Seelenwut - Seelenfrieden - Barbara Singer - E-Book

Seelenwut - Seelenfrieden E-Book

Barbara Singer

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Beschreibung

Die Beschäftigung mit der Spiritualität kann uns viel Kraft geben. Sie kann uns jedoch auch in die Irre führen. Dies wird einerseits bewusst gelenkt, andererseits entsteht es dadurch, wenn Menschen selbst auf dem Irrweg wandeln und glauben, es sei der richtige Weg. Viele meinen es gut, dennoch führen sie uns in die falsche Richtung, wenn auch unbewusst. Andere tun dies mit Absicht und in vollkommener Bewusstheit ihres Handelns. Ich bin selbst bei meiner Beschäftigung mit der Spiritualität einigen Trugschlüssen erlegen und musste vielfach meinen Irrtum erkennen. Dieser Prozess steht auch nicht still. Denn das Thema ist komplex und jene, die uns bewusst in die Irre führen wollen, sind durchaus sehr raffiniert. Aber wir haben die Möglichkeit, uns zu schützen. Wir müssen wachsam sein und bereit, uns die Dinge offen anzusehen, inklusive unserer eigenen Themen und unserer Anfälligkeit für Manipulationen. Dann können wir unsere Realität steuern, auch wenn der Weg dahin anders aussieht, als er uns immer vermittelt wird. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen mit diesem Buch meine Erfahrungen weitergeben, sodass Ihnen einiges mehr bewusst wird, was in der spirituellen Szene abläuft. Vieles ist richtig - doch vieles ist auch falsch. Wir müssen lernen, das zu erkennen.

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EPUB
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Seitenzahl: 313

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Zum Buch:

Die Beschäftigung mit der Spiritualität kann uns viel Kraft geben. Sie kann uns jedoch auch in die Irre führen. Dies wird einerseits bewusst gelenkt, andererseits entsteht es dadurch, wenn Menschen selbst auf dem Irrweg wandeln und glauben, es sei der richtige Weg. Viele meinen es gut, dennoch führen sie uns in die falsche Richtung, wenn auch unbewusst. Andere tun dies mit Absicht und in vollkommener Bewusstheit ihres Handelns. Ich bin selbst bei meiner Beschäftigung mit der Spiritualität einigen Trugschlüssen erlegen und musste vielfach meinen Irrtum erkennen. Dieser Prozess steht auch nicht still. Denn das Thema ist komplex und jene, die uns bewusst in die Irre führen wollen, sind durchaus sehr raffiniert. Aber wir haben die Möglichkeit, uns zu schützen. Wir müssen wachsam sein und bereit, uns die Dinge offen anzusehen, inklusive unserer eigenen Themen und unserer Anfälligkeit für Manipulationen. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen mit diesem Buch meine Erfahrungen weitergeben, sodass Ihnen einiges mehr bewusst wird, was in der spirituellen Szene abläuft. Vieles ist richtig – doch vieles ist auch falsch. Wir müssen lernen, das zu erkennen.

Zur Autorin:

Barbara Singer, Dr. Mag.

Studium der Psychologie an der Universität Wien.

Eigene Praxis in Wien. Fachgebiete: Klinische und Gesundheitspsychologie, Arbeitspsychologie, Sportpsychologie, Gesundheitscoaching. Referentin und Workshopleiterin unter anderem zu den Themen Entspannung, Stressbewältigung, Burnout. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit Bewusstseinsforschung, Spiritualität und Grenzphänomenen.

Barbara Singer

Seelenwut –

Seelenfrieden

Durch das Labyrinth der Spiritualität

www.tredition.de

© Barbara Singer 2014

Umschlaggestaltung, Illustration: © Barbara Singer

Berthold Sachsenmaier

Korrektorat: Eva-Maria Stuckel

Verlag: tredition GmbH, Mittelweg 177, 20148 Hamburg

ISBN: 978-3-8491-6513-0

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Seelenwünsche versus Ego-Wünsche

Karma und Seelenplan

Habe ich mir das alles ausgesucht?

Wirkt nun das Gesetz der Anziehung oder mein Seelenplan?

Wie kann ich zwischen schwierigen Seelenaufgaben und Blockaden unterscheiden?

Verstrickungen und Hindernisse: Wenn mein Seelenwunsch von äußeren Umständen, anderen Menschen oder Energien blockiert wird

Der Umgang mit der Wut: Wie löse ich diese Wut auf?

Was immer auch passiert – bleiben Sie nicht im Opferdenken!

Der Seele den Weg bereiten: Auflösung von Blockaden

Die Irrwege in der Spiritualität

Können wir unsere Realität nun steuern?

Der Weg zum Seelenfrieden

Literaturverzeichnis

Anhang

Einführung

Vielleicht kennen Sie das Gefühl einer tiefen Sehnsucht, das von Ihrer Seele zu kommen scheint? Um welchen Lebensbereich es dabei auch geht – es fühlt sich absolut richtig an, wenn Sie nur daran denken. Doch angenommen dieser Wunsch will sich einfach nicht erfüllen. Sei es, dass Sie durch Ihre Lebensumstände, durch andere Menschen oder was auch immer daran gehindert werden. Irgendwann taucht dann wahrscheinlich in Ihrem Inneren die Frage auf: Was mache ich bloß falsch?

Insbesondere wenn man sich mit dem Gesetz der Anziehung oder mit diversen Wunschtechniken beschäftigt hat. Demnach kann man alles bekommen, was man sich nur wünscht, wenn diese Methoden richtig angewendet werden. So müsste man zu dem Ergebnis kommen, dass man wohl etwas falsch gemacht hat. Nun, vielleicht ist es so, wenn Sie ein chronischer Pessimist sind, massenweise Blockaden angesammelt haben und sich mit diesen noch nie auseinandergesetzt haben. Dann könnte das zutreffen. Aber ich denke, in diesem Fall würden Sie dieses Buch nicht lesen. Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, was passieren würde, wenn Sie sich etwas wünschten, das Gesetz der Anziehung oder diverse Wunschtechniken perfekt anwenden würden, aber dieser Wunsch nicht Ihrem Seelenplan entspricht? Wenn die Erfüllung dieses Wunsches Sie nicht auf den für Sie richtigen Weg führen würde? Funktioniert es dann trotzdem?

