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Scottish Straight Katzenerziehung - Ratgeber zur Erziehung einer Katze der Scottish Straight Rasse Ein Buch für Katzenbabys, Kitten und junge Katzen Katzenerziehung wird häufig ... ... als unnötig angesehen, ... als unmöglich bezeichnet und ... von den wenigsten Katzenhaltern angegangen. Doch was macht Katzenerziehung wirklich aus und wofür ist sie überhaupt gut? Und wie können Deine Scottish Straight Katze und Du auch völlig ohne Erfahrung davon profitieren? Das Wichtigste ist, erst einmal zu verstehen, wie eine Katze ihre Umwelt wahrnimmt, was für sie „normal" ist und wie Du das für Dich nutzen kannst. Darüber hinaus sind die Eigenheiten einer jeden Rasse entscheidend, wenn es um die spätere Erziehung geht. Deine Scottish Straight weist beispielsweise andere Charaktereigenschaften als eine Perser Katze auf und genau diese sind in der Katzenerziehung zu berücksichtigen. Dies ist der erste Teil der Scottish Straight Erziehungsbücher. Teil 2 für Deine ausgewachsene Scottish Straight findest Du unter dem Titel "Scottish Straight Katzentraining - Ratgeber zum Trainieren einer Katze der Scottish Straight Rasse". Die Autorin Susanne Herzog sagt selbst über ihr Buch: „Mir war es ein Bedürfnis, andere Katzenhaltern von dem Wissen, das ich mir über lange Jahre und auch durch viele Fehler hart erarbeitet habe, profitieren zu lassen. Ich liebe meine Katzen und weiß, wie wichtig es ist, die Katzenerziehung an die jeweilige Rasse anzupassen. Und genau aus diesem Impuls entstand dieses Buch. Mein Ziel ist es, dass jeder Anfänger durch mein Buch seine Scottish Straight Katze nicht nur besser versteht, sondern auch genau weiß, wie er sie Schritt für Schritt erzieht, damit eine enge, positive und vertrauensvolle Mensch-Katzen-Beziehung entsteht." Sei gespannt auf viele Hintergründe, Erfahrungsberichte, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Geheimtipps, die sich maßgeschneidert auf Deine Scottish Straight beziehen. Sichere Dir noch heute dieses Buch und erfahre... ... wie Deine Scottish Straight ihre Welt wahrnimmt ... und wie Du sie darauf aufbauend am besten erziehst. Deine Scottish Straight wird es Dir danken... ... daher ist mein Tipp: Greife schnell zu!
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Seitenzahl: 179
Veröffentlichungsjahr: 2022
Scottish Straight Katzenerziehung
Ratgeber zur Erziehung einer Katze der Scottish Straight Rasse
Ein Buch für Katzenbabys, Kitten und junge Katzen
©2021, Susanne Herzog
Expertengruppe Verlag
Die Inhalte dieses Buches wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Der Inhalt des Buches repräsentiert die persönliche Erfahrung und Meinung der Autorin. Es wird keine juristische Verantwortung oder Haftung für Schäden übernommen, die durch kontraproduktive Ausübung oder durch Fehler des Lesers entstehen. Es kann auch keine Garantie auf Erfolg übernommen werden. Die Autorin übernimmt daher keine Verantwortung für das Nicht-Gelingen der im Buch beschriebenen Methoden.
Sämtliche hier dargestellten Inhalte dienen somit ausschließlich der neutralen Information. Sie stellen keinerlei Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten Methoden dar. Dieses Buch erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit, noch kann die Aktualität und Richtigkeit der hier dargebotenen Informationen garantiert werden. Dieses Buch ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung und Betreuung durch einen Tierarzt. Die Autorin und die Herausgeber übernehmen keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben.
Scottish Straight Katzenerziehung
Ratgeber zur Erziehung einer Katze der Scottish Straight Rasse
Ein Buch für Katzenbabys, Kitten und junge Katzen
Expertengruppe Verlag
Inhaltsverzeichnis
Über die Autorin
Vorwort
Was Du über Deine Scottish Straight wissen musst
Grundpfeiler der Katzenerziehung
Katzenerziehung – Ein Ding der Unmöglichkeit?
