SnackBuxs 3 - Vita Aeterna - Stefanie Gerken - E-Book

SnackBuxs 3 - Vita Aeterna E-Book

Stefanie Gerken

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  • Herausgeber: tredition
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

Jean Legrand sucht seit vielen Jahren nach seiner Mary. Der Wiedergeburt seiner einstigen großen Liebe. Da er an die Wiedergeburt eines Vampires glaubt, wird er gerne verhöhnt. Doch, eines Tages findet er sie endlich. Die Gefühle übermannen ihn und er kann sich nicht mehr zurückhalten. Als kurz darauf ein neuer Jäger in London auftaucht, sind sich die Ältesten sicher. Das muss Mary sein. Jean muss jetzt alles dafür tun, um ihre Unschuld zu beweisen. *Hinweis* Zwar ist dies das dritte SnackBux, jedoch beginnt hier eine neue, kleine Reihe. Die kommenden SnackBuxs werden die Geschichte der Vampire weitererzählen. Zu erkennen sind die unterschiedlichen Reihen an ihren Covern.

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Seitenzahl: 113

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SnackBuxs 3

Vita Aeterna

Mary

Stefanie Gerken

Vita Aeterna

Mary

Stefanie Gerken

FoxBuxs

© 2022 Stefanie Gerken

Verlagslabel: FoxBuxs

ISBN Softcover: 978-3-347-62918-9

ISBN Hardcover: 978-3-347-62919-6

ISBN E-Book: 978-3-347-62920-2

ISBN Großschrift: 978-3-347-62921-9

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

K A P I T A L 1

24. Mai 2012, Paris, Frankreich

Ein kalter Windhauch flüchtete sich in das Innere des warmen Wohnzimmers. Ein Feuer knackte im Kamin, während ein paar wenige Kerzen den Raum erhellten. Gedankenverloren las Jean Legrand immer wieder die alten Papierstücke. Seine elegante Handschrift war im Laufe der Jahre zwar verblasst, doch er wusste genau, was dort auf diesem alten Papier stand.

Er erinnerte sich an jedes einzelne Wort.

Diese Geschichte schlummerte seit Jahren in seiner alten Schublade. Und immer wenn er sie in seinen Händen hielt, war es so, als ob er diese Geschichte erneut erleben würde.

Es war ihre Geschichte.

Und es war seine Geschichte.

Jean schloss seine Augen und erinnerte sich an ihre gemeinsame Vergangenheit.

K A P I T A L 2

September 1544, Paris, Frankreich

Am Morgen traf Jean Legrand auf einen Kurier, der ihm einen Brief eines Bekannten überreichte. In diesem Brief stand, dass sein alter Bekannter Adam zurzeit in Paris verweilte. Vor ein paar Jahren hatten sie eine Meinungsverschiedenheit und Adam eignete sich danach etwas von dem Geld von Jean an.

Jean hatte deswegen Schwierigkeiten mit dem Wirt. Dies dem Mann zu klären verlangte viel Fingerspitzengefühl, um den Argwohn der anderen Gäste im unteren Bereich des Hauses, nicht zu entfachen. Und auch, wenn es nichts Tragisches war, so sehnte sich Jean nach etwas Genugtuung.

Deswegen folgte er dem Hinweis, den er bekommen hatte, und suchte Adam.

Er fand ihn, nicht weit außerhalb von Paris. Adam fuhr in einer opulenten, mit Vorhängen verhangenen Kutsche. Das braune Pferd vor dieser Kutsche scheute zurück, als Jean plötzlich auf dem Weg erschien.

Der Kutscher saß regungslos auf seinem Kutschbock und wartete auf die Anweisungen von seinem Herren.

Das Pferd fing an zu schnauben und kleine, graue Wolken entstiegen seinen Nüstern. Die Tür wurde aufgerissen und Adam steckte seinen Kopf heraus. Wild schimpfend suchte er mit seinen Augen die Böschung ab.

»Wer wagt es? Zeigt Euch!«

»Es freut mich auch, dich zu sehen, Adam.«

Adam wandte sich zu Jean herum. Als er ihn erkannte, wurde er viel freundlicher. Schon fast zahmer, wenn Jean es beschreiben wollte.

»Legrand! Jean, mein Freund. Was verschafft mir diese Ehre?«

Jean legte dem nervösen Pferd seine Hand an den Hals, um es zu beruhigen.