Nun, ich bin nicht sicher, und verstehen Sie mich nicht falsch, ich will das Gesetz der Anziehung nicht widerlegen, aber vielleicht ist die Anwendung nicht immer so einfach und klar, wie es dargestellt wird. Angenommen es gäbe nur das Gesetz der Anziehung mit den Auswirkungen von diesem Leben, einfach anzuwendende Wunschtechniken und keinen Seelenplan, kein großes Ganzes. Dann würden unsere Leben wohl sehr ähnlich aussehen. Wir wären alle reich, müssten nicht mehr arbeiten, oder zumindest nur jene Tätigkeiten ausüben, die uns auch wirklich Freude machen, und wir würden alle mit unserem perfekten, idealen Partner in einer Traumvilla wohnen. Harmonie pur! Falls wir das alles nicht haben, machen wir etwas falsch? Tja, dann mache ich wohl auch noch einiges falsch und Sie sollten kein Buch von mir lesen, denn ich habe offensichtlich keine Ahnung. Wenn ich mich allgemein so umsehe, kann ich wenig bis gar nichts von dem oben erwähnten Szenario sehen. Bedenkt man aber, wie viele Wunschbücher und -techniken, Informationen und Anleitungen es zum Gesetz der Anziehung bereits gibt, wäre es doch verwunderlich, wenn wir das nicht schaffen. Machen die meisten Menschen also trotz dieser vielen Informationen noch immer so viel falsch, dass sie sich nicht dieses Traumleben erfüllen können? Nein, ich denke nicht, aber es wird meist vergessen, den Seelenplan und andere Komponenten zu berücksichtigen. Die Seele will lernen, wachsen und sich weiterentwickeln und wir wissen wahrscheinlich alle, dass sich das in unserem Leben nicht immer gut anfühlt. Wir können uns dabei sogar erbärmlich fühlen. Doch wo wirkt nun das Gesetz der Anziehung und wo setzt sich unsere Seele durch? Kann man das überhaupt trennen? Und wie können wir unterscheiden, ob ein Wunsch von der Seele, von unserem Ego oder ein von der Gesellschaft oder unserem unmittelbaren Umfeld geprägtes Ideal ist?

Weiter dürfen wir auch wichtige Themen wie Karma, das Zellgedächtnis und Einflüsse von außen nicht außer Acht lassen. Speziell durch letztere werden wir oft in die Irre geführt, auch oder vor allem in der Spiritualität. Denn auf dem Weg zur Wahrheit werden wir auf viele Abzweigungen geführt, die uns vom Ziel wieder entfernen sollen. Das müssen wir jedoch nicht zulassen und wir können all jenen, die uns in die Irre führen wollen, die Aufgabe möglichst schwer machen. Ich will nicht behaupten, dass ich über dieses umfassende Thema schon alles weiß, denn wahrscheinlich werden wir erst alles oder viel mehr begreifen können, wenn wir wieder die Seelenperspektive eingenommen haben. Aber das ist im Moment kein zufriedenstellender Ausblick.

Darum lade ich Sie ein, mich auf dieser Forschungsreise zu begleiten. Durch das Labyrinth der Spiritualität. Auf dem Weg von Unverständnis, Frustration, Traurigkeit und Seelenwut hin zu einem besseren Verständnis, zur Fähigkeit Glück annehmen zu können, und zum Seelenfrieden.

Seelenwünsche versus Ego-Wünsche

Kommen wir gleich zu einem wichtigen Punkt. Die Unterscheidung von Wünschen und Zielen unserer Seele und jenen, die von unserem Ego kommen. Weiter lernen wir hier auch zwischen dem Seelenplan im Sinne einer Lernaufgabe und einem Seelenwunsch zu unterscheiden.

Zunächst einmal möchte ich Ihnen erklären, wodurch das „Ego“ eigentlich entsteht. Es setzt sich zusammen aus unserem menschlichen Bedürfnis, gesehen und beachtet zu werden, und aus tiefsitzenden Ängsten. Dabei kann es sich um Verlustängste handeln, um die Angst, unwichtig und unbedeutend zu sein, nicht geliebt zu werden, nicht zu einer Gemeinschaft zu zählen, ausgegrenzt zu werden, einsam und alleine zu sein. Durch das Kompensieren dieser Ängste kommt es zu einem Ego-Verhalten und auch zu Bedürfnissen des Egos. In unserer Vorstellung – selbst wenn diese unbewusst stattfindet – glauben wir, die Ängste umgehen zu können, wenn unser Ego zufrieden ist. Jeder Mensch hat Bedürfnisse des Egos und ein gesunder Egoismus gehört auch dazu, wir leben schließlich nicht für andere, sondern im Austausch mit anderen. Wird dies aber zu stark, gleitet es ab in einen rücksichtslosen Egoismus und in Egozentrik – was diesen Austausch jedoch verhindert. Andere Menschen werden dann vorwiegend für die eigene Bestätigung und die eigenen Absichten benutzt. Es geht nicht mehr um ein gesundes Miteinander.

