Silvia-Gold 171 - Isa Halberg - E-Book

Silvia-Gold 171 E-Book

Isa Halberg

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Beschreibung

"Du siehst aus wie eine Prinzessin", flüstert Erik der schönen Julia zu, die in einem duftigen Chiffonkleid durch den Hotelgarten auf ihn zukommt. Im selben Moment erklingt romantische Musik, und Julia schwebt in Eriks Armen durch die Nacht.
Die beiden Verliebten sind allein mit sich und der Welt, mit den Lichtern draußen am Chiemsee und den unzähligen Sternen über ihnen. Während sie selbstvergessen und eng aneinandergeschmiegt tanzen, wächst in Julia die Hoffnung, das Erik von Sandberg der Mann ihres Lebens ist und nicht bloß ein unverbindlicher Urlaubsflirt.
Doch ihr Traum von einer gemeinsamen Zukunft zerplatzt jäh, als Julia eines Morgens die Augen aufschlägt und Erik nicht neben ihr liegt ...


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Inhalt

Cover

Die Flirtkönigin

Vorschau

Impressum

Die Flirtkönigin

Eine charmante Romanze oder die Liebe fürs Leben?

Isa Halberg

Als die bildhübsche Julia Lehnhard im Hotel Nixenschloss am Chiemsee Urlaub macht, drehen sich viele Männerköpfe nach ihr um. Schließlich strahlt sie eine Zartheit und Unschuld aus, die äußerst anziehend wirkt. Aber Julia ist fest entschlossen, allenfalls zu flirten. Für mehr will sie ihr Herz nie wieder frei machen, denn sie hat einst schmerzlich erfahren müssen, wie weh es tut, wenn man enttäuscht wird.

Auch die Bekanntschaft mit einem besonders attraktiven und charmanten Hotelgast nimmt sie daher zunächst nicht ernst. Ein harmloser Flirt, mehr ist Erik von Sandberg für sie nicht. Mehr darf es nicht sein. Doch Julia hat ihren Plan ohne ihr Herz gemacht. Das ist dem geheimnisvollen Mann nämlich längt verfallen ...

Wenn Julia abends über ihren Schreibtisch hinweg aus dem Bürofenster im zehnten Stock blickte, sah sie die Lichter der großen Stadt, die erleuchteten Türme der Frauenkirche und den Marienplatz, auf dem es bis spät in die Nacht lebhaft zuging.

Über ihr gab es noch zwei weitere Stockwerke. Das exklusive Geschäftshochhaus, in dem sich die gläsernen Aufzüge so geräuschlos auf und ab bewegten wie in einem Hollywood-Film, verfügte über elegante Büroräume, die in puncto Ausstattung keine Wünsche offen ließen.

Dicke Teppichböden dämpften die Schritte in den weitläufigen Korridoren. Die Firma Heideck Consulting und Kunstimporte nahm den gesamten zehnten Stock für sich allein in Anspruch.

Ludwig Heideck, der Seniorchef, und sein Sohn Stefan waren vor fünf Jahren die Ersten gewesen, die eine der Luxus-Büroetagen gekauft und ihre Firma vom Ortsteil München-Solln in die City verlagert hatten. Seither konnten sie noch größere Geschäftserfolge verbuchen.

Julia schloss einen Moment lang die Augen.

Als Chefsekretärin war sie nicht nur die rechte Hand des Juniorchefs, sondern sie war auch für den reibungslosen Ablauf aller Termine verantwortlich.

Insgesamt arbeiteten dreißig kompetente Leute bei Heideck, aber niemand saß mindestens zweimal pro Woche bis zweiundzwanzig Uhr oder manchmal sogar bis Mitternacht im Büro. Nur Julia Lehnhard tat das.

