem lieblichen Namen „Heidi“ ein köstliches Eis. Danach ist ihre Unterkunft endlich frei. Nach dem Duschen erkunden sie das Ortszentrum von Costa Calma mit den vielen Geschäften und Hotelanlagen. Ihr erster „halber“ Anreiseurlaubstag geht bald zu Ende. Nach dem Abendessen kommt es zur ersten Analyse.

Tommy:

„Eigentlich ist es doch so: Es war doch ein superschöner Ankunftstag! Endlich sind wir im Urlaub angekommen, wo man sich die Sonne auf der Haut wünscht, Sand an den Füßen und Schweißperlen auf der Stirn. An der Costa Calma hat es noch achtundzwanzig Grad im Schatten, das Atlantikwasser hat fünfundzwanzig Grad, unsere Herzen glühen und das Thermometer der Liebe zeigt 100 % an!“

Kerstin und Tommy sind im Traumurlaub auf Fuerteventura gelandet, wo man das Meer sehen, den Wind spüren und die Wärme des Tages genießen kann. Kristallklares Wasser, schöne Wellen, Sonne pur, angenehmer Wind, breiter Strand, Dünen, blaues Meer, kleine Felsbuchten, so ist das dort!

Obwohl beide ausgiebig geschlafen haben, klingelt der Wecker am Sonntag schon um acht Uhr früh. Im Restaurant genießen sie dann ein ausgiebiges Frühstück. Im Hotel Taro Beach gleich nebenan kauft Kerstin ein paar schöne Ansichtskarten. Anschließend besichtigen sie die vielen schwarzen Vulkansteine am Strand und spazieren anschließend wieder zurück in ihre Bahia Calma-Anlage. Heute ist Pool-Tag angesagt. An der Sonne liegen, schwimmen, lesen, ausruhen, relaxen.

Da gäbe es noch viele weitere Beispiele, was man noch alles machen könnte. Bei „Heidi“ gibt es noch eine Kleinigkeit zu essen, Toast mit Schinken, ehe beide sich auf den Weg zum FKK-Strand machen. Dort ist alles ganz entspannt und man hat das Gefühl, diese schönen romantischen Buchten gehörten einem ganz alleine. Mit knurrendem Magen geht es dann in den Abendstunden wieder zurück. Zur Krönung des Tages gibt es Tommys Lieblingsessen: Schnitzel mit Pommes.

Beim obligatorischen Verdauungsspaziergang besichtigen sie die mächtigen Windräder, die sich ganz in der Nähe auf einer Anhöhe von Costa Calma drehen. Dazu kommen noch die alltäglichen Analysen ihrer Eindrücke, die sie sich gegenseitig auf dem Rückweg erzählen. Und zu guter Letzt nimmt Tommy an diesem Sonntagabend Kerstin in den Arm und drückt sie fest an sich. Er schaut ihr nur tief in die Augen und schon ist alles gesagt, was gesagt werden musste!

Man liegt auf dem Badetuch auf dem grünen Rasen und lauscht dem Abendwind, wie er leise in den Palmenkronen flüstert. Man könnte fast meinen, es würde regnen. Immer wieder beobachten beide, wie sich die Blätter zur Seite neigen, als würden sie sich von dem Wind verbeugen wollen. In der Ferne hören sie das Rauschen der Wellen und den Gesang der Vögel.

Am Montag haben sich beide auf einen weiteren Wandertag geeinigt. Schnell wollen sie zum Frühstücken gehen, doch das Bahia-Restaurant hat noch geschlossen. Montag Ruhetag ?, fragt man sich als Gast.

Nein, das kräftige Frühstück bekommt man heute Morgen erst ab neun Uhr! Unmittelbar danach und ohne Einwendungen marschieren sie dann zu Fuß querfeldein über die Insel. Die ist dort an dieser Stelle in Costa Calma nur etwa fünf Kilometer breit.