Eine Weiterentwicklung ist mit einer zu starken Egozentrik so nicht mehr möglich. Hier entsteht dann meist die Lernaufgabe, dass diese Menschen auf andere treffen müssen, die ihnen Grenzen setzen, und dass sie mit ihrem krassen Egoismus so lange auf die Nase fallen, bis sie anfangen nachzudenken. Auch dahinter stecken wieder tiefsitzende Ängste, die aber weniger in die Richtung des „akzeptiert zu werden“ gehen, sondern durch den Schutzpanzer des Egoismus verhindern, dass die Belange anderer Menschen oder die Beziehungen mit ihnen für einen selbst zu belastend werden. Meistens handelt es sich dabei um Menschen, die in ihrem Inneren recht labil sind und andere deshalb vor den Kopf stoßen und nicht in der Lage sind, für sie da zu sein. Obendrein handelt es sich um die Unfähigkeit, sich selbst lieben zu können. So abwegig das für Sie klingen mag. Egoisten lieben sich selbst nicht. Wer sich selbst nicht liebt und akzeptiert, kann auch anderen nichts geben und saugt jede Aufmerksamkeit, die benötigt wird, um die eigenen Urängste in Schach zu halten, auf wie ein Schwamm. Selbst wenn das wissenschaftlich nicht beweisbar ist, denke ich, dass, ohne unsere Ängste und die Versuche, diese zu kompensieren, es wahrscheinlich gar kein Ego im klassischen Sinn gäbe. Aber wir haben nun einmal diese zusammengeballte Ladung an Mustern, die allesamt unser Ego ausmachen. Daher sollten wir auch lernen zu unterscheiden, ob etwas von der Seele kommt oder ein Bedürfnis unseres Egos ist.

Nun wollen wir uns einmal dem Begriff des Seelenplans zuwenden.

Auf Basis von Rückführungen in Leben zwischen den Leben kann man annehmen, dass die Seele, bevor sie inkarniert, plant, was sie in dieser Inkarnation auf der Erde lernen will. Sie sucht sich dazu aus ihrer Sicht das perfekte Umfeld, die perfekten Eltern, den perfekten Ort und den perfekten Körper aus. Mitsamt allen Ausstattungen, Potenzialen und Talenten, um das erfahren und lernen zu können, was sie sich vorgenommen hat. Aus unserer menschlichen Perspektive kann das jedoch so wirken, als ob gar nichts perfekt wäre. Oft fühlen wir uns mit den Lernerfahrungen, die unsere Seele geplant hat, nicht so gut. Dazu gehört beispielsweise, dass wir nicht den Körper haben, den wir uns wünschen, also uns möglicherweise als nicht schön genug empfinden, oder dass wir nicht so gesund sind, oder nicht aus einem wohlhabenden Elternhaus stammen usw. Da wir uns nicht mehr an den Seelenzustand erinnern können und den Plan dahinter weder kennen noch verstehen, haben wir unter den oben erwähnten Umständen oft sehr zu leiden.

Doch was genau sind nun die Wünsche unserer Seele, die tief aus unserem Innersten brennen, die uns nicht mehr loslassen und deren Erfüllung uns wirklich glücklich machen würde?

Angenommen Sie fühlen sich zu einer bestimmten Tätigkeit berufen, für die Sie auch über die nötigen Talente, Potenziale und Grundausstattungen verfügen. Das kann nun tatsächlich beruflich sein, oder es kann ein leidenschaftliches Hobby sein, in dem sie voll und ganz aufgehen und dessen Nicht-Erfüllen sich anfühlt, als ob Sie nicht richtig leben würden. Dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein Bedürfnis Ihrer Seele.

Doch auch unser Ego kann uns so starke Bedürfnisse vorgaukeln. Denken Sie nun beispielsweise an die erfolgreichen Casting-TV-Formate wie z. B. „DSDS – Deutschland sucht den Superstar“. Zigtausende Bewerber träumen den gleichen Traum, alle würden wahrscheinlich Stein und Bein schwören, dass dieser Wunsch von ihrer Seele kommt, und viele sind auch überzeugt, über die nötigen Potenziale zu verfügen. Doch wir wissen, dass das nicht immer stimmen kann. Die oft wirklich krassen Fehlselbsteinschätzungen so mancher Kandidaten machen unter anderem die Sendung zu dem, was sie ist – einen Quotenhit. Kommt dieses Bedürfnis, ein Star zu werden, gepaart mit mangelndem Talent, von der Seele? Nein, das ist eine Mischung aus Identifikation und Ego! Auch das kann sich sehr stark anfühlen, was man an den heftigen Reaktionen der Betreffenden sehen kann. Doch wenn die Seele einen bestimmten Beruf in einem Leben erfahren möchte, dann hat der Mensch auch das Potenzial dazu, das er braucht. Das heißt nicht, dass der Weg deswegen leicht ist, oft muss man trotzdem Hindernisse und Hürden überwinden. Nicht alles, was die Seele wünscht, fliegt einem zu. Auch das kann wieder eine Lernaufgabe sein, nicht so leicht aufzugeben, an seine Talente zu glauben und der inneren Stimme zu vertrauen, die einem den Weg weisen will.

Natürlich ist das gar nicht so leicht zu unterscheiden. Denn auch das Ego hat eine sehr kräftige Stimme, die manchmal auch lauter sein kann, als die der Seele, je nachdem worauf wir gewöhnt sind zu hören. Wir alle kennen Menschen, die unermüdlich für einen Traum kämpfen, der einfach nicht der ihre ist. Umgekehrt gibt es solche, die zu schnell aufgeben und nicht auf das leise kontinuierliche Anklopfen der Seele hören und sich stattdessen irgendwelchen Konventionen oder Werten und den Meinungen anderer unterordnen und ihren Traum nicht leben! Die scheinbare Pflichterfüllung kann sich oft als sehr hinderlich erweisen, wenn es darum geht, den Weg der Seele zu gehen und darin die Erfüllung zu finden.

Doch nun wollen wir einmal die Wünsche des Egos genauer durchleuchten.