Seitdem sich die Firma in der modernen Büroetage niedergelassen hatte, war sie dabei. Fünf Jahre lang Pünktlichkeit und absolute Genauigkeit rund um die Uhr, mit einer Stunde Mittagspause von zwölf bis eins und einer Viertelstunde am Nachmittag zum Luftholen in der Cafeteria.

Gerade mal dreiundzwanzig war sie gewesen, als es sie von ihrer Heimatstadt Köln nach München gezogen hatte.

München ... das Ziel vieler junger Mädchen und Frauen, die sich in der Isarmetropole das große Glück erträumten! Der Englische Garten, die urigen Biergärten, die schicken Lokale, Schwabing, die Maximilanstraße und die herrliche Alpenlandschaft vor der Haustür, ganz abgesehen von den bayrischen Seen, auf denen man surfen und segeln konnte. Darüber spannte sich der weiß-blaue Himmel in seiner ganzen Pracht.

Ach ja, und dann die reichen, gut aussehenden »Märchenprinzen« in ihren tollen Cabrios, die an den Strafencafés vorbeifuhren und sich die hübschesten Mädchen wie Rosinen aus dem Kuchen herauspickten.

Wenn so ein Mädchen besonders viel Glück hatte, traf es sogar einen Prominenten. In München gaben sich die Schönen und Reichen der Welt ein Stelldichein; jedenfalls glaubten das viele junge Frauen, die nach München kamen.

Für die meisten zerplatzten die Träume wie Seifenblasen und endeten tränenreich in einem kleinen möblierten Zimmer. Das Geld reichte dann gerade noch für eine Rückfahrkarte nach Hause.

Julia jedoch gehörte nicht zu den Gescheiterten. Firmenchef Ludwig Heideck hatte sie sofort nach einem Vorstellungsgespräch als Sekretärin engagiert und ihr bei der Wohnungssuche geholfen. Sie war in einem hübschen Drei-Zimmer-Häuschen mit Garten in Grünwald gelandet, in dem es sich ruhig und angenehm wohnen ließ. Auch die Miete war, trotz der exquisiten Lage, durchaus erschwinglich.

Doch das war noch längst nicht alles, was es über die vergangenen fünf Jahre in Julias Leben zu sagen gab ...

Auch an diesem Abend – es war ein ganz gewöhnlicher Freitag in der Stadt mit den vielen Lichtern – saß sie noch im Büro und überprüfte die Kundentermine der nächsten Woche. Es war wieder einmal fast zweiundzwanzig Uhr.

Julia schaltete den Computer aus, stand auf und ging in den Korridor. An den Wänden leuchteten kugelförmige Lampen in polierten Edelstahlfassungen. Der blaue Teppichboden war makellos und sah aus wie neu. Mehrere Angestellte einer Reinigungsfirma sorgten täglich für fast klinische Sauberkeit.

Julia betrachtete sich in einem der Spiegel, die zwischen den Lampen das gedämpfte Licht reflektierten.

Sie sah müde und ein wenig blass aus. Kein Wunder, denn sie war lange nicht dazu gekommen, ausgiebig spazieren zu gehen. Frische Luft hätte ihr gutgetan, doch die Arbeit war wichtiger. Es gab viel zu tun, und sie wollte Stefan, den Juniorchef, auf keinen Fall enttäuschen!

Stefan ...

Sie lächelte vor sich hin. Bald würde er wieder bei ihr sein, der Mann, mit dem sie künftig ihr Leben teilen wollte. Es hatte eine Weile gedauert, bis sie dem smarten Juniorchef mit dem dunklen Haar und den braunen, blitzenden Augen aufgefallen war. Aber nun galten sie bereits seit zwei Jahren als verlobt, und Julia wartete darauf, dass ihr Liebster endlich Zeit zum Heiraten hatte.

Er war häufig unterwegs, zurzeit in Marokko, um dort wertvolle Kunstgegenstände zu kaufen. Auf einigen seiner Reisen hatte sie ihn begleitet, allerdings nur auf den Europa-Fahrten, die in der Regel nicht länger als ein paar Tage dauerten.