Es ist also für jedermann ein Leichtes, von da aus auf die andere Küstenseite zu gelangen. Man wandert durch eine karge, öde Landschaft und an bizarren Felsformationen vorbei. Als eine schier endlose flache, weite Gegend präsentiert sich ihnen dort die Natur. Rund um sie herum fast nichts und die Sonne sticht erbärmlich vom blauen Himmel. Linker Hand und rechter Hand erheben sich sanfte graue Hügel in unterschiedlichen Höhen. Dort oben drehen sich die gewaltigen Windräder, die sie schon am Vorabend besichtigt haben, mit einem Höllenlärm. Zum Glück bläst ihnen jetzt ein kühler Nordwind entgegen und macht ihren Ausflug durch die Wüste zum Top-Urlaubserlebnis. Es gibt noch viel Interessantes zu entdecken. Der Boden ist voller Muscheln und in den aufgewehten Sandbänken entdeckt Tommy Bienenwaben aus Sand, die noch aus prähistorischer Zeit stammen. Kleine Krebse sowie Eidechsen und Strichhörnchen flüchten vor den beiden in ihre Behausungen.

„Vor Millionen von Jahren war dies hier Meeresboden“, erklärt Tommy Kerstin, „der sich im Laufe der Entwicklung der Insel immer höher und höher emporgehoben hat. Heute ragt er ein paar hundert Meter über den Atlantik hinaus!“

Das ist Abenteuer- und Erdkunde-Urlaub zugleich! Alles gelogen oder doch ein bisschen wahr? Kerstin schaut da schon etwas skeptisch. „Aber genauso steht es im Reiseführer“, versucht Tommy seine These ihr gegenüber zu rechtfertigen.

Nach kurzer Zeit erreichen sie dann den Zenit, also den Mittelpunkt der Insel, und können nun von dort aus den Atlantik auf der Nordseite sehen. Es ist der wilde Strand von Barlavento. Da geht es plötzlich geradewegs steil nach unten. Sie müssen sehr aufpassen, dass sie nicht auf dem sandigen Untergrund ausrutschen und in die Tiefe sausen.

Alles ist an dieser Stelle noch zusätzlich zu einem atemberaubenden Anblick vereint: Vulkangestein, Sandstein, schwarze Lavafelsen und hohe weiße Wellen, die tosend auf das Urgestein prallen. Landschaft pur vom Feinsten, wie sie attraktiver nicht sein könnte.

Eine schier unbeschreibliche Küstenform öffnet sich am wilden, langen Strand, bis hinauf zum Horizont. Man muss stets achtsam sein, denn auch hier könnte ein Fehltritt lebensgefährlich sein. Nur ein paar Touristen tummeln sich an dieser prächtigen Ur-Küste. Immer wieder fegen meterhohe Wellen gegen diese zerklüftete Felslandschaft. Muschelsucher kämpfen zwischen den schwarzen Felsen gegen die tosende Brandung, um dort die eine oder andere Muschel zu ergattern. Wie in einem Liebesrausch saugen ihre Augen dieses Spektakel in sich auf. Können beide das alles bis heute Abend noch verkraften oder ist dies zu viel des Guten? Tommy liebt seine Kerstin sehr, denn diese Landschaft passt zu ihrer Liebe. Ihre Köpfe sind nun frei und frei ist auch der Geist für diese große Szene dort am Strand. Ihre Herzen und Gefühle sind voll von den schönen Ansichten dieser Insel. Ihre Augen schauen dies alles gemeinsam an. Erst viel später kann man das alles mal analysieren. Vielleicht auch erst im nächsten Winter, wer weiß das schon?

Die Sonne sticht nun immer heißer auf die Köpfe der beiden. Schnell noch ein letztes Foto, eine letzte Umarmung und ein letzter Kuss am Strand von Barlavento. Dann folgt der schmerzvolle Abschied vom Ende der Welt, als würde es wehtun, wieder umkehren zu müssen. Aber sie gehen gerne wieder heim zu ihrem ebenso wunderschönen Strand und zu „Heidi“, wo sicher ein leckeres Eis auf die beiden Naturwanderer wartet.

