Seeschlachten des 1. Weltkriegs: Die Deutschen Auslandskreuzer - Jürgen Prommersberger - E-Book

Seeschlachten des 1. Weltkriegs: Die Deutschen Auslandskreuzer E-Book

Jürgen Prommersberger

0,0
8,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Im Jahr 1914 hatte das Deutsche Reich trotz aller Hindernisse einige Kolonien erworben und war die Handelsmacht in Europa. Seine Handelsflotte war nach der englischen die zweitgrößte, deutsche Luxusdampfer machten den englischen den Führungsanspruch geltend und das gewaltige Heer machte das Reich zu einem furchteinflößenden Gegner. Und doch… Deutschland war und blieb trotz seiner Kolonien und seiner mächtigen und modernen Flotte eine Kontinentalmacht. Im Kriegsfall würden sich die deutschen Kolonien nicht lange halten können, denn sie waren von Feinden umgeben und vom jeglichen Kontakt mit dem Mutterland abgeschnitten. Trotzdem sollte eine Flotte von modernen und leichten Kriegsschiffen Flagge zeigen. Dieses Buch erzählt die Geschichte dieser Schiffe. Es handelt sich um die SMS Emden, die SMS Königsberg und die SMS Karlsruhe, die mit ihrem Handelskrieg bis weit ins Jahr 1915 hinein für erhebliche Störungen des englischen Seehandels sorgten und dadurch erhebliche Teile der britischen Flotte aufgrund der Suche nach Ihnen banden. Viele historische Aufnahmen und detaillierte Schiffsbeschreibungen ergänzen dieses Buch.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Seeschlachten des

Weltkriegs

Die deutschen Auslandskreuzer

Jürgen Prommersberger: Die deutschen Auslandskreuzer

Regenstauf , Mai 2016 Alle Rechte bei: Jürgen Prommersberger Händelstr 17 93128 Regenstauf

Erstausgabe:

Herstellung: CreateSpace Independent Publishing Platform

INHALTSVERZEICHNIS

Kapitel 1 Vorgeschichte

Kapitel 2 SMS Emden

Einschub: russischer Kreuzer Schemtschug

Einschub: französischer TorpedobootszerstörerMousquet

Einschub: HMAS Sydney

Kapitel 3 SMS Königsberg

Einschub: Die Verfolger der Königsberg

Kapitel 4 SMS Karlsruhe

Einschub: Die Jäger der Karlsruhe

Kapitel 1 Einführung

Im Jahr 1888 wurde Wilhelm II mit nur 29 Jahren der neue deutsche Kaiser. Waren seine Vorgänger noch weitgehend uninteressiert am Erwerb von Kolonien, so änderte sich dies mit Wilhelm II. Der neue Kaiser strebte für das Deutsche Reich eine neue Blüte an und es gehörte zum Selbstverständnis der damaligen Zeit, dass dazu Kolonien gehörten. Wilhelm wollte für Deutschland auch einen Platz an der Sonne erringen. Dabei forcierte er die Kolonialaktivitäten insbesondere in Afrika und in der Südsee. Doch er musste sich wohl oder übel damit abfinden, dass die Welt größtenteils schon aufgeteilt war unter den beiden Kolonialsupermächten England und Frankreich. Diese beiden Mächte sahen die Aktivitäten der Deutschen mit einem misstrauischen Auge. Frankreich, weil es der Erbfeind des Deutschen Reiches war und England, weil Wilhelm mit seiner Flottenrüstung die englische Vorherrschaft auf den Meeren gefährdete. Zudem legte der deutsche Kaiser oft eine recht undiplomatische Art an den Tag, die in den politischen Zirkeln von London, Paris und Sankt Petersburg recht unwillig aufgenommen wurde. Sei es die Krüger-Depesche oder den Panthersprung nach Agadir, der deutsche Kaiser machte sich auf der Weltbühne keine Freunde.

Im Jahr 1914 hatte das Deutsche Reich trotz aller Hindernisse einige Kolonien erworben und war die Handelsmacht in Europa. Seine Handelsflotte war nach der englischen die zweitgrößte, deutsche Luxusdampfer machten den englischen den Führungsanspruch geltend und das gewaltige Heer machte das Reich zu einem furchteinflößenden Gegner. Und doch… Deutschland war und blieb trotz seiner Kolonien und seiner mächtigen und modernen Flotte eine Kontinentalmacht. Im Kriegsfall würden sich die deutschen Kolonien nicht lange halten können, denn sie waren von Feinden umgeben und vom jeglichen Kontakt mit dem Mutterland abgeschnitten. Trotzdem sollte eine Flotte von modernen und leichten Kriegsschiffen Flagge zeigen. Dieses Buch erzählt diese Geschichte.