»Ich wollte meinen alten Freund besuchen.«

Adam verließ die Kutsche, stellte sich aufrecht hin und zupfte seine Ärmel zurecht. Dabei sprach er mit einem ruhigen, aber harschen Tonfall weiter.

»Oh Jeannot, du solltest ehrlich mit mir sprechen. Du weißt, dass ich deine Lügen wittern kann.«

»Natürlich weiß ich das. Aber ich liebe es, dich dabei zu beobachten.«

Adam hörte auf, an seinen Ärmeln zu ziehen und sah Jean nun offen an.

»Bei was beobachtest du mich?«

»Bei dem Versuch ruhiges Blut zu bewahren und nicht deine wahre Natur zu zeigen. Du hast einen Gast in deiner Kutsche, ich höre seinen Herzschlag bis hier hin.«

»Wie immer beweist du einen messerscharfen Verstand, mein Freund. Aber in diesem Fall liegst du falsch. Ja, ich habe einen Gast in meiner Kutsche. Und nein, sie würde sich nicht daran stören, wenn ich dich in Stücke reißen würde.«

Jean war verwirrt von dieser Aussage, doch Adam beugte sich nur in die Kutsche hinein. Er zog eine Truhe hervor und öffnete sie. Nun konnte Jean den Herzschlag noch deutlicher vernehmen.

»Was hast du getan, Adam?«

Adam hob etwas hoch und drehte sich herum. Seine Arme hatte er behutsam um ein Stoffbündel gelegt.

»Ich habe nichts getan, sie lebt und ist wohlauf. Eigentlich wollte ich sie töten. Aber nun übergebe ich sie dir. Sieh sie als deine Bezahlung und meine Wiedergutmachung an.«

»Wofür bezahlst du mich?«

»Ich zahle damit meine Schulden bei dir ab. Ich weiß, weshalb du hier bist. Dieses Spiel spielen wir seit Jahren. Ich schikaniere dich. Und du verlangst meine Schulden zurück. So, wie auch dieses Mal. Hier, nimm sie.«

Bevor Jean auch nur einen Schritt tat, wollte er wissen, worauf er sich einließ.

»Wer ist sie?«

»Eine Mary.«

Jean war irritiert.

»Eine?«

»Ja, Jeannot. Eine. Eine von sechs.«

Jean zog seine Augenbrauen hoch und musterte Adam.

»Adam, was hast du wieder angestellt?«

»Nichts, ich konnte meine Arbeit nicht beenden. Aber diese hier, die konnte ich mitnehmen.«

Jean ging langsam auf Adam zu.

Adam hingegen rollte mit seinen Augen und ging zielstrebig auf Jean zu.

»Hier, du Narr! Sie ist jetzt fast ein Jahr alt. Ich wünsche euch beiden viel Vergnügen.«

Jean zog den Stoff zur Seite und ein kleines, rundes Gesicht, mit dichten braunen Haaren kam hervor. Doch niemals würde Jean diesen tiefen, ruhigen Blick, aus diesen braunen Augen vergessen.

»Sie hat keine Angst?«

»Natürlich nicht. Sie lebt seit fast acht Monaten bei mir. Ich denke sie erschüttert nichts mehr.«

Jean warf Adam einen schockierten Blick zu.

»Nein, ich habe ihr nichts getan. Herr Gott, Jean! Für wen hältst du mich?«

»Für den Teufel.«

»Das sind wir alle. Und nun entschuldige mich. Mein Schiff legt in ein paar Wochen ab. Und vorher muss ich noch nach Italien. Der Papst wartet und wir müssen die Umstände des Vertrages klären.«

Jean wusste, was das bedeutete.

Der Vertrag regelte seit Jahrhunderten den Frieden zwischen der Kirche und den Vampiren. Deswegen war er den Vampiren auch so wichtig.

»Natürlich. Die Gemeinschaft steht an oberster Stelle.«

»Richtig mein Freund. Und wir wollen die Ältesten doch nicht verärgern.«

»Nein. Ich wünsche dir eine angenehme Reise.«

»Vielen Dank, Jeannot. Wir werden uns wieder sehen.«

Jean trat zur Seite und sah zu, wie Adam seinem Kutscher Anweisungen gab und die Kutsche wieder bestieg.

Während Jean der Kutsche hinterher sah, spürte er ein leichtes Zupfen an seinen Haaren. Es war Mary, die auf seinem Arm saß und den Wald betrachtete. Dabei spielten ihre kleinen Finger an seinen Haarspitzen. Wortlos ging Jean mit ihr zurück in seine Herberge. Er musste sich überlegen, was er mit diesem Menschenkind anstellen sollte.

