Schweifsterne - Marcus Helwing - E-Book

Schweifsterne E-Book

Marcus Helwing

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Beschreibung

Nach den traurigen Corona-Jahren gibt es endlich wieder Neues von den Handballern der Rostocker HSG zu verkünden. Die Navigatoren der HSG-Kogge steuerten sie sicher durch die stürmische Krise und in bisher unbekannte, jedoch ruhige Gewässer. Orientiert haben sie sich dabei am nächtlichen Firmament. Neben den bekannten Sternbildern tauchten 2022 viele Kometen auf, die der HSG neues Licht spendeten, dringend erwartete Impulse verliehen und das ganze Jahr äußerst aufregend gestalteten. Was alles genau passiert ist, kann zwischen diesen Buchdeckeln nachgelesen werden. Neunzehn Kapitel, farbig illustriert mit 24 ganzseitigen Originalfotos, auf 156 Seiten legen Zeugnis davon ab. Sie sind ein literarisches Teleskop, welches detaillierte Blicke auf die verschiedenen Himmelskörper ermöglicht.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 49

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Allen Lichtbringern gilt mein Dank

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Dunkle Zeiten

Sonderfall

Neustart

Organisation

Beiträge

Spielkleidung

Bürokratie

Recht

Leere

Racheengel

Der falsche Sport

Reifeprüfung

Testspiel

Trikotsponsor

Auf den Weg

Abbildungsverzeichnis

Namensregister

Über den Autor

Mehr vom Autor

Vorgeschichte

Noch vor wenigen Jahren schien der Handballabteilung der HSG Uni Rostock eine blühende Zukunft beschieden. Binnen relativ kurzer Zeit, nach einer Unterbrechung von mehr als einer Dekade, gelang es einigen Enthusiasten, diese Kernsportart wieder fest im Programm der Universitätssportgemeinschaft zu etablieren. 2009 lief unter der Leitung des nordostdeutschen Handballpioniers Thomas Rücker nach langer Pause erstmals wieder eine Mannschaft von Uni-Handballern mit dem Stier auf der Brust in der Bezirksliga auf, womit endlich der reguläre Punktspielbetrieb wieder aufgenommen werden konnte. Wenngleich einige Kinderkrankheiten in sportlicher, finanzieller und insbesondere organisatorischer Sicht die erste Saison prägen sollten, stand am Ende ein respektabler dritter Platz zu Buche. Aufgrund des Verzichtes der erstund zweitplatzierten Mannschaft fiel den HSG-Handballern sogleich die nächste, mehr als unverhoffte, Chance in den Schoß. Wie aus heiterem Himmel waren sie nun dazu berechtigt, direkt in die Verbandsliga des Handballverbandes Mecklenburg-Vorpommern (HVMV) aufzusteigen.

Kurz entschlossen, unbefangen, aber auch ein wenig unüberlegt, stürzte sich die junge Truppe sogleich ins nächste Abenteuer, nämlich den Wettkampfbetrieb auf der Landesebene. Wenngleich die folgenden Jahre nicht derart spektakulär weiter verliefen und es so manchen sportlichen Rückschlag zu verwinden galt, entwickelte sich das zarte Pflänzchen Handball bei der HSG unter dem schützenden Dach des Muttervereins zusehends. Dieses Gewächs wäre ohne die wohlwollende und zuweilen fürsorgliche Hilfe des gesamten Vorstandes, insbesondere jedoch von Vizepräsident Hans-Georg Busecke und Vereinssportlehrer Maik Schiffner, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon nach kurzer Zeit wieder eingegangen.

