So erziehst du deinen Menschen - Barbara Capponi - E-Book

So erziehst du deinen Menschen E-Book

Barbara Capponi

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Beschreibung

Was Ihre Katze schon immer wissen wollte - wertvolle Ratschläge für die Erziehung des Dosenöffners.

Ein vergnüglicher Ratgeber, der Katzen zeigt, wie sie den richtigen Menschen finden und für ihre Bedürfnisse abrichten können.

Wir Katzen sind die mit Abstand beliebtesten Haustiere, allein im letzten Jahr residierten wir in mehr als 17 Millionen deutschen Haushalten. Zeit für einen Ratgeber, in dem katze erfährt, wie sie den perfekten Menschen finden und ganz nach ihren Bedürfnissen abrichten kann. Von der Raffinesse, einen Menschen zu verführen, bis zur hohen Kunst der ultimativen Intensivierung der Beziehung durch kurzzeitige Unauffindbarkeit gibt es viel Wissenswertes für das perfekte Zusammenleben mit dem Dosenöffner. Denn ist der Mensch gut erzogen, kann er ein nützlicher Begleiter sein.

Das perfekte Geschenkbuch für alle Katzenliebhaber*innen - zauberhaft illustriert.

»Humorvoll und scharfsinnig, dazu gespickt mit köstlichen Anekdoten und wertvollen Ratschlägen. Ein entzückendes Buch!« Il Tempo

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Buch

Wir Katzen sind die mit Abstand beliebtesten Haustiere, allein im letzten Jahr residierten wir in mehr als 17 Millionen deutschen Haushalten. Zeit für einen Ratgeber, in dem katze erfährt, wie sie den perfekten Menschen finden und ganz nach ihren Bedürfnissen abrichten kann. Von der Raffinesse, einen Menschen zu verführen, bis zur hohen Kunst der ultimativen Intensivierung der Beziehung durch kurzzeitige Unauffindbarkeit erfährt katze viel Wissenswertes für ein harmonisches Zusammenleben mit dem Dosenöffner. Denn ist der Mensch gut erzogen, kann er ein nützlicher Begleiter sein.

Autorin

Barbara Capponi (aka Babas), 1966 in Mailand geboren, ist eine bildende Künstlerin, deren Spektrum Illustration, Skulptur und Fotografie umfasst. Bevor sie sich hauptberuflich der Kunst zuwandte, war sie als Art-Direktorin in einer großen internationalen Werbeagentur tätig. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit widmet sich Barbara Capponi sozialen Projekten und ist insbesondere bei Amnesty International aktiv. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Kater Kapitän Fracassa in Rom und in Monterosso al Mare.

Illustrator

Andrea Ferolla, 1961 in Gorizia geboren, ist Zeichner und Kreativdirektor der Modemarke Chez Dédé. Seine Kreationen und Bilder stehen für zeitlose Eleganz. Er ist Mitbegründer der Werbeagentur Ferolla Reina (u. a. Kate Spade, Assouline) und hat eine Professur für Grafikdesign inne. Seine Arbeiten werden regelmäßig in der Gray M.C.A. Gallery in London ausgestellt und in Magazinen veröffentlicht. Andrea Ferolla lebt gemeinsam mit seiner Frau, der Fotografin Daria Reina, in Rom.

Barbara Capponi

Empfehlungen einer Hauskatze

Aus dem Italienischen von Verena von Koskull

Mit Illustrationen von Andrea Ferolla

Die italienische Originalausgabe erschien 2022 unter dem Titel »Come addomesticare un umano« bei Giunti, Florenz/Mailand.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Dataminings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Wunderraum-Bücher erscheinen im

Wilhelm Goldmann Verlag, München,

einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH.

Deutsche Erstveröffentlichung März 2024

Copyright © 2022 Giunti Editore S. p. A., Firenze-Milano. www.giunti.it

Copyright © dieser Ausgabe 2024

by Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Illustrationen: © Andrea Ferolla

Umschlaggestaltung: buxdesign GbR, München

Umschlagillustration: Andrea Ferolla

Redaktion: Victoria von Schirach

KN · Herstellung: Han

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN 978-3-641-31409-5V001

www.wunderraum-verlag.de

Für Prinz Leopoldino, Kapitän Fracassa,

Pimlico, Bobo, Diego, Luigino, Pongo,

Amelia, Marta, Bicia, Tigre, Popò,

den alten Mao, Micione, die kleine Dorrit, Apida,

Balletta, Nòcciola, Obama

und alle Katzen, die uns ihre

Freundschaft und Beachtung geschenkt haben.

Inhalt

Einleitung

1 Die Menschen

2 Wie man einen Menschen verführt

3 Der Lebensraum

4 Zusammenleben und häusliche Erziehung

5 Menschliche Marotten

6 Das Zusammenleben mit anderen

Fazit

Danksagungen

Einleitung

Wir leben auf einem von Menschen befallenen und nach ihrem Bild und Gleichnis geformten Planeten.