Kapitel 2 SMS Emden (1908)

Die SMS Emden war ein Kleiner Kreuzer der deutschen Kaiserlichen Marine. Sie war nach der Stadt Emden benannt und das zweite Schiff der Dresden-Klasse. Die Dresden-Klasse war eine Serie zweier Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine. Sie wurde 1905/06 entworfen und war der unmittelbare Nachfolger der Königsberg-Klasse.

Entwurf

Die Schiffe der Dresden-Klasse waren geringfügig größer als die der Königsberg-Klasse. Die Hauptbewaffnung war mit zehn 10,5-cm-Geschützen gleich geblieben. Ihre Antriebsanlagen waren etwas stärker, was eine höhere Geschwindigkeit ermöglichte. Diesbezüglich gab es jedoch auf beiden Schiffen deutliche Unterschiede. Die Emden hatte zwei Schrauben und, als letzter Kleiner Kreuzer, die üblichen Dreifachexpansionsmaschinen. Die Dresden besaß dagegen vier Schrauben und Parsons-Turbinen, welche ihr eine höhere Geschwindigkeit ermöglichten. Während ihres Kriegseinsatzes konnte sie so mehrfach überlegenen britischen Schiffen davonlaufen.

Obwohl Schwesterschiffe, gab es bei der Dresden und der Emden auch einige äußerlich signifikante Unterschiede, die auf manchen Fotos sehr gut erkennbar sind. Die Dresden hatte kein Städtewappen, sondern eine Bugzier. Dafür fehlte ihr die Heckzier. Der Schraubenschutz saß weiter vorn. Die Backspieren waren höher, die Speigatts etwas tiefer, als auf der Emden, angebracht. Ferner gab es Unterschiede im Verlauf der Bootsdavits, der oberen Funkrahen sowie bei den Dampfrohren an den Schornsteinen.

Technische Daten

Länge 118,3 m (Lüa) / 117,9 m (KWL)

Breite 13,5 m

Tiefgang max. 5,54 m

Verdrängung Konstruktion: 3.664 t / Maximal: 4.268 t

Besatzung 361 Mann

Maschine 12 Marinekessel / 2 3-Zyl.-Verbundmaschinen

Maschinenleistung 16.350 PS (12.025 kW)

Höchstgeschwindigkeit 24,0 kn (44 km/h)

Propeller2 dreiflügelig⌀4,3 m

Bewaffnung 10 × Sk 10,5 cm L/40 (1500 Schuss)

8 × Sk 5,2 cm L/55 (4000 Schuss)

2 × Torpedorohr⌀45 cm (5 Schuss)

Der Kleine Kreuzer Emden wurde im Jahr 1905 bei der Kaiserlichen Werft in Danzig als Ersatz für das veraltete Aviso Pfeil in Auftrag gegeben. Die Kiellegung des Neubaus fand am 6. April 1906 statt. Die Emden war der letzte Kleine Kreuzer der Kaiserlichen Marine, der noch mit Kolbenmaschinen ausgestattet wurde. Ihr Schwesterschiff Dresden hatte schon einen Turbinenantrieb.

Am 26. Mai 1908 lief die SMS Emden vom Stapel. Die Taufe vollzog der damalige Emder Oberbürgermeister Leo Fürbringer. Nach der Fertigstellung wurde das Schiff bis zum 30. September 1909 in der Ostsee erprobt. In dieser Zeit fungierte es im August 1909 als Begleitschiff für die Kaiserliche Yacht Hohenzollern. Nachdem sämtliche Tests erfolgreich beendet waren, wurde die Emden am 1. April 1910 in Dienst gestellt. Am 12. April 1910 verließ die Emden Deutschland mit dem Ziel Südamerika. Am 10. Mai 1910 erreichte sie Montevideo und nahm ein paar Tage danach mit dem Kleinen Kreuzer Bremen, in Buenos Aires an den 100-Jahr-Feiern zur Unabhängigkeit Argentiniens teil. Dann setzte das Schiff die Reise nach Ostasien fort. Nach Zwischenstopps in Punta Arenas und Valparaíso wurden in Talcahuano nochmals die Kohlen ergänzt, bevor die Emden dann am 24. Juni 1910 die Pazifiküberquerung begann. Ohne weitere Brennstoffergänzung erreichte sie am 12. Juli 1910 Papeete auf Tahiti (Französisch-Polynesien). Schließlich traf der Kreuzer am 22. Juli 1910 vor der Insel Apia (Deutsch-Samoa) mit dem Großen Kreuzer Scharnhorst, dem Flaggschiff des Ostasiengeschwaders, zusammen.

