So geht KLARTRÄUMEN - Christian Reiland - E-Book

So geht KLARTRÄUMEN E-Book

Christian Reiland

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Gut träumen – besser träumen – KLARTRÄUMEN Ein Klartraum bzw. Luzider Traum ist ein Traum, in dem der Träumer weiß, dass er träumt. Ist er sich des Träumens bewusst, kann er den Traum nach seinen Wünschen gestalten und steuern. Es gibt wohl wenige Erfahrungen, die fantastischer sind, als das Erleben eines Klartraums. Bewusst im Traum zu sein ist wohl eines der großartigsten Paradoxa, wozu das menschliche Bewusstsein fähig ist. Eine virtuelle Realität, ein Holodeck zum Nulltarif. ALLES, wirklich ALLES ist in einem Klartraum möglich. Die einzige Grenze liegt in Deiner Vorstellungskraft. Was willst du in deinem nächsten Traum bewusst mit allen Sinnen erleben? Wer willst du darin sein? In erster Linie wird das Klarträumen für Spaß und Abenteurer verwendet: - Fliegen - Sex mit dem "Traumpartner" - Zaubern - Fantasieorte aufsuchen - Zeitreisen - ein Superheld sein - usw. Es gibt jedoch noch viel mehr, was mithilfe des Klarträumens möglich ist: - Auflösung von Albträumen - Bewegungsabläufe trainieren zur Verbesserung der sportlichen Leistung - direkte Kommunikation mit dem Unterbewusstsein zum Zweck der Ursachenforschung, Problemlösung, Selbsterkenntnis und Persönlichkeitsentwicklung - Ängste reduzieren durch die Konfrontation mit dem angstauslösenden Reiz - Inspirationen fürs Kreative Schaffen (Musik, Kunst, Schreiben) - usw. In diesem Buch findest du alles, was du brauchst, um ein Klarträumer (Oneironaut) zu werden oder deine bereits vorhandenen Klartraumfähigkeiten zu verbessern. Was ist ein Klartraum? Gibt es Klarträume wirklich? Was sind natürliche (native) Klarträumer und kann ich selbst einer werden? Welche mentale Einstellung ist hilfreich fürs Klarträumen? Wie kann ich meinen alltäglichen Stress reduzieren, um (mehr) Klarträume zu haben? Was sind die besten Techniken, um Klarträume auszulösen? Gibt es Hilfsmittel, die die Wahrscheinlichkeit auf Klarträume erhöhen? Was kann ich in einem Klartraum tun? Wie kann ich meine Pläne im Klartraum umsetzen? Wie kann ich meine Klarträume verlängern? Wie fang ich an? Was kann ich tun, wenn es mit dem Klarträumen nicht klappt? Welche sinnvollen (Lebenshilfe) Anwendungsbereiche für das Klarträumen gibt es? All diese Fragen werden in diesem Buch beantwortet. Zusätzlich gibt es viele Klartraumberichte, Fantasiereisen und Anregungen zum Experimentieren. So geht KLARTRÄUMEN ist zudem eine Einladung für ein bewussteres Leben im Hier und Jetzt. Klarträume sind eine der vielen Belohnungen auf dieser Reise.

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Seitenzahl: 291

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Christian Reiland

 

 

 

So geht

KLARTRÄUMEN

 

Wie du träumst, was du willst

 

Haftungsausschluss:

Die in diesem Buch vorgestellten Methoden sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung. Der Autor kann nicht für eventuelle negative Folgen der Anwendung haftbar gemacht werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Auflage

© Christian Reiland

Max Magic Media

Eisenbahnstrasse 26, 66862 Kindsbach

Email: [email protected] Tel.: 06371-9792462

Covergestaltung: Christian Reiland

Hintergrundgrafik: Ute Junghans, www.junghans-design.de

Cover Schriftart (Caviar Dreans): Dank an Lauren Thompson, www.nymfont.com

Autorenfoto © Arthur Bente

Inhaltsverzeichnis

Der Klartraum

Einleitung

Überblick

Bedienungsanleitung

Warum sollte ich klarträumen lernen?

1. Der kurze theoretische Teil

Schlaf

REM-Schlaf

Traum

Klartraum

Klartraum-Geschichte in der westlichen Welt

Klartraum-Forschung

Vom Traum zum Klartraum

Nebenwirkungen

2. NATÜRLICHE Klarträumer

Dein »Neugier-Anker«

Neugier-Trance

3. Das Klartraum-Glaubenssystem

Vorbeugung

Korrektur

4. Stress reduzieren

Die Techniken

Butterfly-Hug – Schmetterlings-Umarmung

Wie wäre es, ...

5. Traumerinnerung steigern

Traumtagebuch

Das »Was«

Das »Wie«

Affirmationen

Traumerinnerungs-Trance

6. Realitäts-Checks (RCs)

Das »Wie«

Das »Wann«

So könntest du vorgehen

Traumzeichen

Verstärker

Falsches Erwachen

Ungewöhnliche RC-Ansätze

Bewusst Leben – Bewusst Träumen

Kritisches Bewusstsein (KB)

7. Klartraum-Techniken

Schlafrhythmus

Wake Back To Bed (WBTB)

Wake Stay In Bed (WSIB)

Napping – Schläfchen

Cycle Adjustment Technique (CAT)

10-Stunden-Schlaf

REM-Rebound – REM-Rückprall

Rhythm-Napping

Klarheit erhaltende Techniken

Das WILD-»Grundrezept«

DEILD (Dream Exit Induced Lucid Dream – Traum-Ausstieg induzierter Luzider Traum)

FILD (Finger Induced Lucid Dream - Finger induzierter Klartraum)

OEILD (Open Eyes Induced Lucid Dream – Durch Öffnen der Augen induzierter Klartraum)

The Phase – Die Phase

LDEILD (Lucid Dream Exit Induced Lucid Dream – Durch einen Klartraum-Ausstieg induzierter Klartraum)

SSILD (Senses Initiated Lucid Dream – durch die Sinne initiierter Luzider Traum)

Zur Klarheit führende Techniken

MILD (Mnemonic Induction of Lucid Dreams – durch die Erinnerung induzierte Luzide Träume)

Waggoners modifizierte Castaneda-Technik: Finde Deine Hände

Suggestion – Autosuggestion

The Rausis Method – Die Rausis-Methode

LILD (Lucid Induced Lucid Dream – Durch Luzidität induzierter Klartraum)