Überleben ist kein Kinderspiel: Die Welt da draußen ist rau.

Aber wenn es hart auf hart kommt, schlägt die Stunde der Entschlossenen. Noch nie gab es so viele Menschen auf der Erde, und noch nie so viele Katzen.

Kein Wunder also, dass wir mit diesen Kreaturen umzugehen wissen, deren erstaunliche Fähigkeiten oft von unfassbarer Dummheit gelenkt werden.

Tatsächlich sind sie ziemlich leicht abzurichten. Und einzeln genommen, sind ein paar von ihnen gar nicht übel.

Mit diesem Handbuch möchten wir euch ein paar Tipps geben, wie ihr euren Menschen auswählt, zähmt und erzieht.

1 Die Menschen

Allgemeine Anmerkungen zur Spezies

Menschen gehören zur Familie der Großaffen. Das ist nicht ihre Schuld.

Wie viele Primaten sind sie lebhafte, lärmende, mit Greifpfoten ausgestattete Lebewesen. Ihre Hinterpfoten sind durch die beharrlich eingenommene zweibeinige Haltung teils verkümmert.

Es sind große, länglich geformte, schwanzlose und im Vergleich zu anderen Affen recht tollpatschige Tiere; sie haben eine Mähne, die bei den Weibchen ausgeprägter ist, ansonsten sind sie unbehaart, von ein paar absurden Körperstellen abgesehen.

Ihre Schnauze ist flach, aber nicht hässlich, und das einzige entfernt katzenartige Merkmal sind die frontalen Augen; sie haben eine große, nahezu nutzlose Nase und unbewegliche Ohren. Die Männchen haben Schnurrhaare, mit denen sie aber offenbar nichts anzufangen wissen.

Das technisch gelungenste Körperteil sind die Vorderpfoten oder Hände. Diese verfügen über lange, mit läppischen Krallen versehene Zehen und können sich äußerst geschickt bewegen. Auf uns können sie einschüchternd wirken, fast wie eigenständige Tiere. Sie sind kraftvolle Präzisionswerkzeuge, und habt ihr euer Exemplar erst einmal abgerichtet, werdet ihr die zahllosen Vorteile eines euch zu Diensten stehenden menschlichen Händepaars sehr zu schätzen lernen.

Das auffälligste Merkmal dieser Zweibeiner ist, dass sie ihre Körper mit Dingen bedecken, die sich wie eine zweite Haut an sie schmiegen und zuweilen – wie ihr mit Grausen feststellen werdet – tatsächlich die Haut von jemand anderem sind.

Sie haben Dinge, die sie sich auf den Kopf setzen, vor die Augen schieben, an den Körper hängen. Gelegentlich stecken die Weibchen ihre Hinterpfoten in Dinger, die ihnen selbst die geringste Fortbewegung erschweren, und wenn sie ihren Bau verlassen, schleppen sie einen Haufen Zeugs mit, für das es eigene, Taschen genannte Behälter braucht.

Wie man sich unschwer vorstellen kann, kommt dieser ganze Krempel, mit dem sie sich umhüllen und behängen, ihrer Tollpatschigkeit nicht gerade zugute.

Nennen wir diese Besessenheit der Menschen mit Dingen Dingitis.

Die Dingitis nimmt einen gewaltigen Platz im Leben dieser Kreaturen ein, und wir werden noch häufig darauf zurückkommen.

Trotz ihres höchst befremdlichen Äußeren sollte man Menschen nicht unterschätzen. Sie können frappierend klug sein, und wir geben unumwunden zu, dass uns viele ihrer Fähigkeiten noch immer ein Rätsel sind. Sie sind in der Lage, ihr Revier zu verändern und unerklärliche Phänomene zu erzeugen wie Feuer, Licht, Dosenthunfisch und ähnliche Wunder.

Wie alle Tiere, kommunizieren die Menschen mit dem Körper, aber auch mit der Stimme wie Vögel, und das zwanghaft und ausdauernd.

Man hat festgestellt, dass sich die beiden Kommunikationsebenen – die körperliche und die stimmliche – vollkommen gegensätzlich zueinander verhalten können.

Zum Beispiel können die Menschen einander mit verbalen Herzlichkeiten begrüßen, derweil ihre Körper Unmut und Feindseligkeit ausdrücken; sie können euch verbal umschmeicheln und mit dem Versprechen von Fressen locken, obwohl sie nur darauf aus sind, euch zu schnappen und in die Transportbox1 zu stecken.

Diese typische Doppelzüngigkeit der Spezies sollte man unbedingt im Kopf behalten, denn da sie den Katzenartigen fremd ist, laufen diese jedes Mal aufs Neue Gefahr, übertölpelt zu werden.

Menschen sind gesellige Tiere und leben meist in Familienverbänden.