Ihren Stützpunkt Tsingtao erreichte die Emden am 17. September 1910. Von Januar bis März 1911 war der Kreuzer an der Niederschlagung des Aufstandes der Sokehs beteiligt. Dann folgte eine erste Überholung in der Werft von Tsingtao. Im Anschluss daran übernahm die Emden wieder ihre Repräsentationspflichten im ostasiatischen Raum. Hierzu besuchte das Schiff Hongkong sowie diverse Häfen in China und Japan. Im Februar 1913 ging das Schiff wieder in die Werft. Anschließend unternahm die Emden eine Fahrt zu den deutschen Kolonien im Pazifik. Die Reise führte zu den Inseln Yap und Neuguinea, wurde dann jedoch von Unruhen in China unterbrochen. Der Kreuzer wurde auf den Fluss Jangtse beordert und beschoss dort erfolgreich Forts der Aufständischen. Außerdem leistete er Geleitschutz für deutsche Handelsschiffe. Im August 1913 wurden vor Hankau, 500 Kilometer flussaufwärts, mehrere Schiffe von Rebellen beschossen. Vizeadmiral Maximilian von Spee befahl die Emden zur Unterstützung dorthin. Nach Beschießung des Forts Tung-Lin-Chan trat auch dort wieder Ruhe ein.

Nach einer Japanreise mit der Scharnhorst und dem Torpedoboot S 90 lag die Emden Ende 1913 in Shanghai. Im Februar 1914 wurden die Kessel und Maschinen der Emden ein letztes Mal in der Werft von Tsingtao überholt. Am 28. März 1914 kollidierte der Kleine Kreuzer beim Auslaufen zu einem Gefechtsmanöver mit dem Torpedoboot S 90. Die Backbordschraube musste daraufhin repariert werden. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges verließ die Emden am 2. August 1914 das zum deutschen Kaiserreich gehörende Tsingtao und führte zunächst Kreuzerkrieg in der Tsushima-Straße. Das Schiff wurde mit einem falschen (vierten) Schornstein versehen, um das Aussehen eines britischen Kreuzers der Town-Klasse vorzutäuschen.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Tsingtao verließ der Kleine Kreuzer diesen Stützpunkt am 6. August 1914 erneut, um sich in Pagan auf den Marianen mit dem Ostasiengeschwader zu vereinigen. Um vom Rückzug des Geschwaders unter Admiral Maximilian von Spee durch den Pazifik Richtung Südamerika abzulenken, wurde die Emden im Indischen Ozean auf Handelskrieg geschickt. Sie sollte die Aufmerksamkeit der Royal Navy auf sich ziehen, indem sie vorwiegend britische Frachter aufbrachte. Durch die Inselwelt von Niederländisch-Indien erreichte das Schiff den Indischen Ozean und nahm seine Kaperfahrt im östlichen Indischen Ozean und im Golf von Bengalen auf. Innerhalb einer Woche brachte sie vier britische Handelsschiffe auf und kaperte zwei andere, die sie als Versorger benutzte. Die tief beunruhigte australische Regierung hielt daraufhin die Verschiffung der australischen und neuseeländischen Truppenkonvois an. Am 22. September 1914 beschoss die Emden Ölanlagen bei Madras an der indischen Küste.

Vorbei an Ceylon kreuzte die Emden vor den Malediven und machte Station in Diego Garcia im britischen Chagos-Archipel. Dort hatte man vom Kriegsausbruch noch keine Kenntnis und nahm die Besatzung freundlich auf. Der Kreuzer passierte erneut die Malediven und kreuzte im Seegebiet der Lakkadiven. Danach begab sich das Schiff zu den Nikobaren und griff am 28. Oktober 1914 den Hafen von Penang auf der Malaiischen Halbinsel an. Dabei gelang es der noch immer als britischer Kreuzer getarnten Emden unerkannt in den Hafen einzudringen. Dort eröffnete sie das Feuer auf die Schiffe im Hafen und versenkte den dort vor Anker liegenden russischen Geschützten Kreuzer Schemtschug durch Torpedo- und Geschützfeuer.