Paradoxe Intervention bzw. Intention

Weitere Möglichkeiten

Ungewöhnlich aber mit Potenzial

Switchwords for Lucid Dreaming – Schaltwörter fürs Klarträumen

Bewusst sein – Träumen

Parallele Dimensionen

Traum-Programmierung

8. Klartraum-Hilfsmittel

Interne Hilfsmittel

Galantamin

5-HTP

Vitamin B6

MSM (Methylsulfonylmethan)

Koffein, Tein

Exotisches

Weitere Möglichkeiten

Externe Hilfsmittel

Klartraum-Masken

Schlafmaske

Instadreamer

Klartraum-Apps

RC-Software

Armbanduhr

Partner

Brainwave- (Gehirnwellen) Entrainment

Subliminals

Hypnose

ASMR (Autonomous Sensory Meridian Response – Autonome sensorische Meridianreaktion)

Visuelle Hilfen

Olfaktorische Hilfen

Klartraum-Foren

Klartraum-Gruppen

Klartraum-Seminare

YouTube

9. Klartraum-Vorbereitung

Klartraum-Planung

Klartraum-Vorlagen

Klartraum-Ritual

10. Willkommen im Klartraum

»Traum-Körper«

Klartraum-Steuerung

Klartraum-Gestaltung

Ortswechsel im Klartraum

Hilfsmittel im Klartraum

Klartraum-Stabilisierung

Wehret den Anfängen!

Um sich selbst drehen

Hände reiben

Klartraumstabilisierungs-Pille

Bewegen der Augäpfel

Realitäts-Check

»Crystal-On«

Blick-Fixierung

Sex im Klartraum

Vom Klartraum in eine Außerkörperliche Erfahrung

11. Wie fang ich an?

Modern

Konservativ

12. Lebenshilfe Klartraum

Albträume

Kreatives Schaffen – Lernen – Trainieren

Behinderungen

Trauerarbeit

Ängste überwinden

Entspannung

Deine Wellness-Oase

Zeitwahrnehmung im Klartraum

Nachwort

Anhang

Literaturempfehlungen

YouTube-Kanäle

Der Autor

Impressum

Endnoten

 

 

Der Klartraum

 

Ein Klartraum bzw. Luzider Traum, ist ein Traum, in dem der Träumer weiß, dass er träumt. Ist er sich des Träumens bewusst, kann er den Traum nach seinen Wünschen gestalten und steuern.

Eine virtuelle Realität, ein Holodeck zum Nulltarif.

ALLES, wirklich ALLES ist in einem Klartraum möglich.

Die einzige Grenze liegt in Deiner Vorstellungskraft.

 

»Nur im Klartraum kann man die absolute Freiheit erleben!

Handeln ohne Konsequenzen und alles fühlt sich real an!

Jeder Klartraum fasziniert mich aufs Neue und ist mein kleines Abenteuer in der Nacht!«

– Simon Rausch, Autor von Oneironaut: Das Klartraum-Praxishandbuch

 

»Luzides Träumen öffnet das Tor zum eigenen Unterbewusstsein.

So erhält man die Möglichkeit unbekannte Sphären seines Selbst zu entdecken, neu kennenzulernen.«

– Andreas Schwarz, Autor von Luzides Träumen: Die Kunst des Klarträumens effektiv erlernen

 

»Wir sind biologische Computer, mit der Kapazität, im Traumzustand eine unvorstellbar komplexe Simulation der Realität wiederzugeben.

Der Klartraum ermöglicht es uns, diese neue Realität aktiv zu beeinflussen und bei vollem Bewusstsein zu erleben.

So entsteht ein einzigartiges Werkzeug mit nahezu grenzenlosem Potenzial.«

– Jens Thiemann, Autor von Klartraum: Wie Sie Ihre Träume bewusst steuern können

 

»Jeder von uns verschläft ca. 1/3 seines Lebens.

Der Klartraum ermöglicht es uns einen Teil dieser Zeit zu nutzen und bietet dabei nicht nur eine Spielwiese für beinahe grenzenlose Abenteuer, sondern auch Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung und einen einzigartigen Einblick in unser Bewusstsein.«

– Felix, Klartraum-YouTuber (TriLuzid)

 

 

Einleitung

 

Ich befinde mich in einem Dschungel, zusammen mit einem Bekannten, den ich erst am gleichen Abend in meiner Stammkneipe kennengelernt habe. Wir beide springen wie Tarzan mithilfe von Lianen von Baum zu Baum und mir kommt der Gedanke: »Hey! Das kannst du doch gar nicht! Das muss ein Traum sein!«

Um dies zu testen, nehme ich mir vor zu fliegen. Ich stoße mich von einem Baum ab und es funktioniert. Ich fliege! Mann, ist das geil! Mit klaren Anweisungen wie: »Höher, tiefer, nach rechts, usw.« lenke ich meinen Flug. Ich lande schließlich vor einer Höhle, die ich gleich darauf betrete. In dieser ist es dunkel, kühl und feucht. Ich geh ein paar Schritte weiter und bemerke plötzlich, dass ich mich nicht alleine in der Höhle befinde. Ein riesiges Krokodil sieht mir, wenn auch eher gelangweilt, aus einigen Metern Entfernung direkt in die Augen. »Oh mein Gott!«

Mein erster Impuls ist wegzulaufen, doch ich erinnere mich an Paul Tholeys Ratschlag, in einem solchen Falle in Konfrontation und Kommunikation mit der Traumgestalt zu gehen.

Ich gehe also so selbstbewusst wie nur möglich langsam auf das Ungetüm zu und frage es wiederholt: »Was willst du von mir? Wer bist du?«

Auch wenn ich keine Antwort bekomme, so schrumpft es doch mit jedem kleinen Schritt, den ich näherkomme, mehr und mehr. Schlussendlich habe ich zwar kein Quietscheentchen vor mir, jedoch ein kleines grünes Quietschekrokodilchen.