Wenn die Jungtiere geschlechtsreif werden, verlassen sie mitunter die Ursprungsfamilie und schließen sich kleinen Rudeln gleichaltriger Artgenossen an, mit denen sie in einem Bau zusammenleben.

Im Laufe der Jahre neigen diese Primaten dazu, sich einen Partner zu suchen und eine eigene Familie zu gründen, aber nicht immer. Es gibt auch Einzelgänger, die sich oft als besonders zähmungswillig erweisen.

Einige Vertreter verbringen den Großteil ihres Lebens in ihren Höhlen, die geräumig, behaglich und äußerst begehrenswert sind.

Andere verbringen die meiste Zeit draußen, um Nahrung zu besorgen, und kehren erst bei Einbruch der Dunkelheit zurück. Tatsächlich jagen sie vor allem bei Tageslicht.

Sie sind rastlose Lebewesen. Kaum sind sie in ihrem Bau, zeigen sie sich nahezu daueraktiv, hantieren mit Dingen und beäugen sie. Sehen und Tasten sind zweifellos die wichtigsten Sinne dieser Säugetiere, und manche glauben, unser Erfolg bei ihnen habe auch damit zu tun.

Einigen Theorien nach dienten die Werkzeuge der Menschen ursprünglich dazu, ihnen das Leben zu erleichtern. Es gibt mündliche Überlieferungen aus der Zeit, als diese Primaten noch in Höhlen lebten und Feuersteindolch und Lanze ihre treuesten Verbündeten waren, die ihnen das Leben retten konnten. Heute haben sich die Rollen verkehrt und die Menschen sind den Gegenständen untertan; sie müssen sich um Hunderttausende von Dingen kümmern.

Wir wollen euch hier nicht mit fachlichen Details langweilen, deshalb nennen wir nur ein typisches Beispiel: Ernährung.

Selbst bei einem theoretisch so simplen Unterfangen triumphiert die Dingitis.

Die Nahrung gelangt häufig bereits verdingst, also unkenntlich gemacht, in den Bau. Zerstückelt und in Gegenständen eingeschlossen, die zu öffnen äußerst kniffelig sind, zumal, wenn man nicht über einen opponierbaren Daumen verfügt.

Einmal erbeutet, wird jedes Stück Nahrung angefasst, verändert, nochmals zerstückelt, eingefettet, erhitzt, gewürzt; mit anderen Worten: ruiniert. Dieser Prozess erfordert etliche Arbeitsschritte, eine beachtliche Menge Zeit sowie zahllose Dinge unterschiedlicher Formen und Größen, von denen manche laut und viele gefährlich sind.

Ist die Nahrung erst ruiniert, bringt der Mensch sie auf einen Tisch2, auf dem er unter Zuhilfenahme verschiedener anderer Dinge ein Gedeck3 vorbereitet hat, vom dem er sie unter Einsatz weiterer Gegenstände, die vom berühmten Feuersteinmesser abstammen, mit quälender Langsamkeit zum Mund führt.

Dieses Vorgehen wird ständig durch lautliche Kommunikation, Trinken und diverse Ablenkungen unterbrochen.

Nachdem er seine Nahrung aufgenommen hat, verwendet der Mensch abermals reichlich Zeit darauf, jeden einzelnen benutzten Gegenstand gemäß einem langwierigen, vertrackten Ritual umzuräumen, nass zu machen, abzureiben und abzutrocknen.

Auch existieren vielfältige, ständig in Anspruch genommene Gegenstände, die eigens dazu erschaffen wurden, sich um andere Gegenstände zu kümmern, etwa die Spülmaschine4.

Wegen der Dingitis kann ein Vorgehen wie die Nahrungsaufnahme, die sich in wenigen Minuten erledigen ließe, auch mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Den Großteil seines Lebens verbringt der Mensch damit, sich mit Dingen zu beschäftigen, sie zu bewegen, zu betrachten, hineinzusprechen. Da sein Leben sehr lang ist, weiß er vermutlich nicht genau, was er damit anfangen soll, was eine mögliche Erklärung für die Dingitis sein könnte.

Dass die menschliche Spezies die schädlichste und gefährlichste der Welt ist, ist unbestritten. Nicht zuletzt durch ihre Überzahl hat sie so gut wie jeden Lebensraum für andere Spezies unbewohnbar gemacht. Sich eine Überlebensnische zu erobern, die sich häufig ausgerechnet in ihren Bauen und an ihrer Seite befindet, ist deshalb eine große Errungenschaft und die einzige Möglichkeit, in einer vom Menschen beherrschten Welt zu überleben. Eine winzige Stufe über ihm, aber ohne es an die große Glocke zu hängen.

Einige sind der Ansicht, wir können die Menschen noch so gernhaben und sogar in unser Herz schließen, doch sollten wir nie vergessen, dass sie wilde Tiere sind: unberechenbar und potenziell gefährlich.