Bleiben wir zunächst bei dem oben erwähnten Beispiel: Jemand möchte ein Star werden. Für diese Person ist das ein ganz starker Traum und sie ist überzeugt, dass das von ihrer Seele kommt, ihre wahre Berufung ist, also ein Seelenwunsch vorausgesetzt, die Person glaubt daran, dass sie eine Seele hat. Doch woher kommt dieser Wunsch wirklich? Welche Motive stecken dahinter? Zum einen geht es darum, gesehen und beachtet zu werden. Nichts ist schlimmer als das Gefühl, völlig unbedeutend zu sein. Wobei das Gegenteil davon nicht unbedingt Berühmtheit sein muss, aber viele denken das. Es geht außerdem um Bewunderung. Wozu brauchen wir Bewunderung? Was kompensiert sie, was gleicht sie aus? Fühlen wir uns geliebt und beachtet, wenn wir bewundert werden? Zumindest werden wir dann nicht ignoriert, auch wieder so ein schlimmes, unangenehmes Gefühl. Vielleicht spielt es noch eine Rolle, dass man für andere ein Vorbild sein will. Auch das gibt uns wieder das Gefühl, jemand Besonderes zu sein, dem die anderen nachstreben.

Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Gefühle, die mit der Vorstellung verbunden sind, ein Star zu sein, auf jeden Fall die oben erwähnten unangenehmen Gefühle ausschließen und obendrein für sehr gute Gefühle sorgen sollen. Das ist ein Versuch, einen inneren Mangelzustand und Defizite im Außen ausgleichen zu wollen. Doch funktioniert das wirklich? Für kurze Zeit sicherlich. Aber man wird leicht abhängig von diesem Zustand, denn man ist ja nicht in der Lage, ihn in seinem Inneren aufzubauen. Sehen Sie sich das Leben so mancher Stars an, sind diese wirklich immer so glücklich und beneidenswert? Wohl kaum, sonst würde man nicht so viel von Drogen-, Alkohol-, und sonstigen Exzessen hören. Manche schaffen es trotz ihrer Berühmtheit, glücklich zu sein, aber sicherlich ist das auch eine Gratwanderung und eine nicht allzu einfache Lernlektion der Seele. Also wenn es tatsächlich in einem Seelenplan liegt, ein Star zu werden, und alle dazugehörigen Talente vorhanden sind, so steckt dahinter wahrscheinlich eine schwierigere Lernlektion, als in so manch anderem Leben, das einige als unbedeutend einstufen würden.

Wie können wir nun anhand dieses Beispiels den Seelenwunsch von einem Egowunsch unterscheiden? Abgesehen von den unterschiedlich vorhandenen oder fehlenden Talenten und Anlagen, die meist von den Betroffenen gar nicht so deutlich wahrgenommen werden.

Wenn es im Seelenplan liegt, wird es im Leben immer wieder Situationen geben, die den Menschen dahin führen. Beispielsweise wird man dann irgendwie auf denjenigen aufmerksam, es kommt zu scheinbar zufälligen Situationen, wo sich eine Türe öffnet und man buchstäblich nur hineinzugehen braucht. Oder es sind innere Impulse vorhanden, die immer wieder auftauchen. Letztere können auch vom Ego kommen. Impulse von der Seele drängen uns, etwas zu tun, auch wenn wir uns das selbst noch nicht zutrauen. Kommen die Impulse vom Ego, so entstehen diese meistens, wenn wir jemanden bewundern und aufgrund dessen dasselbe erfahren wollen. Ich möchte so sein wie „…“!

Ich gebe zu, diese Dinge sind nicht immer so leicht zu unterscheiden. Denn die Seele hat oft sehr komplexe Aufgaben für uns, die nicht immer einfach zu erkennen sind und einem durchaus von der Interpretation her auf die falsche Fährte führen können. Was nicht gleichbedeutend ist mit falscher Weg, sondern eher falsche Deutung. So kann es auch sein, dass Sie Talente und Interessen haben, es aber nicht gedacht ist, dass Sie in diesem Bereich einen bestimmten Beruf ausüben sollen. Ein Beispiel: Sie können gut singen. Das muss nicht bedeuten, dass Sie Sänger werden sollten. Aber es kann sein, dass Ihnen dieses Potenzial bei Ihrer Lebensaufgabe in irgendeiner Weise behilflich ist, oder ein anderes Potential dadurch erweckt und geschult wird, welches Sie dann wirklich für Ihre Lebensaufgabe brauchen. Demgemäß kann es sein, dass Sie durch das Singen lernen, sich vor anderen Menschen zu präsentieren, und genau diese Präsentationsfähigkeit später für eine andere Tätigkeit brauchen. Durch die Freude am Singen sind Sie vielleicht eher gewillt, gewisse Hemmungen zu überwinden, wie z. B. sich vor anderen darzustellen, bis Sie sich daran gewöhnt haben und es für Sie selbstverständlich wird. Ein Potenzial kann also einen anderen Zweck erfüllen, als man ursprünglich gedacht hätte. Auf jeden Fall macht es Sinn, Talente zu fördern und, wenn ein Interesse besteht, dem nachzugehen. Denn Potenziale haben schließlich immer einen Sinn und wollen genutzt werden. Seien Sie offen, wohin das Leben Sie dann wirklich führt. Vielleicht ist es ja tatsächlich Ihre Berufung, genau das zu tun, worin augenscheinlich Ihr Talent liegt, vielleicht öffnet sich dadurch aber auch ein ganz anderer Weg. Beschränken Sie sich nicht nur auf eine Möglichkeit.

Selbst wenn Sie den Sinn nicht gleich verstehen, oder manchmal traurig sind, dass es mit dem erwünschten Weg nicht geklappt hat – irgendwann werden Sie plötzlich den Gesamtzusammenhang verstehen!

Die Seele ist ewig und hat nicht nur dieses Leben im Visier. Es ist mehr wie ein Kapitel in einem Buch, das dazu beitragen soll, es zu vervollständigen. Was in den vorigen Kapiteln noch unklar war oder an Informationen gefehlt hat, soll hinzugefügt werden, bis das Werk komplett ist. Das ist wohl das Ziel der Seele. Sie als Mensch können sich an Ihre früheren Leben meist nicht erinnern und daher liegt Ihr Fokus auf diesem Leben, was auch gut ist. Dennoch ist es wichtig, die möglichen Motive und Absichten der Seele zu verstehen und auch zu fühlen, was sich die Seele wünscht und wonach sie sich sehnt. Denn egal, was Sie versuchen, Sie sind mit Ihrer Seele und deren Sehnsüchten untrennbar verbunden und werden es über kurz oder lang unangenehm zu spüren bekommen, wenn Sie dem nicht folgen. Nicht als Strafe, sondern weil es einfach unmöglich ist, sich auf Dauer von diesem Teil abzuspalten und dessen Wünsche zu ignorieren, ohne Ihrem Gesamtsystem dabei Schaden zuzufügen.