Ich verlasse die Höhle und folge gut gelaunt einem schmalen Weg, bis ich eine Mauer erreiche, an der ich ein weiteres Experiment durchführen will, nämlich durch diese hindurchzugehen. Ich lege die Fingerspitzen der rechten Hand auf den kühlen Beton und geh langsam vorwärts. Die Hand verschwindet in der Mauer, dann Unter- und Oberarm. Da ich mich im 90 Grad-Winkel zur Wand befinde, ist nun der Kopf dran. Jetzt wird mir doch ein wenig mulmig, auch wenn ich genau weiß, dass ich mich in einem Traum befinde und mir nichts passieren kann. Ich weiß jedoch ja nicht mal, wie dick diese Wand ist. Ich geh das Wagnis ein und schon umgibt mich nur noch tiefste Dunkelheit. Die »Mulmigkeit« verwandelt sich schlagartig in Angst, die mir fast den Atem nimmt, und ich verlasse fluchtartig wieder die Mauer, auf dem gleichen Weg, wie ich sie betreten habe. Endlich wieder zurück im Licht!

Ich atme einmal tief durch und überlege mir, was ich jetzt anstellen könnte. Fliegen war doch klasse, warum nicht noch mal?

Ich steige also auf in den fast wolkenlosen blauen Himmel, spüre den Wind auf meinem Körper und in den Haaren und genieße dieses fantastische Gefühl von grenzenloser Freiheit. In einigen Hundert Metern Entfernung bemerke ich drei kleine Wolken, aus denen jeweils ein gut gelaunter Männerkopf ragt. Interessant, wie weit und klar man sehen kann in einem Klartraum. Ich beschließe, die Jungs mal was zu fragen, fliege zu ihnen und sage: »Wer seid ihr?« Alles, was ich jedoch als Antwort erhalte, ist ein »Schubidu«. Jetzt bin ich doch ein wenig enttäuscht, dass meine Traumgestalten scheinbar nicht nur sehr maulfaul, sondern zudem nicht mit Intelligenz gesegnet sind.

Ich fliege weiter und lande, mittlerweile ist es dunkel geworden, auf dem Bordstein an einer Straßenecke eines kleinen Dorfes.

Ich entschließe mich, noch etwas mehr Spaß zu haben und stell mir vor, dass eine wunderschöne Frau um die Ecke kommt. Sie erscheint, ich frag sie: »Hättest du Lust …?«, und sie antwortet: »Nein«, was mich doch für einen Augenblick irritiert. Na wenigstens ist sie intelligenter als das Krokodil und die drei Jungs.

Ich sag daraufhin: »Hey, das ist doch nur ein Traum!« Dieser »Grund« ändert ihre Meinung. Sie ist einverstanden und … leider wach ich ein paar Sekunden zu früh auf.

 

Dies war mein erster Klartraum. Das Fliegen, das Krokodil, die Wand, das erneute Fliegen und die Jungs. All das habe ich Mitte der Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts mit allen Sinnen in einem einzigen Klartraum erlebt, wenn auch vielleicht die Reihenfolge eine andere war. Der letzte Teil, mit der jungen Frau, kann aus einem meiner folgenden Klarträume stammen, da bin ich mir nicht ganz sicher. Ich denke jedoch, ein klein wenig zusätzliche Motivation kann nicht schaden.

 

»Ein Klartraum ist ein Traum, in dem der Träumer weiß, dass er träumt.«

 

Nach dieser kurzen Definition, was das Thema dieses Buches betrifft, nämlich Klarträume, bzw. Luzide Träume, begrüße ich dich ganz herzlich, liebe Leserin, lieber Leser.

Egal wie, wo und warum dir dieses Buch zugefallen ist, geh davon aus, dass es in irgendeiner Art und Weise dein Leben bereichern wird.

Vertraue ebenfalls darauf, dass du dich, was dieses interessante Thema betrifft, bei mir in guten Händen befindest.

 

Es war Mitte der Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts, als mir das Buch Bewusst Träumen von Harald Meder in die Hände fiel.

Ich war sofort fasziniert von der Idee, nicht nur bewusst meine Träume zu erleben, sondern diese nach meinem Willen steuern und gestalten zu können.

Meine Neugierde verlangte noch mehr »Input« und diesen fand ich in Schöpferisch träumen von Paul Tholey, einem der wohl bekanntesten deutschen Klartraum-Pioniere.

Ich befolgte seine Anweisung, mehrmals täglich die Wirklichkeit zu testen (Realitäts-Check) und hatte im Laufe eines Jahres ca. ein Dutzend, mal kürzere, mal längere Klarträume.

An die meisten von ihnen kann ich mich heute noch erinnern, wenn auch nicht mehr im Detail. In der Regel ging es dabei ums Fliegen, Sex und ab und an um die Kommunikation mit Traumgestalten.

Interessanterweise fallen mir gerade, während ich dies schreibe, so einige Einzelheiten aus diesen Träumen wieder ein.

Beispielsweise endete mein erster Flug schon in der Höhe von etwa drei Metern, da auf dieser Höhe Stahlseile gespannt waren. Erwähnen möchte ich diesbezüglich, dass ich damals unter Höhenängsten litt.

Bei meinem ersten Sex im Klartraum fand ich mich plötzlich, mit meiner Traumpartnerin im Garten meines Elternhauses wieder. Damit nicht genug, meine Eltern waren anwesend. Da kam Freude auf.

Eines der schönsten Erlebnisse, neben dem Fliegen und dem Sex, war, als ich einmal durch einen Pool mit flüssiger Energie schwamm. Ein tolles Gefühl, das noch nach dem Traum tagelang anhielt.

Gerade das Hochgefühl nach dem Aufwachen nach einem Klartraum, das meist noch stundenlang anhält, ist wohl einer der Gründe dafür, dass man an dem Thema dran bleibt oder zum Klarträumen wieder zurückfindet.

Gerade Letzteres gilt auch für mich. In den folgenden Jahren gab es immer wieder Pausen, was die Beschäftigung damit betrifft und auch wenn es einmal gut ein Jahrzehnt war, so war es immer mal wieder für einige Monate aktuell.

Manchmal geschah dies nach einem »zufälligen« Klartraum, einem Film, der dieses Thema behandelte, einer diesbezügliche Bemerkung in einem Gespräch, oder weil ich im Internet durch meine Lesezeichen ging.

Mittlerweile habe ich Dutzende Klartraumbücher studiert, wenn man es zusammenzählt, sicher monatelange Internetrecherche hinter mir, viele Techniken und Hilfsmittel, wie Klartraum-Masken, Nahrungsergänzungsmittel, Hypnose-, Brainwave- und Subliminal-CDs usw. getestet und mich intensiv in Klartraumforen und -Gruppen herumgetrieben.