Die innere Raubkatze
Die Zauberformel
Die größten Irrtümer
Die Grundbedürfnisse Deines Kittens
Bevor das Katzenjunge kommt
Die Beziehungsperson
Die Privilegien
Der Zeitfaktor
Die Wohnung
Die ersten Wochen
So gewöhnst Du es ein
So baust Du eine Beziehung auf
So lobst und schimpfst Du es richtig
So trainierst Du das Alleine sein
So verstehst Du die Katzensprache
Exkurs: Warum sich Katzen nicht gerne streicheln lassen
Die wichtigsten Erziehungsschritte
Den eigenen Namen lernen
Auf Zuruf kommen
Richtiges Fressen
Stubenreinheit
Eine Transportbox nutzen
Vermeidung unerwünschten Verhaltens
Beißen und Kratzen
Pausenloses Nerven
Zerstörungswut
Pipi-Kaka-Problem
Angst vor Allem und Jedem
Allgemeine Tipps
Checklisten für den Start
Vorabüberlegungen
Katzenkauf
Formalitäten
Einkaufsliste
Katzensichere Umgebung
Fazit
Platz für Deine Notizen
Buchempfehlung für Dich
Hat Dir mein Buch gefallen?
Quellenangaben
Impressum
S
usanne Herzog ist ein echter Tierfreund – wobei es ihr Katzen ganz besonders angetan haben, was nicht verwundert, ist sie doch in einem Katzenhaushalt aufgewachsen.
Schon in ihrer frühen Jugend baute sie ihre Liebe für Tiere aus, indem sie regelmäßig in einem Tierheim aushalf. Dort kam sie auch zum ersten Mal mit der Schattenseite der Tierhaltung – mit verwahrlosten, traumatisierten und kaum sozialisierten Tieren – in Verbindung. Ihre Leidenschaft wurde geweckt und sie begann zu analysieren, wie es dazu kam. Doch noch viel wichtiger, als die Gründe zu erforschen, war es für sie, herauszufinden, wie die meisten Probleme von Beginn an vermieden werden konnten. Darauf aufbauend entwickelte sie Methoden, wie sie Tieren mit akutem Problemverhalten wieder zu einem besseren und normaleren Leben verhelfen konnte.
Um mit ihrem Wissen nicht nur den Katzen im Tierheim, in dem sie auch heute noch ehrenamtlich tätig ist, ein besseres Leben zu verschaffen, gibt Susanne Herzog mehrmals jährlich Seminare für gestresste Katzenhalter. Aus ihrer Erfahrung und dem Feedback der Teilnehmer entstand schließlich die Idee, ihr umfangreiches und praxistaugliches Wissen einem größeren Personenkreis als Buch verfügbar zu machen.
Ihr Ziel ist es, Katzenbesitzern dabei zu helfen, schon von Beginn an die richtigen Weichen für ein glückliches und bereicherndes Zusammenleben zwischen Mensch und Katze zu stellen. Sie möchte verhindern, dass kleine Fehler zu Beginn zu großen Problemen werden, die später dazu führen, dass Katzen in einem Tierheim abgegeben werden.
Nach langer Recherche-, Schreib- und Korrekturarbeit kam schlussendlich dieser Ratgeber dabei heraus. Neben allgemeingültigen Anleitungen zur Katzenerziehung wird hier besonders auf die Bedürfnisse von Scottish Straight Katzen eingegangen. Er soll jedem angehenden Scottish Straight Besitzer einen Leitfaden an die Hand geben, um schon im ersten Anlauf in der nicht ganz einfachen Erziehung alles richtig zu machen. Jede Katze ist es wert, schon im ersten Anlauf alles richtig zu machen und die Fehler zu vermeiden, die so vielen uninformierten Katzenhaltern unbewusst von Beginn an unterlaufen. Susanne Herzog hat über Jahre gesehen, wozu diese Fehler in Tierheimen führen und genau das soll den Lesern dieses Buches erspart bleiben.
Wer sich an die Tipps und Hinweise in diesem Ratgeber hält, der kann sich sicher sein, dass er viele Jahre lang Freude an einem außergewöhnlich tollen Begleiter haben wird.
H
erzlichen Glückwunsch, Du hast die hervorragende Entscheidung getroffen, eine Scottish Straight in Deinem Leben willkommen zu heißen. Und darüber hinaus hast Du beschlossen, diesen Ratgeber zu kaufen. Damit hast Du gleich zwei gute Entscheidungen getroffen.