Bei ihrer Ankunft im „Paradies“ fallen sie zuerst sanft ins Bett, mit all diesen schönen Eindrücken und Träumen des Ausfluges und lassen ihre Seele baumeln und die schweren Füße ruhen. Die glühend heiße Sonne hat ihnen ganz schön zugesetzt. Wenig später sitzen Kerstin und Tommy unter schattigen Palmen am Pool. Bei „Heidi“ gibt’s heute frischen Apfelstrudel mit Vanille-Eis und Cappuccino. Mhhm – lecker!

Nun machen sie noch schnell einen Abstecher zu ihrem ruhigen Südstrand.

Tommy zu Kerstin:

„Hast du schon mal einen so schönen Montag erlebt, mit einem so fantastischen Strand dazu?“

Kerstin schüttelt nur den Kopf und lächelt ganz verliebt zurück. Nicht zu vergessen sind noch die vielen Liebeserklärungen und die schönen Gedichte, die sie sich unten am Strand auf der Decke gegenseitig vorgelesen haben.

Der ganze Tag war von vorne bis hinten wunderschön, so dass sie nach dem Abendessen noch in ihrem „Botanischen Garten“ unter den Palmen sitzen.

Beide sind etwas erschöpft von der langen Tour und schauen gemeinsam noch die glitzernden Sterne an. Beinahe hätten sie das Schmusen vergessen. Tommy schaut zu ihr hinüber, denn Kerstin wird durch die Sonne immer brauner. Dieses Lächeln der Sommernacht stimmt Tommy glücklich, ja sogar für ein ganzes Leben, an diesem herrlichen, ganz normalen Montag.

Der nächste Tag gibt wieder alles her, was er für Kerstin und Tommy so in petto hat! Erst im Pool schwimmen, dann unter den grünen Palmenblättern die Urlaubskarten schreiben, um sie anschließend in den Briefkasten zu werfen.

Am Mittag gehen beide los und entscheiden sich erneut, westwärts Kurs zu nehmen zum Hotel Los Gorriones. Dieser Tag schenkt ihnen einen atemberaubenden Blick über den weiten türkisfarbigen Strand.

Am Horizont steigen die Feuerberge empor und lassen die Luft flimmern. Sie tauchen nun in die Wellen, schlendern durch die Lagune mit knietiefem Wasser und lassen sich für kurze Zeit nur von der Sonne verwöhnen.

Endlich wieder im Hotel angekommen, genehmigen sich beide noch einen kühlen Drink, sprich Coca-Cola und Bitter Lemon. Nach einem Cappuccino machen sie sich wieder auf den Rückweg ins Bahia. Etwa zehn Kilometer liegen noch vor ihnen. Sie können wählen zwischen dem breiten Strand unten am Meer entlang oder der oberen Bergkante mit Superausblick.

Sie entscheiden sich für beides! Beim ständigen Wechseln zwischen oben und unten entdecken sie für eine kleine Verschnaufpause eine romantische Felsnische. Sie gehört nun ihnen ganz alleine und spendet auch ein bisschen Schatten. Tommys Fazit:

„Fuerteventura ist im Grunde nichts anderes als eine gigantische, nahezu flache Steinwüste aus Vulkangestein, verbunden mit dem breiten Sandstrand und den tosenden weißen Wellen des Atlantiks. Die ganze Insel ist ein wenig nach Süden gekippt, dort ist auch der flache Sandstrand. Eine Insel zum Träumen, deren Eindrücke jedoch erst verkraftet werden müssen. Ein wahrer Rausch für die Sinne, ein Genuss für die Augen und ein wunderschöner Tag für die Herzen.“

Kerstin und Tommy kehren zurück ins Paradies, mit den vielen Emotionen, die sie am heutigen Tag erleben durften. Es fällt ihnen schwer, sich für das eine oder das andere zu entscheiden, was am schönsten war. Am besten, man nimmt alles mit, weil man einfach alles liebt und nie wieder hergeben möchte. Fuerteventura ist ein Traum. Sie lassen ihn schweben! Heute ist Dienstag, ein ganz normaler Tag auf der Insel. So lieben beide das Leben, weil es kaum schöner sein kann!