Brüssel, Berlin, Rom, Paris und Genf kannte sie inzwischen fast so gut wie München und ihre Heimatstadt Köln. Vielleicht würde ja die Hochzeitsreise in ihr Traumland Kalifornien gehen.

Es musste aber nicht sein. Julia gehörte zu denjenigen Menschen, die auch mit kleinen Dingen – zum Beispiel mit einem Sonntagsausflug ins Erdinger Moos oder an einen der bayrischen Seen – zufrieden waren. Sie liebte es, mit Stefan ins Blaue zu fahren. Hauptsache, die Sonne schien und er lachte sie an!

Allerdings waren die Gelegenheiten, zu zweit einen romantischen Sonntag zu verbringen, selten geworden. Stefan, der in einem Penthouse in der City wohnte – den Ortsteil Grünwald fand er zu langweilig –, sagte immer öfter ab, auch wenn sie fest verabredet waren.

Seine Standardsätze, die er zur Entschuldigung vorbrachte, lauteten meistens so:

»Ich muss leider auch heute für die Firma meinen Sonntag opfern! Der Stress ist wirklich lästig. Aber es kommen wieder bessere Zeiten, Kleines. Mach dir einen schönen Tag, wir sehen uns morgen im Büro!«

Spätestens nach der Hochzeit würde er sich mehr Zeit für sie nehmen, daran zweifelte Julia nicht.

Sie verließ das Hochhaus genau zehn Minuten später.

Unten in der Halle verabschiedete sich der Nachtportier auf die gewohnt freundliche Weise von ihr.

»Na, mal wieder Überstunden gemacht, Frau Lehnhard? Übertreiben Sie es mal nicht. Denken Sie mal an sich selbst!«

Der Aprilabend war mild. Julia stieg in ihr Auto und fuhr nach Grünwald hinaus.

Das Häuschen, in dem sie sich nun schon seit fünf Jahren wohlfühlte, befand sich in einer stillen Nebenstraße. In den Gärten blühten bereits die Magnolienbäume. Der zarte Duft der Blüten kitzelte ihre Nase. War der Frühling nicht etwas Wunderbares?

Der Tulpenstrauß, der in einer runden Glasvase auf dem Wohnzimmertisch stand, hatte während ihrer Abwesenheit die Blätter verloren. Um halb acht Uhr war sie in die City gefahren, und jetzt schlug es elf. Zum Glück konnte sie morgen ausschlafen!

»Das muss auch mal sein«, murmelte sie vor sich hin. »Ich werde nicht vor zehn Uhr aus den Federn krabbeln, dann gibt es ein ausgiebiges Frühstück, und anschließend werde ich in aller Ruhe einkaufen. Wirklich in aller Ruhe!«

In der Küche setzte sie Teewasser auf. Vielleicht noch ein belegtes Brot dazu und danach ein wenig Obst, das war dann ihr spätes Abendessen.

Sie setzte sich an den Tisch. Und dann kam sie, die Einsamkeit. Auf leisen Sohlen, aber dennoch unerbittlich.

Es tat weh, verlobt und trotzdem so einsam zu sein!

Tränen rannen über Julias Gesicht. Sie wünschte sich so sehr, in Stefans Nähe zu sein, wenigstens für ein paar Minuten.

Aber er war nun schon seit über drei Wochen in Marokko und hatte sie nur wenige Male angerufen. Seine Zeit ließ ausgedehnte Telefonate nicht zu. Er hatte sie auch gebeten, ihn möglichst nicht selbst anzurufen. Höchstens dann, wenn es etwas sehr Wichtiges gab.

»Ich würde dir so gern sagen, dass ich dich liebe«, flüsterte sie. »Das ist doch wichtig, oder etwa nicht?«

Entschlossen griff sie nach ihrem Handy. Aber ehe sie Stefans Nummer wählen konnte, spielte das kleine Gerät – silbern mit azurblauem Display, eins seiner bislang wenigen Geschenke – sehr nachdrücklich das altbekannte Lied »In München steht ein Hofbräuhaus«.