Ein Katzenjunges ist ein kleines Energiebündel. Mit seiner Tollpatschigkeit, seinem flauschigen Fell und seinem endlosen Vertrauen in Dich – seinen Besitzer oder seine Besitzerin – erobert es alle Herzen im Sturm. Deine kleine Scottish Straight wird Deinen Alltag erfüllen und schon bald wirst Du Dir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen können.
Bevor Du die nächsten Seiten liest, solltest Du wissen, was Dich in diesem Buch erwartet. Dieser Ratgeber wird Deinen kleinen Liebling nicht über Nacht in eine wohlerzogene Katze verwandeln. Dieser Ratgeber zeigt Dir keine Abkürzung zum Erfolg auf. Und das Wichtigste: Das Lesen allein wird nichts verändern. Der Erfolg dieses Ratgebers hängt ganz allein von Dir ab!
Dieser Ratgeber gibt Dir alle Mittel an die Hand, damit Du nicht nur einen Freund fürs Leben findest, sondern eine angstfreie, glückliche, selbstbewusste und gut erzogene Scottish Straight großziehst. Dieses Buch basiert auf sanfter Erziehung, aber auch auf festen Regeln und jeder Menge Geduld und Wiederholung. Es wird nicht immer leicht sein, konsequent zu bleiben. Besonders dann nicht, wenn Dich die großen, süßen Katzenaugen bittend anschauen. Doch ich kann Dir garantieren, dass es sich langfristig lohnen wird. Nicht nur Du wirst davon profitieren, sondern Deine Scottish Straight noch viel mehr, denn sie wird durch die in diesem Buch beschriebenen Erziehungsmethoden ein deutlich erfüllteres, sichereres und freieres Leben führen können.
Bist Du bereit, nicht nur die ersten Wochen, sondern ihr ganzes Leben viel Zeit und vor allem Liebe in Deine Scottish Straight zu investieren?
Dann hast Du die richtige Entscheidung getroffen und kannst jetzt die nächsten Seiten lesen!
Ich wünsche Dir viel Erfolg und von Herzen alles Gute für euch zwei.
- Kapitel 1 -
D
ie Scottish Straight ist eine ganz besondere Katzenrasse, die sich deutlich von vielen anderen unterscheidet. In der Katzenerziehung gibt es viele Elemente, die für alle Rassen gleichermaßen gültig sind. Allerdings hat jede Rasse besondere Merkmale und Charakterzüge, die sie einzigartig machen. Und genau diese Eigenschaften sind in der Katzenerziehung wichtig.
Manche Erziehungselemente sind bei Deiner Scottish Straight deutlich wichtiger, schwieriger oder leichter als beispielsweise bei einer Abessinier und genau hierauf werde ich Dich auf den nachfolgenden Seiten immer wieder hinweisen. Häufig ähneln sich die Erziehungsmethoden für alle Rassen, aber Du erhältst immer nochmal Hinweise von mir, wenn Du bei der Rasse der Scottish Straight etwas Besonderes beachten musst. Doch jetzt ist es erst einmal wichtig, dass Du Deine Scottish Straight und ihre Eigenheiten genau kennenlernst.
Zu Beginn ist es mir wichtig zu erwähnen, dass es sich bei der Scottish Straight um eine stark umstrittene Rasse handelt, die sowohl von vielen Züchtern wie auch Haltern mit Argwohn betrachtet wird. Schuld daran ist dabei noch nicht einmal die Scottish Straight an sich, sondern ihre Wurfschwester, die Scottish Fold. Um den Hintergrund besser zu verstehen, schauen wir uns daher erst einmal die Scottish Fold an.
Das wohl bekannteste und auffälligste Merkmal dieser Rasse sind ihre nach vorne gekippten Ohren. Ein schottischer Schäfer entdeckte in den 1960er Jahren ein Kitten in seinem Wurf, das genau über dieses Merkmal verfügte. Er kreuzte dieses Kitten mit einer Britisch Kurzhaar, woraus weitere Faltohrkatzen (wie sie in Deutschland genannt werden) entstanden. Und damit war die Grundlage für die Zucht einer Rasse entstanden, die bis heute sehr stark umstritten ist.