Seit einigen Stunden saßen sich Jean und Mary gegenüber. Sie erkundete ihre Füße und er überlegte fieberhaft.

»Ich weiß, warum ich dich bekommen habe. Und das, obwohl Adam meine Ansichten kennt und achtet.«

Mary warf ihm erneut einen Blick aus ihren dunklen Augen zu, ehe sie Ungeschick aufstand und anfing im Zimmer herum zu laufen. Dabei krallten sich ihre kleinen Hände immer wieder an das Mobiliar. Jean ließ sie laufen und beobachtete diesen Abschnitt der menschlichen Entwicklung.

»Es ist viel zu lange her, seit ich ein Mensch war. Ich sollte für dich eine neue Familie suchen.«

Jean stand auf und wollte zu seinem Mantel greifen, als Mary stolperte und fast hingefallen wäre. Im letzten Augenblick ergriff Jean ihre Hand und zog sie wieder hoch. Deutlich spürte er, wie sein altes Herz raste.

»Du solltest vorsichtiger sein, Mademoiselle.«

Er nahm das Kind wieder auf seinen Arm und ging mit ihr die Treppen hinunter, dabei traf er den Wirt an. Dieser nickte ihm knapp zu und murmelte ihm Monsieur entgegen. Jean ignorierte ihn und flüchtete mit Mary in die Nacht hinaus.

Die kalte Nachtluft setzte dem Kind zu. Sie wagte es nicht, etwas zu sagen. Dennoch konnte Jean deutlich hören, wie ihr Magen arbeitete. Sie hatte Hunger und er wusste nicht, was er ihr geben sollte.

»Natürlich, eine Amme. Das brauchst du, Kind.«

Wahllos klopfte er an die nächste Tür.

Die Tür wurde geöffnet und ein älterer Mann steckte seinen Kopf heraus.

»Sie wünschen?«

»Monsieur verzeihen Sie die späte Störung. Aber ich suche dringend eine Amme. Gibt es eine in dieser Gegend?«

»Nein.«

Der Mann wollte die Tür bereits wieder verschließen, als Jean sie mit seiner Hand wieder aufdrückte.

»Monsieur. Dieses Kind leidet. Sie braucht etwas zu essen.«

»Ist das mein Problem? Ich habe gleich Acht von denen! Wollen Sie für die auch noch eine Amme suchen? Sie können die Bälger gerne mitnehmen!«

Jean warf einen kurzen Blick in das kleine Haus. Diese Hütte beinhaltete nur einen Raum. Eine kleine Kerze erleuchtete das Innere und zeigte Jean deutlich, dass diese Menschen nichts hatten, um es mit Mary zu teilen.

»Verzeihen Sie die Störung.«

Jean zog sich zurück und suchte weiter.

Er irrte durch die Nacht, als Mary leise anfing zu schluchzen. Er blieb stehen und besah sich das vor Schmerz verzerrte Gesicht des Kindes.

»Was hast du?«

Mary sah sich in der Gegend um und weinte still. Jean legte seine Hand auf ihren Bauch und hörte und spürte, wie er knurrte.

»Du brauchst dringend etwas zu essen.«

Er drückte das Kind enger an seine Brust heran. Dabei nahm sie seinen Finger und versuchte daran zu saugen. Doch nach einer kurzen Zeit stieß sie ihn zurück und weinte hemmungslos. Jean rannte, als wenn der Teufel hinter ihm her wäre, bis er endlich einen kleinen Bauernhof gefunden hatte.

»Jetzt wird alles gut. Sie haben bestimmt eine Ziege oder eine Kuh. Etwas Milch werden sie schon für dich finden.«

Jean rannte die letzten Schritte auf den Hof zu und setzte Mary vor die Tür. Anschließend beugte er sich zu ihr herunter und flüsterte in ihr Ohr.

»Ich werde nicht weit weg sein. Du bleibst hier und lässt dir etwas von diesen Menschen geben.«

Er warf ihr noch einen letzten Blick zu und klopfte kräftig an die Tür. Anschließend zog er sich auf das Dach hinauf und wartete.

Im Haus wurde ein Licht entfacht und Schritte durchquerten das Haus. Er konnte sehen, wie Mary schließlich in einem flackernden Lichtschein saß.

