Schwester! Können Sie mal eben kommen? - Daniela Triebsch - E-Book

Schwester! Können Sie mal eben kommen? E-Book

Daniela Triebsch

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Beschreibung

Handlicher Ratgeber mit vielen Praxistipps zum Umgang mit den Herausforderungen im Pflegealltag für Pflege- und Betreuungskräfte in der Altenpflege +++ Dass es Missstände in der pflegerischen Versorgung gibt, ist nichts Neues. Und das merken vor allem Sie, die in der Altenpflege tätig sind. Dieser Ratgeber zeigt Wege auf, wie Sie die Herausforderungen im Pflegealltag erfolgreich meistern. Von "Dder "Rolle der Pflegekraft im Unternehmen", über "Geschickte Aufgabenverteilung und mitarbeiter*innenfreundliche Dienstplanung" bis hin zur "Implementierung von Expertenstandards" und "der generalistischen Pflegeausbildung und ihren Auswirkungen auf die Pflegepraxis" , aber auch "Work-Life-Balance" für Pflegekräfte. Das Buch motiviert, regt zu neuen Denkmustern an und ermutigt, eigeninitiativ die Rahmenbedingungen in der Pflege zu verbessern. Profitieren Sie von den langjährigen Erfahrungen der Autorin und ihren 111 Tipps für die Berufspraxis.

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Seitenzahl: 101

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Impressum

Titel

Kleine Helfer für die Altenpflege

Schwester! Können Sie mal eben kommen?

111 Tipps zum Umgang mit den Herausforderungen in der Altenpflege

Autorin

Daniela Triebsch

Titelbildmotive

© alison1414 (Dame), © Olga Kovalenko (Hintergrund Wand),

© annagolant (Button), © Elaelo (Hand), © KatyaKatya (Muster „Pinselstrich“),

© raven (Sprechblase) – alle stock.adobe.com

Illustrationen im Innenteil

Kapiteldeckblätter: © Norbert Höveler

Tipp-Glühbirne: © Verlag an der Ruhr

E-Book-Herstellung und Auslieferung

readbox publishing, Dortmund, www.readbox.net

Verlag an der Ruhr

Mülheim an der Ruhr

www.verlagruhr.de

Urheberrechtlicher Hinweis

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Der Verlag untersagt ausdrücklich das Herstellen von digitalen Kopien, das digitale Speichern und Zurverfügungstellen dieser Materialien in Netzwerken (das gilt auch für Intranets von Pflege- und Altersheimen sowie Bildungseinrichtungen), per E-Mail, Internet oder sonstigen elektronischen Medien außerhalb der gesetzlichen Grenzen. Keine gewerbliche Nutzung. Zuwiderhandlungen werden zivil- und strafrechtlich verfolgt.

Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle kann keine Haftung für die Inhalte externer Seiten, auf die mittels eines Links verwiesen wird, übernommen werden. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber*innen verantwortlich.

© Verlag an der Ruhr 2020

E-Book ISBN 978-3-8346-4354-4

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Pflege im Aufbruch?

(Fehl-)Entwicklungen in der Pflege

Die Pflegereformen: Was sind die Auswirkungen?

Pflege als gesellschaftliche Herausforderung

Blackbox Pflege

Was ist Pflege? – Der Versuch einer Definition

Pflegen können doch alle?!

Wenn Betreuungskräfte zu Pflegekräften werden …

Warum Teamarbeit nicht immer funktioniert

Konflikte verstehen und lösen

Die Pflegekraft – Opfer des Systems?

Verharren in der Opferrolle

Pflegekräfte – ein Goldschatz im Unternehmen

Aktiv werden für eine bessere Pflege

Pflegende am Limit

Work-Life-Balance für Pflegekräfte

Ich steig aus! – Nur ein Weg von vielen

Wer hat an der Uhr gedreht?

Pflege neu denken

Arbeitsstrukturen verbessern

Personaleinsatzplanung mal anders

IT und KI – ein vorsichtiger Blick in die Zukunft

MDK – das neue Prüfverfahren

Das Ende der Traumnoten

Einfach erklärt: das externe Prüfverfahren

Was prüft der MDK konkret?

Die Prüfung selbstsicher meistern

Expertenstandards aktuell

Einfach erklärt: Expertenstandards

Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“

Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Mobilität in der Pflege“

Dokumentation – wichtig wie eh und je

Warum muss ich dokumentieren?

Das Strukturmodell – ein Überblick

SIS® – und nun ist alles gut?

Ein paar Worte zum Datenschutz

Generalistische Pflegeausbildung

Von speziell zu generell – die neue Pflegeausbildung

Was ändert sich konkret?