Denn das Merkmal, das diese Rasse auszeichnet, beruht auf einer Genmutation, die das Knorpelwachstum stört. Dieser Knorpeldefekt betrifft dabei nicht nur die Ohren, sondern kann sich von Beginn an oder auch erst im Laufe des Lebens auf die Gelenke ausweiten und dort zu schlimmen Schmerzen führen. Da die Verpaarung von zwei Faltohrkatzen zu massiven Knochen- und Knorpelschäden führt, werden die Scottish Fold heutzutage weiterhin mit der British Kurzhaar gekreuzt. In den Würfen weisen meist nur die Hälfte der Kitten die Faltohren auf, die andere Hälfte verfügt über normale Ohren. Und genau bei diesen Kitten handelt es sich um die Rasse der Scottish Straight, die für viele leider nur das „Abfallprodukt“ der Scottish Fold darstellt. Und das, obwohl diese Tiere deutlich gesünder sind als ihre faltohrigen Wurfgeschwister, denn die Genmutation kommt bei ihnen meist nicht vor.
Wir halten daher fest, dass die Scottish Straight im Gegensatz zur Scottish Fold nicht aufgrund von gesundheitlichen Problemen umstritten ist. Sie ist allerdings umstritten, weil sich die Zucht der Scottish Fold durch den erfolgreichen Verkauf des „Abfallproduktes“ Scottish Straight für die Züchter gleich noch mehr lohnt. Infolgedessen unterstützt der Kauf einer Scottish Straight indirekt fast immer die Qualzucht der Scottish Fold.
Einige Züchter sind sich dieses Dilemmas aber durchaus bewusst und sind nicht mehr willig, ihre Tiere aufgrund eines Schönheitsmerkmals ihr Leben lang leiden zu lassen und verpaaren daher nur noch Scottish Straights miteinander. Und genau diese Züchter möchte ich Dir hiermit auch besonders ans Herz legen. Denke nicht nur an das Wohl Deines eigenen Tieres und suche Dir einen Züchter, der ausschließlich Scottish Straight Katzen zur Zucht verwendet und vollkommen auf die Faltohren verzichtet, auch wenn das aufwendiger für Dich wird.
Trotz all der Diskussionen ist die Scottish Straight eine überaus beliebte Rassekatze, die auf der ganzen Welt geschätzt und geliebt wird. Denn sie ist sehr gesellig, überaus freundlich und in jeder Form umgänglich. Sie lässt sich von ihren Lieblingsmenschen fast alles gefallen, ohne sie jemals zu kratzen oder zu beißen. Sie gehört außerdem zu den stilleren Vertretern der Rassekatzen, miaut kaum und besteht auch nicht auf Action rund um die Uhr. Sie registriert vielmehr sehr genau die Stimmung ihrer Menschen und reagiert dementsprechend mit anschmiegsamen Kuschel- oder spielerischen Jagdaktionen. Ihre Empathie ist gerade für eine Katze sehr erstaunlich und beachtlich.
Durch ihre Ruhe und Gelassenheit kann die Scottish Straight auch einige Stunden am Tag alleine zurecht kommen, was sie zur idealen Katze für Berufstätige macht. Die Gesellschaft anderer Katzen schätzt sie dennoch und wäre daher einer Zweitkatze nicht abgeneigt.
Weitere beeindruckende Besonderheiten bei dieser Katzenrasse sind ihre Anhänglichkeit und ihre Orientierung am Menschen. Sie folgt ihren Haltern am liebsten auf Schritt und Tritt. Scottish Straight Katzen sind noch dazu sehr intelligent und aufmerksam und interessieren sich außerordentlich für das Geschehen in ihrer direkten Umgebung. Mit Kindern und anderen Tieren versteht sich diese Katzenrasse nicht nur gut, sondern sie zeigt ehrliches Interesse und eine große Spielbereitschaft. Aggressives Verhalten zeigt sie selten bis nie, weswegen sie sich auch für Familien mit kleinen Kindern gut eignet.
Bezüglich ihrer Haltung stellt sie nur geringe Ansprüche und ist sehr genügsam. Sie kann komplett als Wohnungskatze gehalten werden. Einem Garten ist sie niemals abgeneigt, da sie es genießt, die Natur zu beobachten und auch das ein oder andere Jagdabenteuer lehnt sie nicht ab. Sie muss allerdings kein Freigänger sein, um ein zufriedenes und ausgeglichenes Katzenleben zu führen. Viel wichtiger als Zugang zur Außenwelt ist für Deine Scottish Straight die Nähe, die gemeinsame Zeit und der liebevolle Umgang mit Dir und allen anderen Menschen und Tieren im Haushalt. Für sie ist es wichtig, am Familienleben teilzunehmen und in Aktivitäten integriert zu sein. Ob das drinnen oder draußen stattfindet, ist für Deine Scottish Straight vollkommen zweitrangig.