Allerdings strotzte die junge Truppe vor Talenten, nicht zwangsläufig alle auf sportlichem Gebiet, welche es der kleinen Gruppe jedoch ermöglichen sollte, einen langsamen aber stetigen Ausbau sukzessive voranzutreiben. Zu nennen sind hier neben dem Ideengeber und Initiator Thomas Rücker sicherlich Gregor Menzel, Frank Fehringer, Dr. Ole Kumpe und Sebastian Wunderlich, wenngleich diese Aufzählung mitnichten einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. So trug es sich zu, dass die Zahl der Uni-Handballer kontinuierlich zu steigen begann. Auch mehrten sich die Anfragen von jungen Frauen, die gerne für die HSG spielen wollten und ihr Bedauern zum Ausdruck brachten, dass dies unter den damaligen Umständen nicht möglich sei. Dementsprechend widmeten sich die Entscheidungsträger primär diesem Problem und es gelang ihnen, im Jahr 2013 eine Frauenmannschaft in das Abteilungsgefüge zu integrieren. So spielten im fünften Jahr ihres Bestehens schon zwei HSG-Teams organisiert Handball; eines auf der Landes- und eines auf der Bezirksebene. Wenngleich nicht minder erfolgreich – eigentlich sogar eher deutlich erfolgreicher – wählten die Damen einen etwas anderen Weg. Trotz schneller Erfolge zogen sie es vor, zunächst mehrere Jahre in der Bezirksliga des Bezirkshandballverbandes Rostock/Mecklenburg-Vorpommern Nord (BHV Nord) zu verbleiben und ein solides Fundament zu errichten. Diese Strategie erwies sich als nutzbringend und trug den HS-Girls diverse Erfolge, wie eine Bezirksmeisterschaft und zwei Bezirkspokalsiege, ein. Später sollten sie es dennoch den Jungs gleichtun und ebenfalls Ihr Glück auf der Landesebene (Verbands- und Landesliga) versuchen.

Zwischenzeitlich war das Interesse, für die HSG Handball zu spielen, derartig gestiegen, dass sich der Kader der Männer auf mehr als dreißig Mitstreiter aufgebläht hatte. Ein unhaltbarer Zustand, wie den Beteiligten schnell klar wurde. Die Durchführung von regulären Trainingseinheiten erschwerte sich zusehends und auch bei Weitem nicht jedem Sportler konnten annähernd genügend Spielzeiten in Punkt- und Pokalspielen zugesichert und verschafft werden. Folgerichtig schickten die Uni-Handballer ab der Saison 2015-16 eine zweite Mannschaft in der Bezirksliga des BHV Nord auf die Platte. Ihr sollte es nicht nur beschieden sein, hinter den beiden etablierten Säulen im Bezirk (SV Warnemünde und HC Empor Rostock) konstant mehrfach den dritten Platz zu belegen, sondern auch mit dem Bezirkspokalsieg 2018 den ersten und bisher einzigen Titel im Männerbereich der jüngeren Abteilungsgeschichte einzufahren.

Bedauerlicherweise war zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr alles Gold was glänzte. Dunkle Wolken hatten sich am Himmel über der HSG-Handballabteilung zusammengezogen. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, kann sicherlich in der Form darüber geschrieben werden, dass viele Gründungsmitglieder den Verein verlassen hatten und offensichtlich nicht adäquat ersetzt werden konnten. Darüber hinaus wurden die ursprünglichen Ideen, Vorstellungen und Werte längst nicht mehr konsensuell von allen HSG-Mitgliedern vertreten. In manch prominentem Fall wurden sie geradezu ostentativ unterlaufen oder ihnen sehenden Auges zuwider gehandelt. So traten an verschiedenen Stellen Probleme auf, die zuvor, jedenfalls in diesem Ausmaß, nie dagewesen waren und mit denen fortan umgegangen werden musste.

Da Amateursport zur Gänze in der Freizeit absolviert und Arbeit höchsten im Ehrenamt verrichtet wird, ließen sich die Probleme nicht so leicht lösen oder gar ganz aus der Welt schaffen. Eine bedauerliche Folge davon war der den Umständen geschuldete Rückzug der zweiten Männermannschaft aus der Bezirksliga des BHV Nord, welcher die Anzahl der aktiven HSG-Mannschaften auf zwei schrumpfen ließ.

Dunkle Zeiten

Doch das sollte bei Weitem noch nicht das Schlimmste gewesen sein. Was vielleicht bis auf ganz wenige in der Forschung führende Virologen noch niemand ahnen konnte, war der Ausbruch des Corona-Virus Anfang des Jahres 2020. Die Folgen, welche die Wellen der diversen Varianten bis heute gezeitigt haben, nahmen bis dato nahezu unvorstellbare Ausmaße an. Die aufs Engste vernetzte Weltwirtschaft brach zwar nicht zusammen, kam jedoch zeitweilig fast vollständig zum Erliegen. Die Lieferketten haben sich selbst 2022 noch nicht erholt und der Mangel hat sein lange gefristetes Schattendasein in postindustriellen kapitalistischen Verwertungsgesellschaften beendet. Das Homeoffice avancierte zur anerkannten Arbeitsmethode, die Masken waren aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken und das Klatschen hallte wochenlang von unzähligen Balkonen in der gesamten Republik.