Der in zwei Hälften gebrochene und brennende Kreuzer sank, wobei 85 Mann der Besatzung ertranken, 250 Mann, darunter 112 Verwundete wurden gerettet. Auf dem Weg aus dem Hafen versenkte sie dann noch den französischen Torpedobootzerstörer Mousquet. Mit dem Schiff gingen 40 Besatzungsangehörige unter. Die Besatzung der Emden rettete danach 36 Überlebende des französischen Schiffes. Danach lief die unbeschädigt aus dem Gefecht hervorgegangene Emden entlang der Westküste Sumatras bis zur Sundastraße, um dann Kurs auf die Kokosinseln zu nehmen.

Hier sollte am 9. November 1914 ein Treffen mit dem Versorgungsschiff Buresk stattfinden. Außerdem führte die Besatzung der Emden ein Landungsunternehmen gegen die Kabelstation auf Direction Island durch, die zerstört werden sollte. Dieses Kommando, unter dem jungen Kapitänleutnant Hellmuth von Mücke, bestand aus drei Offizieren, sechs Unteroffizieren sowie 38 Mannschaften, darunter ein ehemaliger französischer Fremdenlegionär. Sie führten vier Maschinengewehre mit je 2000 Schuss Munition, 29 Gewehre Typ Mauser G98 sowie 24 Pistolen mit. Die Besatzung der Funk- und Kabelstation ergab sich kampflos, doch gelang es ihr, einen Notruf abzusetzen. Dieser Notruf wurde auf dem australischen Kreuzer Sydney empfangen, bis er plötzlich abbrach. Aus dem Begleitschutz eines britischen Konvois, der in etwa 50 Seemeilen Entfernung die Kokosinseln passierte, wurde die Sydney daraufhin entlassen und gegen die Emden angesetzt. Der Kommandant der Sydney hoffte, die Emden zu überraschen und im Kampf stellen zu können. Dies gelang nicht vollständig, da der Ausguck der Emden die Rauchfahne der mit hoher Fahrt herankommenden Sydney frühzeitig sichtete. An Bord des deutschen Kreuzers sah man diese jedoch zunächst als zum erwarteten Kohlentender Buresk gehörend an. Erst auf nähere Entfernung wurde das sich nähernde Schiff als gegnerischer Kreuzer erkannt. Es blieb keine Zeit mehr, den abgesetzten Landungszug wieder an Bord zu nehmen, und die Emden lief aus der engen Reede von Port Refuge heraus dem Gegner entgegen. Die Emden setzte Toppflaggen und eröffnete das Feuer auf das feindliche Schiff, wobei dessen genaue Identität zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärt war. Die Sydney erwiderte den Beschuss unmittelbar nach der Feuereröffnung, erzielte zunächst aber keine Treffer auf der Emden. Zahlreiche 10,5-cm-Granaten des deutschen Kreuzers hingegen fanden ihr Ziel, richteten aber aufgrund der überlegenen Panzerung der Sydney – abgesehen von einem Treffer in die Feuerleitanlage und einem Blindgängereinschlag in eine Munitionskammer – nur geringe Schäden an. Sich der überlegenen Reichweite und Durchschlagskraft seiner 15,2-cm-Granaten bewusst, vergrößerte der Kommandant der Sydney in der Folge den Abstand zur Emden, wobei der australische Kreuzer wegen seiner überlegenen Geschwindigkeit nicht zu fürchten brauchte, dass die Emden seinem Zugriff entkommen konnte. Im weiteren Verlauf des Gefechts brachte die Sydney der Emden dann entscheidende Treffer bei: Neben der Zerstörung der Funkbude wurden die Schornsteine zerschossen, der Vormast mit dem Gefechtsbeobachtungsstand gefällt und die meisten Geschütze außer Funktion gesetzt. Zudem führte ein Treffer in die Rudermaschine dazu, dass der Kreuzer nur noch mit seinen beiden Schrauben steuern konnte. Die personellen Verluste waren überdies rasch sehr hoch, so dass sich Kommandant Karl von Müller entschloss, sein wrackes Schiff nach dem Ausfall der letzten Geschütze auf dem Korallenriff von North Keeling Island aufzusetzen, um es vor dem Sinken zu bewahren und so den Überlebenden eine größere Chance auf Rettung zu verschaffen. Um 11.20 Uhr lief die Emden vor der Insel im rechten Winkel zur Küstenlinie auf. Die Sydney verfolgte nun das mittlerweile ebenfalls herangekommene Kohlenschiff Buresk und holte es nach einiger Zeit ein. Die deutsche Besatzung an Bord der Prise versenkte daher das Schiff. Die Sydney übernahm die Deutschen und kehrte gegen 16.00 Uhr zur Emden zurück. Da mehrere Signalanfragen bzgl. einer Übergabe nicht beantwortet wurden und die Kriegsflagge immer noch im Topp wehte, setzte die Sydney den Beschuss des Wracks fort, bis die Kriegsflagge eingeholt wurde. Dadurch wurden 7 Männer getötet und 13 verwundet. Bei dem Versuch, an Land zu schwimmen, ertranken vier Seeleute. Am nächsten Tag wurden die Überlebenden der deutschen Besatzung vom Wrack bzw. von North Keeling geborgen. Danach lief die Sydney nach Direction Island. Doch die 50 Männer vom Landungszug, unter dem Kommando von Kapitänleutnant von Mücke, waren am Abend zuvor mit dem alten Schoner Ayesha entkommen. Nach einer abenteuerlichen Odyssee über Arabien und Konstantinopel kehrten sie im Juni 1915 nach Deutschland zurück.