War das am Ende Gedankenübertragung gewesen? Julias Herz vollführte einen Sprung, als sich ihr Verlobter meldete.

»Du wirst es nicht glauben, meine kleine Schnecke«, erklang seine Stimme. »Aber ich bin aus Marokko zurück!«

»Ach, Stefan«, jubelte sie. »Endlich! Ich hab mich so nach dir gesehnt. Wo bist du? Schon in München?«

»Nein, seit ein paar Stunden in Hamburg. Ich bin bei einem Freund zu Gast und fliege dann morgen sehr früh nach München zurück. Könntest du mich um halb acht am Airport abholen?«

Adieu, gemütliches Ausschlafen, adieu, ausgiebiges Frühstück! Aber wie gern verzichtete Julia auf diese beiden Dinge, wenn sie dafür ihren Stefan wiedersehen konnte!

Sie wäre auch mitten in der Nacht zum Münchner Flughafen gefahren, um ihn abzuholen. Für ihn tat sie einfach alles. Schließlich war er ihr zukünftiger Ehemann, mit dem sie gute und schlechte Tage, Freude und Leid teilen wollte.

»Ich werde pünktlich sein«, versprach sie. »Meine Güte, ich bin ganz außer mir vor Freude. Versprichst du mir, am Sonntag ganz viel Zeit für mich zu haben?«

Seine selbstbewusste Stimme klang zögernd, als er antwortete.

»Abwarten, Julialein, mal sehen. Mit Versprechen aller Art bin ich vorsichtig. Weißt du, ich habe in Marokko wundervolle Kunstgegenstände geordert. Einen Teil habe ich gleich mitgebracht, unter anderem erlesenen Schmuck. Natürlich muss ich mir alles noch einmal in Ruhe ansehen. Außerdem sollte ich mich unbedingt im Golfclub sehen lassen.«

»Und das willst du also am Sonntag tun.« Ihre Stimme klang enttäuscht. »Stefan, hat das nicht Zeit? Wir waren so lange getrennt.«

Er lachte. »Drei Wochen und ein paar Tage, Schnecke! Das ist keine Ewigkeit. Du, ich muss Schluss machen. Mein Freund will mir wenigstens kurz das Hamburger Nachtleben zeigen!«

»Ihr geht doch nicht etwa auf die Reeperbahn?«

Wieder lachte er. »Julia, wohin geht man denn sonst in Hamburg? Keine Sorge, ich werde mich tadellos benehmen! Also bis morgen früh. Bussi, Kleines!«

So war er nun mal. Stefan setzte immer seinen Kopf durch. Julia hatte sich längst damit abgefunden, dass er ihretwegen nicht auf seine Termine, Hobbys oder was auch immer verzichtete. Wenn er in Hamburg ausgehen wollte, dann hinderte ihn nichts daran, und auch das Golfspielen ließ er sich von ihr nicht madig machen, obwohl sie diesen Sport furchtbar öde fand.

Manchmal bezeichnete er sich selbst als bayrischen Dickschädel, aber er schien sogar stolz darauf zu sein, dass er nur sehr selten einmal nachgab. Seine Beharrlichkeit war allgemein bekannt. Vielleicht hatte er der Firma gerade deshalb zu steigenden Gewinnen verholfen.

Während sich sein Vater überwiegend um die Beratung solventer Kunden kümmerte, baute der Junior den Kunsthandel immer mehr aus. Seinem guten Geschmack und seinem Sachverstand konnte man vertrauen. Zweitrangiges gab es bei Stefan Heideck nicht, nur Erstrangiges, und das musste tadellos sein. Jedenfalls im Hinblick auf die Kunstgegenstände, die er einkaufte. Wie er es sonst hielt, blieb seine Privatsache.