Den »Heiligen Gral« zum Klarträumen habe ich noch nicht gefunden. Ich bin jedoch weiter auf der Suche.

Es gibt jedoch einige »Königswege«, die es jedem ermöglichen, kurzfristig (mit einer der Techniken hatte ich schon in der ersten Nacht Erfolg) oder mittelfristig (nach wenigen Wochen), seinen ersten Klartraum zu haben.

Denn, und davon bin ich felsenfest überzeugt, JEDER kann klarträumen.

In einer Klartraumgruppe traf ich mal eine Frau, um die fünfzig, die jede Nacht klarträumt. Sie tat dies schon seit Kindesalter. Für sie war es ganz normal.

Wir werden also mit dieser Fähigkeit geboren und müssen vielleicht nur den Schalter umlegen, um dieses »Gen« (wieder) zu aktivieren.

 

Wie wäre es mit einem kleinen Experiment?

Lies dir einfach die folgende kleine einfache Übung einmal durch, bevor du dich darauf einlässt.

 

Mach es dir bequem und spann daraufhin einmal alle Muskeln deines Körpers auf einmal für einige Sekunden an, lass los, schließ die Augen und mach drei tiefe Atemzüge.

Stell dir vor, du befindest dich auf der obersten Stufe einer wunderschönen Treppe, die du nun Schritt für Schritt langsam hinuntergehst. Stufe für Stufe entspannst du dich mehr und mehr und mehr und mehr.

Das Ende der Treppe ist gleichsam der Beginn eines kurzen Ganges, der wiederum an einer prachtvollen Tür endet. Es ist die Tür zur Schaltzentrale deines Unterbewusstseins.

Du schreitest auf diese zu, öffnest sie langsam und erblickst einen riesigen Raum mit Dutzenden von Monitoren und riesigen Rechnern an den Wänden, die alle miteinander verbunden, vernetzt sind. Wie auch der kleine Bildschirm, der sich auf einem futuristischen Schreibtisch in der Mitte des Raumes befindet. Die Kommandozentrale.

Vor dem Schreibtisch befindet sich ein bequemer Stuhl, auf dem du jetzt Platz nimmst.

Dein Unterbewusstsein ist nun bereit deine Befehle anzunehmen. Dieses funktioniert überwiegend per Sprachsteuerung.

Du sagst laut: »Traumsteuerung«, und wie durch Zauberhand erscheint auf dem Tisch vor dir ein Mischpult mit vielen Reglern und Schaltern. Du kümmerst dich jedoch einzig und alleine um den Schalter, mit den drei Einstellmöglichkeiten »Träumen«, »Träumen und Klarträumen« und »Klarträumen«.

Auf welcher Einstellung steht dieser?

Wenn es wie im Regelfall »Träumen« ist, dann teste doch einmal die beiden anderen. Was fühlt sich besser an? Wenn du den Schalter auf »Träumen und Klarträumen« klickst oder auf »Klarträumen«.

Was immer du wählst, schließe die Programmierung ab, indem du laut: »Programm speichern!«, sagst. Das Mischpult verschwindet und du machst dich auf den Weg zurück. Durch die Tür (vergiss nicht sie zu schließen), den Gang entlang und dann die Treppe nach oben, wobei du Stufe für Stufe mehr und mehr und mehr und mehr in die Wirklichkeit zurückkehrst, klar und erfrischt.

Auf der obersten Stufe öffnest du die Augen und dehnst abschließend den ganzen Körper.

 

Ich glaube, du hast die Idee verstanden. Natürlich kannst du diese für dich passend machen. Ist dir ein Schalter zu altmodisch, dann nimm einen Regler, mit dem du noch feiner variieren kannst. Oder mach die Einstellungen über ein Touchpad.

Diese Art der Steuerung ist nicht nur hilfreich, wenn es ums Träumen bzw. Klarträumen geht. Sei kreativ. Sicherlich gibt es noch andere Bereiche in deinem Leben, die eine Justierung gebrauchen könnten.

Die grundlegende Inspiration für diese Art der Programmierung des Unterbewusstseins kam mir übrigens nicht in einem Klartraum, sondern schon in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts während eines Autogenen Trainings.

 

»Ein Klartraum ist ein Traum, in dem der Träumer weiß, dass er träumt.«

Bist du im Traum an diesem Punkt, steht dir eine virtuelle Realität zur Verfügung, die du nach deinen Wünschen gestalten kannst. Hier gibt es keine Beschränkungen, keine physikalischen Gesetze sind hier gültig, alle Wünsche erfüllen sich hier auf der Stelle. Die einzige Grenze liegt in deiner Vorstellungskraft.

 

Meine Aufgabe ist es, dich auf deinem Weg zum Klarträumer zu begleiten, dir Möglichkeiten aufzuzeigen, wie du dieses Ziel über kurz oder lang erreichen kannst.

Denke auf dieser Reise immer daran, dass jede Nacht, in der du nicht klarträumst, dich deinem ersten oder nächsten Klartraum eine Nacht näher bringt.

 

Ich wünsche dir viele fantastische Klarträume.

 

Christian

 

 

Überblick

 

Bevor es losgeht, ein kurzer Überblick über das, was dich in diesem Buch erwartet.

Insgesamt gibt es zwölf Kapitel mit folgenden Inhalten:

 

Kapitel 1: Der theoretische Teil des Buches, dessen Ziel es ist, die Hintergründe des Träumens und Klarträumens aufzuzeigen. Auch auf wissenschaftliche Untersuchungen werde ich hier kurz eingehen.

Kapitel 2: Hier geht es um das Phänomen der natürlichen (nativen) Klarträumer. Dieser Abschnitt beruht auf eigenen »Forschungen« und ist, was das Klarträumen betrifft, ein neuer Ansatz.

Kapitel 3: Klartraum-Glaubenssystem. Dieses Kapitel ist höchst hilfreich für alle, die den »Kapitel-2-Weg« gehen wollen, wie für diejenigen, die lieber den bewährten Techniken vertrauen. Gibt es einschränkende Glaubenssätze bezüglich des Klarträumens? Wenn ja, dann hat man hier die Möglichkeit, diese zu korrigieren.