Doch woher kommen die Wünsche und Absichten der Seele? Wir wissen schon: die Seele will, dass sich der Mensch weiterentwickelt. Einfach ausgedrückt – aber was bedeutet das nun in der Praxis für unser Leben? Angenommen Sie konnten in einem früheren Leben eine Aufgabe nicht zu Ende führen, was durchaus häufig vorkommt. So nimmt sich die Seele vor, das in diesem Leben abzuschließen. Um Sie dazu zu motivieren, schickt sie Ihnen diesbezüglich Wünsche und Sehnsüchte. Das kann Ihr berufliches Leben betreffen, dass Sie eine bestimmte Tätigkeit erlernen und ausführen sollen, oder es ist gedacht, etwas ganz Neues zu erschaffen. Ebenso kann es eine Beziehung zu einem anderen Menschen betreffen, die zu einem sauberen Ende gebracht werden soll. In diesem Fall würden sich Ihre Sehnsüchte auf diesen Menschen beziehen und Sie würden sich stark zu dieser Person hingezogen fühlen. Diesem Thema – mit all seinen möglichen Verstrickungen – werden wir uns in einem späteren Kapitel noch genauer widmen.

Wenn etwas zu Ende gebracht oder gelöst werden soll, verspüren Sie, dass Sie nicht zur Ruhe kommen, ehe das erledigt und vollbracht ist. Vielleicht haben Sie sich in einem früheren Leben eine bestimmte Sache nicht zugetraut, hatten eine Vision, der Sie nicht nachgegangen sind. Dann werden Sie in diesem Leben den Impuls dahin besonders stark spüren. Die Seele will diese Sache zu Ende zu führen und möglicherweise etwas Neues erleben. Neue Erfahrungen sind für die Seele besonders bereichernd, darum fühlt es sich auch so gut an, wenn es uns gelingt, eine neue Idee zu verwirklichen, oder ein Werk zu erschaffen. Achten Sie also auch auf Ihre Visionen, wenn Sie welche haben, besonders wenn diese immer wieder in Ihrem Inneren anklopfen. Dann soll das gelebt werden.

Speziell am Beispiel Vision und Erschaffen können wir wieder den Unterschied von der Seele und dem Ego sehen. Wenn das Ego etwas erschaffen will (selbst wenn der Impuls eigentlich von der Seele kommt), dann will es dafür Anerkennung, Bewunderung, Applaus oder was auch immer in dieser Art. Der Seele geht es überhaupt nicht um diese Dinge. Sie will einfach eine Erfahrung zu Ende erleben oder neu erleben, ob jemand dabei zusieht und applaudiert oder Anerkennung spendet, ist der Seele völlig gleichgültig. Wenn Sie also eine starke Bereitschaft haben, etwas zu tun, das Ihnen wirklich Freude macht, selbst wenn das Risiko besteht, dafür kein Geld, keine Anerkennung oder Lob zu bekommen, dann können Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit annehmen, dass dies von der Seele kommt.

Diese Art von Wünschen und Impulsen geben Ihnen Kraft, wenn Sie nur daran denken. Wenn Sie diese Kraft erst dann spüren, nachdem Sie daran gedacht haben, was Sie dadurch im Außen bekommen (Geld, Lob, Status), dann spielt das Ego kräftig hinein.

Oftmals können die Wünsche der Seele auch einen ganz anderen Zweck erfüllen, als uns reich und erfolgreich werden zu lassen, wie wir das gerne hätten. Im Kapitel „Karma und Seelenplan“ widmen wir uns noch den möglichen karmisch bedingten Aufgaben, die dahinter stehen könnten. Aber es kann auch sein, dass, indem Sie diesem Wunsch nachgehen, Sie einen ganz bestimmten Menschen kennenlernen, der dieselbe Leidenschaft wie Sie hat. Möglicherweise lernen Sie auf diese Weise Ihren Seelenpartner kennen und das war der eigentliche Zweck dieses Wunsches und der Weg, den Sie gehen sollen. Vielleicht lernen Sie aber auch Menschen kennen, die Ihnen in anderer Hinsicht hilfreich sein können – oder Sie denen oder gegenseitig. Möglicherweise lernen Sie dadurch jemanden kennen, der Ihnen einen Job anbietet, und es lassen sich dann sehr wohl auch Ihre weltlichen Bedürfnisse zufriedenstellen.

Natürlich kann auch bei einem Seelenwunsch das Ego dazukommen, was deshalb nicht falsch sein muss. Schließlich haben die wenigsten von uns ihr Ego bereits aufgelöst und darum kann es sich sehr wohl auch auf einen Seelenwunsch setzen und sich an großen Phantasien ergötzen. Ich gebe zu, es ist ziemlich kompliziert, das zu unterscheiden.

Aber ich gebe Ihnen noch eine Hilfestellung. Sie können es leichter unterscheiden, wenn Sie auf Ihre Gefühle achten. Wenn der Wunsch vom Ego kommt, löst das sehr schnell gute Gefühle aus. Doch nach relativ kurzer Zeit sinken die Gefühle wieder auf die Ausgangslage und Sie brauchen ein neues Ziel. Die Zeit des Genießens ist verhältnismäßig kurz und stark von der Reaktion und Beachtung anderer abhängig. Bei der Erfüllung eines Seelenwunsches ist dieses Glücksgefühl konstanter, gleichzeitig haben Sie das starke Gefühl, das Richtige zu tun, und dieses Gefühl ist nicht abhängig davon, wie andere reagieren.

