Shaolin - Das Geheimnis der inneren Stärke - Dr. Thomas Späth - E-Book
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Shaolin - Das Geheimnis der inneren Stärke E-Book

Dr. Thomas Späth

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Beschreibung

Welche Wesensmerkmale machen einen krisenfesten Menschen aus, der seinen Weg mit innerer Stärke geht und sich von den Schwierigkeiten des Lebens nicht unterkriegen lässt? Darauf gibt dieser Ratgeber eine Antwort. Er zeigt, welche Eigenschaften und Strategien jeder Einzelne entwickeln und kultivieren kann, um gelassen durch kleine und große Krisen zu kommen und ein zufriedeneres Leben zu führen. Shaolin Mönch und Meister Shi Yan Bao und Dr. Thomas Späth zeigen, welche Gewohnheiten und Anhaftungen wir dafür loslassen sollten, welche Energien und Kräfte wirklich in uns stecken - und wie wir uns diese unerschöpfliche Ressourcen zu Nutze machen können. Die Autoren orientieren sich dabei an der Philosophie der Shaolin-Mönche, die über diese Fähigkeiten verfügen. Denn das Geheimnis der Shaolin-Mönche liegt nicht in ihrer körperlichen Kraft. Vielmehr ist es ihr Wissen und ihr Bewusstsein über das mentale Potenzial, welches sie unbesiegbar macht.

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Seitenzahl: 166

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Impressum

© 2011 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Ilona Daiker

Lektorat: Ulrike Auras

Bildredaktion: Henrike Schechter

Covergestaltung: Independent Medien-Design, München

E-Book-Herstellung: Susanne Mühldorfer

E-Book-Redaktion: Anke Meierhenrich

E-Book-Umsetzung: le-tex publishing services GmbH

Bildnachweis: F1online; Fotofinder; Getty Images; Golden Section Graphics; GU; GU (Johannes Rodach); Lookphotos; mauritius images

Syndication: www.seasons.agency

ISBN 978-3-8338-2567-5

4. Auflage 2019

GuU 8-2567 10_2019_01

Aktualisierung: 2019/004

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Telefon: 00800 / 72 37 33 33*Telefax: 00800 / 50 12 05 44*Mo-Do: 9.00 – 17.00 UhrFr: 9.00 bis 16.00 Uhr (*gebührenfrei in D,A,CH)

Wichtiger Hinweis

Die Inhalte dieses Ratgebers wurden sorgfältig recherchiert und haben sich in der Praxis bewährt. Alle Leserinnen und Leser sind jedoch aufgefordert, selbst zu entscheiden, ob und inwieweit sie Übungsanleitungen und Anregungen aus diesem Buch umsetzen wollen und können. Der Autor und der Verlag übernehmen keine Haftung für die Resultate.

Wie ich innere Stärke entwickle – die 8 Leitsätze der Shaolin-Philosophie:

1.Ich lerne jeden Tag mehr über mich selbst.

2. Ich kontrolliere meine Gedanken.

3. Ich achte auf meine Gefühle und lerne, sie anzunehmen, aber auch loszulassen.

4. Ich bin gefestigt und übernehme Verantwortung für mich und andere.

5. Ich wertschätze meinen Körper und achte auf ihn.

6. Ich achte und wertschätze andere Menschen.

7. Ich richte meinen Blick mit Gelassenheit auf das Wesentliche.

8. Ich lebe im Hier und Jetzt und nehme an, was geschieht.

Vorwort

Als dieses Buch im Jahr 2011 erstmals erschien, war nicht abzusehen, wie lange und erfolgreich es sich auf dem Buchmarkt behaupten würde. Dass der Verlag nun sogar eine Neuausgabe in einem frischen Layout herausgibt, freut uns besonders. Belegt es doch, wie zeitlos und hilfreich die alten fernöstlichen Methoden mittlerweile auch für den Westen geworden sind.

Längst hat auch die westliche Forschung erkannt, dass es bestimmte Wesensmerkmale sind, die einen krisenfesten Menschen ausmachen, der seinen Weg mit innerer Stärke geht und sich von den wechselnden Winden des Lebens nicht aufhalten lässt. Die Ergebnisse dieser Resilienzforschung werden in zahlreichen Disziplinen angewandt. Wir zeigen Ihnen einen Weg, der wesentlich älter ist und sich bereits jahrhundertelang bewährt hat: die Philosophie der Shaolin-Mönche.