Alle Katzen sind in der Regel sehr reinlich, doch die Scottish Straight ist in diesem Punkt nochmal etwas reinlicher als andere Katzen. Sie legt daher auch einen großen Wert auf ein sauberes Katzenklo, das von Dir mindestens jeden Tag gesäubert werden sollte. Die Fellpflege an sich ist recht problemlos, da Deine Scottish Straight den Großteil übernehmen wird. Gelegentliches Bürsten reicht hier vollkommen aus.
Farblich ist bei der Rasse der Scottish Straight bis auf die Farbschläge Lilac, Chocolate und Siam-Point fast alles erlaubt.
Solltest Du Deine Scottish Straight noch nicht ausgesucht haben, sondern noch mit dem Gedanken spielen, Dir eine zu kaufen, gebe ich Dir abschließend noch folgenden Tipp: Beziehe sie unbedingt von einem seriösen Züchter und informiere Dich genau über diesen und die Elterntiere. Deine Scottish Straight wird durchschnittlich 12 Jahre alt und da ist es wichtig, dass sie gesundheitlich und von ihrer sozialen Prägung her gut aufgestellt ist und nicht wegen Überzüchtung schon von Geburt an ein schwieriges Leben haben wird. Schau Dir auch genau an, wie der Züchter seine eigenen Katzen behandelt und ob dies mit den Methoden, die Du in diesem Buch erlernen wirst, übereinstimmt. Eine in der frühen Jugend traumatisierte Katze verlangt ein enormes Erziehungsprogramm und das überfordert die meisten Katzenbesitzer. Ein seriöser Züchter sollte Dir auch immer den Stammbaum zeigen können. Hier darf kein Ahne zweimal vorkommen, um Inzuchtprobleme von Beginn an zu vermeiden. Auch wenn es schmerzen kann, so kostet eine seriös gezüchtete Scottish Straight oft um die 400 Euro. Alles, was deutlich darunter liegt, sollte Dein Misstrauen erregen, da es sich hierbei meist um sogenannte Vermehrer oder sogar Qualzüchter handelt. Diese legen wenig Wert auf eine artgerechte Haltung und gute Sozialisierung ihrer Tiere und schon gar nicht auf eine gesunde genetische Basis.
Des Weiteren sollte Dir ein seriöser Züchter immer einen DNA Test für Deine Scottish Straight anbieten können, der belegt, dass sie nicht die Genmutation in sich trägt. Achte dabei darauf, dass das Tier auch gechipt ist und der Test für das gechipte Tier erstellt wurde. Verweigert der Züchter diesen Nachweis, rate ich Dir, vorsichtig zu sein.
Schaue Dir sowohl die Katzenjungen, als auch den Züchter und die Elterntiere ganz genau vor dem Kauf an, damit Deinem glücklichen Leben zusammen mit Deiner Scottish Straight nicht schon von Anfang an Steine in den Weg gelegt werden.
Natürlich kannst Du Deine Scottish Straight auch jederzeit aus dem Tierheim adoptieren – insbesondere weil dort im Vergleich zu anderen Rassekatzen relativ viele Scottish Straight zu finden sind, die von Vermehren aussortiert worden. Diese Option wäre nicht nur sehr nobel und vorbildlich, sondern Du würdest der Katze gleichzeitig auch die Chance auf ein gutes, erfülltes und glückliches Leben geben. Allerdings ist nicht jeder bereit oder in der Lage, eine Tierheimkatze aufzunehmen, denn diese Katzen kommen selten ohne Vorbelastungen ins Heim. Diese können einmal gesundheitlicher Natur sein, was Dich eventuell ein ganzes Katzenleben lang finanziell belasten wird, oder die kleinen Samtpfoten haben traumatische Erlebnisse hinter sich und sind deshalb vielleicht sogar verhaltensauffällig und schwer vermittelbar.
