Shadow Falls - After Dark - Bei Sonnenaufgang - C.C. Hunter - E-Book

Shadow Falls - After Dark - Bei Sonnenaufgang E-Book

C.C. Hunter

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Beschreibung

Nachschub für alle Shadow-Falls-Camp-Fans: Die Shadow-Falls-After-Dark-Serie – noch aufregender, noch dunkler! Della Tsang hat einen Wunsch. Sie will für das Fallen Research Unit arbeiten, um für Gerechtigkeit in der Welt der Übernatürlichen zu sorgen. Die Einsätze sind riskant, doch Della ist bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Bei ihrem ersten Auftrag will sie alles geben – koste es, was es wolle. Doch Burnett stellt ihr einen Begleiter zur Seite. Ausgerechnet Steve, den Gestaltenwandler… Eine gefährliche Nacht nimmt ihren Lauf. Die Novella zur neuen After-Dark-Serie exklusiv als E-Book.

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Seitenzahl: 86

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C.C. Hunter

Shadow Falls – After DarkBei Sonnenaufgang

Eine Story

Aus dem Amerikanischen von Tanja Hamer

FISCHER digiBook

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Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main

Inhalt

1. Kapitel2. Kapitel3. Kapitel4. Kapitel5. Kapitel6. Kapitel

1.Kapitel

»Bringt euch nicht unnötig in Gefahr. Euer Job ist es, die Gang zu infiltrieren, indem ihr so tut, als wolltet ihr aufgenommen werden. Dann versucht ihr rauszufinden, ob das Aufnahmeritual wirklich Menschenmorde beinhaltet, und macht euch wieder vom Acker. Lebend.«

»Das war auch mein Plan«, erwiderte Della Tsang und schaute Burnett James an. Er war der Campleiter von Shadow Falls und Agent der FRU, der Fallen Research Unit, was dem FBI der übernatürlichen Welt entsprach.

»Ihr sollt niemanden festnehmen, klar? Wir wollen nicht, dass ihr euch um die bösen Kerle allein kümmern müsst, verstanden?« Burnett sah sie eindringlich an.

Die Nachmittagssonne fiel durch das Fenster des Büros und reflektierte in den bunten Kristallen, die auf einem Regal standen. Bunte Lichter tanzten an den Wänden, als wären sie verzaubert. Und vielleicht waren sie das auch. So was passierte hier ständig.

»Ehrlich gesagt«, fuhr Burnett fort, »glauben wir nicht mal, dass es die Gruppe ist, die wir suchen, aber wenn doch, wird uns eure Aussage genügen, um einen Durchsuchungsbefehl zu bekommen. Und damit werden wir mit Sicherheit die Beweise finden, die wir für die Verhaftung der Verantwortlichen brauchen.«

Burnett war mit seinen annähernd zwei Metern Körpergröße, dem schwarzen Haar und den dunklen Augen eine ziemlich auffällige Erscheinung. Auch vom Charakter her war er nicht ganz leicht, denn er nahm immer alles sehr genau, aber da er wie Della ein Vampir war, respektierte sie ihn und seine Sturheit. Sie wünschte sich nur manchmal, dass der Respekt beidseitig wäre.

Jetzt mal ehrlich, vertraute er ihr nicht? Wusste er nicht, dass sie sehr wohl selbst auf sich aufpassen konnte? Musste er ihr immer wieder dieselben Standpauken halten?

»Ich verstehe, Sir«, sagte Steve, der braunhaarige gutgebaute Gestaltwandler, der neben ihr saß.

Zum ersten Mal bemerkte Della seinen Südstaaten-Akzent, der darauf hindeutete, dass er nicht aus Texas stammte. Della schielte zu Steve rüber, der seine Aufmerksamkeit ganz auf Burnett gerichtet hatte. Was für ein Arschkriecher!

Steve war der Beweis dafür, dass Burnett ihr nicht vertraute. Wieso bestand er sonst darauf, dass Steve sie begleitete? Sie selbst brauchte ihn nicht, er würde sie nur behindern.

»Wobei«, setzte Burnett wieder an und ging im Büro auf und ab, »lasst es mich mal so formulieren: Ich will nicht nur, dass ihr lebend rauskommt, sondern so, wie ihr reingekommen seid. Ohne Verletzungen, ohne blaue Flecken, und um Gottes willen ohne dass ihr jemandem etwas getan habt. Verstanden?«

»Alter Spielverderber«, grummelte Della und grinste.