In diesem Buch stellen wir dar, welche Eigenschaften Sie entwickeln und kultivieren können, um gelassen wie ein Shaolin-Mönch durch kleine und große Krisen zu gehen und ein zufriedeneres Leben zu führen. Lernen Sie das Geheimnis der Shaolin kennen, deren Wissen und Bewusstsein über das mentale Potenzial sie unbesiegbar macht.

Wir vermitteln Ihnen Shaolin-Strategien und -Übungen, durch die Sie krisenfester werden – und das auf geistiger, emotionaler und körperlicher Ebene. So werden Sie an innerer Stärke gewinnen und den Wind der Veränderung für Ihren persönlichen Energiegewinn nutzen können – wie schon Zehntausende Leser vor Ihnen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg auf diesem Weg!

Dr. Thomas Späth

Shi Yan Bao

Petra Kunze

Was Menschen stark macht

Sie können mit der Kehle einer Speerspitze widerstehen oder sich mit einer Eisenstange schlagen, ohne sichtbare Spuren zu zeigen oder Schmerzen zu empfinden: Shaolin-Mönche demonstrieren, wozu Menschen fähig sind, wenn sie ihren Körper und ihren Geist trainieren. Mit diesem Erfolgsrezept können auch Sie widerstandsfähig und stark die Krisen des Alltags und des Lebens meistern.

DAS GEHEIMNIS DER SHAOLIN-MÖNCHE

In der westlichen Welt wurde Shaolin zunächst als »Kung Fu« über Spielfilme, sogenannte Eastern, bekannt, in denen Bruce Lee oder Jackie Chan ihr Können zeigten. Heutzutage beeindrucken eher die öffentlichen Aufführungen von Shaolin-Mönchen, in denen die Kämpfer Nadeln durch Glasscheiben werfen oder gusseiserne Stangen auf dem Schädel zertrümmern. Was aber steckt hinter dieser Kampfkunst?

Der Begriff Shaolin nimmt Bezug auf das chinesische Kloster Shaolin, was »Waldkloster am Berg Shaoshi« bedeutet, und bezeichnet eine buddhistische Lebensphilosophie, die auf Geistes- und Körpertraining basiert. Die geistige und ethische Grundlage für die Shaolin-Philosophie ist der Chan-Buddhismus, der in Japan später zum Zen-Buddhismus wurde. Ziel ist die Entwicklung innerer Stärke, um dadurch letztendlich die Befreiung von Leid und den Weg zum Glück zu finden. Die Entwicklung innerer Stärke soll aber nicht nur der eigenen Befreiung dienen, sondern auch bei der Befreiung aller fühlenden Wesen mithelfen. Dieser altruistischen Ausrichtung dienen die Shaolin-Mönche, indem sie ihren Geist und ihren Körper stark machen und ihr Wissen weitergeben. Shaolin-Kung-Fu ist die aus diesem Geistes- und Körpertraining im Kloster entwickelte Kampfkunst.

Wenn wir in diesem Buch von Shaolin-Mönchen sprechen, meinen wir übrigens auch Shaolin-Nonnen. Das Yong-Tai-Kloster, in unmittelbarer Nähe zum Kloster der Shaolin-Mönche, ist ein reines Nonnenkloster. In der einzigen reinen Mädchenschule für Kung Fu in China trainieren 70 chinesische Mädchen und werden zu Kung-Fu-Kämpferinnen ausgebildet. Ihr Leben ist nicht vergleichbar mit dem harten Drill, dem die Kinder aus der Kampfschule Shaolin Tagou ausgesetzt sind, die der Regisseur Inigo Westmeier in seinem Film »Drachenmädchen« zeigt.

ÜBUNGEN MIT LANGER TRADITION

Glaubt man der Legende, wurden die Mönche des chinesischen Shaolin-Klosters ursprünglich in Kampftechniken ausgebildet, um Raubüberfälle abzuwehren. Im 8. Jahrhundert kam der buddhistische Gelehrte Bodhidharma aus Indien zum Kloster. Durch ihn inspiriert, wurden die Kampftechniken zum Kung Fu weiterentwickelt und die altüberlieferten taoistischen Energie-Übungen des Taijiquan und Qigong einbezogen, um die Mönche bei ihrem viele Stunden dauernden Geistestraining (Meditation und Mentaltraining) zu unterstützen. Was entstand, war eine Mischung aus Körper- und Energieübungen, Geistestraining, buddhistischer Weisheitslehre und verschiedenen Atemtechniken – die Kunst des Shaolin, die Selbstdisziplin, Hingabe, altruistisches Verhalten, körperliche und innere Stärke verbessert.