Beides muss nicht zwingend zutreffen, aber die Möglichkeit ist bei einer Tierheimkatze deutlich höher, als bei einer Katze von einem seriösen Züchter. Darüber solltest Du Dir im Klaren sein und alle Risiken und eventuelle Vorbelastungen detailliert im Tierheim ansprechen. Wenn Du Dich dieser Herausforderung gewachsen fühlst, ist es großartig, dass Du einer Tierheimkatze ein neues Zuhause schenkst! Für die Erziehung Deiner Scottish Straight bedeutet das wahrscheinlich, dass Du nochmal geduldiger sein musst und bei vielen Dingen ein paar mehr Wiederholungen einplanen kannst, um alte Erlebnisse und Verhaltensmuster zu überschreiben. Aber mit der richtigen Einstellung und dem festen Willen wird Dir auch das gelingen, davon bin ich überzeugt.
Für den schnellen Überblick findest Du auf den nachfolgenden Seiten noch einen Steckbrief zur Rasse der Scottish Straight. Eine Checkliste, was beim Kauf alles zu beachten ist, findest Du außerdem im Kapitel „Checklisten für den Start“.
Steckbrief Scottish Straight
Bild
Herkunft
Großbritannien
Größe
Mittelgroß
Kopf-Rumpf-Länge: bis 55 cm
Schulterhöhe: bis 25 cm
Gewicht
Katze: 2 – 4 kg
Kater: 4 – 5 kg
Körperbau
Der Körperbau ist kompakt und kräftig. Die Beine sind stämmig und die Pfoten groß und rund.
Kopfform
Der Kopf ist rund und verfügt über eine breite Nase. Das Kinn ist kräftig ausgeprägt.
Augen
Alle Farben sind erlaubt.
Fell und Farbe
Das Fell ist kurz, dicht und sehr flauschig. Bis auf Chocolate, Siam-Point und Lilac sind alle Farben erlaubt.
Fellpflege
Das Fell ist sehr pflegeleicht, gelegentliches Bürsten reicht vollkommen aus.
Charakter
Die Scottish Straight ist ruhig, freundlich, intelligent und anhänglich.
Besonderheiten
Die Scottish Straight ist eine Wurfschwester der Scottish Fold. Im Gegensatz zu dieser führt bei ihr allerdings keine Genmutation zu nach vorne gekippten Ohren.
- Kapitel 2 -
Ü
ber Katzenerziehung gibt es zahlreiche Bücher und noch viel mehr Meinungen. Fast jeder Katzenbesitzer macht es anders und Du hast von Deinen Freunden und Verwandten, die selbst Katzen halten, bestimmt schon viele Tipps erhalten. Da ist es nicht ungewöhnlich, wenn Du Dir selbst schon einmal die Frage gestellt hast, ob Du diese ganze Erziehungssache wirklich so ernst nehmen musst. Gerade bei Katzen wird die Erziehung im Gegensatz zum Hund häufig nicht als allzu wichtig eingestuft. Was soll bei den kleinen Samtpfoten schon groß passieren, wenn sie nicht so perfekt gehorchen wie beispielsweise Lassie?
Doch die Antwort auf die Frage lautet ganz klar: „JA“! Auch bei Katzen ist die Erziehung unglaublich wichtig.
An dieser Stelle betone ich immer gerne, dass es mir nicht darum geht, dass Deine kleine Scottish Straight von Dir lernt, Männchen zu machen und sich auf Dein Signal hin dreimal im Kreis dreht. Darum geht es mir nicht im Entferntesten und das wird auch nicht der Inhalt dieses Buches sein.
Lasse es mich so erklären: Du lebst wahrscheinlich nicht als Einsiedler irgendwo abgeschieden in den kanadischen Weiten. Du wohnst eher in einem normalen Dorf oder einer normalen Stadt und führst ein normales Leben, wodurch die Freiräume Deiner Katze automatisch eingeschränkt werden. Dazu kommen die vielseitigen Ablenkungen, die Deiner Katze in der heutigen Welt geboten werden und die Tatsache, dass auch mal „Fremde“ Deine Wohnung betreten, Du nicht 24 Stunden am Tag zu Hause bist, Du ein friedvolles und ausgeglichenes Zusammenleben bevorzugst und wahrscheinlich auch einen gewissen Anspruch an Ordnung und Sauberkeit in Deiner Wohnung stellst.
Ich nehme auch einfach an, dass es Dir lieber ist, wenn Deine Katze das Katzenklo anstelle des Blumenkübels benutzt, wenn sie nachts nicht die halbe Wohnung auf den Kopf stellt und sich nicht regelmäßig an Deiner Couch die Krallen schärft. Noch dazu ist es angenehm, wenn Du freistehendes Essen nicht wie ein Polizist bewachen musst und wenn Du weißt, dass Besuch für Deine Scottish Straight keine außerordentliche Belastung und unerträglichen Stress darstellt.