Am nächsten Morgen ziehen weiße Wolken über den blauen Himmel. Als erstes sucht man einen Supermarkt und kauft ein, was man ganz dringend benötigt, zum Beispiel jede Menge Wasser. Heute fühlt sich die Temperatur schon etwas wärmer an als noch gestern.

Da lässt es sich gut im Schatten aushalten, beim Schwimmen und beim Eis essen unter den schattigen Palmen. Mittags zieht es beide ins Taro Beach, das Hotel gegenüber, zum Pizzaessen. Natürlich gehen sie danach wieder baden, denn die Wellen sind heute besonders hoch. Das ist auf alle Fälle eine köstliche Abkühlung an diesem heißen Tag. Sich mutig in die meterhohen Wellen schmeißen und sich an den Strand spülen lassen, was für ein tolles Vergnügen!

Nach dem Abendessen gibt es nebenan in einem anderen Hotel ein Open-Air-Festival. Da spielt das Animations-Team das Musical GREASE. Es zieht sich bis spät in die Nacht hinein. Danach sind beide aber sehr müde und erzählen sich zuhause noch eine Gutenachtgeschichte. Kerstin sagt noch, dass sie nie gedacht hätte, dass ein Urlaub so schön sein könnte.

Zwei Sternschnuppen schießen am Nachthimmel über den Horizont. Zwei Wünsche für das nächste Jahr! Dann lassen sie sich in dieser dunklen Nacht ins Reich der Träume fallen.

Am nächsten Tag erzählt Tommy:

„Auf ganz Fuerteventura gab es ursprünglich kein einziges Sandkorn, denn der Sand auf der Insel kam im Laufe der Jahrmillionen aus der Sahara von Afrika herübergeflogen. Auf der Nordseite gibt es keinen Sand.“

So steht es ebenfalls in seinem Reiseführer. Und heute wollen sie gemeinsam diesem Mythos auf den Grund gehen und eine Dünenwanderung auf der Südseite machen.

Ein paar Wolken am Horizont dämpfen etwas die Hitze, die sich sonst über die Insel ausbreiten würde. Mit zwei Wasserflaschen und Kamera ausgestattet ziehen sie los. Der Wind bläst schon ganz heftig. Zuerst geht ihre Tour an den Windsurfern vorbei, die schon frühmorgens den günstigen Wind ausnutzen. Die Jungs und die Mädels sind permanent auf der Suche nach der perfekten Welle, auf der sie dann wieder zum Strand zurückreiten. Was für eine aufregende Szene hier am breiten Strand.

Doch schon nach einer halben Stunde Fußmarsch taucht am Horizont die erste Sanddüne auf. Sie wird zu Tommys Lieblings-Fotomotiv, denn dieser Anblick vom Strand aus ist schon überwältigend. Wie ein verlängerter Arm der Bergkette ragt sie am Kamm des Hügels entlang bis ins Meer hinaus. Der stramme Wind hat sie in den letzten tausend Jahren so wundervoll geformt. Meterhoch türmt sich der Sand vom Meer her hinauf, so dass es sehr leicht ist, zu ihr hochzukommen. Doch immer wieder verliert Tommy wegen des starken Windes seine Mütze, die jedes Mal erneut von der Düne geweht wird. Was für ein Spaß!

Oben auf der Düne kann man sich hinsetzen wie auf einen Sattel eines Pferdes und die Beine links und rechts der Düne im Sand baumeln lassen. Endlich sind die Dünenfotos der beiden im Kasten.