EINE PHILOSOPHIE DER STÄRKE

Shi Yan Bao, der an diesem Buch mitwirkte, ist Großmeister des Shaolin, einer von nur ganz wenigen weltweit. Der Mönch der 34. Generation lebte selbst fast 30 Jahre im Kloster und ist einer der besten Kung-Fu-Kämpfer der Erde. Nachdem er viele Jahre als Kung-Fu-Trainer der Shaolin-Mönche tätig war, reiste er durch die Welt, um die Shaolin-Techniken zu lehren.

Stellt man Shi Yan Bao die Frage nach dem Geheimnis der Shaolin-Mönche, so gibt er eine einfache Antwort: »Du musst den Geist und den Körper stark machen.« Bei ihm gelingt das so gut, dass er sich zum Beispiel eine Gusseisenstange auf den Kopf schlägt, die dann in tausend Stücke zerspringt (die Stange, nicht sein Kopf!). Wie Drucktests gezeigt haben, sind solche Schläge auf den Schädel so stark, dass dabei Platzwunden entstehen und Knochen brechen müssten. Nicht so bei Shi Yan Bao und anderen Shaolin-Meistern: Ihnen wird – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht mal ein Haar gekrümmt. Das ist mit unserem Verstand nicht erklärbar. Und doch ist es so, es ist keine Zauberei, sondern Realität. Diese Tatsache erklären die Shaolin-Meister wie Shi Yan Bao mit dem schnellen Sammeln und Bündeln (Fokussieren) von Energie in einem beliebigen Punkt des Körpers. Eine Fähigkeit, die grundsätzlich jeder Mensch besitzt, wenn er bereit ist, hierfür besondere Übungen für Geist und Körper zu erlernen und diese regelmäßig anzuwenden. In diesem Buch werden wir Ihnen einige solcher Übungen vorstellen, obwohl es natürlich nicht das Ziel Normalsterblicher ist zu lernen, sich eine Eisenstange auf den Kopf zu schlagen und dabei unverletzt zu bleiben, oder – eine andere Übung der Shaolin-Mönche – sich zwei Speere in den Hals zu rammen, ohne Wunden davonzutragen. Doch wenn wir etwas von dieser enormen inneren Kraft entwickeln könnten, würden auch wir in vielerlei Hinsicht profitieren. Wir könnten diese Kraft für unsere Ziele nutzen.

STARK AUF GANZER LINIE

Das Training der Shaolin-Mönche entspricht einem ganzheitlichen Konzept, das die Zusammenhänge von Körper und Geist berücksichtigt und alle Bereiche des menschlichen Lebens umfasst. Die jahrtausendealte Lehre deckt sich dabei in verblüffender Weise mit Erkenntnissen der modernen Wissenschaften. Ob Gehirnforschung, Ernährungswissenschaften, Medizin, Verhaltensbiologie oder Positive Psychologie – was in den letzten paar Jahrzehnten an westlichen Instituten erforscht wurde, praktizieren Shaolin-Mönche seit Jahrtausenden. Ihnen genügt als Beleg für die Richtigkeit ihres Tuns das, was am Ende dabei herauskommt: ein Mensch mit kräftigem, vitalem Körper, der seine Gedanken kontrollieren kann, zufrieden ist und Verantwortung für sich und andere übernimmt. Jeder Gedanke, jedes Gefühl und jede Handlung wird nach den Leitkriterien »heilsam« oder »unheilsam« abgewogen. In diesem Zeichen stehen auch das intensive Training, die konsequente Selbstdisziplin und die strengen Verhaltensrichtlinien der Mönche.

Zum Shaolin-Erfolgsmodell gehören die folgenden Faktoren:

ERNÄHRUNG

Die Ernährung der Shaolin-Mönche deckt sich im Wesentlichen mit den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: so viel wie möglich Gemüse, Salat, Getreideprodukte (je weniger ausgemahlen, desto besser), Hülsenfrüchte und Obst essen, reichlich Wasser oder Tee trinken, wenig Fleisch und so wenig Fett und Zucker wie möglich und: nicht zu viel essen. Mäßigung führt zum gesunden Mittelweg.