Kapitel 4: Stress auflösen. Ein Faktor, der sich indirekt negativ auf das Klarträumen auswirken kann, ist Stress. In diesem Kapitel geh ich auf zwei einfache Techniken ein, die helfen können, diesen »Störfaktor« zu minimieren.

Kapitel 5: Traumerinnerung steigern. Hier geht es um das »Wie führe ich ein Traumtagebuch?«, und die Vorteile, die dies in Bezug auf das Klarträumen bringt.

Kapitel 6: Realitäts-Checks. Die Wirklichkeit im Wachzustand zu testen ist eine wichtige Voraussetzung zum Erlangen von Klarträumen. Hierzu gibt es viele Möglichkeiten. Die Populärsten werde ich hier aufzeigen.

Einen Absatz werde ich hier der Steigerung der allgemeinen Achtsamkeit im Alltag widmen. Wird diese im täglichen Leben zur Gewohnheit, so profitiert man davon auch im Traum und erkennt umso leichter, dass man sich in einem solchen befindet.

Kapitel 7: Klartraum-Techniken. Es gibt unzählige Techniken einen Klartraum herbeizuführen. Dabei gibt es nicht DEN Weg. In diesem Kapitel werde ich die gängigsten Methoden beschreiben, insbesondere diejenigen mit dem größten Erfolgspotenzial. Ein paar eher ungewöhnliche sind auch dabei, wie z. B. die »Traum-Programmierung«.

Kapitel 8: Hilfsmittel. Es gibt einige Hilfsmittel, die die Wahrscheinlichkeit eines Klartraums erhöhen können. Angefangen mit Filmen, Bildern, Klartraummasken, Hypnose-CDs, Subliminal-CDs bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln, Getränken und Nahrungsmitteln. Auf die Populärsten geh ich in diesem Kapitel ein.

Kapitel 9: Die Vorbereitung. Mit einem Plan von dem, was man in seinem ersten oder nächsten Klartraum tun will, gewinnt man nicht nur Klartraum-Zeit. Ein solcher kann zudem die Klarheit erhalten und vor einem unnötigen Aufwachen schützen.

Kapitel 10: Im Klartraum. Ist man sich bewusst, dass man träumt, kann man tun, was man will. In diesem Kapitel beschreibe ich einige Möglichkeiten, wie z. B. fliegen, Sex haben, Zeitreisen, parallele Welten besuchen, mit den Traumgestalten kommunizieren, die Umgebung verändern usw. Auch der Stabilisierung eines Klartraums ist hier ein Abschnitt gewidmet.

Kapitel 11: Wie fang ich an?Hier geht es um einfache Anfangsstrategien für den Klartraum-Neuling.

Kapitel 12: Klarträumen als Lebenshilfe. Klarträumen wird schon heute im Bereich des Sports (Bewegungsabläufe im Traum trainieren) und bei der Behandlung von Albträumen eingesetzt. Auf diese und weitere Einsatzmöglichkeiten werde ich in diesem Kapitel genauer eingehen.

 

Bedienungsanleitung

 

Nicht nur der Klartraum-Neuling wird von diesem Buch profitieren. Auch der fortgeschrittene Klarträumer findet sicherlich darin viele neue hilfreiche Anregungen. Während er wahrscheinlich zu den Kapiteln springen wird, die das meiste Interesse bei ihm wecken, empfehle ich dem Neuling, dies nicht zu tun. Zwar wird für den »Springer« Wichtiges immer mal wiederholt, jedoch bauen prinzipiell die Kapitel aufeinander auf.

Einen kurzen Abstecher jetzt gleich in Kapitel 6 (Reality-Checks) würde ich dir, solltest du ein Klartraum-Neuling sein, dann doch empfehlen. Schon während des Lesens der ersten 5 Kapitel und ebenfalls danach könntest du bei jedem gefundenen Rechtschreib- oder Grammatikfehler einen RC machen. Den einen oder anderen habe ich extra für diesen Zweck eingebaut ;). Selbst wenn du schon lange mit RCs vertraut bist, wäre dies nicht ein nettes Spielchen?

 

Der Kauf dieses Buches wird dir wahrscheinlich keinen Klartraum oder Klarträume bescheren. Legst du es unters Kopfkissen, möglicherweise. Wenn du es nur liest, dann ist die Chance schon größer und solltest du noch etwas Zeit für die Techniken investieren, dann ist dir der Erfolg so gut wie gewiss.

Was die Methoden betrifft, so werden sie dich, in ihrer Vielzahl, beim Lesen des Inhaltsverzeichnisses oder Durchblättern des Buches zuerst vielleicht »erschlagen«.

Bleib ganz ruhig. Es sind nur Möglichkeiten.

Wie in einem Supermarkt kannst du sie ansehen und in die Hand nehmen, aber du musst sie nicht kaufen.

 

Diese Bedienungsanleitung schreibe ich, damit du dir für die nächsten Wochen einen eigenen Plan, was das Klarträumen betrifft, anfertigen kannst. Dieser sollte dich weder überlasten noch unterfordern und genau auf deine Lebensumstände angepasst sein. Bleib im Rahmen dessen, was du dir, insbesondere zeitlich, vorstellen kannst. Kein Stress. Besser du beschäftigst dich nur wenige Minuten pro Tag mit dem Thema für Monate, als viele Stunden für nur wenige Tage.

 

Nach ein wenig Theorie (Kapitel 1) folgen drei, ich würd mal sagen, optionale Kapitel. Ähnliche wirst du in keinem anderen Klartraumbuch finden. Lies sie und absolviere die Übungen, die dich ansprechen. Vielleicht brauchst du gar nicht mehr zum häufigen und regelmäßigen Klarträumen. Unter Umständen ist ja der »natürliche« Weg (Kapitel 2), genau der richtige für dich.

Gerade in Kapitel drei und vier findest du Techniken, die auch in anderen Lebensbereichen hilfreich sein können.

 

Traumtagebuch (Kapitel 5): Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es kein Traumtagebuch braucht, um Klarträume zu haben. Jetzt kommt das Aber. Das Führen eines Traumtagebuchs kann dir mehr Klarträume bescheren.

Lies dir das Kapitel durch und entscheid dich dann, dafür oder dagegen, oder später »dafür«, sollte »dagegen« nicht den gewünschten Erfolg bringen.