»Madelaine, komm her! Es ist ein Kind.«

»Ein Kind?«

»Ja doch, wenn ich es doch sage!«

»Warum stehst du dann so herum? Du solltest sie hereinbringen.«

Mary wurde eingelassen und die Tür wurde wieder geschlossen.

Jean saß noch lange auf dem Dach und überlegte, was er jetzt machen sollte.

Seine Gedanken wurden von den Schreien im Haus unterbrochen. Er vernahm sowohl den kindlichen Schrei von Mary, wie auch den angsterfüllten Schrei, der Erwachsenen. Er kroch zu einem der Fenster, aus denen das Licht drang, und ließ sich kopfüber von dem Dach baumeln. Er konnte sehen, wie die Frau in einer Ecke stand und ihre blutende Hand hielt. Vor ihr stand ihr Ehemann, der alle Mühen hatte Mary festzuhalten. Sie schrie und sie streckte ihre kleinen Arme nach der Frau aus.

Jean besah sich die Situation.

Bevor er jedoch etwas unternehmen konnte, sah er, wie der Mann versuchte, seine Hand auf ihren Mund zu legen. Jean ließ sich vom Dach gleiten und stieß das Fenster mit seinen Stiefeln auf.

Leichtfüßig sprang er hinein und zog das Kind aus den Armen des Mannes.

»Diese Bauern!«

Ein flüchtiger Blick bestätigte ihm, dass es Mary gut ging.

»Wer sind Sie?«

Jean setzte Mary auf den Boden und drehte sich herum.

»Ich gab euch dieses Kind, um es zu hüten und aufzuziehen. Nicht, damit ihr es ermorden könnt!«

Der Mann sah ihn verachtend an.

»Euer Balg hat meine Frau gebissen!«

Jean zog eine Augenbraue hoch und musterte den Mann eingehend. Er schien die Wahrheit zu sagen.

»So, gebissen?«

»Ja! Das sagte ich doch bereits.«

»Und es gefällt euch gar nicht, wenn sie beißt?«

»Nein, natürlich nicht. Sie ist, ein wildes Tier.«

Jean ging langsam auf den Mann und seine Frau zu.

»Ein wildes Tier, also?«

Langsam nickte der Mann.

»Und dieses Kind, von noch nicht einmal einem Jahr, soll euch gefährlich werden?«

»Sie waren nicht dabei!«

Jean lächelte.

»Und das war euer Glück. Aber nun bin ich hier und dieses Blatt hat sich gewendet.«

Geschmeidig wie eine Katze, setzte er zu seinem Sprung an und riss sowohl die Frau, sowie auch den Mann auf den Boden hinunter.

Während er in ihre Kehle hinein biss, drückte er den Mann mit seiner anderen Hand auf den Boden. Er schrie und versuchte sich aus dem Griff von Jean herauszuwinden. Doch Jean blieb gnadenlos.

Nachdem die Frau leblos unter ihm lag, beugte er sich zu dem Mann hinüber. Er riss ihm mit einem Biss die Halsschlagader heraus und ließ ihn ausbluten.

Langsam stand er auf. Er versuchte zwar das Blut von seiner Kleidung zu wischen, doch schnell stellte sich heraus, dass dies zwecklos war. Stattdessen drehte er sich herum und suchte Mary.

Das Kind saß in einer Ecke des Raumes und spielte mit einer Holzschale. Jean hob einen Schemel auf und setzte sich vor das Kaminfeuer. Als Mary ihn bemerkte, ging sie vorsichtig auf ihn zu. Er half ihr dabei und setzte das Kind auf sein Knie.

Bevor sie noch etwas machen konnte, biss er seine Fingerspitze auf und hielt ihr seinen Finger hin. Als sie den Finger sah, erhellte ein warmes Lächeln ihr Gesicht und sie zog den Finger in ihren Mund. Freudig und ohne auf die beiden Leichen zu achten, nuckelte sie an seinem Finger und trank etwas von seinem Blut. Jean starrte in der Zwischenzeit in das Feuer und verfluchte Adam in seinen Gedanken.

Er hatte dieses Menschenkind an Vampirblut herangeführt. Als ihm bewusst wurde, dass es für sie kein normales Leben mehr geben würde, verdunkelten sich seine Gedanken.

»Was hast du getan, Adam? Was hast du nur getan?«

K A P I T A L 3

24. Mai 2012, Paris, Frankreich

Jean legte das Papier zurück auf seinen Schreibtisch und schloss seine Augen. Die Erinnerungen schmerzten und er hoffte noch immer,