BEWEGUNG

Die Shaolin-Mönche praktizieren Kung Fu, Qigong, Taijiquan und Tong tsi Gong (eine intensive Yogaform). Die Übungen erhöhen gezielt die Lebensenergie, das Qi, und bringen diese Energie in Fluss – was übersetzt »Gong« bedeutet. Sie finden einige Beispiele für Qigong-Übungen im Kapitel »Den Körper kräftigen« ab > sowie weiterführende Literatur auf >.

ENTSPANNUNG UND SCHLAF

Wichtig für Geist und Körper ist gemäß Shaolin-Philosophie auch ausreichend Schlaf. 7,5 Stunden pro Nacht empfiehlt die moderne Schlaf- und Gehirnforschung. Tagsüber sind außerdem immer wieder kurze Entspannungsphasen (Pausen) wichtig. Vor allem Menschen, die viel und schnell arbeiten, sollten jede Stunde einige Minuten abschalten und entspannen. Den Shaolin-Mönchen dienen dazu verschiedene Übungen und Meditationen, von denen ebenfalls einige in diesem Buch vorgestellt werden.

GEISTESTRAINING UND MEDITATION

Ziel des Shaolin-Geistestrainings, zu dem Meditationen und Mentaltraining gehören, ist zunächst die – im positiven Sinne – Kontrolle der Gedanken, denn negative, unkontrollierte und destruktive Gedanken sind die Hauptursache allen Leidens (siehe auch >). Diese zentrale buddhistische Auffassung teilen auch die Shaolin-Mönche. Im Gegensatz zu Schmerz, der durch etwas von außen zugefügt wird, ist Leid also selbst gemacht. Wenn wir aber selbst es sind, die Leid produzieren, können wir es folglich auch selbst vermeiden, so die Logik der Shaolin. Doch wie sieht das konkret aus? Leid wird vermieden durch die Sammlung und gezielte Ausrichtung unserer Gedanken mittels der Vorstellungs- beziehungsweise Imaginationsfähigkeit. Durch entsprechende Übungen lernen wir, Kraft aufzubauen und diese gezielt gegen negative Gedanken zu lenken. Mit den Methoden des Shaolin-Geistestrainings werden wir uns noch ausführlich beschäftigen.

ATMUNG

Über die Atmung können wir weit mehr beeinflussen, als den meisten Menschen bewusst ist. Dabei ist die tiefe Bauchatmung (Zwerchfellatmung) wichtig. Durch eine tiefe und ruhige Atmung können wir zum Beispiel jederzeit beruhigend und vitalisierend auf unser Gesamtsystem einwirken. Atmung ist ein mächtiger allgegenwärtiger Wohlfühlzugang. Eine ideale Verbindung von Bewegung, Entspannung, Geistestraining und Atmung findet sich im Qigong (mit Atmung und Qigong beschäftigen wir uns im Kapitel »Den Körper kräftigen« ab >).

»Du bist dein eigener Herr und Meister.Deine eigene Zukunft hängt von dir selbst ab.«

BUDDHA

VERÄNDERUNG ERMÖGLICHEN

Jeder von uns kann mit den Shaolin-Übungen mehr Energie und Kraft entwickeln. Voraussetzung ist, dass wir das wirklich wollen und dadurch bereit sind für eine Veränderung. Dafür müssen wir natürlich auch etwas tun, denn Veränderungen passieren nicht von selbst.

Das wichtigste Zugpferd bei einer Veränderung ist die gefühlte Attraktivität des »Nachher«, also des Ziels, welches wir erreichen wollen. Hierauf liegt der 1. Fokus, die Motivation. Da uns im Alltag jedoch oft entgleitet, wie sich das »Nachher« anfühlt, brauchen wir unsere Kraft der Vorstellung, mit der wir auf das »Nachher« fokussieren können. Je intensiver wir dieses »Zielgefühl« spüren, je besser sich diese Vorstellung anfühlt (oder je schmerzhafter das »Vorher«, also die gegenwärtige Situation ist), desto eher sind wir bereit, die Hindernisse zu überwinden. Für diesen 2. Fokus müssen wir Energie investieren, um uns mit den Hindernissen auseinanderzusetzen. Wollen wir zum Beispiel abnehmen, ist zunächst das Wichtigste, sich das attraktive Gefühl vorzustellen, wie sich ein leichterer (schlankerer) Körper anfühlt (Fokus 1: gefühlte Attraktivität). Damit wird der eigentliche Veränderungsschritt erleichtert, nämlich das Investieren von Energie (Fokus 2: Hindernisse) in eine veränderte Ernährung und/oder mehr Bewegung.