 

Realitäts-Checks (Kapitel 6): Hier biete ich dir einige Möglichkeiten, von denen du drei oder mehr für dich auswählst. Keine Angst. Wählst du beispielsweise drei von ihnen, bist du insgesamt damit zeitlich locker unter einer Minute pro Anwendung.

 

Klartraum-Techniken (Kapitel 7): Auch wenn ich dir hier so einige Methoden offeriere, so entscheidest du dich hier erst einmal für die Technik oder Kombination von Techniken, die dir am besten »schmeckt«.

 

Hilfsmittel (Kapitel 8): Wenn ja, dann höchstens zwei zur selben Zeit. Im Erfolgsfall kannst du so einfacher feststellen, was dir letztendlich geholfen hat.

 

Vorbereitung und Willkommen im Klartraum (Kapitel 9 und 10): Nimm dir auch hier nur eine Sache vor. Zu Beginn nichts Kompliziertes, wie Zeitreisen oder parallele Welten aufsuchen. Fliegen wäre doch ganz schön.

Studiere die Stabilisierungstechniken und wähl zwei davon, die du dann im Klartraum parat hast.

 

Auch wenn es DEN Klartraum-Weg noch nicht gibt, so gebe ich dir zwei einfache Strategien an die Hand, mit denen du schon mal starten kannst (Kapitel 11). Ich habe mir überlegt, wie ich als Neuling mit dem Wissen von heute anfangen würde. Welcher Plan hätte wohl die meiste Aussicht auf Erfolg? Welchen würde ich wählen, wenn ich konservativ ticken würde?

 

Lebenshilfe Klartraum (Kapitel 12): Solltest du Probleme welcher Art auch immer haben, so kann Klarträumen ein Weg sein, diese zu meistern. Für einen Coach oder Therapeuten bietet dieses Kapitel sicherlich ebenfalls einige interessante Ansätze.

 

In diesem Buch findest du immer mal wieder die ein oder andere Fantasiereise. Diese musst du natürlich nicht wortwörtlich ausführen. Wichtig ist, dass du die Idee dahinter verstehst und dann eine Version bastelst, die für dich passend ist.

 

Gleich hier zu Beginn möchte ich dich beruhigen, was den zeitlichen Einsatz deinerseits betrifft. Ja, dieser ist, neben dem Lesen, notwendig, um ein Klarträumer zu werden. Doch trifft dies nicht auf alle unsere Ziele zu, die wir erreichen wollen?

Stell dir einmal vor, es gäbe, hier auf der Erde einen Meister, der dir beibringen könnte zu fliegen. Wie viel Zeit und Geld würdest du wohl dafür investieren?

Und fliegen ist nur eine der fantastischen Sachen im Klartraum-Universum.

Mit dem Klarträumen erlernst du eine Fertigkeit um Alles tun zu können und das fast zum Nulltarif.

 

Ich möchte noch erwähnen, dass man viele der Informationen und Techniken in diesem Buch natürlich auch frei zugänglich im Internet findet. Dafür in erster Linie ein Dank an Stephen LaBerge und dem Lucidity Institut1.

Worauf ich hinaus will? Hast du schon einmal intensiv zu einem Thema im Internet recherchiert?

Wie viel Zeit hat dich dies gekostet? Und was ist dir eine Stunde deiner Zeit wert?

Mit diesem Buch kannst du viel Recherche und damit Zeit einsparen. Diese Arbeit habe ich bereits für dich erledigt.

 

Abschließend noch ein Tipp: Geh mit Spaß an das Thema ran. Freu dich schon vor dem Einschlafen auf deinen ersten oder nächsten Klartraum. Tu so, als hättest du ihn schon.

 

 

Warum sollte ich klarträumen lernen?

 

Diese und die Frage nach dem Nutzen vom Klarträumen wurden mir während des Schreibens dieses Buches nicht selten gestellt und vielleicht stellst du dir sie ebenfalls.

Auch wenn du die Antworten im Laufe des Lesens erhalten wirst, so lass mich dich diesbezüglich mit ein paar vorweggenommenen Gedanken schon vorab ein wenig »ködern« und motivieren.

Dass das Klarträumen das Leben bereichert, ist zwar ein richtiger, aber wohl nicht unbedingt verlockender Anreiz.

Lass mich dir einmal ein paar Fragen stellen:

Warum gehst du ins Kino, tanzen, auf die Piste, zum Fußball, liest Romane, fährst in Urlaub, hörst Musik, triffst dich mit Freunden?

Aus welchem Grund hast du ursprünglich einmal Auto fahren gelernt?

Hast du irgendein Hobby? Gibt es für dieses irgendwelche Beweggründe?

 

Wenn ich mich nicht irre, sind Spaß, Freude und Abenteuer die wesentlichen Antriebe für unsere Aktivitäten jenseits von Arbeit und Schlafen.

Mit dem Klarträumen hast du eine zusätzliche Möglichkeit auf Spaß, Freude und Abenteuer, und das wach und bewusst, während du schläfst.

Für sicherlich mehr als 90 % der Klarträumer sind dies die drei vorrangigen Motivatoren.

Kein Film, nicht einmal in 3D, kommt auch nur in geringster Weise an das Erlebnis Klartraum heran. In einem solchen bist DU der Hauptdarsteller und Regisseur, bist live und bewusst im Film, den du von Anfang bis Ende nach deinen Wünschen gestalten kannst.

 

Sicherlich hattest du schon einmal einen schönen Traum oder Tagtraum. Selbst wenn du diese Erfahrung um den Faktor 100 intensivierst, reicht sie noch lange nicht an das Erlebnis Klartraum heran. Ähnliches gilt für Erfahrungen bei einer Meditation, Trance, Hypnose oder beim Visualisieren.

Zu Letzterem ein kleines Beispiel, welches dir zusätzlich noch einen möglichen Nutzen des Klarträumens verdeutlicht.

Ich nehme mal eine einfache Visualisierungsübung für Heilung und Verjüngung – der Jungbrunnen:

Du stellst dir eine Wiese vor, auf der sich ein Brunnen befindet mit heilendem und verjüngendem Wasser. Eine kleine Treppe führt ins Wasser und eine weitere auf der anderen Seite wieder aus dem Wasser heraus. Du gehst die Stufen hinunter, das Wasser reicht gerade bis an die Schultern. Du tauchst den Kopf einige Sekunden unter Wasser, durchquerst langsam den Brunnen und gelangst letztlich wieder über die andere Treppe auf die Wiese.