Um Dir und Deiner Katze ein möglichst angenehmes Leben zu ermöglichen, in dem ihr beide alle möglichen Freiräume genießt, ist es wichtig, dass sie von Dir lernt, mit der modernen Welt zurechtzukommen. Sie darf keine Angst vor Lärm (wie beispielsweise dem Staubsauger oder der Müllabfuhr), Menschen (ob Besuch oder vielleicht einem Handwerker) oder Neuem (wie einem Teppich) haben. Sie darf nicht aggressiv reagieren und muss sich vollkommen auf Dich verlassen können.
Hat sie von Dir eine gute Erziehung erhalten, wird sich euer beider Leben deutlich angenehmer und entspannter gestalten. Deine Katze wird weniger gestresst sein und erfährt dadurch spürbar mehr Freiheiten. Beispielsweise wird sich Deine Scottish Straight in der Wohnung – aber auch außerhalb Deiner vier Wände – deutlich freier bewegen können. Und Du wirst Dein Haus mit einem guten Gefühl verlassen können, ohne in der Angst zu leben, was sie dieses Mal wieder zerstören wird oder wohin sie dieses Mal pinkelt. Viele Katzenhalter unterschätzen leider den Nutzen, den eine gute Erziehung mit sich bringt und kommen daher nie in den Genuss, zu spüren, wie innig, vertrauensvoll und erfüllend ein Zusammenleben mit einer Katze wirklich sein kann.
Damit Du nicht zu diesem traurigen Personenkreis gehören wirst, erfährst Du auf den nachfolgenden Seiten alles notwendige, um euer zukünftiges gemeinsames Leben so erfüllend wie möglich zu gestalten.
D
a Du meinen Ratgeber erworben hast, scheinst Du ernsthaft mit dem Gedanken zu spielen, Dein Katzenjunges erziehen zu wollen. Wenn Du über diesen – wohl angemerkt sehr vernünftigen – Gedanken mit Deinen Mitmenschen sprichst, werden wohl die meisten erstaunt erwidern, dass Katzen im Gegensatz zu Hunden nicht zu erziehen sind.
Natürlich liegen diese Menschen nicht gänzlich falsch. Den meisten Katzen fehlt im Vergleich zu vielen Hunderassen der so genannte „will to please“ – der Wunsch, seinem Halter zu gefallen. Außerdem schätzen viele an Katzen gerade ihr Selbstbewusstsein, ihre Willensstärke und „ihren eigenen Kopf“. Diese Eigenschaften soll Deine Katze auch nicht verlieren, ganz im Gegenteil, aber sie soll lernen, dass es bei Dir im Haushalt Regeln gibt, an die auch sie sich zu halten hat.
Den Vorwurf, dass dies keine artgerechte Haltung darstellt, kannst Du getrost an Dir abperlen lassen. Jeder, der sich intensiver mit Katzen beschäftig, erkennt sehr schnell, dass auch Katzen untereinander für ein erfolgreiches Zusammenleben Regeln aufstellen, die von allen beachtet werden. Selbst – oder wohl eher gerade auch – die Mutter macht ihren Kitten sehr schnell und deutlich klar, was bei ihr erlaubt ist und was nicht. Und auch untereinander lernen die Jungen sehr schnell, wann sie zu weit gegangen sind.
Die Ausrede, dass Katzenerziehung unmöglich oder sogar nicht artgerecht sein soll, hörst Du daher meist von Menschen, die vor dem Aufwand zurückschrecken. Denn natürlich sollte Dir von vorneherein klar sein, dass das Erziehen Deiner Scottish Straight einiges an Zeit, Arbeit und Energie beanspruchen wird. Aber all das wird sich lohnen. Genau genommen geht es bei der Katzenerziehung auch viel mehr darum, das Verhalten der Menschen zu ändern, wodurch sich das Katzenverhalten gleich mit ändert. Denn bei den meisten sogenannten „Problemkatzen“, die ich bisher kennengelernt habe, bestand ein Großteil des Problems im Verhalten der Menschen. Diese hatten – selbstverständlich unbewusst – dafür gesorgt, dass ihre Katze langsam aber sicher zum Problemfall wurde. Das möchte ich bei Dir unbedingt verhindern.