HINDERNISSE ANNEHMEN UND ÜBERWINDEN

Auf neuen Wegen begegnen uns meist Hindernisse und Widerstände (Fokus 2). Diese können ganz unterschiedlicher Natur sein. Da ist zum einen unser innerer Schweinehund, unsere Bequemlichkeit, die uns daran hindern kann, uns aufzuraffen und noch Vokabeln zu lernen oder unsere Achtsamkeitsübungen zu machen. Schließlich sind wir doch schon reichlich müde nach einem anstrengenden Tag. Da wäre es doch viel angenehmer, vor dem Computer oder Fernsehapparat zu sitzen und einen netten Film anzusehen.

Auch unser Umfeld, die Familie oder Freunde, können mit unseren neuen Vorhaben unzufrieden sein, weil wir ihnen vielleicht weniger Zeit schenken als zuvor oder weil sie gar nicht wollen, dass sich etwas ändert. Manchmal stehen uns auch Ängste im Weg, vielleicht die Angst vor dem Unbekannten oder vor möglichen Gefahren. Doch Hindernisse lassen sich Schritt für Schritt überwinden.

DIE POSITIVE SEITE DER HINDERNISSE FÜR SICH VERWERTEN

Wichtig ist zunächst, dass wir die Hindernisse annehmen und ernst nehmen und nicht nach der Devise handeln: Augen zu und durch! Das geht meistens nicht gut. Besser ist es, nach der positiven Absicht dahinter zu fragen. So hat Angst auch eine Schutzfunktion in dem Sinne, dass wir uns in einer bestimmten Situation nicht überfordern oder Gefahren unterschätzen. Wenn wir beispielsweise Angst haben, einen steilen Berggrat zu gehen, soll uns das davor schützen, leichtsinnig und übermütig loszugehen.

Und welchen Nutzen hat unsere Bequemlichkeit? Sie schützt uns zum Beispiel davor, zu viel Energie zu verbrauchen, und hilft uns, unsere Kräfte zu schonen und uns zu regenerieren. Ähnlich ist es auch, wenn wir an Gewohnheiten und Routine festhalten: Das spart Energie. Und da jede Veränderung zunächst einmal Energie kostet, bevor sie unsere Energie vermehren kann, bewegt uns dieser Schutzmechanismus erst einmal zum Innehalten.

Tauchen Hindernisse auf, können wir versuchen, ihre positiven Aspekte in unser Vorhaben einzubinden: den Schutzfaktor »Angst« etwa, indem wir die Veränderung langsam, bedacht und vorsichtig planen, bevor wir loslegen; den Wohlfühlfaktor »Bequemlichkeit« durch immer wieder achtsames Innehalten auf dem Weg der Umsetzung, damit wir nicht tatsächlich zu viel Energie verbrauchen. Hindernisse aus dem Umfeld können wir überwinden, indem wir etwa unserer Familie erklären, warum wir regelmäßig üben wollen – und dass sie vielleicht auch davon profitiert, wenn wir innerlich ruhiger und ausgeglichener sind.

DIE KRAFT DER VORSTELLUNG NUTZEN

Um mit Hindernissen besser umgehen zu können und Veränderungen zuzulassen, hilft uns also die gefühlte Attraktivität, eine klare Motivation, ein starkes positives Gefühl für das, was uns danach erwartet. Hier kommt Imagination, die Kraft der Vorstellung, ins Spiel. Je deutlicher wir uns vorstellen können, wie wir uns fühlen, wenn wir unser Ziel erreicht haben, wo wir uns dann sehen und wie sich unser Leben zum Positiven verändert haben wird, umso größer ist unser Antrieb, die notwendigen Schritte zu gehen, die Mühen auf uns zu nehmen und die Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Wie Sie Ihre Fähigkeit zur Imagination trainieren können, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