Burnett knurrte. »Ich mach keine Witze, und wenn du das nicht ernst nehmen kannst, dann schaff deinen Vampirhintern hier raus, das ist nämlich kein Spiel.«

Della ließ sich gegen die Stuhllehne sinken. Sie wusste, wann es an der Zeit war, den Mund zu halten. Sie wollte diesen Auftrag für die FRU unbedingt machen. Sie wollte sich Burnetts Respekt verdienen. Jeder hatte jemanden, den er gerne beeindrucken wollte. Und da ihre Eltern dafür nicht in Frage kamen, hatte sie sich auf Burnett eingeschossen.

Nicht, dass das ihr einziger Grund gewesen wäre, den Einsatz machen zu wollen. Schon vor ihrer Verwandlung in einen Vampir hatte sie darüber nachgedacht, beruflich etwas mit Strafrecht zu machen, um Verbrecher hinter Gitter zu bringen. Ihre Eltern fanden die Idee weniger gut. Sie hatten sich für ihre Tochter immer eine Laufbahn als Ärztin vorgestellt. Tja, sie hatten sich so einiges für sie vorgestellt.

Nur nicht, dass sie Vampir wurde.

Also, ihre Eltern wussten natürlich nichts davon. Da sie schon total ausgeflippt waren, als Della keinen Reis mehr essen wollte, weil der seit der Verwandlung für sie nach übelsten Käsefüßen schmeckte, hatte sie Stillschweigen bewahrt. Man konnte sich ja vorstellen, wie sie reagierten, wenn sie herausfanden, dass sie ein bluttrinkender Vampir war …

Glücklicherweise war sie in Shadow Falls aufgenommen worden – einem Internat für Übernatürliche –, und so musste sie sich keine Sorgen mehr darüber machen, was ihre Eltern von ihrer Berufs- und Ernährungswahl hielten. Und trotzdem … irgendwie konnte Della nicht umhin, sich zu fragen, ob ihre Eltern je an sie dachten oder sich Sorgen um sie machten. Setzten sie sich zum Abendbrot an den Tisch und bemerkten, dass ihr Stuhl leer war? Vergaß es ihre Mutter vielleicht manchmal und deckte einen Teller zu viel auf?

Sie bezweifelte es.

Klar, sie kamen an den Elterntagen zu Besuch, aber sie waren auch immer die Ersten, die wieder gingen. Besonders ihr Vater schien es jedes Mal sehr eilig zu haben, wieder zu verschwinden. Ausgerechnet der Mann, den Della ihr ganzes Leben lang versucht hatte zu beeindrucken.

Ein Papakind, hatte ihre Mom sie immer genannt.

Das war vorbei.

Zweifellos hatte ihre kleine Schwester diese Rolle jetzt eingenommen.

Sich in einen Vampir zu verwandeln, war nicht Dellas Entscheidung gewesen. Es war eins der Dinge, die einem das Leben einfach um die Ohren haute und die man akzeptieren musste. Was allerdings bedeutete, dass sie auch akzeptieren musste, dass sie sich von ihrer Familie entfremdete. Wobei ihr das nichts mehr ausmachte. Nicht mehr.

Sie war darüber hinweg.

»Hab ich mich klar ausgedrückt?«, fragte Burnett und riss sie damit aus ihren Gedanken.

»Glasklar«, antwortete Della und bemühte sich, nicht patzig zu klingen.

»Ja, Sir.« Steve nickte.

Ganz eindeutig, ein Arschkriecher.

»Okay, ihr habt eure Anweisungen verstanden. Ihr wisst, wo ihr hinmüsst und was eure Tarnung ist? Sie erwarten euch um vier Uhr morgens am vereinbarten Treffpunkt. Seid nicht zu spät und nicht zu früh. Lasst euch nicht von ihnen in ihr Hauptquartier bringen. Die Regel, falls sie ihren eigenen Regeln folgen, lautet, dass drei der Mitglieder sich mit euch treffen werden, um mit euch zu reden. Ihr bekommt die Information, wie ihr beitreten könnt, und verschwindet wieder.«

»Kapiert.« Della hielt den braunen Umschlag in die Höhe. Und du hast es uns jetzt zehnmal erklärt.

»Dann packt eure Sachen.« Burnett schaute Della an. »Und bitte lasst es mich nicht bereuen, dass ich euch geschickt habe.«

»Du wirst es nicht bereuen«, sagte Della bestimmt.

Della und Steve erhoben sich gemeinsam.