Die Emden hatte nach diesem Gefecht 136 tote Besatzungsmitglieder zu beklagen. 197 Seeleute, darunter 65 Verwundete sowie die 16 Mann Prisenbesatzung von der Buresk, gerieten in Gefangenschaft, so auch der Kommandant Karl von Müller (bis September 1918). Auf der Sydney gab es lediglich vier Tote und zwölf Verwundete. Die erlittenen Schäden waren vergleichsweise gering.

Die gefangenen Seeleute wurden nach Singapur gebracht, das nach Abzug eines britischen Bataillons nur noch vom aus nordindischen Muslimen bestehenden 5th Indian Light Infantry Regiment und den Malay States Guides geschützt wurde. Es gelang den deutschen Kriegsgefangenen, ihre Bewacher zur Meuterei anzustiften, die am 15. Februar 1915 ausbrach, aber bald von der Polizei und von Matrosen im Hafen liegender Schiffe niedergeschlagen wurde.

Während ihres Kreuzerkrieges hatte die Emden in zwei Monaten 23 Handelsschiffe mit 101.182 BRT feindlichem Schiffsraum aufgebracht. Allein 16 britische Handelsschiffe wurden versenkt und weitere sieben Schiffe wurden aufgebracht. Weiterhin wurden Öllager in Madras zerstört, der russische Geschützte Kreuzer Schemtschug sowie der französische Torpedobootzerstörer Mousquet im Hafen von Penang versenkt. Die Versenkung des weitaus stärkeren russischen Kreuzers stellte angesichts der schwächeren Bewaffnung der Emden in jedem Fall eine bemerkenswerte Leistung dar. Ihre Aktivität hielt eine große Anzahl alliierter Kriegsschiffe, die gegen sie eingesetzt werden mussten, von anderen wichtigen Aufgaben ab.

Die Reste der Emden nach dem Gefecht

Das auf dem Korallenriff festsitzende und völlig zerschossene Wrack der Emden blieb nach der Rettung der Überlebenden dort liegen. Das kleine britische Kriegsschiff Cadmus erhielt rund zwei Wochen nach dem Gefecht Befehl, die an Bord der Emden und auf North Keeling verbliebenen Toten zu bergen und zu bestatten; eine nach Berichten von Matrosen des britischen Schiffes angesichts des tropischen Klimas außergewöhnlich unangenehme Aufgabe. Auch einige der Torpedos der Emden wurden aus den Unterwasserrohren geborgen und zur Untersuchung nach Großbritannien gesandt. Das Wrack verblieb ohne weitere Maßnahme an seinem Platz; wider Erwarten konnten ihm die schwere Brandung und die Taifune der kommenden Jahre nur wenig anhaben. Erst in den frühen 1920er Jahren brach dann das beim Gefecht besonders in Mitleidenschaft gezogene Heckteil d [...]