Auswirkungen auf die Pflegepraxis

Was auf Praxisanleiter*innen zukommt …

Tipps für Praxisanleiter*innen und Auszubildende

Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.

Lucius Annaeus Seneca

Vorwort

Liebe Leser*innen1,

immer mehr Menschen sind im Alter von Krankheit und daraus resultierender Pflegebedürftigkeit betroffen. Das merken nicht nur die Pflegekräfte, sondern auch die zahlreichen Angehörigen, welche die pflegerische Versorgung in der eigenen Häuslichkeit übernehmen wollen oder müssen.

Dass es Missstände in der pflegerischen Versorgung gibt, ist nichts Neues. In den Medien wurde bereits darüber berichtet. Die Frage ist jedoch, wie es dazu kommt und vor allem was dagegen getan werden kann. Positive Entwicklungen kann es nur geben, wenn alle aktiv werden. Damit meine ich in erster Linie an der Pflege und Betreuung beteiligte Personen, aber auch die Gesellschaft und Politik. Und das muss passieren – jetzt! In diesem Buch zeige ich konkret auf, was zu tun ist, um die Pflegesituation zu verbessern und neu zu denken. Unbekannte und auch manchmal unbequeme Wege zu gehen, ist nicht einfach, jedoch notwendig, um erwünschte Veränderungen zu erzielen. Ich gehe darauf ein, was sich auf politischer Ebene bisher getan hat. Gesetze, aber auch wissenschaftliche Erkenntnisse versuche ich auf verständliche Weise zu erläutern. Es reicht nämlich nicht aus, nur die eigene Situation zu betrachten. Der Blick über den Tellerrand hinaus ist wichtig!

Auch Ihre Gesundheit ist in diesem Buch ein Thema, denn diese hat oberste Priorität. Ich möchte Ihnen zeigen, was Sie als Pflegekraft für Ihr Wohlergehen tun können.

Als Altenpflegerin und Pflegewissenschaftlerin habe ich fast 20 Jahre Erfahrung in der Pflegebranche. Unterschiedlichste berufliche Stationen und Positionen geben mir ein realistisches Bild über die Pflegepraxis und -theorie. Durch regelmäßige Gespräche mit pflegebedürftigen Menschen, deren Angehörigen, Personen aus der Pflege und Betreuung, Entscheidungsträgern und Wissenschaftler*innen ist mir die Pflegesituation und die damit verbundene Problemlage bestens bekannt. Mit meinem Know-how und einem realistischen Blick habe ich dieses Buch für Sie geschrieben.

Ziel des Buches ist es, Sie mit 111 Tipps zu neuen Denkmustern anzuregen und Sie zu überzeugen, in die richtige Richtung aktiv zu werden, um die Herausforderungen in der Altenpflege zu meistern – damit gute Pflege in unserer Gesellschaft endlich sichergestellt wird. Denn ohne Sie geht es nicht!

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und möglichst zahlreiche Aha–Momente. Besuchen Sie auch gern meine Webseite www.pflege-staerken.org oder schreiben Sie mir: [email protected]

1 Der Verlag an der Ruhr legt großen Wert auf eine geschlechtergerechte und inklusive Sprache. Daher nutzen wir bevorzugt das Gendersternchen, um sowohl männliche und weibliche als auch nichtbinäre Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Alternativ verwenden wir neutrale Formulierungen.

(Fehl-)Entwicklungen in der Pflege

Viele von uns sind in irgendeiner Form mit dem Thema Pflege konfrontiert – sei es in der Familie, der Nachbarschaft oder im Freundeskreis. Oder aber wir übernehmen die direkte Pflege unserer Angehörigen oder in Anstellung im Gesundheitswesen. Dabei nehmen wir wahr, dass die Pflege in Deutschland im Krankenhaus sowie ambulant und stationär nicht sichergestellt ist. Tausende von pflegebedürftigen Menschen erhalten nicht die Unterstützung, die notwendig wäre. Was heißt das im Extremfall? Die Betroffenen haben Schmerzen, leiden unter Folgeerkrankungen, leben isoliert, vegetieren vor sich hin und sterben frühzeitig – allein.

Natürlich gibt es Pflegeinstitutionen, bei denen alles optimal verläuft. Aber wäre das der Regelfall, würde ich dieses Buch nicht schreiben. Es gibt in der Tat viele pflegebedürftige Menschen, denen es aufgrund mangelnder pflegerischer und medizinischer Maßnahmen schlichtweg schlecht geht. Und wir wissen das! Das ist ja nicht erst seit gestern so, die Situation hat sich über Jahre hinweg zugespitzt. Wie konnte so etwas passieren?