„Also, es wäre nun an der Zeit umzudrehen“, mahnt Tommy Kerstin, wäre da nicht noch die zweite Düne, die sich ebenso gigantisch präsentiert wie die erste. Kerstin möchte jedoch noch weiterziehen. Erst nach etwa einer knappen Stunde Fußmarsch durch Hitze und Wind sind sie am Ziel. Man spürt schon von weitem wie toll ihre Ausstrahlung ist und man wird regelrecht von ihr magisch angezogen. Man glaubt gar nicht, wie megageil so eine Besteigung einer Sanddüne ist.

Landschaftlich gesehen sind sie nun am Gipfel des Möglichen angelangt. Schöner geht es nicht (nur Kerstin ist schöner und süßer). Gewissermaßen präsentiert sich die Insel dort von ihrer besten Seite. Das bedeutet: unberührte Natur pur, weit und breit nichts als freie Landschaft bis zum Horizont.

Endlich geht es zurück nach Bahia Calma. Doch leider bläst ihnen nun der Wind direkt ins Gesicht. Schon bald müssen sie eine Ruhepause einlegen. In einer kleinen Ecke mit grünem Gebüsch machen sie es sich gemütlich. Da steckt schon viel Sand in ihren Augen.

Die Sonne brennt nun ganz schön stark, denn es geht schon auf Mittag zu. Ein kurzer Sprung in die hohen Wellen bringt ihnen etwas Abkühlung, denn es ist noch ein weiter Weg zurück. In ihre Badetücher eingewickelt erreichen beide nach zwei Stunden den Strand von Bahia Calma. Ein nicht enden wollender Marsch durch die Wüste von Fuerteventura geht zu Ende.

Mit letzter Kraft stürzen sie sich buchstäblich ins Bad unter die rettende Dusche. Ihre Beine sind voller Brandblasen und bedürfen einer speziellen Behandlung. Nach dem Abendessen schlüpfen beide mit ihren Erinnerungen an den „Dünen-Tag“ schnell unter die kühlen Bettlaken und fallen regelrecht in den verdienten Schlaf.

Kerstins Gedanken zwischen Tag und Nacht:

„Ein Sonntagmorgen auf Fuerteventura:

Ich spüre deine feinen Brusthaare auf meinem Rücken. Sanft streicheln sie meine Haut. Jeder Urlaub hat ein Gefühl, es heißt sanft! Das Geräusch des Windes verweht alle Gedanken der Nacht und unser schon so vertrautes Körpergefühl betört alle Sinne und zieht uns gegenseitig in den Bann. Das Bild der so unwirklich idealenNatur hier an manchen Stellen der Insel fällt mir dazu ein. Sanft spülen die Wellen den Schaum an den Strand. Die Übergänge der Farben sind in fast perfekter Harmonie sichtbar. Unsere Liebe hat eine Farbe: Pastell!

Doch auch in dieser Natur sind alle Steigerungen bis zum Äußersten sichtbar. Ganz heißer Wüstensand, doch der Wind kühlt entschlossen, aber auch ganz sanft und glättet zusammen mit den wiederkehrenden Wellen den Sand, immer wieder neu und fast unberührt, wie unsere Zärtlichkeit! Schon so vertraut, aber immer wieder eine Faszination, diese Harmonie zu spüren und ganz tief zu erleben. Einen ganz zärtlichen Kuss!“

Den heutigen siebten Tag auf Fuerteventura erklären beide zum Ruhetag! Es ist so schön, in der Poollandschaft zu liegen, sich von der Sonne verwöhnen zu lassen, auszuruhen und zu entspannen. Ein paar Wolken ziehen vorbei und dabei weht nur ein mäßiger Wind. Für beide bleibt nun viel Zeit für Gefühle und Zärtlichkeiten.

So viele schöne Stunden liegen nun hinter ihnen, dass den Seelen auch mal eine Pause zu vergönnen ist. Es tut richtig gut, mal zu lachen und zu faulenzen und nicht immer nur an den nächsten Event denken zu müssen. Die Stunden im Wunschgarten sind auch zum Auftanken und zum Träumen da. Es ist so schön für die zwei, hier auf der Insel so gemeinsame Tage zu verbringen. Es sind außergewöhnliche Tage, die einen besonderen Platz in ihrem Leben einnehmen.