MENTALE POWER ENTWICKELN

Das größte Geheimnis der Shaolin-Mönche besteht für uns in der besonderen Kraft, die sie aus der Beherrschung ihrer Gedanken beziehen. Dahinter steckt ein grundlegender Unterschied zwischen östlicher und westlicher Mentalität. Nimmt der abendländisch geprägte Mensch seine Gedanken normalerweise sehr ernst und neigt dazu, sich mit ihnen zu identifizieren (»Ich denke, also bin ich.«), sieht ein östlich sozialisierter Mensch seine Gedanken als nicht so wichtig an. Buddhisten haben die Einstellung, dass Gedanken kommen und gehen, dass sie wie Wolken am Himmel vorüberziehen und deshalb auch nicht so ernst genommen werden müssen.

Zudem können wir lernen, unsere Gedanken zu kontrollieren und sie für unsere Ziele zu nutzen. Das geschieht in drei Schritten.

1. SICH DIE GEDANKEN BEWUSST MACHEN

Zunächst sollten wir uns die Tatsache bewusst machen, dass wir ständig denken. Normalerweise schweifen unsere Gedanken unbewusst in alle möglichen Richtungen ab. Nicht gemeint sind hierbei die Gedanken, die wir bewusst denken, die uns helfen, unser Leben zu organisieren, unsere Arbeit zu machen, zu planen, zu analysieren, zu reflektieren. Wir sprechen hier von dem unbewussten gedanklichen Hintergrundrauschen, das wir ähnlich wie das Brummen des Kühlschranks irgendwann gar nicht mehr wahrnehmen. Schätzungsweise sind es etwa 40 000 bis 60 000 Gedanken, die uns Tag für Tag durch den Kopf gehen, von denen sich aber 90 Prozent immer wieder um das Gleiche drehen. Das können Sie selbst umgehend prüfen. Nehmen Sie sich eine Minute Zeit und beobachten Sie Ihre Gedanken. In der Regel bleiben wir mit unseren Gedanken da hängen, wo sie um Schwierigkeiten und Probleme kreisen. Das entzieht uns enorm viel Energie, denn jeder Gedanke ist Energie. Achtsamkeits- und Meditationsübungen unterstützen uns dabei, unsere Gedanken bewusst wahrzunehmen, sie kommen und ziehen zu lassen.

2. DIE GEDANKEN ZUR RUHE BRINGEN

Im nächsten Schritt können wir dafür sorgen, dass es stiller wird in unserem Kopf, dass die Gedanken uns zur Ruhe kommen lassen, bevor wir sie bündeln und auf einen bestimmten Fokus, auf ein Ziel hin ausrichten. Das heißt letztlich, bewusst zu denken oder zumindest die Gedanken bewusst zu beobachten. Diese Beobachtung und Kontrolle des Denkens reicht deutlich weiter, als es zunächst scheint, denn es betrifft auch die Gefühle. Sie entstehen nämlich aus Gedanken: Gefühle sind im Körper umgesetzte Gedanken. So löst beispielsweise das Gefühl der Angst eine körperliche Reaktion aus, etwa ein Fluchtverhalten oder Herzrasen. Würde ein Normalsterblicher mit dem Gedanken spielen, sich gleich eine Eisenstange auf den Kopf zu schlagen, würde sich sofort das Gefühl der Angst in seinem Körper ausbreiten. Wir könnten uns schwer verletzen – und tun das sehr wahrscheinlich auch.

Haben wir aber, wie die Shaolin-Mönche, gelernt, unsere Gedanken ruhig zu stellen, können wir auch unsere Gefühle kontrollieren. Denn solche leidvollen Gefühle wie Unsicherheit, Neid, Eifersucht, Ärger, Zorn und Angst schwächen uns, sie kosten viel Energie und trüben darüber hinaus unsere Lebensfreude. Gelingt es uns, die Ursachen dafür, nämlich die Gedanken, die zu diesen Gefühlen führen, zu erkennen und zu kontrollieren – was nichts mit verdrängen zu tun hat –, behalten wir unsere innere Stärke. Das mit der Eisenstange wird zwar dennoch nicht so schnell funktionieren, dazu müssten wir wie die Mönche das Training zur Hauptaufgabe unseres Lebens machen. Aber schon mit deutlich weniger Aufwand können wir enorme innere Kräfte entwickeln.

3. MIT IMAGINATION DIE GEDANKEN GEZIELT STEUERN