 

Im Klartraum würde sich das Ganze in etwa so darstellen:

Du manifestierst eine Wiese mit einem Brunnen, der mit heilendem und verjüngendem Wasser gefüllt ist. Du legst deine Kleidung ab, spürst die Wärme und Bewegung der Luft, die dich umgibt, das Gras unter deinen Füßen und hörst leise deine Schritte. Du gehst die Treppe hinunter ins Wasser und fühlst, wie dieses so langsam an deinem Körper emporsteigt. Wahrscheinlich fühlt es sich auch nicht an wie Wasser, sondern vielmehr wie Energie, die nach und nach in jede Zelle deines Körpers eindringt. Ein belebendes, leicht elektrisierendes und sehr angenehmes Gefühl breitet sich in deinem Körper aus. Bei jedem Schritt durch den Brunnen fühlst du dich gesunder, vitaler, kräftiger und jünger. Das Wasser ist so tief, dass es bis über deinen Kopf reicht, doch das ist OK, da du schnell feststellst, dass du auch unter Wasser perfekt atmen kannst. Deine Atmung wird sogar von Schritt zu Schritt tiefer, da alles, was diese blockierte, in Sekundenschnelle heilt. Nach kurzer Zeit schon nimmst du die Treppenstufen, die aus dem Brunnen führen unter Wasser wahr. Während du diese hinaufgehst und du die Stufen unter deinen Füßen fühlst, bemerkst du die Leichtigkeit, mit der du den Brunnen verlässt. Vollkommen trocken betrittst du wieder die Wiese und legst dich auf dieser noch eine Weile in die Sonne, die dir zusätzlich noch Energie spendet.

 

Ich hoffe, ich konnte dir den Unterschied zwischen Visualisieren und Klarträumen ein wenig klar machen. Beim Klarträumen ist alles live, alle Sinne sind involviert. Es ist im Prinzip genauso real für dich und dein Unterbewusstsein, als ob du in der Wirklichkeit einen solchen Jungbrunnen durchschreiten würdest, wenn es einen gäbe.

Was glaubst du? Welche Variante ist wohl in diesem Falle effektiver, wenn es um Heilung und Verjüngung geht? Das Visualisieren oder das Klarträumen?

Natürlich könntest du dich, was ein spezifisches Leiden betrifft, zu einer Heilquelle teleportieren und aus dieser trinken. Oder genau den Heiler aufsuchen, der diese Beschwerde heilen kann. Warum nicht eine Behandlung von Jesus »persönlich«.

 

Im Traum sowie im Klartraum haben wir direkten und vollständigen Zugang zu unserem Unterbewusstsein. Es gibt da keine kritische Schicht, die wir erst mit Hypnose, Meditation oder ständigem Wiederholen von Affirmationen durchbrechen müssen. Im Klartraum können wir bewusst und ohne irgendwelche Umwege, Veränderungen auf dieser unbewussten Ebene einleiten.

Wenn das mal nicht nützlich ist – oder?

 

Im Klartraum kannst du dich auch bewusst deinen Ängsten stellen, sozusagen eine Klartraum-Verhaltenstherapie machen.

Du leidest an Albträumen? Klarträumen ist diesbezüglich wohl das effektivste und schnellste Mittel.

Wie wäre es, sich eine Fähigkeit zu eigen machen, die ein Doppelgänger von dir in einer alternativen Realität besitzt. Wäre das nützlich?

Und wäre es nicht hilfreich, sich unter fast realen Bedingungen auf ein Vorstellungsgespräch oder einen Auftritt vorbereiten zu können?

Bewegungsabläufe beim Tanzen, Karate, Turnen, Skifahren, Schwimmen usw. effektiv im Klartraum zu trainieren, ohne die geringste Gefahr sich zu verletzten?

Wäre es nützlich für jemanden, der, aus welchen Gründen auch immer, keinen Sex mehr haben kann, diesen mithilfe seines Traumkörpers, wieder bewusst erleben zu können?

Was ist mit den Menschen mit schweren oder schwersten Behinderungen und Lähmungen? Gehen, laufen, rennen, sich vergnügen, wäre für sie wieder möglich, wenn auch möglicherweise nur für wenige Minuten pro Nacht.

Würde dies ihre Lebensqualität erhöhen?

 

 

Was die Einsatzmöglichkeiten des Klarträumens betrifft, insbesondere wenn es um die nützlichen und therapeutischen geht, kratzen wir erst an der Oberfläche.

Es braucht noch viele Pioniere, die das Potenzial dieses Phänomens erforschen.

Möchtest du einer von ihnen sein?

 

 

 

1. Der kurze theoretische Teil

 

Ich werde in diesem Kapitel nur auf das Wesentliche in Bezug auf das Thema Klarträumen eingehen. Im Prinzip gibt es gar nicht so viel, was du wissen solltest.

 

Schlaf

Als Erwachsener schlafen wir durchschnittlich etwa sieben Stunden pro Tag. Bei 90 Minuten pro Schlafzyklus wären dies durchschnittlich ca. 5 Zyklen, von denen jede wiederum fünf Schlafphasen beinhalten:

Der leichte Schlaf. Hier geht das Gehirn von Alphawellen (8-13 Hz) in Thetawellen (4-7 Hz) über. Alphawellen werden übrigens auch bei Entspannung mit geschlossenen Augen gemessen.

Ich nenne es mal mittlerer Schlaf mit überwiegend Thetawellen. In dieser Schlafphase befinden wir uns am längsten.

Übergang zum Tiefschlaf und damit von Thetawellen zu Deltawellen (0,1->4 Hz).

Tiefschlaf mit mehr als 50 % Deltawellen.

Der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement – schnelle Augenbewegungen) trägt auch die Bezeichnungen Paradoxer Schlaf oder Traumschlaf. Dies ist die interessanteste Phase, was das Klarträumen betrifft. Die Gehirnfrequenz ähnelt der im Leichten Schlaf.