Es ist sehr wohl auch wichtig, Ihre Egobedürfnisse nicht zu unterdrücken oder gar zu verurteilen, denn wir sind einfach Menschen, und wenn wir die Bedürfnisse von dieser Seite gänzlich unterdrücken wollen, kann das erst recht ein Ungleichgewicht auslösen. Versuchen Sie auch nicht sich einen hohen Entwicklungszustand – im Sinne eines aufgelösten Egos – vorzumachen, wenn dem nicht so ist. Beachten Sie immer all Ihre Bedürfnisse! Aber lernen Sie zu unterscheiden, dann kann Ihnen im Leben vieles klarer werden.

Versuchen Sie nun einmal folgende Übung, um zu ergründen, woher einer Ihrer Wünsche kommen könnte:

Übung:

Nehmen Sie nun einen Wunsch her, der sich sehr stark anfühlt. Wir beginnen zunächst einmal mit einem Wunsch. Hier fallen jetzt keine Grundbedürfnisse hinein wie Essen, Trinken, Schlafen, Sex. Bitte auch keinen Wunsch nehmen, der im Zusammenhang mit einem Suchtverhalten steht.

Dann machen Sie es sich bequem, setzen oder legen Sie sich hin, aber achten Sie darauf nicht einzuschlafen. Nun denken Sie an Ihren Wunsch. Wie lange wünschen Sie sich das schon?

Was war der Auslöser, wissen Sie das noch?

1. Kam dieser Wunsch, nachdem Sie beispielsweise jemanden dafür bewundert haben.

2. Oder entstand er aus Ihrem Inneren, ohne dass Sie es im Außen gesehen haben.

War es mehr ein plötzlicher Impuls? Haben Sie es irgendwo gesehen? Was versprechen Sie sich davon, wenn Sie das bekommen? Seien Sie ganz ehrlich zu sich selbst!

1. Ist es mehr Geld, Ansehen, Bewunderung, höherer Status?

2. Oder ist es ein Gefühl der Erfüllung, der Freude?

Sie können sich wahrscheinlich denken, dass die erste Aufzählung jeweils die Ego-Liste ist und die zweite mehr einem Fließen, das von der Seele kommt, entspricht. Aber wie vorhin schon erwähnt: Es kann durchaus vermischt sein, wir sind schließlich Menschen und keine reinen Lichtwesen – zumindest noch nicht. Aber wenn bei Ihrem Wunsch nur wenig oder gar nichts von der zweiten Aufzählung hineinspielt und sich Ihre Phantasien hauptsächlich um Bewunderung, andere zu beeindrucken, oder beneidet zu werden, drehen, dann kommt es vom Ego – egal wie stark es sich anfühlt. In diesem Fall dürfen Sie sich auch nicht beschweren, wenn Sie bei der Wunscherfüllung offenbar nicht die Unterstützung Ihrer Seele bekommen und Sie das Schicksal einfach nicht dorthin führen will, egal wie hartnäckig Sie es versuchen.

Natürlich ist es auch möglich, dass sich Ego-Wünsche erfüllen – aber falls nicht, entwickeln Sie dann bitte keine Seelenwut, denn hier ist diese Instanz nicht zuständig!

Es ist mir auch wichtig zu betonen, dass Sie sich nicht selbst verurteilen sollten, wenn Sie merken, dass es sich bei einem Wunsch „nur“ um Ihr Ego handelt. Werten Sie nicht, aber erkennen Sie! Achten Sie auf die unterschiedlichen Merkmale und lernen Sie zu unterscheiden.

Wenn nun herauskommt, dass es sich bei einem Wunsch um einen Egowunsch handelt, dann hinterfragen Sie, was dahintersteht – gemäß den Dingen, die Sie in diesem Kapitel über das Ego gelernt haben. Kommt der Wunsch von der Angst, nicht gesehen oder beachtet zu werden? Ist es die Angst, nicht geliebt zu werden? Die Angst, nicht überleben zu können (das muss nicht wörtlich gemeint sein, damit kann auch das Überleben in einer Gesellschaft oder einer Gruppe gemeint sein, also letztlich ginge es wieder um Akzeptanz)? Stellen Sie sich selbst nun als kleines Kind vor mit all diesen Ängsten. Lassen Sie das Kind diese Ängste aussprechen und nehmen Sie es dann tröstend in den Arm. Versichern Sie ihm, dass Sie seine Ängste verstehen und dass Sie es nicht alleine lassen. Sagen Sie ihm, dass es sich nicht fürchten muss und dass es in jedem Fall jemand ganz Besonderes ist, selbst wenn das nicht alle bemerken.

Der Trugschluss, dem eine vom Ego geprägte Denkweise unterliegt, ist, dass diese Ängste verschwinden, wenn das Ego zufriedengestellt wird. Doch das Ego kann niemals zufrieden sein, weil es durch die Ängste, an die es gebunden ist, letztlich nicht in der Lage ist, das zu empfangen, was es sich wünscht. Es ist ein sich ständig wiederholender Kreislauf.

Wenn Sie sich regelmäßig Ihre Egobedürfnisse bewusst machen und diese annehmen, ohne sie stärker werden zu lassen, wie in der Übung beschrieben, werden Sie sehr schnell Fortschritte machen. Sie erlangen dadurch eine höhere Bewusstheit und sind obendrein von anderen mittels Egoschmeicheleien nicht so leicht zu ködern. Diese werden nämlich gerne eingesetzt, wenn Sie für die Zwecke anderer Menschen manipuliert werden sollen. So kaufen die meisten z. B. leichter ein Produkt, wenn sie zuvor ein Kompliment bekommen haben. Auch für das Image eines Produktes wird das gerne eingesetzt, z. B. kluge Menschen kaufen …, lesen … etc. Dieses Angebot gilt nur für exklusive Kunden usw.