Die demografische Entwicklung trägt natürlich dazu bei. Geburtenstarke Jahrgänge werden alt, jedoch älter, als man damals erahnte. Die Lebenserwartung steigt. Damit verbunden ist das Auftreten verschiedener Krankheitsbilder, wie demenzieller Entwicklungen. Daher brauchen viele ältere Menschen Pflegekräfte, die sich um diese kümmern.

Da unsere momentan arbeitende Gesellschaft jedoch zu den geburtenschwachen Jahrgängen zählt, liegt das Problem des Fachkräftemangels auf der Hand und bezieht sich nicht nur auf die Pflegebranche. Da sind wir auch schon bei der nächsten Herausforderung – dem Wettbewerb. Jedes Branchenfeld versucht mit unterschiedlichsten Mitteln, potenzielle Fachkräfte an Land zu ziehen – außer der Pflege, die in diesem Bereich ziemlich zurückhaltend ist. Beachten Sie zudem, dass viele Pflegekräfte kurz vor dem Renteneintritt stehen. Diese fehlen im pflegerischen Alltag.

Weitere Entwicklungen haben in der Vergangenheit zum Pflegenotstand beigetragen. Seit Einführung der Pflegeversicherung wird die Pflegebedürftigkeit und der damit einhergehende Unterstützungsbedarf den Pflegegraden, früher Pflegestufen, zugeordnet. Je höher der Pflegegrad, desto mehr Geld gibt es für die pflegerische Versorgung. Die Pflegekassen sind für die Leistungen der Pflegeversicherung zuständig. Die Begutachtung wird durch beauftragte Prüfer*innen der Kranken- oder Pflegekassen durchgeführt.

Tipp 1: Legen Sie bei einer Begutachtung durch den MDK den Unterstützungsbedarf der pflegebedürftigen Person detailliert dar.

Ansonsten besteht die Gefahr, dass diese zu niedrig eingestuft wird. Es passiert immer wieder, dass pflegebedürftige Menschen zu niedrig eingestuft werden.

In vielen Fällen ist ein Widerspruch für die Eingraduierung unumgänglich. Das Geld, das von der Pflegeversicherung ausgezahlt wird, reicht in der Regel nicht aus, um die Versorgung eines pflegebedürftigen Menschen zu finanzieren. Die Pflegebedürftigen und deren Angehörige müssen für den Rest aufkommen, sofern möglich. Und hier geht es nicht um ein paar Hundert Euro. Für die stationäre Langzeitpflege müssen die Betroffenen tief in die eigene Tasche greifen.

Da der Grundgedanke der Pflegegrade „Je höher der Grad, desto mehr Geld“ lautet, profitieren Pflegeeinrichtungen eher davon, wenn sie möglichst viele Menschen mit hohem Pflegegrad versorgen. Der Anreiz zur aktivierenden und qualitativ hohen Pflege ist damit, aus wirtschaftlicher Sicht, nicht gegeben. Schlechte Pflege wird in diesen Fällen belohnt!

Je nach Anzahl der Pflegegrade wird der Einsatz des Personals berechnet. Unverständlicherweise gibt es, je nach Bundesland, unterschiedliche Vorgaben. Insgesamt kann jedoch gesagt werden, dass der Personalschlüssel zu gering ist. In Deutschland ist eine Pflegekraft für viel mehr pflegebedürftige Menschen zuständig als in anderen Ländern, wie z. B. in den USA, der Schweiz oder den Niederlanden. Das führt zu einer Überforderung der Pflegenden und zu mangelhafter Pflege.

Ein neues, auf Pflegequalität ausgerichtetes, bundeseinheitliches und wissenschaftlich fundiertes Personalbemessungsverfahren ist dringend notwendig. Ein solches wird derzeit konzeptionell erprobt. Ich bin jedoch wenig optimistisch, dass es in naher Zukunft eine Regelung gibt, mit der Pflegende und pflegebedürftige Menschen zufrieden sein können.

Die Diagnosis Related Groups (DRG) wurden 2003 im Gesundheitssektor etabliert. Die Krankenkassen zahlen für bestimmte Diagnosen ein Grundgeld, zudem ist der Behandlungszeitraum festgelegt. Wenn jemand etwas länger für das Auskurieren einer Krankheit benötigt, ist das persönliches Pech.

Die betroffene Person wird entlassen, auch wenn sie sich noch nicht gesund fühlt oder gesund ist. Eine längere Verweildauer würde den Krankenhäusern kein Geld einbringen. Von einer individuellen und qualitativen Versorgung kann hier nicht gesprochen werden!