»Steve«, fügte Burnett hinzu. »Gib mir noch fünf Minuten.«

Della schaute von Steve zu Burnett. Was zur Hölle hatte er denn mit Steve zu besprechen, das er ihm nicht auch vor ihr sagen konnte?

Burnett machte eine Kopfbewegung in Richtung Tür und sah Della dabei auffordernd an. Dellas Miene verfinsterte sich, aber sie folgte seiner Anweisung und verließ das Zimmer. Draußen angekommen entfernte sie sich noch ein paar Meter von der Hütte und blieb dann stehen. Mit angehaltenem Atem und völlig regungslos hoffte sie, dass Burnett nicht mehr auf ihre Schritte hörte. Dann konzentrierte sie sich auf ihr eigenes Vampir-Gehör, um herauszufinden, was Burnett im Schilde führte.

Die schon tiefstehende Nachmittagssonne streifte die Baumwipfel und zeichnete Schatten auf den Rasen, wo Della wie festgefroren stand.

»Ich vertraue dir, dass du auf Della aufpasst«, sagte Burnett gerade.

Della ärgerte sich über Burnetts chauvinistische Einstellung und unterdrückte den Drang, zurückzulaufen und ihm die Meinung zu geigen. Ich werde wohl eher ihm den Arsch retten müssen!

»Ich glaube nicht, dass es die Gang ist, nach der wir suchen«, hörte sie wieder Burnetts Stimme. »Sonst würde ich euch beide nicht schicken. Es geht eher darum, dass wir sie ausschließen können. Aber das bedeutet nicht, dass die Gruppe nicht auch gefährlich sein kann.«

»Keine Sorge«, antwortete Steve. »Ich werde sie nicht aus den Augen lassen.«

Das glaubst auch nur du. Sie hatte schon Pläne für einen kleinen Solo-Trip, und sie hatte nicht vor, Steve mitzunehmen.

* * *

Um sechs Uhr abends kamen Della und Steve bei der Wohnung an, die die FRU für sie gemietet hatte. Die kleine Hütte eine Absteige zu nennen war ebenso absurd wie die Auszeichnung einer Imbissbude als Feinschmeckerlokal.

Natürlich sollten sie so aussehen wie ein Teenagerpärchen, das von zu Hause weggelaufen war, und Della ging davon aus, dass es zu auffällig gewesen wäre, sie in irgendetwas Höherwertigem unterzubringen. Aber verdammt, ein bisschen Luxus wäre nett gewesen.

Sie war sicherlich keine Prinzessin, aber auf einer Matratze zu schlafen, die mehr aus Staubmilben als aus Füllung bestand, und mit Laken, die aussahen, als wären sie seit einem Jahr nicht mehr gewechselt worden – das entsprach nicht ihrer Vorstellung von nett. Das Betttuch war halb von der Matratze gerutscht, und auf dem Kissen war ein fettiger Fleck, als hätten schon einige Leute mit ungewaschenen Haaren darauf geschlafen.

Vielleicht war jemand darauf gestorben.

So ekelhaft der Gedanke auch war, Della kam noch ein schlimmerer in den Sinn. In dem Bett waren bestimmt auch noch andere Sachen gemacht worden.

Igitt.

Man konnte sich wahrscheinlich alle möglichen Geschlechtskrankheiten einfangen, wenn man darin schlief.

Sie ging zurück in das winzige Wohnzimmer, wo Steve das Sofa ungefähr mit genauso wenig Begeisterung beäugte.

»Wenn ich es mir recht überlege, nehme ich doch das Sofa«, sagte Della. »Und du brauchst es gar nicht erst zu versuchen, ich werde mich auf keine Diskussionen einlassen.«

Sie waren zusammen hergeflogen. Nicht mit dem Flugzeug. Steve hatte sich in einen Wanderfalken verwandelt, was ihn zu einem sehr guten Flieger machte, auch wenn Della natürlich schneller war. Als Vampir konnte sie immer noch einen Zahn zulegen. Vampire und Gestaltwandler waren die einzigen Übernatürlichen, die wirklich fliegen konnten. Ausnahmen waren vielleicht Hexen, aber Miranda, ihre Hexen-Mitbewohnerin, schwor, dass Hexen nicht wirklich auf Besen unterwegs waren.

Wie auch immer, ihre Art zu reisen hatte jedenfalls dazu geführt, dass sie sich nicht mehr unterhalten hatten seit ihrer Abreise aus Shadow Falls. Also abgesehen davon, dass er gesagt hatte, sie solle das Bett nehmen. Und warum? Weil er dann eventuelle Eindringlinge abwehren konnte, wenn er auf der Couch schlief?