Obwohl Julia sehr müde war, schlief sie nur wenige Stunden. Um fünf sprang sie schon wieder mit beiden Beinen aus dem Bett.

Draußen zeigte sich das erste Licht des jungen Tages. Im Garten sang eine Amsel ihr betörendes Frühlingslied. Julia öffnete das Fenster, holte tief Luft und ging dann ins Bad.

♥♥♥

Aus dem Spiegel blickten ihr große, blaue Augen und ein ebenmäßiges Gesicht entgegen, das von wunderschönem, kastanienbraunem Haar umrahmt wurde.

Seit ihren Teenager-Jahren trug sie ihr Haar schulterlang und bürstete es jeden Tag, bis es glänzte. Bei festlichen Gelegenheiten zauberte sie ganz allein weich fallende Locken oder eine elegante Aufsteckfrisur. Ihre Münchner Freundin Vicky, die ein kleines, aber feines Modegeschäft am Stacchus besaß, meinte immer: »Dir steht einfach alles, Julia. Du bist richtig fesch.«

So fesch fand sich Julia heute Morgen aber nicht. Man sah ihr an, dass sie viel zu viel gearbeitet und zu wenig geschlafen hatte. Also mussten Make-up und ein wenig Rouge her.

Nur ein Hauch, denn mehr wirkte übertrieben. Auf den roséfarbenen Lippenstift trug sie zusätzlich Lipgloss auf, damit Stefan ihren Mund verführerisch fand. Er mochte es, wenn sie sich für ihn hübsch machte. Das neue Frühjahrskostüm aus leichtem Boucléstoff in Pink hatte er noch nicht gesehen. Es würde ihn begeistern! Dazu passten die schwarzen Riemchenschuhe aus Lackleder.

Mit Schmuck war sie zurückhaltend. Ein schmales Kettchen um den Hals, dazu der Ring mit der schimmernden Perle, den er ihr geschenkt hatte – an Stelle eines Verlobungsringes.

Verlobungsringe mussten entweder ganz glatt und durch und durch golden oder mit einem Diamanten besetzt sein. Das stand für Julia felsenfest. Stefan hatte jedoch gemeint, ein solcher Ring sei etwas für die Hochzeit. Ein Ehering eben. Und zur Verlobung einen Ehering? Nein, das war für ihn nicht infrage gekommen. Alles zu seiner Zeit.

Daher also der Perlenring, schlicht und ohne Gravur.

Am Flughafen trank Julia rasch eine Tasse Kaffee und wartete dann auf die Maschine aus Hamburg, die mit ein paar Minuten Verspätung eintraf. Ihr Herz klopfte stürmisch.

Ja, da war er! Stefan, wie er leibte und lebte, von der nordafrikanischen Sonne gebräunt. Er trug einen hellen Anzug, der ihm ausgezeichnet stand. Dynamisch und gut gelaunt wie immer kam er auf sie zu und küsste sie.

»Julialein, du siehst süß aus!«, rief er aus. »Ist das Kostüm neu? Komm und lass dich anschauen!«

Sie hatte feuchte Augen. Das Wiedersehen ging ihr unter die Haut, während er so tat, als wäre er nur ein paar Tage unterwegs gewesen.

»Du hast mir gefehlt«, flüsterte sie.

»Du mir auch, Schnecke.«

»Wirklich?«

»Aber natürlich.« Er lachte. »Bitte nicht weinen. Tränen sind nichts für mich! Wenn Frauen weinen, wird mir flau zumute.«

»Ich weine ja gar nicht. Wenn du wieder mal so lange weg bist, nimmst du mich mit, nicht wahr?«

»Gern, Julialein. Wir werden sehen, was sich machen lässt.«

Das war einer seiner Lieblingssätze, wenn nicht sein allerliebster Ausreden-Satz überhaupt. »Wir werden sehen, was sich machen lässt.«