Jedoch leiden nicht nur die zu versorgenden Menschen und Angestellten im Krankenhaus darunter, sondern auch die Pflegenden in der stationären Langzeitpflege. Diese haben nun Personen zu versorgen, die eigentlich eine Akutversorgung benötigen. Die Versorgung verlangt zudem nicht nur hohe fachliche Kompetenzen, sondern auch Zeit und entsprechend mehr Personal. Die DRG haben also enorme Auswirkungen auf unsere jetzige Pflegesituation.

Einer der wichtigsten Faktoren ist, dass sich mit Pflege viel Geld verdienen lässt. Ein Investment in die Pflege ist risikolos und die Rendite lohnt sich. Einrichtungen können unbegrenzt Gewinne erwirtschaften. Wir sprechen hier von mehrstelligen Millionenbeträgen. Daher steht die Gewinnorientierung nicht selten vor moralischen Prinzipien. Durch Personaleinsparungen oder das Niedrighalten der Gehälter der Angestellten sind enorme Gewinne zu erzielen. Dieses Vorgehen muss ein Ende haben! Die Politik muss dagegen rigoros vorgehen. Natürlich gibt es auch Pflegeinstitutionen, in denen die Angestellten und zu Versorgenden im Fokus stehen, aber längst nicht überall.

All dies führt dazu, dass Pflegende völlig überfordert sind. Krankheitstage und Berufsausstiege sind im Gegensatz zu anderen Branchen sehr hoch. Sofern keine Änderungen vorgenommen werden, gleitet unsere Gesellschaft immer tiefer in die Negativspirale.

Die Pflegereformen: Was sind die Auswirkungen?

Einige Bemühungen zur Verbesserung der Pflegesituation haben bereits stattgefunden.

Tipp 2: Momentan gibt es viele Veränderungen in der Pflegebranche. Halten Sie sich auf dem Laufenden.

Im Zuge des Pflegestärkungsgesetzes I sind die Leistungssätze seit 2015 für Leistungsempfänger*innen gestiegen. Finanziert wird dies durch eine Erhöhung der Beitragssätze der Pflegeversicherung.

Alle pflegebedürftigen Menschen mit Pflegegrad haben Anspruch auf zusätzliche Betreuungsleistungen und nicht wie bisher nur jene mit eingeschränkter Alltagskompetenz. Das ist erfreulich, denn auch im stationären Sektor wird die Pflege durch Betreuungskräfte entlastet und die Bewohner*innen erhalten Beschäftigungsangebote und die Möglichkeit, am sozialen Miteinander teilzunehmen.

Mit Inkrafttreten des Pflegestärkungsgesetzes II am 1. Januar 2016 kamen schrittweise Veränderungen. 2017 wurde ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff eingeführt. Dieser betrachtet die Selbstständigkeit und die Fähigkeiten eines pflegebedürftigen Menschen. Es geht also weniger um die somatische Sichtweise. Mit dem Neuen Begutachtungsassessment (NBA) wird gemessen, was der pflegebedürftige Mensch noch kann. Dabei wird der Grad der Selbstständigkeit in sechs pflegerelevanten Bereichen erhoben. Der Betreuungsbedarf von Menschen mit kognitiven oder psychischen Einschränkungen findet Berücksichtigung. Je nach Einschränkungen der Selbstständigkeit werden Pflegebedürftige einem der fünf Pflegegrade zugeordnet. Die bisherigen drei Pflegestufen wurden abgeschafft, mit ihnen die alten Leistungssätze. Durch die neuen Leistungssätze profitieren vor allem pflegebedürftige Menschen mit Demenz. Personen, die einem niedrigen Pflegerad zugeordnet sind und stationär untergebracht werden, erhalten weniger Zuschuss, denn es wird die Versorgungsform ambulant vor stationär angestrebt.

Um weiterhin Verbesserungen zu erzielen, können vollstationäre Einrichtungen einen Antrag auf Vergütungszuschläge zusätzlicher Pflegestellen stellen. Der Anspruch auf Vergütungszuschläge richtet sich nach der Einrichtungsgröße. Voraussetzung ist, dass der*die Antragsteller*in über zusätzliches Personal verfügt, dieses also über dem Personalstand liegt, der vorgehalten werden muss. Ein Großteil der ca. 13 000 zusätzlichen Pflegestellen, die nach Festlegungen des GKV-Spitzenverbandes nach § 8 Absatz 6 SGB XI pauschal aus Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung und durch die private Pflege-Pflichtversicherung finanziert werden, ist bis heute nicht besetzt. Das mag daran liegen, dass die Antragstellung komplex und die Voraussetzungen, um einen Antrag stellen zu können, nicht immer erfüllt sind.

Um die Pflegesituation in Deutschland zu verbessern, wurde im Juli 2018 die parteiübergreifende Konzertierte Aktion Pflege