Unter den schattigen Palmen zu verweilen, mit dem liebsten Schatz der Welt, da kommt Tommy schon ganz schön ins Schwärmen. Er genießt dieses Glück und er würde sein letztes T-Shirt dafür hergeben, dass alles so bliebe, wie es im Moment ist. Nie im Leben hätte er jemals gedacht, dass alles so kommen würde. Ein Traum, der einst noch eine Utopie war, wurde in kurzer Zeit Wirklichkeit. Es ist nicht leicht, das alles ganz cool zu begreifen.

Wenn er als „Urlaubs-Chronist“ versucht, eben dieses „Gute“ zu beschreiben, fordert es ihm seine ganze spezielle Kraft. Es fehlen manchmal die individuellen Worte für das Glück, das Schöne, das Beste und so weiter und so fort.

Würde Tommy all seine Urlaubs-Gedanken aufschreiben, könnte man davon wahrscheinlich ein gebundenes Exemplar in der Größe XXL drucken. Es ist für Tommy ohnehin ganz ungewohnt, wenn er plötzlich Zeit zum Philosophieren hat, ohne dass seine Denkanstöße vom Alltagsleben unterbrochen werden.

Aber was zeichnet eigentlich einen Philosophen aus und was macht er den ganzen Tag?

Vielleicht weiß Kerstin darauf eine Antwort. Tommy fragt:

„Kerstin, was ist eigentlich ein Philosoph und was macht der so?“

„Ein Philosoph, oder sinngemäß gesagt ein Denker ist ein Mensch, der danach strebt, Antworten auf grundlegende Fragen über die Welt, über die Menschen und deren Verhältnis zu ihrer Umwelt zu finden.“

Tommy: „Dann bin ich im gewissen Sinne auch ein kleiner Philosoph!“

Kerstin: „Ja, natürlich, jeder, der sich Gedanken über die Welt und die Menschen macht, ist gewissermaßen ein Philosoph!“

Das freut Tommy natürlich sehr. Einfach genug Raum zu haben, alles was geschehen und erlebt ist, wieder und wieder zu überdenken, niederzuschreiben. Alles in schöne geflügelte Worte zu fassen. Sie fließen dann wie ein Strom ins Meer der Unsterblichkeit.

Einmal auf ein Blatt Papier geschrieben, sind sie dann aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken. Ein leerer Schreibblock saugt ihm buchstäblich die letzten gedanklichen Sätze aus dem Herzen heraus. Fast wie von selbst gleitet Tommys Kuli über die Zeilen im Schreibblock und hinterlässt, mit der Tinte aus der Mine zusammengefasst, ein Dokument ihres zarten Glücks.

Kerstin und Tommy lieben das Leben, so wie es im Augenblick bei ihnen angekommen ist. Sie tanken sich voll mit diesen Gemütlichkeiten. Das ist gut so. Das Leben ist schön und beide sind dabei, sich auf den Weg zu machen.

Seine Gedanken sind frei und werden mit Kerstins Gedanken zusammen noch freier. Seine Liebe ist stark und sie wird im Lauf der Zeit immer stärker. Er fühlt, dass alles gut wird. Der Kopf folgt seinem Herzen, hinein in ferne Zeiten.

Der Augenblick kam zu jener Zeit für beide, in dem sie langsam bemerkten, dass sie das Glück ihres Lebens gefunden hatten. Es war an einem heißen, sonnigen Tag auf Fuerteventura. Diese Insel mit jener atemberaubenden Landschaft hat etwas Anmutiges, Faszinierendes, etwas nicht Begreifbares und Unantastbares. Da werden Träume wahr und fliegen hoch hinauf in den Himmel der Unsterblichkeit.

Spanien - Lanzarote Puerto del CarmenDezember 1999 bis Januar 2000

Tommy schickt an Kerstin ein Fax los.