Wenn Sie mit der oberen Übung arbeiten, werden Sie diese Tricks eher durchschauen und merken, wann Sie selbst geneigt sind, darauf zu reagieren und warum. Auf diese Weise können Sie mit der Zeit auch immer leichter zwischen einem Egowunsch und einem Seelenwunsch unterscheiden. Obendrein können Sie durch die liebevolle Annahme Ihres Egos bzw. der eigentlichen Ängste, die dahinterstecken, verhindern, dass Ihr Ego Ihre Seele blockiert. Nehmen Sie Ihre Ängste, die sich im Ego verstecken, wirklich ernst. Wenn Sie so vorgehen, verhindern Sie ein Aufplustern des Egos, das Sie in Ihrem Leben nur blockiert und auf die falsche Fährte führt und obendrein auf Ihre Mitmenschen unsympathisch wirkt.

Haben Sie nun aber das starke Gefühl, ein Wunsch käme von der Seele, dann achten Sie bitte auf diese Impulse, denn das will und soll gelebt werden. Menschen, die permanent den Ruf ihrer Seele missachten, können langfristig gesehen leicht chronische und/oder schwere Krankheiten erfahren (psychischer oder physischer Natur). Wenn Sie Interessen und Talente haben, denen Sie nicht nachgehen und die nicht gefördert werden, wird sich Ihr Leben anders entwickeln, als wenn Sie es doch tun. Es gleicht dann mehr einem „gelebtwerden“ als einem „leben“.

Lassen Sie sich nicht von anderen Menschen vorschreiben, wie Sie leben sollten und wie nicht. Selbst wenn diese mit scheinbar logischen, realistischen Begründungen auf Sie einreden. Denken Sie nur, wo wir heute stehen würden, wenn nie ein Mensch etwas Neues, scheinbar zu dem Zeitpunkt Unrealistisches gewagt hätte, und sich immer von anderen, so genannten „Vernünftigen“ ausbremsen hätte lassen. Es ist fraglich, ob wir dann heute überhaupt Strom hätten oder sonstige in unserem Leben wichtigen Dinge, die wir uns gar nicht mehr wegdenken können.

Wenn Sie erkennen, dass ein Impuls von der Seele kommt, so folgen Sie ihm, auch wenn es schief gehen könnte. Zumindest müssen Sie sich dann nicht vorwerfen, dass Sie es erst gar nicht versucht haben, denn über eine verpasste Chance ärgert man sich oft am meisten und am längsten. Obendrein haben Sie dann auf jeden Fall etwas daraus gelernt, was es auch ist.

Leben Sie Ihr Potenzial, aber dazu ist es erst einmal notwendig, das ehrlich zu erkennen! Also reden Sie sich nicht irgendetwas ein, was Sie gerne sein würden, z. B. Popstar, wenn es gar nicht Ihr Potenzial ist, nur weil Sie andere möglicherweise bewundern und genauso wie diejenigen auch bewundert werden möchten. Umgekehrt stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel, wenn Sie ein bestimmtes Talent haben: Achten Sie auf Hinweise und Chancen in Ihrem Leben, die Sie in eine bestimmte Richtung führen wollen!

Die Seele sendet Impulse, weil sie etwas Bestimmtes erfahren möchte. Natürlich haben wir auch unsere Programme und Muster, die aus den verschiedensten Emotionen und Erfahrungen der Vergangenheit entstehen und/oder uns von anderen eingegeben worden sind. Diese Programme können, wie bereits oben beschrieben, die Impulse der Seele ausbremsen. Es heißt dann z. B., das wäre nicht vernünftig oder realistisch. Darum ist es so wichtig, die Impulse der Seele zu erkennen.

Übung:

Als Nächstes erstellen Sie bitte eine Liste all Ihrer Wünsche, egal aus welchen Bereichen. Zensieren Sie diese Liste nicht! Schreiben Sie auch alle Wünsche auf, die Sie jemals hatten und bei denen Sie sich selbst nicht erlaubt haben, diesen nachzugehen. Und nun prüfen Sie wieder ganz genau, was ist wirklich ein Herzenswunsch, der von der Seele kommen könnte, und wo spielt ausschließlich das Ego eine Rolle? Nehmen Sie sich Zeit für diese Liste, denn auch die längst verdrängten Sehnsüchte und Wünsche sind wichtig.

Nun schreiben Sie von dieser Liste alle Wünsche auf, die Sie nicht gelebt und auch nicht versucht haben zu leben, weil Sie es sich selbst nicht zugetraut haben oder weil Ihnen andere Personen eingeredet haben, dies wäre nicht realistisch und Sie sollten nicht träumen. Es geht jetzt aber nicht darum, Ärger auf jene Personen zu entfachen, auch nicht auf Sie selbst. Analysieren Sie nur, was Sie gehindert hat, Ihre Träume zu verfolgen. Es geht jetzt darum, alles hervorzuholen, was verdrängt wurde. Denn genau das kann Sie auch hier und heute noch an dem Ausleben und Nutzen Ihrer Potenziale hindern, selbst wenn es um ganz andere Themen gehen mag. Wenn Sie erkennen, wodurch Sie sich ausbremsen lassen, können Sie von nun an gegensteuern.

Impulse von der Seele kommen vom Innersten und können sich wie ein wiederholendes Anklopfen einer Idee oder eines Wunsches anfühlen. Es kann aber auch von außen kommen, z. B. wenn Ihnen immer wieder etwas ins Auge fällt, an das Sie bisher nie gedacht haben, und sich dadurch ein Gedanke in Ihnen zu formen beginnt. Auch in diesem Fall sollten Sie der Sache nachgehen.

Entscheiden Sie sich jedoch immer nur dafür, Ihrem Ego oder auch sogenannten vernünftigen Anregungen anderer, nachzugehen, obwohl diese sich für Sie nicht stimmig anfühlen, werden Sie sich dadurch immer weiter von Ihrem Lebensplan entfernen. Das werden Sie früher oder später in der einen oder anderen Form zu spüren bekommen – und das ist nie angenehm!