 

REM-Schlaf

Der REM-Schlaf ist, wie der Name schon sagt, gekennzeichnet durch die schnellen Augenbewegungen. Der Rest des Körpers befindet sich in der sogenannten Schlafparalyse. Dies ist gut so, andernfalls würden wir unsere Träume körperlich ausleben. Pro Nacht verbringen wir, als Erwachsener, insgesamt gut 100 Minuten im REM-Schlaf. Föten und Neugeborene fast ausschließlich.

Die Dauer der REM-Phase nimmt während der Nacht zu. Von fünf bis zehn Minuten zu Beginn, bis zu dreißig oder mehr Minuten am Morgen.

 

Traum

Jeder Mensch träumt. Auch wenn du vielleicht, so wie ich, Menschen kennst, die sagen »Ich träume nicht.«, so liegt dies lediglich daran, dass sie ihre all ihre Träume vergessen.

Ursprünglich wurde angenommen, dass man nur in der REM-Phase träumt (REM-Traum). Die Forschung zeigt jedoch, dass auch in den anderen Schlafphasen Träume vorkommen (NREM-Traum, das N steht für NON).

Wie lange träumt man eigentlich pro Nacht?

Wenn man davon ausgeht, dass zu 90 % in den REM-Phasen geträumt wird, so kommt man auf eine Gesamttraumzeit beim Erwachsenen von knapp zwei Stunden.

Warum träumt man?

Dem REM-Schlaf bzw. dem Träumen werden viele Funktionen zugeschrieben.

Die Wichtigste davon liegt meiner Meinung nach in der Verarbeitung der Alltagsprobleme mithilfe der schnellen Augenbewegungen.

Das EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), eine Technik zur Auflösung traumatischer Erfahrungen, verwendet beispielsweise sehr erfolgreich diesen Mechanismus im Wachzustand.

 

Das Thema Träumen wird in der westlichen Welt sehr stiefmütterlich behandelt, obwohl Sigmund Freud oder Carl Gustav Jung, die Väter der Traumdeutung, die Wichtigkeit von Träumen in ihren Werken immer wieder betonten.

»Träume sind Schäume« ist beispielsweise keine hilfreiche Einstellung für einen (zukünftigen) Klarträumer.

Nehmen wir uns doch lieber ein Beispiel an den Senoi, einem Volk aus Malaysia, das eine Jahrhunderte alte Traumkultur hat. Bei diesem wird am Frühstückstisch über die Träume der vergangenen Nacht berichtet und diskutiert, es gibt einen Traum-»Frühschoppen« für die Familienoberhäupter und auch das Programmieren von Träumen wird reichlich praktiziert.

 

Mein Tipp: Schau, dass das Träumen im Allgemeinen an Wichtigkeit in deinem Leben gewinnt. Frag andere nach ihren Träumen, berichte ihnen von deinen.

 

 

Klartraum

 

Klartraum-Geschichte in der westlichen Welt

Der Traumforscher Marie Jean León le Coq veröffentlichte 1867 die erste seriöse Arbeit über Träume und Traumkontrolle.

Sigmund Freud kannte diese Arbeit, erwähnte die »Traumlenkung« aber nur kurz in seinem Buch Die Traumdeutung.

Erst mit einem Artikel von Frederik Willems van Eeden, im Jahre 1913, fand die Klartraumforschung erste Anerkennung. Von ihm stammt der Begriff »Luzides Träumen«.

Im Laufe der Zeit wurde das Klarträumen jedoch von konventionellen Wissenschaftlern in die esoterische Ecke geschoben.

So spielten beispielsweise die Bücher Reise nach Ixtlan und Die Kunst des Träumens (in beiden wird auf das Klarträumen eingegangen) von Carlos Castaneda eine große Rolle in der New Age-Bewegung der siebziger und achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts.

Ebenfalls in den Achtzigern waren es Stephen LaBerge und Keith Hearne, die die wissenschaftliche Forschung bezüglich des Luziden Träumens wieder aufnahmen, mithilfe neuer Technologien, wie dem EEG und der EOG (Elektrookulografie).

Beide konnten unabhängig voneinander nachweisen, dass das Luzide Träumen keine Einbildung ist, sondern tatsächlich existiert.

Im deutschsprachigen Raum war es Paul Tholey, der das Thema erforschte. Primär ging es ihm dabei um das motorische Lernen ohne körperliches Training. Er übersetzte das »Lucid Dreaming« mit »Klarträumen« und prägte damit diese Bezeichnung.

Das Klarträumen wird natürlich nicht nur in der westlichen Welt praktiziert, sondern weltweit in vielen Kulturkreisen. Im Buddhismus z. B. nennt man es »Traumyoga«.

Ob die schon angesprochenen Senoi es betreiben, ist nicht belegt. Ich persönlich kann es mir jedoch gut vorstellen.

 

Klartraum-Forschung

Wie bereits erwähnt, ist die Existenz von Klarträumen zweifelsfrei nachgewiesen, und zwar mithilfe von EEG und EOG und den willkürlichen Augenbewegungen von Klarträumern. Diese wurden in den Experimenten angewiesen, eine bestimmte Augenbewegung durchzuführen, sobald ihnen im Traum bewusst wurde, dass sie träumen. So entstand praktisch eine Kommunikation von Träumer zu Forscher.

Ich finde das faszinierend.

Weiterhin wurde festgestellt, dass während eines Klartraums die Aktivität im präfrontalen Cortex zunimmt, dem Teil des Gehirns (befindet sich direkt hinter der Stirn, auch Stirnlappen genannt), der für die kritische Bewertung zuständig ist und normalerweise während des Schlafens ruht. Mit dem EEG wurden hier Werte im Betawellenbereich (13-30 Hz), was dem Wachzustand entspricht, bis hoch in den Gammawellenbereich (30-100 Hz), volle Konzentration z. B. beim Lernen, gemessen.

Das Stirnhirn ist also beim Klarträumen hellwach.

 

»Ein Klartraum ist ein Traum, in dem der Träumer weiß, dass er träumt.«

Nach dieser Definition, hattest du schon einmal einen Klartraum?

Ich bin mir sicher, dass jeder schon einmal einen Traum hatte, in dem er glaubte, dass er träumt.

Nach einer Studie von Michael Schredl und Daniel Erlacher von 2004, sind sich etwa 82 % dessen gewiss, jedenfalls, was die befragte Gruppe von 444 PsychologiestudentInnen im Alter um die zwanzig angeht.