„Liebste Kerstin, jeder Tag ohne Dich ist für mich ein verlorener Tag. Ich hoffe, dass sich das bald ändert, denn gestern sind unsere Tickets für Lanzarote gekommen. Der Flug geht am Dienstag schon gegen sechs Uhr vierzig los. Wenn wir dann im Flugzeug sitzen, lass ich Deine Hand nicht mehr los. Ich freue mich schon sehr und bin auch froh, dass wir gemeinsam diese schöne Reise machen können.

Es sind ja nur noch ein paar Tage, bis wir wieder einmal zusammen einen Strand besichtigen können. Das ist immer so schön mir Dir! Falls Du Lust hast, kannst Du heute noch zu mir kommen. Dann könnten wir die Tickets anschauen und den Hotel-Voucher. Danach zünden wir die Duftkerzen an und machen es uns auf der Couch gemütlich. Das Wohnzimmer istschon angenehm warm und der Duft von Mandarine breitet sich langsam aus.

Ich nehme Dich dann in den Arm und alle Müdigkeit scheint vergessen. Bald schlafen wir Arm in Arm ein und hören das virtuelle Rauschen des Meeres am Strand von Puerto del Carmen!“

Natürlich kommt Kerstin sofort zu Tommy. Sie studieren zusammen ihre Urlaubspläne bis tief in die Nacht hinein. Immer wieder kommt die Frage nach dem Millennium, was da wohl alles auf sie zukommen wird. Außerdem stellen sie sich auch die Frage, was wohl die anderen Menschen am Neujahrstag machen werden. Das ist alles etwas viel auf einmal. Erstmal fliegen sie los ins „Jahrtausendglück“ und nur das zählt.

Die Menschen des 20. Jahrhunderts befinden sich in einer Zeit des Umbruchs. Der letzte eisige Dezember der 1990er-Jahre neigt sich dem Ende zu. Es sind nun ebenfalls die letzten Tage unseres Jahrhunderts. Was kann man mit dieser Erkenntnis anfangen und wie geht man damit um?

Im Grunde hat gegenwärtig niemand von ihnen die Zeit, sich mit solchen Träumereien zu befassen. Sie sind für Antworten darauf viel zu aufgeregt. In künftigen Zeiten ihrer aufgewühlten Freundschaft wollen beide einfach weg, weit weg in ein fernes Land, um das neue Jahrtausend zu begrüßen.

Um drei Uhr dreißig klingelt der Wecker. Nun geht alles sehr schnell an diesem historischen Morgen. Noch bevor der Zeiger auf vier Uhr springt, sind ihre Sachen gepackt und sie stehen mit ihren zwei Koffern im Hausgang bereit zum Gehen.

Kerstin und Tommy reisen liebend gerne. Es ist bisher ihre fünfte Reise, die sie gemeinsam machen. Aber diese wird eine ganz besondere werden. Sie fliegen auf eine Insel, auf der sie vorher noch nie waren. Dort werden sie beide das neue Jahrtausend begrüßen und mit diesem hoffentlich speziellen Gruß im Gepäck wieder nach Hause fliegen.

Das ist etwas Außergewöhnliches, vielleicht sogar Philosophisches! Genauso gerne machen sie auch viele andere Dinge, die ihnen ebenso viel Spaß machen.

Heute ist ein simpler, normaler Dienstag. An diesem düsteren Dezembermorgen liegt etwas Neuschnee auf den Dächern. Auch auf dem Autodach liegen etwa fünf Zentimeter pulvriger Schnee. Tommy wischt ihn sanft mit der Hand weg. Das war wohl das letzte Mal in diesem Jahrhundert, dass er den Pulverschnee wegwischen muss, geht es ihm durch den Kopf. Sie fahren mit dem Auto nur ein paar hundert Meter zur nächsten S-Bahn-Station.

Beide freuen sich schon sehr auf ihren gemeinsamen Urlaub auf Lanzarote und sind glücklich, dieses gemeinsame Ziel ausgesucht zu haben. Ihr Weg ist das Ziel, so das vorläufige Fazit.