Wie oben bereits erwähnt, schließen sich die Wünsche des Egos und der Seele nicht automatisch gegenseitig aus. Aber es kann sein, dass die Erfüllung der Egobedürfnisse den Seelenplan blockiert. Das merken Sie, wenn Sie sich immer häufiger unerfüllt, einsam und unglücklich fühlen, selbst wenn Sie Ihre Ziele erreicht haben. Es kann dann eine regelrechte Sucht nach immer neuen Zielen entstehen, die es zu erreichen gilt, weil die Befriedigung danach immer kürzer anhält. Echtes Glück findet man auf diese Weise nicht, denn die verborgenen Ängste werden dadurch nicht aufgelöst. Im Gegenteil: Sie werden verstärkt und am Leben gehalten. Die reine Befriedigung des Egos kann daher die Erfüllung des Seelenplans niemals ersetzen.

Karma und Seelenplan

Nun kommen wir zu einem weiteren komplexen Thema – Karma! Viele fragen sich beispielsweise, wie es kommen kann, dass oft kleine Kinder schwere Krankheiten haben? Was für einen Sinn hat das? Sie haben doch noch nichts verbrochen! Sie können doch nicht selbst schuld an ihrem Schicksal sein!

Es geht auch gar nicht so sehr um Schuld. Selbst wenn der Karma-Gedanke beinhaltet, dass der Mensch möglicherweise in einem früheren Leben etwas getan hat und in diesem Leben diese Erfahrung ausgleichen soll. Ich wähle bewusst den Begriff „ausgleichen“ und nicht „bestraft werden“. Möglicherweise hat die Person in einer früheren Inkarnation jemand anderem etwas angetan und muss nun lernen, wie sich das anfühlt. Das wäre Karma. Aber es ist ebenso möglich, dass die Seele eine bestimmte Lernerfahrung machen möchte, um sich beispielsweise irgendwelche Fähigkeiten anzueignen. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass manche Kinder mit schweren Erkrankungen, wie z. B. Krebs, oft auffallend stark sind – stärker als so manche Erwachsene. Oft steckt dahinter eine reife Seele, die schon sehr viele Erfahrungen gemacht hat, und die Seele wusste zu Beginn ihrer Inkarnation, worauf sie sich einlassen würde. Auch wenn sich der Schleier des Vergessens über uns und unseren zugrundeliegenden Seelenplan gelegt hat, so spüren möglicherweise gerade Kinder, dass diese Erfahrung nicht umsonst ist, sondern ihrer Entwicklung in irgendeiner Weise dient. Oft werde ich gefragt, welchen Sinn es wohl haben könnte, wenn Kinder früh sterben, wenn sie mit Behinderungen auf die Welt kommen – oder sogar knapp nach der Geburt sterben? Auch hier gibt es wieder eine Reihe von Möglichkeiten, die wir alle nur erahnen können.

Grundsätzlich geht es immer um Erfahrungen und oft nicht nur um Erfahrungen einer einzelnen Seele, sondern von mehreren Menschen, die sich genau für eine bestimmte Aufgabe auf Seelenebene verabredet haben. So kann es beispielsweise sein, dass Kinder oder Babys sterben, weil die Eltern die Erfahrung lernen wollen, wie es ist, ein Kind zu verlieren (selbstverständlich auf Seelenebene, nicht bewusst).

Sie werden jetzt sicherlich fragen, warum sie das lernen wollen? Bei den Seelen geht es auch um das Erlernen von Mitgefühl. Angenommen jemand tötet in einem Leben das Kind eines anderen. Um zu lernen, wie sich dieser Schmerz anfühlt und Mitgefühl empfinden zu können, wählt die Seele möglicherweise im nächsten Leben die Erfahrung eines Kindsverlusts. Die Seele des Kindes hat sich vorher freiwillig dazu bereiterklärt, denn die Seelen wollen sich gegenseitig helfen, ihre Erfahrungen und Aufgaben zu lernen. Denken Sie aber jetzt bitte nicht, dass alle Menschen, die sehr früh ihre Kinder verlieren, im früheren Leben automatisch Mörder waren. Das wäre zu einfach. Es ist nur ein Beispiel von vielen und möglicherweise reicht weder meine noch Ihre menschliche Phantasie aus, um zu erraten, mit welchen Absichten die Seelen oft inkarnieren und welcher Seelenplan hier zu Grunde liegt. Auch Einflüsse und Einwirkungen von außen, die nicht von der Seele geplant wurden, darf man nicht außer Acht lassen. Dazu komme ich in den folgenden Kapiteln noch genauer zu sprechen.

Ein schwerer Verlust kann auch eine Chance zur Bewusstseinserweiterung bieten. Geraten Sie also daher nicht in die Falle von mangelndem Mitgefühl oder Schuldzuweisung im Sinne von „Dann warst Du eben früher sehr böse und hast es verdient!“

Wir dürfen niemals vergessen, dass wir weder die zugrundeliegenden Ursachen noch die geplante Lernerfahrung einer Seele, sprich deren Seelenplan kennen. Selbst wenn eine gewisse „karmische Schuld“ dahinterstehen würde, sollten wir nicht außer Acht lassen, dass sich die Menschen nicht mehr daran erinnern können und oft sehr unter diesen Erfahrungen zu leiden haben. Manchmal kommen sie auch in einem Leben gar nicht darüber hinweg, was allerdings nicht unbedingt zum Seelenplan gehört. Und wer weiß, was wir in einem früheren Leben selbst alles so getan haben und welche Aufgaben uns noch bevorstehen?

Die Schlussfolgerung, dass, wenn jemand ein sehr schwieriges Leben hat, er auch ein schlechtes Karma habe, und wenn jemand ein recht angenehmes Leben hat, das ein Zeichen für ein gutes Karma sei, wäre nicht korrekt. Denn die Seelen haben oft ein unterschiedliches Tempo beim Abtragen von Karma. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir alle Karma haben, und nicht nur Gutes!