Nun stehen sie am Bahnsteig bereit für diesen ersten Schritt ins neue Jahrtausend. In Kürze wird die S-Bahn kommen. Das Signal steht bereits auf Grün. Schnell macht Tommy noch einen Schneeball und wirft ihn auf das große Zigaretten-Werbeplakat von Camel jenseits der Schienen. Nun fährt auch schon der Zug ein. Kerstin wirft ihren Schneeball noch schnell auf das Schild mit der Aufschrift „München“. Etwas hastig schieben sie beide Koffer in den Zug, die Türen schließen sich, die S-Bahn fährt los in Richtung Flughafen.

Sie sitzen beide im Abteil der „Hoffnung“ und betrachten durch das Zugfenster die graue Landschaft, die an ihnen vorbeirauscht. Nun reisen sie endgültig ins neue Zeitalter. Es gibt kein Zurück mehr. Es ist angenehm warm im Zug. Momentan sind beide noch die einzigen Fahrgäste in diesem Wagen. Stumm blicken sie um sich herum und fragen sich, ob die meisten Menschen am Millenniums-Event wohl zuhause bleiben.

Endlich hält der Zug an der nächsten Station. Einige neue Fahrgäste steigen ein. Aber werden sie ebenfalls abfliegen oder nur am Flughafen arbeiten? Beide wissen es nicht. Kurz vor fünf Uhr erreicht die S-Bahn das Flughafen-Terminal. Im Hauptgebäude checken sie bei Condor ein. Das geht alles in Minutenschnelle. Die Koffer verschwinden auf dem Förderband in den dunklen Tunnel. Kerstin und Tommy erhalten die Bordkarten und sitzen nun nach der Ticketkontrolle wie geplant in der Espresso-Bar und genießen den Cappuccino und den Tee mit den Weihnachtsplätzchen von zuhause.

Jetzt heißt es nur noch warten auf den Flug ihrer Träume. Endlich hinaus in die Welt der Sonne, des Sandes und der Herzen. Hinaus auf die sonnige Insel Lanzarote und hinabtauchen in eine ganz andere Welt, ohne Stress, ohne Schnee und Termine. Ja, es ist ihre Welt der Vorfreude, der Erholung und der Zukunft. Endlich wird der Flug nach Lanzarote durch den Lautsprecher aufgerufen. Sie bekommen beim Boarding genügend Zeitungen und Hefte zum Lesen und sitzen im Ferienflieger ganz brav in der achten Reihe am Fensterplatz und harren auf den Start. Ebenso warten die anderen Fluggäste geduldig mit all ihren Hoffnungen und Träumen von der Sonne, vom Strand und vom Meer auf den Abflug.

In der realen Wirklichkeit steht das Flugzeug bei heftigem Schneetreiben auf dem Rollfeld und kann nicht starten. Es muss noch enteist werden. Langsam rollt die Boeing 737 los und bekommt endlich den Startschuss für die Enteisung. Überall wird der Jet gründlich abgespritzt, so dass man am Fensterplatz durch das kleine Flugfenster fast nichts mehr sehen kann, denn es ist nun voller Schaum. Endlich hören sie vom Kapitän persönlich, dass alle startklar sind.

Nun rollt die enteiste Boeing zur Startbahn. Dort steht sie nun, die enteiste Maschine und ihre Triebwerke heulen auf. Doch das Flugzeug scheint irgendwie am Boden festzukleben und alle Fluggäste fragen sich warum.

Wieder spricht der Kapitän zu den Passagieren, dass die Crew noch auf das Take-off vom Tower warten muss. Als würden die Fluglotsen die Zeit zurückhalten wollen, um ihnen zu sagen: „Bleibt doch lieber hier!“

Mit geballter Kraft heulen die Triebwerke erneut auf an diesem dunklen Morgen, aber der Vogel bleibt immer noch schwankend am Boden stehen.